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die Anlageform geeignet für - Deutsche Bildungsbank

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Grundbildung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule<br />

Schülermagazin 2006<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

PraxisReihe Wirtschaft<br />

Hoch im Kurs<br />

.....Vermögensaufbau, Kapitalmarkt<br />

und Investmentfonds .....<br />

................Alles im Griff ........ Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft ...... Umgang mit Risiken


................. Inhalt<br />

.....02<br />

Einführung ................................................................................. 03<br />

Geldmanagement:<br />

Alles im Griff .............................................................................. 04 – 05<br />

Geld und Wirtschaft:<br />

Ein Geben und Nehmen ............................................................. 06 – 07<br />

Kapitalmarkt und Börse:<br />

Von Bullen und Bären ................................................................. 08 – 09<br />

Vermögensaufbau I:<br />

Auf <strong>die</strong> Mischung kommt es an ................................................. 10 – 11<br />

Vermögensaufbau II:<br />

Zeit bringt Geld ......................................................................... 12 – 13<br />

Zukunftsvorsorge:<br />

Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft ..................................................................... 14 – 15<br />

Investmentfonds:<br />

Was sind Fonds? ....................................................................... 16 – 17<br />

<strong>Anlageform</strong>en im Vergleich:<br />

Chancen nutzen ........................................................................ 18 – 19<br />

Anlegerschutz und Fondsmanagement:<br />

Kontrolle ist besser ................................................................... 20 – 21<br />

Glossar ...................................................................................... 22 – 23<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e.V., Berlin,<br />

Internet: www.jugend-und-bildung.de<br />

in Zusammenarbeit mit dem BVI Bundesverband Investment<br />

und Asset Management e.V., Internet: www.bvi.de<br />

Autorin: Dorothea Hoffmann<br />

Redaktion: Katharina Alexander, Michael Jäger (V.i.S.d.P.)<br />

Pädagogische Beratung: Dr. Eva Maria Kabisch (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugend & Bildung e. V., ehem. Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung,<br />

Jugend und Sport Berlin), Prof. Dr. Helmut Keim (Europäische<br />

Fachhochschule Brühl, ehem. Bundesvereinigung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Arbeitgeberverbände)<br />

Fachbeirat: Hubertus von Barby, Heinrich Durstewitz, Thomas Kalich,<br />

Prof. Oliver Kruse, Peter Loll, Dr. Hans-Werner Martin,<br />

Heidi Rauen, Günter Schardt, Brigitte Schroll<br />

Redaktionsschluss: März 2006<br />

Gestaltung: soho! brands & markets GmbH, Wiesbaden<br />

Fotos: Icon art, Internet: www.icon-art.de<br />

Tourismus+Congress GmbH, Frankfurt am Main (S. 8)<br />

Herstellung: Manfred Morlok<br />

Verlag: Universum Verlag GmbH & Co.KG, 65175 Wiesbaden,<br />

Internet: www.universum.de<br />

Repro: Koch Lichtsatz und Scan GmbH, Wiesbaden<br />

Druck: J. Fink Druckerei GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />

Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Diese Schrift wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.<br />

www.hoch-im-kurs.de


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Einführung .........<br />

Geld – wir haben alle jeden Tag in irgendeiner Weise damit zu tun.<br />

An der Ladenkasse, beim Jobben, bei großen und kleinen Anschaf-<br />

fungen. Das eigene Taschengeld oder den Lohn vom letzten Fe-<br />

rienjob hat eigentlich jeder im Griff – oder etwa nicht? Immerhin<br />

jeder fünfte Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren ist bereits<br />

verschuldet.<br />

Wer nicht in finanzielle Schwierigkeiten kommen und zudem noch<br />

etwas <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Zukunft zurücklegen will, kommt um einige<br />

Fragen zu seinem Umgang mit Geld nicht herum.<br />

Ein finanzielles Grundwissen kann also nicht schaden. Und weil <strong>die</strong><br />

eigenen Einnahmen und Ausgaben mit dem Geldkreislauf unserer<br />

ganzen Wirtschaft zusammenhängen, beschäftigt sich „Hoch im<br />

Kurs“ auch mit den Themen Wirtschaftskreislauf, Kapitalmarkt,<br />

den verschiedenen Formen der Wertpapieranlagen, Investment-<br />

fonds und Börse.<br />

Wie sehen <strong>die</strong> eigenen Zukunftspläne aus? Das erste Auto, <strong>die</strong><br />

eigene Wohnung, später vielleicht auch Kinder und Familie – jeder<br />

hat andere Ziele <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommenden Jahre. Welche Geldanlage zu<br />

welchem Ziel passt, ist nicht leicht zu entscheiden. „Hoch im Kurs“<br />

informiert über unterschiedliche <strong>Anlageform</strong>en und <strong>die</strong> Möglich-<br />

keiten, sie zu beurteilen.<br />

Die vorliegende Broschüre „Hoch im Kurs“ wendet sich an Schü-<br />

lerinnen und Schüler und möchte einen Beitrag zur finanziellen All-<br />

gemeinbildung leisten.<br />

Denn nur wer gut informiert ist, kann <strong>für</strong> sich und sein Geld <strong>die</strong><br />

beste Wahl treffen.<br />

Die im Text fett markierten blauen Wörter sind im Glossar<br />

auf den Seiten 22 und 23 erläutert.<br />

03 ......


.................. Geldmanagement<br />

.....04<br />

„Wozu sparen?<br />

Ich lebe jetzt und heute!“<br />

Alles im Griff ...................<br />

„850.000 Jugendliche sind verschuldet oder haben ein Schuldenproblem, 20 Prozent der Überschuldeten<br />

sind unter 20 Jahre, ein Drittel der Schulden werden bereits vor dem 20. Lebensjahr gemacht.“<br />

Alles im Blick<br />

Leider ist Geld nicht unbegrenzt verfügbar. Es lässt sich auch nicht<br />

nach Belieben vermehren. Also muss man sich immer wieder entscheiden,<br />

ob und wo<strong>für</strong> man es ausgeben möchte. CDs, Disco, Handy,<br />

Computerspiele, Mode – <strong>die</strong> Versuchungen sind groß. Manchen<br />

fällt es dabei leichter, ihr Geld einzuteilen, anderen schwerer. Wer<br />

am Monatsende kein Geld mehr übrig hat, um mit seinen Freunden<br />

Feiern zu gehen, sollte sich Gedanken über sein Ausgabeverhalten<br />

machen.<br />

Der Einnahmen-und-Ausgaben-Check ist ein gutes Mittel um zu<br />

erkennen, wie viel man wann bekommt und <strong>für</strong> was man das Geld<br />

wieder ausgibt. Einige Einnahmen und Ausgaben kommen regelmäßig,<br />

zum Beispiel monatlich, wie das Taschengeld oder <strong>die</strong> Handyrechnung,<br />

manche kommen auch nur einmal pro Jahr, wie <strong>die</strong><br />

Jahresgebühr des Sportclubs oder das Geburtstagsgeschenk.<br />

Wieder andere Einnahmen oder Ausgaben fallen nur bei bestimmten<br />

Gelegenheiten oder Anlässen an. Ist man sich über seine Gesamtkosten<br />

im Klaren, fällt es leichter, sein Geld einzuteilen und alles im<br />

Griff zu behalten.<br />

(Aus: „Lebenslagen in Deutschland – Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“)<br />

Der Einnahmen-und-Ausgaben-Check<br />

Wer seine Einnahmen und Ausgaben im Blick hat,<br />

kann besser planen.<br />

Taschengeld/Budgetplan<br />

Einnahmen<br />

Regelmäßig jeden Monat<br />

Taschengeld 60,– €<br />

Großeltern 15,– €<br />

Nachhilfe geben 30,– €<br />

Einnahmen pro Monat 105,– €<br />

Unregelmäßig/einmal pro Jahr<br />

Ferienjob 400,– €<br />

Geburtstag 100,– €<br />

Weihnachten 100,– €<br />

Einnahmen pro Jahr 600,– €<br />

„Kaum zu glauben, aber da ist noch was übrig!“<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

Ausgaben<br />

Regelmäßig jeden Monat<br />

Handy 30,– €<br />

Ausgehen (Kino, Disco) 40,– €<br />

Zeitschriftenabo 9,– €<br />

Sonstiges 10,– €<br />

Ausgaben pro Monat 89,– €<br />

Unregelmäßig/einmal pro Jahr<br />

Kleidung/Extras 200,– €<br />

Urlaub 250,– €<br />

Sportclub 50,– €<br />

Ausgaben pro Jahr 500,– €<br />

Wer mehr ausgibt als er einnimmt, macht Schulden und belastet damit seine Zukunft. Schließlich muss geliehenes Geld zurückgezahlt werden.<br />

Doch wovon, wenn das Taschengeld gerade mal <strong>für</strong> <strong>die</strong> laufenden Ausgaben reicht? Schnell entsteht ein Teufelskreis und es häufen sich immer<br />

mehr Schulden an. Wer dagegen regelmäßig mehr einnimmt als er ausgibt, kann sich Extras leisten oder Vermögen aufbauen. Ein guter Grund,<br />

seine Finanzen im Blick zu behalten und den einen oder anderen Euro zu sparen.


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Das „Lebenszyklus-Modell“<br />

Im Laufe des Lebens verschieben sich <strong>die</strong> Einnahmen und Ausgaben,<br />

<strong>die</strong> Wünsche und Ansprüche. In der Regel kommt nach der Schule<br />

<strong>die</strong> Ausbildung, vielleicht ein Studium, dann <strong>die</strong> ersten Jobs. Mit<br />

zunehmendem Einkommen und Alter steigen <strong>die</strong> Konsumwünsche,<br />

der Traum vom eigenen Haus, einer Familie. In <strong>die</strong>ser Phase sind<br />

<strong>die</strong> ersten Ersparnisse meist aufgebraucht. Kredite, zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> den Wohnungs- oder Hauskauf, werden benötigt. Je schneller<br />

sie zurückgezahlt werden, desto frühzeitiger können neue Reserven<br />

aufgebaut werden.<br />

Mit Beginn des Ruhestands spielen Ersparnisse wieder eine wichtige<br />

Rolle: Die staatliche Rente ist geringer als das vorherige Einkommen.<br />

Es entsteht eine Versorgungslücke, <strong>die</strong> abgedeckt werden<br />

muss. Sparen ist daher über alle Lebensphasen nicht nur sinnvoll,<br />

sondern auch notwendig.<br />

Kontinuierliches Sparen führt auf Dauer zur Bildung von Vermögen.<br />

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, seine Ersparnisse Gewinn<br />

bringend anzulegen und <strong>für</strong> sich arbeiten zu lassen. Diese werden<br />

später noch genauer betrachtet. Die Geldanlage ist also der Ausgangspunkt<br />

zur Bildung von Vermögen, sichert zukünftiges Einkommen<br />

und ist unverzichtbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Altersvorsorge. Sie stellt ein<br />

„Sicherheitspolster“ dar.<br />

Sparquote in %<br />

Durchschnittlich verfügbares Einkommen je Haushalt und Monat in Euro<br />

4,8%<br />

~1.400 € ~2.500 € ~3.300 € ~3.500 € ~3.000 € ~2.500 € ~2.700 €<br />

unter 25 J.<br />

Quelle: © DIA 2005, Destatis<br />

Was genau<br />

versteht man unter<br />

Vermögen?<br />

Man unterscheidet zwischen Geldvermögen und Sach-<br />

vermögen. Alles, was unmittelbar mit Geld oder geld-<br />

bezogenen Werten zu tun hat, nennt man Geldvermögen,<br />

wie zum Beispiel Sparguthaben oder Wertpapiere. Zum Sach-<br />

vermögen können sowohl langlebige Gebrauchsgüter im<br />

Haushalt (zum Beispiel das eigene Haus, Autos, Einrichtungs-<br />

gegenstände), als auch werthaltige und langlebige Gegen-<br />

stände oder Güter bei Unternehmen (zum Beispiel<br />

Maschinen, Produktionshallen, Grundstücke) gehören.<br />

11,2%<br />

14,2%<br />

13,7%<br />

8,7%<br />

4,8%<br />

25–35 J. 35–45 J. 45–55 J. 55–65 J. 65–70 J.<br />

Kleine Tricks – große Wirkung<br />

Wer sein Geld gut einteilt, hat seine Ausgaben besser im Griff.<br />

„Schaffe, spare, Häusle baue“<br />

Konsumieren oder lieber sparen? Diese Frage gilt es jeden Tag neu<br />

zu beantworten. Gleichzeitig müssen wir <strong>die</strong>se Entscheidung auch<br />

<strong>für</strong> zukünftige Lebensphasen treffen: Will man später besser leben<br />

als heute, gilt es, frühzeitig anzufangen mit Sparen. Es ist also wichtig,<br />

auch beim Geld vorausschauend zu handeln. Wer zum Beispiel<br />

nach der Ausbildung oder dem Studium eine Weltreise plant, sollte<br />

in den Jahren zuvor möglichst viel Geld da<strong>für</strong> zur Seite legen.<br />

Es gibt verschiedene Spargründe und -ziele:<br />

Zwecksparen:<br />

Geld wochenweise portionieren.<br />

Erst noch einmal in Ruhe überlegen,<br />

ob <strong>die</strong> Ausgabe wirklich nötig ist.<br />

Kontoabbuchungen nicht vergessen –<br />

auch <strong>die</strong>se sind Ausgaben.<br />

Überschüsse am besten sparen.<br />

Nicht zu viel Geld einstecken und <strong>die</strong><br />

EC-Karte zu Hause lassen.<br />

Ansammeln eines bestimmten Geldbetrags, zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> eine größere Anschaffung wie ein Auto oder einen Laptop.<br />

Vorsorge:<br />

Sparen, um Vermögen aufzubauen und <strong>für</strong> alle Lebenslagen<br />

eine Reserve zu haben. Da niemand weiß, wie seine Zukunft<br />

aussehen wird, fängt man am besten schon früh an, <strong>für</strong> später<br />

vorzusorgen. Schließlich will man auch sein Leben lang<br />

abgesichert sein.<br />

Rendite:<br />

Geld anlegen bringt einen Gewinn (Rendite) und erzielt auf<br />

<strong>die</strong>se Weise zusätzliche Einnahmen. (Siehe auch Seite 12-13)<br />

Sparverhalten im Lebenszyklus Sparquote privater Haushalte nach Altersklassen in Deutschland im Jahr 2003<br />

