POLEN
GeschichtsfuhrerdurchPolen
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Außerhalb der Zensur erschienen tausende Zeitschriften und Bücher. Es wurde<br />
die Wahrheit über die neuste Geschichte geschrieben und bis dato verbotene<br />
literarische Werke veröffentlicht. Reformströmungen gab es auch in den Strukturen<br />
des Regimes.<br />
Den Charakter der damaligen Zeit geben am besten die Werte wieder, auf<br />
die sich berufen wurde: Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde,<br />
Gemeinwohl. Die Solidarność vereinigte Menschen verschiedener Überzeugungen.<br />
Es verband sie der Patriotismus, und die meisten auch ihre Verbundenheit<br />
mit der Religion. Sie kehrte in dieser Zeit, nach Jahren der erzwungenen<br />
Atheisierung, in das öffentliche Leben zurück.<br />
Der Gipfelpunkt war die I. Landesweite Delegiertenkonferenz der Solidarność.<br />
Weil sie die Mehrheit der Gesellschaft repräsentierte, wurde die Konferenz Parlament<br />
des freien Polen genannt. Es wurde das Programm des Verbandes „Die<br />
selbstverwaltete Republik“ verabschiedet, ein breites Echo fand „die Botschaft an<br />
die Menschen der Arbeit in Osteuropa“. Sie rief weitere Propagandakampagnen<br />
gegen die Solidarność im ganzen Ostblock hervor. In Wirklichkeit aber begrenzte<br />
die Solidarność im August 1980 ihre radikalsten Postulate, wie freie Wahlen.<br />
Die kommunistische Regierung plante von Anfang an die Zerstörung der<br />
Solidarność. Auf diese Lösung drängte auch die Regierung der Sowjetunion.<br />
Am zehnten Jahrestag des Dezember 1970 in Gdańsk wurde für die gefallenen<br />
Werftarbeiter ein Denkmal enthüllt. (Foto: Tomasz Wierzejski/FOTONOVA)<br />
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