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W+M Exklusiv Vorpommern 2014

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<strong>W+M</strong> E X K L U S I V<br />

WIRTSCHAFT+MARKT-SONDERHEFT<br />

<strong>Vorpommern</strong><br />

Brückenschlag<br />

in die Zukunft<br />

Auf Kurs<br />

Deutschlands<br />

Sonnendeck<br />

Zwischenbilanz<br />

Wirtschaftsminister<br />

Harry Glawe<br />

Vielfalt<br />

<strong>Vorpommern</strong>s<br />

Wachstumsbranchen


2 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />

Inhalt<br />

Report<br />

Eine Region auf Kurs 3<br />

Interview<br />

Wirtschaftsminister Harry Glawe 6<br />

Branche<br />

Schiff- und Metallbau 7<br />

Unternehmen im Porträt<br />

Schiff- und Metallbau 8<br />

Branche<br />

Gesundheitswirtschaft und Life Sciences 14<br />

Unternehmen im Porträt<br />

Gesundheitswirtschaft und Life Sciences 15<br />

Blick auf die Region<br />

<strong>Vorpommern</strong> in der Übersicht 18<br />

Branche<br />

Energiewirtschaft 20<br />

Unternehmen im Porträt<br />

Energiewirtschaft 21<br />

Leben und Arbeiten<br />

Das familienfreundliche Land am Meer 22<br />

Unternehmen im Porträt<br />

Handel und Gewerbe 23<br />

Branche<br />

Nahrungsgüterwirtschaft 27<br />

Unternehmen im Porträt<br />

Nahrungsgüterwirtschaft 28<br />

Lehren und Forschen<br />

Studium mit Meerblick 33<br />

Kommentar<br />

Rolf Kammann, Geschäftsführer Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

<strong>Vorpommern</strong> mbH 34<br />

Impressum<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />

WIRTSCHAFT+MARKT-Sonderausgabe<br />

Ausgabe <strong>Vorpommern</strong><br />

Redaktionsschluss: 14.08.<strong>2014</strong><br />

Verlag: Verlag Frank Nehring GmbH,<br />

Zimmerstraße 56, 10117 Berlin<br />

Tel.: 030 479071-0, Fax: 030 479071-20<br />

www.NehringVerlag.DE<br />

Herausgeber: Frank Nehring<br />

Chefredakteur: Karsten Hintzmann<br />

Redaktion: Matthias Salm, Janine Pirk-Schenker,<br />

JP@NehringVerlag.DE<br />

Fotos: Torsten George, Susann Welscher<br />

Layout: Drechsel Kommunikations-Design<br />

Druck: möller druck und verlag gmbH<br />

Liebe Leser,<br />

nach der Lektüre dieser Ausgabe von <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />

könnten Sie ein neues Bild von der Region <strong>Vorpommern</strong><br />

haben. Denn Sie werden feststellen, dass dieser Landstrich<br />

im Nordosten unseres Landes weit mehr zu bieten<br />

hat als tolle Strände und Wellnessoasen.<br />

<strong>Vorpommern</strong> hat sich auf wirtschaftlichem Gebiet in<br />

den letzten Jahren dynamisch und ausgesprochen facettenreich<br />

entwickelt. Hier sind mittelständische Unternehmen<br />

gewachsen, die Erfolg am Markt haben und<br />

für stabile Beschäftigung und damit für wachsenden<br />

Wohlstand in vielen Städten und Gemeinden auch jenseits<br />

des touristisch besonders begehrten Küstengürtels<br />

sorgen.<br />

Die folgenden Seiten bilden diverse unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichten ab – schwerpunktmäßig aus den<br />

Bereichen Schiff- und Metallbau, der maritimen Wirtschaft,<br />

der Nahrungsgüter-, Energie- und Gesundheitswirtschaft.<br />

Eine beeindruckende Zwischenbilanz, die<br />

man 25 Jahre nach der Wende in der ehemaligen DDR<br />

und dem Beginn des unternehmerischen Aufbruchs<br />

auch in dieser Region ziehen kann.<br />

Die Recherchen bei den Unternehmen vor Ort haben<br />

mehrere Dinge gezeigt: <strong>Vorpommern</strong>s Mittelständler<br />

sind positiv-hartnäckig bei der Entwicklung ihrer Unternehmen,<br />

sie sind kreativ und flexibel hinsichtlich der<br />

Markterfordernisse, sie sind häufig regional und mitunter<br />

international gut vernetzt und vor allem noch lange<br />

nicht am Ziel ihrer Wünsche.<br />

Daher darf man gespannt sein auf die Fortsetzung der<br />

wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten, die auf Deutschlands<br />

Sonnendeck mit Sicherheit auch in Zukunft geschrieben<br />

werden. Das Magazin WIRTSCHAFT+MARKT<br />

wird diese Entwicklung verfolgen und journalistisch begleiten.<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />

Karsten Hintzmann<br />

Chefredakteur<br />

Foto: Torsten George, Titelfoto: spga/fotolia.com<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 3<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Vorpommern</strong><br />

Eine Region auf Kurs<br />

Deutschlands Sonnendeck ist in Bewegung: Dort, wo andere allsommerlich urlauben, hat sich<br />

eine vielfältige und dynamische Wirtschaftsstruktur entwickelt. Der heimische Mittelstand präsentiert<br />

sich als attraktiver Mix aus traditionellen Marktführern und Hidden Champions.<br />

Foto: HanseYachts AG<br />

Eine Reaktion, wie sie Martin Hurtienne<br />

im Gespräch mit seinen Kunden immer<br />

wieder erfährt, dürfte vielen seiner Unternehmerkollegen<br />

aus <strong>Vorpommern</strong> nicht<br />

fremd sein: „Wenn wir unseren Kunden erzählen,<br />

dass wir von der Insel Rügen kommen“,<br />

schildert Hurtienne seine Erfahrungen,<br />

„dann bringt uns das regelmäßig einen<br />

Sympathiebonus ein.“<br />

Hurtienne ist Geschäftsführer der FLZ Stahlund<br />

Metallbau Lauterbach GmbH, einem weit<br />

über <strong>Vorpommern</strong> hinaus begehrten Spezialisten<br />

für Glas- und Stahlbaufassaden und<br />

ein Paradebeispiel für die Innovationskraft<br />

des vorpommerschen Mittelstands.<br />

Den Sympathiebonus verdankt der Landstrich<br />

im äußersten Nordosten der Republik<br />

bundesweit allerdings in erster Linie<br />

zunächst seiner Beliebtheit als Urlaubsparadies:<br />

Breite Sandstrände, heimelige Badebuchten,<br />

historische Hafenstädte und<br />

verträumte Fischerdörfer verbreiten bei Reisenden<br />

ein maritimes Lebensgefühl, das sich<br />

einprägt und positiv in Erinnerung bleibt.<br />

Beliebtestes Urlaubsland im Osten<br />

Die hanseatische Atmosphäre der Städte<br />

und das in vielen Teilen noch ursprüngliche<br />

Naturerlebnis in <strong>Vorpommern</strong> tragen einen<br />

wesentlichen Anteil an der hohen Tourismusintensität<br />

im gesamten Mecklenburg-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, die bei fast fünf Übernachtungen<br />

auf einen Einwohner liegt. Das alljährlich<br />

aufgelegte Tourismusbarometer des<br />

Ostdeutschen Sparkassenverbandes, ein verlässlicher<br />

Gradmesser für touristische Stärken<br />

und Schwächen der Urlaubsdestinationen,<br />

unterstreicht die Bedeutung des Fremdenverkehrs<br />

als Rückgrat der Wirtschaft in<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>: Mit 28,2 Millionen<br />

entfiel im Jahr 2013 mehr als ein Drittel<br />

der 74,6 Millionen Übernachtungen in Ostdeutschland<br />

auf das Bundesland an der Küste.<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> erreichte zudem<br />

die höchsten Besucherzuwächse unter<br />

den ostdeutschen Ländern (plus 0,8 Prozent<br />

bei den gewerblichen Übernachtungen).<br />

Für einen regelmäßigen Urlaub in der Sommerfrische<br />

der Ostseeküste spricht auch die<br />

Zufriedenheit der Gäste. Sie ist in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

im Vergleich aller Bundesländer<br />

überdurchschnittlich hoch: Der so genannte<br />

TrustYou-Score, welcher die allgemeine<br />

Gästezufriedenheit misst, weist für den<br />

Nordosten 81,7 von 100 möglichen Punkten<br />

aus. Die besten Bewertungen erreicht dabei<br />

der Ostteil des Landes: die Inseln Rügen und<br />

Usedom, die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst<br />

sowie das vorpommersche Festland.<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


4 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Report<br />

Stralsund<br />

Ribnitz-Damgarten<br />

Grimmen<br />

Bergen<br />

Rügen<br />

Greifswald<br />

Lubmin<br />

Wolgast<br />

Anklam<br />

Usedom<br />

Ueckermünde<br />

Ralf Drescher<br />

Landrat des Landkreises<br />

Vor pommern-Rügen<br />

Pasewalk<br />

„In <strong>Vorpommern</strong> laden gut<br />

erschlossene Gewerbegebie<br />

te zur Ansiedlung ein. Im<br />

Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen<br />

in unmittelbarer Nähe zu den Hansestädten<br />

Greifswald und Rostock, wo an Universitäten<br />

und einer Vielzahl von Instituten Spitzenforschung<br />

betrieben wird, ist Wirtschaftsförderung<br />

Chefsache mit einer eigenen Stabsstelle.“<br />

Doch es sind längst nicht mehr alleine die<br />

Erholungssuchenden auf dem Sonnendeck,<br />

die das Wachstum <strong>Vorpommern</strong>s vorantreiben.<br />

Auch im Maschinenraum der Region<br />

herrscht mittlerweile Hochbetrieb. <strong>Vorpommern</strong><br />

ist kein klassisches Industrieland und<br />

es verfügt auch nicht über eine historisch<br />

gewachsene Mittelstandsstruktur wie etwa<br />

der Südwesten Deutschlands. Doch die seit<br />

Jahren betriebene Spezialisierung auf einzelne,<br />

zukunftsorientierte Wachstumsbranchen<br />

trägt zusehends Früchte.<br />

Dabei kann sich der östliche Landesteil der<br />

Unterstützung der Landesregierung sicher<br />

sein: „<strong>Vorpommern</strong> steht bei der Förderung<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung weiter im<br />

Fokus. Viele Unternehmen der Region wachsen<br />

und wir unterstützen sie dabei“, sichert<br />

<strong>Vorpommern</strong> in Zahlen<br />

Fläche: 7.137 km²<br />

Bevölkerung: 461.699<br />

(Stand: Juni 2013)<br />

Größte Städte:<br />

• Universitäts- und Hansestadt<br />

Greifswald<br />

• Hansestadt Stralsund<br />

• Hansestadt Anklam<br />

• Grimmen<br />

• Pasewalk<br />

• Bergen auf Rügen<br />

• Ribnitz-Damgarten<br />

• Wolgast<br />

• Ueckermünde<br />

Unternehmen: 20.184<br />

(Stand: Dezember 2012)<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>s Wirtschaftsminister<br />

Harry Glawe zu, die wirtschaftlichen<br />

Säulen <strong>Vorpommern</strong>s gezielt zu stärken.<br />

Führendes Gesundheitsland in<br />

Deutschland<br />

So ist <strong>Vorpommern</strong> beispielsweise unverzichtbarer<br />

Bestandteil in den Planungen des<br />

Landes, sich als Gesundheitsland Nummer<br />

eins in Deutschland zu positionieren. Dass<br />

die natürlichen Voraussetzungen gerade in<br />

<strong>Vorpommern</strong> dafür zweifellos besser als anderswo<br />

sind, mag niemand ernsthaft bestreiten:<br />

Die Luft vom Peenetal bis zum Bodden<br />

ist die sauberste in ganz Deutschland. Die<br />

Emissionswerte liegen seit Jahren weit unter<br />

den EU-Grenzwerten und auch unter dem<br />

Bundesdurchschnitt.<br />

Schon heute richten die touristischen Einrichtungen<br />

und das Beherbergungsgewerbe<br />

mit Medical-Wellness-Anwendungen ihre<br />

Angebote auf das Gesundheitsbedürfnis ihrer<br />

Gäste aus. Doch die Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft<br />

reicht weit über den bloßen<br />

Wohlfühlfaktor und einen saisonverlängernden<br />

Gesundheitstourismus hinaus. Die<br />

Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen<br />

der Region, der Hochschulen und der in<br />

<strong>Vorpommern</strong> ansässigen Pharmaunternehmen<br />

in den Life Sciences gebiert innovative<br />

Produkte und viel versprechende Ausgründungen<br />

junger Unternehmen. Mittlerweile<br />

lassen sich deshalb auch Medizinfirmen aus<br />

anderen Teilen Deutschlands rund um den<br />

Forschungsstandort Greifswald nieder, um<br />

von den Synergien eines sich entwickelnden<br />

Clusters zu profitieren.<br />

Dr.-Ing. Alexander<br />

Badrow<br />

Oberbürgermeister<br />

der Hansestadt<br />

Stralsund<br />

„Neben der geografisch<br />

günstigen Lage, einer modernen<br />

Infrastruktur, bezahlbaren Preisen für<br />

Gewerbe- und Wohnimmobilien finden die<br />

Unternehmen hier gut ausgebildete und hoch<br />

motivierte Mitarbeiter. In der Hansestadt Stralsund<br />

zudem eine entscheidungsfreudige Verwaltung<br />

mit kurzen Wegen, eine praxisorientierte<br />

Fachhochschule, ein leistungsstarkes Rechenzentrum<br />

sowie einen modernen Hafen.“<br />

Ein Standort unter Strom<br />

<strong>Vorpommern</strong> ist aber nicht nur Urlaubsziel,<br />

Agrar- und Gesundheitsland. Große Chancen<br />

versprechen sich die Wirtschaftsförderer<br />

auch von der Energiewende. Die Mindestwindgeschwindigkeit<br />

zum Betrieb von<br />

Windanlagen wird an mehr als 99 Prozent der<br />

Zeit in der Ostsee überschritten. Das Zauberwort<br />

heißt demzufolge Offshore: Windparks<br />

auf hoher See tragen nicht nur zur Versorgungssicherheit<br />

in Deutschland bei. An Land<br />

schaffen sie vor allem Arbeitsplätze. Werften<br />

bauen Plattformen und Schwerlastkomponenten<br />

für die gewaltigen Windradgiganten<br />

wie etwa die Gründungsstrukturen, aber<br />

auch ganz klassisch die notwendigen Serviceschiffe<br />

für die Betreiber. Metallbauunternehmen<br />

sind an der Hightech-Entwicklung<br />

noch effizienterer Rotorblätter beteiligt und<br />

die Häfen <strong>Vorpommern</strong>s nutzen die Energieunternehmen<br />

als Basishäfen zur Lagerung<br />

und Montage ihrer Windrad-Bauteile.<br />

Für Energieunternehmen hält <strong>Vorpommern</strong><br />

daher attraktive Standorte bereit. Insbesondere<br />

der 120 Hektar große Energie- und Tech-<br />

Fotos: Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen (unten), Hansestadt Stralsund (oben), Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 5<br />