11,1%<br />

Haushalte<br />

insgesamt<br />

Schon gewusst?<br />

Azubis, Studenten und Berufs-<br />

anfänger bis 25 Jahre sparen mit<br />

4,8 Prozent von ihrem Gesamteinkommen<br />

noch verhältnismäßig<br />

wenig. Zwischen dem 35. und 45.<br />

Lebensjahr liegt <strong>die</strong> Sparquote mit<br />

14,2 Prozent am höchsten.<br />

Geldausgaben <strong>für</strong> Waren und Dienstleistungen nennt man<br />

Konsum. Legt man Geld zurück, spricht man von Sparen.<br />

Wer schon<br />

früh anfängt,<br />

Vermögen aufzubauen,<br />

ist später unabhängiger<br />

und muss<br />

keine Schulden<br />

machen!<br />

Weiterdenken!<br />

• Machen Sie eine Liste mit<br />

Ihren Einnahmen und Aus-<br />

gaben, und überlegen Sie<br />

Ihre Motive beim Geldaus-<br />

geben. Was könnten Gründe<br />

<strong>für</strong> Schuldenprobleme von<br />

Jugendlichen sein?<br />

• Wo<strong>für</strong> möchten Sie sparen?<br />

Unterscheiden Sie zwischen<br />

kurzfristigen und langfristigen<br />

Sparzielen.<br />

• Fragen Sie in Ihrem Familien-<br />

und Bekanntenkreis nach,<br />

wo<strong>für</strong> und mit welchem<br />

Zeithorizont gespart wird.<br />

Welche Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede können<br />

Sie feststellen? Gibt es<br />

Unterschiede zwischen den<br />

verschiedenen Generationen?<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Das Geldbuch“,<br />

Gaby Dickau,<br />

(Hrsg. Bundesverband<br />

deutscher Banken),<br />

Bank-Verlag Köln,<br />

2002 (Euro 2,50)<br />

• „Fit in Sachen Geld.<br />

Die Handyschulden<br />

spar ich mir“,<br />

G. Eissing und J. Rataj,<br />

<strong>Deutsche</strong>r Sparkassenverlag,<br />

Stuttgart 2005 (kostenlos)<br />

Internet<br />

• Machen Sie auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

den Einnahmen- und<br />

Ausgabencheck!<br />

• Auf der Jugendseite<br />

www.checked4you.de<br />

der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen gibt es<br />

Tipps rund ums Geld, Geld-<br />

ausgeben und sparen.<br />

05 ......


............. Geld und Wirtschaft<br />

.....06<br />

Ein Geben und Nehmen .........<br />

Wer sich Markenklamotten, einen MP3-Player oder Urlaub mit Freunden leisten will, braucht Geld. Das muss aber<br />

erst einmal ver<strong>die</strong>nt werden. Haben Sie sich eigentlich schon einmal gefragt, wieso Geld fast immer auch mit Arbeit<br />

verknüpft ist?<br />

Von Märkten und Kreisläufen<br />

Eine Volkswirtschaft funktioniert im Grunde nicht anders als ein Wochenmarkt.<br />

Einige bieten etwas an, andere möchten <strong>die</strong>se Waren<br />

kaufen. Angebot und Nachfrage treffen sich. Das Geld übernimmt<br />

dabei <strong>die</strong> wichtige Funktion des Tausch- und Zahlungsmittels und<br />

des Wertmaßstabs. Diese Tauschprozesse vollziehen sich jeden Tag<br />

millionenfach und immer wieder aufs Neue. Es bildet sich ein Kreislauf<br />

heraus: der so genannte Wirtschaftskreislauf.<br />

Einfach gesagt geben <strong>die</strong> privaten Haushalte den Unternehmen das<br />

Geld, und <strong>die</strong> Unternehmen stellen den Haushalten Güter zur Verfügung.<br />

Die Haushalte, in denen wir leben, werden allgemein als<br />

„Stätten des Verbrauchs“ bezeichnet. Sie produzieren keine Güter,<br />

sondern stellen den Unternehmen Arbeit zur Verfügung. In den<br />

Haushalten wird über <strong>die</strong> Verwendung des Gelds entschieden. Das<br />

Geld wird entweder gespart oder <strong>für</strong> den Konsum verwendet, also<br />

wieder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht.<br />

Unternehmen<br />

sind Stätten, in denen<br />

<strong>die</strong> Menschen Waren, Maschinen<br />

und Dienstleistungen<br />

produzieren.<br />

„Ich kaufe nur <strong>die</strong> beste<br />

Ware von meinem sauer<br />

ver<strong>die</strong>nten Taschengeld!“<br />

Einfacher Wirtschaftskreislauf mit zwei Teilnehmern<br />

private<br />

Haushalte<br />

Private Haushalte und Unternehmen<br />

A r b e i t s m a r k t<br />

Arbeitsleistung<br />

Entlohnung in Geld<br />

Konsumausgaben<br />

Güter (Dienstleistungen)<br />

G ü t e r m a r k t<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

Unternehmen 1<br />

Unternehmen 2<br />

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ermöglicht Sparen erst <strong>die</strong> Investitionen.<br />

Diese sind unverzichtbar <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mehrung des Wohlstands<br />

einer Volkswirtschaft.


Eine große Tauschbörse<br />

Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Den Ort des Tausches nennt man allgemein Markt. Getauscht werden<br />

Arbeit, Güter, Waren oder Dienstleistungen und Kapital. In dem<br />

wirtschaftlichen Kreislaufschema gibt es zwei Wertströme, den<br />

Güterstrom und den Geldstrom. Im einfachen Wirtschaftskreislauf<br />

fließen <strong>die</strong> Wertströme zwischen den Haushalten und den Unternehmen:<br />

Die Güter werden von den Haushalten mit Geld bezahlt.<br />

Mit <strong>die</strong>sem Geld wird <strong>die</strong> Arbeitsleistung entlohnt und fließt so zurück<br />

in <strong>die</strong> Haushalte. Man unterscheidet je nach Tauschgut verschiedene<br />

Märkte: Arbeitsmarkt, Gütermarkt und Kapitalmarkt.<br />

Der erweiterte Wirtschaftskreislauf schließt den Kapitalmarkt mit<br />

ein und fasst <strong>die</strong> verschiedenen Akteure in Gruppen zusammen.<br />

Geld, das nicht <strong>für</strong> Konsum ausgegeben, sondern gespart wird, fließt<br />

zu Banken, Sparkassen oder anderen Kapitalsammelstellen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> gesammelten Beträge an Unternehmen weiterleiten, in erster<br />

Linie um Kredite <strong>für</strong> Investitionen zur Verfügung zu stellen.<br />

Alternativ können <strong>die</strong> Haushalte Geld auch den Unternehmen direkt<br />

zur Verfügung stellen, indem sie Unternehmensanteile kaufen (geht<br />

über <strong>die</strong> Börse -> siehe auch Seite 8-9).<br />

Wo immer Unternehmen forschen, investieren, produzieren oder<br />

Dienstleistungen erbringen, also etwas „unternehmen“, kostet es<br />

Geld. Dieses Geld, auch Kapital genannt, kann von dem oder den<br />

Eigentümern oft nicht in ausreichendem Maße bereitgestellt werden.<br />

Sie brauchen weitere Kapitalquellen, um neue Maschinen und<br />

Anlagen erwerben zu können (Investitionen).<br />

Je mehr <strong>die</strong> Unternehmen auf <strong>die</strong>se Weise investieren können,<br />

desto mehr Produkte oder Dienstleistungen können sie verkaufen.<br />

Dann brauchen sie neue Arbeitskräfte, <strong>die</strong> Löhne und Gehälter fließen<br />

wieder in den Konsum und <strong>die</strong> Sparquote steigt. So bleibt der<br />

Kreislauf in Gang und <strong>die</strong> Volkswirtschaft wächst.<br />

„Geld regiert<br />

<strong>die</strong> Welt“<br />

Der Markt, auf dem <strong>die</strong> getauschte Ware das Geld<br />

selbst ist, heißt Kapitalmarkt. Kapitalanbieter sind <strong>die</strong><br />

Sparer und <strong>die</strong> Kapitalsammelstellen. Nachfrager sind<br />

<strong>die</strong> Unternehmen, der Staat und Haushalte, <strong>die</strong> Kredite<br />

<strong>für</strong> verschiedene Zwecke wünschen.<br />

Der zentrale Ort, an dem Anbieter und Nachfrager<br />

aufeinander treffen, ist <strong>die</strong> Börse. Wertpapierbörsen bieten<br />

Anlegern <strong>die</strong> Möglichkeit, sich an der wirtschaftlichen Ent-<br />

wicklung der Unternehmen zu beteiligen. Hier können viele<br />

tausend Kapitalgeber von einem Unternehmen zum anderen<br />

wechseln, ohne dass <strong>die</strong> Unternehmen selbst <strong>die</strong>s<br />

im Einzelnen mitbekommen.<br />

Erweiterter Wirtschaftskreislauf mit drei Teilnehmern<br />

Private Haushalte, Unternehmen und Kapitalsammelstellen<br />

private<br />

Haushalte<br />

Nachgefragt!<br />

Arbeit, Boden, Kapital<br />

Entlohnung, Zinsen<br />

Sparen<br />

Kapitalsammelstellen<br />

(z.B. Banken)<br />

Kapital<br />

Zinsen Zinsen<br />

Konsumausgaben<br />

Güter (Dienstleistungen)<br />

Unternehmen<br />

Was wäre, wenn es keinen Kapitalmarkt gäbe?<br />

Ohne Kapitalmarkt wäre es den Unternehmen<br />

nur schwer möglich, sich mit den Ersparnissen<br />

der Anleger zu finanzieren.<br />

Alle Unternehmen wären letztlich auf <strong>die</strong> finanziellen<br />

Möglichkeiten ihrer Eigentümer angewiesen und<br />

somit in ihrem Wachstum erheblich eingeschränkt.<br />

Unternehmen mit einem hohen, <strong>die</strong> Finanzierungsfähigkeiten<br />

eines einzelnen Kapitalgebers überschreitenden<br />

Kapitalbedarf könnten nicht gegründet werden.<br />

Eine große Zahl von Arbeitsplätzen könnte<br />

in den Unternehmen nicht entstehen.<br />

Schon gewusst?<br />

Die deutschen Haushalte hatten im Jahr 2005 zusammen gut<br />

über vier Billionen Euro Geldvermögen auf der hohen Kante!<br />

Das Geld ist zum größten Teil auf Bankkonten, in Wertpapieren<br />

(zum Beispiel Aktien und Investmentfonds) und Versicherungen<br />

angelegt. Würde man das Geld auf alle deutschen Haushalte<br />

aufteilen, bekäme jeder von ihnen gut 100.000 Euro.<br />

Oder anders ausgedrückt:<br />

Die <strong>Deutsche</strong>n besitzen so viel Geld, dass sie jedem Menschen<br />

auf der Welt (<strong>die</strong> Weltbevölkerung liegt bei 6,5 Milliarden Menschen),<br />

600 Euro geben könnten. Davon könnte ein Kind in Afrika<br />

15 Jahre lang zur Schule gehen.<br />

Weiterdenken!<br />

• Wenn es um <strong>die</strong> Themen<br />

Wirtschaft und Arbeitsplätze<br />

geht, geben Politiker und<br />

Wirtschaftsforscher häufig<br />

den Rat: „Die Bürger sollen<br />

mehr konsumieren, ihr Geld<br />

nicht sparen, sondern aus-<br />

geben und so <strong>die</strong> Konjunktur<br />

beleben.“ Doch wenn es<br />

um <strong>die</strong> Altersvorsorge geht,<br />

sagen Wirtschaftsforscher<br />

genau das Gegenteil: „Die<br />

Bürger sparen zu wenig!“<br />

Diskutieren Sie, welche Auswirkung<br />

Konsum einerseits<br />

und Sparen andererseits <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> privaten Haushalte und<br />

<strong>die</strong> Wirtschaft hat.<br />

Zum Nachlesen<br />

• „WIE? – Wirtschaft erleben“,<br />

Bundesverband deutscher<br />

Banken (Hrsg.), Schul | Bank,<br />

Berlin 2005 (kostenlos)<br />

Internet<br />

• Beim Voting auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

ist Ihre Stimme gefragt:<br />

Geben Sie Ihre Meinung<br />

zu <strong>die</strong>sem und anderen<br />

Themen rund um Kapitalmärkte<br />

und Geldan-<br />

lagen ab.<br />

• Der Internetauftritt von<br />

„Wirtschaft und Schule“<br />

www.wirtschaftundschule.de<br />

bietet zu Themen rund um<br />

<strong>die</strong> Marktwirtschaft viele<br />

Informationen und Materialien<br />

zum Download an.<br />

07 ......


