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ECHO_Wirtschaft_Top50 Landeck_2015

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Oktober <strong>2015</strong> | Ausgabe <strong>Landeck</strong>, Euro 2,–<br />

Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />

RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />

Jahrbuch der <strong>Wirtschaft</strong><br />

für den Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

DIE TOP<br />

50<br />

UNTERNEHMEN<br />

UNTERNEHMEN<br />

INTERVIEWS<br />

<strong>Wirtschaft</strong> und Politik am Wort:<br />

Chancen, Hürden, Potenziale<br />

THEMEN<br />

Standortentwicklung,<br />

Jungunternehmer, Markenbildung<br />

STANDORT<br />

Branchenmix, Zukunftschancen<br />

und Herausforderungen


Firma GRISSEMANN<br />

viel Herz, viel Service, Vielfalt!<br />

Das Familienunternehmen mit Sitz in<br />

Zams besteht bereits seit über 128 Jahren<br />

und wird mittlerweile in der vierten Generation<br />

geführt. Unter der Marke „Eurogast<br />

Grissemann“ werden Gastronomiebetriebe<br />

mit allem was die Gastronomie<br />

braucht in Westtirol und Vorarlberg beliefert.<br />

Für Privatkunden bietet das Einkaufszentrum<br />

„Der Grissemann“ auf 16.000<br />

qm ein sehr umfangreiches Sortiment an.<br />

Die Firma Grissemann ist somit nicht nur<br />

ein wichtiger Nahversorger, sondern auch<br />

einer der größten Arbeitgeber in der Region<br />

mit über 300 Arbeitsplätzen. Da gute<br />

Mitarbeiter die Basis für den Erfolg sind,<br />

bietet das Oberländer Familienunternehmen<br />

als attraktiver Arbeitgeber viele Zusatzleistungen<br />

an:<br />

• Weiterbildungen<br />

• Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

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Weitere Informationen zum Unternehmen und zu offenen Stellen fi nden Sie auf unseren Websites:<br />

www.dergrissemann.at und www.grissemann.at


top 50 LANDECK | editorial<br />

Der Tourismus<br />

als Triebfeder<br />

IMPRESSUM<br />

museumstraSSe 11<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Österreich<br />

Telefon: 0512/34 21 70<br />

Fax: 0512/34 21 70-20<br />

<strong>ECHO</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Ausgabe 03/<strong>2015</strong> | Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

Herausgeber und Medieninhaber:<br />

<strong>ECHO</strong> Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

Redaktion: Mag. Marian Kröll<br />

Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-Winkler<br />

Anzeigen: Mag. (FH) Martin Gollreiter, Mag. Birgit Steinlechner<br />

E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />

Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />

Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />

<strong>ECHO</strong> Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />

Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />

In keinem anderen Bezirk Tirols genießt der Tourismus einen so hohen<br />

wirtschaftlichen Stellenwert und findet in so hoher Intensität<br />

statt wie in <strong>Landeck</strong>. Von dessen Gedeihen hängt nicht zuletzt die<br />

Prosperität im Bau- und Baunebengewerbe sowie das Handwerk ab. Die<br />

topografische Situation gibt – so scheint es – keinen ausgewogeneren<br />

Branchenmix her. Durch die Tourismuslastigkeit sieht sich Land eck mit<br />

relativ hoher saisonaler Arbeitslosigkeit und einem Mangel an Ganzjahresarbeitsplätzen<br />

konfrontiert, was dazu führt, dass der Bezirk in<br />

den Lohnstatistiken „unter ferner verdienten“ zu finden ist. Ein Mangel<br />

herrscht auch – so wie in ganz Tirol – bei Facharbeitern und im Lehrlingsbereich.<br />

Ein nachhaltiger Imagewandel hin zum Positiven hat vor<br />

allem in der Lehre noch nicht stattgefunden. Dem versuchen einige Akteure<br />

im Bezirk mit konkreten Maßnahmen entgegenzuwirken. Hinter<br />

sich lassen will man in <strong>Landeck</strong> auch das Kirchturmdenken. Dazu gibt<br />

es einige Vorzeigeprojekte – wie etwa die Projekt- und Strukturgenossenschaft.<br />

Im Windschatten eines innovativen, krisenresistenten Tourismus<br />

gilt es für <strong>Landeck</strong>, vorhandene Potenziale noch besser zu nutzen.<br />

• Vertragsrecht<br />

(Kauf-, Schenkungs-, Übergabeverträge, etc.)<br />

• Liegenschaftsrecht<br />

• <strong>Wirtschaft</strong>srecht<br />

• Gesellschaftsrecht<br />

(Gesellschaftsgründungen, Umgründungen, etc.)<br />

• Ehe- und Familienrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Schadenersatzrecht<br />

(Verkehrs-, Ski- und Freizeitunfälle, etc.)<br />

• Versicherungsrecht<br />

• Datenschutzrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Verwaltungsrecht<br />

• Marken- und Urheberrecht<br />

• Prozessführung<br />

6500 landeck, Malserstraße 34 +43 5442/66121 wuk@ra-tirol.at www.ra-tirol.at


Inhalt<br />

06 Herausforderungen<br />

<strong>Landeck</strong>s Bürgermeister Wolfgang Jörg im Interview über die Zukunft der<br />

Bezirkshauptstadt.<br />

10 Krisenresistent<br />

WK-Obmann Toni Prantauer über seine Bestrebungen, Ausbildung und<br />

Arbeit in Tourismus attraktiver darzustellen.<br />

14 Licht und Schatten<br />

Der Bezirk <strong>Landeck</strong> – eine Standortbestimmung.<br />

20 Gemeinsame Entwicklung<br />

Marco Fehr im Interview über zeitgemäße Standortentwicklung in <strong>Landeck</strong><br />

und Zams.<br />

22 Vorreiterrolle<br />

Martin Winkler über die Aufgaben und Herausforderungen der Leistungsgemeinschaft<br />

sowie die innerstädtischen Entwicklungspotenziale.<br />

24 Impulse aus dem Tourismus<br />

Warum <strong>Landeck</strong> kein Industriebezirk wird und über den Kostendruck im<br />

Bankensektor erzählt Volksbank-Direktor Daniel Koler.<br />

27 DIE TOP 50 UNTERNEHMEN<br />

30 Schädliches Gold-Plating<br />

Hermann Lindner, Industrie-Spartenobmann WK Tirol, über die Notwendigkeit<br />

flexiblerer Arbeitszeiten.<br />

32 Aus Überzeugung konservativ<br />

Warum sich konservatives Handeln auszahlt und man gute Ideen unterstützt,<br />

erläutert Raiffeisenbank-Oberland-Direktor Wolfgang Hechenberger.<br />

36 Denken ohne Grenzen<br />

Rechtsanwalt Rainer Kappacher über den Sinn und Nutzen von Gemeindefusionen.<br />

38 Veredelt in LA<br />

Wie aus einer Idee eine erfolgreiche Marke entstehen kann, erzählt<br />

Chocolatier Hansjörg Haag.<br />

42 Bürokratismen<br />

Grissemann-Geschäftsführer Thomas Walser spricht im Interview über<br />

ärgerliche Raumordnung und überbordende, teure Bürokratie.<br />

46 Starthilfe<br />

Mit dem M84 gibt es in <strong>Landeck</strong> ein Angebot für Jungunternehmer,<br />

das Modellcharakter hat.<br />

48 Kulturoffensive<br />

Hospiz-Hotelier und Kultur-Aficionado Florian Werner schafft am<br />

Arlberg eine Kunsthalle, die mit ambitionierten Zielen aufwartet.<br />

06 Interview<br />

<strong>Landeck</strong>s Bürgermeister Wolfgang<br />

Jörg äußert sich zu seinen Visionen<br />

für die Stadt, will den Talkessel<br />

stärker als Gemeinsames sehen und<br />

sich dafür einsetzen, dass <strong>Landeck</strong><br />

die Rolle einer Bezirkshauptstadt<br />

stärker ausfüllt.<br />

16 Vorreiterrolle<br />

Leistungsgemeinschafts-Obmann<br />

Martin Winkler über die Vorreiterrolle<br />

der Kaufmannschaft, den Wunsch nach<br />

einem professionellen City Manager<br />

und strahlende Zukunftsvisionen für<br />

die Malserstraße.<br />

Coverfotos: Serfaus-Fiss-Ladis www.foto-mueller.com


Die Top<br />

50<br />

Unternehmen<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

38 Edler Stoff<br />

Konditor und Chocolatier Hansjörg<br />

Haag und die Erfolgsgeschichte<br />

der Tiroler Edlen. Am Anfang<br />

stand Improvisation als Schoko-<br />

Alleinunterhalter, mittlerweile ist<br />

die Tiroler Edle als starke Marke<br />

etabliert, die es mittlerweile in<br />

rund 70 Variationen gibt.<br />

14 Standort <strong>Landeck</strong><br />

Der Bezirk ist vom Tourismus geprägt, und das mit all seinen<br />

Stärken und Schwächen. An Lehrlingen mangelt es, in der<br />

Standortentwicklung beschreitet man neue Wege. Einem<br />

ausgewogeneren Branchenmix steht die Topografie entgegen.<br />

27 Die Top 50<br />

Unternehmen<br />

<strong>Landeck</strong>s Top 50 Unternehmen im Ranking.<br />

Ihre Tätigkeitsbereiche, Umsätze,<br />

Mitarbeiter – auf einen Blick im <strong>ECHO</strong>-<br />

Ranking.


top 50 landeck | interview<br />

Herausforderungen<br />

<strong>Landeck</strong>. Bürgermeister Wolfgang Jörg im Interview über den <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />

und dessen Zukunft, Kaufkraftabflüsse, die Lehrlingsmisere, das<br />

aktuelle Flüchtlingsthema und seine Vision für die Bezirkshauptstadt.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie würden Sie <strong>Landeck</strong><br />

als <strong>Wirtschaft</strong>sstandort allgemein<br />

einordnen?<br />

Wolfgang Jörg: Wenn man sich die<br />

Kommunalsteuereinnahmen ansieht,<br />

sind diese grundsätzlich immer im<br />

Steigen. Wir haben eine funktionierende<br />

Innenstadt, auf die wir auch Wert<br />

legen, und gewisse Aktivitäten wie<br />

den Frischemarkt und die Leistungsgemeinschaft,<br />

die sehr gute Arbeit<br />

macht. Wir haben nicht nur innerhalb<br />

der Stadt eine gewisse Kaufkraft, sondern<br />

versuchen auch, die wirtschaftlich<br />

starken Umlandgemeinden in die Stadt<br />

zu bekommen. Neben Ämtern braucht<br />

es deshalb auch eine attraktive Innenstadt<br />

mit einem gewissen Flair und<br />

andere Einkaufsmöglichkeiten. Wir<br />

sind aber gerade in einer Phase, wo wir<br />

entscheiden müssen, was wir an der Peripherie<br />

zulassen wollen. Es gibt einige<br />

konkrete Projekte, über die wir uns als<br />

Stadt grundsätzlich unterhalten müssen.<br />

In der Innenstadtnähe wird etwa<br />

eine Fläche frei, wo man sich überlegen<br />

muss, wie damit verfahren wird.<br />

<strong>ECHO</strong>:Kommt ein Kaufhaus?<br />

Jörg: Es gibt die Überlegung. Erst<br />

kürzlich hatten wir deshalb eine Besprechung<br />

mit der Leistungsgemeinschaft,<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>skammer, dem<br />

Raumplaner und anderen Interessensvertretungen.<br />

Es gibt da natürlich<br />

unterschiedliche Ansätze, Meinungen<br />

und Interessen. Schlussendlich wollen<br />

wir die Funktionalität der Innenstadt<br />

erhalten, aber auch eine geordnete<br />

Entwicklung außerhalb, um den<br />

Wolfgang Jörg: „Den Vorwurf, micht nicht eingesetzt zu haben, brauche ich mir<br />

jedenfalls nach meiner politischen Karriere sicher nicht machen. “<br />

Kaufkraftabfluss in andere Bezirke zu<br />

dämpfen. Alles verhindern zu wollen,<br />

wird nicht gehen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wenn Sie vom Kaufkraftabfluss<br />

sprechen, ist damit jener in Richtung<br />

Imst gemeint?<br />

„Man muss den Talkessel<br />

<strong>Landeck</strong>-Zams als<br />

Gemeinsames sehen.“<br />

<br />

<br />

Wolfgang Jörg,<br />

Bürgermeister <strong>Landeck</strong><br />

Jörg: Bedingt durch die Verkehrsverbindungen<br />

gibt es logischerweise<br />

einen gewissen Kaufkraftabfluss nach<br />

Imst. Es gibt aber auch Gedanken, den<br />

derzeitigen Kaufkraftabfluss stärker<br />

zu bremsen, indem wir Leute aus den<br />

Tälern verstärkt nach <strong>Landeck</strong> locken.<br />

In diesem Zusammenhang steht eine<br />

Reihe von spannenden Aufgaben an.<br />

<strong>ECHO</strong>: Die Ortstafeln von <strong>Landeck</strong><br />

und Zams sind wenige Meter auseinander.<br />

Gibt es in der Raumordnung<br />

auch eine derart enge Kooperation?<br />

Jörg: Man muss den Talkessel <strong>Landeck</strong>-Zams<br />

schon als Gemeinsames<br />

sehen, wobei jede Gemeinde autonom<br />

sein muss und soll. Es gibt aber<br />

immer mehr Tendenzen, miteinander<br />

zu arbeiten. Dazu haben wir unter anderem<br />

eine Projekt- und Strukturgenossenschaft<br />

gegründet, wo wir aktives<br />

Flächenmanagement betreiben<br />

Foto: Kröll<br />

6<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


wollen. Es ist angedacht, für die Kommunalsteuer<br />

einen Aufteilungsschlüssel<br />

einzuführen, um die Entwicklung<br />

koordinierter vorantreiben zu können.<br />

Gestalten können wir über die Instrumente<br />

Widmung, Bebauungsplanung<br />

und Eigentum.<br />

<strong>ECHO</strong>: Es gibt von einigen Seiten<br />

Kritik daran, dass die Bürgermeister als<br />

oberste Baubehörde fungieren. Ist das<br />

für Sie nachvollziehbar?<br />

Jörg: Es gibt gesetzliche Vorgaben,<br />

die der Bürgermeister mit seiner Bauabteilung<br />

umsetzt, die Widmung und<br />

Erlassung von Bebauungsplänen obliegt<br />

dem Gemeinderat. Jeder Bürgermeister<br />

wird sehr gut beraten sein, mit<br />

seiner Bauabteilung zusammenzuarbeiten.<br />

Dann gibt es eigentlich nur eine<br />

Möglichkeit: Was im Rahmen der Bauordnung<br />

geht, hat der Bürgermeister<br />

zu bewilligen, was er nicht bewilligen<br />

kann, geht einfach nicht. Der weit größere<br />

Handlungsspielraum liegt meines<br />

Erachtens sowieso beim Gemeinderat.<br />

<strong>ECHO</strong>:Wie ist es um den Wohnungsmarkt<br />

in der Stadt bestellt?<br />

Jörg: In den vergangenen Jahren ist<br />

einiges an Wohnungen entstanden,<br />

die Bevölkerung geht dagegen leicht<br />

zurück, auch weil gewisse Menschen<br />

mangels adäquater Jobs abseits des<br />

Tourismus zum Abwandern gezwungen<br />

sind. Laut Erhebungen ist der<br />

Wohnbedarf in <strong>Landeck</strong> größtenteils<br />

gedeckt. Wir brauchen eine gesunde<br />

Mischung aus neuen Arbeitsplätzen<br />

und Wohnungen, weil wir keine reine<br />

Schlafstadt werden wollen. Denn nur<br />

wo Arbeit ist, werden sich die Leute<br />

langfristig wohlfühlen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Besteht denn konkrete Gefahr,<br />

dass <strong>Landeck</strong> – auch wegen der<br />

peripher gelegenen starken Tourismusdestinationen<br />

– zur Schlafstadt wird?<br />

Jörg: Diesen Trend hat sich einmal abgezeichnet.<br />

Aber in den Tourismusorten<br />

hat man in den letzten Jahren stark<br />

in den Bau von Mitarbeiterhäusern<br />

investiert. <br />

<strong>ECHO</strong>:Ist der Branchenmix im tourismusintensiven<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong> in<br />

Ordnung?<br />

Jörg: Wir leben in einem sehr schönen<br />

Gebiet, wo wir Gott sei Dank<br />

den Tourismus haben. Wir müssen<br />

uns zum Tourismus bekennen, aber<br />

es gibt natürlich das Problem, dass<br />

wir zu wenige Ganzjahresarbeitsplätze<br />

haben. Wir sind momentan sehr<br />

stolz, dass wir das Bachelor-Studium<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, Gesundheits- und Sporttourismus<br />

in <strong>Landeck</strong> haben. Das ist<br />

eine Ausbildung, für die es bei uns<br />

sicher einen Bedarf gibt. Mit dem<br />

Unterland können wir uns nicht vergleichen.<br />

Wir sind aber bestrebt, über<br />

aktives Flächenmanagement tourismusaffine<br />

Betriebe anzusiedeln. Das<br />

ist aber eine Entwicklung, die nicht<br />

von heute auf morgen geht.<br />

<strong>ECHO</strong>: Die Arbeitslosigkeit ist<br />

hoch wie lange nicht, dennoch gibt<br />

es Lehrlings- und Fachkräftemangel.<br />

Wie passt das zusammen?<br />

Jörg: Die Lehrlingssituation ist besonders<br />

schwierig. Dabei ist die Lehre<br />

eine Ausbildung, auf der man sehr<br />

gut aufbauen kann und auf die man<br />

„Die Aggressivität der<br />

Konfrontation nimmt in<br />

vielen Bereichen zu.“<br />

stolz sein kann. Der Lehrling kann<br />

sich momentan seine Stelle eigentlich<br />

aussuchen. Die Zukunft wird<br />

zeigen, dass der Facharbeiter immer<br />

stärker gebraucht und dadurch auch<br />

geschätzt wird. Das wird auch in der<br />

Entlohnung seinen Niederschlag finden.<br />

Im Tourismus wird es tatsächlich<br />

immer schwieriger, einheimische Arbeitskräfte<br />

zu finden. Das liegt sicher<br />

auch daran, dass es sich zu einem<br />

beträchtlichen Teil um Saisonarbeitsplätze<br />

handelt.<br />

Mit seiner innovativen Technologie und seinem<br />

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erstklassige Fahreigenschaften mit einem<br />

Höchstmaß an Raum, Komfort und Innovation.<br />

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Ganz einfach gesagt, ist das wohl der zuvorkommendste<br />

und kultivierteste sieben-sitzige Van, den<br />

man heutzutage auf der Straße antreffen kann.<br />

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top 50 landeck | interview<br />

<strong>ECHO</strong>: Momentan beherrscht das<br />

Thema Flüchtlinge die nationalen und<br />

europäischen Medien. Der Bund hat<br />

sich gegenüber den Gemeinden ein<br />

Durchgriffsrecht, was die Unterbringung<br />

von Flüchtlingen betrifft, gesichert.<br />

Jörg: Die Tiroler Sozialen Dienste waren<br />

im Juni bei mir. Der Gemeinderat<br />

wird sich mit dem Thema befassen. Es<br />

ist so, dass <strong>Landeck</strong> in der Kaifenau bereits<br />

zirka 70 Flüchtlinge beherbergt. Es<br />

gibt aber da und dort auch die Bereitschaft<br />

von privaten Hauseigentümern,<br />

Flüchtlinge aufzunehmen. Das ist ein<br />

Thema, über das wir derzeit reden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie sind die bisherigen Erfahrungen<br />

der Stadt?<br />

Jörg: <strong>Landeck</strong> war sicher einer der<br />

Vorreiter in dieser Sache. Soweit es mir<br />

bekannt ist, funktioniert das Flüchtlingsheim<br />

recht gut. Dort arbeiten auch<br />

gute Heimleiter. Die Zusammenarbeit<br />

ist in Ordnung, wir versuchen immer<br />

auch, die Flüchtlinge ins gemeinschaftliche<br />

Leben einzubinden, sei es am<br />

Sportplatz, am Tennisplatz und so weiter.<br />

Ich glaube, dass die Akzeptanz der<br />

Bevölkerung grundsätzlich gegeben ist,<br />

vor allem in Anbetracht der tragischen<br />

Situation. Natürlich ist das Flüchtlings-<br />

„Wir wollen ein Ort der<br />

Begegnung sein.“<br />

thema in erster Linie ein nationales und<br />

EU-weites. Eine gewisse Umverteilung<br />

innerhalb der 28 EU-Staaten wird passieren<br />

müssen. Wenn die Aufteilung<br />

geordnet erfolgt, hat natürlich jeder<br />

Einzelne die Menschlichkeit in sich<br />

und das Einsehen in die Notwendigkeit,<br />

Flüchtlinge aufzunehmen. Es kann<br />

nur nicht sein, dass wenige Länder die<br />

Hauptlast tragen. Da sehe ich die EU<br />

wirklich massivst gefordert. Wenn alle<br />

Gemeinden ein paar Flüchtlinge aufnehmen,<br />

wird das auch nicht das große<br />

Problem sein. Wenn die Umverteilung<br />

funktioniert, ist gleich eine ganz andere<br />

Akzeptanz da als wenn es an wenigen<br />

Orten zu massiven Ansammlungen<br />

kommt. Hut ab vor jenen, die in Wien<br />

und an anderen Orten derzeit freiwillig<br />

arbeiten, nur muss es beizeiten eine<br />

dauerhafte Lösung geben. Die Hilfsbereitschaft<br />

vieler Menschen ist generell<br />

sehr groß.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wer Visionen hat, soll zum<br />

Arzt gehen, hat der ebenso legendäre<br />

wie kettenrauchende deutsche Ex-Bundeskanzler<br />

Helmut Schmidt einmal gesagt.<br />

Wie halten Sie es mit politischen<br />

Visionen?<br />

Jörg: Man muss unterscheiden zwischen<br />

Visionen, die realisierbar sind,<br />

und solchen, die unrealisierbar sind. Ich<br />

sage immer, wir sind Bezirkshauptstadt<br />

inmitten toller Umlandgemeinden.<br />

<strong>Landeck</strong> soll die Rolle einer Bezirkshauptstadt<br />

spielen. Wir wollen ein Ort<br />

der Begegnung sein, wo Menschen<br />

aus Nah und Fern gerne hinkommen.<br />

Wir leben in einem sehr sehr schönen<br />

Bezirk mit vielen Facetten und Möglichkeiten.<br />

Wir wollen die ländliche<br />

Umgebung und den Charakter der<br />

Kleinstadt mit Stolz tragen. Kleinstädtisches<br />

Flair mit guten geschäftlichen<br />

Möglichkeiten, wo es Arbeitsplätze<br />

gibt und eine gewisse Gemütlichkeit,<br />

das schwebt mir für <strong>Landeck</strong> vor. Wir<br />

müssen uns stetig weiterentwickeln,<br />

weil Stillstand immer Rückschritt<br />

bedeutet. Manchmal muss man auch<br />

Ideen, die vielleicht auf den ersten Blick<br />

schwierig sind, weiterverfolgen. Da<br />

und dort braucht es ein bisschen Mut.<br />

<strong>ECHO</strong>: Werden Sie es sein, der diese<br />

Visionen umsetzt?<br />

Jörg: Die drei Jahre, seit ich nach dem<br />

tragischen Tod von Bertl Stenico Bürgermeister<br />

bin, waren ereignisreich. Es<br />

gab eine Brandserie, Entscheidungen<br />

bezüglich Sanna-Kraftwerk, die Seveso-Schutzzonendiskussion,<br />

aktuell<br />

das Thema Einkaufszentrum, kurzum<br />

viele spannende Herausforderungen,<br />

die man Punkt für Punkt mit den Gremien<br />

vernünftig abzuarbeiten versucht.<br />

Generell muss man sagen, dass die Aggressivität<br />

der Konfrontation zunimmt,<br />

die Leute sehr schnell in die Medien<br />

gehen oder sich anwaltlich vertreten<br />

lassen. Manchen Ärger und manche<br />

Kosten könnte man sich durch ein<br />

gemeinsames Gespräch sparen. Ich<br />

werde mich mit meiner Familie und<br />

meinen Leuten besprechen und dann<br />

entscheiden, ob ich wieder als Bürgermeister<br />

kandidiere. Falls ich nicht<br />

antrete, war es eine sehr lehrreiche<br />

Zeit, trete ich an, gibt es eine Reihe von<br />

Aufgaben, die sehr spannend und herausfordernd<br />

sind.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

8<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


top 50 <strong>Landeck</strong> | interview<br />

Krisenresistent<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skammer. WK-Obmann Toni Prantauer will dem Abwanderungsbezirk<br />

