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Ausgabe 12 / 2010 - BankPraktiker

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474<br />

beitrag<br />

» Jede Immobilie,<br />

die als Sicherheit<br />

dient, ist gesondert<br />

zu bewerten. «<br />

<strong>12</strong>–01 / 2011 <strong>BankPraktiker</strong><br />

rungsverluste, die sich in den letzten Jahren<br />

sogar noch verstärkt haben, wirken sich gravierend<br />

auf die Wohnungsmarktnachfrage aus.<br />

eine rückläufige entwicklung der Wohnflächennachfrage<br />

und abnehmende Haushaltszahlen<br />

werden für die folgenden regionen prognostiziert:<br />

strukturschwache regionen in sachsenanhalt<br />

und thüringen, die östlichen regionen<br />

Mecklenburg­Vorpommerns und ländlichen<br />

regionen brandenburgs sowie im erzgebirge.<br />

in Zukunft werden diese regionen unter der<br />

demografischen Last leiden, welche das Leerstandsrisiko<br />

ansteigen lässt. Hier entstehen<br />

die sog. Verliererregionen.<br />

um dieses Problem zu beheben, sollen durch<br />

den Stadtumbau Ost bis 2011 ca. 350.000 Leerstände<br />

beseitigt werden. im Jahr 2007 belief<br />

sich die Zahl der Leerstände auf 780.000 einheiten<br />

– 2002 waren es noch 824.000 leerstehende<br />

Wohnungen. Wenn bereits heute angebotsüberhänge<br />

da sind, ist der abwärtstrend<br />

vorprogrammiert. der zunehmende Wegzug<br />

junger Menschen kann den Entvölkerungsprozess<br />

in ostdeutschland zusätzlich beschleunigen,<br />

weil dadurch die nachfolgenden generationen<br />

fehlen. V. a. für kleine gemeinden, die<br />

nicht innerhalb von agglomerationsräumen<br />

liegen, ist diese entwicklung verheerend.<br />

in den neuen bundesländern entwickeln sich<br />

brandenburg aufgrund seiner Hauptstadtnähe<br />

Abbildung 2: Portfoliobewertung<br />

sowie die sachsenmetropolen dresden und<br />

Leipzig entgegen dem ostdeutschen trend.<br />

die einwohnerzahlen wachsen und Wohnraum<br />

wird verstärkt nachgefragt. auch hervorzuheben<br />

sind die entwicklungen im westlichen<br />

Mecklenburg­Vorpommern. ansiedlungen um<br />

den Verdichtungsraum Hamburg geben dieser<br />

region positive impulse.<br />

in der auswertung konnte kein für die bewertung<br />

zu verallgemeinernder algorithmus aufgestellt<br />

werden. dazu waren datenlage und<br />

empirische ergebnisinterpretation nicht aussagefähig<br />

genug. allerdings haben sich als<br />

stellschrauben die kapitalisierungszinssätze<br />

und die bewirtschaftungskosten sowie Leerstandsbetrachtungen<br />

herauskristallisiert. die<br />

Veränderung der restnutzungsdauer war eher<br />

von untergeordneter bedeutung. so werden im<br />

Folgenden die aspekte Portfoliobewertung<br />

und Leerstandsbewertung näher betrachtet.<br />

III. Systematische Aspekte der<br />

Bewertung<br />

1. Blick auf die Portfoliobewertung<br />

die bewertung großer immobilienbestände,<br />

insbesondere auch homogener Wohnungsbestände,<br />

kann auf Portfolio­basis geclustert<br />

werden und innerhalb der cluster mit pauschalierten<br />

ansätzen bewertet werden. als<br />

Bewertungsart Bedeutung Charakteristika<br />

Aggregierte<br />

Einzelbewertung<br />

Paketbewertung<br />

Massenbewertung<br />

Desktopbewertung<br />

- Sachverständige Einzelbewertung für Vielzahl von<br />

Objekten<br />

- Durchführung vollumfänglicher Ortsbesichtigungen<br />

- Bildung homogener Untergruppen nach Nutzung, BJ, Lage,<br />

etc.<br />

- Homogenisierung der Bewertungsansätze nach<br />

Objektgruppen<br />

- stichprobenhafte Einzelbewertung mit Übertragung der<br />

Ergebnisse als Vergleichswert auf Rest des Pakets<br />

- teilumfängliche Ortsbesichtigungen<br />

- Portfolioanalyse zur Strukturierung der Bestände<br />

- Bildung von Objektkategorien und Subportfolios<br />

- repräsentative Stichprobe aus Subportfolios bewerten<br />

- Ortsbesichtigungen begrenzt auf Objekte der Stichprobe<br />

- Übertragung der Bewertungsergebnisse als<br />

Desktopbewertung<br />

- Extrapolation auf Rest der Grundgesamtheit<br />

- Etablierung einer Qualitätssicherungsroutine<br />

- keine Ortsbesichtigungen<br />

- Analyse begrenzt auf Schreibtisch („Desktop“) des<br />

Wertermittlers<br />

- Codierung von Objekten nach Zugehörigkeit zu homogenen<br />

Teilportfolios<br />

- Tabellenkalkulation (vereinfachte Ertragswertfunktionen)<br />

großer<br />

Zeitaufwand,<br />

hohe Kosten,<br />

geringes Risiko<br />

geringer<br />

Zeitaufwand,<br />

niedrige Kosten,<br />

hohes Risiko<br />

Marktwert /<br />

-indikation<br />

Marktwert<br />

Marktwert<br />

Marktwertindikation<br />

Marktwertindikation

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