......... Kapitalmarkt und Börse<br />

.....08<br />

„Bulle und Bär“<br />

stehen <strong>für</strong> <strong>die</strong> positive und<br />

negative Kursentwicklung<br />

an der Börse.<br />

Von Bullen und Bären ..........<br />

„Das Verhältnis von Börse und Wirtschaft ist wie das eines Mannes auf einem Spaziergang mit seinem Hund. Der<br />

Mann geht langsam vorwärts, der Hund rennt vor und zurück. Aber beide bewegen sich in <strong>die</strong> gleiche Richtung. Der<br />

Mann ist <strong>die</strong> Wirtschaft, der Hund <strong>die</strong> Börse.“ (André Kostolany, US-amerikanischer Finanzexperte)<br />

Die Börse – Dreh- und Angelpunkt einer modernen Volkswirtschaft<br />

Je größer der Kapitalbedarf in einer Volkswirtschaft ist, umso mehr<br />

ist sie darauf angewiesen, dass sich möglichst viele Anleger an der<br />

Bildung und Zufuhr von Kapital <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmen beteiligen.<br />

Das funktioniert so: Die Unternehmen, <strong>die</strong> Kapital benötigen, geben<br />

Wertpapiere aus. Die Anleger kaufen <strong>die</strong> Wertpapiere, und der<br />

Kaufpreis fließt in das Unternehmen.<br />

Die börsennotierten Wertpapiere haben täglich wechselnde Preise,<br />

Kurse genannt, <strong>die</strong> sich aus Angebot und Nachfrage bilden. Will ein<br />

Anleger seine Wertpapiere wechseln oder sein Kapital zurückhaben,<br />

verkauft er <strong>die</strong>se über <strong>die</strong> Börse an jemand anderen. Durch <strong>die</strong>sen<br />

Wechsel der Kapitalgeber untereinander ist es möglich, dass pro<br />

Tag mehrere Millionen Wertpapiere den Besitzer wechseln können.<br />

Eigenkapital: Fremdkapital:<br />

Die in einem Unternehmen<br />

angelegten Mittel, <strong>die</strong> den<br />

Eigentümern (zum Beispiel<br />

Aktionären oder Gesellschaftern)<br />

gehören.<br />

Von Darlehensgebern<br />

(Gläubigern) auf Zeit bereit-<br />

gestelltes Kapital mit Anspruch<br />

auf Rückzahlung<br />

und feste Verzinsung.<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

„Was ist der Unterschied zwischen der<br />

Börse und einer Straßenbahn?<br />

An der Börse wird zum Ein- und Aussteigen<br />

nicht geklingelt.“<br />

Mittlerweile haben rund 25 Prozent aller <strong>Deutsche</strong>n Wertpapiere.<br />

Man unterscheidet zwischen Wertpapieren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmen<br />

Fremdkapital darstellen und solchen, <strong>die</strong> Eigenkapital darstellen.<br />

Eigenkapitalpapiere wie <strong>die</strong> Aktie sind <strong>für</strong> Anleger riskanter,<br />

da sie nicht nur am Gewinn, sondern auch am Verlust beteiligt<br />

sind. Fremdkapitalpapiere, wie zum Beispiel Anleihen, bieten dem<br />

Anleger keine Gewinnbeteiligung, werfen da<strong>für</strong> aber regelmäßig<br />

Zinsen ab.<br />

Wer hat noch nicht, wer will noch mal?<br />

Die Börse ist ein öffentlicher, das heißt <strong>für</strong> alle zugänglicher, aber<br />

zugleich streng reglementierter Marktplatz, auf dem Angebot und<br />

Nachfrage zusammenfließen. Wer Börse sagt, meint zumeist <strong>die</strong><br />

Wertpapierbörse. Es gibt natürlich noch andere Börsen, wie zum<br />

Beispiel Warenbörsen <strong>für</strong> Getreide, Vieh, Kaffee oder auch <strong>die</strong> Strombörse.<br />

Die Wertpapierbörse Frankfurt ist <strong>die</strong> mit Abstand größte und<br />

umsatzstärkste Börse in Deutschland. Dort werden alleine Aktien<br />

von mehr als 6200 Unternehmen gehandelt. Neben Aktien werden<br />

weitere rund 8000 festverzinsliche Wertpapiere gehandelt.<br />

Renten …<br />

… ist ein Begriff aus der Börsenwelt und bezeichnet festverzinsliche<br />

Wertpapiere. Hat nichts mit der Rente aus der Rentenversicherung<br />

zu tun!


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Hauptfunktionen der Wertpapierbörse<br />

Marktfunktion:<br />

Zusammenführung von<br />

Angebot und Nachfrage.<br />

Die Wertpapierarten<br />

Wertpapiere sind Urkunden, <strong>die</strong> ein geldwertes Recht verbriefen,<br />

das der Inhaber gegen Vorlage der Urkunde geltend machen kann.<br />

Festverzinsliche Wertpapiere …<br />

… (kurz: „Rentenpapiere“) sind mit einer Laufzeit von etwa fünf<br />

bis zehn Jahren und einem festen Zinssatz ausgestattet. Beispiele<br />

sind Anleihen von Bund, Ländern und Unternehmen: Diese erhalten<br />

durch den Verkauf von Anleihen dringend benötigtes Geld, und der<br />

Anleger bekommt da<strong>für</strong> als Gegenleistung Zinsen.<br />

Aktien …<br />

… verbriefen eine Beteiligung am Eigenkapital des Unternehmens.<br />

Wer eine Aktie erwirbt, beteiligt sich daher unmittelbar als (Teil-)<br />

Eigentümer am Unternehmen. Der Aktionär trägt als Eigentümer das<br />

Risiko, sein Geld zu verlieren, partizipiert aber auch im Gegenzug<br />

unbegrenzt am Gewinn. Risiko und Chance sind bei Aktien daher<br />

deutlich höher als bei Rentenpapieren. Der Gewinn des Unternehmens<br />

wird in der Regel in Form einer Dividende einmal pro Jahr<br />

ausgeschüttet.<br />

Investmentfondsanteile …<br />

… (auch Fondsanteile) verbriefen ein Miteigentum an einem Investmentfonds<br />

(siehe auch Seite 16 ff.). Die Anlagemittel vieler Sparer<br />

werden zusammengefasst und gemeinsam, je nach Ausrichtung des<br />

Fonds, in unterschiedliche Wertpapiere oder Immobilien investiert.<br />

Die Anteile selbst werden in der Regel nicht an der Börse gehandelt,<br />

ihr Wert hängt aber von den Kursentwicklungen der zum Fondsvermögen<br />

gehörenden Wertpapiere und den Wertentwicklungen von<br />

Immobilien ab.<br />

DAX Performance-Index<br />

Der Chart zeigt <strong>die</strong> Kursentwicklung des DAX innerhalb der letzten<br />

10 Jahre (01. Februar 1996 bis 01. Februar 2006). Seitdem<br />

<strong>die</strong> Kurse im Jahr 2003 ihre Tiefstwerte erreicht haben, ist wieder<br />

ein stetiger Aufwärtstrend zu beobachten.<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06<br />

Mobilisierungsfunktion: Substitutionsfunktion: Bewertungsfunktion:<br />

Bereitstellung eines Umfelds,<br />

in dem Unternehmen durch<br />

Erstausgabe von Wertpapieren<br />

Geldkapital aufnehmen können.<br />

Der DAX (<strong>Deutsche</strong>r Aktienindex)<br />

umfasst <strong>die</strong> 30 größten deutschen Aktienwerte. Er ist der bekannteste<br />

deutsche Aktienindex und Richtgröße <strong>für</strong> den deutschen<br />

Aktienmarkt.<br />

Gewährleistung der Verkaufs-<br />

und Übertragungsmöglichkeit<br />

von Wertpapieren zu jeder Zeit.<br />

Chancen und Risiken<br />

Größere Gewinnchancen bergen meist auch höhere Risiken, das gilt<br />

vor allem <strong>für</strong> Aktien. Das Auf und Ab der Börse kann man an der<br />

Entwicklung des DAX verfolgen. Die Kunst des Anlegers ist es, zum<br />

rechten Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen. Prüfen Sie, ob <strong>die</strong><br />

folgenden drei Anleger bei ihren Entscheidungen gut beraten waren.<br />

Jeder von ihnen legte 5000 Euro in Aktien von DAX-Unternehmen<br />

an. Stellen Sie fest, welchen Kurs der DAX bei Kauf und Verkauf<br />

hatte, errechnen Sie dann den Gewinn beziehungsweise Verlust.<br />

Überlegen Sie anschließend, wann und warum ein guter Zeitpunkt<br />

war, um Aktien zu kaufen.<br />

Die Entwicklung des DAX finden Sie im Internet unter www.onvista.de.<br />

Klicken Sie in der „Marktübersicht“ auf „DAX“. Unterhalb des<br />

Kurscharts finden Sie „Weitere Chartfunktionen“, über <strong>die</strong> Sie zur<br />

„Kurshistorie – Einzelabfrage“ kommen und dort <strong>die</strong> gesuchten Daten<br />

eingeben können. Nehmen Sie <strong>für</strong> Ihre Berechnung immer <strong>die</strong><br />

Schlusskurse.<br />

Anleger 1:<br />

Kauf am 01.08.1997 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Verkauf am 01.09. 2001 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Differenz: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Punkte<br />

( _ _ _ __ _ _ € ) Gewinn/Verlust: _ _ _ _ _ _ _ _ _ Prozent.<br />

Anleger 2:<br />

Kauf am 30.07.1999 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Verkauf am 01.09. 2005 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Differenz: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Punkte<br />

( _ _ _ __ _ _ € ) Gewinn/Verlust: _ _ _ _ _ _ _ _ _ Prozent.<br />

Anleger 3:<br />

Schon gewusst?<br />

Feststellung des aktuellen<br />

Marktpreises <strong>für</strong> das einzelne<br />

Wertpapier und damit des<br />

Marktwerts <strong>für</strong> das betreffende<br />

Unternehmen.<br />

Kauf am 01.08. 2002 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Verkauf am 01.09. 2005 bei einem Kurs von: _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Gewinn/Verlust: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

( _ _ _ __ _ _ € ) Gewinn/Verlust: _ _ _ _ _ _ _ _ _ Prozent.<br />

Der Begriff „Börse“ stammt aus dem 15. Jahrhundert aus dem<br />

belgischen Brügge. Er umschrieb eine regelmäßige Versammlung<br />

reicher italienischer Händler auf dem Platz „ter burse“.<br />

Benannt war <strong>die</strong>ser Marktplatz nach der dort ansässigen Kaufmannsfamilie<br />

„van der Burse“.<br />

Weiterdenken!<br />

• Überlegen Sie Gründe<br />

da<strong>für</strong>, warum ein Unternehmen<br />

an <strong>die</strong> Börse geht.<br />

• Welche Chancen und<br />

Risiken ergeben sich bei<br />

der Beteiligung an Aktien-<br />

gesellschaften?<br />

• Was müssen Sie tun, um<br />

Wertpapiere über <strong>die</strong> Börse<br />

kaufen zu können? Erkundigen<br />

Sie sich bei Banken,<br />

Sparkassen oder im Internet<br />

auf www.hoch-im-kurs.de<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Das Banken- und Börsen<br />

ABC“, Bundesverband <strong>Deutsche</strong>r<br />

Banken (Hrsg.), bearb.<br />

von Jörg Bickelbach, Bank-<br />

Verlag Köln, 1999 (kostenlos)<br />

• „Aktien-Einsteiger Buch“,<br />

Stefan Horn, Financial Times,<br />

Prentice Hall,<br />

2000 (Euro 14,95)<br />

Internet<br />

• Informieren Sie sich auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

über <strong>die</strong> Frankfurter Börse<br />

und schauen Sie sich Bilder<br />

vom Börsenparkett an.<br />

• Auf der Internetplattform<br />

der Gruppe <strong>Deutsche</strong> Börse<br />

www.deutsche-boerse.com<br />

können sich Anleger über<br />

tagesaktuelle Börsenkurse,<br />

Meldungen und <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Aktien informieren.<br />

09 ......


............... Vermögensaufbau I<br />

..... 10<br />

„Ich liebe das Risiko,<br />

denn wer nicht wagt,<br />

der nicht gewinnt!“<br />

Auf <strong>die</strong> Mischung kommt es an ..<br />

Die Begriffe Kredit<br />

und Darlehen werden<br />

oft synonym verwendet.<br />

„Nur 18 Prozent aller <strong>Deutsche</strong>n planen ihre eigenen Finanzen mit Erfolg.“ (Handelsblatt, September 2004)<br />

Wer bin ich, was will ich, und wo will ich hin?<br />

Welche <strong>Anlageform</strong> ist <strong>die</strong> richtige? Auf <strong>die</strong>se viel gestellte Frage<br />

gibt es eigentlich nur eine Antwort: Das kommt ganz darauf an!<br />

Denn was <strong>für</strong> den einen maßgeschneidert ist, wäre <strong>für</strong> den nächsten<br />

womöglich völlig falsch.<br />

<strong>Anlageform</strong>en lassen sich in zwei Grundtypen einteilen. Da sind zum<br />

einen <strong>die</strong> kreditähnlichen Anlagetypen, bei denen der Anleger wie<br />

ein Kreditgeber sein Geld <strong>für</strong> eine bestimmte Frist „verleiht“ und<br />

im Gegenzug da<strong>für</strong> Zinsen gezahlt bekommt. Am Ende der Laufzeit<br />

erhält er sein Geld zurück. Der Anleger ist in der Position des Gläubigers,<br />

der Empfänger des Kapitals in der Position des Schuldners.<br />

Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Anlagetypen sind:<br />

Termin- und Festgeld<br />

Sparbuch und Sparbriefe<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

Die zweite Anlagegruppe umfasst <strong>die</strong> verschiedenen Formen<br />

des Erwerbs von Eigentum. Hierzu zählen:<br />

Eigentumsanteile an Unternehmen in Form<br />

von Aktien oder Aktienfonds-Anteilen<br />

Immobilien<br />

Schmuck, Gold, Edelsteine, Oldtimer,<br />

Briefmarken etc.<br />

Bei <strong>die</strong>sen Formen wird der Anleger Eigentümer an dem Vermögenswert.<br />

Die Anlagen sind auf Dauer angelegt, auch wenn Verkäufe<br />

immer wieder zwischendurch möglich sind. Der Ertrag aus <strong>die</strong>sen<br />

Anlagen ist zunächst ungewiss und abhängig vom erzielbaren Verkaufspreis.<br />

Anlageziele<br />

Es gibt einige Kriterien, <strong>die</strong> bei den Anlagezielen eine Rolle spielen.<br />

Kosten<br />

Anlagedauer<br />

Anlageziele<br />

Steuervorteile Verfügbarkeit<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

Sicherheit<br />

Rentabilität


Das magische Dreieck<br />

Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Wie findet man nun <strong>die</strong> richtige <strong>Anlageform</strong>? Üblicherweise zieht<br />

man hierzu drei Entscheidungskriterien zu Rate: Sicherheit, Rentabilität<br />

und Verfügbarkeit (Liquidität).<br />

Die Sicherheit einer Geldanlage sagt aus, ob und in welchem Umfang<br />

der Anlagebetrag möglicherweise ganz oder teilweise verloren<br />

gehen könnte.<br />

Die Rentabilität einer Anlage bestimmt sich aus ihrem Ertrag. Der<br />

Fachmann spricht auch von Rendite.<br />

Die Verfügbarkeit hängt davon ab, wie schnell ein Betrag, der in<br />

einen bestimmten Wert investiert wurde, wieder flüssig gemacht<br />

werden kann, wenn man schnell Geld braucht. Deshalb ist es wichtig,<br />

immer einen Teil des Vermögens in <strong>Anlageform</strong>en zu investieren,<br />

<strong>die</strong> kurzfristig und ohne Kursverlust verkauft werden können.<br />