<strong>Landeck</strong> Ausbildung und Arbeit im Tourismus schmackhafter<br />

machen, den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge öffnen und die Energie forcieren.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo hat der Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

seine Stärken, wo liegen die Schwächen?<br />

Toni Prantauer: Wir sind ein<br />

starker Standort mit dynamischen, innovativen<br />

und investitionsfreudigen<br />

Unternehmen. Wir sind eine Touristendestination.<br />

Gerade in den Tälern<br />

gibt es zum Tourismus kaum eine Alternative.<br />

Durch den Tourismus können<br />

wir dort aber Abwanderung und<br />

Entvölkerung wirksam verhindern.<br />

Die Herausforderungen der letzten<br />

Jahre haben wir im internationalen<br />

Vergleich wesentlich besser als viele<br />

andere Regionen gemeistert. Wir<br />

sind aber nicht nur touristisch gut aufgestellt,<br />

sondern auch als Einkaufsdestination<br />

attraktiv. Wir haben einen gut<br />

funktionierenden Stadtkern und kaum<br />

Abwanderungen in die Peripherie in<br />

der Stadt <strong>Landeck</strong>, die ein tolles Einkaufsflair<br />

versprüht. Wir verfügen auch<br />

über eine gute soziale Infrastruktur,<br />

angefangen bei der Kinderbetreuung<br />

über das Krankenhaus und den Sozialsprengel<br />

bis hin zur Altenpflege. Eine<br />

weitere Stärke des Bezirks ist die gute<br />

Nahversorgung. Wir haben schon fast<br />

zu viele Lebensmittelmärke quer über<br />

den ganzen Bezirk verteilt.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo sehen Sie die konkreten<br />

Schwächen im Bezirk?<br />

Prantauer: Im Tourismus haben<br />

wir die Weltwirtschaftskrise hervorragend<br />

überstanden, haben sogar Nächtigungszuwächse<br />

verzeichnet. Der<br />

große Vorteil der Tourismuslastigkeit<br />

kann aber auch eine Schwäche sein.<br />

„Der Tourismus hat<br />

die Krise hervorragend<br />

überstanden.“<br />

<br />

Toni Prantauer, WK <strong>Landeck</strong><br />

Wir haben nämlich dadurch einen<br />

vergleichsweise einseitigen Branchenmix.<br />

Von der Politik und von Fachleuten<br />

wird uns ein breiterer Branchenmix<br />

empfohlen, das ist aber nur sehr<br />

schwer zu verwirklichen. Wir haben<br />

nur wenige verfügbare Gewerbeflächen<br />

und sind in der ganzen Region<br />

eingeengt. Wenn Flächen da sind, sind<br />

sie verhältnismäßig sehr teuer. Eine<br />

weitere Schwäche ist die mangelnde<br />

Verfügbarkeit von ausreichend qualifizierten<br />

Facharbeitern.<br />

<strong>ECHO</strong>: An diesem Mangel scheint ja<br />

nicht nur <strong>Landeck</strong> zu laborieren.<br />

Prantauer: Ich bin als <strong>Wirtschaft</strong>skammer-<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>sbundobmann<br />

viel im Bezirk draußen unterwegs.<br />

Das erste Thema, mit dem ich<br />

bei den Betrieben konfrontiert bin, ist<br />

der Fachkräfte- und Lehrlingsmangel.<br />

Momentan haben wir rund 190 offene<br />

Lehrstellen, davon 118 im Tourismus,<br />

und nur 18 gemeldete Suchende. Das<br />

ist ein extremes Missverhältnis.<br />

<strong>ECHO</strong>: Mit den einheimischen Arbeitskräften<br />

scheint es im Tourismus<br />

generell schwierig zu sein?<br />

Fotos: Kröll<br />

10<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


„Wir sollten Flüchtlinge<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

eingliedern.“<br />

Prantauer: Es ist zunehmend schwieriger,<br />

gute Fachkräfte zu gewinnen, weil<br />

wir eben einen so starken vor allem<br />

Wintertourismus haben. Wir sind zugleich<br />

der Bezirk mit der höchsten Arbeitslosigkeit<br />

in Tirol. Das liegt daran,<br />

dass es große saisonale Spitzen gibt.<br />

Aber was würden wir machen, wenn<br />

wir den Tourismus nicht hätten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie kann man der Attraktivität<br />

der Lehre auf die Sprünge helfen?<br />

Prantauer: Ich habe das Lehrlingswesen<br />

innerhalb der <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />

auf neue Beine gestellt. Unter anderem<br />

wurde das Berufsfestival eingeführt,<br />

wo alle Lehrberufe im Bezirk dargestellt<br />

werden. Da spielen auch die Firmen<br />

sehr gut mit. Zweitens findet im<br />

Herbst in der Tourismusfachschule<br />

in <strong>Landeck</strong> eine Vorstellung der Handels-<br />

und Tourismusberufe statt. In<br />

beiden Fällen finden Eltern abende<br />

statt, weil wir wissen, dass die Eltern<br />

bei den Jugendlichen sehr viel mitzureden<br />

haben. Wir wollen die Lehrberufe<br />

positiv darstellen und die rund<br />

50 Prozent der Jugendlichen, die sich<br />

für eine Lehre entscheiden, möglichst<br />

halten. Aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung haben wir natürlich unterm<br />

Strich weniger Lehrlinge, die<br />

dann am Arbeitsmarkt auch fehlen.<br />

Die Lehre, und gerade jene im Tourismus,<br />

hat ungerechtfertigterweise<br />

ein schlechtes Image. Früher gab es<br />

natürlich unschöne Dinge, die heutzutage<br />

gar nicht mehr möglich wären,<br />

etwa hinsichtlich Unterbringung und<br />

Arbeitszeiten. Das hat sich sehr stark<br />

zum Positiven verändert. Das negative<br />

Image ist leider schwer aus den Köpfen<br />

der Eltern wegzubringen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Sie hoffen also, dass sich die<br />

geänderten Verhältnisse in einigen<br />

Jahren auch im Bewusstsein der <strong>Landeck</strong>er<br />

niederschlagen?<br />

Prantauer: Wir hoffen schwer, das<br />

Image des Tourismus als Arbeitgeber<br />

nachhaltig verbessern zu können. Wir<br />

werden jetzt aber auch schauen, zunehmend<br />

Flüchtlinge in diesen Kreislauf<br />

zu integrieren, wie es auch Franz Hörl<br />

in den vergangenen Tagen gefordert<br />

hat. Flüchtinge, die wirklich dableiben<br />

können, sollten wir in den Arbeitsmarkt<br />

eingliedern. Sie sollen Deutsch<br />

lernen und eine ordentliche Lehre<br />

machen können. Wir haben schon einige<br />

Fälle im Bezirk, wo die Lehrherren<br />

sehr zufrieden sind. Es soll keinem eine<br />

Stelle weggenommen werden. Durch<br />

die hohe Arbeitslosenzahl im Bezirk ist<br />

das ein heikles Thema. Wir finden aber<br />

für manche Skiorte kein einheimisches<br />

Personal mehr. Für Galtür haben wir<br />

beispielsweise im letzten Jahr nur sehr<br />

schwer einen Liftboy oder Hausmeister<br />

aus dem Bezirk gefunden, obwohl<br />

es viele Arbeitslose gibt. Uns werden<br />

aber vom AMS keine Leute zugeteilt,<br />

weil das scheinbar nicht zumutbar ist.<br />

Das Stempelgeld ist auch relativ hoch.<br />

Über diese Dinge wird zu reden sein.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Themen beschäftigen<br />

Sie sonst noch?<br />

Prantauer: Mit dem Bezirksausschuss<br />

der WK <strong>Landeck</strong> habe ich<br />

ein Strategiepapier namens „LAIFE“<br />

ausgearbeitet, das für die Themenfelder<br />

Infrastruktur, Facharbeiter und<br />

Energie steht. Infrastrukturell geht es<br />

darum, die Zubringerstrecken Arlberg-<br />

Tunnel und Fernpass zu verbessern.<br />

Das ist vor allem angesichts steigender<br />

Nächtigungszahlen bei geringerer Aufenthaltsdauer<br />

wichtig. Immer wieder<br />

beschäftigt uns auch das Thema Energie.<br />

Wir als WK haben uns dezidiert<br />

gegen die Windkraft ausgesprochen,<br />

weil Windräder – so wie sie am Venet<br />

geplant waren – nicht in unsere Landschaft<br />

passen und touristisch schädlich<br />

sind. Unsere Gäste kommen vielfach<br />

aus Deutschland, wo man hinter jedem<br />

Stadel ein Windrad stehen hat.<br />

Wir haben aber eine starke Wasserkraft<br />

und noch Potenzial. Es wird gerade das<br />

Grenzkraftwerk Inn gebaut, vergangenes<br />

Jahr wurde das Rosanna-Kraftwerk<br />

fertiggebaut. Wir sind für den Ausbau<br />

der Wasserkraft im Kaunertal. Außerdem<br />

setzen wir auf Sonnenenergie.<br />

Die Landesregierung hat für das Obere<br />

und Oberste Gericht ein 10-Jahres-<br />

Förderprogramm aufgelegt, das heuer<br />

angelaufen ist. Da gibt es spannende<br />

Projekte, die stark gefördert werden,<br />

etwa im Bereich Solarenergie mit Batteriebetrieb.<br />

Das Energiethema ist uns<br />

wichtig. <br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 11


AK <strong>Landeck</strong>: Ein starkes<br />

Team kämpft für Ihr Recht!<br />

Rat, Service & Hilfe. Ganz egal, wie groß die Probleme auch sein mögen –<br />

die AK <strong>Landeck</strong> ist ein Leuchtturm für die Arbeitnehmer im Bezirk:<br />

Das professionelle Team hilft bei allen Fragen schnell und kompetent.<br />

Das Motto „AK ganz nah für Sie<br />

da!“ hat die Tiroler Arbeiterkammer<br />

wörtlich genommen<br />

und auch die Bezirkskammer in <strong>Landeck</strong><br />

zu einem wahren Dienstleistungszentrum<br />

ausgebaut. Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer profitieren so von<br />

einer Anlaufstelle, in der die engagierten<br />

Mitarbeiter den AK Leitspruch zugleich<br />

als zentralen Arbeitsauftrag verstehen.<br />

Die Sorgen und Probleme, mit denen<br />

Beschäftigte die Bezirkskammer in<br />

<strong>Landeck</strong> aufsuchen, sind vielfältig, denn<br />

die Mitglieder wissen, dass sie beim<br />

kompetenten Team der AK <strong>Landeck</strong><br />

gut aufgehoben sind. Egal, ob es Fragen<br />

Anrufen oder<br />

vorbeikommen<br />

Persönlich beraten die Expertinnen<br />

und Experten der AK <strong>Landeck</strong>,<br />

Malser Straße 11, Montag bis Freitag<br />

von 8 bis 12 Uhr sowie Montag<br />

von 14 bis 16 und Mittwoch<br />

von 13 bis 17 Uhr. Telefonische<br />

Auskünfte erhalten Sie Montag<br />

bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und<br />

Montag bis Donnerstag von 13 bis<br />

16.30 Uhr unter der kostenlosen<br />

Hotline 0800/22 55 22 – 3450.<br />

zu Arbeits-, Sozial-, Pensions-, Konsumenten-<br />

oder zu Wohn- und Steuerrecht<br />

sind.<br />

„Dank eines engagierten Teams wurde<br />

die Regionalisierung der Bezirkskammern<br />

auch in <strong>Landeck</strong> ein voller Erfolg“,<br />

freut sich AK Präsident Erwin Zangerl.<br />

Neben der umfangreichen Beratungstätigkeit<br />

legt die Bezirkskammer<br />

<strong>Landeck</strong> auch ein großes Veranstaltungsprogramm<br />

vor, das von zahlreichen<br />

Info-Veranstaltungen (aktuelle<br />

Termine siehe oben) über den hochkarätigen<br />

AK Kunstmarkt bis hin zum beliebten<br />

AK Kindertheater mit hunderten<br />

begeisterter kleiner Zuschauer reicht.


AK TIROL | PROMOTION<br />

TerMine iM HerbST<br />

Die AK Tirol hat sich in den letzten<br />

Jahren darum bemüht, ihre Serviceleistungen<br />

in den Regionen auszubauen,<br />

und starke Bezirkskammern<br />

zu installieren. Dazu zählt auch die<br />

umfassende und kostenlose Information<br />

der Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer zu wichtigen Themen<br />

wie Ausbildung, Fort- und Weiterbildung<br />

oder Schwangerschaft und<br />

Wiedereinstieg.<br />

Folgende Infoabende werden im<br />

Herbst angeboten:<br />

20.10., 19 Uhr „Wer fördert was?“<br />

24.11., 19 Uhr „14 Jahre, was nun?“<br />

AK <strong>Landeck</strong>, Malser Straße 11<br />

Informationen und Anmeldung unter<br />

0800 | 22 55 22 – 3450<br />

iM DAUereinSATZ FÜr rAT- UnD HiLFeSUCHenDe. Das engagierte Team<br />

der AK <strong>Landeck</strong>: Christine Schriebl, Melanie Handle, Angela Schuchter, Mag. Peter<br />

Comina, Dr. Clemens Heiss, Manuela Rueland-Tschallener und Gabriele Folie (v. li.).<br />

Fotos: AK Tirol<br />

keine Sorge zu klein,<br />

kein eisen zu heiß<br />

Stellen Sie sich vor, sie müssen Woche<br />

für Woche unbezahlt Überstunden machen<br />

und da wäre niemand, der Sie<br />

berät und Ihnen hilft. Oder Sie sollen<br />

einen Vertrag unterschreiben, der Ihnen<br />

nicht ganz geheuer erscheint. Aber wer<br />

sollte ihn für Sie durchleuchten?<br />

Zum Glück gibt es die Expertinnen<br />

und Experten der AK <strong>Landeck</strong>. Die Arbeitnehmer-Familien<br />

im Bezirk wissen<br />

längst, dass sie mit ihren Anliegen hier<br />

bestens aufgehoben sind. Das belegt<br />

auch die beeindruckende Bilanz vom<br />

vergangenen Jahr: Insgesamt fanden in<br />

der AK <strong>Landeck</strong> 14.062 Beratungen<br />

statt – allein 4.855 davon bei persönlichen<br />

Gesprächen.<br />

Neben dem Hauptbereich Arbeitsrecht<br />

spielten auch Fragen zum Pensionsrecht<br />

eine große Rolle. Konstant<br />

hoch blieb die Anzahl an Anfragen zu<br />

den Themen Konsumentenschutz,<br />

Miet- und Wohnrecht sowie Bildung –<br />

im Bereich des Steuerrechtes war eine<br />

deutlich vermehrte Nachfrage an Beratungsangeboten<br />

zu verzeichnen. Die<br />

meisten Ratsuchenden erhalten gleich<br />

am Telefon die gewünschte Auskunft,<br />

rasch und unbürokratisch. Wenn es<br />

komplizierter wird, heißt es, die Sachund<br />

Rechtslage prüfen, Ansprüche<br />

kontrollieren und berechnen, mit der<br />

Gegenseite verhandeln, einschreiten<br />

und im Notfall sogar Klage bei Gericht<br />

einbringen, falls dies unumgänglich sein<br />

sollte. Und das alles professionell und<br />

kostenlos.<br />

rundum-Service<br />

für Mitglieder<br />

„Rasch, engagiert und professionell im<br />

Einsatz für unsere AK Mitglieder sein, so<br />

lautet unsere Devise. Ob große oder<br />

kleine Probleme, wir haben für ihre Sorgen<br />

immer ein offenes Ohr“, bringt es<br />

der Leiter der AK <strong>Landeck</strong>, Mag. Peter<br />

Comina, auf den Punkt: „Wir setzen uns<br />

für mehr Gerechtigkeit ein und stehen<br />

den Beschäftigten im Bezirk sowohl im<br />

Berufs- als auch im Privatleben mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Einfach vorbeikommen<br />

oder anrufen. Wir sind für Sie da!“<br />

recht muss<br />

recht bleiben<br />

Viele Tiroler spüren hautnah, dass es<br />

rauer zugeht: In den Betrieben und<br />

in vielen anderen Lebensbereichen.<br />

Das zeigt sich auch an den tausenden<br />

Beratungen, für die sich die AK Mitglieder<br />

an unsere Experten wenden.<br />

Oft kommen dabei haarsträubende<br />

Dreistigkeiten ans Licht, denen Menschen<br />

im Job oder als Konsumenten<br />

ausgesetzt sind. Aber mit der AK haben<br />

Sie ein Schutzhaus zur Seite, auf<br />

das Verlass ist. Wir schauen darauf,<br />

dass es gerecht zugeht in unserem<br />

Land, und dass die Beschäftigten zu<br />

ihrem Recht kommen.<br />

erwin Zangerl, AK Präsident


top 50 <strong>Landeck</strong> | standort<br />

Wo viel Licht ist, da ist<br />

auch viel Schatten<br />

<strong>Landeck</strong>. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten erweist sich der Tourismus im<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong> als krisenresistenter Fels in der Brandung. Doch bei allen<br />

Vorteilen bringt die einseitige Ausrichtung auch einige Nachteile.<br />

Wo viel Licht ist, ist starker<br />

Schatten“, ließ schon<br />

Goethe seinen Götz<br />

von Berlichingen im ersten Akt sagen.<br />

Wörtlich ausgedrückt heißt das<br />

einfach, wo es das Gute gibt, gibt es<br />

auch das Schlechte. Und diesem quasi<br />

naturgesetzlichen Zustand kann<br />

sich auch der Bezirk <strong>Landeck</strong> nicht<br />

entziehen.<br />

DaTEN & fakTEN<br />

Der Bezirk landeck<br />

grenzt im Westen an den Bezirk Bludenz des Bundeslandes<br />

Vorarlberg, im osten an den Bezirk Imst, im Norden an den Bezirk reutte<br />

und im Süden an Graubünden (Schweiz) und Südtirol (Italien).<br />

Fläche: 1594,53 km 2 • dauerSiedlunGSraum: 113,9 km 2 • Gemeinden:<br />

30 • einwOhner: 43.893 (2000: 43.553) • ÜBernachtunGen:<br />

5.892.551 (Winter 2014/<strong>2015</strong>), 2.220.389 (Sommer 2014) •<br />

unternehmen: 3434, davon 25,3 % Gewerbe & handwerk, 20,1 %<br />

handel, 34,9 % Tourismus & freizeitwirtschaft, 8,0 % Information & consulting,<br />

10,2 % Transport & Verkehr, 1,2 % Industrie und 0,3 % Banken) • neu-<br />

GrÜndunGen: 111• unSelBStStändiG BeSchäFtiGte: 12.406<br />

(Okt. 2014) • arBeitSlOSe: 1223 (Stand Aug. <strong>2015</strong>) • Gemeldete OF-<br />

Fene Stellen: 191 (Stand Aug. <strong>2015</strong>)•lehrlinGe: 798<br />

Quellen: WK Tirol<br />

tourismusland(eck)<br />

Aufgrund der topografischen Lage ist<br />

der Bezirk <strong>Landeck</strong> geradezu prädestiniert<br />

für die touristische Nutzung.<br />

Eine andere Lesart könnte sein, dass<br />

es zum Tourismus – vor allem in den<br />

Tälern – gar keine Alternative gibt.<br />

Die Wichtigkeit des Tourismus zu<br />

betonen, ist der gemeinsame Nenner,<br />

auf den sich Akteure aus <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

Gesellschaft und Politik in <strong>Landeck</strong><br />

gleichermaßen verständigen können.<br />

Die Tourismuslastigkeit bringt<br />

natürlich automatisch mit sich, dass<br />

der sogenannte Branchenmix – im<br />

Allgemeinen: je ausgewogener, desto<br />

besser – in <strong>Landeck</strong> eine gewisse<br />

Unwucht aufweist. <strong>Landeck</strong> ist nicht<br />

nur der tourismusintensivste Bezirk<br />

Österreichs, sondern – nach dem<br />

französischen Département Hautes-<br />

Alpes – sogar die zweitintensivste<br />

Tourismusregion im gesamten Alpenraum.<br />

Mit Ischgl (1,45 Millionen<br />

Fotos: Friedle, TVB Paznaun-Ischgl<br />

14<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


nächtigunsstärkste<br />

Gemeinden im Bezirk<br />

Ischgl 1,45<br />

Serfaus1,12<br />

St. Anton am Arlberg 1,11<br />

Fiss 0,84<br />

Nauders 0,49<br />

Kappl 0,49<br />

Galtür 0,46<br />

Ladis 0,28<br />

Kaunertal 0,27<br />

Quelle: Landesstatistik Tirol, Zahlen für das Tourismusjahr 2014<br />

Angaben in Millionen Nächtigungen<br />

Superlative: Ischgl ist mit fast 930 Nächtigungen pro Einwohner die tourismusintensivste<br />

Gemeinde Österreichs. Der Bezirk <strong>Landeck</strong> ist der tourismusintensivste Tirols.<br />

