Nullfeldaufspaltung von Benzol und Naphthalin im ... - ScienceUp.de
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2. THEORIE DER NULLFELDAUFSPALTUNG<br />
Bereich liegt. Die <strong>im</strong> Operator H zusammengefaßte Terme beschreiben Wechselwirkungen,<br />
die <strong>im</strong> Vergleich zu H 0 klein sind <strong>und</strong> somit als Störung behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Im einzelnen besitzen diese Terme folgen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utungen:<br />
H elek<br />
H mag<br />
H Z<br />
H SL<br />
H SS<br />
H N<br />
= Wechselwirkung <strong>de</strong>r Elektronen <strong>und</strong> Kerne mit einem äußeren elektrischen<br />
Feld<br />
= Wechselwirkung zwischen einem externen Magnetfeld <strong>und</strong> <strong>de</strong>r elektronischen<br />
Bahnbewegung<br />
= Elektronische Zeeman-Wechselwirkung<br />
= Elektronische Spin-Bahn-Wechselwirkung<br />
= Elektronische Spin-Spin-Wechselwirkung<br />
= Nukleare Zeeman-Wechselwirkung, Hyperfein-Wechselwirkung, Kern-<br />
Quadrupol-Wechselwirkung, Kernspin-Kernspin-Wechselwirkung<br />
Für die Behandlung <strong>de</strong>r <strong>Nullfeldaufspaltung</strong> sind die feldabhängigen Terme H elek,<br />
H mag, H Z <strong>und</strong> die nukleare Zeeman-Wechselwirkung nicht <strong>von</strong> Be<strong>de</strong>utung. Da<br />
<strong>Benzol</strong> <strong>und</strong> <strong>Naphthalin</strong> keine Atome mit Kern-Quadrupolmomenten (Kernspin I<br />
1) enthalten, existiert die Kern-Quadrupol-Wechselwirkung bei diesen Molekülen<br />
nicht. Die Kernspin-Kernspin-Wechselwirkung <strong>und</strong> die Hyperfein-Wechselwirkung<br />
[Hut 67] führen bei aromatischen Kohlenwasserstoffen <strong>im</strong> Triplett-Zustand<br />
zu einer relativ kleinen zusätzlichen Aufspaltung <strong>de</strong>r in Abbildung 1.1 (Seite 2)<br />
gezeigten Nullfeld-Niveaus. Sie wer<strong>de</strong>n hier nicht behan<strong>de</strong>lt. Die Terme H SS <strong>und</strong><br />
H SL sind für die durch die Parameter D <strong>und</strong> E charakterisierte <strong>Nullfeldaufspaltung</strong><br />
verantwortlich.<br />
Die Spin-Bahn-Wechselwirkung H SL führt bei Molekülen mit unterdrücktem<br />
Dreh<strong>im</strong>puls, wozu die meisten organischen Moleküle zählen, in erster Ordnung zu<br />
einer gleichmäßigen Verschiebung <strong>de</strong>r drei Triplett-Niveaus <strong>und</strong> trägt somit nicht<br />
zur <strong>Nullfeldaufspaltung</strong> bei [Ham 67]. Der Beitrag zweiter Ordnung ist in planaren<br />
aromatischen Molekülen erwartungsgemäß sehr klein, da die Einzentren- <strong>und</strong><br />
Zweizentren-Integrale <strong>de</strong>r Spin-Bahn-Wechselwirkung verschwin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> somit<br />
nur die relativ kleinen Drei- <strong>und</strong> Vierzentren-Integrale ausschlaggebend sind<br />
[McCl 52]. Der <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Spin-Bahn-Wechselwirkung hervorgerufener Anteil zum<br />
ZFS-Parameter D <strong>im</strong> Triplett-Zustand <strong>von</strong> <strong>Benzol</strong> ist zu 0.0001 cm -1 best<strong>im</strong>mt<br />
wor<strong>de</strong>n [Ham 67, Boo 63]. Der exper<strong>im</strong>entelle Wert beträgt 0.159 cm -1 [Ver 75],<br />
so daß es naheliegend ist, die beobachtete <strong>Nullfeldaufspaltung</strong> in benzoi<strong>de</strong>n Koh-