Ausgabe 12 / 2010 - BankPraktiker
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io ab, welches in einem rückgang auf 74 Mio.<br />
Menschen im Jahr 2050 resultiert. der derzeitige<br />
altersaufbau wird die zukünftigen entwicklungen<br />
insofern prägen, dass jüngere und mittlere<br />
altersgruppen verlieren und Ältere an bedeutung<br />
gewinnen.<br />
2. Wohnungsneubau und regionale<br />
Betrachtung der Wohnflächennachfrage<br />
einer aktuellen Pressemitteilung des statistischen<br />
bundesamts zufolge, wurden im Jahr<br />
2008 rd. 176.000 Wohnungen fertig gestellt,<br />
rd. 18% weniger als im Vorjahr. der rückgang<br />
an Fertigstellungen von einfamilienhäusern<br />
lag bei 22%, von Zweifamilienhäusern bei rd.<br />
24% und bei Mehrfamilienhäusern waren es rd.<br />
neun Prozent weniger.<br />
im Vergleich zum Jahr 1995, als ein spitzenwert<br />
von 600.000 Wohneinheiten fertiggestellt<br />
wurde, stellt der aktuelle Vergleichswert<br />
von insgesamt 176.000 Wohnungen (in Wohn<br />
und nichtwohngebäuden) nicht einmal ein<br />
drittel dar. dabei müssten laut bbr ab <strong>2010</strong><br />
mit rd. 200.000 Wohnungen jährlich gerechnet<br />
werden. in der Wohnungsprognose von<br />
2001 wurde sogar noch von 290.000 Wohneinheiten<br />
pro Jahr allein für Westdeutschland<br />
ausgegangen! Hier zeigt sich, dass der demografisch<br />
bedingte Nachfragerückgang früher<br />
und deutlicher eingesetzt hat und immer noch<br />
besteht. abb. 1 zeigt den nachfragerückgang<br />
im Verlauf seit 1991.<br />
auffällig ist, dass sich im geschosswohnungsbau<br />
bereits seit fünf Jahren ein rechnerisches<br />
defizit von 60.000 Wohneinheiten jährlich zeigt,<br />
Abbildung 1: Genehmigte und fertig gestellte Wohnungen<br />
welches sich derzeit auf 300.000 Wohnungen<br />
summiert. es verdeutlicht die enorme Zurückhaltung<br />
von investoren im segment geschosswohnungsbau<br />
aufgrund der negativen demografischen<br />
entwicklungen. diese verdecken das<br />
eigentliche nachfragepotenzial, das durch die<br />
zunehmenden Haushaltszahlen sowie durch die<br />
regional differenzierten entwicklungen entsteht.<br />
infolge der unterschiedlichen entwicklung der<br />
bevölkerungszahlen in deutschland entstehen<br />
Verlierer- und Gewinnerregionen. gewinnerregionen<br />
sind jene, die sich durch ein positives<br />
Wirtschafts und bevölkerungswachstum auszeichnen<br />
und in denen es genügend arbeitsplätze<br />
gibt. insbesondere in Westdeutschland<br />
wird diese konstellation zu finden sein.<br />
in den Metropolregionen wird es einerseits<br />
große Zugewinne an Haushaltszahlen geben.<br />
andererseits ist durch die erhöhte nachfrage<br />
mit einem anstieg der Miet und kaufpreise<br />
durch engpässe im Wohnungsmarkt zu rechen.<br />
nicht nur die unmittelbare randzone der Metropolen,<br />
der sog. speckgürtel, wird Haushaltszuwächse<br />
aufweisen, sondern auch das weiträumigere<br />
umland. Zu den gewinnenden regionen<br />
zählen die ländlichen Verdichtungsräume um<br />
stuttgart und München sowie um Hamburg und<br />
bremen. der trend der suburbanisierung wirkt<br />
außerdem besonders nachhaltig in den katholisch<br />
geprägten räumen in bayern und im westlichen<br />
niedersachsen. Verliererregionen gibt es<br />
im Westen v. a. in den altindustriellen kernregionen<br />
des ruhrgebiets und im saarland. ebenso<br />
nehmen die Haushaltszahlen in südniedersachsen<br />
sowie nordhessen ab.<br />
in ostdeutschland gestaltet sich die entwicklung<br />
weiterhin problematisch. Hohe Wande<br />
<strong>12</strong>–01 / 2011 <strong>BankPraktiker</strong><br />
beitrag<br />
» Es sind die sog.<br />
Verliererregionen, die<br />
aufgrund von Wanderungsverlusten<br />
und<br />
zunehmender Leerstandsproblematik<br />
eine Herausforderung<br />
für den Immobilienmarkt<br />
und die Bewertung<br />
darstellen. «<br />
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