Nächtigungen 2014), der tourismusintensivsten<br />

Gemeinde Österreichs,<br />

Serfaus (1,12 Millionen), St. Anton<br />

am Arlberg (1,11 Millionen) und<br />

Fiss (838.800 Nächtigungen 2014)<br />

rangieren vier Gemeinden aus dem<br />

Bezirk in den Top Ten der nächtigungsstärksten<br />

Gemeinden Tirols.<br />

Doch Nächtigungen allein sind nur<br />

von begrenzter Aussagekraft, denn<br />

nicht selten werden Nächtigungen<br />

zu günstig erkauft. Das bringt zwar<br />

Frequenzsteigerungen, die sind aber<br />

mit hohen Kosten und niedrigen<br />

Einnahmen verbunden, was unterm<br />

Strich dann sogar zu Verlusten führen<br />

kann. Die große Herausforderung für<br />

den Tourismus wird also sein, den gefährlichen<br />

Trend zum unterpreisigen<br />

Angebot zu stoppen, der sich trotz<br />

gestiegener Angebotsqualität abzeichnet.<br />

Nächtigungsrekorde bei gleichzeitig<br />

sinkender Wertschöpfung sind im<br />

Tourismus eine reale Gefahr. Wenig<br />

hilfreich für den Arbeitgeber, Investor<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>smotor Tourismus war<br />

in der jüngeren Vergangenheit die Politik.<br />

Während Touristiker noch unter<br />

der als „Belastungspaket“ titulierten<br />

Steuerreform leiden, zieht in Form<br />

der Pauschalreiserichtlinie neues Ungemach<br />

herauf. „Es ist der Tourismus,<br />

der Arbeitsplätze in Regionen schafft,<br />

wo es sonst keine gäbe. Und es ist der<br />

Tourismus, der die regionale Wertschöpfung<br />

am Laufen hält. Die Kuh<br />

zu töten, nur um ein wenig Fleisch<br />

zu bekommen, schadet der gesamten<br />

Volkswirtschaft“, mahnt Gregor<br />

Hoch, der Präsident der Österreichischen<br />

Hoteliervereinigung. Es darf<br />

behauptet werden, dass Motivation<br />

und Stimmung in der Branche angesichts<br />

politischer „Anschläge“ auf<br />

den Tourismus in Serie schon einmal<br />

besser waren. Es handle sich nicht um<br />

ein Jammern auf hohem Niveau – wie<br />

das Touristikern manchmal unterstellt<br />

wird – sondern um einen Kampf ums<br />

Überleben, beschreibt WK-Bezirkstellenleiter<br />

Thomas Köhle die Situation.<br />

Rund zwei Drittel der Nächtigungen<br />

erzielen die Tourismushochburgen<br />

im Bezirk <strong>Landeck</strong> im Winter. Dort<br />

ist man bestens positioniert und etabliert,<br />

während man im Sommer mit<br />

der ganzen Welt in Konkurrenz tritt.<br />

Dennoch kann <strong>Landeck</strong> auf einen<br />

Betriebliche GröSSenstruktur in landeck<br />

Betriebe<br />

47,2 %<br />

51,6 %<br />

1,2 % 30<br />

1185<br />

1296<br />

Gesamt: 2511<br />

Ein-Personen-Unternehmen<br />

Kleinstunternehmen (bis 50 Beschäftigte)<br />

Kleinunternehmen (50–250 Beschäftigte)<br />

Quelle: WK Tirol<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 15


top 50 <strong>Landeck</strong> | standort<br />

erfolgreichen Sommer <strong>2015</strong> zurückblicken.<br />

Vor allem Fiss konnte mit<br />

einem Nächtigungsplus von fast 13<br />

Prozent im August tirolweit am meisten<br />

zulegen. Die nächtigungsstärkste<br />

Gemeinde im Bezirk im Sommer ist<br />

Serfaus, das von Mai bis August mehr<br />

als 300.000 Nächtigungen verbuchen<br />

konnte. Seit 2000 hat sich die Zahl der<br />

verfügbaren Betten im Sommer um 15<br />

Prozent gesteigert, die Zahl der Nächtigungen<br />

im selben Zeitraum sogar<br />

um 36 Prozent. Während die Region<br />

Paznaun-Ischgl im Sommer – ganz<br />

im Gegensatz zum Winter – noch<br />

sehr viel Luft nach oben hat, rangieren<br />

Serfaus-Fiss-Ladis sommers wie winters<br />

unter den Top 10 Destinationen<br />

Tirols. Auch in Sachen Auslastung<br />

liegt Serfaus-Fiss-Ladis mit 58,2 Prozent<br />

unter den drei bestausgelasteten<br />

Regionen, während Paznaun-Ischgl<br />

mit 53,5 Prozent Auslastung das Stockerl<br />

knapp verfehlt. Die Gesamttiroler<br />

Auslastung liegt im Winter mit<br />

41,2 Prozent wesentlich höher als im<br />

Betriebe<br />

Unselbstständig<br />

Beschäftigte<br />

Gewerbliche wirtschaft in landeck<br />

315<br />

23<br />

178<br />

7<br />

65<br />

675<br />

66<br />

3721<br />

291<br />

1443<br />

314<br />

1159<br />

5264<br />

214<br />

Gewerbe & Handwerk<br />

Industrie<br />

Handel<br />

Bank & Versicherung<br />

Sommer (31 Prozent). Bei den Nächtigungen<br />

liegt Ischgl 2014 im Winter<br />

hinter Sölden auf Rang zwei, im Sommer<br />

dagegen „unter ferner nächtigten“<br />

nur abgeschlagen auf Platz 37.<br />

„Ich sehe es nicht als Schwäche, dass<br />

wir tourismuslastig sind, sondern<br />

als Stärke“, sagt Volksbank-Direktor<br />

Daniel Koler und begründet seine<br />

Ansicht mit der großen Krisenresistenz<br />

des Tourismus. Angesichts der<br />

Zahlen ist dieses Argument jedenfalls<br />

nicht von der Hand zu weisen. Der<br />

Tourismus ist der Impulsgeber für<br />

den Bezirk <strong>Landeck</strong>, sowohl was Beschäftigung<br />

betrifft als auch hinsichtlich<br />

Innovationen und Investitionen.<br />

Von einem gesunden Tourismus<br />

hängen auch das starke Bau- und<br />

Baunebengewerbe sowie das Handwerk<br />

im Bezirk ab. „Es gibt ganz klar<br />

einen Trend, der weg von der reinen<br />

Kapazitätserweiterung und hin zur<br />

Qualitätsorientierung geht. Der qualitätsorientierte<br />

Tourismus wird die<br />

Zukunft sein, und darin nehmen die<br />

Transport & Verkehr<br />

Tourismus & Freizeitwirtschaft<br />

Information & Consulting<br />

Gesamt: 1329<br />

Gesamt: 12.406<br />

Quelle: WK Tirol<br />

Betriebe im Bezirk eine Vorreiterrolle<br />

ein“, erläutert Koler. Der Tourismus ist<br />

für die meisten Verantwortungsträger<br />

im Bezirk ein Asset, ein Ausgeliefertsein<br />

will man nicht erkennen.<br />

bürokratiefülle,<br />

facharbeiter- und<br />

lehrlingsmangel<br />

Auch <strong>Landeck</strong> kann sich gewissen<br />

tirolweiten und österreichweiten<br />

Entwicklungen nicht entziehen. Konkret<br />

sind die Themen Bürokratie und<br />

Facharbeiter zu nennen. Während<br />

vor allem <strong>Wirtschaft</strong>streibende ein<br />

Zuviel von Ersterem monieren, wird<br />

bei zweiterem Thema allgemein ein<br />

Mangel festgestellt.<br />

Es ist weder überraschend noch<br />

neu, dass aus dem einst von Robert<br />

Musil in dessen Hauptwerk „Der<br />

Mann ohne Eigenschaften“ als „Kakanien“<br />

bezeichneten Land kein besonders<br />

schlanker Staat geworden ist,<br />

sondern einer, der strukturell immer<br />

noch ein wenig den Geist der Monarchie<br />

atmet und – entgegen jahrelanger<br />

politischer Beteuerungen – an bürokratischer<br />

Schwerfälligkeit nicht so<br />

recht verlieren mag. Dem Handel sind<br />

etwa Bürokratismen nicht fremd, wie<br />

etwa Grissemann-Geschäftsführer<br />

Thomas Walser im Interview (Seite<br />

42) betont. Der regulatorische Druck<br />

macht auch vor dem Bankensektor<br />

nicht halt und zwingt zu Kostenstraffung<br />

oder gar Fusion. Es herrscht im<br />

Bankensektor auch ein beträchtlicher<br />

Rentabilitätsdruck.<br />

Beinhahe schon zum Gemeinplatz<br />

in Tiroler Standortdebatten ist der<br />

Facharbeiter- und Lehrlingsmangel<br />

geworden. Beim Facharbeitermangel<br />

entsteht die kuriose, wenn nicht gar<br />

„perverse“ Situation, dass trotz steigender<br />

Arbeitslosenzahlen viele Jobs<br />

nicht besetzt werden können, weil die<br />

entsprechend qualifizierten Arbeits-<br />

16<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


AMS | PROMOTION<br />

Fachkräfte nach Maß.<br />

Demografi scher Wandel und sich verschärfender Fachkräftebedarf stellt auch<br />

für die Tiroler <strong>Wirtschaft</strong> eine große Herausforderung dar. Ein Weg aus dieser<br />

Situation ist die von AMS, amg-tirol und Land Tirol entwickelte Implacementstiftung<br />

„Qualifi zierung nach Maß“.<br />

Foto: DoRo<br />

Kann das AMS für eine gemeldete<br />

freie Stelle keine adäquat<br />

ausgebildeten Arbeitskräfte zur<br />

Verfügung stellen, gibt es die Möglichkeit,<br />

interessierte Personen mit der<br />

passenden Basisausbildung nach den<br />

Vorstellungen des Betriebes genau auf<br />

den zu besetzenden Arbeitsplatz hin<br />

auszubilden. Das AMS wählt interessierte<br />

Personen mit entsprechenden<br />

Grundkenntnissen vorab aus, die endgültige<br />

Entscheidung über die Aufnahme<br />

in das Ausbildungsprogramm trifft<br />

der Betrieb selbst. Hilfreich dabei ist<br />

auch ein vorgeschaltetes Praktikum<br />

von einer Woche, bei dem sich Betrieb<br />

und potentieller zukünftiger Angestellter<br />

gegenseitig kennenlernen<br />

können. Nach der Entscheidung des<br />

Betriebes wird von der amg-tirol mit<br />

dem Unternehmen ein Bildungsplan<br />

erarbeitet. „Eine berufl iche Ausbildung<br />

und ein anerkannter Berufsabschluss<br />

sind wesentliche Voraussetzungen für<br />

dauerhaften Erfolgt im Arbeitsleben.<br />

Qualifi zierte Arbeitskräfte sind andererseits<br />

ein wesentlicher Faktor für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen,“<br />

betont AMS Tirol Chef Anton<br />

Kern.<br />

GERINGE KOSTEN FÜR<br />

UNTERNEHMEN<br />

Die Kosten bestehen aus einer ausbildungsbedingten<br />

Zuschussleistung<br />

von € 300.- (plus 4,5 % Dienstgeberbeitrag)<br />

pro Monat und StiftungsteilnehmerIn.<br />

Individuelle Aus- und<br />

Weiterbildungskosten (betriebsexterne<br />

Qualifi zierung) werden durch<br />

das Land Tirol in der Höhe von 50<br />

%, jedoch max. € 1.000,- pro StiftungsteilnehmerIn<br />

übernommen. Die<br />

auszubildenden Personen erhalten<br />

vom AMS Arbeitslosengeld weiterbezahlt,<br />

sie bekommen zusätzlich die<br />

ausbildungsbedingte Zuschussleistung<br />

von € 300.--. Die Kontaktnahme ist<br />

sowohl über die Geschäftsstellen des<br />

AMS Tirol, als auch über die amg-tirol<br />

möglich.<br />

ERFOLG AUF DER<br />

GANZEN LINIE<br />

Qualifi zierung nach Maß (QnM) eröffnete<br />

auch Herrn Herr P., Tiroler<br />

Oberland, Jahrgang 1952 neue Perspektiven.<br />

Herr P., vor seiner Arbeitslosigkeit<br />

als Tankwart beschäftigt,<br />

absolvierte im Rahmen der Qualifi -<br />

zierung nach Maß erfolgreich die vom<br />

Praktikumsbetrieb fi nanzierte Ausbildung<br />

zum Berufskraftfahrer - Autobuslenker<br />

und arbeitet seitdem als<br />

Busfahrer in einem fi xen Dienstverhältnis<br />

beim Praktikumsbetrieb, einem<br />

Busunternehmen im Oberland. Er ist<br />

glücklich und überzeugt, dass er in seinem<br />

Alter ohne die Implacementstiftung<br />

Qualifi zierung nach Maß keinen<br />

Arbeitsplatz mehr gefunden hätte.<br />

KONTAKT<br />

Infos erteilt das Service für Unternehmen<br />

beim AMS Tirol<br />

oder die AMS-ServiceLine unter<br />

0512/58 19 99.


top 50 <strong>Landeck</strong> | standort<br />

Projekt- und<br />

strukturgenossenschaft<br />

Der Talkessel <strong>Landeck</strong>-Zams fungiert<br />

seit vergangenem Jahr als Bühne<br />

für ein Experiment, das durchaus<br />

zukunftsträchtig erscheint. Mit der<br />

Projekt- und Strukturgenossenschaft<br />

hat man eine Public-Private-Partnership<br />

ins Leben gerufen, deren Ziel<br />

eine gezielte gemeinsame Standortund<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sentwicklung ist. An<br />

der PSG – die aktives Flächenmanagement<br />

betreiben soll – sind die<br />

Gemeinden <strong>Landeck</strong> und Zams mit<br />

je 35 Prozent beteiligt, die übrigen<br />

30 Prozent an der nicht gewinnorientierten<br />

Genossenschaft hält die<br />

Raiffeisenbank Oberland.<br />

kräfte schlichtweg nicht vorhanden<br />

sind. Dadurch entsteht beträchtlicher<br />

volkswirtschaftlicher Schaden. Wie<br />

gegen den Mangel an Facharbeitern<br />

und Lehrlingen wirklich wirksam anzugehen<br />

sei, dafür gibt es mittlerweile<br />

zwar einiges an Vorschlägen, aber<br />

eben keine Patentrezepte. Die Lehre<br />

will seit Jahren aufgewertet werden,<br />

nur im kollektiven Bewusstsein der<br />

Bevölkerung scheinen die Bemühungen<br />

der Ausbildungsbetriebe und<br />

der Politik noch nicht angekommen.<br />

Denn eines gilt auch in der Wissensgesellschaft:<br />

Handwerk hat goldenen<br />

Boden. Zumal viele Lehrberufe heute<br />

mit durchwegs sehr hohen Anforderungen<br />

verbunden sind. Trotz großer<br />

Bemühungen, die Lehre zu attraktivieren,<br />

ist man bislang gescheitert.<br />

Angesichts des demografischen<br />

Wandels, der auch vor <strong>Landeck</strong> nicht<br />

haltmacht, geht die Lehre im harten<br />

Konkurrenzkampf gegen die Schulen<br />

um die geburtenschwachen Jahrgänge<br />

häufig als Verlierer vom Platz.<br />

Oder, wie WK-Bezirksobmann Toni<br />

Prantauer formuliert: „Momentan haben<br />

wir rund 190 offene Lehrstellen,<br />

davon 118 im Tourismus, und nur<br />

18 gemeldete Suchende. Das ist ein<br />

extremes Missverhältnis.“ Generell ist<br />

<strong>Landeck</strong> ein Abwanderungsbezirk,<br />

der neben Lienz und mit Abstrichen<br />

Reutte als einziger Tiroler Bezirk eine<br />

klar negative Wanderungsbilanz aufweist.<br />

Folgt <strong>Landeck</strong> dem bisherigen<br />

Entwicklungstrend, werden noch<br />

weitaus gravierendere demografische<br />

Probleme auf den Bezirk zukommen.<br />

Laut Prognose wird der Anteil der<br />

Personen im erwerbsfähigen Alter bis<br />

2050 um etwa 5400 Personen auf unter<br />

23.000 Personen zurückgehen.<br />

„Wir müssen uns zum<br />

Tourismus bekennen,<br />

aber es gibt natürlich<br />

das Problem, dass wir<br />

zu wenige Ganzjahresarbeitsplätze<br />

haben.“<br />

<br />

Toni Prantauer,<br />

WK-Obmann<br />

Der Tourismus – der vor allem<br />

saisonal einen stark schwankenden<br />

Arbeitskräftebedarf aufweist – tut<br />

sich besonders schwer, Lehrlinge zu<br />

gewinnen. „Früher gab es natürlich<br />

unschöne Dinge, die heutzutage gar<br />

nicht mehr möglich wären, etwa hinsichtlich<br />

Unterbringung und Arbeitszeiten“,<br />

räumt Toni Prantauer ein, der<br />

aber eine Veränderung zum Positiven<br />

feststellt: „Das negative Image ist leider<br />

schwer aus den Köpfen der Eltern<br />

18<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


wegzubringen.“ Die Lehre sei eine<br />

Ausbildung, auf die man gut aufbauen<br />

könne und auf die man stolz sein<br />

könne, zeigt sich WK-Obmann Toni<br />

Prantauer überzeugt.<br />

strukturbedingte<br />

Schwächen<br />

Weniger zu feiern gibt es an der<br />

Industrie-Front. Mit großen Sprüngen<br />

in diesem Sektor sei nicht zu<br />

rechnen, eher müsse man schauen,<br />

dass die bestehenden Industriebetriebe<br />

nicht abwandern, wird hinter<br />

vorgehaltener Hand gesagt. Zur<br />

Ansiedlung geeignete Flächen sind<br />

teuer und rar. „Wir müssen uns zum<br />

Tourismus bekennen, aber es gibt natürlich<br />

das Problem, dass wir zu wenige<br />

Ganzjahresarbeitsplätze haben“,<br />

sagt Prantauer. Deshalb gibt es auch<br />

relativ viele <strong>Landeck</strong>er, die aus ihrem<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong>: Ausgezeichnete Lehrbetriebe<br />

Color Kneringer GmbH, Prutz<br />

Franz Bouvier Installationen GmbH & Co KG, Zams<br />

Grissemann GmbH, Zams<br />

Handl Tyrol GmbH, Pians<br />

Hilti & Jehle GmbH, Ried i. O.<br />

Luzian Bouvier Haustechnik & Fliesen GmbH, Zams<br />

Markus Paradisch KG, <strong>Landeck</strong><br />

Heimatbezirk auspendeln müssen.<br />

Um Jungunternehmern die Unternehmensgründung<br />

schmackhaft zu<br />

machen, gibt es in <strong>Landeck</strong> eine Reihe<br />

von Initiativen und Einrichtungen.<br />

<strong>Landeck</strong> wird auch weiterhin vom<br />

Tourismus abhängig sein, aber auch<br />

weiterhin von dessen Krisenresitenz<br />

profitieren. Von seinem neuen Universitätsstandort<br />

samt touristischer<br />

Hochschulbildung kann sowohl die<br />

Stadt <strong>Landeck</strong> als auch der ganze Bezirk<br />

einen Gewinn mitnehmen. Die<br />

verstärkte Ansiedelung tourismusaffiner<br />

Betriebe scheint ein geeignetes<br />

Mittel, um dem Mangel an Ganzjahresarbeitsplätzen<br />

begegnen zu können.<br />

Damit sollten auch die deutlich<br />

unterdurchschnittlichen Monatseinkommen<br />

sukzessive ansteigen. Außerdem<br />

will man im Bezirk verstärkt<br />

auf das Thema erneuerbare Energien<br />

aufspringen. Ob mit Erfolg, wird die<br />

Zukunft weisen. Marian Kröll<br />

<strong>Landeck</strong> . Zams:<br />

Der Standort / die Region für erfolgreiche Unternehmen<br />

In <strong>Landeck</strong> . Zams sind (Jung-) Unternehmer<br />

nicht nur herzlich willkommen,<br />

sondern werden auch bestens<br />

bedient. Das Standortzentrum <strong>Landeck</strong> .<br />

Zams – kurz SLZ - ist eine professionelle<br />

Serviceeinrichtung für alle Belange der<br />

<strong>Wirtschaft</strong>streibenden und berät und betreut<br />

bei der Ansiedlung von Unternehmen<br />

in <strong>Landeck</strong> und Zams.<br />

Beratung,<br />

rasche Behördenverfahren,<br />

Bereitstellung<br />

von Betriebsgrundstücken<br />

etc. beinhalten<br />

kann“, so Mag.<br />

Marco Fehr.<br />

Mag. Marco Fehr<br />

Geschäftsführer<br />

SLZ | promotion<br />

Die Servicestelle unterstützt <strong>Wirtschaft</strong>streibende<br />

konkret durch:<br />

• Bestandspflege und Betreuung<br />

• Gründungs- und Ansiedlungsservice in<br />

enger Abstimmung mit der WKO<br />

• Unterstützung bei der Suche nach<br />

Büroräumlichkeiten, Gewerbeflächen und<br />

Grundstücken<br />

• Fördermanagement<br />

• Standortmarketing und Kommunikation<br />

• Impulsgeber und standortwirtschaftlicher<br />

Beratung<br />

• Schnittstelle zur kommunalen Verwaltung<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderung ist kein Selbstzweck.<br />

Ein wirtschaftsfreundliches Klima,<br />

die Unterstützung und Förderung heimischer<br />

Betriebe, von Jungunternehmern<br />

gemeinsam mit der WKO/Bezirksstelle<br />

<strong>Landeck</strong>, bei Betriebsansiedlungen und<br />

beim Marketing schaffen nachhaltig neue<br />

und sichern bestehende Arbeitsplätze.<br />

„Am Beispiel des SLZ wird deutlich, dass<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderung nicht nur „Bares“ bedeuten<br />

muss, sondern auch umfassende<br />

Servicestelle für die <strong>Wirtschaft</strong> <strong>Landeck</strong><br />

. Zams. Die Servicestelle ist auf<br />

mehreren Ebenen tätig und richtet sich<br />

gleichermaßen an Jungunternehmer,<br />

Neuansiedler und bereits ansässige Unternehmen.<br />

Wenn auch Sie eine schnelle, unbürokratische<br />

und effektive Hilfestellung für Ihre<br />

Unternehmensansiedlung suchen oder<br />

einfach nur Fragen zum Standort haben,<br />

dann wenden Sie sich bitte an das SLZ.<br />

Standortzentrum<br />

<strong>Landeck</strong> • Zams<br />

Standortzentrum<br />

<strong>Landeck</strong> • Zams<br />

operated by<br />

T +43 676 84 69 09 555<br />

Mail: standort@slz.co.at<br />

www.landeck.tirol.gv.at , www.zams.gv.at<br />

operated by


top 50 LANDECK | interview<br />

Gemeinsam entwickeln<br />

Standortentwicklung. Marco Fehr steht dem Standortzentrum <strong>Landeck</strong>-Zams<br />

und der Projekt- und Strukturgenossenschaft vor. Warum planvolle kommunale<br />

Entwicklung kaum mehr verzichtbar ist, erklärt er im Interview.<br />

Marco Fehr leitet das Standort- und<br />

Gründerzentrum <strong>Landeck</strong>-Zams, das<br />

vom Institut für Standort-, Regional- und<br />

Kommunalentwicklung (ISK) konzipiert<br />

und begleitet wird.<br />

„Im Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

fehlen ganz einfach<br />

Ganzjahresarbeitsplätze.“<br />

<br />

<br />

Marco Fehr,<br />

Geschäftsführer ISK<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo liegen aus Ihrer Sicht<br />

die Stärken und Schwächen des Bezirks<br />

<strong>Landeck</strong>?<br />

Marco Fehr: Wir sind im Bezirk<br />

<strong>Landeck</strong> sehr tourismuslastig, was<br />

einerseits eine der größten Stärken<br />

ist, aber andererseits auch bedeutet,<br />

dass wir zu wenige Ganzjahresarbeitsplätze<br />

haben. Es gibt eine große<br />

Abhängigkeit, nicht nur von den<br />

Tourismusbetrieben, sondern auch<br />

von tourismusaffinen Betrieben, dem<br />

Bau- und Baunebengewerbe, die sich<br />

sinnvollerweise hier angesiedelt haben.<br />

Die Zahlen sprechen aber eine<br />

deutliche Sprache. Es fehlen ganz<br />

einfach Ganzjahresarbeitsplätze, die<br />

nicht direkt oder indirekt dem Tourismus<br />

zugeordnet werden können.<br />

Speziell der Talkessel <strong>Landeck</strong>-Zams<br />

ist räumlich sehr konzentriert, weshalb<br />

Flächen natürlich knapp sind<br />

und es Engpässe gibt. Für die Kommunen<br />

reicht es daher nicht mehr<br />

aus, Flächen zu widmen, sondern es<br />

muss unternehmerisch gedacht werden.<br />

Entscheidendes Kriterium ist<br />

nicht länger die Widmung, sondern<br />

die Verfügbarkeit. Wenn man die<br />

ganze Situation im Hinblick auf die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzlage betrachtet,<br />

muss man feststellen, dass immer<br />

mehr Geld in Grundstücke und Immobilien<br />

– das sogenannte Betongold<br />

– fließt und die Leute dort ihr<br />

Geld in Sicherheit bringen. Das heißt<br />

wiederum, dass die Grundstücke für<br />

den Markt nicht verfügbar sind. Verfügbare<br />

Grundstücke sind der Rohstoff,<br />

den ein Unternehmen braucht,<br />

um sich entwickeln zu können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was kann eine Gemeinde<br />

machen, um Bauland zu mobilisieren?<br />

Fehr: Dazu haben wir ein eigenes<br />

Modell entwickelt. Es ist ja wirklich<br />

einzigartig in Tirol, dass mit <strong>Landeck</strong><br />

und Zams zwei Gemeinden aktiv zusammenarbeiten<br />

und gesagt haben,<br />

wir machen eine gemeinsame Standort-<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>sentwicklung.<br />

Dieses ganze Kirchturmdenken wird<br />

hier erstmalig wirklich beiseitegeschoben.<br />

Man konkurrenziert sich<br />

nicht länger, sondern arbeitet zusammen,<br />

ohne dabei die Eigenständigkeit<br />

zu verlieren.<br />

<strong>ECHO</strong>: Es gibt also kein gemeinsames<br />

Raumordnungskonzept, sondern<br />

zwei separate?<br />

Fehr: Ja. Aber das Ganze muss auch<br />

noch wachsen. Über Jahrzehnte gewachsene<br />

Dinge können nicht von<br />

heute auf morgen geändert werden.<br />

Es gab einen umfassenden Prozess,<br />

der vom ISK begleitet wurde<br />

und in dem die Gemeinden über<br />

gemeinsame wirtschaftspolitische<br />

Zielsetzungen nachgedacht haben.<br />

Am Ende dieses Prozesses standen<br />

Fotos: Kröll<br />

20<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


„Wohnen und Arbeiten<br />

bedingen sich immer<br />

gegenseitig.“<br />

nicht nur gemeinsame Ziele, sondern<br />

eine konkrete Organisation<br />

und Maßnahmenplanung.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie ist diese Organisation<br />

ausgestaltet?<br />

Fehr: Es gibt eine Stuerungsgruppe,<br />

die von der Politik in Person der Bürgermeister,<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>skammer,<br />

der Projekt- und Strukturgenossenschaft<br />

(PSG) und dem Standortzentrum<br />

<strong>Landeck</strong>-Zams (SLZ) konstituiert<br />

wird. Die Steuerungsgruppe<br />

ist für die Strategie zuständig, die<br />

operativen Bereiche übernimmt die<br />

WKO mit ihrer Gründungsberatung,<br />

das SLZ als Anlaufstelle für Betriebe<br />

und Neugründer und die PSG als<br />

Umsetzer eines aktiven Flächen- und<br />

Immobilienmanagements.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo liegen die Hauptaufgaben<br />

im Flächenmanagement?<br />

Fehr: Es geht einerseits darum, der<br />

<strong>Wirtschaft</strong> Grundstücke zur Verfügung<br />

stellen zu können, andererseits<br />

darum, eine gezielte Einwohnerentwicklung<br />

zu haben. Wir brauchen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, um Arbeitsplätze zu<br />

schaffen und Wohnbaugrundstücke,<br />

um die Einwohnerentwicklung in<br />

<strong>Landeck</strong> und Zams sauber zu steuern.<br />

Wohnen und Arbeiten bedingt<br />

sich immer gegenseitig.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie ist die PSG ausgeformt?<br />