Es gibt keine <strong>Anlageform</strong>, <strong>die</strong> alle Kriterien gleichwertig erfüllen<br />

kann. Zwischen Sicherheit und Rentabilität besteht ein Zielkonflikt.<br />

Grundsätzlich gilt, dass höhere Chancen immer auch mit höheren<br />

Risiken verbunden sind und umgekehrt. Auch Rentabilität und Verfügbarkeit<br />

passen bei vielen Anlageprodukten nicht so recht zusammen.<br />

Jeder Sparer muss sich also entscheiden, welche Ziele und<br />

Anforderungen er <strong>für</strong> sich als besonders wichtig ansieht. Eine optimale<br />

<strong>Anlageform</strong> <strong>für</strong> jedermann kann es demnach gar nicht geben.<br />

Umgang mit Risiken<br />

Geldanlagen mit hoher Rentabilität sind nur deshalb möglich, weil<br />

sie mit gewissen Risiken verbunden sind. Aktien beispielsweise<br />

unterliegen großen Kursschwankungen. Das birgt einerseits <strong>die</strong><br />

Chance, schnell hohe Gewinne zu erzielen. Andererseits können <strong>die</strong><br />

Kurse jederzeit wieder fallen. Derjenige, der sein Geld nicht von heu-<br />

Zu den wichtigsten Anlageprinzipien gehört:<br />

Risikoverminderung durch Streuung<br />

Die Mischung macht’s! Anleger, <strong>die</strong> ihr gesamtes Vermögen in<br />

eine einzige <strong>Anlageform</strong> oder in ein einziges Wertpapier investieren,<br />

gehen ein relativ hohes Risiko ein. Dieses Risiko lässt sich<br />

durch Verteilung der Mittel auf mehrere verschiedene <strong>Anlageform</strong>en/Wertpapiere<br />

entscheidend mindern.<br />

Anlegertypen Zu welchem Anlage-Typ gehören Sie?<br />

Quelle: „Investmentfonds – saustark! Der Navigator <strong>für</strong> Ihre Fondsanlage“ (CD-ROM),<br />

© 2005 BVI, Frankfurt a. M.<br />

Das magische Dreieck der Vermögensanlagen<br />

Es gibt drei Kriterien, nach denen eine Geldanlage bewertet werden<br />

kann: Sicherheit, Rentabilität und Verfügbarkeit.<br />

Rentable Anlagen<br />

sind oft<br />

weniger sicher<br />

Sichere Anlagen<br />

sind oft<br />

weniger rentabel<br />

Rentabilität<br />

Rentable Anlagen<br />

sind oft<br />

langfristig gebunden<br />

Sicherheit<br />

Verfügbarkeit<br />

(Liquidität)<br />

Liquide Anlagen<br />

sind oft<br />

weniger rentabel<br />

te auf morgen verfügbar braucht, wartet einfach ab, bis <strong>die</strong> Kurse<br />

wieder steigen. Das Risiko wird zur Chance. Braucht er sein Geld jedoch<br />

kurzfristig, muss er seine Anteile mit Kursverlusten verkaufen.<br />

Risiko und Chance liegen also eng beieinander.<br />

Sicherheitstyp: Ertragstyp: Wachstumstyp: Chancentyp: Dynamiktyp:<br />

> Möchte nach-<br />

haltigen Ertrag<br />

(Rendite) erzielen,<br />

aber kein Risiko<br />

eingehen,<br />

> wünscht sich<br />

hohe Sicherheit<br />

<strong>für</strong> sein angelegtes<br />

Vermögen.<br />

> Wünscht sich<br />

gute Ertragschancen,<br />

> will das Gesamt-<br />

risiko aber möglichst<br />

gering halten.<br />

> Ihn reizen Anlagen,<br />

<strong>die</strong> überdurchschnittlicheWertsteigerungen<br />

erzielen können,<br />

und er<br />

> ist bereit, ein<br />

gewisses Maß an<br />

Risiko einzugehen<br />

(Verluste können nur<br />

in geringem Maße<br />

verkraftet werden).<br />

Risikoverminderung durch langen Anlagehorizont<br />

Eine „Streuung über <strong>die</strong> Zeit“ hilft bei der Vermeidung von Risiken.<br />

Insbesondere bei Wertpapieranlagen, deren Erträge im Zeitablauf<br />

sehr stark schwanken können, führt ein Anlagezeitraum über<br />

mehrere Jahre hinweg zu einer Glättung der Ausschläge und damit<br />

zu einer besseren Risikoverteilung.<br />

> Ist auf eine hohe<br />

Wertsteigerung aus,<br />

und er<br />

> ist bereit, ein<br />

erhöhtes Risiko<br />

einzugehen<br />

Schon gewusst?<br />

> Verfolgt auf lange<br />

Sicht eine überdurchschnittliche<br />

Wertentwicklung.<br />

> Er sieht das Risiko<br />

als Chance und kann<br />

Verluste wegstecken<br />

Man gab dem „magischen Dreieck“ seinen Namen, da wohl nur<br />

ein Magier in der Lage ist, alle drei Kriterien der Vermögensanlage<br />

gleichwertig erfüllen zu können.<br />

„Risiko<br />

entsteht dann,<br />

wenn Anleger nicht<br />

wissen, was sie tun.“<br />

Warren Buffet,<br />

Börsen-Guru und erfolgreicher<br />

Investor aus<br />

den USA<br />

Weiterdenken!<br />

• Angenommen, Sie erben<br />

5000 Euro und wollen sie<br />

anlegen. Welche Kriterien<br />

sind Ihnen wichtig? Wägen<br />

Sie mit Blick auf das<br />

„magische Dreieck“ Ihre<br />

Wünsche und Ziele ab.<br />

• Schauen Sie sich im Internet<br />

auf www.hoch-im-kurs.de <strong>die</strong><br />

Übersicht „Geldanlageformen<br />

und ihre Beurteilungsaspekte“<br />

an. Welche <strong>Anlageform</strong> passt<br />

zu Ihren gewählten Kriterien?<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Sparen und Anlegen“,<br />

Hrsg.: Bundesverband<br />

deutscher Banken e. V., Berlin<br />

(kostenlos zu Bestellen unter:<br />

www.schulbank.de)<br />

Internet<br />

• Welcher Anlage-Typ sind<br />

Sie? Machen Sie den Test auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

• Wie geschickt stellt sich<br />

Ihre Klasse beim Wertpapierhandel<br />

mit fiktivem Kapital<br />

an? Wer beim „Planspiel<br />

Börse“ <strong>die</strong> höchsten Gewinne<br />

einfährt, kann tolle Preise<br />

gewinnen!<br />

Die nächste Spielrunde<br />

startet am 27.12.2006 auf<br />

www.planspiel-boerse.com<br />

11 ......


............. Vermögensaufbau II<br />

.....12<br />

„Bei den paar Euro, <strong>die</strong> du<br />

jeden Monat zurücklegst, musst<br />

du aber früh damit anfangen.“<br />

Zeit bringt Geld ................<br />

So unterschiedlich wie <strong>die</strong> einzelnen <strong>Anlageform</strong>en hinsichtlich Sicherheit und Verfügbarkeit ausgestattet sind, so<br />

unterschiedlich sind auch ihre Ertragschancen. Die Faustformel lautet: Hohe Sicherheit ist meist mit niedrigerem<br />

Ertrag verbunden, und hohes Risiko bietet oftmals <strong>die</strong> Chance auf höheren Ertrag.<br />

Wie aus Geld viel Geld werden kann<br />

Wer früh anfängt, Geld anzulegen, hat zwei Verbündete: <strong>die</strong> Zeit und<br />

den Zins. Als Zins wird der Preis bezeichnet, den ein Kapitalnehmer<br />

(Schuldner) einem Kapitalgeber (Gläubiger) da<strong>für</strong> zahlen muss,<br />

dass <strong>die</strong>ser ihm <strong>für</strong> eine bestimmte Zeit einen gewissen Geldbetrag<br />

überlässt. Die Höhe des Betrags, den der Schuldner als Zinsaufwand<br />

zahlt und der Gläubiger als Zinsertrag erhält, hängt davon ab, wie<br />

viel Geld wie lange und zu welchem Zinssatz angelegt wird. Zinsen<br />

erhält man bei allen kreditähnlichen <strong>Anlageform</strong>en.<br />

Der Zinsertrag ist also abhängig von der Höhe des überlassenen<br />

Kapitals, der Dauer der Überlassung („i“ steht immer <strong>für</strong> Zeit in ganzen<br />

Jahren) und vom Zinssatz. Der Zinssatz wird üblicherweise in<br />

Prozent pro Jahr angegeben (kurz: p.a. = per annum).<br />

>> Börsenkommentar<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

„Für so einen Schlitten<br />

lohnt es sich zu sparen!“<br />

Eine einfache Formel <strong>für</strong> Zinsen lautet:<br />

Zinsertrag (Z) = Kapital (K) x Zeit (i) x Zinssatz (p)/100<br />

Beispiel:<br />

Sie legen 300 Euro auf Ihrem Sparbuch zum jährlichen Zinssatz<br />

von zwei Prozent an. Am Ende des ersten Jahres erhalten Sie:<br />

300 Euro x 1 Jahr x 2/100 = 6 Euro Zinsen.<br />

Ist <strong>die</strong> Anlagezeit kürzer als ein Jahr, rechnet man genau nach Tagen<br />

(t), wobei der Monat vereinfacht mit 30 Tagen und das Jahr mit 360<br />

Tagen gerechnet wird. In unserem Beispiel beträgt der Zins nach<br />

drei Monaten (also einem Vierteljahr) 1,50 Euro:<br />

300 Euro x 90/360 x 2/100 = 1,50 Euro.<br />

> „Die vergangene Woche hatte es in sich. Erst fiel der DAX um 300 Punkte, dann stieg er um<br />

400 auf ein neues Jahreshoch. Wer zur Wochenmitte verkaufte, ärgert sich jetzt. In den<br />

letzten zwölf Monaten legte der DAX um 28 Prozent zu. Die Experten streiten, ob es so positiv<br />

weitergeht. Die guten Wirtschaftsdaten aus Deutschland und den USA sollten <strong>die</strong> Werte<br />

eigentlich weiter nach oben ziehen. Aber da sind <strong>die</strong> steigenden Preise <strong>für</strong> Öl aus den arabischen<br />

Staaten und <strong>die</strong> sinkenden Absatzzahlen westeuropäischer Autohersteller. Jetzt also<br />

noch schnell einsteigen und mitver<strong>die</strong>nen oder lieber <strong>die</strong> nächste Kurskorrektur abwarten?“<br />

Z =<br />

K x i x p<br />

100


Der Zinseszins –<br />

Turbo <strong>für</strong>s Vermögen<br />

Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Wird der Zins (Ertrag) am Ende eines Jahres fällig und nicht ausgezahlt,<br />

sondern wieder dem Konto gutgeschrieben, bedeutet <strong>die</strong>s,<br />

dass im zweiten Jahr nicht nur der Kapitalbetrag verzinst wird,<br />

sondern der Zins des ersten Jahres gleich mit. Dieser Zins auf <strong>die</strong><br />

Zinsen heißt Zinseszins.<br />

Die Formel da<strong>für</strong> lautet:<br />

Anfangskapital x (1+p/100) i<br />

=<br />

Endkapital (mit Zinseszins)<br />

Die Formel ist zwar nicht ganz so einfach, aber <strong>für</strong> jede zinsbringende<br />

Geldanlage, <strong>die</strong> über ein Jahr hinausgeht, relevant. Anfänglich<br />

ist der Effekt nicht so stark, wächst aber unaufhörlich.<br />

Wie berechnet sich <strong>die</strong><br />

Rendite bei Wertpapieren?<br />

Bei Wertpapieren besteht der Ertrag der Anlage neben Kursgewinnen<br />

(oder auch Kursverlusten) aus:<br />

Dividenden bei Aktien,<br />

Zinsen bei festverzinslichen Wertpapieren,<br />

Mieteinnahmen bei Immobilien,<br />

Ausschüttungen bei Fonds. Je nach Fondsart setzt<br />

sich <strong>die</strong> Ausschüttung aus den oben genannten<br />

Erträgen zusammen.<br />

Der Zinssatz reicht als Messgröße <strong>für</strong> den Ertrag aus der Wertpapieranlage<br />

nicht aus. Aktien haben gar keine Verzinsung, sondern<br />

schütten Gewinne aus. Kursveränderungen und unterschiedliche<br />

Laufzeiten erschweren eine Vergleichbarkeit. Zur besseren Ertragsmessung<br />

ermittelt man daher <strong>die</strong> Rendite. Sie ermittelt den Ertrag<br />

bezogen auf den Kapitaleinsatz und zwar immer pro Jahr (p.a.). So<br />

lassen sich alle <strong>Anlageform</strong>en gut miteinander vergleichen.<br />

Rendite p.a. =<br />

Faustformel:<br />

Ertrag p.a. x 100<br />

Kapitaleinsatz<br />

Ist eine Rendite von sechs Prozent im Jahr jetzt viel oder wenig,<br />

gut oder schlecht? Unabhängig von den subjektiven Einschätzungen<br />

benutzt man gerade bei Aktien und Fonds so genannte „Indizes“<br />

als Vergleichsmaßstab (im Fachjargon: Benchmark). Bei deutschen<br />

Aktien ist <strong>die</strong>s insbesondere der DAX 30 (<strong>Deutsche</strong>r Aktienindex).<br />

Hat sich der DAX 30 nun beispielsweise um fünf Prozent verbessert,<br />

sind <strong>die</strong> oben genannten sechs Prozent ein guter Wert, denn er liegt<br />