Foto: Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald (oben), Vincent Leifer (unten)<br />

nologiepark Lubmin hat sich zum größten Industrie-<br />

und Energiestandort Mecklenburg-<br />

<strong>Vorpommern</strong>s entwickelt. Als Anlandepunkt<br />

der Ostseepipeline ist Lubmin zum zentralen<br />

Energieknotenpunkt an der deutschen Ostseeküste<br />

avanciert. Eine 940 Meter lange Kaikante,<br />

eine Wassertiefe von zirka sieben Metern<br />

und der Direktanschluss ans Gleisnetz<br />

der Deutschen Bahn AG bieten optimale logistische<br />

Rahmenbedingungen für Investoren<br />

aus dem Energiesektor.<br />

Dr. Barbara Syrbe<br />

Landrätin des Landkreises<br />

<strong>Vorpommern</strong>-<br />

Greifswald<br />

„Durch die unmittelbare<br />

Nachbarschaft<br />

zur polnischen Großstadt<br />

Szczecin und dem daraus erwachsenden<br />

Spannungsfeld zur Hansestadt Greifswald<br />

sollten sich zukünftig ökonomische Synergieeffekte<br />

generieren lassen. Auch die Nähe zur<br />

Bundeshauptstadt Berlin und die direkte Autobahnanbindung<br />

an den Großraum Hamburg-<br />

Lübeck-Bremen dürften in den kommenden<br />

Jahren die wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Landkreises <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald positiv<br />

beeinflussen.“<br />

Daneben bleiben trotz einschneidender globaler<br />

Veränderungen in der Branche Schiffbau,<br />

Schifffahrt, die Logistikwirtschaft in<br />

den Häfen und die maritimen Technologien<br />

unverzichtbarer Kernpunkt der Wirtschaftsstruktur<br />

<strong>Vorpommern</strong>s. Und die vorpommersche<br />

Landwirtschaft, einer der leistungsfähigsten<br />

in Europa, liefert die Rohstoffe für<br />

eine Nahrungsgüterwirtschaft, die mit ihrer<br />

ganzen Bandbreite von der Fischverarbeitung<br />

über die Fleisch- und Wurstwarenherstellung,<br />

die Backwarenproduktion bis hin<br />

zur Milchverarbeitung regionale und überregionale<br />

Bedarfe abdeckt.<br />

Randlage und doch im Zentrum<br />

Dass <strong>Vorpommern</strong> nicht im Herzen Deutschlands<br />

liegt, lässt sich nicht leugnen. Ein<br />

Standortnachteil muss daraus aber nicht<br />

automatisch erwachsen. „Logistisch ist die<br />

Lage natürlich nicht immer von Vorteil“,<br />

schmunzelt Karsten Triebe, Marketing-Chef<br />

der populären Stralsunder Biermarke Störtebeker,<br />

die auch in hessischen oder westfälischen<br />

Getränkemärkten gelistet ist.<br />

Doch dies ist kein allgemeingültiger Befund.<br />

Die logistische Frage wird von jedem Unternehmen<br />

je nach Märkten und Transportwegen<br />

anders beurteilt: Die Nähe zu den Metropolregionen<br />

Berlin und Hamburg und der<br />

Anschluss an die Transportachsen nach Osteuropa<br />

gehören so beispielsweise zu den<br />

Vorzügen der geographischen Lage <strong>Vorpommern</strong>s.<br />

Auch liegt das Land am Bodden im<br />

Herzen des dynamisch wachsenden Ostseeraums,<br />

in dem fast jeder dritte EU-Bürger<br />

lebt – die Wege zu den polnischen und baltischen<br />

Nachbarn sind kurz, die skandinavischen<br />

Länder liegen auch jenseits der Ostsee<br />

immer noch vor der Haustür. Das Gesamtvolumen<br />

des Außenhandels des Bundeslands<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> mit den acht Ländern<br />

im Ostseeraum (Polen, Dänemark, Russland,<br />

Finnland, Schweden, Litauen, Estland,<br />

Lettland) entspricht nicht von ungefähr einem<br />

Anteil von 33 Prozent am gesamten Außenhandel<br />

des Landes.<br />

Und dann sind da noch die Seehäfen der Region:<br />

<strong>Vorpommern</strong>s Tore zur Welt. Die vorhandenen<br />

Gewerbestandorte direkt an der<br />

Kaikante zählen zu den Pluspunkten bei<br />

der Werbung um Investoren. Und sie werden<br />

weiter entwickelt: Der Fährhafen Sassnitz-Mukran<br />

auf Rügen ist dabei in erster Linie<br />

zu nennen. Er ist der zweitgrößte Hafen<br />

in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> und nach Lübeck<br />

und Rostock drittgrößter an der deutschen<br />

Ostseeküste. An konventionellen Gütern<br />

werden hier vor allem Getreide, Fisch<br />

und Baustoffe umgeschlagen. Die unmittelbare<br />

Nähe zur Kaikante, der Gleisanschluss<br />

und eine Wassertiefe von bis zu zehneinhalb<br />

Metern sind attraktive Standortvorteile für<br />

Ansiedlungen im Hafenbereich. Die Stadt<br />

Sassnitz und die Fährhafen Sassnitz GmbH<br />

planen gegenwärtig die weitere Erschließung<br />

einer rund acht Hektar großen Fläche<br />

zur Neugewinnung von gewerblichen Unternehmen<br />

aus dem Offshore-Bereich oder von<br />

maritimen Dienstleistern.<br />

Infos für Investoren<br />

Über Standortvorteile und freie Gewerbeflächen<br />

informiert das Internetportal<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Vorpommern</strong> potenzielle Investoren<br />

unter:<br />

www.invest-in-vorpommern.de.<br />

Die Erweiterung des Wirtschaftshafens in<br />

Barth für ein Investitionsvolumen von 15<br />

Millionen Euro wurde im Sommer abgeschlossen.<br />

Um Platz für weitere Unternehmensansiedlungen<br />

zu schaffen, wurden unter anderem<br />

Verkehrs- und Versorgungsanlagen erweitert,<br />

das Hafenbecken ausgebaggert und<br />

eine Mole gebaut. Zusätzlich ist ein neuer<br />

Liegeplatz von 110 Metern Länge errichtet<br />

worden für Frachtschiffe oder anderweitige<br />

touristische und maritime gewerbliche Nutzung.<br />

Aber auch die weiteren Häfen wie der<br />

Seehafen Stralsund und die Gewerbeflächen<br />

in den Häfen von Greifswald-Ladebow, Vierow,<br />

Wolgast, Ueckermünde, Anklam oder<br />

Jarmen sind in den letzten Jahren auf die Bedürfnisse<br />

von Unternehmensansiedlungen<br />

hin ausgebaut worden.<br />

Hinzu kommen Groß-Gewerbestandorte an<br />

Land wie das direkt an der A 20 gelegene<br />

Industriegebiet Pommerndreieck oder das<br />

ebenfalls nur drei Kilometer von der Autobahn<br />

gelegene Gewerbe- und Industriegebiet<br />

Pasewalk.<br />

Dr. Arthur König<br />

Oberbürgermeister der<br />

Hansestadt Greifswald<br />

„Die Universitäts- und<br />

Hansestadt Greifswald<br />

als Motor und Leuchtturm<br />

des Landkreises<br />

<strong>Vorpommern</strong>-Greifswald<br />

hat sich in den letzten Jahren zu einem national<br />

und international beachteten Wissenschafts-,<br />

Technologie- und Forschungsstandort<br />

entwickelt.“<br />

<strong>W+M</strong><br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


6 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Interview<br />

„Die Industrie ist für uns unverzichtbar“<br />

Interview mit Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU)<br />

Der gebürtige Greifswalder Harry Glawe (60) ist seit drei Jahren Wirtschaftsminister in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

WIRTSCHAFT+MARKT sprach mit dem CDU-Politiker über die Situation der<br />

Unternehmen im Nordosten des Landes.<br />

<strong>W+M</strong>: Herr Minister, wie hat sich die Region<br />

<strong>Vorpommern</strong> in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt?<br />

Harry Glawe: Das ganze Land hat sich wirtschaftlich<br />

gut entwickelt. Das trifft auch<br />

auf <strong>Vorpommern</strong> zu. Vor zehn Jahren hatte<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ein Bruttoinlandsprodukt<br />

von knapp 30 Milliarden Euro,<br />

heute liegen wir bei 37 Milliarden Euro. In<br />

<strong>Vorpommern</strong> haben wir große Schritte in Sachen<br />

Infrastrukturausbau gemacht. Allerdings<br />

sind noch nicht alle Probleme gelöst,<br />

so brauchen wir etwa für den weiteren Ausbau<br />

der B 96 nach Bergen noch einige Millionen<br />

Euro vom Bund.<br />

<strong>W+M</strong>: Wo steht die Region aus wirtschaftlicher<br />

Sicht heute im Landesvergleich?<br />

Harry Glawe: Wir haben in <strong>Vorpommern</strong> den<br />

Dienstleistungssektor – in den Bereichen<br />

Tourismus und Gesundheitswirtschaft. Aber<br />

auch andere wichtige Branchen wie etwa die<br />

maritime Industrie. Speziell auf den Werften<br />

gab es einen erfreulichen Umschwung: Etwa<br />

zu einem Drittel wird noch Schiffbau betrieben<br />

und zwei Drittel nehmen die Produktion<br />

von Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer<br />

Energien ein. Unser Handwerk leistet einen<br />

wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in der Region. Für die Fachkräfteentwicklung<br />

sowie den Bereich Forschung<br />

und Entwicklung ist unsere hervorragende<br />

Hochschullandschaft – etwa die Universität<br />

in Greifswald oder die Fachhochschule Stralsund<br />

– ein bedeutendes Standbein.<br />

<strong>W+M</strong>: Auf welche Entwicklungen in <strong>Vorpommern</strong><br />

sind Sie besonders stolz?<br />

Harry Glawe: Die Entwicklung in Mukran<br />

mit dem Bau des Offshorewindparks Baltic<br />

II vor Rügen ist wirklich positiv. Unternehmerisch<br />

hat die Region viele Erfolgsgeschichten<br />

zu bieten. Stellvertretend<br />

nenne ich hier nur Eberspächer in Torgelow,<br />

ml&s in Greifswald, den Lila-Heimatbäcker<br />

aus Pasewalk oder die Gießerei<br />

MAT Fundries Europe in Ueckermünde<br />

als Fahrzeugzulieferer. Und unsere<br />

Ernährungswirtschaft betreibt konsequent<br />

die qualitative Weiterentwicklung<br />

ihrer Produkte und setzt dabei<br />

mehr und mehr auf Veredelung.<br />

<strong>W+M</strong>: Hat der Schiffbau in der Region<br />

angesichts der immer stärker<br />

Minister Harry Glawe im Gespräch mit Verleger<br />

Frank Nehring (l.) und Chefredakteur<br />

Karsten Hintzmann.<br />

werdenden Konkurrenz in Asien eine Zukunft?<br />

Harry Glawe: Wir haben Chancen im Spezialschiffbau<br />

und im maritimen Anlagenbau –<br />

zum Beispiel mit Serviceschiffen für Windparks<br />

und Konverterplattformen. Darüber hinaus<br />

gibt es Nischen beim Neu- und Umbau<br />

von Marine- und Behördenschiffen.<br />

<strong>W+M</strong>: Ihr Land hat einen großen Standortvorteil<br />

– die Ostseeküste mit herrlichen<br />

Stränden. Wie wollen Sie mit diesem Pfund<br />

künftig noch stärker wuchern?<br />

Harry Glawe: Unser Ziel steht: Wir wollen<br />

Urlaubsziel Nummer eins für Familien in<br />

Deutschland bleiben. Dafür werden die qualitativen<br />

Standards in den Hotels, Ferienwohnungen<br />

und auf den Campingplätzen weiter<br />

ausgebaut. Zudem arbeiten wir daran, den<br />

Urlaubern kulturelle Angebote zu machen,<br />

die das Erlebnisspektrum erweitern und auch<br />

attraktive Alternativen sind, wenn die Sonne<br />

mal nicht scheint.<br />

Interview:<br />

Karsten Hintzmann und Frank Nehring<br />

Fotos: Wirtschaftsministerium MVP (unten), Hintzmann (oben)<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 7<br />

Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

Schiff- und Metallbau<br />

Schiffbauer seit Jahrhunderten<br />

Mehr als 200 Betriebe im Schiff- und Metallbau setzen heute<br />

in <strong>Vorpommern</strong> eine Tradition fort, die das Land an der Küste<br />

schon seit Jahrhunderten wirtschaftlich prägt und deren Zukunft<br />

vom Land Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> unterstützt wird.<br />

Die maritime Industrie – Hafenwirtschaft,<br />

Seeschifffahrt und Schiffbau<br />

– hat sich trotz aller Veränderungen<br />

auf den globalen Märkten ihre Rolle als bedeutender<br />

Stützpfeiler der Wirtschaft in<br />

<strong>Vorpommern</strong> bewahren können. Die großen<br />

Werftenstandorte in Stralsund und Wolgast<br />

sind wichtige Kristallisationspunkte für eine<br />

spezialisierte Zuliefererindustrie von der<br />

Metallverarbeitung bis zur Elektronikbranche.<br />

Für das Land Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

bleibt die Schiffbauindustrie auch künftig<br />

von wirtschaftspolitisch strategischer Bedeutung.<br />

Die Volkswerft Stralsund, eine der vielseitigsten<br />

Werften im Ostseeraum, steht nach<br />

der Übernahme durch die russische Nordic<br />

Yards-Gruppe vor einem Neuanfang, der vor<br />

allem im Offshore-Bereich liegen soll. Die<br />

Peene-Werft in Wolgast, seit 2013 im Besitz<br />

der Bremer Lürssen-Gruppe, ist sowohl im Zivil-<br />

und Marineschiffbau als auch im Reparaturgeschäft<br />

tätig. Die Schiffswerft Barth<br />

GmbH ist ein Unternehmen mit langjähriger<br />

Erfahrung im Bereich der Schiffsreparaturen.<br />

Auch im Bau von Segel- und Motor yachten<br />

genießt der Standort <strong>Vorpommern</strong> internationale<br />

Wertschätzung. Sowohl die modernen<br />

Yachten der Bootsbau Rügen GmbH in<br />

Lauterbach als auch die der Greifswalder<br />

HanseYachts AG sind auf den Weltmeeren zu<br />

Hause.<br />

Von besonderer Vielfalt gekennzeichnet ist<br />

der Metallbau in der Region, der auf Innovation<br />

und technologieintensive Erzeugnisse<br />

setzt. Zum Teil finden die Unternehmen<br />

in der expandierenden Energiebranche oder<br />

im Schiffbau zuverlässige Auftraggeber und<br />

Geschäftsfelder. Zum Teil sind sie aber auch<br />

vertriebsseitig der Region längst entwachsen<br />

wie beispielsweise die Ferrum Technik<br />

GmbH in Wendorf, die ihre Leichtbauhallen<br />

weltweit exportiert.<br />

Viele Unternehmen im Schiff- und Metallbau<br />

<strong>Vorpommern</strong>s haben deshalb weiter Bedarf<br />

an gut ausgebildeten Fachkräften. Diese<br />

Ausbildung findet in den Betrieben selbst<br />

ebenso wie an der Fachhochschule Stralsund<br />

statt, zu deren Studienangebot der duale Bachelor-Studiengang<br />

Maschinenbau mit den<br />

Ausrichtungen Produktionsmanagement und<br />

Schiffbautechnik gehört. An der nahen Universität<br />

Rostock steht zudem der Bachelorund<br />

Master-Studiengang Maschinenbau auf<br />

dem Lehrplan sowie der Master-Studiengang<br />

Schiffs- und Meerestechnik.<br />

<strong>W+M</strong><br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


8 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />

HanseYachts AG<br />

Segelträume vom Ryck<br />

Die HanseYachts AG ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von hochseetüchtigen<br />

