15.07.2016 Aufrufe

Mauritiushof Natur Magazin Juli 2016

Hier finden Sie die Juli Ausgabe 2016 vom Mauritiushof Natur Magazin

Hier finden Sie die Juli Ausgabe 2016 vom Mauritiushof Natur Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundsätzlich versuche ich, ihnen ihren Lebensraum genauso zu lassen, wie sie ihn brauchen. Von manchen Standorten ziehe ich<br />

Bienen ab, wenn nicht genügend Futter vorhanden ist.<br />

Redaktion:<br />

Wie siehst du das mit dem Bienensterben? Immer wieder taucht es in den Schlagzeilen auf. Siehst du Erholung?<br />

Wie kann man als Laie die Bienen unterstützen, dass es nicht dazu kommt?<br />

Benno:<br />

Bienensterben ist ein Riesenthema. Es gibt immer weniger Bienen, v.a. Wildbienen. Die Honigbiene hat als Lobby die Imker – die<br />

wird es immer geben, weil wir den Honig und die Bestäubung haben wollen. Somit ist es ein Wirtschaftszweig für uns Menschen<br />

und wir werden darauf achten, dass es die Honigbiene immer geben wird.<br />

Dramatisch ist es eher mit den Wildbienen: Sie können wir nicht wirtschaftlich nützen. Sie gehen durch die in der Landwirtschaft<br />

verwendeten Pestizide zugrunde. Wälder werden gerodet, und die Wildbienen haben damit keinen Rückzugsort mehr.<br />

Ein Beispiel dazu: Ist man vor 10 Jahren mit dem Auto von Salzburg nach Wien gefahren, war die Scheibe voll mit toten Insekten,<br />

die man dann mühsam von der Scheibe entfernen musste. Heute sind kaum mehr Insekten auf der Windschutzscheibe. Das ist für<br />

mich ein großes Indiz, wie schlecht es der Umwelt schon geht – wie schlecht es den Insekten geht, die keine Lobby haben.<br />

Aber auch bei der Honigbiene müssen wir aufpassen – der Mensch hat es schon geschafft, dass die Honigbiene ohne ihn<br />

tatsächlich nicht überleben kann. Stichwort Varoa-Milbe, die wir aus Asien importiert haben. Die europäischen Bienen kommen<br />

gegen die Milbe nicht zurecht, sie können nicht dagegen ankämpfen. Deswegen müssen wir die Bienen mit Ameisen- und<br />

Oxalsäure behandeln und da benötigt man schon sehr viel Erfahrung. Ein Hobby-Imker, der es gut meint mit den Bienen, bringt<br />

aus mangelnder Erfahrung oft mehr Schaden als Nutzen.<br />

Deswegen sind gute Schulungen das Um und Auf.<br />

Derzeit boomt auch die Sache mit der Bienenvermietung, aber es sollte wirklich nicht jeder Imker werden ohne das entsprechende<br />

Vorwissen. Die Leute fahren hin, holen sich die Kiste mit den Bienen selbst ab ohne dass sie je in ihrem Leben etwas mit Bienen<br />

zu tun gehabt haben.<br />

Die Grundidee ist ja großartig – es wird suggeriert: Du kannst wirklich etwas für die Umwelt machen, die Bienen sind so wichtig.<br />

So machen die Leute als Mieter etwas im guten Glauben, aber im Endeffekt zahlen sie - und vor allem meistens auch die Bienen -<br />

drauf.<br />

Als Imker gehe ich davon aus, dass der, der die Bienen vermietet, gesunde Tiere hergibt – aber was, wenn nicht? Dann haben wir<br />

wirklich ein Problem, weil sich die Krankheiten weit verbreiten können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!