Fehr: Es handelt sich um eine Genossenschaft,<br />

die nicht gewinnorientiert<br />

ist. Je 35 Prozent halten die<br />

Standortgemeinden <strong>Landeck</strong> und<br />

Zams, 30 Prozent die Raiffeisenbank<br />

Oberland, die hier mit ins Risiko<br />

geht. Die RLBO kann in der Gesellschaft<br />

keine Eigeninteressen verfolgen,<br />

sondern mit den Gemeinden<br />

kommunalpolitische Ziele verfolgen.<br />

Mittlerweile gibt es noch eine weitere<br />

PSG in Tirol, nämlich in Walchsee. In<br />

Vorarlberg haben wir die erste PSG<br />

2008 gegründet, dort gibt es jetzt fünf<br />

oder sechs davon.<br />

<strong>ECHO</strong>: Warum hat man sich für<br />

eine Public-Private-Partnership entschieden?<br />

Fehr: Bekanntlich ist der finanzielle<br />

Spielraum der Gemeinden in der Regel<br />

begrenzt. Das verhindert oft den<br />

Ankauf von Flächen, wobei dazugesagt<br />

werden muss, dass der Erwerb<br />

von Grund und Boden für eine Gemeinde<br />

keine Konsuminvestition ist.<br />

Gemeinden müssen mit dem Verkauf<br />

kein Geld verdienen, schaffen aber<br />

dadurch Arbeitsplätze, Kommunalsteuereinnahmen<br />

und Kaufkraft,<br />

sprich Umwegrentabilität in großem<br />

Maßstab. Dadurch ergibt sich eine<br />

sehr hohe Rendite. Wenn eine Gemeinde<br />

dagegen ein Schwimmbad<br />

baut, ist das eine reine Konsumentscheidung,<br />

die nebenbei sehr hohe<br />

Folgekosten mit sich bringt. Wenn<br />

Kommunen Grundstücke kaufen,<br />

sind das eigentlich keine Schulden,<br />

sondern eine Zwischenfinanzierung,<br />

mit der letztlich sogar noch Rendite<br />

erzielt werden kann. In unserem Modell<br />

ist es so, dass die PSG bei Grundstückskäufen<br />

25 Prozent Eigenkapital<br />

aufwendet, 75 Prozent werden<br />

fremdfinanziert. Dadurch ergibt sich<br />

ein guter Hebel.<br />

<strong>ECHO</strong>: War es schwierig, die Gemeinden<br />

von den Vorteilen eines<br />

solchen Modells zu überzeugen?<br />

Fehr: Nicht besonders. Die Bürgermeister<br />

konnten sich in Dornbirn<br />

ein Bild davon machen, wie wir als<br />

Institut für Standort-, Regional- und<br />

Kommunalentwicklung arbeiten.<br />

Unsere Stärke ist es, die Konzepte, die<br />

wir entwickeln, selber sehr praxisnah<br />

in die Tat umzusetzen. Die Gefahr<br />

bei Konzepten ist immer, dass sie in<br />

diversen Schubladen verschwinden,<br />

man bei der Vision stehenbleibt.<br />

Unsere Arbeit basiert zwar auf Visionen,<br />

am Ende des Tages stehen aber<br />

konkrete Aktions- und Maßnahmenpläne.<br />

Aus diesen ist als notwendiges<br />

Instrument die PSG hervorgegangen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was bringen diese Instrumente<br />

einem Interessenten?<br />

„Verfügbare Grundstücke sind der Rohstoff, den<br />

ein Unternehmen braucht, um sich entwickeln zu<br />

können.“<br />

Fehr: Wenn ein Unternehmer<br />

kommt und sagt, er braucht 5000<br />

Quadratmeter, hat er in der Regel<br />

keine Zeit, lange darauf zu warten.<br />

Es geht aber in erster Linie gar nicht<br />

darum, neue Betriebe anzusiedeln,<br />

sondern dafür zu sorgen, dass sich<br />

die bestehenden Betriebe bestmöglich<br />

entwickeln können.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 21


top 50 landeck | interview<br />

Vorreiterrolle<br />

Leistungsgemeinschaft. Martin Winkler spricht über die (Haus-)Aufgaben<br />

der Kaufmannschaft, gemeinsamen Handlungsbedarf, die Konkurrenz an<br />

der Peripherie und die innerstädtischen Entwicklungspotenziale.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie würden Sie die Aufgaben<br />

der Leistungsgemeinschaft<br />

definieren?<br />

Winkler: Die Leistungsgemeinschaft<br />

<strong>Landeck</strong>-Zams gibt es seit über<br />

vierzig Jahren. Ursprünglich waren<br />

wir nur in <strong>Landeck</strong> aktiv, vor über 20<br />

Jahren hat man dann erkannt, dass<br />

<strong>Landeck</strong> und Zams schon so weit zusammengewachsen<br />

sind, dass es quasi<br />

zusammengehört. Seitdem agieren<br />

die Kaufleute von <strong>Landeck</strong> und<br />

Zams – es sind mittlerweile mehr als<br />

hundert – gemeinsam und arbeiten<br />

auf das Ziel hin, so viel Kaufkraft wie<br />

möglich im Talkessel zu halten. Das<br />

ist die Herausforderung, vor der wir<br />

gemeinsam stehen. Bei uns sind nicht<br />

nur Handelsbetriebe Mitglieder, sondern<br />

auch Freiberufler und sogar ein<br />

Leichenbestatter. Der Hauptschwerpunkt<br />

liegt auf der Malserstraße, weil<br />

wir schauen müssen, dass die Innenstadt<br />

belebt bleibt und nicht abbaut.<br />

Das ist nämlich ein generelles Problem,<br />

dem sich Bezirkshauptstädte<br />

gegenübersehen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie hat sich die Kundenfrequenz<br />

in der Malserstraße in den<br />

vergangenen Jahren entwickelt?<br />

Winkler: Sehr positiv. Wir haben<br />

Frequenzsteigerungen zu verzeichnen,<br />

was sicher auch daran liegt, dass<br />

wir viele Aktivitäten machen. Wir<br />

haben etwa das Weihnachtsgewinnspiel,<br />

das wir letztes Jahr total neu<br />

konzipiert haben und das ein großer<br />

Erfolg war. Außerdem sind wir für die<br />

Weihnachtsbeleuchtung zuständig<br />

und sind gerade im Begriff, mit dem<br />

TVB und der Gemeinde eine neue<br />

Beleuchtung anzuschaffen. Andere<br />

Programmpunkte sind ein kleiner<br />

Adventmarkt und die Einkaufsnacht,<br />

„Das soziale Leben<br />

spielt sich in der Innenstadt<br />

ab, nicht auf<br />

der grünen Wiese.“<br />

<br />

Martin Winkler,<br />

Obmann der Leistungsgemeinschaft<br />

die wir gerade hinter uns haben. Da<br />

hatten wir abends ganze 7000 Leute<br />

in der Stadt. Diese Einkaufsnacht machen<br />

wir seit über zehn Jahren einmal<br />

jährlich. <br />

<strong>ECHO</strong>: Hat die Leistungsgemeinschaft<br />

eine eigene „Währung“?<br />

Winkler: Das könnte man so sagen.<br />

Wir haben Gutscheine, die in jedem<br />

Mitgliedsbetrieb einlösbar sind und<br />

sehr gut angenommen werden. Wir<br />

haben drei offizielle Verkaufsstellen<br />

und außerdem seit Neuestem einen<br />

Online-Shop für Gutscheine,<br />

wo Gutscheine 24 Stunden lang an<br />

sieben Tagen in der Woche gekauft<br />

werden können. Im Verkauf gibt es<br />

die Gutscheine in einer Stückelung<br />

von zehn und fünfzig Euro, online<br />

kann man einen beliebigen Betrag<br />

wählen. Die Gutscheine sind mittlerweile<br />

vor allem bei einheimischen<br />

Unternehmern als Mitarbeiter- oder<br />

Kundengeschenke sehr beliebt. Wir<br />

machen inzwischen schon einen Gesamtumsatz<br />

von über 700.000 Euro<br />

Foto: Kröll<br />

22<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


mit unseren Gutscheinen – eine sehr<br />

beachtliche Summe.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie sehen die Beitrittsmodalitäten<br />

zur Leistungsgemeinschaft aus?<br />

Winkler: Wir haben einen sehr geringen,<br />

nach TVB-Stimmgruppe gestaffelten<br />

Jahresmitgliedsbeitrag. Prinzipiell<br />

kann jeder beitreten. Es gibt<br />

keinerlei Verpflichtung, man kann<br />

jederzeit austreten. Der zehnköpfige<br />

Vorstand der Leistungsgemeinschaft<br />

arbeitet ehrenamtlich. Wir haben<br />

einen Organisator, der ehrenamtlich<br />

arbeitet. Darauf dürfen wir stolz sein.<br />

<strong>ECHO</strong>: Mit welchen Herausforderungen<br />

sieht sich eine Kaufmannschaft<br />

konfrontiert?<br />

Winkler: Was für eine Kaufmannschaft<br />

immer schwieriger wird, ist<br />

der Umstand, dass niemand von uns<br />

hauptberuflich im Marketingbereich<br />

tätig ist. In Zukunft müssen wir schauen,<br />

externes Know-how und Zeit zu<br />

bekommen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was schwebt Ihnen konkret<br />

vor?<br />

Winkler: Es wird höchste Zeit, in<br />

Kooperation mit der Stadtgemeinde<br />

und dem TVB zu schauen, dass wir<br />

einen hauptberuflichen City Manager<br />

installieren können, wie es in vielen<br />

anderen Städten bereits der Fall ist.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es in diese Richtung<br />

schon Gespräche?<br />

Winkler: Anscheinend. Aber Gespräche<br />

gibt es schon seit zwanzig<br />

Jahren. Solange es eine gut funktionierende<br />

Kaufmannschaft gibt, will von<br />

einem professionellen City Manager<br />

niemand wirklich etwas wissen, weil<br />

das nur Geld kostet, so die Argumentation.<br />

In vielen anderen Städten ist<br />

für die Weihnachtsbeleuchtung auch<br />

die Stadt zuständig, nur in <strong>Landeck</strong><br />

macht es die Kaufmannschaft, weil<br />

von der Stadtgemeinde noch kein<br />

Handlungsbedarf gesehen wird.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es noch andere Herausforderungen<br />

für die Zukunft des<br />

Handels in <strong>Landeck</strong> und Zams?<br />

„Wir müssen uns weiterentwickeln,<br />

sonst bekommen wir ein Problem.“<br />

Winkler: Wir sind bemüht, die Frequenz<br />

in der Stadt zu halten, wobei<br />

das immer schwieriger wird, weil vor<br />

allem große Unternehmen bestrebt<br />

sind, auf die grüne Wiese zu gehen.<br />

Die Trendumkehr ist bei uns leider<br />

noch nicht angekommen, Großkonzerne<br />

nehmen die interessanten Bezirksstädte<br />

noch nicht wahr.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie sieht es in der Malserstraße<br />

bezüglich Leerständen aus?<br />

Winkler: Wir haben derzeit eine gut<br />

funktionierende Innenstadt, aber es<br />

gibt die Problematik, dass die traditionellen<br />

Unternehmen aussterben. Den<br />

kleinen Metzger, Bäcker oder Schuster<br />

gibt es nicht mehr, den kleinen<br />

Uhrmacher irgendwann auch nicht<br />

mehr. Die Nachfolge ist in diesen<br />

und anderen Zweigen einfach nicht<br />

mehr gesichert. Dann kommt ein<br />

großes Unternehmen und fragt sich,<br />

was soll ich mit 100 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche anfangen. Dadurch<br />

stehen natürlich relativ viele Flächen<br />

in der Innenstadt leer, was eigentlich<br />

sehr schade ist. Außerdem haben die<br />

Bezirksstädte das Problem, dass Hauseigentümer<br />

manchmal der Meinung<br />

sind, statt einer Arbeit nachzugehen,<br />

mit der Miete das Auslangen zu finden.<br />

Dadurch entstehen Preise, die<br />

für den normalen Unternehmer kaum<br />

mehr leistbar sind. Das betrifft aber<br />

mehrere Städte in Tirol. Dazu kommt<br />

der Zug auf die grüne Wiese. Das ist<br />

schade, weil sich das soziale Leben in<br />

der Innenstadt abspielt, und nicht auf<br />

der grünen Wiese.<br />

<strong>ECHO</strong>: Es gibt aber umgekehrt<br />

auch wieder die Tendenz, Stadtkerne<br />

zu revitalisieren?<br />

Winkler: Das ist natürlich zu begrüßen.<br />

Das muss aber in <strong>Landeck</strong> gar<br />

nicht sein, weil es uns ja noch halbwegs<br />

gut geht. Es<br />

macht keinen Sinn,<br />

das zuerst kaputt<br />

zu machen, um es<br />

dann wiederzubeleben.<br />

Wir müssen vermeiden, dass<br />

wir überhaupt eine Revitalisierung<br />

brauchen, sondern schauen, dass die<br />

Innenstadt weiterhin gut funktioniert.<br />

Das gelingt auch ganz gut, zum Beispiel<br />

mit dem Frischemarkt am Freitag,<br />

der eine Erfolgsgeschichte ist und<br />

die Stadt zum Treffpunkt macht. Dort<br />

spielt sich das soziale Leben ab, das in<br />

eine Innenstadt hineingehört. Wenn<br />

wir da noch mehr professionelle Unterstützung<br />

hätten, wäre noch viel<br />

mehr möglich.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es konkrete Ansätze<br />

für eine innerstädtische Weiterentwicklung?<br />

Winkler: Es gibt Pläne, die Malserstraße<br />

zu überdachen. Wir haben<br />

heuer einen Architekten beauftragt,<br />

einen Vorschlag zu machen. Das<br />

Thema gibt es seit langen Jahren, nur<br />

haben wir als Leistungsgemeinschaft<br />

gesagt, wir gehen in Vorleistung und<br />

bringen das Thema aufs Tapet mit<br />

dem Ziel, auch bei Schlechtwetter<br />

ein attraktives Einkaufserlebnis zu ermöglichen.<br />

2016 wird das Ergebnis<br />

präsentiert. Ich glaube, dass jetzt die<br />

Zeit für diese Idee reif ist.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 23


top 50 <strong>Landeck</strong>| interview<br />

Impulsgeber Tourismus<br />

Bankwesen. Volksbank-Direktor Daniel Koler über den Stellenwert des Tourismus<br />

im Bezirk, Kostendruck durch Regulatorik, das Mantra Regionalität,<br />

die Branchenstruktur und die Krise als Self-Fulfilling Prophecy.<br />

Daniel Koler: „Wir brauchen das Bekenntnis zum Tourismus. Topografische Gegebenheiten<br />

begünstigen den Tourismus und wir werden kein Industriebezirk werden.“<br />

<strong>ECHO</strong>: <strong>Landeck</strong> gilt als Tirols Tourismus-Bezirk<br />

par excellence. Macht<br />

sich das auch in der Bilanz einer Regionalbank<br />

bemerkbar?<br />

Daniel Koler: Wir sind bilanzmäßig<br />

die größte Bank im Tiroler Oberland.<br />

Die starke Rolle des Tourismus spiegelt<br />

sich tatsächlich auch in unserer<br />

Bilanz wider. Fast zwei Drittel unserer<br />

Kredite lassen sich direkt Tourismusbetrieben<br />

zurechnen, mit Handwerk<br />

und Gewerbe, die auch vom Tourismus<br />

abhängen, sind es sogar fast 80<br />

Prozent. Vom Tourismus als Motor<br />

und Zugpferd profitieren letztlich alle<br />

Branchen in unserem Bezirk.<br />

<strong>ECHO</strong>: Es gibt in Tirol kritische<br />

Stimmen, die angesichts sinkender<br />

Wertschöpfung und immer dünner<br />

werdender Eigenkapitaldecken einer<br />

„Redimensionierung“ des Tourismus<br />

das Wort reden. Was halten Sie davon?<br />

Koler: Die zitierte Eigenkapitalschwäche<br />

muss man relativieren. Sieht man<br />

sich rein die Bilanzen an, zeigen diese<br />

manchmal ein negatives Eigenkapital.<br />

In den meisten Liegenschaften und<br />

Anlagen stecken aber stille Reserven.<br />

Dementsprechend überwiegt bei den<br />

allermeisten Betrieben in unserer Region<br />

das Vermögen deutlich die Schulden.<br />

Bezüglich „Redimensionierung“<br />

ist zu sagen, dass es ganz klar einen<br />

Trend gibt, der weg von der reinen Kapazitätserweiterung<br />

hin zur Qualitätsorientierung<br />

geht. Der qualitätsorientierte<br />

Tourismus wird die Zukunft sein,<br />

und darin nehmen die Betriebe im Bezirk<br />

eine Vorreiterrolle ein. Wir punkten<br />

mit einem hohen Standard in der<br />

Beherbergung und auch in der Infrastruktur<br />

durch unsere top Seilbahnbetriebe.<br />

Touristiker investieren nach wie<br />

vor und halten damit die <strong>Wirtschaft</strong> in<br />

unserer Region in Schwung.<br />

<strong>ECHO</strong>: Der heimische Bankensektor<br />

steht in der Kritik der Ratingagenturen<br />

und der OeNB, moniert werden<br />

Ertragsschwäche, Überkapazitäten<br />

und ungünstige Kostenstrukturen.<br />

Sind das für eine Regionalbank überhaupt<br />

valide Kritikpunkte?<br />

Koler: Die OeNB stellt Vergleiche<br />

mit den ausländischen Bankensektoren<br />

an. Eine der wichtigsten Kennzahlen<br />

für die Effizienzmessung ist die<br />

Cost-Income-Ratio, oder vereinfacht<br />

gesagt: Wieviele Cent muss eine Bank<br />

investieren, um einen Euro zu verdienen.<br />

International liegt selbige teilweise<br />

deutlich unter 60 Prozent, und<br />

dort hätte die OeNB auch gerne den<br />

österreichischen Bankensektor. Wir<br />

sind als Banken sicher gefordert, uns<br />

ertrags- und kostenseitig neu zu orientieren.<br />

Es ist ja allgemein bekannt, dass<br />

der Volksbankensektor im Umbruch<br />

ist. Wir sind derzeit in Fusionsgesprächen<br />

mit den Volksbanken Innsbruck-<br />

Schwaz und Kufstein-Kitzbühel. Weil<br />

wir kostenseitig bereits gut aufgestellt<br />

sind, ist unser Ansatzpunkt nicht<br />

der, Mitarbeiter abzubauen, sondern<br />

Marktchancen zu nutzen und entsprechend<br />

zu wachsen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wird vonseiten der Bankenaufsicht<br />

zu wenig differenziert?<br />

Koler: Ja, absolut. Aktuelle, aufsichtsrechtliche<br />

Gesetze und Verordnungen<br />

Fotos: Kröll<br />

24 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


zielen auf große, international tätige<br />

Aktienbanken ab. Wir sind eine nach<br />

internationalen Maßstäben kleine,<br />

genossenschaftlich organisierte Regionalbank,<br />

die nicht international<br />

tätig ist. Deshalb treffen uns die Kosten,<br />

ausgelöst durch die Regulatorik,<br />

ungleich höher und kleinere Banken<br />

sehen sich gezwungen, sich neu aufzustellen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Bleibt nach der Fusion der<br />

regionale Charakter ihres Instituts<br />

gewahrt?<br />

Koler: Unsere Stärken sind die Nähe<br />

zum Kunden, die Vertrauensbasis<br />

zwischen Kunde und Bank und<br />

schnelle Entscheidungen, die nicht<br />

allein aufgrund von Zahlen getroffen<br />

werden, sondern wo auch der Mensch<br />

und das Vertrauen eine Rolle spielen.<br />

Wir sind uns dieser Stärken bewusst<br />

und sind nicht gewillt, auf eine davon<br />

in Zukunft zu verzichten. Eine neu<br />

entstehende Volksbank Tirol bleibt<br />

jedenfalls eine Bank der Regionen<br />

und ein starker Partner für Klein- und<br />

Mittelbetriebe. Dabei soll unser regionales<br />

Denken und Handeln beibehalten<br />

werden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie ist es um die Branchenstruktur<br />

im tourismuslastigen Bezirk<br />

<strong>Landeck</strong> bestellt?<br />

Koler: Wenn man mit <strong>Wirtschaft</strong>streibenden<br />

redet oder sich bestehende<br />

Studien ansieht, ist immer wieder<br />

ein Thema, dass der Branchenmix<br />

eigentlich nicht passt, weil gewisse<br />

Branchen einfach fehlen. Ich sehe es<br />

nicht als Schwäche, dass wir tourismuslastig<br />

sind, sondern als Stärke.<br />

Weil der Tourismus krisenresistent<br />

ist, wie sich in den vergangenen Jahren<br />

gezeigt hat. Es hat zwar Bestrebungen<br />

gegeben, große Betriebe anderer<br />

Branchen anzusiedeln, aber wir verfügen<br />

vergleichsweise nur über einen<br />

sehr begrenzten Vorrat an Gewerbeflächen.<br />

Ein anderes Problem ist das<br />

Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte. In<br />

einigen Tälern unseres Bezirks sind<br />

„Der Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

pulsiert und atmet im<br />

Winter verkehrsmäßig<br />

im Wochenrhythmus.“<br />

<br />

Daniel Koler,<br />

Direktor Volksbank <strong>Landeck</strong><br />

Betriebsansiedlungen auch wegen<br />

der Verkehrsinfrastruktur schwierig,<br />

der Talkessel mit <strong>Landeck</strong> und Zams<br />

ist aber gut angebunden. Ausbaufähig<br />

ist auch der Zugang zu Forschung<br />

und Entwicklung. Da tut sich aber<br />

vor allem im Bereich Tourismus mit<br />

dem Fachhochschul-Lehrgang eine<br />

Chance auf, in der Tourismusforschung<br />

einen Fuß in die Tür zu bekommen<br />

und uns als Bildungs- und<br />

Hochschulstandort zu empfehlen. Es<br />

gibt Stimmen, die sich auch im Energiesektor<br />

einen besseren Zugang zu<br />

Forschungseinrichtungen wünschen,<br />

weil wir da sowohl bei Wasserkraft<br />

als auch bei Photovoltaik Potenziale<br />

haben. Grundsätzlich brauchen wir<br />

das Bekenntnis zum Tourismus. Unsere<br />

topografischen Gegebenheiten<br />

begünstigen den Tourismus und wir<br />

werden, so meine Prognose, kein Industriebezirk<br />

werden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo sehen Sie im Tourismus<br />

noch Wachstumspotenziale?<br />

Koler: Im Sommertourismus, der<br />

bislang zirka 25 Prozent des Nächtigungsaufkommens<br />

im Bezirk ausmacht.<br />

Es geht aber nicht nur um<br />

Vollbelegstage, sondern vor allem<br />

darum, die Wertschöpfung weiter zu<br />

steigern. Im Winter konkurrieren wir<br />

hauptsächlich mit den Alpen-Skigebieten,<br />

im Sommer mit der ganzen<br />

Welt. Positiv anzumerken ist, dass sich<br />

der Zusammenhalt und damit die<br />

Zusammenarbeit verschiedener Interessensgruppen<br />

wie Hoteliers, Tourismusverbände,<br />

Seilbahnunternehmen<br />

und Politik im Bezirk massiv zum Besseren<br />

gewandelt hat.<br />

<strong>ECHO</strong>: Im wirtschaftlichen Diskurs<br />

ist das Wort Krise fast allgegenwärtig.<br />

Ist die <strong>Wirtschaft</strong>skrise in <strong>Landeck</strong><br />

spürbar?<br />

Koler: Gewisse Unsicherheiten sind<br />

sicher da, sowohl bei Unternehmern<br />

als auch in der Bevölkerung. Aber unser<br />

Bezirk war und ist von der Krise<br />

nicht so betroffen wie andere Regionen.<br />

Auch wenn ich mich wiederhole:<br />

Unser Tourismus ist innovativ<br />

und hat bewiesen, dass er auch in Krisenzeiten<br />

sehr gut funktioniert. Eine<br />

Krise spielt sich aber auch immer im<br />

Kopf ab. Deshalb sehe ich Medien und<br />

Politik gefordert, der Bevölkerung Mut<br />

und Zuversicht zu vermitteln, sonst<br />

könnte die Krise irgendwann zur Self-<br />

Fulfilling Prophecy werden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es noch andere zeitgeistige<br />