Segelyachten. Rund 600 Boote verlassen jährlich die Bootsbauhallen in der Hansestadt.<br />

Immer auf Kurs: Dr. Jens Gerhardt,<br />

CEO der HanseYachts AG.<br />

Seine härtesten Wettbewerber kann<br />

Dr. Jens Gerhardt, CEO der HanseYachts<br />

AG, ohne Umschweife sofort benennen:<br />

„Unsere Konkurrenz sind der Sportwagen, der<br />

Pool oder das Ferienhaus“, beschreibt Gerhardt<br />

die Gemütslage seiner Kunden, die<br />

in der zweiten Hälfte ihres Lebens das, was<br />

sie erarbeitet haben, auch genießen wollen.<br />

Keine Frage, dass Gerhardt seine Segelyachten<br />

in diesem Vergleich klar im Vorteil sieht.<br />

„Was man in dieser Preisklasse als Ferienhaus<br />

angeboten bekommt, ist doch oft enttäuschend“,<br />

winkt der gebürtige Hamburger ab.<br />

Enttäuschungen, die man als Käufer einer<br />

Segelyacht aus der innovativen Greifswalder<br />

Bootsbauschmiede wohl kaum erlebt.<br />

Anderenfalls wäre den Norddeutschen nicht<br />

der Aufstieg aus kleinen Anfängen – Michael<br />

Schmidt gründete 1993 das Unternehmen<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Boots- und<br />

Reparaturwerft Greifswald am Fluß Ryck mit<br />

gerade mal neun Mitarbeitern – zum zweitgrößten<br />

Hersteller der Welt in ihrem Yachtensegment<br />

(Rumpflänge von 10 bis 20 Metern)<br />

gelungen.<br />

2007 gingen die Greifswalder Yachtenbauer<br />

an die Börse. Mit dem akquirierten Kapital<br />

entstand eine der modernsten Produktionsstätten<br />

für den Serienbau von Segelyachten.<br />

Rund 1.050 Mitarbeiter arbeiten an den zwei<br />

Standorten in Greifswald und einem Werk im<br />

polnischen Goleniow, in dem stundenintensive<br />

Vorarbeiten geleistet werden.<br />

Erst jüngst erfolgten rund 200 Neueinstellungen,<br />

weil die HanseYachts AG sich nach<br />

der Übernahme der Marke „Sealine“ nun auch<br />

im Motorboot-Massenmarkt etablieren möchte.<br />

Nicht ohne Grund: Das Marktvolumen ist<br />

rund zweieinhalb Mal so groß wie das für<br />

Segelyachten. „Gerade die Schwellenländer<br />

sind eher über Motoryachten zu erschließen“,<br />

nennt Gerhardt einen der Gründe für die Erweiterung<br />

des Produkt-Portfolios.<br />

Die Greifswalder Bootsbauer fahren ohnehin<br />

eine Mehrmarken-Strategie mit klaren<br />

Abgrenzungen und Identitäten. Die klassische<br />

Marke „Hanse“ steht für komfortable Familienyachten,<br />

„Moody“ für luxuriöse Classic-Yachten,<br />

bei denen besonders hochwertige<br />

Materialien verarbeitet werden. „Dehler“<br />

spricht eher den dynamischen Segler an<br />

und „Varianta“ ist das Angebot für Einsteiger.<br />

„Segeln steht heute für Entspannung<br />

und Entschleunigung, nicht mehr für harten<br />

und schweißtreibenden Wettbewerbssport“,<br />

beschreibt Gerhardt den Imagewandel, der<br />

seinem Geschäft zu Gute kommt.<br />

Mit dieser Strategie überdauert die Werft<br />

auch die schwere Flaute, die seit der Finanzkrise<br />

das Geschäft mit den exklusiven Seglern<br />

verhagelt. Gerade in den heftig gebeutelten<br />

Ländern rund ums Mittelmeer brach<br />

die Nachfrage spürbar ein. Der Konsolidierungsprozess<br />

in der Branche ist deshalb noch<br />

längst nicht abgeschlossen. „Der Weltmarkt<br />

ist nach 2007 deutlich kleiner geworden“,<br />

räumt HanseYachts-Chef Gerhardt ein.<br />

Gegenwärtig exportieren die Greifswalder<br />

ihre Yachten in rund 90 Länder, gerade in<br />

Neuseeland und Australien sind die Boote<br />

von der Ostsee populär. Auch die USA,<br />

West- und Nordeuropa, Asien und Teile<br />

Südamerikas versprechen noch Zuwachsraten.<br />

Dafür setzt HanseYachts im Wettbewerb<br />

auf die Weiterentwicklung ihrer Modelle<br />

mit innovativem Designideen, variabel<br />

kombinierbaren Modulen für den<br />

Innenausbau, den Einsatz verschiedener<br />

Hölzer und eine breite Vielfalt bei der Zusatzausrüstung,<br />

um trotz der Serienfertigung<br />

möglichst viele individuelle Kundenwünsche<br />

befriedigen zu können. Genug<br />

Argumente, da ist sich Dr. Jens Gerhardt sicher,<br />

um sich gegen Sportwagen, Pool und<br />

Ferienhaus zu entscheiden.<br />

www.hanseyachts.com<br />

Foto: Susann Welscher<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 9<br />

Ferrum Technik GmbH<br />

Die Allzweck-Halle<br />

aus Wendorf<br />

Ihre Einsatzmöglichkeiten sind schier unerschöpflich:<br />

Rundbogenhallen eignen sich als Viehställe ebenso<br />

wie zum Einsatz auf Baustellen beim Reinigen verseuchter<br />

Böden. Produziert werden sie für den Weltmarkt<br />

von der Ferrum Technik GmbH in Wendorf<br />

nahe Stralsund.<br />

Foto: Torsten George<br />

Ferrum-Gründer<br />

Sebastian Hünnekens<br />

baut Rundbogenhallen<br />

nach Maß.<br />

Weiter entfernt könnte die Welt der<br />

superreichen Scheichs und Oligarchen<br />

nicht erscheinen als im beschaulichen<br />

Groß-Lüdershagen, einem Ortsteil<br />

der Gemeinde Wendorf im Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen.<br />

Und dennoch bedeutet sie<br />

für Sebastian Hünnekens, Geschäftsführer<br />

der Ferrum Technik GmbH, im Augenblick<br />

nichts weniger als einen Meilenstein in der<br />

Unternehmenshistorie. Denn wenn auf einer<br />

Kieler Werft gegenwärtig eine der größten<br />

privaten Segelyachten der Welt aus der Taufe<br />

gehoben wird, ist Hünnekens im wahrsten<br />

Sinne des Wortes mit an Bord.<br />

Für das Mega-Schiffbauprojekt entwirft der<br />

gebürtige Münsterländer mit den Spezialisten<br />

der Ferrum Technik gerade seine bisher<br />

anspruchsvollste Hallenkonstruktion. Die<br />

Werfthalle wird mit einem verschiebbaren<br />

Dach ausgestattet, damit Teile durch das geöffnete<br />

Dach verladen werden können. Schon<br />

die Maße verdeutlichen die Dimension der<br />

Herausforderung, die mit diesem Projekt mit<br />

einem Auftragsvolumen von<br />

3,5 bis vier Millionen Euro für<br />

die 105 Mitarbeiter der Ferrum<br />

Technik einhergeht: 42<br />

Meter Breite, 48 Meter Höhe<br />

und 156 Meter Länge, dazu<br />

fahrbar auf einem Schienensystem.<br />

„Das fordert die ganze<br />

Leistungsfähigkeit unserer<br />

Schweißroboter“, weiß<br />

Hünnekens.<br />

Doch Herausforderungen hat der gelernte Jurist<br />

noch nie gescheut. Anderenfalls wäre es<br />

vor vier Jahren gar nicht zur Gründung seines<br />

Unternehmens gekommen. Auf einer Messe<br />

für Reitsport waren Hünnekens die Leichtbauhallen<br />

als idealer Unterstand für Pferde<br />

aufgefallen. Das einfache Prinzip und die<br />

vielfältigen Einsatzbereiche faszinierten ihn<br />

auf Anhieb, so dass er für den kanadischen<br />

Hersteller den europaweiten Vertrieb übernahm.<br />

„Allerdings scherten sich die Kanadier<br />

kaum um die Bedürfnisse ihrer europäischen<br />

Kunden“, erinnert sich Hünnekens.<br />

Mit der Überzeugung, die Rundbogenhallen<br />

kundenorientierter und in besserer Qualität<br />

herstellen zu können, wagte er 2010 deshalb<br />

den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />

In Groß-Lüdershagen produziert Hünnekens<br />

seither – gemessen an der Größe einer<br />

Durchschnittshalle – mehr als 570 Rundbogenhallen<br />

im Jahr. Hinzu kommen die Fertigung<br />

von Einrohrrahmen und Binderrahmen.<br />

Eine firmeneigene Folienkonfektion für<br />

die Dachhaut rundet das Produktionsportfolio<br />

des Unternehmens ab. Ob als Milchkuhstall,<br />

Reithalle oder im Baustellenbetrieb: Die<br />

Leichtbauhallen aus <strong>Vorpommern</strong> kommen<br />

in Kasachstan ebenso wie in Australien, Rumänien<br />

oder Schweden zum Einsatz. Hünnekens<br />

konzentriert sich dabei keineswegs auf<br />

außergewöhnliche Großprojekte wie die Kieler<br />

Werfthalle. Gerade die Standardhallen –<br />

die kleinste misst drei mal drei Meter – machen<br />

das Massengeschäft der Ferrum Technik<br />

aus. „Manchmal“, sagt Hünnekens mit einem<br />

Lachen, „bin ich bei Fahrten übers Land<br />

selbst überrascht, zu sehen, wo überall unsere<br />

Hallen im Einsatz sind.“ Dabei müssen<br />

sich Wendorfer auch einem harten Wettbewerb<br />

erwehren. „Viele glauben, dies sei ein<br />

einfaches Geschäft, in dem man schnell erfolgreich<br />

sein kann“, klagt der agile Unternehmer<br />

über zahlreiche Trittbrettfahrer in<br />

der Branche, denen sie durch eine stärkere<br />

Automatisierung und höheren Qualitätsansprüchen<br />

in der Verarbeitung begegnen.<br />

Bleibt noch die Frage, warum Hünnekens<br />

heute den Weltmarkt aus <strong>Vorpommern</strong> und<br />

nicht aus dem heimischen Münsterland beliefert.<br />

„Meine Familie hatte bereits ein Ferienhaus<br />

in der Region und wir wussten daher,<br />

dass man hier gut leben kann“, gibt der<br />

erfolgreiche Unternehmer eine ganz persönliche<br />

Begründung. Getreu dem vorpommerschen<br />

Motto: „Warum nicht da arbeiten, wo<br />

andere urlauben?“<br />

www.ferrum-technik.com<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


10 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />

HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH<br />

Stahlbau-Kompetenz aus Wusterhusen<br />

Qualität, Sicherheit und Hochleistung – auf diesen drei Säulen beruht der Erfolg der<br />

HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH.<br />

Geschäftsführer Andreas Pörsch und Ehefrau<br />

und Geschäftsführerin Kathrin Pörsch.<br />

Wer an der Autobahn A 20 das Gewerbegebiet<br />

Pommerndreieck passiert,<br />

dem fällt die wuchtige Produktionshalle<br />

der biosanica Manufaktur GmbH unweigerlich<br />

ins Auge. Ein Gebäudekomplex mit<br />

einer Rahmen-Riegel-Stahltragkonstruktion<br />

mit Fassadenthermoelementen und einem<br />

Warmdachaufbau mit einer hochwertigen<br />

Folienabdichtung. Konzipiert und bis<br />

zur schlüsselfertigen Übergabe erstellt hat<br />

die Lebensmittelfabrik die HAB Hallen- und<br />

Anlagenbau GmbH, die es ermöglichte, dass<br />

biosanica innerhalb von sechs Monaten bereits<br />

den Betrieb aufnehmen konnte.<br />

„Wir richten uns nach den individuellen<br />

Wünschen der Bauherren und Architekten“,<br />

sagt HAB-Geschäftsführer Andreas Pörsch,<br />

dessen Unternehmen ein komplettes Leistungspaket<br />

vom Entwurf über Baurechtbeantragung,<br />

Statikberechnung und Ausführungsplanung<br />

bis zur Installation der Gebäudetechnik<br />

übernimmt.<br />

Mittlerweile errichtet es deutschland- und<br />

europaweit Gewerbe- und Industriebauten<br />

aus Stahl. „Viele unserer Auftraggeber haben<br />

uns bei Projekten im Ausland mitgenommen“,<br />

nennt Pörsch einen der Gründe für den<br />

Exporterfolg.<br />

Zum klassischen Gewerbe- und Industriebau<br />

haben sich inzwischen als neues Geschäftsfeld<br />

Spezialanlagen aus Stahl für die touristische<br />

Infrastruktur gesellt: Der Panoramaturm<br />

in der Promenadenhalle des Ostseebads<br />

Zinnowitz trägt beispielsweise die<br />

Handschrift der Wusterhusener Stahlbauer.<br />

Einen Teil seines Umsatzes investiert das<br />

Unternehmen dabei regelmäßig in die Entwicklung<br />

innovativer Projektideen und Produkte.<br />

So entstand in der Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung der HAB 2011 das<br />