über <strong>die</strong>sem Index.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie legen 2000 Euro bei einem Zinssatz von<br />

vier Prozent im Jahr an. Nach zehn Jahren hätte sich der Betrag<br />

alleine aufgrund des Zinseszinses auf 2960 Euro erhöht.<br />

Jahr<br />

Anfangskapital<br />

(K)<br />

Zinssatz<br />

(p)/100<br />

Zinsbetrag Endkapital<br />

1 2000,00 € 4,00% 80,00 € 2080,00€<br />

2 2080,00€ 4,00% 83,20 € 2163,20 €<br />

3 2163,20 € 4,00% 86,53 € 2249,73 €<br />

4 2249,73 € 4,00% 89,99 € 2339,72 €<br />

5 2339,72 € 4,00% 93,59 € 2433,31 €<br />

6 2433,31 € 4,00% 97,33 € 2530,64 €<br />

7 2530,64 € 4,00% 101,23 € 2631,87€<br />

8 2631,87€ 4,00% 105,27€ 2737,14 €<br />

9 2737,14 € 4,00% 109,48€ 2846,62€<br />

10 2846,63 € 4,00% 113,86€ 2960,49€<br />

Das hat’s gebracht!<br />

Wer im Jahr 2005 10.000 Euro in osteuropäische Aktienfonds<br />

angelegt hat, konnte innerhalb eines Jahres eine Rendite von<br />

60,9 Prozent verzeichnen und kam auf insgesamt 16.090 Euro.<br />

Die Anlage in Sparbriefen mit vierjähriger Laufzeit brachte eine<br />

Verzinsung von 2,9 Prozent. Auf dem Sparbuch wurden aus<br />

10.000 Euro mit einer Verzinsung von 0,9 Prozent 10.090 Euro.<br />

Aktienfonds Osteuropa<br />

Gold<br />

<strong>Deutsche</strong> Aktien (DAX-Werte)<br />

Rentenfonds Euro<br />

10.380 €<br />

13.600 €<br />

12.700 €<br />

Bundesobligationen (fünf Jahre Laufzeit)<br />

10.300 €<br />

Sparbriefe (vier Jahre Laufzeit)<br />

10.290 €<br />

Sparbuch (drei Monate Kündigungsfrist)<br />

10.090 €<br />

Schon gewusst?<br />

Der Zinseszins<br />

(Die Grafik gibt eine Auswahl besonders rentabler Geldanlagen<br />

im Jahr 2005 wieder, <strong>die</strong> keine Richtwerte darstellen!)<br />

16.090 €<br />

Quelle: Bundesverband deutscher Banken,<br />

BVI Bundesverband Investment und Asset Management e. V.<br />

Rendite-Prognose<br />

Wie rentabel Aktien oder Fonds letztlich sind, lässt sich im Vorfeld<br />

nicht prognostizieren. Kursschwankungen sind nicht präzise<br />

vorauszusehen und bei Anlage in Aktien unvermeidlich.<br />

Tipp:<br />

Mit dem Renditerechner auf www.hoch-im-kurs.de können Sie<br />

Ihre Zinserträge schnell selbst ausrechnen.<br />

Weiterdenken!<br />

• Vorausgesetzt, Sie haben<br />

ein Sparbuch: Wissen Sie,<br />

wie viel Geld Sie dort zu<br />

welchem Zinssatz liegen<br />

haben? Berechnen Sie, wie<br />

hoch <strong>die</strong> Summe mit Zins<br />

und Zinseszins in zehn<br />

Jahren sein wird.<br />

• Lesen Sie den Börsen-<br />

kommentar auf S. 12.<br />

Welche Faktoren beeinflussen<br />

<strong>die</strong> Börsenkurse? Welche<br />

Anhaltspunkte finden Anleger<br />

<strong>für</strong> ihre Anlageentscheidung?<br />

• Suchen Sie sich aus der<br />

Grafik „Das hat’s gebracht!“<br />

zwei Geldanlagen heraus<br />

und recherchieren Sie ihre<br />

Wertentwicklung in den vergangenen<br />

Jahren. Können Sie<br />

anhand der Ergebnisse eine<br />

Aussage über <strong>die</strong> zukünftige<br />

Wertentwicklung treffen?<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Kanon der finanziellen<br />

Allgemeinbildung“,<br />

Hrsg.: Commerzbank<br />

Ideenlabor, Frankfurt a. M.<br />

2004 (kostenlos)<br />

• „Money“, Alles über Geld<br />

von Aktien bis Zinsen,<br />

G. Milde/P. Missfelder,<br />

Ravensburger Buchverlag,<br />

2001 (Euro 12,95)<br />

Internet<br />

• Mit dem Renditerechner<br />

auf www.hoch-im-kurs.de<br />

können Erträge schnell und<br />

einfach kalkuliert werden.<br />

• Die Website<br />

www.boerse.ard.de<br />

gibt aktuelle Entwicklungen,<br />

Meldungen und Börsen-<br />

trends wider.<br />

13 ......


................ Zukunftsvorsorge<br />

.....14<br />

„Den Kleinen beneide<br />

ich nicht – der muss<br />

später mal <strong>die</strong> Rente<br />

<strong>für</strong> uns beide zahlen!“<br />

Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft .............<br />

„Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts stehen in 25 Jahren 100 erwerbstätigen Menschen (20 bis 60<br />

Jahre) 71 Rentner gegenüber.“<br />

No risk, no fun?<br />

Ein finanzielles Polster kann in allen Lebenslagen nützlich sein. Niemand<br />

weiß, wie seine Zukunft aussehen wird. Jeder Mensch ist jeden<br />

Tag den verschiedensten Lebensrisiken ausgesetzt. Dies gilt <strong>für</strong><br />

Jugendliche genauso wie <strong>für</strong> ältere Menschen. Unfälle im Straßenverkehr<br />

oder im Haushalt sind schnell passiert. Auch Krankheiten,<br />

Arbeitslosigkeit oder größere Vermögensschäden (Hausbrand etc.)<br />

können uns schnell aus unserer Lebensplanung herausreißen.<br />

In Deutschland bietet zunächst <strong>die</strong> gesetzliche Sozialversicherung<br />

Schutz vor den wichtigsten Lebensrisiken. Hierzu gehören im Einzelnen:<br />

<strong>die</strong> Kranken- und Pflegeversicherung,<br />

<strong>die</strong> Arbeitslosenversicherung und<br />

<strong>die</strong> Rentenversicherung.<br />

Andere Risiken des Alltags können durch den Abschluss von Versicherungen<br />

bei privaten Versicherungsgesellschaften gut abgefedert<br />

werden. Zu den gängigen Versicherungen zählen zum Beispiel <strong>die</strong><br />

Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung.<br />

Neben der Absicherung von Lebensrisiken sollte ein besonderes<br />

Augenmerk auf <strong>die</strong> Altersvorsorge gelegt werden. Denn nur wer<br />

frühzeitig anfängt, langfristig Vermögen aufzubauen, kann sich auch<br />

im Rentenalter seinen gewohnten Lebensstandard sichern. Die gesetzliche<br />

Rente wird da<strong>für</strong> in Zukunft nicht mehr ausreichen. Die<br />

Vorsorge <strong>für</strong> den Ruhestand muss stärker in <strong>die</strong> Hand jedes Einzelnen<br />

gelegt werden.<br />

Sparen <strong>für</strong> ein Leben nach der Arbeit<br />

Unsere heutige Altersversorgung basiert auf drei Säulen: der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung, der betrieblichen Altersversorgung<br />

und der privaten Altersvorsorge.<br />

Wirtschaftliche Basis …<br />

… der gesetzlichen Rentenversicherung ist der so genannte<br />

„Generationenvertrag“: Die heute Berufstätigen finanzieren durch<br />

ihre Beiträge <strong>die</strong> Rente der Älteren – in der Erwartung, dass <strong>die</strong><br />

kommende Generation dann später <strong>die</strong> Renten <strong>für</strong> sie aufbringt.<br />

Wer heute in <strong>die</strong> Rentenversicherung einzahlt, spart seine Beiträge<br />

also nicht <strong>für</strong> sich selbst an, sondern bezahlt damit <strong>die</strong><br />

Generation seiner Eltern. Dieses im Vertrauen darauf, dass <strong>die</strong><br />

Generation seiner Kinder wiederum <strong>die</strong> notwendigen Beiträge<br />

zahlt, um den eigenen Lebensabend zu sichern.<br />

Der Generationenvertrag gerät zunehmend in Gefahr, da immer<br />

weniger Kinder geboren und <strong>die</strong> Menschen immer älter werden.<br />

Die Bevölkerungspyramide verschiebt sich zunehmend in Richtung<br />

Alter. Bereits im Jahr 2030 wird jeder dritte <strong>Deutsche</strong> über<br />

60 Jahre alt sein.<br />

www.hoch-im-kurs.de


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Die zweite Säule …<br />

… ist <strong>die</strong> betriebliche Altersversorgung. Jeder Arbeitnehmer<br />

hat das Recht, Teile seines Gehalts (zum Beispiel das Urlaubsgeld)<br />

in eine betriebliche Altersversorgung (Direktversicherung,<br />

Pensionskasse, Pensionsfonds) umzuwandeln und dabei Steuern<br />

und derzeit auch Sozialabgaben zu sparen. Des Weiteren<br />

gibt es Betriebsrenten als freiwillige Leistung eines Unternehmens,<br />

bei denen der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Versorgungszusage<br />

macht.<br />

Mit der …<br />

… privaten Vorsorge sollen bestehende Versorgungslücken<br />

durch <strong>die</strong> staatliche Rente geschlossen werden. Nur so kann<br />

der gewohnte Lebensstandard auch im Alter beibehalten, können<br />

Träume und Wünsche in <strong>die</strong> Tat umgesetzt werden.<br />

Anlagestrategien in<br />

verschiedenen Lebensphasen<br />

Im Laufe eines Lebens gibt es viele Situationen, in denen aufgebautes<br />

Vermögen umgeschichtet und wieder neu ausgerichtet werden<br />

muss. Dabei ist es wichtig, <strong>die</strong> stete Weiterentwicklung des Vermögens<br />

im Auge zu behalten, um am Ende des Erwerbslebens auf eine<br />

ausreichende Reserve zurückgreifen zu können.<br />

Versuchen Sie einzuschätzen, wie man in den verschiedenen Lebensphasen<br />

sein Geld anlegen sollte, und ordnen sie <strong>die</strong> rechts<br />

stehenden Anlagekriterien den Phasen zu. Warum fällt es Ihnen gegebenenfalls<br />

schwer, eine konkrete Zuordnung zu machen?<br />

Lebensphase Anlagestrategie<br />

Berufsanfänger<br />

Paare<br />

Familien mit<br />

kleinen Kindern<br />

Familien mit<br />

großen Kindern<br />

Kinder<br />

aus dem Haus<br />

Ruhestand<br />

A Geld verfügbar<br />

anlegen<br />

B Geld mittelfristig<br />

anlegen<br />

C Geld langfristig<br />

anlegen<br />

D Geld in rentable<br />

Anlagen anlegen<br />

E Vermögen sichern<br />

F Geld in verschiedene<br />

<strong>Anlageform</strong>en anlegen<br />

G Geld in sichere<br />

Anlagen anlegen<br />

Langsam, aber sicher!<br />

Die persönliche Vorsorgestrategie hängt von vielen Dingen ab: von<br />

der momentanen Lebensphase, vom Einkommen, dem Familienstand<br />

oder von zu erwartenden Erbschaften. Auch <strong>die</strong> individuelle<br />

Risikobereitschaft bei der Geldanlage spielt eine wichtige Rolle.<br />

Grundsätze der privaten Altersvorsorge:<br />

Je früher man mit der Altersvorsorge beginnt,<br />

desto geringer können <strong>die</strong> Sparbeiträge sein.<br />

Schon wegen des Zinseszinseffekts kommt im<br />

Laufe der Jahre eine beträchtliche Summe zusammen.<br />

Der Einstieg in jungen Jahren mit kleinen<br />

Beiträgen ist ein unbedingtes Muss!<br />

Höhere Renditechancen sind mit höheren Risiken<br />

verbunden. In jungen Jahren kann man etwas<br />

riskanter anlegen, also zum Beispiel in Wertpapiere<br />

mit hohem Aktienanteil. Je älter man wird, desto<br />

mehr sollte man auf sichere Anlageprodukte setzen.<br />

Niemals nur eine <strong>Anlageform</strong> auswählen. Das Kapital<br />

sollte stets auf mehrere <strong>Anlageform</strong>en verteilt<br />

werden.<br />

Welche Gründe sprechen<br />

gegen eine Altersvorsorge?<br />

Laut einer Umfrage geben 43 Prozent der Befragten an, dass sie<br />

wegen fehlender finanzieller Mittel nicht <strong>für</strong>s Alter vorsorgen.<br />

25 Prozent denken nicht einmal darüber nach, wie sie ihren<br />

Lebensstandard im Alter sichern wollen.<br />

Finanzielle Gründe<br />

Habe noch nicht<br />

daran gedacht<br />

Bin noch in Ausbildung/Studium<br />

Bin von keiner<br />

Anlageart überzeugt<br />

Arbeitsmarktlage<br />

Unsicherheit<br />

der Zukunft<br />

Bin schon zu alt da<strong>für</strong><br />

Gesetzliche Rente<br />

muss ausreichen<br />

Beziehe schon Rente<br />

Schon gewusst?<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

25 %<br />

43 %<br />

Quelle: BVI, 2004<br />

Mit einem Fondssparplan werden feste monatliche Beträge in<br />

einen Investmentfonds angespart. Risiko und Ertragschancen<br />

hängen davon ab, in welche Anlagen vorwiegend und wie lange<br />

investiert wird. Beim Fondssparen kann der Anleger jederzeit<br />

über sein Kapital verfügen und – je nach aktueller Lebenssituation<br />

– sich mal mit niedrigeren oder höheren Anlagebeträgen<br />

beteiligen. (Siehe auch Seite 16 ff.)<br />

Weiterdenken!<br />

• Betrachten Sie das Schaubild<br />

„Welche Gründe sprechen<br />

gegen eine Altersvorsorge?“<br />

und diskutieren Sie <strong>die</strong><br />

genannten Beweggründe.<br />

Welche können Sie nach-<br />

vollziehen, welche nicht?<br />

• Überprüfen Sie mit dem<br />

„magischen Dreieck“<br />

(siehe Seite 10 –11), welche<br />

Kriterien Ihnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Altersvorsorge<br />

wichtig erscheinen.<br />

Welche <strong>Anlageform</strong>en<br />

kommen da<strong>für</strong> in Frage?<br />

• „Wer wird Millionär?“<br />

Sie möchten jeden Monat<br />

150 Euro so anlegen, dass<br />

Sie mit 65 Jahren eine Million<br />

Euro angespart haben.<br />

Wie lang ist <strong>die</strong> Laufzeit bei<br />

4, 6 und 8 Prozent Rendite?<br />

(Mehr Infos dazu unter:<br />

www.hoch-im-kurs.de)<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Zusätzliche Altersvorsorge“,<br />

vom Bundesministerium <strong>für</strong><br />

Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung (Hrsg.), Berlin,<br />

April 2005 (kostenlos)<br />

• „Das Alterseinkünftegesetz:<br />

Gerecht <strong>für</strong> Jung und Alt.“,<br />

vom Bundesministerium der<br />

Finanzen (Hrsg.),<br />

Berlin 2005 (kostenlos)<br />

Internet<br />

• Unter www.hoch-im-kurs.de<br />

erhalten Sie weitere Infos<br />

zum Fondssparplan.<br />

• Der Internet-Auftritt<br />

www.sozialpolitik.com<br />

diskutiert Fragen rund um<br />

<strong>die</strong> soziale Sicherung und<br />

bietet eine Fülle an Schau-<br />

bildern, Arbeitsblättern<br />

und Infomaterial.<br />

15 ......