Phänomene?<br />

Koler: Regionalität ist ein Schlagwort,<br />

das sich zwar viele Betriebe auf<br />

die Fahnen schreiben, aber dieses Ziel<br />

auch umzusetzen, das ist wieder ein<br />

anderes Thema. Die gesellschaftliche<br />

„Geiz-ist-geil“-Mentalität steht nämlich<br />

in Konkurrenz zur Regionalität.<br />

Wir müssen schon jetzt massiv auf<br />

die Regionalität setzen und schauen,<br />

dass wir bestehende Strukturen nicht<br />

weiter zerstören, sonst holt uns das<br />

Thema irgendwann wieder ein. Es gibt<br />

beispielsweise immer weniger Metzger<br />

oder Bäcker im Bezirk. Aber ich<br />

glaube, dass die Zeit kommt, wo die<br />

tatsächlich gelebte Regionalität eine<br />

Renaissance erfährt.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

26<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


Umsatz<br />

Top 50 Unternehmen<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong> 2014:<br />

€ 767.621.425<br />

Nächtigungen<br />

Sommer 2014:<br />

2.220.389<br />

Beschäftigte 2014<br />

Top 50 <strong>Landeck</strong>:<br />

5.562<br />

Lehrlinge :<br />

798<br />

Durchschnittsumsatz<br />

pro Mitarbeiter <strong>Top50</strong> Unternehmen<br />

in <strong>Landeck</strong><br />

€ 138.012<br />

Einwohner<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

43.893<br />

Die Top<br />

50<br />

Unternehmen<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong><br />

Nächtigungen<br />

Winter 2014/15:<br />

5.892.551


Die Top 50 Untern<br />

<strong>2015</strong> Firmenname<br />

1 HANDL TYROL GMBH (1)<br />

Fleischverarbeitung; konsolidierter Umsatz, Handl Tyrol Gruppe inkl. Handl Tyrol<br />

Gastonomieservice GmbH<br />

2 SILVRETTASEILBAHN AG (1)<br />

Logistikunternehmen<br />

3 GRISSEMANN GMBH (1)<br />

Groß- und Einzelhandel mit Lebensmitteln, Einkaufszentrum, EU-Schlachthof und Zerlegebetrieb<br />

4 Krankenhaus St. Vinzenz Betriebs GmbH (1)<br />

Krankenhäuser<br />

5 Falch GmbH (1)<br />

Autohaus VW und Audi, Skoda; Reparaturen von allen KFZ<br />

6 Luzian Bouvier Haustechnik & Fliesen GmbH (3)<br />

Gas-, Wasser-, Heizungs-, Elektro- und Lüftungsinstallation; Fliesen, Hotel, Wellness<br />

7 SEILBAHN KOMPERDELL GMBH (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Berggastronomie; nur ca. 5 % österreichische Gäste,<br />

Mitarbeiter zum 30. 11.<br />

8 VOLKSBANK LANDECK eG (1)<br />

Bank; Umsatz = Zinsen und ähnliche Erträge, Erträge aus Aktien u. ä., Provisionserträge, Erträge<br />

aus Finanzgeschäften, sonstige betriebliche Erträge<br />

9 FISSER BERGBAHNEN GMBH (3)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr und Gastronomie<br />

10 Soziale Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern Zams (2)<br />

Soziale Einrichtug<br />

11 KOFLER GEBRUEDER GMBH (1)<br />

Großhandel mit Obst, Gemüse, Tiefkühlkost und Fleisch<br />

12 Hotel Trofana Royal GmbH (3)<br />

Hotel, Restaurant, Bar<br />

13 Schlosshotel Fiss (1)<br />

Hotel<br />

14 MUELLER ELEKTRO GMBH & CO KG (1)<br />

Elektroinstallationen und Einzelhandel elektr. Haushaltsgeräte sowie Küchenstudio<br />

15 Heymich-Tschiderer Hotels GmbH Löwe-Bär Hotels GmbH (3)<br />

Hotels (inkl. Motels)<br />

16 ewa Energie- und <strong>Wirtschaft</strong>sbetriebe der Gemeinde St. Anton GmbH (1)<br />

Stromversorgung, Fernwärme, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Wertstoffhof, Bauhof,<br />

Elektroinstallationen, Elektrohandel, Kundendienst<br />

17 Mineralöl-Express Pfeifer GmbH KSV<br />

Einzelhandel mit Brennstoffen<br />

18 Raiffeisenbank Oberland eGen (1)<br />

Bank, Umsatz = Zinsen und ähnliche Erträge, Erträge aus Aktien u. ä., Provisionserträge, Erträge<br />

aus Finanzgeschäften, sonstige betriebliche Erträge<br />

19 Betriebsgesellschaft Nauderer Bergbahnen GmbH & Co KG (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr inkl. Gastronomie; Mitarbeiter im Winter (Sommer: 37)<br />

20 Schalber Alois GmbH (3)<br />

Hotels, Restaurant<br />

21 GRUENER FERDINAND & CO KG (1)<br />

Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken<br />

22 Arlberg Hospiz Hotel Gruppe (3)<br />

Arlberg Hospiz Hotel, Hospiz Alm Restaurant, Kunstquartier Hospiz, Adi Werner Weine, Werner &<br />

Partner; konsolidierter Umsatz (Hospiz Hotel, Hospiz Alm, Wein)<br />

23 RAINALTER E GESELLSCHAFT MBH (3)<br />

Installationsunternehmen für Heizung, Sanitäre, Lüftung, Bad, Wellness, Fliesen; E. Rainalter;<br />

Land E. Rainalter; Samnaun AG<br />

24 KAUNERTALER GLETSCHERBAHNEN GMBH (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, Panoramastraße, Restaurant<br />

25 Transportbeton und Asphaltgesellschaft mbH & Co KG (2)<br />

Herstellung von Erzeugnissen aus Beton und aus Kalksandstein<br />

Ort Umsatz 14 Ma 14 Ums./MA 14 Info<br />

Pians<br />

123.100.000 521 236.276<br />

Ischgl<br />

Zams<br />

Zams<br />

Zams<br />

Zams<br />

Serfaus<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Fiss<br />

Zams<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Ischgl<br />

Fiss<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Serfaus<br />

St. Anton/Arlberg<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Zams<br />

Nauders<br />

Serfaus<br />

Zams<br />

St. Anton/Arlberg<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Kaunertal/<br />

Feichten<br />

Zams<br />

70.091.375<br />

62.300.000<br />

57.000.000<br />

35.700.000<br />

33.500.000<br />

33.100.000<br />

29.846.680<br />

27.041.000<br />

21.500.000<br />

19.000.000<br />

17.150.000<br />

14.600.000<br />

13.500.000<br />

13.500.000<br />

13.000.000<br />

12.500.000<br />

10.450.000<br />

10.256.000<br />

10.195.000<br />

10.060.000<br />

9.800.000<br />

9.000.000<br />

8.700.000<br />

7.967.000<br />

351<br />

254<br />

720<br />

89<br />

220<br />

400<br />

139<br />

215<br />

450<br />

51<br />

150<br />

140<br />

160<br />

120<br />

80<br />

4<br />

63<br />

115<br />

120<br />

30<br />

150<br />

55<br />

75<br />

15<br />

199.691<br />

245.276<br />

79.167<br />

401.124<br />

152.273<br />

82.750<br />

214.724<br />

125.772<br />

47.778<br />

372.549<br />

114.333<br />

104.286<br />

84.375<br />

112.500<br />

162.500<br />

3.125.000<br />

165.873<br />

89.183<br />

84.958<br />

335.333<br />

65.333<br />

163.636<br />

116.000<br />

531.133<br />

Seite 2<br />

Seite 44<br />

Seite 25<br />

Seite 35<br />

Seite 9<br />

Seite 33<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren;


ehmen im<br />

Bezirk LANDECK<br />

<strong>2015</strong> Firmenname<br />

26 Thomas Huber, Gasthof Wirlerhof, Galtür (2)<br />

Gastronomie<br />

27 FRANZ BOUVIER Installationen GmbH & Co KG (2)<br />

Installationsunternehmen für Heizung, Sanitäre, Lüftung, Bad, Wellness, Fliesen<br />

28 ematric gmbh (2)<br />

EDV-Dienstleistungen, speziell im Bereich Automatisierungstechnik im Anlagenbau<br />

29 Egon Wille GetränkegroSShandel und Transporte GmbH & Co KG (2)<br />

Handel mit Getränken und Transport<br />

30 aUtohaus Plaseller GmbH (2)<br />

Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen, Einzelhandel mit Kraftwagen<br />

31 ELIZABETH ARTHOTEL GmbH (2)<br />

Hotel<br />

32 HWbau GmbH (2)<br />

Baununternehmen<br />

33 Bergbahnen Kappl Gesellschaft mbH & Co KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr und Gastronomie<br />

34 Landtechnik Rietzler GmbH & Co KG (2)<br />

Umfangreiches qualitatives Produktprogramm für Kommunal-, Forst- und Landmaschinen<br />

35 Bergbahnen Silvretta Galtür GmbH & Co Kg (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr und Gastronomie<br />

36 Sport Adler GmbH (2)<br />

Sportgeschäft und Skiverleih<br />

37 Matt Tankstellen Betriebs GmbH & Co KG (2)<br />

Tankstellen<br />

38 Hangl GmbH (2)<br />

Sport und Mode<br />

39 Konrad Traxl Antriebstechnik GmbH (2)<br />

Antriebstechnik aus Tirol: Zahnräder, Getriebe, Getriebeinstandsetzung<br />

40 Holz-Center Ortner Gesellschaft mbH & Co KG (2)<br />

Zimmerei, Hobelwerk, Fachhandel<br />

41 EAH Elektro-Anlagen-Huber GmbH (2)<br />

Elektroinstallationstechnik und Gebäudeelektronik<br />

42 Hospiz Alm Restaurant Gesellschaft mbH (2)<br />

Gastronomie<br />

43 Fam. Raffl Gesellschaft mbH (2)<br />

Hotel<br />

44 Peter Ennemoser; Hotel Arlberg (2)<br />

Hotel<br />

45 Rw Bau GmbH (2)<br />

Transportunternehmen, ein Tiefbau- sowie ein Recyclingunternehmen<br />

46 Dr. Armin Falkner Hotelbetriebs-GmbH & Co KG (2)<br />

Hotel (Erlebnishotel Fendels, Hotel Tia Monte undl Hotel Alpenfriede)<br />

47 Elektro Technik Plangger GmbH (2)<br />

Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten, Elektroinstallation<br />

48 C.O.R.D.A. GeIGer GmbH (2)<br />

Sonstiger Einzelhandel a. n. g. in Verkaufsräumen (ohne Antiquitäten und Gebrauchtwaren)<br />

49 BANO Healthcare GmbH (2)<br />

Herstellung und Vertrieb von pharmazeutischen Produkten<br />

50 Franz Jörg, Tankstelle – Servicestation – Kfz-Handel – Neu- und<br />

Gebrauchtwagen (2)<br />

Tankstelle, KFZ-Service<br />

Ort Umsatz 14 Ma 14 Ums./MA 14 Info<br />

Galtür<br />

6.500.000 120<br />

54.167<br />

Zams<br />

<strong>Landeck</strong><br />

<strong>Landeck</strong><br />

Zams<br />

Ischgl<br />

<strong>Landeck</strong><br />

Kappl<br />

Ried/Oberinntal<br />

Galtür<br />

Ischgl<br />

Pettneu/Arlberg<br />

Ischgl<br />

Zams<br />

Prutz<br />

<strong>Landeck</strong><br />

St. Christoph<br />

St. Anton/Arlberg<br />

St. Anton/Arlberg<br />

Kappl<br />

Fendels<br />

Fiss<br />

<strong>Landeck</strong><br />

St Anton<br />

Kappl<br />

6.000.000<br />

5.700.000<br />

5.550.000<br />

5.500.000<br />

5.200.000<br />

5.000.000<br />

5.000.000<br />

4.500.000<br />

4.200.000<br />

3.900.000<br />

3.800.000<br />

3.700.000<br />

3.500.000<br />

3.500.000<br />

3.500.000<br />

3.400.000<br />

3.014.369<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.200.000<br />

2.000.000<br />

1.600.000<br />

1.000.000<br />

1.000.000<br />

59<br />

47<br />

30<br />

20<br />

40<br />

50<br />

49<br />

20<br />

40<br />

20<br />

15<br />

12<br />

31<br />

30<br />

40<br />

45<br />

23<br />

45<br />

20<br />

75<br />

20<br />

10<br />

10<br />

4<br />

101.695<br />

121.277<br />

185.000<br />

275.000<br />

130.000<br />

100.000<br />

102.041<br />

225.000<br />

105.000<br />

195.000<br />

253.333<br />

308.333<br />

112.903<br />

116.667<br />

87.500<br />

75.556<br />

131.060<br />

66.667<br />

125.000<br />

29.333<br />

100.000<br />

160.000<br />

100.000<br />

250.000<br />

Seite 7<br />

und 49<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren;


„Gold-Plating schadet“<br />

Industrie. <strong>Wirtschaft</strong>skammer Tirol Spartenobmann Hermann Lindner im<br />

Gespräch über die Auswirkungen der Steuerreform, schädliches Gold-Plating,<br />

Investitionsunlust und die Notwendigkeit flexiblerer Arbeitszeiten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie sehen Sie als Industrieller<br />

die Steuerreform?<br />

Lindner: Die Steuerreform stellt<br />

sich eigentlich als Tarifreform dar. Ich<br />

glaube, die langfristige Strukturreform<br />

und die dringend benötigte Senkung<br />

der Lohnnebenkosten wurden etwas<br />

hintangehalten. Es ist richtig, die kalte<br />

Progression bei den Löhnen etwas<br />

abzuschwächen, aber an der Struktur<br />

und hohen Steuerbelastung ist nichts<br />

verändert worden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Ein großer Wurf hört sich<br />

anders an.<br />

Lindner: Es ist ein Schritt in die richtige<br />

Richtung, aber es fehlen noch wesentliche<br />

Punkte. Es geht einfach um<br />

unsere Wettbewerbsfähigkeit, die wir<br />

halten und idealerweise ausbauen<br />

können sollen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gerade danach sieht es derzeit<br />

aber nicht aus. Österreich verliert<br />

gegenüber Deutschland und anderen<br />

europäischen Ländern an Boden, sei<br />

es in der Beschäftigung oder bei der<br />

Konjunktur. Was muss getan werden,<br />

dass der <strong>Wirtschaft</strong>sstandort wieder<br />

reüssieren kann?<br />

Lindner: Ich glaube, es braucht<br />

große Anstrengungen im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung und in<br />

der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter.<br />

Die Industrie will eigentlich<br />

in Tirol bleiben, hat hier auch einige<br />

Standortvorteile, wie die zentrale Lage<br />

und gut ausgebildete Mitarbeiter. Wir<br />

bräuchten ganz dringend weniger<br />

Bürokratie und niedrigere Lohnnebenkosten.<br />

Das wären zwei wichtige<br />

Punkte.<br />

<strong>ECHO</strong>: Bürokratie wird zumindest<br />

als Ankündigungspolitik seit Jahren<br />

abgebaut. Wie sieht es in der Praxis<br />

damit aus?<br />

Lindner: Wir haben auf der einen<br />

Seite mit einer Regulierungsdichte<br />

zu kämpfen, die kaum mehr zu überbieten<br />

ist. Das hemmt natürlich die<br />

Entwicklung, das hemmt Betriebe, in<br />

neue Entwicklungen zu investieren.<br />

Zweitens haben wir in Österreich die<br />

Tendenz, auf EU-Ebene festgelegten<br />

Regelungen ein Gold-Plating draufzusetzen,<br />

zusätzlich zu verschärfen.<br />

Foto: Lindner, Kröll<br />

30<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


„Mit den hohen Lohnund<br />

Lohnnebenkosten<br />

haben wir den Bogen<br />

überspannt.“<br />

<br />

<br />

Hermann Lindner<br />

WK-Spartenobmann Industrie<br />

Das ist international schädlich für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Wir stehen zu<br />

den hohen europäischen Standards,<br />

aber man muss diese in Österreich<br />

nicht übertreffen.<br />

<strong>ECHO</strong>: In den Krisenjahren geht<br />

hartnäckig das Gerücht von einer<br />

Kreditklemme um. Gibt es aus der<br />

Sicht der Industrie eine solche?<br />

Lindner: Eine Kreditklemme gibt es<br />

im eigentlichen Sinne in der Industrie<br />

nicht. Die Banken sind derzeit für die<br />

Industrie ein sehr guter Partner. Das<br />

Problem ist eher eine Investitionsunlust.<br />

Dagegen helfen nur positive<br />

Aussichten auf Erfolg, was wieder<br />

mit der Wettbewerbsfähigkeit, den<br />

Standortfaktoren und der Konjunktur<br />

ursächlich zusammenhängt. Es gibt einen<br />

Silberstreif am Horizont, der sich<br />

mit der Schwäche des Euro gezeigt<br />

hat, die für die exportorientierten Unternehmen<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhöht hat. Tiroler Industriebetriebe<br />

liefern sehr viel nach Deutschland,<br />

und da ist die Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber den umliegenden Ländern<br />

in der Eurozone ebenso ein wesentlicher<br />

Punkt. Mit den hohen Lohnund<br />

Lohnnebenkosten haben wir<br />

da den Bogen sehr überspannt und<br />

gegenüber den Nachbarländern, vor<br />

allem Deutschland, einen entscheidenden<br />

Nachteil.<br />

<strong>ECHO</strong>: Österreich hat ein recht rigides<br />

Arbeitszeitregime. Was bedeutet<br />

Hermann Lindner: „Es ist klar, dass wir flexiblere Arbeitszeiten brauchen.“<br />

das für die Industrie?<br />

Lindner: Wenn man die letzten<br />

Meldungen gehört hat, wo von einer<br />

sechsten Urlaubswoche und der<br />

35-Stunden-Woche die Rede war, wäre<br />

das für den Standort sehr schädlich.<br />

Andererseits ist es klar, dass wir flexiblere<br />

Arbeitszeiten und wahrscheinlich<br />

neue Arbeitszeitmodelle brauchen<br />

Bezirk <strong>Landeck</strong>: Industriebetriebe<br />

• Althaler Fidelis, Serfaus<br />

• Bau- und Möbeltischlerei Wendelin<br />

Krismer GmbH, Fiss<br />

• BWO Betonsteinwerk Oberland<br />

GmbH, Schönwies<br />

• Donau Chemie AG, <strong>Landeck</strong><br />

• EWA Energie- und <strong>Wirtschaft</strong>sbetriebe<br />

der Gemeinde St. Anton<br />

GmbH, St. Anton am Arlberg<br />

• Geiger Konrad Martin, Fiss<br />

• GEM Gesellschaft für Energieversorgung<br />

und -management<br />

mbH, Pfunds<br />

• Greif Friedrich, Prutz<br />

werden. Wir müssen uns der Nachfrage<br />

besser anpassen können. Kommt<br />

Industrie 4.0, muss noch schneller auf<br />

die Anforderungen der Kunden und<br />

die Nachfrage reagiert werden. Es<br />

geht für die Arbeitnehmer nicht um<br />

Mehrarbeitszeit, sondern die Arbeitszeit<br />

muss besser verteilt sein.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

• Handl Tyrol GmbH, Pians<br />

• Hellweger Erwin, Pettneu<br />

• Holz Falch GmbH & Co KG,<br />

St. Anton am Arlberg<br />

• Holzcenter Ortner GmbH, Prutz<br />

• Kathrein Edwin, Fiss<br />

• Kieswerk Betriebs-GmbH & Co<br />

KG, Zams<br />

• Kirschner Markus, Ladis<br />

• Linz Textil Gesellschaft mbH,<br />

<strong>Landeck</strong><br />

• Ortswärme Zams GmbH, Zams<br />

• Rudigier Josef, Nauders<br />

• Walterskirchen Hubert, <strong>Landeck</strong><br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 31


top 50 <strong>Landeck</strong>| interview<br />

Überzeugt konservativ<br />

Bank. Warum sich konservatives Handeln auszahlt, was die Banken umtreibt<br />

und warum man die Idee der Projekt- und Strukturgenossenschaft unterstützt,<br />

erzählt Wolfgang Hechenberger, Direktor Raiffeisenbank Oberland.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie ist der Raiffeisensektor<br />

in <strong>Landeck</strong> aufgestellt?<br />

Wolfgang Hechenberger: Wir<br />

sind sechs Raiffeisenbanken im Bezirk,<br />

die Raiffeisenbank Oberland ist<br />

die größte davon. Unser wesentlicher<br />

Vorteil ist, dass wir eng lokal und regional<br />

verwurzelt sind und dadurch<br />

die Gegenbenheiten hier sehr gut<br />

kennen. Wir sind bezirksweit mit 22<br />

Standorten vertreten, genauer mit 17<br />

vollbesetzten Bankstellen und fünf<br />

SB-Bankstellen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Auf den Bankensektor<br />

wirkt in den Nachwehen der Bankenkrise<br />

ein großer Kosten- und regulatorischer<br />

Druck. Inwiefern ist davon<br />

der Raiffeisen-Sektor betroffen?<br />

Hechenberger: Im Gegensatz<br />

zu anderen Banken sind wir nicht<br />

gezwungen zu fusionieren. Das passiert<br />

im Sektor aber immer wieder,<br />

und zwar auf freiwilliger Basis. Im<br />

Bezirk gibt es aber keine Gespräche<br />

in dieser Richtung. Wir arbeiten gut<br />

zusammen, wenn es etwa größerer<br />

Finanzierungen, zum Beispiel im<br />

Tourismus, bedarf. Bei uns bleiben<br />

die Einlagen aus dem Bezirk in Form<br />

von Krediten wiederum im Bezirk.<br />

Wir machen keine Abenteuer im<br />

Ausland, sondern konzentrieren uns<br />

zu hundert Prozent auf <strong>Landeck</strong>. Das<br />

ist eines unserer Credos. Aus der Genossenschaftstradition<br />

heraus liegt<br />

das in unseren Genen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Die Bankenlandschaft<br />