Konzept für den ersten deutschen Meereswellenschwimmergenerator<br />

zur Energiegewinnung,<br />

der auf der Ostsee vor Peenemünde<br />

erfolgreich zum Einsatz kam.<br />

„Wir sind ein visionsgeführtes Unternehmen“,<br />

betont HAB-Geschäftsführer Pörsch,<br />

dem nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />

sondern auch eine starke Einbindung der<br />

eigenen Mitarbeiter am Herzen liegt: „Unser<br />

Ziel ist es, dass unsere Mitarbeiter ihre<br />

eigene Erfüllung in der Arbeit finden.“<br />

www.hab-wusterhusen.de<br />

Hadrian GmbH & Co. KG<br />

Mit hoher Fertigungstiefe<br />

Frank Dannenberg,<br />

Metallbau-Spezialist<br />

aus Wolgast.<br />

„Wir sind mit unseren Kunden gewachsen.“<br />

Auf diese Formel bringt Frank Dannenberg,<br />

Firmengründer und Geschäftsführer der Hadrian<br />

GmbH & Co. Metall- und Kunststofftechnik<br />

KG, die Entwicklung des Metallbau-Spezialisten<br />

aus Wolgast. Dabei war die Firmengründung<br />

1997 durchaus ein Wagnis. Mit vier<br />

Mitarbeitern und ersten Auftragsfertigungen<br />

für den Schienenfahrzeugbau startete der gelernte<br />

Jurist in die Selbständigkeit.<br />

Heute reicht das Spektrum der Hadrian GmbH<br />

& Co. KG, die schon mehrfach für die Integration<br />

von Menschen mit Handicap und als<br />

familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet<br />

wurde, aber viel weiter. Mit ihrem<br />

modernen Maschinenpark fertigen die<br />

94 Mitarbeiter Teile für die Innenausstattung<br />

großer Kreuzfahrtschiffe, sind an der<br />

Herstellung von Schwingungsdämpfern für<br />

Windkraftanlagen beteiligt und liefern Baugruppen<br />

für Schaltschränke. Zu verdanken<br />

ist dieser Erfolg auch der Tatsache, dass bei<br />

Hadrian mit hoher Fertigungstiefe und einem<br />

Maschinenpark, in den das Unternehmen<br />

jährlich etwa eine Million Euro investiert,<br />

produziert wird.<br />

www.hadrian-wolgast.de<br />

Fotos: Torsten George<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 11<br />

Eisengießerei Torgelow GmbH<br />

Tradition auf neuem Kurs<br />

Wechselvolle Zeiten hat die Eisengießerei<br />

Torgelow GmbH schon mehrfach erlebt<br />

– bei einem Unternehmen, das auf eine<br />

250-jährige Geschichte zurückblicken kann,<br />

mag das kaum verwundern. Erst jüngst haben<br />

sich die Torgelower, die zu den größten<br />

europäischen Handformgießereien gehören,<br />

wieder neu aufgestellt.<br />

„Wir haben das Unternehmen neu strukturiert,<br />

Prozesse verschlankt und die Durchlaufzeiten<br />

verkürzt, um so die Produktivität<br />

zu steigern“, erläutert Geschäftsführer Peter<br />

Krumhoff. Der Turnaround kam nicht von ungefähr.<br />

Mitte des letzten Jahrzehnts war die<br />

Torgelower Eisengießerei mit dem Boom der<br />

Windenergie rasant gewachsen, hatte zeitweilig<br />

bis zu 760 Mitarbeiter und litt in der<br />

Folge während der Flaute der Windmühlenbauer<br />

unter Überkapazitäten. Heute fertigen<br />

noch 420 Beschäftigte<br />

mit ausgeprägter Fachkompetenz<br />

im Bereich<br />

des handgeformten Grauund<br />

Sphäroguss hauptsächlich<br />

Serienbauteile<br />

wie Lagergehäuse, Wellen,<br />

Statorglocken oder<br />

Turbinengehäuse für die<br />

Windkraftindustrie und<br />

die Energiebranche. Dabei<br />

werden in Torgelow die größten tonnenschweren<br />

Maschinenträger und Naben für<br />

Windkraftanlagen weltweit produziert.<br />

„Mittlerweile wächst unser Umsatz wieder“,<br />

freut sich Gießerei-Chef Krumhoff, dass die<br />

Torgelower in einem vor allem im Windkraftanlagenbau<br />

preissensiblen Markt wieder Fuß<br />

gefasst haben. „Unsere Wettbewerber sitzen<br />

Geschäftsführer der Gießerei:<br />

Peter Krumhoff (l.) und Axel Jagow.<br />

vor allem in Asien. Um diesen etwas entgegensetzen<br />

zu können, müssen wir den Vertrieb<br />

und die technologische Betreuung der<br />

Kunden ausbauen“, beschreibt Krumhoff die<br />

Strategie, die vor allem auf Kundenzufriedenheit<br />

mit bestehenden Kunden sowie auf<br />

das Neukunden- und Neuproduktgeschäft gerichtet<br />

ist. www.eisengiesserei-torgelow.de<br />

Fotos: Torsten George (oben), GICON GmbH (unten)<br />

GICON GmbH<br />

Schwimmende Windräder<br />

Offshore-Windkraft ist ein wichtiges<br />

Puzzleteil zum Gelingen der Energiewende.<br />

Doch die Errichtung der Anlagen, bei<br />

Produktion bei der ESG Stralsund GmbH.<br />

denen Fundamentpfähle in den Meeresboden<br />

gerammt werden müssen, stellt die Betreiber<br />

immer wieder vor Probleme. Der Baulärm<br />

beeinträchtigt die Tierwelt,<br />

der Materialeinsatz<br />

produziert hohe Kosten.<br />

Zudem: Etwa 75 Prozent<br />

des weltweiten Offshore-<br />

Potenzials befinden sich<br />

bei Wassertiefen größer<br />

als 30 Meter – für die<br />

herkömmliche Technologie<br />

der Tripods oder<br />

Monopiles damit außer<br />

Reichweite.<br />

Die Lösung könnte bald<br />

aus Stralsund kommen:<br />

Schwimmende Fundamente,<br />

bestehend aus<br />

vier riesigen Schwimmtanks,<br />

die später mittels<br />

Stahlseilen unter Wasser gezogen und<br />

am Meeresboden verankert werden. Die 80<br />

Mitarbeiter der ESG Edelstahl und Umwelttechnik<br />

Stralsund GmbH (ESG), ein Tochterunternehmen<br />

der GICON-Gruppe, arbeiten<br />

derzeit mit Hochdruck an Deutschlands erster<br />

schwimmender Windkraftanlage, die nach<br />

diesem Prinzip funktioniert. In den Hallen<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Volkswerft<br />

Stralsund wird gegenwärtig das Fundament<br />

gebaut, das Anfang 2015 zu Wasser gelassen<br />

werden soll.<br />

Burkhard Schuldt, Leiter des Projekts bei<br />

der ESG: „Das Windrad wird dann aus Transportgründen<br />

im Hafen Mukran oder in Rostock<br />

auf das Fundament montiert. Die fertige<br />

Windkraftanlage kommt anschließend nahe<br />

dem Windpark Baltic I zum Einsatz.“ Läuft<br />

der Betrieb erfolgreich, haben die Entwickler<br />

der GICON-Gruppe vor allem die internationalen<br />

Märkte im Visier. www.gicon.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


12 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />

Ostseestaal GmbH & Co. KG<br />

Vom Schiffszulieferer zur Allzweckwaffe<br />

Komplexe dreidimensional geformte Bauteile aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und Speziallegierungen<br />

stellt die Ostseestaal GmbH & Co. KG her. Mit ihrem Know-how haben sich die Stral sunder<br />

längst über den Schiffbau hinaus neue Märkte erobert.<br />

Wenn Sebastian Vettel & Co. mit<br />

ihren Formel-1-Boliden auf dem<br />

Rennkurs in Abu-Dhabi Runde<br />

um Runde um Sieg und Punkte kämpfen,<br />

dann kann Dr. Thomas Kühmstedt, Prokurist<br />

der Ostseestaal GmbH & Co. KG,<br />

mit etwas Glück immer wieder auch einen<br />

Blick auf die Ergebnisse seiner Arbeit<br />

erhaschen. Jedenfalls dann, wenn<br />

die Brücke der Marina Hotels über der<br />

Formel-1-Strecke ins Visier der TV-Kameras<br />

gerät. Denn an deren Fertigung war<br />

das Unternehmen am Strelasund entscheidend<br />

beteiligt. Nicht der erste kühne<br />

Architektenentwurf, für den die Ostseestädter<br />

komplex gebogene Stahlbauteile<br />

geschnitten und verformt haben.<br />

Auch für den Porsche Pavillon in Wolfsburg,<br />

das National Convention Centre in<br />

Doha oder den Bahnhofsneubau im niederländischen<br />

Arnheim setzte Ostseestaal die<br />

Visionen der Architekten und Planer in handfesten<br />

Stahl um.<br />

Wenn es darum geht, sich ändernden Märkten<br />

anzupassen und damit auch in schwierigen<br />

Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben, dann<br />

ist das ursprünglich aus den Niederlanden<br />

stammende Unternehmen zweifellos ein Vorzeigebetrieb<br />

in <strong>Vorpommern</strong>. Denn eigentlich<br />

ist Ostseestaal im klassischen Schiffbau<br />

beheimatet. Die Wurzeln des Unternehmens<br />

liegen in der holländischen Werftenindustrie.<br />

„Dort hatten sich kleinere Werften zusammengetan<br />

und ein gemeinsames Unternehmen<br />

gegründet, um die für den Schiffbau<br />

benötigten Aluminium- und Stahlteile<br />

kostengünstiger schneiden und formen zu<br />

können“, schildert Kühmstedt die Historie<br />

des Unternehmens.<br />

Daraus entstand mit der Central Industry<br />

Group ein industrieller Mischkonzern mit<br />

Erfolgreicher Stahlbauer aus Stralsund:<br />

Dr. Thomas Kühmstedt (r.).<br />

zahlreichen Tochtergesellschaften, darunter<br />

die Stralsunder Ostseestaal. Die Idee<br />

der Gründung 1999: Im Werftenland Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

und mit Sitz direkt<br />

im Schatten der Stralsunder Volkswerft<br />

das Know-how als Schiffbauzulieferer nach<br />

Deutschland zu exportieren. „Das hat anfangs<br />

auch gut geklappt“, erinnert sich<br />

Kühmstedt, „aber die Märkte haben sich gewandelt.“<br />

Die Abwanderung des Fracht- und Containerschiffbaus<br />

nach Asien, die Konzentration<br />

der hiesigen Werften auf Spezialschiffe<br />

mit weniger Stahlbedarf, schließlich das zwischenzeitliche<br />

Aus der benachbarten Volkswerft.<br />

„Wir haben uns überlegt, in welchen<br />

Bereichen die 3-D-Verformung von Blechen<br />

noch benötigt wird“, beschreibt Kühmstedt<br />

die Notwendigkeit, sich neue Betätigungsfelder<br />

zu suchen. Und die Ostseestaal-Manager<br />

wurden fündig: Bauteile mit bestmöglichen<br />

Fließeigenschaften für Wasserkraftwerke,<br />

um eine optimale Effizienz zu erreichen,<br />

aerodynamisch geformte Rotorblätter für<br />

Windkraftanlagen, Stahlkonstruktionen in<br />

der Architektur oder den Formenbau für kohlefaserbasierte<br />

Flugzeugkomponenten. Und<br />

auch eigene kreative Entwicklungen haben<br />

die große Werkhalle der Ostseestaal schon<br />

verlassen: Die Idee eines komplett emissionsfreien<br />

Solarschiffes konnte erfolgreich realisiert<br />

werden – als Fähren sind sie heute unter<br />

anderem auf Berliner Gewässern im Einsatz.<br />

„Mittlerweile macht der Schiffbau noch 50<br />

Prozent unseres Auftragsvolumens aus“,<br />

so Kühmstedt über den Wandel des Unternehmens<br />

vom reinen Schiffszulieferer zur<br />

Allzweckwaffe für anspruchsvoll geformte<br />

Stahlbausegmente. Die Leidenschaft für<br />

den Schiffbau ist den Stralsundern dennoch<br />

erhalten geblieben und so hofft Kühmstedt<br />

mit Blick auf das große Werftareal vor seinem<br />

Fenster, dass auch dort bald wieder Hochbetrieb<br />

herrscht.<br />

www.ostseestaal.de<br />

Foto: Susann Welscher<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 13<br />