................. Investmentfonds<br />

.....16<br />

Was sind Fonds? ................<br />

Geldmarkt =<br />

kurzfristige Anlage<br />

Kapitalmarkt =<br />

langfristige Anlage<br />

„In rund 2800 deutschen Investmentfonds, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den privaten Anleger bestimmt sind, wird ein Vermögen von 545<br />

Milliarden Euro verwaltet. Dabei gibt es viele risikobereite Anleger (<strong>die</strong> in Aktienfonds anlegen), aber auch risikoscheue<br />

Anleger (<strong>die</strong> beispielsweise Rentenfonds bevorzugen).“ (BVI, Stand 2005)<br />

Was ist ein Fonds?<br />

Grob gesprochen ist ein Fonds ein Topf, in den viele Anleger gemeinsam<br />

einzahlen. Das Geld wird von professionellen Fondsmanagern<br />

möglichst Gewinn bringend in Wertpapieren oder Immobilien angelegt,<br />

und <strong>die</strong> Gewinne werden dann einmal im Jahr an <strong>die</strong> Anleger<br />

wieder ausgeschüttet.<br />

Einer <strong>für</strong> alle<br />

„Ganz ordentlich!“<br />

Eine Kapitalanlagegesellschaft (kurz: KAG oder auch Investmentgesellschaft)<br />

bündelt das Geld der einzelnen Anleger gesondert in<br />

einem eigenen Vermögen, dem Investmentfonds. Dort werden sie<br />

nach dem Grundsatz der Risikomischung in verschiedenen Vermögenswerten<br />

(Aktien, Rentenpapiere, Immobilien) angelegt und fachmännisch<br />

verwaltet. Der Anleger erhält über seine Beteiligung an<br />

dem Fonds Anteilscheine (auch Fondsanteile oder Fondszertifikate),<br />

er wird Miteigentümer des Fonds.<br />

Um einen verstärkten Anlegerschutz zu gewährleisten, darf <strong>die</strong> KAG<br />

<strong>die</strong> von ihr aufgelegten Fonds (Sondervermögen) nicht selbst verwahren,<br />

sondern muss damit ein anderes Kreditinstitut als Depotbank<br />

beauftragen. Jede KAG kann mehrere Fonds unterhalten.<br />

„Wie ist deine Rendite?“<br />

So funktioniert ein Fonds<br />

Bank,<br />

Discountbroker,<br />

Finanz<strong>die</strong>nstleister,<br />

Fondsshop oder<br />

Sparkasse<br />

Anleger<br />

Miteigentümer<br />

kauft direkt bei<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

kauft über<br />

Kapitalanlagegesellschaft<br />

managt und betreut<br />

das Fondsvermögen<br />

Investmentfonds<br />

Depotbank<br />

verwahrt das<br />

Fondsvermögen<br />

Aktien<br />

Immobilien<br />

Anleihen<br />

Quelle: www.stiftung-warentest.de


Fondsarten<br />

Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Es wird zwischen fünf wesentlichen Investmentfondsarten unterschieden:<br />

Aktienfonds Rentenfonds Mischfonds<br />

legen in deutschen oder<br />

internationalen Aktien an.<br />

Es gibt Fonds, <strong>die</strong> dabei auf<br />

bestimmte Regionen oder<br />

Länder (zum Beispiel Ost-<br />

europa, China), oder auf<br />

bestimmte Branchen (zum<br />

Beispiel Technologiewerte,<br />

Rohstoffe) spezialisiert sind.<br />

investieren in fest-<br />

verzinsliche Wert-<br />

papiere (zum Beispiel<br />

Bundesanleihen) mit<br />

unterschiedlichen<br />

Zinssätzen und<br />

Laufzeiten.<br />

legen ihr Geld sowohl<br />

in Aktien als auch in<br />

Renten, teilweise auch<br />

in Immobilien an.<br />

Geldmarktfonds<br />

investieren in kurz-<br />

fristige Geldanlagen,<br />

wie zum Beispiel<br />

Tages- oder Termingeld,<br />

mit einer Restlaufzeit<br />

von maximal zwölf<br />

Monaten<br />

Schließlich gibt es noch <strong>die</strong> Dachfonds, <strong>die</strong> ihr Vermögen in andere Investmentfonds investieren.<br />

„Alles auf einmal<br />

oder nacheinander?“<br />

Es bieten sich zwei Möglichkeiten an, wie in einen Fonds<br />

investiert werden kann:<br />

Einmalanlage, wobei einmalig ein<br />

bestimmter Betrag angelegt wird, oder<br />

Fondssparpläne, mit denen regelmäßig auch<br />

kleinere Beträge angelegt werden können.<br />

Bei der Einmalanlage wird einmalig ein größerer Betrag <strong>für</strong> den Kauf<br />

von Fondsanteilen aufgebracht. Die Herausforderung und zugleich<br />

<strong>die</strong> Hauptschwierigkeit bei der Einmalanlage liegt darin, einen<br />

günstigen Anlagezeitpunkt zu wählen, denn davon hängt der An-<br />

lageerfolg ab. Das Prinzip der Sparpläne: Monatlich wird ein fester<br />

Betrag in <strong>die</strong> ausgesuchten Fondsanteile investiert. Höhe und Laufzeit<br />

kann der Anleger bestimmen.<br />

Fondssparpläne haben mehrere Vorteile:<br />

<strong>die</strong> Anlage ist auch mit kleinen Beträgen<br />

möglich (manchmal schon ab 25 Euro pro Monat)<br />

Berechnung des Cost-Average-Effekts<br />

Alternative 1 Alternative 2<br />

Ausgabepreis je Fondsanteil Monatlicher Erwerb von 3 Anteilen Monatliche Anlage von 150,00 Euro<br />

Monat 1 40,00 € 3 x 40,00 = 120,00 € 150,00 : 40,00 € = 3,75 Anteile<br />

Monat 2 60,00 € 3 x 60,00 = 180,00 € 150,00 : 60,00 € = 2,50 Anteile<br />

Monat 3 50,00 € 3 x 50,00 = 150,00 € 150,00 : 50,00 € = 3,00 Anteile<br />

9 Anteile 450,00 € 450,00 € 9,25 Anteile<br />

ø Preis 50,00 € ø Preis 48,65 €<br />

Schon gewusst?<br />

Offene Immobilienfonds<br />

erwerben Grundstücke<br />

und Gebäude (Immobilien).<br />

Sie investieren<br />

meist in gewerblich<br />

genutzte Immobilien<br />

(zum Beispiel Bürogebäude,<br />

Einkaufszentren)<br />

oder vereinzelt auch<br />

Wohnungen.<br />

je länger der Anlagezeitraum, desto besser<br />

sind <strong>die</strong> Ertragsaussichten<br />

der Zinseszinseffekt vergrößert das Vermögen<br />

günstige Durchschnittskurse durch den<br />

Cost-Average-Effekt<br />

Cost-Average-Effekt<br />

Beim Fondssparplan erwirbt man jeden Monat <strong>für</strong> den gleichen Betrag<br />

einmal mehr, einmal weniger Fondsanteile, je nachdem, wie hoch<br />

gerade der Preis ist. Mit steigenden Kursen erwirbt der Anleger weniger<br />

Anteile am Fonds, bei fallenden Preisen mehr. Die regelmäßigen<br />

Anlagen führen zu einem günstigen Durchschnittspreis und damit<br />

zu einem Preisvorteil. Dieses Phänomen wird als „Cost-Average-<br />

Effekt“ („Durchschnittspreis-Effekt“) bezeichnet.<br />

Für den langfristig orientierten Anleger, der zum Beispiel zur Ergänzung<br />

seiner Altersvorsorge regelmäßig gleich bleibende Beträge<br />

spart, bedeuten vorübergehende Rückgänge der Aktienkurse also<br />

keine Bedrohung, sondern eher <strong>die</strong> Chance zum kostengünstigen<br />

Aufbau eines Wertpapierdepots.<br />

Bei der Fondsanlage fallen wie bei jeder <strong>Anlageform</strong> Kosten an.<br />

Im Wesentlichen handelt es sich um …<br />

• … den Ausgabeaufschlag <strong>für</strong> Beratungs- und Vertriebs-<br />

kosten des Fonds (errechnet sich aus der Differenz zwischen<br />

Ausgabe- und Rücknahmepreis, <strong>die</strong> jeden Tag veröffentlicht<br />

werden) und<br />

• <strong>die</strong> Verwaltungs- und Depotbankvergütungen, <strong>die</strong> unmittelbar<br />

aus dem Fondsvermögen entnommen werden.<br />

Weiterdenken!<br />

• Suchen Sie sich im Börsen-<br />

teil Ihrer Tageszeitung einen<br />

Investmentfonds aus, und<br />

notieren Sie seinen Wert<br />

über mehrere Wochen.<br />

Welche Tendenzen können<br />

Sie erkennen?<br />

• Fragen Sie in Ihrem Familien-<br />

und Bekanntenkreis, wer<br />

Anteilscheine an einem<br />

Fonds hält. Welche Arten von<br />

Fonds haben sie mit welchen<br />

Zielen? Welche Erfahrungen<br />

haben sie damit gemacht?<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Ich und mein Fonds.<br />

Bausteine <strong>für</strong> ein besseres<br />

Leben: Geldanlage mit Investmentfonds.“,<br />

BVI Bundes-<br />

verband Investment und<br />

Asset Management e.V.,<br />

Frankfurt 2006 (kostenlos)<br />

• „Die 222 wichtigsten<br />

Fragen zu Investmentfonds“,<br />

Egon Wachtendorf,<br />

Finanzbuchverlag, 2005<br />

(Euro 24,90)<br />

Internet<br />

• Schauen Sie sich auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

Fondsarten an, und<br />

informieren Sie sich,<br />

wie und wo man in einen<br />

Fonds investieren kann.<br />

• Der BVI Bundesverband<br />

Investment und Asset<br />

Management e.V. bietet<br />

auf seiner Website<br />

www.bvi.de umfangreiche<br />

Informationen und Statistiken<br />

rund um Investmentfonds an.<br />

17 ......


...... <strong>Anlageform</strong>en im Vergleich<br />

.....18<br />

Chancen nutzen .................<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

„Die Aktie hat meinem Opa gehört.<br />

Der war Aktionär aus Leidenschaft.<br />

Ich glaube, das könnte auch mein<br />

Hobby werden!“<br />

„Vorbei sind <strong>die</strong> Zeiten, in denen <strong>die</strong> Ersparnisse von Jugendlichen ausschließlich auf Sparbüchern angelegt<br />

wurden. Ein Sechstel der 15- bis 24-Jährigen besitzt bereits Aktien, Wertpapiere oder Fondsanteile –<br />

Tendenz steigend.“ (IJF, München)<br />

„Warum<br />

investieren Sie in<br />

Wertpapieranlagen?“<br />

„Weil…<br />

> … das Risiko gestreut werden kann.“<br />

(sagen 87 Prozent der Anleger)<br />

> … <strong>die</strong> <strong>Anlageform</strong> <strong>geeignet</strong> <strong>für</strong><br />

meine Altersvorsorge ist.“<br />

(sagen 85 Prozent der Anleger)<br />

> … langfristig ein hoher Ertrag<br />

zu erwarten ist.“<br />

(sagen 82 Prozent der Anleger)<br />

> … <strong>die</strong> <strong>Anlageform</strong> transparent ist.“<br />

(sagen 81 Prozent der Anleger)<br />

Quelle: DAI, 2005<br />

Chancen und Möglichkeiten<br />

Wie in den vorangegangenen Kapiteln erläutert, spielt frühzeitiger<br />

Vermögensaufbau nicht nur in Anbetracht der Versorgungslücke<br />

im Alter eine wichtige Rolle. Die bei den Bürgern beliebteste <strong>Anlageform</strong><br />

ist nach wie vor das Sparkonto oder Sparbuch. Aber auch<br />

Investmentfonds steigen im Kurs der Anleger: Das Fondsvermögen<br />

von Publikumsfonds (Investmentfonds, deren Anteile von jedermann<br />

erworben werden können, Gegensatz dazu: Spezialfonds) entspricht<br />

heute etwa 13 Prozent des Geldvermögens der privaten Haushalte.<br />

Laut einer Umfrage des <strong>Deutsche</strong>n Aktien Instituts entscheiden<br />

sich Anleger <strong>für</strong> Wertpapiere und Investmentfonds vornehmlich aus<br />

Gründen der Rentabilität, Transparenz, Risikostreuung und Altersvorsorge.<br />

Rentabilität:<br />

Mit Wertpapieren und Investmentfonds können höhere Renditen<br />

erzielt werden als beispielsweise mit einem Sparbuch. Allerdings<br />

unterliegen sie den Kursschwankungen am Markt, wo es<br />

immer gute wie auch schlechtere Jahre gibt. Auch entwickeln<br />

sich <strong>die</strong> unterschiedlichen Wertpapiere und Fondsarten nicht<br />

alle gleich. Hohe Renditechancen lassen sich daher am besten<br />

durch langfristiges Anlegen erzielen.