hatte seit Beginn der Finanzkrise –<br />

und großteils zurecht – eine Menge<br />

„Wir machen keine<br />

Abenteuer im Ausland,<br />

sondern konzentrieren<br />

uns zu 100 Prozent auf<br />

<strong>Landeck</strong>.“<br />

Wolfgang Hechenberger,<br />

Direktor Raiffeisenbank Oberland<br />

schlechte Presse. Macht sich das in<br />

einer gewissen Verunsicherung oder<br />

Skepsis auch beim Kunden bemerkbar?<br />

Hechenberger: Es gab wirklich<br />

extrem schlechte Presse. In der Berichterstattung<br />

wird sehr oft wenig<br />

differenziert und sehr pauschal über<br />

die Branche geschrieben. Ich würde<br />

meinen, dass alle regionalen und lokalen<br />

Institute, die bei uns tätig sind,<br />

mit diesen Geschichten überhaupt<br />

nichts zu tun haben. Wir sind immer<br />

unserem Leisten treu geblieben. Problematisch<br />

sind die Institute, die stark<br />

im Investmentbanking aktiv sind. Wir<br />

verfolgen unser Geschäftsmodell seit<br />

Jahrzehnten und wurden vor einigen<br />

Jahren dafür belächelt. Ihr macht<br />

immer das gleiche, das ist ja fad, da<br />

könnt‘s ja nichts verdienen, hieß es<br />

damals von denen, die letztlich in<br />

die Bredouille gekommen sind. Aber<br />

wir haben alle unter dem sich verschlechternden<br />

Image der Branche<br />

zu leiden. Das niedrige Zinsniveau<br />

engt natürlich die Gewinnspannen<br />

der Banken ein, der regulatorische<br />

Druck nimmt als Ausfluss der Mi-<br />

Fotos: Kröll<br />

32 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


LEBENSMITTEL GRÜNER | PROMOTION<br />

Näher am Kunden<br />

Seit drei Generationen steht bei Lebensmittel Grüner die Zufriedenheit des<br />

Kunden an höchster Stelle. Bei Qualität und Service macht das<br />

Traditionsunternehmen nämlich keine Kompromisse.<br />

Das Credo von Lebensmittel<br />

Grüner klingt auf den ersten<br />

Blick vielleicht einfach, die konsequente<br />

Umsetzung verlangt jedoch<br />

viel Beharrlichkeit, Genauigkeit und<br />

Leidenschaft. „Wir wollen nur unsere<br />

Kunden zufriedenstellen“, formuliert<br />

Geschäftsführer Andreas Grüner das<br />

Leitmotiv, dem alles Handeln beim Familienunternehmen<br />

untergeordnet ist.<br />

TRADITION VERPFLICHTET<br />

Der Betrieb war 1922 von Ferdinand<br />

Grüner gegründet worden. Grüner<br />

hatte 1918 das Ernährungsamt übernommen<br />

und damit zu kämpfen, dass<br />

die oft waggonweise ankommenden<br />

Grundnahrungsmittel nicht gut verteilt<br />

werden konnten. Diesem Misstand<br />

wollte Ferdinand Grüner mit seinem<br />

Einstieg in den Handel beseitigen. 1964<br />

zog das Unternehmen von der <strong>Landeck</strong>er<br />

Malserstraße an den heutigen<br />

Standort an der Zammer Hauptstraße.<br />

Als in den 70er-Jahren der Tourismus<br />

stark boomte, verlagerte der Lebensmittelhändler<br />

Grüner seinen Tätigkeitsschwerpunkt<br />

zur Gastronomie. Damals<br />

wie heute steht das Kundenwohl im<br />

Vordergrund.<br />

FAMILIÄRE WERTE<br />

Doch nicht nur der Kunde, sondern<br />

auch die Mitarbeiter kommen im Unternehmen<br />

keinesfalls zu kurz. Davon<br />

zeugt die sehr geringe Fluktuation unter<br />

den rund 30 Mitarbeitern, die Bezahlung<br />

über Kollektivvertrag und ein kollegialer,<br />

fast familiärer Führungsstil.<br />

MENSCH UND MASCHINE<br />

Ein zeitgemäßer Online-Auftritt ist im<br />

Handel ein Gebot der Stunde. Das<br />

hat man bei Grüner schon vor Jahren<br />

erkannt. Der personalisierte Online-<br />

Shop unterstützt den Kunden bei der<br />

Bestellung. So wird vom intelligenten<br />

Online-Bestellsystem ein jeweils auf die<br />

Präferenzen des Kunden abgestimmter<br />

Warenkorb vorgeschlagen. Waren,<br />

die vom Kunden regelmäßig geordert<br />

werden, fi nden sich automatisch auf<br />

einer Vorschlagsliste wieder. Geordert<br />

werden kann entweder elektronisch<br />

oder per Fax. Für weniger online-affi ne<br />

Kunden hat man bei Grüner sogar eine<br />

kostenlose Fax-Nummer eingerichtet.<br />

Damit beim Bestellvorgang auch wirklich<br />

nichts schiefgehen kann, wird jede<br />

einzelne Bestellung noch von einem<br />

Sachbearbeiter auf Plausibilität überprüft<br />

und freigegeben. So können etwaige<br />

Fehler in der Bestellung vor der Lieferung<br />

erkannt und behoben werden.<br />

REGIONALER FOKUS<br />

Im umfangreichen Sortiment fi nden<br />

auch regionale Köstlichkeiten einen prominenten<br />

Platz. „Bedingt durch unsere<br />

Größe wird regionales Handeln möglich“,<br />

sagt Andreas Grüner. So führt man<br />

unter anderem regionale Erzeugnisse,<br />

mit denen die Konkurrenz nicht aufwarten<br />

kann, darunter den Cremehonig<br />

von der Almrose oder das Sauerbrunn-<br />

Mineralwasser aus Obladis.<br />

KONTAKT<br />

Ferdinand Grüner & CoKG<br />

Hauptstraße 66 - A-6511 Zams<br />

Tel: +43 5442 - 62876<br />

Internet: www.gruener.cc


sere zu. Über die gemeinschaftliche<br />

Einlagensicherung, die Bankenabgabe<br />

und den Abwicklungsfond zahlen<br />

wir die Zeche natürlich auch mit.<br />

Die regulatorischen Vorschriften, die<br />

kommen, müssen auch organisatorisch<br />

gehandelt werden, das bindet<br />

Kapazitäten. Insofern werden wir als<br />

Raiffeisen-Gruppe gefordert sein, an<br />

der Produktivität zu arbeiten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo sind produktivitätsseitig<br />

die Schätze zu heben?<br />

Hechenberger: Ich denke, dass es<br />

kostenseitig in der Struktur durchaus<br />

Möglichkeiten geben wird. Etwa dahingehend,<br />

dass manche Doppelgleisigkeiten,<br />

die man sich noch leistet, es<br />

künftig nicht mehr geben wird. Aber<br />

nicht aus regulatorischem Zwang,<br />

sondern aus Rentabilitätsdruck.<br />

<strong>ECHO</strong>: Mit der Projekt- und Strukturgenossenschaft<br />

(PSG) gibt es<br />

in <strong>Landeck</strong>-Zams ein interessantes<br />

Public-Private-Partnership-Modell.<br />

Welches Konzept steckt hinter dem<br />

Modell?<br />

Hechenberger: Wir verfolgen<br />

– wie die <strong>Wirtschaft</strong> – etwas pathetisch<br />

formuliert das Interesse, den<br />

Wohlstand in der Region zu mehren.<br />

Und wenn wir sinnvolle Initiativen<br />

erkennen, dann beteiligen wir uns.<br />

Der enge Kontakt zu den regionalen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>streibenden und<br />

kurze Entscheidungswege sind der<br />

Mehrwert, den wir als Bank bieten<br />

können. An der Projekt- und Strukturgenossenschaft<br />

sind derzeit die<br />

beiden Standortgemeinden <strong>Landeck</strong><br />

und Zams mit je 35 Prozent sowie<br />

die Raiffeisenbank Oberland mit 30<br />

Prozent als Genossenschafter beteiligt.<br />

Man hat auch mit anderen Banken<br />

Gespräche geführt, die aber alle<br />

„Wenn wir sinnvolle<br />

Initiativen wie die PSG<br />

erkennen, dann beteiligen<br />

wir uns daran.“<br />

abgewunken haben. Wir haben zugesagt.<br />

Es gibt keine Erfolgsgarantie,<br />

aber wir glauben an die Idee. Ich finde<br />

es sehr vernünftig, dass sich <strong>Landeck</strong><br />

und Zams zusammengesetzt haben<br />

und das Bewusstsein entwickelt haben,<br />

dass man nur gemeinsam etwas<br />

entwickeln kann. Das ist gar nicht<br />

so selbstverständlich. Wenn man<br />

im Talkessel gegeneinander entwickelt,<br />

wird man keinen Erfolg haben.<br />

„Es gibt die Fantasie, das Modell der Projekt- und<br />

Strukturgenossenschaft auf andere Gemeinden<br />

auszuweiten.“<br />

Zweck dieser PSG ist es, an das für<br />

die Entwicklung jeder Region Fundamentale<br />

heranzukommen, nämlich<br />

an Liegenschaften. Die PSG erwirbt<br />

interessante Flächen, um diese im<br />

Sinne der gemeinsamen Entwicklung<br />

zu positionieren. Entweder wir entwickeln<br />

selbst oder geben die Fläche<br />

an Interessenten weiter. Die PSG ist<br />

nicht gewinnorientiert. Dadurch können<br />

wir die Preise möglichst günstig<br />

halten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Geht es exklusiv um Gewerbe-<br />

oder auch um Wohnflächen?<br />

Hechenberger: Oberste Priorität<br />

haben Gewerbe- und Infrastrukturprojekte.<br />

Wir sind etwa gerade im<br />

Begriff, das Billa-Areal in <strong>Landeck</strong><br />

zu erwerben. Das wird kein Wohnbauprojekt,<br />

denn dafür gibt es gemeinnützige<br />

Wohnbauträger, die das<br />

machen sollen. Es könnte etwas Gewerbliches<br />

entstehen oder aber auch<br />

ein Projekt im Sinne der Campusund<br />

Hochschulentwicklung.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was hat die Gemeinde<br />

Zams davon, wenn in <strong>Landeck</strong><br />

Grundstücke von der PSG erworben<br />

werden?<br />

Hechenberger: Bei der Kommunalsteuer<br />

ist ein fixer Teilungsschlüssel<br />

vereinbart. Das heißt, wenn in<br />

<strong>Landeck</strong> gebaut wird, ist Zams beteiligt,<br />

und umgekehrt. Unter Nachbarn<br />

gibt es oft den größten Brotneid, deshalb<br />

finde ich es gut, dass man sich da<br />

zusammengerauft hat. Das Klima in<br />

dieser PSG ist wirklich gut und konstruktiv.<br />

<strong>ECHO</strong>: Der Talkessel ist räumlich<br />

begrenzt. Wie sieht es mit der Verfügbarkeit<br />

geeigneter Flächen aus?<br />

Hechenberger: Es ist nicht ganz<br />

einfach. Die Preise sind extrem hoch,<br />

in Zams kostet etwa ein Quadratmeter<br />

gewidmetes Bauland in guter Lage<br />

bis zu 400 Euro. Es wird und muss in<br />

der PSG aber auch Ziel sein, die Widmungskompetenzen<br />

der Gemeinden<br />

einzubringen. Dadurch kann man<br />

die Preise besser steuern. Es würde<br />

mich außerordentlich freuen, wenn<br />

das Modell der PSG noch weiter in<br />

den Bezirk ausstrahlen würde, etwa in<br />

die Umlandgemeinden.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

34<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


SCHLOSSHOTEL FISS | PROMOTION<br />

Entspannung & Genuss<br />

Das Schlosshotel Fiss vereint edlen Komfort und zuvorkommende Herzlichkeit.<br />

In stilvoller Atmosphäre warten der grandiose Spa-Bereich, exzellente<br />

Küche auf Hauben-Niveau und luxuriöses Wohnen darauf, Sie zu faszinieren.<br />

Auf 1.436 Meter Seehöhe liegt<br />

das Schlosshotel Fiss. Komfortable<br />

Zimmer, ein 5.000 m²<br />

großer Wellnessbereich, ein einmaliges<br />

Kinderangebot und eine traumhafte<br />

Landschaft machen das Schlosshotel zu<br />

einem der besten Wellnesshotels in den<br />

Alpen.<br />

WELLNESSURLAUB AUF<br />

HÖCHSTEM NIVEAU:<br />

Auf 5.000 m² erstreckt sich ein Wellnessbereich,<br />

der keine Wünsche offen<br />

lässt. Zwei voneinander getrennte Bereiche<br />

bieten ein Wellnesserlebnis für<br />

jeden Gast. Im Schloss Spa fi nden alle<br />

Erwachsenen (ab 15 Jahren) Ruhe und<br />

Entspannung. Im Family Spa können Sie<br />

gemeinsam mit der ganzen Familie entspannen.<br />

In diesem Textilbereich warten<br />

Saunen und Dampfbäder speziell<br />

auf Kinder und Eltern.<br />

KULINARIK<br />

Im Schlosshotel Fiss erwartet Sie jeden<br />

Abend eine Küche auf internationalem<br />

Haubenniveau. Erlesene Zutaten natürlichen<br />

Ursprungs, österreichisches<br />

Qualitätsfl eisch, frische Salate und Gemüsesorten<br />

von Tiroler Bauern sowie<br />

heimische Butter-, Käse- und Milchspezialitäten<br />

sind die Basis für einen unvergleichlichen<br />

Gourmetgenuss. Vitale<br />

Köstlichkeiten, vegetarische Menüs oder<br />

herzhaft, bodenständige Schmankerln<br />

erwarten Sie jeden Abend bei einem 5<br />

Gänge Abendmenü. Die gesunde und<br />

abwechslungsreiche Ernährung, sowie<br />

der perfekte Service zeichnen das<br />

Schlosshotel Fiss einmal mehr als Wellnesshotel<br />

für Genießer aus.<br />

KINDER UND FAMILIE IM<br />

SCHLOSSHOTEL FISS<br />

Auch für die kleinen Gäste gibt es<br />

ein breites und abwechslungsreiches<br />

Angebot. Sei es durch die herzliche<br />

Betreuung im Kidsclub oder das<br />

breite Angebot der Region Serfaus-<br />

Fiss-Ladis für die ganze Familie. Im<br />

Winter erwartet Sie mit der Skischule<br />

Fiss-Ladis einer der Top Skischulen<br />

Europas. In den weitläufi gen Arealen<br />

meistern die Kinder stets mit<br />

großem Spaß und Action ihre ersten<br />

Schwünge im Schnee der Region<br />

Serfaus-Fiss-Ladis.<br />

IHR SPORTHOTEL:<br />

TIROL IM WINTER<br />

Nicht umsonst wurde die Skidimension<br />

Serfaus-Fiss-Ladis zum zweit besten<br />

Skigebiet der Welt gewählt. 212 Pisten<br />

Kilometer, 110 Kilometer Loipen und<br />

67 hochmoderne Liftanlagen bieten<br />

ein umfangreiches Angebot für jeden<br />

Wintersportler. Egal ob Tiefschneefan,<br />

Rennfahrer oder Anfänger, in der Skidimension<br />

Serfaus-Fiss-Ladis ist für jeden<br />

das Richtige dabei. Das Schlosshotel ist<br />

eines der wenigen Sporthotels in Tirol,<br />

das einen direkten Pistenzugang besitzt.<br />

Von dort können Sie dann in einen perfekten<br />

Skitag starten. Zusätzlich zum<br />

Skifahren bietet die Region und das<br />

Schlosshotel Fiss noch zahlreiche andere<br />

Aktivitäten auf und abseits der Piste.<br />

KONTAKT<br />

Schlosshotel Fiss<br />

Laurschweg 28 - A-6533 Fiss<br />

Tel: +43 5476 - 6397 0<br />

Fax. +43 5476 - 6397 57<br />

info@schlosshotel-fiss.com<br />

www.schlosshotel-fiss.com


top 50 LANDECK | interview<br />

Grenzenloses Denken<br />

Rechtsanwalt. Rainer Kappacher glaubt, dass Gemeindezusammenlegungen<br />

nur eine Frage der Zeit sind, wünscht sich eine Folgenabschätzung bei neuen<br />

Gesetzen und sinniert über die Krise und gesellschaftliche Sättigung.<br />

Rainer Kappacher: „Sinkende Zufriedenheit ist ein großes gesellschaftliches Thema.“<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie lässt sich aus Ihrer<br />

Sicht der Bezirk <strong>Landeck</strong> charakterisieren?<br />

Rainer Kappacher: Der Bezirk<br />

ist sehr stark touristisch geprägt. Das<br />

bedeutet, dass hier vorwiegend Firmen<br />

im Bau- und Baunebengewerbe<br />

angesiedelt sind. Diese Firmen sind<br />

aufgrund der kurzen Saisonen in der<br />

Lage, binnen kurzer Zeit enorme Projekte<br />

in einer Qualität abzuwickeln, die<br />

man landauf landab suchen muss. Der<br />

Nachteil des Bezirks ist, dass wir keine<br />

Industrie haben und sehr auf das Bauund<br />

Baunebengewerbe fokussiert sind,<br />

im Anschluss an den Tourismus.<br />

<strong>ECHO</strong>: Ist ein ausgewogenerer<br />

Branchenmix in <strong>Landeck</strong> überhaupt<br />

ein erreichbares oder erstrebenswertes<br />

Ziel?<br />

Kappacher: Die topografischen<br />

Gegebenheiten sind für nennenswerte<br />

Industrie-Ansiedlung dermaßen<br />

schlecht, dass wir uns da keine<br />

Hoffnungen machen sollten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Man ist also dem Tourismus<br />

gewissermaßen „ausgeliefert“?<br />

Kappacher: Wenn Sie daran denken,<br />

dass die ölreichen Staaten ihr Öl<br />

haben und manche Regionen überwiegend<br />

den Tourismus, dann macht<br />

eben jeder das zu seinem Vorteil, was<br />

er gerade hat. Bei uns ist das eben<br />

der Tourismus und die Landschaft,<br />

woanders sind es andere Dinge. Ein<br />

Ausgeliefertsein sehe ich da nicht.<br />

<strong>ECHO</strong>: <strong>Landeck</strong> und Zams liegen<br />

im Talkessel sehr eng beieinander.<br />

Kappacher: Ja. Ich halte es für absolut<br />

möglich, dass man den gesamten<br />

Talkessel in einen Verbund einbringen<br />

könnte, da zählen auch Stanz,<br />

Grins, Tobadill und Pians dazu. Da<br />

könnte man eine Verwaltung schaffen.<br />

Ob man das politisch unter einen<br />

Hut bringt, erscheint mir fraglich.<br />

<strong>ECHO</strong>: Sie meinen damit die in<br />

Tirol fast als ketzerisch betrachteten<br />

Gemeindezusammenlegungen?<br />

Kappacher: Darüber müsste man<br />

nachdenken, wie man die Effizienz<br />

und die Qualität maßgeblich verbessern<br />

könnte.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie gestaltet sich die Kooperation<br />

der Gemeinden bislang?<br />

Kappacher: Es gab ein Projekt an<br />

der Grenze <strong>Landeck</strong>-Zams, das aber<br />

verzögert wurde, weil es keine intensive<br />

Zusammenarbeit gegeben hat.<br />

Man hat zwar am selben Strick, aber<br />

offensichtlich in entgegengesetzte<br />

Richtungen gezogen. Um Wesentliches<br />

bewirken zu können, bräuchte<br />

es das Umdenken jener Leute, die<br />

an den Schalthebeln sitzen. So weit<br />

sind wir aber noch nicht. Es ist aber<br />

nur eine Frage der Zeit, weil es die<br />

Gegebenheiten einfach erfordern.<br />

<strong>ECHO</strong>: Von politischer Seite wird<br />

seit Jahr und Tag die Verwaltungsreform<br />

angekündigt und die Entbürokratisierung<br />

versprochen. Bemerkt<br />

ein Rechtsanwalt in seiner täglichen<br />

Praxis davon etwas?<br />

Kappacher: Man bemerkt etwas,<br />

aber zu wenig. Politiker denken anders<br />

als Unternehmer. Die Entscheidungsfindung<br />

dauert aufgrund der<br />

Zahl der beteiligten Akteure und der<br />

Fotos: Kröll<br />

36<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


oft grob unterschiedlichen Interessenslagen<br />

sehr lange. Letztendlich<br />

wird sich das in eine Richtung bewegen<br />

müssen, wo man schnellere Entscheidungen<br />

zu treffen hat.<br />

<strong>ECHO</strong>: Ist die Verwaltung zu groß<br />

und schwerfällig?<br />

Kappacher: Nein, das glaube ich<br />

nicht. Ich bin der Meinung, dass es<br />

die politischen Gremien sind, die zu<br />

langsam arbeiten und entscheiden.<br />

Die Verwaltungseinheiten sind teilweise<br />

arbeitsmäßig überfordert, weil<br />

immer wieder neue Kontrollmechanismen<br />

und Aufgaben dazukommen.<br />

Ich halte es daher für sinnvoll,<br />

Verwaltungseinheiten zusammenzulegen,<br />

weil sich dadurch Synergien<br />

und Effiziensteigerungen ergeben<br />

können. Außerdem kann man sich<br />

Leute holen, die fachlich qualifiziert<br />

sind, die sich einzelne Gemeinden oft<br />

gar nicht leisten können.<br />

<strong>ECHO</strong>: Hinsichtlich Gemeindefusionen<br />

hat man das Gefühl, es<br />

schwingt auch immer ein wenig die<br />

Angst vor dem Identitätsverlust mit.<br />

Kappacher: Das mag sein, aber<br />

„Wir haben ein in Wohlstandsniveau<br />

erreicht,<br />

das extrem ist.“<br />

diese Generation wird aussterben.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass es in den<br />

nächsten15 bis 20 Jahren jedenfalls<br />

zu Gemeindezusammenlegungen<br />

kommen wird, weil diejenigen, die in<br />

Zukunft ans Ruder kommen werden,<br />

sicher über die Gemeindegrenzen hinausdenken.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wo ließen sich aus Ihrer<br />

Sicht am leichtesten bürokratische<br />

und gesetzliche Vereinfachungen<br />

herbeiführen?<br />

Kappacher: In unserem Beruf haben<br />

wir innerhalb des gesetzlichen<br />

Rahmens zu arbeiten. Als Praktiker<br />

hat man oft den Eindruck, dass<br />

sich die Gesetzgebenden keine<br />

Gedanken darüber machen, wie<br />

Gesetze praktisch umzusetzen sind.<br />

Ich würde mir wünschen, dass man<br />

Gesetze auch einmal auf ihre <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit<br />

und auf die konkreten<br />

Auswirkungen für den Staatsbürger<br />

hin überprüft. Ein Beispiel ist der<br />

Energieausweis, der erstens kostenaufwändig,<br />

zweitens schwer zu lesen<br />

ist und drittens in der Praxis von begrenzter<br />

Relevanz ist. Und so geht<br />

es bei vielen Gesetzen. Immobilienertragsteuer,<br />

Grunderwerbsteuer,<br />

alles unheimlich kompliziert. Wir<br />

wissen noch immer nicht, wie die<br />

neue Grunderwerbsteuer, die mit 1.<br />

1. 2016 in Kraft tritt, im Detail aussehen<br />

wird,weil noch eine entscheidende<br />

Verordnung fehlt.<br />

<strong>ECHO</strong>: Bemerken Sie diese Ungewissheit<br />

im Immobiliensektor?<br />

Kappacher: Grundsätzlich wurden<br />

jetzt verstärkt Immobilien übertragen,<br />

weil es bei den Leuten die Unsicherheit<br />

gibt, was 2016 tatsächlich<br />

teurer wird. Dabei kann es in verschiedenen<br />

Fällen, abhängig von der<br />

Berechnungsgrundlage, sogar billiger<br />

werden. Es gab so ein gewisses Auf<br />

und Ab, je nachdem was gerade in<br />

der Presse gemeldet wurde.<br />

<strong>ECHO</strong>: Das Wort Krise war in den<br />

vergangenen Jahren im öffentlichen<br />

Bewusstsein allgegenwärtig. War von<br />

dieser Krise im Bezirk konkret etwas<br />

zu merken?<br />

Kappacher: Wir haben davon<br />

überhaupt nichts gemerkt, ich habe<br />

ganz im Gegenteil sogar den Eindruck,<br />

dass in den letzten fünf bis<br />

„Der Talkessel muss im Ganzen gedacht werden,<br />

man muss nicht alles überall haben.“<br />

<br />

Rainer Kappacher,<br />

Weiskopf / Kappacher Rechtsanwälte<br />

sieben Jahren extrem viel gebaut<br />

worden ist, vor allem in den Tourismushochburgen.<br />

Man hat von der<br />

Krise gelesen, aber wirklich gespürt<br />

hat man sie nicht. Es läuft wirklich<br />

durch die Bank sehr gut, obwohl viel<br />

gejammert wird. Betriebe, die über<br />

den Bezirk hinaus tätig sind, haben<br />

es natürlich schwerer.<br />

<strong>ECHO</strong>: Der Lehrlings- und Facharbeitermangel<br />

ist ein Dauerthema.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Kappacher: Die Entlohnung<br />

scheint nicht das Problem zu sein,<br />

sondern das Image und die Freude<br />

an der Arbeit. Ich arbeite viel und<br />

habe Freude daran, das ist das Entscheidende.<br />

Ob ich eine Stunde ohne<br />

Freude arbeite oder zehn mit Freude,<br />

das ist ein Unterschied. Es kommen<br />

extreme gesellschaftspolitische Themen<br />

auf uns zu. Wir haben einen<br />

Wohlstand, der extrem ist. Dass immer<br />

weniger Einheimische in gewissen<br />

Jobs arbeiten wollen, hängt damit<br />

zusammen. Wir sind als Gesellschaft<br />

zum Teil wirklich gesättigt.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 37


top50 landeck | tiroler edle<br />

Veredelt in LA<br />

<strong>Wirtschaft</strong>. Mit der Tiroler Edlen hat sich Konditor Hansjörg Haag ein<br />

zweites Standbein geschaffen und eine Schokoladenmarke etabliert, die mit<br />

der Milch vom Tiroler Grauvieh über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt.<br />