FLZ Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH<br />

Mehr als nur schöne Fassaden<br />

Berlin, Unter den Linden: Die historische<br />

Staatsbibliothek erhält einen zentralen<br />

Lesesaal. Ein Neubau inmitten der bestehenden<br />

Altbauten. Lesesaaldecke und<br />

Wände werden mit einem PTFE-Glasfasergewebe<br />

bespannt, das von Stahlkonstruktionen<br />

im Wand- und Deckenbereich getragen<br />

wird. Verantwortlich für die Ausführung: die<br />

FLZ Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH.<br />

Auch an der metallisch glänzenden Fassade<br />

des neuen Hörsaalgebäudes auf dem Osnabrücker<br />

Uni-Campus haben die Rüganer ihre<br />

Handschrift hinterlassen. Ein wahres Prestigeprojekt:<br />

die 331 Stahlplatten, die der<br />

Außenhaut des Ozeaneums in Stralsund ein<br />

unverwechselbares Gesicht verleihen. Die<br />

Installation gilt als ingenieurtechnische<br />

Meisterleistung der Lauterbacher.<br />

Architektonisch anspruchsvolle Sonderkonstruktionen<br />

sind das Metier des von Martin<br />

Hurtienne geführten Stahl- und Metallbauunternehmens.<br />

„Wenn gestalterisch stark<br />

auffallende und prägende Bauteile zum Einsatz<br />

kommen, sind wir gefragt. Manchmal<br />

auch dort, wo andere aufgeben“, erläutert<br />

Hurtienne, dessen 60 Mitarbeiter längst darin<br />

geschult sind, den innovativen Entwürfen<br />

Martin Hurtienne setzt<br />

Architekten-Visionen um.<br />

hochkarätiger Star-Architekten wie etwa Daniel<br />

Libeskind Gestalt zu verleihen. Deshalb<br />

ist gut ausgebildeter Nachwuchs bei der FLZ<br />

stets gefragt. „Wir sind immer wieder auf der<br />

Suche nach geeigneten Spezialisten – bis hin<br />

nach Berlin“, so Hurtienne, der bei der Mitarbeitersuche<br />

immer wieder gern auch mit der<br />

Lebensqualität der Insel Rügen wirbt.<br />

www.flz-lauterbach.de<br />

Fotos: Susann Welscher (oben), Torsten George (unten)<br />

AKB Anlagen- und Kraftwerksrohrleitungsbau Greifswald GmbH<br />

Know-how aus Greifswald<br />

Manchmal müssen die Mitarbeiter der<br />

AKB Greifswald GmbH auch in den Untergrund.<br />

So wie gegenwärtig unter dem<br />

Schott-Gelände in der Universitätsstadt Jena.<br />

Europaweit<br />

erfolgreich:<br />

AKB-Chef<br />

Michael Lüdeke.<br />

Dort sollen in 30 Metern Tiefe die Fernwärmeleitungen<br />

in einem Tunnel erneuert werden.<br />

Auch in dieser eher ungewohnten Umgebung<br />

bewährt sich das Know-how der AKB<br />

Greifswald GmbH, das sich<br />

das Unternehmen seit der<br />

Gründung 1996 in der Fertigung<br />

und Montage von<br />

Rohrleitungen erworben<br />

hat. In der Planung, Herstellung<br />

und Revision von<br />

Komponenten und Systemen<br />

im Industrierohrleitungsbau,<br />

in der Kraftwerks-<br />

und Versorgungstechnik<br />

sowie im Behälter-<br />

und Stahlbau haben<br />

sich die Greifswalder einen<br />

deutschland- und europaweiten<br />

Ruf erworben.<br />

Dies zeigt auch ein Blick<br />

auf die Referenzliste des Unternehmens: So<br />

fertigte die AKB beispielsweise für das Steinkohlekraftwerk<br />

Maasvlakte in den Niederlanden<br />

ein Kessel- und Hochdruckrohrleitungssystem,<br />

für das Braunkohlekraftwerk<br />

RWE Power Neurath wurden rund 1.100 Tonnen<br />

Rohrleitungen und Komponenten produziert.<br />

„Mittlerweile gehen 30 bis 40 Prozent<br />

unserer Leistungen in den Export“, sagt AKB-<br />

Geschäftsführer Michael Lüdeke.<br />

Die AKB Greifswald GmbH gehört darüber hinaus<br />

auch zu einem kleinen Kreis spezialisierter<br />

Fachunternehmen in Deutschland, die<br />

über besonderes Expertenwissen im Rückbau<br />

kerntechnischer Anlagen verfügen. Bei verschiedenen<br />

Rückbauprojekten in Deutschland<br />

und Russland kamen die Hansestädter<br />

deshalb schon zum Einsatz: So wurde für den<br />

Rückbau von Atom-U-Booten in Murmansk<br />

eine Nassdekontaminierungsanlage gefertigt.<br />

www.akb-group.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


14 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Gesundheitswirtschaft<br />

Gesundheitswirtschaft und Life Sciences<br />

Forschung von Weltrang<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> hat frühzeitig die Gesundheitswirtschaft als dynamische Wachstumsbranche<br />

identifiziert und gezielt in deren Entwicklung investiert. Seit 1990 flossen an der<br />

Ostseeküste mehr als zwei Milliarden Euro in den Wirtschaftszweig.<br />

Das Ziel: Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> soll<br />

zum Gesundheitsland Nummer eins in<br />

Deutschland avancieren. Derzeit sind<br />

bereits etwa 100.000 Arbeitnehmer in der gesamten<br />

Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-<br />

<strong>Vorpommern</strong>s beschäftigt. Einen großen Anteil<br />

an der positiven Entwicklung kann die<br />

Region <strong>Vorpommern</strong> mit etwa 30.000 Beschäftigten<br />

für sich verbuchen. Mit ihren<br />

universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,<br />

den renommierten<br />

Kliniken und Unternehmen der Pharmaindustrie<br />

wie die Riemser Pharma GmbH oder<br />

die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH repräsentiert<br />

<strong>Vorpommern</strong> die ganze Bandbreite<br />

der Branche. Allen Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

gemein ist die vielfältige<br />

und enge Vernetzung, mit denen die<br />

Gesundheitswirtschaft in <strong>Vorpommern</strong> echte<br />

Clusterstrukturen herausgebildet hat. Professionell<br />

organisierte Netzwerke wie die<br />

BioCon Valley GmbH fördern zusätzlich die<br />

interdisziplinäre Kooperation.<br />

Die Verzahnung von Forschung und angewandter<br />

Medizin initiiert auch vermehrt<br />

die Gründung innovativer Start-ups in den<br />

Bereichen Medizin oder Biotechnologie. Sie<br />

finden beispielsweise im BioTechnikum in<br />

Greifswald optimale Arbeitsbedingungen<br />

in modern ausgestatteten Labor- und Büroräumen.<br />

Die Schwerpunkte der Forschung in<br />

der Region liegen in den Bereichen Biowissenschaften,<br />

Medizin und Medizintechnik,<br />

Molekularbiologie, Plasmaphysik, Neurowissenschaften<br />

und Onkologie. Zu den außergewöhnlichen<br />

Forschungseinrichtungen in<br />

<strong>Vorpommern</strong> zählt beispielsweise das Friedrich-Löffler-Institut<br />

auf der Insel Riems, das<br />

die wissenschaftliche Kompetenz in der Erforschung<br />

der Infektionskrankheiten bei<br />

landwirtschaftlichen Nutztieren und der<br />

zwischen Tier und Mensch übertragbaren<br />

Infektionen bündelt. Das Leibniz-Institut<br />

für Plasmaforschung und Technologie e. V.<br />

in Greifswald ist europaweit die größte<br />

außeruniversitäre Forschungseinrichtung zu<br />

Niedertemperaturplasmen.<br />

Doch nicht nur Forscher und Hightech-Unternehmen<br />

prägen die Gesundheitswirtschaft<br />

in <strong>Vorpommern</strong>. Schließlich steht die Region<br />

auch für gesundes Klima, intakte Natur<br />

und Erholung. Der Wellness-Sektor zählt zu<br />

den leistungsfähigsten in Europa. Der Gesundheitstourismus<br />

insbesondere der älteren<br />

Generation und Ausbildungsleistungen<br />

in Gesundheitsberufen versprechen Perspektiven<br />

für künftige Beschäftigungsfelder. Es<br />

ist deshalb gerade der Mix aus Hochleistungsmedizin,<br />

innovativer Forschung und<br />

medizinischen Dienstleistungen, der das Gesundheitsland<br />

<strong>Vorpommern</strong> als attraktiven<br />

Standort für Investoren auszeichnet.<br />

<strong>W+M</strong><br />

Foto: INP<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Gesundheitswirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 15<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Greifswalder Modell auf Erfolgskurs<br />

Die Verzahnung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist nirgends so eng wie in der<br />

Universitätsmedizin in der Hansestadt.<br />

Nur wenige Medizinfakultäten in<br />

Deutschland erfreuen sich einer solch<br />

ungebrochen hohen Nachfrage durch<br />

die Studierenden wie die Universitätsmedizin<br />

Greifswald. Auf einen der Studienplätze<br />

in der Humanmedizin bewarben sich im<br />

Wintersemester 2013/<strong>2014</strong> 2.531 Studenten.<br />

Seit Jahren liegt die Greifswalder Universität<br />

mit solchen Bewerberzahlen bundesweit<br />

an zweiter Stelle. Doch die Beliebtheit zeigt<br />

sich nicht nur beim Bewerberandrang – auch<br />

bei einer Umfrage des Hartmannbundes unter<br />

Studierenden zur Qualität der Lehre an<br />

den Hochschulen erhielt die Universitätsmedizin<br />

an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Bestnoten.<br />

„Die Studienbedingungen am Life-Science-<br />

Campus in Greifswald zeichnen sich vor allem<br />

durch kurze Wege aus“, nennt der Kaufmännische<br />

Vorstand des Universitätsklinikums<br />

Gunter Gotal einen der wesentlichen Vorzüge<br />

der Greifswalder Uni. Im Kompaktneubau der<br />

Universitätsmedizin sind Klinikstationen<br />

und Ambulanzen sowie die wissenschaftlichen<br />

Labore eng miteinander verbunden –<br />

ein Pluspunkt des Greifswalder Modells. Patienten,<br />

Mitarbeiter und Studierende finden<br />

alles unter einem Dach. Davon profitieren<br />

auch die Patienten. 2013 wurden an den 21<br />

Fachkliniken der Universitätsstadt 167.000<br />

Patienten behandelt, davon 36.052 vollstationär.<br />

Als größter Arbeitgeber und Ausbilder<br />

in <strong>Vorpommern</strong> verfügt die Universitätsmedizin<br />

über 901 Betten und 33 Plätze an<br />

Tageskliniken. Und trotz der angespannten<br />

Situation im Gesundheitswesen stimmt auch<br />

das wirtschaftliche Ergebnis: Insgesamt betrug<br />

der Umsatz des Uniklinikums mit dem<br />

Kreiskrankenhaus Wolgast und seinen 13<br />

Gunter Gotal, Kaufmännischer<br />

Vorstand der Uniklinik.<br />

Verbundunternehmen 298 Millionen Euro im<br />

Jahr 2013. „Es gibt nicht viele Unikliniken<br />

in Deutschland, die trotz der erschwerten<br />

Bedingungen ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

vorweisen können“, verweist Gotal auf eine<br />

positive Bilanz.<br />

Herausragende Ergebnisse präsentieren die<br />

Mediziner auch in der Forschung, so etwa auf<br />

dem Gebiet der Community Medicine und der<br />

Individualisierten Medizin. Hier nehmen die<br />

Greifswalder eine Vorreiterrolle ein.<br />

www2.medizin.uni-greifswald.de<br />

Fotos: Torsten George (oben), IDT Biologika (unten)<br />

IDT Biologika GmbH<br />

Medizin für Mensch und Tier<br />

Dr. Ralf Pfirmann<br />

setzt auf den<br />

Standort<br />

Riems.<br />

Seit mehr als 90 Jahren widmet sich die in Dessau<br />

ansässige IDT Biologika GmbH, ein Unternehmen<br />

der konzernunabhängigen Klocke-Gruppe, der Entwicklung<br />

von Pharmazeutika, Impfstoffen und der Bekämpfung<br />

von Tierkrankheiten – seit 2013 nun auch<br />

auf der Insel Riems. Hier stehen die Produktion von<br />

Impfstoffen und die Forschung im Bereich der Tiergesundheit<br />

im Fokus.<br />

„Der Standort Riems ist vollständig in unser Geschäftsfeld<br />

Impfstoffe integriert und spielt bei der<br />

Fertigung von Impfstoffen im Veterinärbereich eine<br />

wichtige Rolle“, erklärt Dr. Ralf Pfirmann, Geschäftsführer<br />

der IDT Biologika, die Bedeutung des Standorts.<br />

Dabei profitiert das Unternehmen bei den Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der<br />

Tiergesundheit auch von der Nähe zum Riemser Friedrich-Loeffler-Institut,<br />

mit dem gemeinsame Projekte<br />

realisiert werden sollen. Mit dem Bundesforschungsinstitut<br />

pflegt die IDT Biologika bereits eine langjährige<br />

Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Tierkrankheiten,<br />

die auch auf den Menschen übertragen<br />

werden können.<br />

www.idt-biologika.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


16 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Gesundheitswirtschaft<br />

Klinikum Karlsburg<br />

Spitzenmedizin im hohen Norden<br />

Als bundesweit renommiertes Herz- und Diabeteszentrum versorgt das Klinikum Karlsburg<br />

jährlich stationär rund 10.000 Patienten.<br />

Allein in Deutschland leiden etwa sieben<br />

Millionen Menschen an Diabetes.<br />

Für nur wenige Erkrankungen hierzulande<br />

mag daher die Bezeichnung Volkskrankheit<br />

treffender erscheinen, zumal die Zahl<br />

der Erkrankten beständig wächst. Für den<br />

Ärztlichen Direktor des Klinikums Karlsburg<br />

Prof. Dr. Wolfgang Motz ist es gar „die Epidemie<br />

des 21. Jahrhunderts“.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Motz (l.)<br />

leitet das Klinikum Karlsburg.<br />

Der erfahrene Herzspezialist weiß, wovon<br />

er spricht. Seit 1998 leitet er das Klinikum<br />

Karlsburg, eine Einrichtung, die auf dem<br />

Gebiet der Therapie von Herz- und Diabeteserkrankungen<br />

bereits heute über ein Alleinstellungsmerkmal<br />

im Osten und Norden<br />

Deutschlands verfügt und die auf eine<br />

über 80-jährige Tradition in der Behandlung<br />

von Diabetes-Patienten zurückblicken kann.<br />

Das Klinikum mit seinen<br />

rund 450 Ärzten,<br />

Schwestern, Pflegern<br />

und Betreuern<br />

hat sich auf die Diagnostik<br />

und Therapie<br />

aller vaskulären<br />

Erkrankungen, der<br />

Erkrankungen des<br />

Herzmuskels und der<br />

Herzklappen sowie<br />

sämtlicher Formen<br />

des Diabetes mellitus<br />

spezialisiert. Gerade<br />

in der Kombination<br />

von Diabetologie,<br />

Kardiologie und<br />

Herzchirurgie liegt die einzigartige Stärke<br />

des Klinikums.<br />

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde<br />

möglich durch das Engagement der Hamburger<br />

Klinikgruppe Dr. Guth, die seit Klinikgründung<br />

1994 in den Aufbau eines hochmodernen<br />

Herz- und Diabeteszentrums am<br />

Standort Karlsburg investierte. Mittlerweile<br />

verfügt das Klinikum über drei Herzoperationssäle,<br />

vier Katheterlabore und einen so<br />

genannten Hybrid-Operationssaal.<br />

Damit ist die Spezialisierung des Klinikums<br />

Karlsburg aber noch nicht abgeschlossen.<br />

In einem neuen Diabetes-Innovationszentrum<br />

sollen künftig Grundlagenforschung,<br />

angewandte medizinische Forschung und<br />

die Behandlung von Patienten zusammengeführt<br />

werden. Dafür entsteht für rund<br />

neun Millionen Euro Investitionskosten ein<br />

in Deutschland bisher einmaliges Kompetenzzentrum<br />

für Diabetes, in dem ab 2015<br />

im Klinikbereich Patienten mit komplizierten<br />

Wunden und Infektionen, wie sie bei<br />

Diabetes-Erkrankungen häufig auftreten,<br />

betreut werden können.<br />

www.klinikumkarlsburg.de<br />

GILUPI GmbH<br />

Im Kampf gegen den Krebs<br />

GILUPI CellCollector TM – Zellensammler: So lautet der<br />

Name eines neuen Diagnostik-Produktes zum Nachweis<br />

seltener Zellen, insbesondere von Tumorzellen,<br />

direkt aus dem Blut der Patienten. Entwickelt hat<br />

es die GILUPI GmbH aus Potsdam. Der GILUPI Cell-<br />

Collector TM wird in die Armvene des Patienten eingeführt.<br />

An der Spitze ist er mit Antikörpern beschichtet,<br />

an denen die im Blut zirkulierenden Tumorzellen<br />

gebunden werden. Revolutionär an der Entwicklung<br />

ist die Isolierung der Krebszellen in vivo – also<br />

direkt im Körper des Patienten. Die Zahl der Zellen<br />

kann Hinweise auf den Erfolg einer Krebstherapie<br />

geben. Auch Veränderungen des Tumors lassen sich<br />

so nachweisen.<br />

2012 eröffnete die GILUPI GmbH im BioTechnikum<br />

Greifswald eine Produktionsstätte. „Die Wahl<br />

fiel auf Greifswald“, so Geschäftsführer Dr. Klaus<br />

Lücke, „aufgrund der hervorragenden Bedingungen<br />

vor Ort, der Nähe zur Universität, zum Netzwerk<br />

BioCon Valley und der umfangreichen Unterstützung<br />

durch die Landesregierung und Wirtschaftsförderung.“<br />

www.gilupi.com<br />

Isoliert Krebszellen:<br />

Dr. Klaus Lücke.<br />

Fotos: Klinikum Karlsburg (oben), GILUPI GmbH (unten)<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Gesundheitswirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 17<br />