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Verfügbarkeit:<br />

Das Leben steckt voller unvorhersehbarer Ereignisse. Wer<br />

langfristig <strong>für</strong> seine Zukunft Vermögen aufbauen will, sollte<br />

daher darauf achten, immer auf einen Teil der Geldreserven<br />

zurückgreifen zu können. Sparformen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> bestimmte Fristen<br />

festgelegt werden müssen (zum Beispiel Sparbriefe oder<br />

Termingelder), können <strong>die</strong>sem Anspruch nicht gerecht werden.<br />

Ohne Kündigungsfristen sind beispielsweise festverzinsliche<br />

Wertpapiere, Investmentfonds oder Aktien.<br />

Transparenz:<br />

Für viele Anleger ist <strong>die</strong> Transparenz einer Anlage ein wichtiges<br />

Kriterium. Wie hat sich der Wert der Anlage im letzten<br />

Jahr entwickelt? Wie schneidet sie im Vergleich mit anderen<br />

Geldanlageformen ab? Wenn das Vermögen einer Anlage von<br />

beispielsweise einer Bank oder Sparkasse verwaltet wird, ist<br />

es schwierig, <strong>die</strong> erzielte Wertentwicklung mit den Ergebnissen<br />

anderer individuell verwalteter Vermögen zu vergleichen. Transparente<br />

Anlageinstrumente sind zum Beispiel Investmentfonds.<br />

Ihre Wertentwicklungen werden regelmäßig in Tageszeitungen<br />

und Jahresberichten der Fonds veröffentlicht.<br />

Sparformen von Jugendlichen<br />

Sparformen<br />

Sparschwein<br />

Sparbuch<br />

Girokonto/Taschengeldkonto<br />

Bausparvertrag<br />

Lebensversicherung<br />

Investmentfonds<br />

Festverzinsliche Wertpapiere<br />

Aktien<br />

Sonstiges<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

Risiko:<br />

Wer sich dazu entschließt, Teile seines Vermögens in Aktien<br />

oder andere Wertpapiere zu investieren, sollte nie alles auf eine<br />

Karte setzen. Erleidet der Aktienwert am Markt einen Einbruch,<br />

steht das gesamte Vermögen auf dem Spiel. Investmentfonds<br />

bieten in <strong>die</strong>ser Hinsicht eine gewisse Absicherung, da sie eine<br />

gesetzlich vorgeschriebene Risikostreuung haben. Entwickelt<br />

sich ein einzelner Titel innerhalb des Fonds mal nicht so gut,<br />

so kann <strong>die</strong>s durch erfolgreichere andere Titel ausgeglichen<br />

werden.<br />

Trotz breiter Streuung nach verschiedenen Gesichtspunkten<br />

können Kursrückgänge der jeweiligen Werte aber auch im Fonds<br />

zu sinkenden Anteilpreisen führen. Bei Fonds mit besonderen<br />

Branchen- oder Länderschwerpunkten (Spezialitätenfonds)<br />

kann es vereinzelt zu einer Risikokonzentration kommen, wenn<br />

zum Beispiel eine bestimmte Branche durch Rahmenänderungen<br />

oder eine Region in der Welt zum Beispiel durch politische<br />

Umbrüche besonders betroffen werden.<br />

Bei Anlagen in Fremdwährungen sollte bedacht werden, dass<br />

der Wert des Fondsvermögens in Euro von Wechselkursschwankungen<br />

beeinflusst werden kann. Bei Anlagen im Euroraum ist<br />

<strong>die</strong>s aber kein Problem.<br />

Wie risikofreudig jemand sein Geld anlegt, ist immer eine<br />

Frage der ganz persönlichen Anlageziele. Stark risikobehaftete<br />

Vermögenswerte sollten einen bestimmten Prozentsatz<br />

der Anlage nicht überschreiten.<br />

Die beliebteste Sparform bei Jugendlichen ist das altbewährte Sparschwein, das in zunehmendem Alter aber an Bedeutung verliert. An<br />

zweiter Stelle steht das Sparbuch. Es ist bei Jungen und Mädchen in allen Altersgruppen gleichermaßen beliebt, obwohl bei <strong>die</strong>ser <strong>Anlageform</strong><br />

kaum Zinsen zu erwarten sind. Die Verwahrung des Gesparten auf einem Girokonto oder Taschengeldkonto ist <strong>die</strong> drittbeliebteste Art.<br />

Deutlich wird: Nicht <strong>die</strong> Rentabilität, sondern <strong>die</strong> ständige Verfügbarkeit des Sparguthabens spielt eine wichtige Rolle. Längerfristige und<br />

renditeträchtigere <strong>Anlageform</strong>en werden von der befragten Zielgruppe noch vergleichsweise selten genutzt.<br />

(Befragt wurden 1003 Jugendliche im Alter von 10–17 Jahren, Mehrfachnennungen waren möglich. Angaben in Prozent.)<br />

36<br />

Schon gewusst?<br />

51<br />

Quelle: © IJF Institut <strong>für</strong> Jugendforschung, 2005<br />

Die erzielten Erträge eines Investmentfonds werden von der<br />

Fondsgesellschaft meist einmal jährlich in Form einer Ausschüttung<br />

an <strong>die</strong> Anleger weitergegeben. Diese Ausschüttung wird<br />

am so genannten „Ex-Tag“ dem Fondsvermögen entnommen,<br />

so dass der Anteilpreis um <strong>die</strong>sen Ausschüttungsbetrag sinkt.<br />

Bei „thesaurierenden“ Fonds werden <strong>die</strong> Erträge dagegen nicht<br />

ausgeschüttet, sondern sofort wieder in den Fonds investiert.<br />

Die Ausschüttungen zählen zu den privaten Kapitalerträgen und<br />

sind oberhalb der Freibetragsgrenzen zu versteuern.<br />

65<br />

Weiterdenken!<br />

• Schauen Sie sich <strong>die</strong> Grafik<br />

„Verbreitung unterschiedlicher<br />

<strong>Anlageform</strong>en“ an.<br />

Welche der aufgeführten<br />

<strong>Anlageform</strong>en haben Sie<br />

selbst? Überprüfen Sie Ihre<br />

Anlage nach den Kriterien<br />

„Risikostreuung“, „Rentabilität“<br />

und „Transparenz“.<br />

• Befragen Sie Familien-<br />

mitglieder und Bekannte,<br />

wie <strong>für</strong> sie eine ideale Geldanlage<br />

aussieht und welche<br />

Vorteile sie bieten sollte.<br />

Zum Nachlesen<br />

• „Sparen und Anlegen“,<br />

Skorpel/Müller,<br />

Bank-Verlag Köln,<br />

Köln 2002 (Euro 9,00)<br />

Internet<br />

• Machen Sie mit beim großen<br />

Vermögens-Wissenstest auf<br />

www.hoch-im-kurs.de.<br />

• Die Website<br />

www.faz.net/investor<br />

informiert über Fonds,<br />

Aktien, Anleihen und bietet<br />

ein kostenloses Börsen-<br />

spiel an.<br />

19 ......


.....Anlegerschutz und Fondsmanagement<br />

Nach dem Wertpapierhandelsgesetz<br />

können<br />

geprellte Anleger<br />

Schadensersatz von<br />

Konzernen verlangen,<br />

wenn sie arglistig über<br />

den Zustand des Unternehmens<br />

getäuscht<br />

wurden.<br />

.....20<br />

„Fondsmanager müssen ein bisschen<br />

wie Detektive arbeiten, denn manchmal<br />

sind es erst <strong>die</strong> Details, <strong>die</strong> dem Gesamtbild<br />

Schärfe verleihen.“<br />

Kontrolle ist besser ...........<br />

Investmentfonds-Anleger vertrauen darauf, dass <strong>die</strong> Profis von Banken, Sparkassen und Kapitalsammelstellen<br />

das ihnen anvertraute Geld Gewinn bringend investieren. Doch wer schützt den Anleger vor geschönten<br />

Aktienprospekten und Anlagebetrug?<br />

Fondsmanagement<br />

Von der Dreiteilung der Aufgaben und Verantwortungen zwischen<br />

Kapitalanlagegesellschaft (KAG), Fonds und Depotbank haben wir<br />

schon berichtet (siehe S.16). Wer aber trifft <strong>die</strong> Entscheidungen<br />

innerhalb des Fonds? Diese Aufgabe übernimmt ein Team von Spezialisten,<br />

das Fondsmanagement. Es entscheidet innerhalb der festgelegten<br />

Anlagepolitik über <strong>die</strong> konkrete Verwendung des Fondsvermögens.<br />

Zu seinen Aufgaben gehören im Einzelnen:<br />

ständiges Beobachten und Analysieren<br />

der nationalen und internationalen Märkte,<br />

sachkundiges Mischen und Umschichten<br />

des Fondsvermögens in Abhängigkeit der jeweiligen<br />

Marktsituation durch Käufe und Verkäufe der<br />

Wertpapiere oder Immobilien,<br />

Einhaltung des Prinzips einer gesunden<br />

Ertrags- und Risikomischung im Sinne<br />

der Anleger.<br />

Neben dem Fondsmanagement gibt es in der Regel einen Anlageausschuss,<br />

der <strong>die</strong> Manager berät.<br />

Sicherheit und Anlegerschutz<br />

Es gibt zahlreiche Sicherheitsmechanismen, <strong>die</strong> bei Investmentfonds<br />

den Anlegerschutz gewährleisten.<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen:<br />

Den Schutz des angelegten Vermögens garantiert das Investmentgesetz<br />

(kurz: InvG) und <strong>die</strong> Überwachung und Kontrolle durch <strong>die</strong><br />

Aufsichtsbehörde, <strong>die</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong> Finanz<strong>die</strong>nstleistungsaufsicht<br />

(BaFin).<br />

Sondervermögen:<br />

Die Fonds müssen als „Sondervermögen“ aufgelegt und verwaltet<br />

werden. Dies bedeutet, dass das Geld der Anleger vom eigenen<br />

Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft getrennt zu halten ist.<br />

Die Anlagegelder bleiben auf <strong>die</strong>se Weise geschützt und gehen<br />

nicht verloren.<br />

Depotbank:<br />

Die Investmentgesellschaft darf <strong>die</strong> dem Fonds gehörenden Wertpapiere<br />

nicht selbst verwahren, sondern muss hier<strong>für</strong> eine Bank,<br />

<strong>die</strong> Depotbank, bestellen.<br />

www.hoch-im-kurs.de


Publizität/Rechenschaftslegung:<br />

Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Jede Investmentgesellschaft ist verpflichtet, dem Anleger einen<br />

Verkaufsprospekt einschließlich der Vertragsbedingungen (unbedingt<br />

vor der Kaufentscheidung lesen!) sowie den jüngsten<br />

Jahresbericht und den anschließenden Halbjahresbericht zur Verfügung<br />

zu stellen. In <strong>die</strong>sen Berichten werden <strong>die</strong> zum Stichtag<br />

im Fonds befindlichen Wertpapiere beziehungsweise Immobilien<br />

sowie <strong>die</strong> Kauf- und Verkaufsaktivitäten der zurückliegenden<br />

Periode dargestellt.<br />

Tagesablauf einer Fondsmanagerin<br />

Hoch im Kurs:<br />

Guten Morgen, Frau Bachmann.<br />

Wie sieht bei Ihnen der Start in den Arbeitstag aus?<br />

Sabine Bachmann:<br />

Normalerweise stehe ich um sieben Uhr auf und checke erstmal<br />

am PC, wie es auf den Märkten in Amerika und Fernost<br />

aussieht. Dann geht’s ins Büro und um 8:30 Uhr in <strong>die</strong> erste<br />

Konferenz mit meinem Analyse-Team. Dort besprechen wir<br />

aktuelle Kursentwicklungen, Markteinschätzungen, aber auch<br />

Marktgerüchte. Man muss immer wissen, was sich gerade am<br />

Markt tut, um schnell darauf reagieren zu können. Ein Grund<br />

da<strong>für</strong>, warum ich oft noch spät abends arbeite.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Wie sind Sie zu <strong>die</strong>sem Beruf gekommen?<br />

Sabine Bachmann:<br />

Nach dem Abi habe ich eine Banklehre gemacht, danach ein<br />

BWL-Studium mit Finanzschwerpunkt. Mein erster Job war<br />

Aktien-Analystin bei einer Fondsgesellschaft. Dort konnte ich<br />

Erfahrungen sammeln, <strong>die</strong> mir heute vor allem bei der Aktienauswahl<br />

helfen. Es gibt aber auch viele Quereinsteiger in <strong>die</strong>sem<br />

Beruf. Wer beispielsweise einen Fonds <strong>für</strong> Pharmawerte<br />

betreut, sollte auch Kenntnisse in <strong>die</strong>sem Bereich mitbringen.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Was gehört alles zu Ihren Aufgaben?<br />

Sabine Bachmann:<br />

In meinem weltweit anlegenden Aktienfonds sind ungefähr<br />

80 Einzelwerte. Die muss ich mir mehrmals täglich genau anschauen.<br />

Das geht natürlich nur im Team. Ich telefoniere und<br />

spreche viel mit Analysten, Marktexperten und Investoren. Aber<br />

Fondsmanagement ist „People’s Business“, das heißt, man<br />

muss den Unternehmensvorständen und Experten auch hin und<br />

wieder gegenübersitzen, um zu einer fun<strong>die</strong>rten Einschätzung<br />

zu kommen. Reisen gehört deshalb auch zum Job. Gestern bin<br />

ich beispielsweise <strong>für</strong> ein nur zweistündiges Gespräch nach<br />

Helsinki geflogen.<br />

Anlagegrenzen:<br />

Ein Investmentfonds darf, so sieht es das Investmentgesetz vor, in<br />

Wertpapiere eines Emittenten nicht mehr als fünf Prozent seines<br />

Vermögens investieren. Ausnahmsweise sind zehn Prozent gestattet.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise wird <strong>die</strong> Risikostreuung gesichert.<br />

„Kaufen! Halten! Verkaufen!“ Klingt spannend – <strong>die</strong> Welt des großen Geldes. Sabine Bachmann, 38 Jahre, hat ihr Hobby<br />

zum Beruf gemacht. Die Wertpapierfondsmanagerin gewährt Hoch im Kurs einen Blick in ihren Arbeitsalltag.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Liegen Sie mit Ihren Entscheidungen<br />

eigentlich immer richtig?<br />

Sabine Bachmann:<br />

Schön wär’s. Bei der Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen eine Aktie<br />

handelt es sich nun mal um eine Prognose. Die Märkte verändern<br />

sich sehr schnell, und da kann man einfach nicht immer richtig<br />

liegen. Das geht aber allen Fondsmanagern so. Die Hauptsache<br />

ist, dass man häufiger ins Schwarze als daneben trifft. Das ist<br />

mir bisher immer ganz gut gelungen. Wichtig ist, <strong>die</strong> Konzepte<br />

und Planungen der Unternehmen stets kritisch zu hinterfragen<br />

und nie einem Trend blind hinterherlaufen.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Welche Kompetenzen sollte man als Fondsmanagerin<br />

oder Fondsmanager mitbringen?<br />

Sabine Bachmann:<br />

Man muss wie ein Schachspieler handeln: Alle möglichen Züge<br />

der Gegner – also der Märkte mit ihren Unwägbarkeiten – bedenken,<br />

Wahrscheinlichkeiten abwägen und Prognosen erstellen.<br />

Dem Gegner also immer mindestens einen Schritt voraus<br />

sein! Außerdem sollte man Durchsetzungskraft haben, schnell<br />

denken und handeln können und ein gutes Zahlenverständnis<br />

haben.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Was bedeutet <strong>für</strong> Sie „Geld“?<br />