Milch ist Milch, möchte<br />

man meinen. In den<br />

Schlagzeilen ist die dem<br />

Kuheuter entspringende, weiße Dispersion<br />

von Proteinen, Milchzucker<br />

und Fett in Wasser in letzter Zeit<br />

nur vorgekommen, wenn es um den<br />

Preisverfall nach dem Auslaufen der<br />

Milchquote ging. Fragt man Hansjörg<br />

Haag, der zusammen mit Therese<br />

Fiegl die Tiroler Edle als Schokolade<br />

vom Tiroler Grauvieh entwickelt<br />

hat, wird man schnell eines anderen<br />

belehrt. Das Grauvieh verdient wahrlich<br />

das Attribut „Tiroler“, ist es doch<br />

als autochthone Rinderrasse schon<br />

seit langer Zeit in Tirol beheimatet.<br />

Es handelt sich um eine robuste Gebirgsrasse,<br />

die sowohl auf Milch- als<br />

auch auf Fleischleistung hin gezüchtet<br />

wird und als selten und erhaltungswürdig<br />

eingestuft wurde. Die<br />

Kühe brauchen kein Kraftfutter und<br />

sind sommers aufgrund ihrer Genügsamkeit,<br />

Weidetüchtigkeit und Ge-<br />

„Am Anfang haben wir<br />

etwa 400 Liter Milch<br />

pro Schoko-Saison gebraucht,<br />

mittlerweile sind<br />

es rund 16.000 Liter.“<br />

<br />

<br />

Hansjörg Haag,<br />

Konditor und Chocolatier<br />

Fotos: Kröll, Johannes Netzer<br />

38<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


ländetauglichkeit auf den unzähligen<br />

Almen Tirols bestens aufgehoben.<br />

Der Schluss, dass aus qualitativ besonders<br />

guter Milch auch besonders<br />

gute Schokolade werden muss, ist<br />

durchaus zulässig, wie die Produkte<br />

Haags zeigen. Doch immer schön<br />

von Anfang an.<br />

Am ANFANG<br />

war die Idee<br />

Die Idee, eine Schokolade aus der<br />

Milch des Tiroler Grauviehs zu kreieren,<br />

stammt von Therese Fiegl, die<br />

sich – wie sie auch mit der Bauernkiste<br />

und anderen Produkten unter<br />

Beweis stellen konnte – auf die Entwicklung<br />

hochwertiger heimischer<br />

Produkte versteht. Hansjörg Haag,<br />

der das Schokoladenhandwerk in der<br />

Schweiz und in Frankreich von der<br />

Pike auf gelernt hatte, war vormals<br />

hauptsächlich mit der Herstellung<br />

von Pralinen beschäftigt gewesen,<br />

die unter anderem mit den feinen<br />

Bränden des Stanzers Christoph<br />

Kössler gefüllt waren. Eben diese<br />

Pralinen landeten zum Probieren<br />

für die Bauernkiste über Umwege<br />

bei Therese Fiegl in Innsbruck. Man<br />

schrieb das Jahr 2001, als Fiegl auf<br />

den <strong>Landeck</strong>er Konditor und Chocolatier<br />

zukam. „Zuerst habe ich mir<br />

gedacht, ob ich jetzt Schokolade aus<br />

der Milch von Braunen oder vom<br />

Grauvieh mache, muss ja im Prinzip<br />

das Gleiche sein“, erzählt Haag. Heute<br />

weiß er es besser. Milch ist nicht<br />

gleich Milch. Die hervorragenden<br />

Eigenschaften der Milch vom Tiroler<br />

Grauvieh beruhen vor allem darauf,<br />

dass es sich um reine Heumilch<br />

handelt. „Dadurch bleiben in der<br />

Milch mehr Nährstoffe und mehr<br />

Geschmack erhalten“, erklärt Haag.<br />

Außerdem sei die Milch ganz anders<br />

aufgebaut als jede andere Milch und<br />

der Rahm werde darüber hinaus<br />

„So schmeckt Tirol“, sagt Hansjörg Haag bezüglich seiner gefüllten Schokolade mit<br />

Galtürer Enzianbrand. Beliebteste Sorte aus dem rund 70-teiligen Sortiment ist die<br />

Tiroler Edle gefüllt mit Ötztaler Preiselbeeren.<br />

nicht standardisiert. Das heißt, dass<br />

unterschiedliche Tranchen derselben<br />

Schokoladensorte durchaus unterschiedliche<br />

Fettgehalte aufweisen<br />

können.<br />

BEWEGTE<br />

ANFANGSZEIT<br />

Premiere feierte die Tiroler Edle als<br />

Mitarbeitergeschenk für die Angestellten<br />

einer Bank. Als Unterstützungsleistung<br />

habe ihm die Bank die<br />

heute klassischen Formen gekauft.<br />

Woraufhin Haag im Oktober 2001<br />

seinen ersten Auftrag im Umfang<br />

von satten 2700 Tafeln Schokolade<br />

ausführte. „Ohne jede Routine war<br />

das für uns eine Höllenarbeit“, erzählt<br />

Haag schmunzelnd. Nougat, Stanzer<br />

Zwetschke und Williamsbirne waren<br />

die ersten drei Sorten der Tiroler Edlen<br />

aus dem Hause Haag. Die schokoladige<br />

Leckerei für den Kunden<br />

wurde rechtzeitig zu Weihnachten<br />

fertig, firmierte aber damals noch<br />

nicht unter dem heutigen Namen<br />

Tiroler Edle.<br />

starke Marke<br />

Erst im darauffolgenden Jänner wurden<br />

erste Überlegungen angestellt,<br />

aus den Schokolade-Kreationen der<br />

Konditorei eine Marke zu machen.<br />

Den gesamten Markenbildungsprozess<br />

führte schließlich Therese<br />

Fiegl, Hansjörg Haags Aufgabe<br />

bestand weiterhin überwiegend in<br />

der Produktion. „Ich hatte zu dieser<br />

Zeit keine Ahnung von Markenbildung,<br />

habe mir aber gedacht, ein<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 39


top50 landeck | tiroler edle<br />

Im Oktober 2014 eröffnete Haag in den ehemaligen Räumlichkeiten der Bäckerei des Großvaters seinen eindrucksvollen Tiroler<br />

Edle Flagship Store, in dem die Kreationen des Chocolatiers in reduziertem, unaufgeregtem Ambiente präsentiert werden.<br />

Hansjörg Haag legt Wert auf die Feststellung, dass der reine Edelkakao für die Tiroler<br />

Edle nicht auf den Börsen gehandelt wird, sondern der Verkauf direkt den Erzeugern<br />

zugute kommt. Durch die natürlichen Schwankungen im Geschmack muss die Tiroler<br />

Edle nicht jede Saison gleich schmecken.<br />

Versuch kann nicht schaden“, sagt<br />

Haas. Nach einem Beitrag in der<br />

ORF-Bundesländersendung „Tirol<br />

Heute“ ging das in die Jahre gekommene<br />

Fax des Konditors nach einer<br />

wahren Flut von Bestellungen in die<br />

Knie. Dieser Moment war quasi der<br />

Startschuss für den Siegeszug der<br />

Tiroler Edlen, die in dieser frühen<br />

Phase aber noch unter dem Namen<br />

„Tiroler Edelschokolade“ vertrieben<br />

wurde. Zum Markennamen „Tiroler<br />

Edle“ gelangte man durch den Umstand,<br />

dass die heimischen Bauern<br />

ihr Grauvieh als „Edle“ bezeichnen.<br />

Die geschützte Wort-Bild-Marke gehört<br />

Fiegl, die für die Vermarktung<br />

zuständig ist, die charakteristische<br />

Form Haag. Die Partnerschaft zwischen<br />

den beiden Protagonisten der<br />

Tiroler Schokoladen-Saga funktioniere<br />

seit mittlerweile 15 Jahren einwandfrei,<br />

betont Haag, mit einem<br />

Nachsatz: „Es gibt in jeder Zusammenarbeit<br />

manchmal Meinungsunterschiede,<br />

aber dann setzt man sich<br />

halt zusammen und redet darüber.“<br />

Ideen für neue Sorten kann prinzipiell<br />

jeder bei Hansjörg Haag einbringen.<br />

Im Laufe der Jahre entwickle<br />

man ein gutes Gespür dafür, welche<br />

Kombinationen funktionieren würden.<br />

Dabei ist nicht nur die Frage<br />

des Geschmacks ausschlaggebend,<br />

sondern auch die Haltbarkeit. „Die<br />

Zutaten müssen mindestens vier bis<br />

fünf Monate haltbar sein“, beschreibt<br />

Haag die Mindestanforderung. Eine<br />

Schoko-Saison dauert von September<br />

bis Mai, weil nachher die Tiere<br />

auf den Almen sind. Außerdem ist<br />

in den Sommermonaten die Lieferung<br />

wegen der oft hohen Temperaturen<br />

problematisch. Die Milch vom<br />

Grauvieh kommt in den Füllungen<br />

zum Einsatz, die Grundschokoladen<br />

lässt Haag in Turin bei Domori<br />

und in der Schweiz bei Felchlin mit<br />

Kakaobohnen aus Venezuela und<br />

Ghana herstellen. Im Gegensatz<br />

zu anderen Herstellern unterliegen<br />

die natürlichen Rohstoffe in Haags<br />

Schokoladen – der Edelkakao, die<br />

Milch und die Brände – gewissen<br />

Schwankungen. Das heißt, dass eine<br />

Tiroler Edle nicht jedes Jahr gleich<br />

schmecken muss.<br />

Aus dem Alleinunterhalter in Sachen<br />

Schokolade ist mittlerweile ein<br />

fünfköpfiges Team geworden. Neben<br />

Haag gibt es einen weiteren Chocolatier,<br />

drei Mitarbeiterinnen sind für die<br />

Verpackung zuständig. Die Tiroler<br />

Edle steht beispielhaft dafür, wie aus<br />

einer Vision und etwas Mut ein Gewinn<br />

für eine ganze Region entstehen<br />

kann. <br />

<br />

Marian Kröll<br />

40<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


HYPO | PROMOTION<br />

HYPO TIROL BANK AG<br />

Geschäftsstelle <strong>Landeck</strong><br />

Malser Straße 11<br />

6500 <strong>Landeck</strong><br />

Telefon: +43 (0)50 700 – 1800<br />

Fax: +43 (0)50 700 – 41800<br />

Malser Straße 11 11<br />

6500 <strong>Landeck</strong><br />

hypo.landeck@hypotirol.com<br />

Tel 050700 1800<br />

hypo.landeck@hypotirol.com<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Schalteröffnungszeiten:<br />

Mo–Fr von 8.00–12.30 Uhr<br />

www.hypotirol.com<br />

Öffnungszeiten Foyer:<br />

Mo–So von 0.00–24.00 Uhr<br />

Willkommen in der<br />

neuen Geschäftsstelle <strong>Landeck</strong><br />

Seit der Eröffnung im Jahre 1985 ist die Hypo zu einem Teil<br />

des öffentlichen Lebens, der <strong>Wirtschaft</strong> und der Bevölkerung in und rund<br />

um <strong>Landeck</strong> geworden.<br />

In Zeiten, in denen viele Banken<br />

ihr Filialnetz verkleinern, bekennt<br />

sich die Landesbank mit dem Umbau<br />

der Geschäftsstelle deutlich zum<br />

Standort in der Region.<br />

NIVEAUVOLLE<br />

ARCHITEKTUR<br />

Dem Telfer Architektenteam Raimund<br />

Wulz und Anton Mangweth ist<br />

es gelungen, eine moderne, offene<br />

und kommunikative Hypo <strong>Landeck</strong> zu<br />

schaffen. Durch die hochwertigen, traditionellen<br />

Materialien aus Tirol, welche<br />

jedoch zeitgemäß interpretiert wurden,<br />

entsteht eine vertraute Atmosphäre mit<br />

Platz für Begegnung und Diskretion.<br />

Von außen präsentiert sich die Hypo Tirol<br />

Bank mit einem klaren, reduzierten<br />

und zurückhaltenden Erscheinungsbild.<br />

Holz und Glas bestimmen eine traditionsgebundene,<br />

moderne und einladende<br />

Wirkung . Dadurch verschmelzen<br />

Innen und Außen zu einem Ganzen<br />

und verkörpern so die Werte der Tiroler<br />

Landesbank.<br />

AUSBAU DER<br />

KUNDENORIENTIERUNG<br />

Aber nicht nur architektonisch ist die<br />

Geschäftsstelle an die Anforderungen<br />

von Kunden, Mitarbeitern, Infrastruktur<br />

und Sicherheit herangeführt worden.<br />

Während es früher vor allem Barund<br />

Servicegeschäfte waren, die den<br />

Großteil der Zeit in Anspruch nahmen,<br />

„Ich lade alle Kundinnen und Kunden sowie alle<br />

Interessierten ein, uns zu besuchen. Besichtigen<br />

Sie die neue Geschäftsstelle bei einem kleinem<br />

Rundgang und nutzen Sie die Zeit, mit uns zu<br />

plaudern, einen Kaffee zu trinken und das Glas<br />

zu erheben.“<br />

Peter Moritz, Geschäftsstellenleiter <strong>Landeck</strong><br />

erledigen viele Kunden ihre Standardbankgeschäfte<br />

heute unabhängig von<br />

Schalteröffnungszeiten online, oder<br />

auch in den SB-Zonen. Im Gegenzug<br />

erwarten sie sich mehr Zeit für persönliche<br />

Beratung. Diesem Wunsch wird<br />

das Team <strong>Landeck</strong> durch neue Schalteröffnungszeiten<br />

gerecht.<br />

PERSÖNLICHE BERATUNG<br />

unabhängig von den Schalteröffnungszeiten<br />

zwischen 8.00–19.00 Uhr nach<br />

Terminvereinbarung.


top 50 LANDECK | interview<br />

Bürokratismen<br />

Handel. Warum sich Grissemann-Geschäftsführer Thomas Walser über die<br />

Raumordnung ärgert, was auf den Handel zukommt und wie die Bürokratie<br />

im Land wütet, erzählt er im Interview.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie schätzen Sie den Handelsstandort<br />

<strong>Landeck</strong> ein?<br />

Thomas Walser: Es zeichnen sich<br />

auch in <strong>Landeck</strong> – so wie in ganz<br />

Österreich – kontinuierliche Verschiebungen<br />

hin zum Onlinehandel<br />

ab. Momentan ist das noch moderat,<br />

Studien zeigen aber, dass sich dieser<br />

Anteil in den kommenden Jahren<br />

massiv steigern wird, und zwar über<br />

das ganze Sortiment hinweg, also<br />

auch im Lebensmittelbereich. Generell<br />

finde ich, der Talkessel <strong>Landeck</strong>-<br />

Zams ist sehr gut aufgestellt, weil wir<br />

noch eine funktionierende Innenstadt<br />

haben. Es gibt im Moment Diskussionen<br />

über neue Verkaufsflächen und<br />

Einkaufszentren. Das sehe ich aber<br />

kritisch, weil es derzeit schon – und<br />

das ist belegt – zu viele Verkaufsflächen<br />

gibt. Durch die Verschiebung<br />

hin zum Online-Bereich braucht es<br />

zukünftig aber weniger Verkaufsflächen<br />

und nicht noch mehr.<br />

<strong>ECHO</strong>: Sie glauben also, es wird am<br />

Bedarf vorbeigeplant?<br />

Walser: Es wird oft mit einem Kaufkraftabfluss<br />

nach Imst argumentiert,<br />

und ich glaube, dieses Argument<br />

stammt aus der Vergangenheit. Man<br />

muss aber in die Zukunft schauen. Ein<br />

Einkaufszentrum plant man nämlich<br />

für 30 oder 40 Jahre. Unser Problem<br />

ist nicht der Kaufkraftabfluss nach<br />

Imst, sondern der ins Internet. Die<br />

Diskussionen in <strong>Landeck</strong>-Zams gehen<br />

momentan in die falsche Richtung.<br />

Am Standort Imst stehen jetzt<br />

schon viele Flächen leer, allein zwei<br />

Möbelhäuser und eine Billa-Filiale.<br />

Das ist in <strong>Landeck</strong> noch nicht so. Für<br />

die wenigen freien Flächen in <strong>Landeck</strong>-Zams<br />

gäbe es hochwertigere<br />

Nutzungsmöglichkeiten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Klingt da Kritik an der<br />

Raumordnung durch?<br />

Walser: Raumordnungsthemen<br />

werden oft in den jeweiligen Gemeinden<br />

entschieden. Ich bin dafür,<br />

diese Entscheidungen einer übergeordneten<br />

Instanz zu übertragen.<br />

Die Raumordnung muss auf eine<br />

höhere Ebene gehoben werden. Die<br />

Raumordnungsentscheidungen,<br />

die auf Landesebene stattfinden,<br />

sind zu wenig detailliert. In den Gemeinden<br />

gibt es in Angelegenheiten<br />

der Raumordnung nämlich immer<br />

Stimmen pro und contra, die nicht<br />

„Raumordnungsentscheidungen gehören einfach<br />

überregional geregelt.“<br />

<br />

<br />

Thomas Walser,<br />

GF Eurogast Grissemann<br />

originär mit der Sache selbst zu tun<br />

haben. Das ist zwar menschlich und<br />

nachvollziehbar, aber eben nicht immer<br />

sachdienlich. So arbeitet jeder<br />

Fotos: Kröll, Grissemann<br />

42<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


für sich, und nicht im Sinne des Gesamten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Was kann der stationäre<br />

Handel tun, um den Kaufkraftabfluss<br />

ins Internet zu verlangsamen?<br />

Walser: Man sollte nicht versuchen,<br />

gegen den Strom zu schwimmen,<br />

sondern auf der Welle zu reiten und<br />

ebenfalls solche Online-Angebote zu<br />

schaffen. Wir werden Anfang nächsten<br />

Jahres einen Online-Shop für Privatkunden<br />

anbieten, wo der Kunde entweder<br />

die Ware online bestellen und<br />

bei uns fertig zusammengestellt abholen<br />

oder zustellen lassen kann. In der<br />

Gastronomie haben wir schon seit 15<br />

Jahren einen Webshop, mit dem wir<br />

mittlerweile über 40 Prozent unseres<br />

Gastronomieumsatzes erwirtschaften.<br />

Wir gehen davon aus, dass dieser<br />

Anteil binnen fünf Jahren auf 70 bis<br />

80 Prozent steigen wird. Das hängt<br />

sicher auch mit unserem innovativen<br />

Bestellsystem zusammen. Der stationäre<br />

Handel steht vor der Herausforderung,<br />

den Kunden Beratung und<br />

Support zu bieten, wie es nur vor Ort<br />

möglich ist, und gleichzeitig die Auswahl<br />

anbieten zu müssen, wie sie der<br />

Kunde aus dem Internet kennt.<br />

„Es muss in größeren<br />

Zusammenhängen<br />

gedacht werden.“<br />

Investition in den Standort: Im April <strong>2015</strong> eröffnete Grissemann auf 5000 Quadratmetern<br />

Fläche einen hagebau-Markt mit Gartencenter.<br />

<strong>ECHO</strong>: Die Sau „Verwaltungsreform“<br />

und „Entbürokratisierung“ wird<br />

seit Jahren, ja Jahrzehnten, durch die<br />

Lande getrieben. Ist davon in der Praxis,<br />

speziell auf den Handel gemünzt,<br />

etwas auszumachen?<br />

Walser: Ganz im Gegenteil, diese<br />

Bürokratismen werden immer<br />

schlimmer. Als Unternehmen muss<br />

man immer mehr Energie und Ressourcen<br />

aufwenden, um diese Themen<br />

zu befriedigen. Allein wenn ich<br />

an die Lebensmittel-Informationsverordnung<br />

denke, hat uns das mehr als<br />

zweihundertausend Euro gekostet,<br />

alle EDV-Systeme umzustellen. Diese<br />

Verordnung ist kaum verwaltbar. Wir<br />

sehen in unserem Restaurant, dass<br />

man nur mehr genau nach Rezept<br />

kochen kann, wenn man das alles umsetzen<br />

will. Generell ist einer unserer<br />

Mitarbeiter Vollzeit damit beschäftigt,<br />

alle möglichen Verordnung umzusetzen.<br />

Ich glaube insgesamt nicht an<br />

die Verwaltungsreform, weil das bedeuten<br />

würde, dass sich ein Teil der<br />

Verwaltung selbst wegrationalisieren<br />

müsste. Wer macht das schon?<br />

<strong>ECHO</strong>: Die Gastronomie, ihre<br />

Hauptklientel, hat momentan auch<br />

wenig zu lachen.<br />

Walser: Auf die Gastronomen hat<br />

es die Politik momentan sowieso<br />

abgesehen. Die Gastronomen sind<br />

ortsgebunden, können also nicht<br />

einfach abwandern. Davor fürchtet<br />

sich die Politik nämlich bei der Industrie<br />

am meisten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Der Handel bekommt<br />

beim Milchpreisverfall vom Bauernbund<br />

den Schwarzen Peter. Zurecht?<br />

Walser: So trivial ist das nicht. Es gibt<br />

einen Weltmarktpreis. Letztendlich<br />

gibt es Angebot und Nachfrage, und<br />

Ersteres ist durch die Beendigung der<br />

Milchquoten gestiegen, während die<br />

Nachfrage leicht sinkt. Ich bin selbst<br />

auch Bauer und glaube nicht, dass der<br />

Handel die Preise diktiert. Aber es ist<br />

so, dass die Bauern bei so schwierigen<br />

Herstellungsbedingungen, wie sie<br />

bei uns herrschen, nicht mit Intensivtierhaltung<br />

konkurrieren können.<br />

Wir müssen Nischen besetzen, wie<br />

etwa Biomilch, oder aber den Rohstoff<br />

Milch veredeln, etwa zu Käse.<br />

Grundsätzlich gibt es viele Potenziale,<br />

die für den einzelnen Bauern aber<br />

schwer zu heben sind. Ich produziere<br />

das Zammer Sonntagshendl, ein Bio-<br />

Huhn, das sehr gut angenommen<br />

wird, obwohl es am Anfang schwierig<br />

war. Um den Bauern dabei zu helfen,<br />

innovative Produkte zu entwickeln,<br />

sehe ich auch die Kammer gefordert.<br />

Langfristig wird dieses System nämlich<br />

nicht funktionieren, und dann gibt<br />

es irgendwann keine Bauern mehr. Gerade<br />

für den Tourismus und die landschaftliche<br />

Attraktivität im Bezirk ist es<br />

aber extrem wichtig, dass die Flächen<br />

bewirtschaftet werden. <br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 43


Hot spot< Unfallchirurgie<br />

und Sporttraumatologie<br />

am Krankenhaus St. Vinzenz<br />

Hochkarätige Fachspezialisten für beste medizinische Betreuung<br />

Die a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz<br />

Betriebs GmbH ist eine<br />

soziale Einrichtung der Barmherzigen<br />

Schwestern des Hl. Vinzenz<br />

von Paul in Zams und stellt die medizinische<br />

Versorgung der Bevölkerung des<br />

Tiroler Oberlandes und seiner Gäste<br />

sicher. Für mehr als 100.000 Einwohner<br />

in den Bezirken <strong>Landeck</strong> und Imst,<br />

sowie für 100.000 Gäste (Winter- und<br />

Sommertourismus) pro Jahr stehen<br />

328 Betten und rund 800 Mitarbeiter<br />

zur Verfügung.<br />

erstklassige versorgung<br />

Als Krankenhaus der Standardversorgung<br />

liegen die Schwerpunkte auf den<br />

Fächern Innere Medizin, Allgemeine<br />

Chirurgie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie,<br />

Radiologie und Diagnostik,<br />

Anästhesie, Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />

Kinder- und Jugendheilkunde.<br />

Neben der Inneren Medizin ist die<br />

Unfallchirurgie und Sporttraumatologie<br />

(unter der Leitung von Primar Dr. Anton<br />

Kathrein) die größte Abteilung im Haus<br />

und erste Anlaufstelle für Patienten mit<br />

Verletzungen oder degenerativen Veränderungen<br />

des gesamten Bewegungsapparates.<br />

Aufgrund der vielschichtigen<br />

Beschwerdebilder der Patienten zeichnet<br />

sich die Abteilung durch eine sehr<br />

gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit anderen Bereichen aus. Zählt man<br />