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH<br />

Wachstum in der Nische<br />

Für die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH war 2013 ein Erfolgsjahr:<br />

Die Tochterunternehmen eingeschlossen erzielte das Pharmaunternehmen<br />

mit Sitz in Greifswald und Mesekenhagen einen Umsatz in<br />

Höhe von knapp 60 Millionen Euro, ein Umsatzwachstum gegenüber<br />

dem Vorjahr von über 50 Prozent. Mit der Übernahme der US-Firma<br />

Glenwood LLC wurde zugleich ein Schritt zur Expansion auf dem amerikanischen<br />

Markt vollzogen.<br />

„Wir besetzen Nischenmärkte, die sich für die großen Pharmakonzerne<br />

nicht rentieren“, erklärt Geschäftsführer Sebastian F. Braun das<br />

Erfolgsgeheimnis. Die Greifswalder haben sich auf seltene Wirkstoffe<br />

und Krankheitsbilder spezialisiert. So vertreibt CHEPLAPHARM etwa<br />

mit Vesanoid ein Medikament, das bei einer sehr seltenen Form der<br />

Sebastian F. Braun<br />

erobert Nischenmärkte.<br />

Leukämie zum Einsatz kommt. „Wir erwerben solche seltenen Arzneiprodukte,<br />

entwickeln sie weiter oder ändern die Darreichungsformen“,<br />

erläutert Braun, wie CHEPLAPHARM sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />

am Markt erwerben konnte. Die Folge: Aus <strong>Vorpommern</strong> exportiert<br />

CHEPLAPHARM in mittlerweile über 100 Länder.<br />

www.cheplapharm.com<br />

Fotos: Torsten George (oben), INP/Manuela Glawe (unten)<br />

INP Greifswald<br />

Weltspitze in der Plasmaforschung<br />

Das INP Greifswald betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung und fördert die<br />

Entwicklung plasmagestützter Verfahren und Produkte von der Idee bis zum Prototyp.<br />

Für Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des Leibniz-Instituts<br />

für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP Greifswald),<br />

steht es außer Frage: „Greifswald, mit der Universität Greifswald,<br />

dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und dem INP Greifswald<br />

ist ein deutsches Zentrum der Plasmaforschung.“<br />

Forschung von Weltrang:<br />

Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann.<br />

Dies wird auch durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald<br />

mit der Planung eines Bio- und Plasmatechnikums nachhaltig unterstützt.<br />

Die internationale Sichtbarkeit von Greifswald als Plasmastandort<br />

hat sich kontinuierlich erhöht, hauptsächlich dank der<br />

außeruniversitären Forschung zu Hochtemperaturplasmen am IPP<br />

Greifswald und zu Niedertemperaturplasmen am INP Greifswald. Derzeit<br />

stehen Plasmen für Materialien und Energie sowie für Umwelt<br />

und Gesundheit im Mittelpunkt der Arbeiten des INP.<br />

Die Bedeutung der Plasma-Forschung für die Wirtschaft wie für die<br />

Medizin hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Plasmafernseher,<br />

Solarzellen, plasmabehandelte Verpackungen oder Textilien<br />

gehören längst zum Alltag. In der Medizin gelang den Wissenschaftlern<br />

des INP Greifswald der Beweis, dass kalte Plasmen sowohl<br />

Krankheitserreger abtöten als auch die Wundheilung, insbesondere<br />

bei chronischen Wunden und infektiösen Hauterkrankungen, fördern.<br />

„Die Plasmamedizin ist in deutschen Kliniken angekommen“,<br />

freute sich INP-Direktor Weltmann 2013 angesichts der Zulassung<br />

des ersten deutschen Plasma-Pens zur Behandlung von infektiösen<br />

Hauterkrankungen und zur Verbesserung der Wundheilung, einer<br />

gemeinsamen Entwicklung des INP, der Universität Greifswald und<br />

der Berliner Charité sowie der in Greifswald ansässigen Firmen neoplas<br />

GmbH und neoplas tools GmbH. Solche Erfolge sind ein wichtiger<br />

Schritt auf dem Weg, „Greifswald als Kompetenzregion für Plasmatechnologie<br />

und deren Transfer in die Wirtschaft weiter auszubauen“,<br />

wie es Weltmann formuliert. www.inp-greifswald.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


18 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Region <strong>Vorpommern</strong><br />

DÄNEMARK<br />

Gedser<br />

Trelleborg (Schweden)<br />

Ventspils (Lettland)<br />

Helsinki (Finnland<br />

Dänemark<br />

FISCHL<br />

A7<br />

Kiel<br />

Oldenburg<br />

A1<br />

Hansestadt<br />

Rostock<br />

A7<br />

A20<br />

Rostoc<br />

Lübeck<br />

Wirtschaftsregion <strong>Vorpommern</strong><br />

Hansestadt<br />

Wismar<br />

A1<br />

1. HanseYachts AG, Greifswald (Seite 8)<br />

2. Ferrum Technik GmbH, Wendorf<br />

(Seite 9)<br />

3. HAB GmbH, Wusterhusen (Seite 10)<br />

A1<br />

4. Hadrian GmbH & Co. KG, Wolgast<br />

(Seite 10)<br />

5. Eisengießerei Torgelow GmbH,<br />

Torgelow (Seite 11)<br />

6. GICON GmbH, Stralsund (Seite 11)<br />

7. Ostseestaal GmbH & Co. KG, Stralsund<br />

A24<br />

Hamburg<br />

(Seite 12)<br />

8. FLZ GmbH, Lauterbach (Seite 13)<br />

9. AKB GmbH, Greifswald (Seite 13)<br />

10. Universitätsmedizin Greifswald,<br />

Greifswald (Seite 15)<br />

11. IDT Biologika GmbH, Greifswald-Insel<br />

Riems (Seite 15)<br />

12. Klinikum Karlsburg (Seite 16)<br />

13. A7 GILUPI GmbH, Greifswald (Seite 16)<br />

14. INP Greifswald, Greifswald (Seite 17)<br />

15. CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH,<br />

Mesekenhagen (Seite 17)<br />

16. MPI für Plasmaphysik, Greifswald<br />

(Seite 21)<br />

17. Energiewerke Nord GmbH, Lubmin<br />

(Seite 21)<br />

Landeshauptstadt<br />

dt<br />

18. Iberdrola Renovables Schwerin<br />

Offshore<br />

Deutschland GmbH, Sassnitz<br />

(Seite 21)<br />

19. ScanHaus Marlow GmbH, Marlow<br />

(Seite 23)<br />

20. Leuchten GmbH Pasewalk, Pasewalk<br />

(Seite 23)<br />

21. Bogensportwelt Handels GmbH,<br />

Anklam (Seite 24)<br />

22. HAFF-Dichtungen GmbH,<br />

Ueckermünde (Seite 24)<br />

23. ml&s GmbH und Co. KG, Greifswald<br />

(Seite 25)<br />

24. Litec-LLL GmbH, Greifswald (Seite 25)<br />

25. wild-east®-marketing GmbH, Bergen<br />

auf Rügen (Seite 25)<br />

26. Deutsche Ölwerke Lubmin GmbH,<br />

Lubmin (Seite 26)<br />

27. ME-LE Energietechnik GmbH,<br />

Torgelow (Seite 26)<br />

28. Greifen-Fleisch GmbH, Greifswald<br />

(Seite 28)<br />

29. Anklam Extrakt GmbH, Anklam<br />

(Seite 29)<br />

30. Molkerei Naturprodukt GmbH,<br />

Poseritz (Seite 29)<br />

31. biosanica Manufaktur GmbH,<br />

Süderholz (Seite 30)<br />

32. Suiker Unie GmbH, Anklam (Seite 31)<br />

33. Eisbär Eis Produktions GmbH,<br />

Plummendorf (Seite 31)<br />

34. Störtebeker Braumanufaktur GmbH,<br />

Stralsund (Seite 32)<br />

Hafen<br />

A24<br />

Flughafen/Flugplatz<br />

A19<br />

Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


)<br />

Region <strong>Vorpommern</strong> <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 19<br />

S T S E E<br />

København<br />

Malmö<br />

Seebad<br />

Insel Hiddensee<br />

Sassnitz<br />

snit<br />

Schweden<br />

Dänemark<br />

Litauen<br />

Russland<br />

ANDDARSSZINGST<br />

Bergen<br />

en<br />

B96<br />

Prorer Wiek<br />

Insel Rügen<br />

Barth<br />

Hansestadt<br />

Stralsund<br />

B105<br />

Ribnitz-Damgarten<br />

itz-D<br />

Grimmen<br />

B194<br />

B96<br />

B105<br />

Greifswalder<br />

Bodden<br />

Lubmin<br />

Pommersche<br />

Bucht<br />

k-Laage<br />

A20<br />

Universitätsund<br />

Hansestadt<br />

Greifswald<br />

Wolgast<br />

Insel Usedom<br />

Demmin<br />

B109<br />

Hansestadt<br />

Anklam<br />

Heringsdorf<br />

Stettiner Haff<br />

Ueckermünde<br />

Hamburg<br />

Waren (Müritz)<br />

Neubrandenburg<br />

Pasewalk<br />

POLEN<br />

A20<br />

Stettin<br />

A19<br />

Berlin<br />

Mirow<br />

Neustrelitz<br />

Berlin<br />

A11<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


20 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Energiewirtschaft<br />

Energiewirtschaft<br />

Energiestandort der Zukunft<br />

Wer auf der A20, der Verkehrsader der Region, unterwegs ist, dem ist der Anblick schnell vertraut:<br />

Windräder säumen die Ost-West-Achse. Aber nicht nur weil nahe der Küste beständig der Wind<br />

weht, hat sich <strong>Vorpommern</strong> auch zum Energieland entwickelt.<br />

Wenn die ehrgeizigen Pläne der<br />

Energiewende in Deutschland hin<br />

zu den erneuerbaren und umweltschonenden<br />

Energien und zu einer Modernisierung<br />

der Energieversorgung Realität werden,<br />

kommt <strong>Vorpommern</strong> in diesem Prozess<br />

ohne Zweifel eine Vorreiterrolle zu. Bei der<br />

Nutzung der Windkraft hat die Region diese<br />

ohnehin schon übernommen. Mecklenburg-<br />

<strong>Vorpommern</strong> zählt bereits jetzt zu den führenden<br />

Windenergie-Produzenten der Republik.<br />

Rund 1.300 Windmühlen drehen sich<br />

hier auf dem flachen Land.<br />

Perspektivisch noch bedeutsamer ist aber der<br />

Ausbau der Offshore-Technologie. Sie gilt unter<br />

Experten als Garant für Versorgungssicherheit,<br />

Systemqualität und günstige Gesamtkosten<br />

im Energiemix der Zukunft. <strong>Vorpommern</strong><br />

ist dabei mit den besten Voraussetzungen<br />

ausgestattet, um von Investitionen<br />

in die Windkraft auf hoher See zu profitieren.<br />

Schließlich liefern bereits jetzt die topmodernen<br />

Windräder von Baltic I, der ersten<br />

kommerziellen Offshore-Anlage Deutschlands,<br />

seit 2011 vor der Küste der Halbinsel<br />

Fischland-Darß-Zingst verlässlich Strom.<br />

Mit Baltic II steuert der Betreiber EnBW noch<br />

deutlich größere Dimensionen an. Der Windpark<br />

Baltic II vor Rügen soll mit knapp einem<br />

Drittel größeren Windrädern und der vierfachen<br />

Fläche gegenüber seinem Vorgänger<br />

sechsmal so viel Strom erzeugen. Mit einem<br />

jährlichen Ertrag von rund 1,2 Milliarden<br />

Kilowattstunden kann der EnBW-Windpark<br />

dann rund 340.000 Haushalte versorgen.<br />

Auch der spanische Energiekonzern Iberdrola<br />

steht mit seinen Plänen für den Offshore-Windpark<br />

Wikinger vor <strong>Vorpommern</strong>s<br />

Küsten bereits in den Startlöchern.<br />

Im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien nicht zu vergessen: Mit einer jährlichen<br />

Sonnenscheindauer von über 2.000<br />

Stunden und großen Anbauflächen für Raps<br />

und Wintergetreide bietet <strong>Vorpommern</strong> auch<br />

optimale Bedingungen für die Solarenergie<br />

und den Energieträger Biomasse.<br />

Jenseits der Wachstumsbrache der erneuerbaren<br />

Energien ist <strong>Vorpommern</strong> unverzichtbarer<br />

Standort für die Gasversorgung in<br />

Deutschland. Im Energie- und Technologiepark<br />

Lubmin endet die Ostseepipeline NORD<br />

STREAM, über die Millionen von Kubikmetern<br />

Erdgas nach Deutschland geliefert und<br />

von dort über Pipelines in den Rest der Republik<br />

weiter transportiert werden. Der Energiestandort<br />

Lubmin wird auch durch den weiteren<br />

Ausbau der regenerativen Stromerzeugung<br />

noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen.<br />

Netzbetreiber wie die E.DIS AG haben<br />

umfangreich in den Ausbau der Netze in <strong>Vorpommern</strong><br />

investiert.<br />

Für die Energieversorgung vor Ort sorgen<br />

überregionale Energiedienstleister wie die<br />

EWE AG, die lokalen SWS Stadtwerke Stralsund<br />

GmbH, die Stadtwerke Greifswald GmbH<br />

sowie die Gasversorgung <strong>Vorpommern</strong>. <strong>W+M</strong><br />

Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Energiewirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 21<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Greifswald<br />

