Nullfeldaufspaltung von Benzol und Naphthalin im ... - ScienceUp.de

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08.12.2012 Aufrufe

66 4. Klassische VB-Theorie Tabelle 4.3 : Theoretische (ab initio) und experimentelle Triplett-Singulett- Energiedifferenzen und D-Parameter von Benzol Wellenfunktion I1 I2 I3 I4 Exp. E/eV 0.33 0.87 0.88 1.6 3.78 a D/cm -1 0.31 0.26 0.26 0.27 0.159 b a) [Swi96], b) [Ver 75] Die Berechnung der Energiedifferenz ist auch nicht das eigentliche Anliegen dieser Arbeit, sondern nur als Test für die Güte der Wellenfunktion gedacht. Da die Koeffizienten der einzelnen VB-Strukturen einer einfachen VB-Wellenfunktion häufig nicht sehr von denen in einer VB-Wellenfunktion hoher Qualität abweichen, sollte vielmehr untersucht werden, ob diese einfache Theorie für die Berechnung des D-Parameters geeignet ist. Um jedoch mögliche Fehler bei der Berechnung der Wellenfunktionen auszuschließen, sollen die erhaltenen Energiewerte mit denen aus einer Arbeit von McWeeny [McW 55] verglichen werden. In dieser Arbeit wurden mit der gleichen Methode Rechnungen zu Benzol durchgeführt. Da die Resultate in einem Diagramm dargestellt sind, können die Werte nicht genau — für einen Vergleich allerdings ausreichend — abgelesen werden. Die Ergebnisse sind weitgehend identisch. Auch die Größenordnung der Werte x = Q - E stimmen überein. Kritisch ist in diesen Rechnungen die Wahl der Singulett-Basis, die man als Referenz wählt und von etwa gleicher Qualität wie die Triplett-Basis sein sollte. Das beste Ergebnis mit E � 2.8 eV erreicht McWeeny mit 69 Triplett-Strukturen aus insgesamt 189 möglichen, wobei nur Strukturen mit benachbarten Ladungen verwendet wurden (ionische Basis I4 in dieser Arbeit). In der Singulett-Funktion verwendet er 89 von 175 möglichen Strukturen, wobei aber auch Strukturen mit Ladungen an nicht benachbarten Atomen zugelassen werden. Die hier durchgeführte Berechnung der Energiedifferenz zwischen Singulett- und Triplett-Zustand, welche auf derselben Triplett-Funktion (I4) basiert, verwendet statt dessen eine Singulett-Basis als Referenz, die ebenfalls nur Ladungen an benachbarten Atomen enthält, wodurch die kleinere Energiedifferenz E = 1.6 eV erklärbar ist. Der x-Wert der Triplett- Funktion hat jedoch den gleichen Wert, womit ein Rechenfehler sehr wahrscheinlich auszuschließen ist.

4. Klassische VB-Theorie 67 Rechnungen, die außer den Integralen aus Gleichung 4.9 alle weiteren Integrale mit einem Wert größer als 0.01 eV berücksichtigen, beeinflussen weder die Ergebnisse bezüglich der Energiewerte noch die Wellenfunktionen nennenswert. Im folgendem sollen die Resultate zum D-Parameter diskutiert werden. Zum einem fällt hier auf, daß die Ergebnisse weitgehend invariant gegenüber der verwendeten Basis sind. Mit der Wellenfunktion I1, in welcher sich die ungepaarten Elektronen in ortho-Stellung befinden, erhält man D = 0.31 cm -1 . Durch die Verwendung von Strukturen, in denen sich die ungepaarten Elektronen auch in para-Stellung befinden (Wellenfunktion I2), verbessert sich das Ergebnis auf D = 0.26 cm -1 . Da die ungepaarten Elektronen im Mittel einen größeren Abstand einnehmen können, ist dieses Ergebnis verständlich. In beiden Wellenfunktionen befinden sich die Ladungen an benachbarten Atomen. Werden weitere Strukturen hinzugefügt, in welchen die Ladungen auch an nicht benachbarten Atomen angebracht sind (Wellenfunktion I3), so ändert sich der D-Parameter nicht. Dies kann möglicherweise auf die Vernachlässigung vieler Mehrzentren-ZFS-Integrale zurückgeführt werden. Diese spielen sicherlich bei Verwendung der ionischen Strukturen eine wichtige Rolle, so daß eine Mitnahme weiterer ionischer Strukturen sich nicht oder kaum bemerkbar macht. Der gleiche Grund kann für die Unabhängigkeit des D-Parameters bei der zusätzlichen Verwendung doppelt polarer Strukturen (Wellenfunktion I4) vorgebracht werden. Die D-Werte weichen zwar vom experimentellen Wert ab, wobei jedoch die Größenordnung — wenn man die vereinfachenden Annahmen bedenkt — gut wiedergegeben wird. Auch dieses Ergebnis soll nun mit anderen Näherungsrechnungen verglichen werden. Darunter sind einige Rechnungen mit sehr einfachen Ansätzen, die deutlich bessere Resultate erzielen. In einer Arbeit von Boorstein et al. [Boo 63] wurden die D- und E-Parameter von sechs benzoiden Kohlenwasserstoffen berechnet. Bei den drei kleinsten Molekülen, nämlich Benzol, Naphthalin und Anthracen, stimmen die theoretischen Werte fast exakt mit den experimentellen überein, während die Ergebnisse für die restlichen Moleküle Abweichungen in den Größenordnungen aufweisen, wie sie in vorliegender Arbeit gefunden wurden. Die sehr guten Ergebnisse für die kleineren Moleküle sind jedoch bemerkenswert, da zum Beispiel die Wellenfunktion des Benzols durch eine einfache 2-Term-Funktion genähert wurde, die auf einfachen *-Hückelorbitalen basiert. Die ZFS-Integrale wurden wie in dieser Arbeit über einfache GTOs berechnet, wobei nur Zweizentren-Integrale berücksichtigt wurden. Allerdings wurden die Wellenfunktionen so modelliert, daß sie die D- und E-Parameter möglichst gut wiedergeben. Bezüglich der Energie wurde nicht optimiert, E- Werte sind nicht angegeben.