Sabine Bachmann:<br />

Wenn man mit einigen hundert Millionen Euro jeden Tag zu tun<br />

hat, verliert Geld in seinem Sinn als Tauschmittel <strong>für</strong> alltägliche<br />

Güter schon etwas an Bedeutung. Aber sowohl im Beruf als auch<br />

privat setze ich Geld sehr bewusst ein. Schließlich ist das Geld,<br />

mit dem ich tagsüber in großen Summen handle, nicht meins,<br />

sondern das der Anleger. Und wenn da etwas schief geht, habe<br />

ich garantiert schlaflose Nächte.<br />

Hoch im Kurs:<br />

Frau Bachmann, vielen Dank, dass Sie sich Zeit <strong>für</strong> uns genommen<br />

haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!<br />

Schon gewusst?<br />

Wer sich <strong>für</strong> Anlagegeschäfte interessiert, sollte sich über den<br />

Ausbildungsgang zur/zum Investmentfondskauffrau/-mann<br />

informieren. Gefragt sind vor allem ein Interesse am Börsengeschehen,<br />

analytischer Verstand, Team- und Kommunikationsfähigkeit.<br />

Mehr Infos gibt’s unter:<br />

www.investmentfondskaufmann.de<br />

Weiterdenken!<br />

• Diskutieren Sie <strong>die</strong> Rolle<br />

des Staates beim Anlegerschutz.<br />

Inwieweit sollte und<br />

darf er sich einmischen?<br />

• Fordern Sie bei einer<br />

Investmentgesellschaft den<br />

Jahresbericht eines Fonds an.<br />

Welche Informationen können<br />

Sie ihm entnehmen?<br />

Zum Nachlesen<br />

• „FINANZtest SPEZIAL:<br />

Geldanlage mit Investmentfonds<br />

2006“,<br />

Hrsg.: Stiftung Warentest,<br />

April 2006 (Euro 7,50)<br />

Internet<br />

• Lesen Sie auf<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

mehr über den Arbeitsalltag<br />

von Fondsmanagern.<br />

• Die Website der Bundes-<br />

anstalt <strong>für</strong> Finanz<strong>die</strong>nst-<br />

leistungsaufsicht<br />

www.bafin.de informiert<br />

über Anlegerschutz und<br />

Wertpapiergeschäfte.<br />

21 ......


............................ Glossar<br />

....... Glossar<br />

.....22<br />

Aktie<br />

Der Begriff Aktie bezeichnet sowohl <strong>die</strong> Mitgliedschaftsrechte (Beteiligung<br />

an der Aktiengesellschaft) als auch das Wertpapier, das<br />

<strong>die</strong>se Rechte verkörpert. Der Inhaber einer Aktie (Aktionär) ist „Teilhaber“<br />

am Vermögen der Aktiengesellschaft. Seine Rechte werden<br />

durch <strong>die</strong> Bestimmungen des Aktiengesetzes geschützt.<br />

Aktienanalyse<br />

Systematische Untersuchung und Bewertung von Aktien, Aktiengesellschaften<br />

und Aktienmärkten sowie deren wirtschaftlichem Umfeld.<br />

Man unterscheidet zwischen fundamentalen und technischen<br />

Aktienanalysen.<br />

Aktienfonds<br />

Investmentfonds, der vorwiegend oder ausschließlich in Aktien<br />

angelegt ist.<br />

Anleihe<br />

Schuldverschreibung, <strong>die</strong> das Recht auf Rückzahlung des Nennwerts<br />

zuzüglich einer Verzinsung verbrieft. Anleihen werden von der<br />

„öffentlichen Hand“, von Kreditinstituten oder Unternehmen ausgegeben<br />

und über Banken verkauft. Sie <strong>die</strong>nen dem Emittenten zur<br />

langfristigen Finanzierung durch Fremdkapital.<br />

Ausgabeaufschlag<br />

Gebühr, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den Anleger nur beim Kauf von Fondsanteilen anfällt<br />

und hauptsächlich zur Deckung der Beratungs- und Vertriebskosten<br />

verwendet wird.<br />

Ausschüttung<br />

Fonds schütten <strong>die</strong> erwirtschafteten Erträge (Zinsen, Dividenden,<br />

Mieteinnahmen) an ihre Anleger aus. Im Gegensatz dazu gibt es<br />

Fonds, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erträge automatisch wieder im Fondsvermögen anlegen,<br />

so genannte thesaurierende Fonds.<br />

Benchmark<br />

Referenz- bzw. Vergleichswert, der zur Beurteilung des Erfolgs einer<br />

Anlage herangezogen werden kann. Als Benchmark bei der Beurteilung<br />

der Wertentwicklung von Aktien und Rentenanlagen werden<br />

zumeist Indizes verwendet.<br />

Börse<br />

Handelsplatz <strong>für</strong> Waren und Wertpapiere. In Deutschland in Berlin,<br />

Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, München und<br />

Stuttgart.<br />

Bonität<br />

Zahlungsfähigkeit und -bereitschaft eines Unternehmens oder Anleihe-Emittenten.<br />

Die Bonität gibt Auskunft über <strong>die</strong> Güte eines<br />

Schuldners.<br />

Bulle und Bär<br />

Die Tiere sind Symbole <strong>für</strong> positive und negative Kursentwicklungen<br />

an der Börse. Der Bulle steht <strong>für</strong> den Aufwärtstrend (stößt mit<br />

seinen Hörnern von unten nach oben), der Bär <strong>für</strong> den Abwärtstrend<br />

(schlägt mit seiner Tatze von oben nach unten).<br />

Cost-Average-Effekt<br />

Auch: Durchschnittskostenmethode. Bei einer gleich bleibenden<br />

Sparrate werden je nach Entwicklung des Anteilwerts bei höheren<br />

Kursen weniger und bei niedrigeren Kursen mehr Anteile erworben.<br />

Langfristig erreicht der Anleger damit einen günstigen durchschnittlichen<br />

Kaufpreis.<br />

Dachfonds<br />

Investmentfonds, der ganz oder überwiegend in andere Fonds investiert.<br />

www.hoch-im-kurs.de<br />

DAX<br />

Aktienindex, der <strong>die</strong> Wertentwicklung der 30 größten und umsatzstärksten<br />

deutschen Aktien abbildet.<br />

Depotbank<br />

Die Depotbank verwahrt <strong>die</strong> Vermögensgegenstände (Wertpapiere)<br />

eines Fonds. Fondsgesellschaft und Depotbank müssen getrennt<br />

sein, so dass das Vermögen des Anlegers vor einer möglichen Insolvenz<br />

der Fondsgesellschaft geschützt ist. Die Depotbank erhält<br />

in der Regel eine Depotgebühr <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwahrung des Fondsvermögens<br />

sowie eine Depotbankgebühr beispielsweise <strong>für</strong> Kontrollaufgaben.<br />

Dividende<br />

Jeder Aktionär hat Anspruch auf einen der Höhe seines Aktienbesitzes<br />

entsprechenden Teil des ausgeschütteten Jahresgewinns seiner<br />

Gesellschaft. Dieser Teil des Gewinns heißt Dividende (lateinisch<br />

dividere = aufteilen, verteilen).<br />

Emittent<br />

Emittenten sind in der Regel Unternehmen oder Institutionen, <strong>die</strong><br />

Wertpapiere ausgeben.<br />

Festverzinsliche Wertpapiere<br />

siehe Anleihen


Vermögensaufbau, Kapitalmarkt und Investmentfonds .................................<br />

Geldmarktfonds<br />

Geldmarktfonds investieren zu 100 Prozent in reine Geldmarkt-<br />

instrumente (zum Beispiel Festgelder, kurzfristig verzinsliche Wertpapiere).<br />

Investmentgesellschaft<br />

Fondsgesellschaft (auch: Kapitalanlagegesellschaft), <strong>die</strong> <strong>für</strong> das<br />

von ihr verwaltete Sondervermögen (Fonds) Wertpapiere oder Immobilien<br />

kauft und Anteilscheine an <strong>die</strong>sem Fonds ausgibt.<br />

Index<br />

Errechneter Durchschnitt ausgewählter Kurse eines Wertpapiermarktes.<br />

Siehe zum Beispiel auch DAX.<br />

Investmentfonds<br />

Als Begriffsdefinition nach deutschem Recht „Sondervermögen“,<br />

das von einer Investmentgesellschaft verwaltet und von einer<br />

von ihr unabhängigen Depotbank verwahrt wird. Sondervermögen<br />

heißt: strenge Trennung vom eigenen Vermögen der Investmentgesellschaft.<br />

Investmentanteil<br />

Wertpapier, das eine Beteiligung am Vermögen eines Investmentfonds<br />

verbrieft.<br />

Kapitalmarkt<br />

Markt <strong>für</strong> langfristige Kredite und Beteiligungskapital. Über den<br />

Kapitalmarkt erhalten Unternehmen und der Staat Mittel <strong>für</strong> langfristige<br />

Investitionen.<br />

Kapitalsammelstellen<br />

Institute, <strong>die</strong> Spar- und Anlagegelder aufnehmen und an Kredit-<br />

oder Kapitalsuchende weiterleiten oder Kapital sammeln und in<br />

Wertpapieren anlegen (zum Beispiel Banken, Bausparkassen, Investmentgesellschaften<br />

oder Versicherungen).<br />

Kurs<br />

Preis eines Wertpapiers, der sich gemäß Angebot und Nachfrage<br />

an der Börse bildet.<br />

Liquidität<br />

Eigenschaft eines Zahlungsmittels, rasch in flüssige Mittel wie zum<br />

Beispiel Bargeld umgewandelt werden zu können.<br />

Mischfonds<br />

Gemischte Fonds beziehungsweise Mischfonds legen ihre Mittel sowohl<br />

in Aktien als auch in festverzinslichen Wertpapieren an.<br />

Offene Immobilienfonds<br />

Investmentfonds, <strong>die</strong> ihre Gelder überwiegend in gewerblich genutzte<br />

Immobilien (zum Beispiel Büros, Einkaufszentren, Hotels) anlegen.<br />

Sie werden offene Fonds genannt, weil <strong>die</strong> Zahl der Anleger<br />

und der Objekte nicht beschränkt ist – im Gegensatz zu geschlossenen<br />

Immobilienfonds.<br />

Order (Kauf-/Verkaufsorder)<br />

Auftrag zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge von Handelsobjekten<br />

am Kassa- oder Terminmarkt. Der Investor erteilt <strong>die</strong><br />

Order bei einer Bank, einem Finanz<strong>die</strong>nstleister oder einem zum<br />

Börsenhandel zugelassenen Institut.<br />

Performance<br />

Synonym <strong>für</strong> Wertentwicklung: Sie bezeichnet <strong>die</strong> prozentuale Veränderung<br />

zwischen der angelegten Summe am Anfang und seinem<br />

Wert am Ende des Anlagezeitraums.<br />

Rendite<br />

In Prozent ausgedrückter, auf Jahresbasis umgerechneter Ertrag<br />

einer Kapitalanlage.<br />

Rentenfonds<br />

Investmentfonds, <strong>die</strong> unterschiedliche verzinsliche Wertpapiere<br />

enthalten. Es gibt sowohl solche mit unendlicher wie auch mit<br />

fester Laufzeit.<br />

Thesaurierung<br />

Die Erträge aus Wertpapieren (Dividenden und Zinsen) werden<br />

nicht ausgeschüttet, sondern wieder in neue Wertpapiere angelegt.<br />

Wertpapier<br />

Vermögensrecht, das in Form einer Urkunde verbrieft wird. Zu den<br />

Wertpapieren zählen unter anderem Aktien, Anleihen und Investmentanteile.<br />

Zinseszins-Effekt<br />

Mehr Begriffserklärungen finden Sie im Lexikon auf www.hoch-im-kurs.de<br />

Zusätzliche Wertsteigerung einer Anlage durch Wiederanlage der<br />

erwirtschafteten Erträge („Zinsen auf Zinsen“).<br />

23......


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Mitmachen und gewinnen!<br />

Wie gut kennen Sie sich mit Vermögensbildung und Kapitalmärkten aus?<br />

Mehr Infos zum Gewinnspiel gibt es im Internet unter www.hoch-im-kurs.de<br />

01.<br />

02.<br />

03.<br />

04.<br />

05.<br />

06.<br />

07.<br />

08.<br />

09.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

Dies tut, wer Geld <strong>für</strong> Waren<br />

und Dienstleistungen ausgibt<br />

Der Markt <strong>für</strong> Wertpapierhandel<br />

Sie sind <strong>die</strong> Stätten, in denen<br />

gearbeitet und produziert wird<br />

Ein Topf, in den viele Anleger<br />

gemeinsam einzahlen<br />

Sie bezeichnet den Ertrag<br />

einer Geld- und Vermögensanlage<br />

Der ausgeschüttete Gewinn<br />

einer Aktiengesellschaft<br />

Wer auf sie baut, legt in<br />

Häuser und Gebäude an<br />

Sie ist wichtig, wenn man auch<br />

im Alter auf nichts verzichten will<br />

Diese Papiere bezeichnen<br />

nicht das Altersruhegeld<br />

Niemand weiß, wie seine aussehen<br />

wird, deshalb sollte man immer<br />

finanzielle Rücklagen bilden<br />

Währung in europäischen Ländern<br />

Der Turbo <strong>für</strong>s Vermögen<br />

Ihr Inhaber ist risikobereit<br />

Die verwahrt das Fondsvermögen<br />

Gegenteil von Ausgabe<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

N<br />

T<br />

M<br />

K<br />

U<br />

P<br />

O<br />

5<br />

8<br />

2<br />

14<br />

4<br />

3<br />

1<br />

15<br />

9<br />

11<br />

12<br />

13<br />

10<br />

6<br />

7<br />

S<br />

T<br />

S<br />

M<br />

D<br />

E<br />

I<br />

G

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