Die Kraft der Sonne<br />

Nach Jahren der Planung, Fertigung und Montage ist das<br />

Projekt Wendelstein 7-X im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP) in Greifswald in eine neue Phase getreten.<br />

Die Vorbereitungen für den Betrieb dieser weltweit<br />

größten Fusionsanlage vom Typ Stellarator haben begonnen.<br />

Wendelstein 7-X ist ein Schlüsselexperiment der Fusionsforschung<br />

und ein Leuchtturm in der deutschen Forschungslandschaft.<br />

Wie das Stamminstitut in Garching verfolgt auch das IPP<br />

in Greifswald das Ziel, die Energieproduktion der Sonne<br />

auf der Erde nachzuahmen. Ein Fusionskraftwerk soll mittels<br />

der Verschmelzung von Atomkernen Strom erzeugen.<br />

Bei der dafür notwendigen Technologie kommt ein magnetischer<br />

Käfig zum Einsatz. Der Stellarator Wendelstein<br />

7-X ist eine der zwei möglichen Bauarten für diesen Käfig,<br />

dessen Vorteil vor allem im möglichen Dauerbetrieb liegt.<br />

„Unser Experiment soll zeigen, dass auch Stellaratoren<br />

kraftwerkstauglich sind“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.<br />

Thomas Klinger. Im nächsten Schritt nun werden alle technischen<br />

Systeme getestet. „Wenn alles gut funktioniert,<br />

können wir hier in Greifswald in ungefähr einem Jahr das<br />

erste künstliche Plasma erzeugen.“ www.ipp.mpg.de<br />

Projektleiter Prof.<br />

Dr. Thomas Klinger.<br />

Energiewerke Nord GmbH<br />

Experten für den Rückbau<br />

Henry Cordes, Vorsitzender<br />

der EWN-<br />

Geschäftsführung.<br />

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) sind verantwortlich<br />

für den Rückbau der Kernkraftwerke Greifswald und<br />

Rheinsberg sowie die Zwischenlagerung und Entsorgung<br />

der radioaktiven Materialien und haben sich so zum Kompetenzzentrum<br />

für den Rückbau nuklearer Anlagen entwickelt.<br />

Darüber hinaus organisieren die EWN im Auftrag<br />

des Bundes das Endlager- und das dazugehörige Einlieferungsmanagement<br />

für alle radioaktiven Abfälle der öffentlichen<br />

Hand in das Endlager Konrad. Im EWN Konzern<br />

sind bundeseigene Unternehmen zusammengefasst, die<br />

sich mit nuklearer Entsorgung beschäftigen.<br />

Das Know-how der rund 800 EWN-Mitarbeiter ist auch international<br />

gefragt. So wurde das Unternehmen vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

bereits 2003 mit der Durchführung<br />

eines Projekts zur Entsorgung von russischen<br />

Atom-U-Booten beauftragt. Jüngst haben die Greifswalder<br />

Experten als Teil eines Konsortiums mit der Arbeit<br />

an einem neuen Stilllegungs- und Rückbauprojekt in Armenien<br />

begonnen. „Es ist eine gute Gelegenheit, einmal<br />

mehr unter Beweis zu stellen, was wir leisten können“,<br />

freut sich Henry Cordes, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der EWN.<br />

www.ewn-gmbh.de<br />

Fotos: IPP/Anja Ullmann (oben), EWN GmbH (Mitte), Iberdrola (unten)<br />

Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH<br />

Wikinger in der Ostsee<br />

Ab 2015 wird gebaut, ab 2017 soll er ersten Strom produzieren:<br />

Für rund 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro baut die<br />

Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH,<br />

Tochtergesellschaft des spanischen Energiekonzerns<br />

Iberdrola, den Offshore-Windpark „Wikinger“ rund<br />

30 Kilometer östlich von Rügen. Im Herbst <strong>2014</strong> sollen<br />

dazu bereits mehrere 38 Meter lange Stahlpfähle<br />

im Meeresboden verankert und auf Zug und Druck getestet<br />

werden. „Offshore-Windenergie ist für das Gelingen<br />

der Energiewende und der Versorgungssicherheit<br />

unverzichtbar“, ist Jürgen Blume, Geschäftsführer<br />

der Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH,<br />

überzeugt.<br />

Das Großprojekt mit 70 geplanten Windkraftanlagen<br />

auf 34 Quadratkilometern vor der Küste <strong>Vorpommern</strong>s<br />

schafft auch Arbeit an Land – so zum Beispiel im Fährhafen<br />

Sassnitz, der als Basishafen für das Projekt und<br />

zur Vormontage der Anlagen ausgewählt wurde. Hier<br />

soll „Wikinger“ für rund 100 neue Arbeitsplätze sorgen.<br />

www.iberdrola.es<br />

Geschäftsführer<br />

Jürgen Blume.<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


22 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Leben und Arbeiten<br />

Leben und Arbeiten in <strong>Vorpommern</strong><br />

Das familienfreundliche Land am Meer<br />

Viel Sonne und immer eine frische Brise: Das maritime Lebensgefühl bietet Einheimischen,<br />

Rückkehrern und Zuzüglern in <strong>Vorpommern</strong> ein großes Maß an Lebensqualität.<br />

Einst inspirierte <strong>Vorpommern</strong><br />

die Künstler: Durch die Früh-<br />

Romantiker gingen die Landschaften<br />

an der Ostsee Anfang des<br />

19. Jahrhunderts in die Kunstgeschichte<br />

ein. Die Maler Caspar David<br />

Friedrich aus Greifswald oder<br />

Philipp Otto Runge aus Wolgast<br />

waren nicht nur gebürtig in <strong>Vorpommern</strong>,<br />

sondern wurden von der<br />

einzigartigen Natur des Ostseeraums<br />

auch immer wieder künstlerisch<br />

beeinflusst. Mit Ausstellungen,<br />

Konzerten und Vortragsreihen<br />

im Jahr der Romantik erinnert<br />

<strong>Vorpommern</strong> <strong>2014</strong> unter anderem<br />

an den 240. Geburtstag Caspar David<br />

Friedrichs.<br />

Die vorpommersche Boddenlandschaft,<br />

der Naturpark Insel Usedom,<br />

die Flusslandschaft Peenetal<br />

und zahlreiche weitere Naturschutzgebiete<br />

geben den Menschen<br />

aber auch heute noch<br />

ausreichend Gelegenheit, Kraft<br />

zu tanken und vom Alltag abzuschalten.<br />

Dass dazu an mehr als<br />

2.000 Stunden jährlich die Sonne<br />

über den Küstenbädern, den Hansestädten<br />

und dem Festland scheint, wissen ebenfalls<br />

nicht nur die Touristen, sondern auch all<br />

jene, die in <strong>Vorpommern</strong> leben und arbeiten,<br />

zu schätzen. Ideale Voraussetzungen für eine<br />

gesunde Work-Life-Balance, nach der sich immer<br />

mehr Menschen sehnen.<br />

<strong>Vorpommern</strong> ist zudem ein echtes Familienland.<br />

Als solches qualifizieren es die günstigen<br />

Lebenshaltungskosten, finanzierbare<br />

Mieten und das bundesweit einmalige Betreuungsangebot<br />

für Kinder. In der für die<br />

Gewinnung von Fachkräften immer bedeutsameren<br />

Frage der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf liegt <strong>Vorpommern</strong> bundesweit an<br />

vorderster Stelle. Im gesamten Bundesland<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> werden rund 97<br />

Prozent aller Kinder im Alter zwischen drei<br />

und sechs Jahren in einer Kindereinrichtung<br />

betreut. Zudem ist die umfangreiche Zahl an<br />

Kinderkrippen vorbildlich.<br />

Auch ohne große Metropolen ist die Auswahl<br />

an Kultur- und Freizeitaktivitäten in<br />

<strong>Vorpommern</strong> beeindruckend. Vor allem der<br />

Sport kommt nicht zu kurz: Das Land ist<br />

wie geschaffen für Segler, Surfer, Schwimmer<br />

und Wanderer. Das Kulturangebot von<br />

der Kleinkunst bis zu klassischen Konzerten<br />

ist überraschend vielfältig. Stralsunds Altstadt<br />

wurde in die UNESCO-Liste des Welterbes<br />

aufgenommen – in ihr lebt die Geschichte<br />

der Hanse fort. Und auch die Museumslandschaft<br />

<strong>Vorpommern</strong>s wartet mit echten<br />

Highlights auf, allen voran das Ozeaneum auf<br />

der Hafeninsel Stralsund, das 2010 als Europäisches<br />

Museum des Jahres ausgezeichnet<br />

wurde. Die Aquarien, die die Wasserwelten<br />

der Ostsee, Nordsee und des Nordatlantiks<br />

präsentieren, sind ein echter Besuchermagnet.<br />

Auch das Historisch-Technische Museum<br />

Peenemünde, das an die verhängnisvolle<br />

Geschichte der Raketenentwicklung im Peenemünde<br />

der Kriegsjahre erinnert, hat seit<br />

seiner Eröffnung schon mehr als fünf Millionen<br />

Besucher in seinen Bann gezogen. <strong>W+M</strong><br />

Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Handel und Gewerbe <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 23<br />

ScanHaus Marlow GmbH<br />

Auf Erfolgskurs<br />

Inhaber Friedemann Kunz baut seinen Umsatz mit der<br />

Herstellung und Montage von Fertighäusern weiter aus.<br />

„Erst verdienen – dann ausgeben“ lautet die<br />

Devise von Friedemann Kunz. Und dass der<br />

Inhaber mit diesem Motto gut fährt, zeigen<br />

die Unternehmenszahlen seiner Scan-<br />

Haus Marlow GmbH, einem der größten Fertighaushersteller<br />

der Bundesrepublik mit<br />

mehr als 600 gebauten Häusern jährlich.<br />

Der Nettojahresumsatz wurde in den letzten<br />

vier Jahren auf 67 Millionen Euro mehr als<br />

verdoppelt, aus 38 Standorten in Deutschland<br />

im Jahr 2010 sind heute bereits über<br />

50 geworden und die Mitarbeiterzahl konnte<br />

im gleichen Zeitraum von 250 auf über<br />

400 gesteigert werden. Damit gehört Scan-<br />

Haus Marlow zu den größten Arbeitgebern<br />

der Region.<br />

Ihren Ursprung hat diese Erfolgsgeschichte<br />

bereits Ende des 19. Jahrhunderts, als<br />

Kunz‘ Ururgroßvater eine Fassfabrik in Marlow<br />

gründete. Seine Eltern wanderten aufgrund<br />

der politischen Lage in der damaligen<br />

DDR zu Beginn der 50er Jahre nach Schweden<br />

aus, wo Friedemann Kunz 1955 zur Welt<br />

kam. Erst nach der Wende erwarb er von der<br />

deutschen Treuhandgesellschaft das Holzwerk<br />

in Marlow, das sein Ururgroßvater gegründet<br />

hatte und welches nach der Enteignung<br />

während der DDR als Zulieferer für die<br />

Möbelindustrie genutzt wurde, zurück. Damals<br />

wies das Unternehmen einen Verlust<br />

von knapp 1,5 Millionen D-Mark aus.<br />

Bereits Ende der 70er Jahre hatte Friedemann<br />

Kunz mit 22 Jahren die väterliche<br />

Firma – ein Importunternehmen für deutsche<br />

Bürobedarfsartikel – übernommen und<br />

auch hier innerhalb weniger Jahre den Umsatz<br />

mehr als vervierfacht. 1996 gab er den<br />

Posten als Geschäftsführer des schwedischen<br />

Unternehmens auf und widmete sich<br />

ganz der ScanHaus Marlow GmbH. Mit Erfolg.<br />

„Wir haben es geschafft, in den vergangenen<br />

13 Jahren ohne Fremdmittel auszukommen.<br />

Sämtliche Investitionen sind aus<br />

Eigenmitteln erfolgt“, so der Inhaber nicht<br />

ohne Stolz.<br />

Aber Kunz gibt sich damit nicht zufrieden.<br />

Er hat es sich zum Ziel gemacht, sein Unternehmen<br />

so zu führen und zu entwickeln,<br />

dass es über die nächsten Generationen hinweg,<br />

für die Region und deren Menschen im<br />

Sinne der Familientradition erhalten bleibt.<br />

www.scanhaus.de<br />

Erfolgreich mit Fertighäusern: Friedemann Kunz.<br />

Leuchten GmbH Pasewalk<br />

Licht für <strong>Vorpommern</strong><br />

Fotos: Torsten George<br />

Ilona Burmeister,<br />

Geschäftsführerin der<br />

Leuchten GmbH Pasewalk.<br />

Viele Kommunen haben ein großes Problem: Die städtische<br />

Beleuchtung ist veraltet und verursacht hohe<br />

Kosten. Folglich stehen Austausch und Umbau vieler<br />

Leuchten an, die Wahl fällt dabei oft auf LED-Systeme.<br />

Sie sind echte Stromsparer, allerdings benötigen<br />

die Städte verschiedene LED-Module für die unterschiedlichen<br />

Einsatzorte. Da aber fast alle Leuchtenhersteller<br />

nur je ein LED-Modul in einer Leuchte verbauen,<br />

sind die Kommunen gezwungen, unterschiedliche<br />

Leuchtenkörper aufzustellen. Das einheitliche<br />

Stadtbild bleibt dabei auf der Strecke.<br />

Die Pasewalker Leuchten GmbH wusste diese Marktlücke<br />

zu nutzen und hat sich als einziger Anbieter<br />

darauf spezialisiert, in ihre Außenleuchten und<br />

Straßenlaternen unterschiedliche LED-Systeme zu<br />

integrieren. Ilona Burmeister und Jürgen Ose gründeten<br />

die Leuchten GmbH Pasewalk im November<br />

1991. Aus den anfänglich drei Außenleuchtenmodellen<br />

ist heute ein umfangreiches Sortiment für<br />

Außen- und Innenleuchten geworden, welche das<br />

Pasewalker Unternehmen mit 25 festen Mitarbeitern<br />

produziert.<br />

www.leuchten-pasewalk.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


24 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Handel und Gewerbe<br />

BogenSportWelt BSW Handels GmbH<br />

Pfeil und Bogen von der Peene<br />

Der größte Onlineversand für Bogensportartikel in Deutschland beliefert aus der Hansestadt<br />