4. Klassische VB-Theorie 67<br />

Rechnungen, die außer <strong>de</strong>n Integralen aus Gleichung 4.9 alle weiteren Integrale mit<br />

einem Wert größer als 0.01 eV berücksichtigen, beeinflussen we<strong>de</strong>r die Ergebnisse<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Energiewerte noch die Wellenfunktionen nennenswert.<br />

Im folgen<strong>de</strong>m sollen die Resultate zum D-Parameter diskutiert wer<strong>de</strong>n. Zum einem<br />

fällt hier auf, daß die Ergebnisse weitgehend invariant gegenüber <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />

Basis sind. Mit <strong>de</strong>r Wellenfunktion I1, in welcher sich die ungepaarten Elektronen<br />

in ortho-Stellung befin<strong>de</strong>n, erhält man D = 0.31 cm -1 . Durch die Verwendung <strong>von</strong><br />

Strukturen, in <strong>de</strong>nen sich die ungepaarten Elektronen auch in para-Stellung befin<strong>de</strong>n<br />

(Wellenfunktion I2), verbessert sich das Ergebnis auf D = 0.26 cm -1 . Da die<br />

ungepaarten Elektronen <strong>im</strong> Mittel einen größeren Abstand einnehmen können, ist<br />

dieses Ergebnis verständlich. In bei<strong>de</strong>n Wellenfunktionen befin<strong>de</strong>n sich die Ladungen<br />

an benachbarten Atomen. Wer<strong>de</strong>n weitere Strukturen hinzugefügt, in welchen<br />

die Ladungen auch an nicht benachbarten Atomen angebracht sind (Wellenfunktion<br />

I3), so än<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r D-Parameter nicht. Dies kann möglicherweise auf die Vernachlässigung<br />

vieler Mehrzentren-ZFS-Integrale zurückgeführt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

spielen sicherlich bei Verwendung <strong>de</strong>r ionischen Strukturen eine wichtige Rolle, so<br />

daß eine Mitnahme weiterer ionischer Strukturen sich nicht o<strong>de</strong>r kaum bemerkbar<br />

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zusätzlichen Verwendung doppelt polarer Strukturen (Wellenfunktion I4) vorgebracht<br />

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Die D-Werte weichen zwar vom exper<strong>im</strong>entellen Wert ab, wobei jedoch die<br />

Größenordnung — wenn man die vereinfachen<strong>de</strong>n Annahmen be<strong>de</strong>nkt — gut<br />

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verglichen wer<strong>de</strong>n. Darunter sind einige Rechnungen mit sehr einfachen<br />

Ansätzen, die <strong>de</strong>utlich bessere Resultate erzielen.<br />

In einer Arbeit <strong>von</strong> Boorstein et al. [Boo 63] wur<strong>de</strong>n die D- <strong>und</strong> E-Parameter <strong>von</strong><br />

sechs benzoi<strong>de</strong>n Kohlenwasserstoffen berechnet. Bei <strong>de</strong>n drei kleinsten Molekülen,<br />

nämlich <strong>Benzol</strong>, <strong>Naphthalin</strong> <strong>und</strong> Anthracen, st<strong>im</strong>men die theoretischen Werte fast<br />

exakt mit <strong>de</strong>n exper<strong>im</strong>entellen überein, während die Ergebnisse für die restlichen<br />

Moleküle Abweichungen in <strong>de</strong>n Größenordnungen aufweisen, wie sie in vorliegen<strong>de</strong>r<br />

Arbeit gef<strong>und</strong>en wur<strong>de</strong>n. Die sehr guten Ergebnisse für die kleineren Moleküle<br />

sind jedoch bemerkenswert, da zum Beispiel die Wellenfunktion <strong>de</strong>s <strong>Benzol</strong>s durch<br />

eine einfache 2-Term-Funktion genähert wur<strong>de</strong>, die auf einfachen *-Hückelorbitalen<br />

basiert. Die ZFS-Integrale wur<strong>de</strong>n wie in dieser Arbeit über einfache GTOs<br />

berechnet, wobei nur Zweizentren-Integrale berücksichtigt wur<strong>de</strong>n. Allerdings<br />

wur<strong>de</strong>n die Wellenfunktionen so mo<strong>de</strong>lliert, daß sie die D- <strong>und</strong> E-Parameter<br />

möglichst gut wie<strong>de</strong>rgeben. Bezüglich <strong>de</strong>r Energie wur<strong>de</strong> nicht opt<strong>im</strong>iert, E-<br />

Werte sind nicht angegeben.

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