Ärzte und Pflegepersonal der Unfallchirurgie,<br />

Anästhesie, Radiologie, Kinder-<br />

und Jugendheilkunde, Therapie,<br />

sowie deren Sekretariate und das Entlassungsmanagement<br />

zusammen, so sind<br />

es ca. 250 Mitarbeiter, die gemeinsam<br />

die Versorgung von unfallchirurgischen<br />

und sporttraumatologischen Patienten<br />

sichern. Strukturierte Abläufe, vor allem<br />

bei Notfällen, gewährleisten eine erstklassige<br />

Primärversorgung, was nicht<br />

nur dem hervorragenden hausinternen<br />

Teamwork zu verdanken ist, sondern<br />

sich auch auf das Zusammenspiel mit<br />

den Heimatkrankenhäusern der Gastpatienten<br />

zurück führen lässt.<br />

Für die Patienten selbst stehen eine kurze<br />

Verweildauer und ein schneller und<br />

reibungsloser Rücktransport im Vordergrund<br />

– Aspekte, die das Krankenhaus<br />

St. Vinzenz seit Jahren auszeichnen<br />

(durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3,2<br />

Tage; im Winter sogar nur 2,7 Tage).<br />

Vermehrter Wintertourismus in den umliegenden<br />

Orten, sowie größerer Patientenzulauf<br />

in den Wintermonaten lassen<br />

ganz klar einen Aufwärtstrend erkennen.<br />

Anhand der OP-Auslastung zeichnet sich<br />

ganzjährig ein Überbelag zwischen 90<br />

und 103 % ab (bei 80 % spricht man bereits<br />

von einer Vollauslastung). Konkret<br />

handelt es sich dabei um mehr als 6.400<br />

Fotorechte, Charts: KH St. Vinzenz


KRANKENHAUS ST. VINZENZ | PROMOTION<br />

Operationen im Jahr, wovon ca. 3.200<br />

unter Anästhesiebeteiligung durchgeführt<br />

werden. Gleichzeitig gab es in den<br />

letzten Jahren einen massiven Anstieg<br />

des Leistungsspektrums, dies bei nahezu<br />

gleich bleibender Mitarbeiteranzahl.<br />

auFBruCH in Die ZukunFt<br />

Hohe Patientenzuströme und wachsende<br />

Anforderungen an die medizinische<br />

Versorgung sind der Grund für<br />

geplante Um- und Ausbaumaßnahmen<br />

am Krankenhaus St. Vinzenz. Neben<br />

dem Neubau von palliativen und geriatrischen<br />

Bettenstationen und einer psychiatrischen<br />

Station samt Tagesklinik, ist<br />

als notwendige Investition zum Wohle<br />

der Bevölkerung im Tiroler Oberland<br />

auch die Adaptierung des Ambulanzbereiches<br />

geplant.<br />

lkF-Punkte in Mio.<br />

sCHWerPunkte - oPerative eingriFFe JÄHrliCH<br />

Arthroskopie Knie-Eingriffe<br />

Schulterarthroskopie<br />

Knieprothetik<br />

Hüftprothetik<br />

Schulterprothetik<br />

Wirbelsäulenchirurgie<br />

Die Abrechnung stationärer Leistungen<br />

im Krankenanstaltenbereich erfolgt<br />

über das System der leistungsorinetierten<br />

Krankenanstaltenfi nanzierung<br />

(LKF). Seit 2007 sind die LKF-Punkte<br />

an der Abteilung für Unfallchirurgie und<br />

Sporttraumatologie am Krankenhaus<br />

St. Vinzenz stark im Steigen begriffen,<br />

von 9,5 Millionen im Jahr 2007 auf<br />

rund 15 Millionen im vergangenen Jahr<br />

2014 (das bedeutet eine Steigerung<br />

von rund 58 %).<br />

Die Abteilung für Unfallchirurgie<br />

und Sporttraumatologie setzt<br />

ihre Schwerpunkte in der unfallchirurgischen<br />

Gesamtversorgung von<br />

Sportverletzungen jeglicher Art, in der<br />

arthroskopischen Gelenkschirurgie, in<br />

der Endoprothetik aller großen Gelenke<br />

und in der Wirbelsäulenchirurgie.<br />

Wie aus der Grafi k ersichtlich handelt<br />

es sich beim Großteil aller operativen<br />

Eingriffe um Arthroskopien am Knie<br />

und an den Schultern und mehr als<br />

ein Viertel aller Operationen betreffen<br />

künstlichen Gelenksersatz an Hüfte,<br />

Knie und Schulter. In diesem Bereich<br />

gibt es in Zams besondere Kompetenz,<br />

vor allem aufgrund des Einsatzes<br />

der neuesten Prothesenmodelle und<br />

der engen Zusammenarbeit in der Entwicklung<br />

solcher. Einen weiteren und<br />

wichtigen Fachbereich stellt die Wirbelsäulenchirurgie<br />

dar, diese umfasst<br />

die Behandlung von Bandscheibenleiden,<br />

degenerativen Abnützungen und<br />

Deformitäten, sowie sämtliche Folgen<br />

von Unfallverletzungen bis hin zu komplexen,<br />

rekonstruktiven Eingriffen. Die<br />

Abdeckung aller Indikationen ermöglicht<br />

eine bestmögliche Rundumversorgung<br />

der Patienten.<br />

INFORMATIONEN<br />

a.ö. Krankenhaus St. Vinzenz<br />

Betriebs GmbH<br />

sanatoriumstrasse 43<br />

6511 Zams<br />

tel.: +43 5442 600<br />

e-Mail: office@krankenhaus-zams.at<br />

Web: www.khzams.at


top 50 <strong>Landeck</strong> | M84<br />

Starthilfe<br />

M84. Das M84 fungiert in <strong>Landeck</strong> als Blaupause für mietgefördertes Jungunternehmertum.<br />

Das Modell wurde auf die ganze Stadt ausgeweitet, die<br />

Initiatoren des Projekts sind zufrieden und auf den Geschmack gekommen.<br />

Die Adresse an der Malserstraße<br />

84 stand namensgebend<br />

für das M84-Baucenter, das<br />

nur auf den ersten Blick ein gewöhnliches<br />

Projekt, wie es unzählige andere<br />

gibt, darstellt. Das Gebäude – ehemals<br />

im Besitz einer Baufirma – beherbergt<br />

nun im Teil mit der orangen Fassade<br />

eine Moschee, im grau gehaltenen Teil<br />

eben das M84. Heimische <strong>Wirtschaft</strong>streibende<br />

– darunter Grissemann-Geschäftsführer<br />

Thomas Walser, dessen<br />

Onkel Gerhard Walser, der Zammer<br />

Tischler Karl Lenhart, Elektro-Installations-Unternehmer<br />

Markus Müller<br />

und Rechtsanwalt Rainer Kappacher<br />

– haben sich 2013 dazu entschlossen,<br />

eine Gesellschaft zu gründen<br />

und den leerstehenden Gebäudeteil<br />

zu erwerben.<br />

Jungunternehmerförderung<br />

Das rund 950 Quadratmeter umfassende,<br />

M84 getaufte Objekt hat man<br />

mit der Absicht gekauft, jungen Unternehmern<br />

– vor allem aus dem Bauund<br />

Baunebengewerbe – den Sprung<br />

in die Selbstständigkeit zu erleichtern.<br />

„Uns hat es einfach interessiert, neben<br />

unseren Brotberufen einmal so<br />

ein Projekt miteinander aufzuziehen.<br />

Und für die äußere Malserstraße ist<br />

das M84 ein durchaus toller, vorzeigbarer<br />

Betrieb geworden“, erzählt<br />

Rainer Kappacher. Jungunternehmer<br />

seien als „Zielgruppe“ in den Fokus<br />

der Neo-Projektentwickler gekommen,<br />

weil es immer wieder Anfragen<br />

in diese Richtung gegeben habe, so<br />

Fotos: Kröll<br />

46<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


Mit dem M84 wollten die Initiatoren Jungunternehmern in den schwierigen ersten Jahren unter die Arme greifen.<br />

Kappacher. Gerade unter den Handwerksbetrieben<br />

sei bezüglich Bedarf<br />

an Flächen für Neugründungen ein<br />

reger Austausch gegeben. „Oft ist es<br />

bei den Handwerkern der Fall, dass sie<br />

fachlich auf ihrem Gebiet sehr sehr gut<br />

sind, aber eben das organisatorische<br />

und kaufmännische zu kurz kommt“,<br />

sagt Rainer Kappacher.<br />

Ein modell<br />

macht schule<br />

Nach dem Kauf des Objekts in der<br />

Malserstraße haben sich die Projektanten<br />

mit WK-Bezirksstellenleiter<br />

Thomas Köhle in Verbindung gesetzt.<br />

Man suchte nach einem Instrumentarium<br />

für die Mietförderung. Entsprechende<br />

Gespräche gab es auch mit<br />

dem Land Tirol, das sich schließlich<br />

bereit erklärte, unter bestimmten<br />

Voraussetzungen die Mieten auf<br />

vier Jahre begrenzt mit drei Euro pro<br />

Quadratmeter zu fördern. Das Land<br />

knüpfte seine Zusage daran, dass sich<br />

auch die Stadt <strong>Landeck</strong> mit einem<br />

Euro pro Quadratmeter beteiligen<br />

müsse. Nach regem Austausch habe<br />

„Das Interessante und Spannende war<br />

es, das Projekt miteinander aufzuziehen.<br />

Wir haben zwei unentgeltlich<br />

tätige Geschäftsführer, ich habe das<br />

Rechtliche gemacht, die anderen Gesellschafter<br />

haben sich um die Zahlen<br />

und alles Bauliche gekümmert.“<br />

<br />

<br />

Rechtsanwalt, Gesellschafter M84 GmbH<br />

man schließlich eine Einigung erzielen<br />

können, so Kappacher. „Jungunternehmer<br />

bekommen auf maximal<br />

vier Jahre begrenzt eine Förderung<br />

von vier Euro pro Quadratmeter“,<br />

resümiert Kappacher das Verhandlungsergebnis<br />

mit Stadt, Land und<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skammer.<br />

Die Initiative der M84-Gründer<br />

hat dazu geführt, dass in <strong>Landeck</strong><br />

mittlerweile alle Jungunternehmer<br />

in den Genuss dieser Mietförderung<br />

kommen können. „Ich finde es gut,<br />

dass wir mit dem M84 eine Art der<br />

Jungunternehmerförderung initiieren<br />

konnten, die mittlerweile<br />

für die ganze<br />

Stadt ein Thema ist“,<br />

zeigt sich Rechtsanwalt<br />

Rainer Kappacher<br />

angetan von<br />

der Entwicklung.<br />

Besonders die Kooperation<br />

mit <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />

und<br />

Rainer Kappacher, der Förderstelle des<br />

Landes sei sehr positiv<br />

verlaufen. Mit<br />

dem M84 habe man noch kein Geld<br />

verdient. Irgendwann werde es sich<br />

zwar rechnen, aber das Interessante<br />

und Spannende am Projekt sei es gewesen,<br />

es miteinander aufzuziehen.<br />

Die M84-Gesellschafter sind mittlerweile<br />

auf den Geschmack gekommen<br />

und haben ein weiteres Projekt gestartet,<br />

diesmal im gastronomischen Bereich.<br />

„In der Zusammenarbeit kann<br />

man, wenn man aus verschiedenen<br />

Teilbereichen etwas einbringt, sehr<br />

viel erreichen“, sagt Kappacher, dem<br />

die fruchtbare Zusammenarbeit sichtlich<br />

Freude bereitet. Marian Kröll<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong> 47


top 50 landeck | kultur<br />

Kulturelle Aufrüstung<br />

Kunsthalle. Auf rund 1800 Metern Seehöhe versenkt Hospiz-Hotelier Florian<br />

Werner in St. Christoph am Arlberg eine Kunsthalle in den Berg, mit deren<br />

Programm er in lichte künstlerisch-musikalische Höhen vordringen will.<br />

1800 heißt die magische Zahl,<br />

um die sich momentan in St.<br />

Christoph am Arlberg alles<br />

dreht. Unweit der Passhöhe errichtet<br />

Hospiz-Hotelier Florian Werner nämlich<br />

ein Gebäude, das gleich in mehrfacher<br />

Hinsicht verwegen erscheint.<br />

Verwegen deshalb, weil es sich um<br />

eine Kunsthalle handelt, in der vor<br />

allem Raum für Gegenwartskunst und<br />

Konzerte sein soll. Während sich Lech<br />

schon vor geraumer Zeit den Anstrich<br />

des Vergeistigten und Künstlerischen<br />

gegeben hat, ist dieser Schritt für die<br />

kleine Gemeinde St. Christoph ein<br />

Novum. Führt man sich den 26 Millionen<br />

teuren, vom Absamer Architekturbüro<br />

Kitzmüller ersonnenen Bau<br />

vor Augen, fällt sofort die moderne<br />

und reduzierte Formensprache auf,<br />

und es wird schlagartig klar, dass am<br />

Arlberg selten gekleckert wird.<br />

ARLBERG1800<br />

Der gesamte Komplex umfasst zwei<br />

Landhäuser mit 16 Suiten, der Großteil<br />

der Kunsthalle liegt unter der Erde.<br />

Die Halle umfasst unter anderem<br />

einen 250 Quadratmeter großen<br />

Konzertsaal, in dem rund 160 Personen<br />

Platz finden werden. Andreas<br />

Großbauer, der Vorstand der Wiener<br />

Philharmoniker, bezeichnet das Projekt<br />

als „Meilenstein auf dem Weg zur<br />

Verschmelzung der Künste“. Klassische<br />

Musik am Arlberg, das freue<br />

ihn ganz besonders.<br />

Neben dem Konzertsaal beherbergt<br />

die Kunsthalle auch diverse<br />

Ausstellungsräume und Ateliers.<br />

Visualisierungen: Kitzmüller Architektur ZT GmbH<br />

48<br />

<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2015</strong>


„Ich bin überzeugt davon,<br />

dass Kultur auch<br />

am Land funktioniert.<br />

Warum auch nicht?<br />

Was wäre Wien ohne<br />

Kultur? Jetzt hält die<br />

Kultur eben Einzug im<br />

Hochgebirge.“<br />

<br />

Florian Werner,<br />

Hotelier<br />

Letztere werden von den Artists in<br />

Residence genutzt, die sich seit 2008<br />

im Hospiz die Klinken in die Hand<br />

geben. Die laufende Bespielung der<br />

Kunsträume biete Besuchern die Gelegenheit,<br />

die Region jenseits ihrer<br />

allseits bekannten Charakteristika zu<br />

Volvo XC90<br />

erleben, heißt es im Mission Statement<br />

zum Projekt. Die Kunsthalle<br />

versteht sich mit ihrem Programm<br />

als internationales, offenes Forum<br />

für den künstlerischen Austausch.<br />

Musikalisch sollen Konzerte aus den<br />

Genres Klassik, Jazz, Crossover und<br />

Pop und auch Traditionelleres Raum<br />

finden, der Kunstraum soll als Impulsgeber<br />

für die Auseinandersetzung<br />

mit zeitgenössischen künstlerischen<br />

Entstehungsprozessen fungieren. Im<br />

Namen von Kunst und Musik stehen<br />

in der Kunsthalle 1500 Quadratmeter<br />

an Fläche zur Verfügung, wovon die<br />

Ausstellungshalle allein mehr als 600<br />

Quadratmeter umfasst.<br />

Obwohl zwei Drittel des modernen<br />

Baus unter der Erde liegen, ist für<br />

oberirdische Sichtbarkeit dennoch<br />

ausreichend gesorgt. Das ambitionierte<br />

Projekt erweckt zu keiner Zeit<br />

den Anschein, es handle sich um<br />

eines jener Alibi-Kulturprojekte, das<br />

sich so mancher Tourismusort verordnet<br />

hat, um sich das Mäntelchen<br />

des Kulturellen als Gegengewicht<br />

zur alkoholschwangeren Après-Ski-<br />

Leichtigkeit umzuhängen. Dazu<br />

ist das Projekt arlberg1800 von zu<br />

großer Ernsthaftigkeit getragen und<br />

das Kunstinteresse des Projektanten<br />

Florian Werner, der bereits 2009 die<br />

Hospiz Galerie in Bregenz eröffnet<br />

hat, zu gut dokumentiert. Fragt man<br />

Werner, was ihn dazu bewogen hat,<br />

ein derartiges Projekt anzugehen,<br />

bekommt man die Auskunft, dass<br />

neben einer Leidenschaft für Kunst<br />

und Musik über weite Strecken einfach<br />

der Zufall Regie geführt habe. Es<br />

soll nicht das erste Mal gewesen sein,<br />

dass aus einer Reihe von Zufällen etwas<br />

Großes entsteht. Marian Kröll<br />

Für sein herausragendes Sicherheitsniveau<br />

wurde der neue Volvo XC90 nun<br />

mit der Bewertung von fünf Sternen im<br />

Euro NCAP Crashtest ausgezeichnet.<br />

• Erstes Fahrzeug mit maximaler<br />

Punktezahl für Assistenzsysteme.<br />

• City Safety erkennt zuverlässig Fußgänger,<br />

Radfahrer und andere Autos.<br />

• Der Schutz für erwachsene Insassen<br />

liegt bei 97 Prozent.


Studium mit Fokus<br />

auf die alpine Tourismus-,<br />

Gesundheits- und Freizeitwirtschaft<br />

Tiroler Gesundheitsuniversität UMIT und Universität Innsbruck bieten<br />

gemeinsames Bachelor-Studium in <strong>Landeck</strong> an.<br />

Nach dem erfolgreichen Start<br />

im vergangenen Jahr ging in<br />

<strong>Landeck</strong> im Tiroler Oberland<br />

im Herbst das Bachelor-Studium für<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, Gesundheits- und Sporttourismus,<br />

das die Tiroler Gesundheitsuniversität<br />

UMIT und die Leopold-Franzens-Universität<br />

gemeinsam anbieten,<br />

in die zweite Runde. Mit diesem Studium<br />

wird eine hochqualifizierte, universitäre<br />

Ausbildung – unterstützt vom<br />

Land Tirol – in einer der tourismusintensivsten<br />

Regionen Tirols etabliert.<br />

Nach dem erfolgreichen Start mit 70<br />

Studienanfängern im Vorjahr durften die<br />

Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Gottfried<br />

Tappeiner von der Leopold-Franzens-<br />

Universität Innsbruck und Priv.-Doz.<br />

Dr. Peter Heimerl von der Tiroler<br />

Gesundheitsuniversität UMIT heuer<br />

98 Erstsemestrige in <strong>Landeck</strong> begrüßen.<br />

Aufgrund des großen Andranges<br />

zum Studium wurden in <strong>Landeck</strong> neue<br />

Räumlichkeiten angemietet, damit die<br />

Studierenden optimale Rahmenbedingungen<br />

vorfinden.<br />

Die Tourimsusverbände arbeiten bereits nach einem Jahr eng mit den Studierenden<br />

zusammen. So ließ der TVB Tirol-West von den Studierenden eine<br />

Bestandsaufnahme über die Chancen des Gesundheitstourismus in der Region<br />

durchführen.<br />

positive bilanz<br />

Bereits nach den ersten beiden Semestern<br />

können Tappeiner und Heimerl<br />

eine erste positive Bilanz ziehen. „Ganz<br />

besonders freuen wir uns über den<br />

Umstand, dass regionale touristische<br />

Einrichtungen und Unternehmen von<br />

Anfang an die Gelegenheit nützen und<br />

gemeinsam mit den Studierenden Praxisprojekte<br />

erarbeiteten und jetzt auch<br />

durchführen. Auch die Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt <strong>Landeck</strong> und mit der<br />

Tourismuswirtschaft funktionierte von<br />

Anfang an bestens. „Die Lehrenden<br />

und Studierenden sind in <strong>Landeck</strong> sehr<br />

gut aufgenommen worden. Die Stadt<br />

<strong>Landeck</strong> unter Bürgermeister Wolfgang<br />

Jörg unterstützt den Studiengang, wo<br />

immer es möglich ist. Die Gemeinde<br />

hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen<br />

der Lehrenden und Studierenden´“<br />

sagen dazu die Studienleiter.<br />

kooperationen<br />

Auch die (Tourismus)wirtschaft und die<br />

Verbände nicht nur im Bezirk <strong>Landeck</strong>,<br />

sondern auch in den benachbarten<br />

Bezirken würden großes Interesse am<br />

Studium zeigen. Es konnten bereits<br />

im ersten Jahr einige sehr interessante<br />

Studienprojekte gemeinsam umgesetzt<br />

werden. Diese Kooperationen sollen<br />

jetzt kontinuierlich auf- und ausgebaut<br />

werden.<br />

So arbeitete eine Studierendengruppe<br />

unter der Leitung von Tappeiner an<br />

einer Projektstudie zur touristischen<br />

Revitalisierung der Sanna. Besonderes<br />

Augenmerk wird bei diesem Projekt,<br />

das von der Stadt <strong>Landeck</strong> in Auftrag<br />

gegeben wurde, auf die Bedürfnisse<br />

der Einheimischen gelegt. Die Ergebnisse<br />

werden im Herbst dieses Jahres<br />

präsentiert.<br />

Heimerl arbeitet mit den Studierenden<br />

im Rahmen der Lehrveranstaltung<br />

„Strategische Unternehmensführung“<br />

Fotos: Umit


UMIT & UNIVERSITÄT INNSBRUCK | PROMOTION<br />

Das Studium „<strong>Wirtschaft</strong>, Gesundheits- und Sporttourismus“ in <strong>Landeck</strong> ist eine Erfolgsgeschichte. Letztes Jahr nahmen<br />

70 Studierende erstmals das Studium auf. Heuer konnten in den neuen Räumlichkeiten sogar 98 Erstsemestrige begrüßt<br />

werden.<br />

an vier realen Projekten, die von regionalen<br />

Tourismusverbänden beauftragt<br />

wurden. So lässt der TVB Tirol-West<br />

von den Studierenden ganz zur Zufriedenheit<br />

von TVB Geschäftsführerin DI<br />

Andrea Weber eine Bestandsaufnahme<br />

über die Chancen des Gesundheitstourismus<br />

in der Region durchführen. „Die<br />

Resultate zeigen, dass es bei uns gesundheitstouristisch<br />

einzigartige Angebote<br />

und Chancen gibt. Die Herausforderung<br />

ist es jetzt das Bestehende noch<br />

besser zu bündeln und auszuzeichnen“,<br />

sagte Weber.<br />

Auch mit Sölden gibt es eine Kooperation<br />

in deren Rahmen die Studierenden<br />

mit daran arbeiten den Tourismusort<br />

zur Mountainbike-Destination Nummer<br />

1 zu machen. Die Expertise, die<br />

dazu ausgearbeitet wurde, ist vor<br />

kurzem präsentiert worden. Nach der<br />

Präsentation zeigte sich Carmen Fender<br />

vom TVB Ötztal überrascht von<br />

der Professionalität der studentischen<br />

Projektgruppe. „Wir haben uns nicht<br />

gedacht, dass die Studierenden derart<br />

scharfe und markttaugliche Ergebnisse<br />

präsentieren können, die wir als TVB<br />

auch unmittelbar umsetzen können“,<br />

meinte die Tourismusmanagerin.<br />

Für die beiden Studiengangsleiter Tappeiner<br />

und Heimerl ist das Engagement<br />

der Studierenden beeindruckend: „Es<br />

sind alle dabei! 60 junge Personen, die<br />

in der Lage sind, ihre Zukunft zu bauen.<br />

Student Björn Geiger sagt: „Solche Projekte<br />

sind aufwändige Aufgaben. Aber<br />

diese praxisorientierten Erfahrungen<br />

machen unseren Wert am Ende des<br />

Studiums aus.“<br />

baCHelor stUDiUM<br />

Das neue Bachelor-Studium bietet eine<br />

profunde wirtschaftswissenschaftliche<br />

und anwendungsorientierte Ausbildung<br />

mit einem Schwerpunkt in alpiner Freizeit<br />

und Gesundheitstourismus und<br />

bereitet die Studierenden auf leitende,<br />

planende, analysierende und beratende<br />

Tätigkeiten in Unternehmen der Tourismus-<br />

und Freizeitwirtschaft vor. Das<br />

sechssemestrige Bachelor-Studium ist<br />

auf den nachhaltigen Gesundheits- und<br />

Sporttourismus ausgerichtet und wendet<br />

sich an Personen, die ihre berufl iche<br />

Zukunft in der alpinen Tourismus-, Gesundheits-<br />

und Freizeitwirtschaft sehen.<br />

Neben Maturantinnen und Maturanten<br />

will das Studium auch Personen mit<br />

Hochschulreife ansprechen, die bereits<br />

in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />

tätig sind. Der erfolgreiche Abschluss<br />

des Bachelor-Studiums befähigt zur<br />

Aufnahme eines wirtschafts- oder gesundheitswissenschaftlichen<br />

Masterstudiums.<br />

Grosse CHanCe FÜr<br />

lanDeCk<br />

Für den Bürgermeister der Stadt <strong>Landeck</strong><br />

Wolfgang Jörg wird bereits jetzt<br />

in der Aufbauphase des <strong>Landeck</strong>er<br />

Studiums „<strong>Wirtschaft</strong>, Gesundheitsund<br />

Sporttourismus“ sichtbar, welche<br />

große Chance dieses Studium für die<br />

<strong>Landeck</strong>er darstellt. Er freue sich schon<br />

heute auf die Ergebnisse, des Studierendenprojektes<br />

über eine mögliche<br />

touristische Nutzung der Sanna, das<br />

von der Stadt <strong>Landeck</strong> in Auftrag gegeben<br />

wurde.

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