Anklam Kunden im In- und Ausland.<br />

Bogensport ist Faszination pur und das<br />

spürt man im gesamten Unternehmen der<br />

BSW Handels GmbH in Anklam. Dynamisch<br />

wie die Entwicklung des 2006 gegründeten<br />

Unternehmens ist auch das Mitarbeiter-Team<br />

um die beiden Geschäftsführer René Kliewe<br />

und Sven Stiemer. Im Jahr 2006 starteten<br />

die beiden die Firma im Alleingang. Ende<br />

des Jahres zählte die BSW bereits sechs Angestellte.<br />

Heute beschäftigt der größte Bogensporthändler<br />

Deutschlands 50 Mitarbeiter<br />

aus der Region <strong>Vorpommern</strong>. „Und wir<br />

wollen noch weiter wachsen“, so das Ziel der<br />

beiden Geschäftsführer.<br />

„International aktiv – regional verankert“<br />

ist eine ihrer Geschäftsphilosophien. Als der<br />

Firmensitz in Karnin auf der Insel Usedom<br />

an seine Kapazitätsgrenzen stieß, zog das<br />

Unternehmen 2009 nach Anklam und agiert<br />

seitdem aus der Peenestadt mit über 100 Herstellern<br />

und Großhändlern von Bogensportartikeln<br />

weltweit. Täglich verlassen rund 500<br />

Sendungen die BogenSportWelt, vorrangig<br />

mit dem Ziel Deutschland. Aber rund 15 Prozent<br />

der Bestellungen werden auch ins Ausland<br />

verschickt.<br />

Geschäftsführer<br />

Sven Stiemer (l.)<br />

und René Kliewe.<br />

Mehr als 30.000 Artikel umfasst das Sortiment<br />

von hochmodernen und traditionellen<br />

Bögen und Armbrüsten samt umfangreichem<br />

Zubehör, über Zielscheiben bis hin zu einer<br />

riesigen Auswahl an Pfeilen, die in der hauseigenen<br />

Pfeilmanufaktur nach individuellen<br />

Kundenwünschen gefertigt werden. Jeden<br />

Monat kommen etwa 200 neue Produkte<br />

dazu. Profisportler, aber auch Einsteiger<br />

finden bei der BSW das passende Equipment.<br />

Bogensport ist beratungsintensiv und wer<br />

eine persönliche Beratung wünscht, erhält<br />

diese kompetent und umfassend an der BSW-<br />

Servicehotline und natürlich im Ladengeschäft<br />

vor Ort. Nach umfangreichen Baumaßnahmen<br />

eröffnete die BSW Handels<br />

GmbH im Sommer 2013 auf rund 800 Quadratmetern<br />

Deutschlands größten Bogensport-Shop<br />

mit Show-Room, einer 25 Meter<br />

langen Schießbahn und einem Schulungsraum.<br />

Wer sich für den Bogensport interessiert,<br />

findet hier die Welt des Bogensports<br />

zum Anfassen und Ausprobieren.<br />

www.bogensportwelt.de<br />

Haff-Dichtungen GmbH<br />

Auf Expansionskurs<br />

Seit mehr als 20 Jahren erfolgreich am<br />

Markt: Peter (l.) und Steffen Ruhnau.<br />

Dichtungen werden in Ueckermünde schon<br />

seit den 80er Jahren produziert. Peter Ruhnau<br />

übernahm 1990 die Produktion und wandelte<br />

das Unternehmen, das auf die Herstellung<br />

und den Vertrieb von Dichtungen und<br />

Dichtungsmaterialien spezialisiert ist, 1994<br />

in die Haff-Dichtungen GmbH um. Seitdem<br />

können die Geschäftsführer Peter und Steffen<br />

Ruhnau, Vater und Sohn, auf erfolgreiche<br />

20 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken.<br />

So wird für <strong>2014</strong> ein Umsatz von mehr<br />

als fünf Millionen Euro erwartet. Damit hat<br />

sich dieser allein seit 2005 fast vervierfacht.<br />

Im Herbst 2013 hat man auf 3.500 Quadratmetern<br />

ein neues Werk mit Produktions- und<br />

Lagerhallen sowie einem Verwaltungsgebäude<br />

errichtet und bezogen. Dadurch konnten sich<br />

die Ruhnaus noch breiter am Markt aufstellen<br />

und ihre Exportrate auf 50 Prozent steigern.<br />

Mit der Erweiterung ist es aber vor allem möglich,<br />

noch stärker auf Kundenbedarfe einzugehen<br />

und vom Einzelstück bis zur Großserie<br />

mit zehn Millionen Stück alle Wünsche zu<br />

realisieren. www.haff-dichtungen.de<br />

Fotos: D. Kröber/DIDAVideo.de (oben), Torsten George (unten)<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Handel und Gewerbe <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 25<br />

ml&s GmbH & Co. KG<br />

Elektronik in höchster Qualität<br />

Der Komplett-Dienstleister für die Elektronikbranche<br />

ml&s aus Greifswald fertigt hochwertige<br />

Produkte für weltweite Kunden aus<br />

verschiedenen Branchen, wie beispielsweise<br />

Automotive, Telekommunikation und Maschinenbau.<br />

1969 wurde das Unternehmen<br />

als „Nachrichtenelektronik Greifswald“ in der<br />

DDR gegründet, 1991 von Siemens übernommen<br />

und 2002 als eigenständiges Unternehmen<br />

ausgegliedert. Mit mehr als 500 Mitarbeitern<br />

ist es heute eines der größten der Region.<br />

Unter anderem werden 17 renommierte<br />

Automarken direkt und indirekt von dem<br />

Greifswalder Unternehmen beliefert.<br />

Den Geschäftsführern von ml&s Udo Possin<br />

und Bernd Odoj ist bewusst, dass die Basis<br />

jeglichen Erfolges hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

darstellen. Daher werden seit der Gründung<br />

des Unternehmens jedes Jahr Elektroniker<br />

für Geräte und Systeme ausgebildet und<br />

im Anschluss übernommen. Das Unternehmen<br />

legt vor allem Wert auf eine praxisnahe<br />

Fördert den<br />

Nachwuchs:<br />

Geschäftsführer<br />

Udo Possin.<br />

und hochqualifizierte Ausbildung und wurde<br />

von der IHK zu Neubrandenburg als Top-Ausbildungsbetrieb<br />

2012 ausgezeichnet.<br />

www.mlands.com<br />

Litec-LLL GmbH<br />

Leuchtstoffe für den Weltmarkt<br />

Dr. Stefan Tews ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Litec-LLL GmbH.<br />

Als Start-up von Forschern der Universität<br />

Greifswald, welche bereits seit den 40er Jahren<br />

für ihre Lumineszenzforschung bekannt<br />

ist, wurde die Litec-LLL GmbH 2002 gegründet.<br />

Unter der Geschäftsführung von Dr. Stefan<br />

Tews entwickeln und produzieren heute<br />

19 Mitarbeiter LED-Leuchtstoffe für Display-<br />

Hintergrundbeleuchtungen von Fernsehern,<br />

Notebooks, Monitoren und Smartphones, aber<br />

auch für besonders effiziente Beleuchtungslösungen<br />

im Innen- und Außenbereich. Um<br />

die Produkte besser vermarkten zu können,<br />

schloss man 2007 einen Marketing- und Kooperationsvertrag<br />

mit Merck, dem ältesten<br />

pharmazeutisch-chemischen Unternehmen<br />

der Welt mit Hauptsitz in Darmstadt. Bereits<br />

2008 wurde die Litec-LLL, das „LLL“ steht für<br />

„Leuchtstoffe, Lampen und Lichttechnik“,<br />

zu 100 Prozent von Merck übernommen. Die<br />

Leuchtstoffe werden auf den Exportmärkten<br />

von Nordamerika über Europa bis Asien vertrieben.<br />

www.litec-lll.de<br />

Fotos: Torsten George (oben und Mitte), Torsten Konopka (unten)<br />

wild-east®-marketing GmbH<br />

Erfolg ist programmierbar<br />

Als Torsten Konopka das Unternehmen 1996<br />

gründete, war es fast revolutionär, ein Online-<br />

Buchungssystem für Unterkünfte von privaten<br />

und gewerblichen Anbietern zu entwickeln.<br />

Heute bietet die Buchungstechnologie<br />

„im-web“ von wild-east®-marketing mehr<br />

als 100.000 Unterkunftsangebote – vom Privatzimmer<br />

bis zur Hotelsuite, in Deutschland<br />

und Europa. Seit 1999 wurden so mehr als zwei<br />

Millionen Buchungen im Wert von über 750<br />

Millionen Euro realisiert. Anwender der Technologie<br />

sind Tourismusverbände, Kurverwaltungen,<br />

aber auch privatwirtschaftliche Unternehmen,<br />

die die Technologie nutzen, um<br />

ihren potenziellen Gästen im Internet zu zeigen,<br />

welche Unterkünfte frei sind und was<br />

diese kosten. „Unsere Statistiken belegen,<br />

dass bereits rund jeder achte Gast in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

seinen Urlaub über unser<br />

System bucht“, so Torsten Konopka stolz.<br />

Sein Ziel ist es, die Führungsrolle von „imweb“<br />

weiter auszubauen und die norddeutsche<br />

Erfolgsstory in ganz Deutschland und Europa<br />

fortzuschreiben.<br />

www.im-web.de<br />

Mehr als zwei Millionen Buchungen seit<br />

1999: Geschäftsführer Torsten Konopka.<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


26 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Handel und Gewerbe<br />

Deutsche Ölwerke Lubmin GmbH<br />

Von <strong>Vorpommern</strong> in die Welt<br />

Jüngst wurde eines der modernsten Schmierstoffwerke Deutschlands in der Hafenstadt<br />

Lubmin fertig gestellt.<br />

Im Energie- und Technologiepark Lubmin auf<br />

dem 3,3 Hektar großen Gelände des ehemaligen<br />

Atomkraftwerks wurde im September<br />

2013 nach einjähriger Bauphase das Werk<br />

zur Produktion von Schmierstoffen der Deutschen<br />

Ölwerke Lubmin in Betrieb genommen.<br />

Das Unternehmen hat sich auf das Mischen,<br />

Lagern, Konfektionieren und Versenden von<br />

Schmierstoffen, Motor- und Spezial-Ölen ausgerichtet.<br />

„Nach individuellen Wünschen,<br />

André Westphal, geschäftsführender<br />

Prokurist der Deutschen Ölwerke Lubmin.<br />

Ansprüchen und Bedürfnissen erstellen wir<br />

ein passgenaues Produkt oder auch eine ganze<br />

Produktpalette“, beschreibt der geschäftsführende<br />

Prokurist André Westphal die angebotenen<br />

Leistungen. Bis zu 50.000 Tonnen<br />

Schmierstoffe können durch die neue, hochmoderne<br />

Technik produziert werden. Das firmeneigene<br />

Labor überprüft regelmäßig die<br />

Qualität der Produkte und arbeitet zudem<br />

an der Entwicklung von neuen Erzeugnissen.<br />

Das Unternehmen liefert weltweit, vor<br />

allem aber nach Deutschland, Russland und<br />

in Länder der Europäischen Union.<br />

Der Standort in Lubmin direkt an der Ostsee<br />

bietet mit der Bahn- und Autobahnanbindung<br />

sowie der Möglichkeit des Baus eines<br />

Schiffsanlegers optimale Bedingungen<br />

für den Vertrieb der Schmierstoffe. 17 Millionen<br />

Euro wurden in das neu errichtete Werk<br />

investiert, mit 3,5 Millionen beteiligte sich<br />

das mecklenburgische Wirtschaftsministerium,<br />

unter anderem mit Mitteln aus dem Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE).<br />

Mittlerweile zählt das Unternehmen 36 Mitarbeiter,<br />

eine Auszubildende ist eingestellt<br />

worden. Seit Sommer <strong>2014</strong> wurde aufgrund<br />

hoher Nachfrage von einem Ein- auf ein Zweischichtsystem<br />

umgestellt sowie vorfristig bereits<br />

mit dem zweiten Bauabschnitt des Werkes<br />

begonnen. Durch die drei neu entstehenden<br />

Abfüllanlagen kann die Produktion um<br />

weitere Gebinde-Einheiten erweitert werden.<br />

www.dol-oil.de<br />

ME-LE Energietechnik GmbH<br />

Mehr als nur Anlagenbau<br />

Das Unternehmen ME-LE Energietechnik mit<br />

Hauptsitz in Torgelow besitzt heute fünf weitere<br />

Niederlassungen in Rostock, Hamburg,<br />

Anklam, Greifswald und Dessau. 1990 übernahmen<br />

Jörg Medenwald und Dietrich Lehmann<br />

den ehemals volkseigenen Betrieb und<br />

gründeten die ME-LE Energietechnik GmbH,<br />

welche auf den Anlagenbau, im Speziellen<br />

Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäranlagenbau<br />

sowie den Anlagenbau für alternative<br />

und erneuerbare Energien, spezialisiert<br />

ist. Aus ehemals 70 Mitarbeitern<br />

sind 400 geworden und aus dem anfänglichen<br />

Einzelunternehmen eine Gruppe mit<br />

Beteiligungen an neun Unternehmen. 2013<br />

machte die ME-LE Gruppe einen Umsatz von<br />

61 Millionen Euro. Doch der Fokus des Unternehmens<br />

liegt nicht nur auf dem Bau von<br />

Anlagen, sondern auch in der Forschung und<br />

Entwicklung. So wurde beispielsweise in Zusammenarbeit<br />

mit der Hochschule Neubrandenburg<br />

für das Partnerland Brasilien ein<br />

Hochleistungsreaktor für die Monovergärung<br />

von Schweinegülle zu deren ökologischer<br />

Entsorgung entwickelt.<br />

www.me-le.de<br />

Unternehmensgruppe mit 400 Mitarbeitern:<br />

Geschäftsführer Dietrich Lehmann.<br />

Fotos: Torsten George<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 27<br />

Nahrungsgüterwirtschaft<br />

Qualität und Frische seit Generationen<br />

<strong>Vorpommern</strong> ist ein klassisches Agrarland. Die Nahrungsgüterwirtschaft ist deshalb mit einem<br />

Umsatzanteil von 30 Prozent der wichtigste Wirtschaftszweig des verarbeitenden Gewerbes.<br />

Foto: Werk 3<br />

Wenn im Mai der Raps blüht, verwandeln<br />

sich weite Flächen <strong>Vorpommern</strong>s<br />

in ein wogendes gelbes<br />

Meer. Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ist Deutschlands<br />

Rapsanbauland Nummer eins, das ist<br />

auch im östlichen Landesteil kaum zu übersehen.<br />

Doch die Standortvorteile <strong>Vorpommern</strong>s<br />

in der Landwirtschaft – sauberes<br />

Wasser, fruchtbare Böden und seit Generationen<br />

ein großes Potenzial an erfahrenen<br />

Fachkräften – lassen beispielsweise auch Ölfrüchte,<br />

Getreide, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben<br />

und Futterpflanzen gut gedeihen.<br />

In <strong>Vorpommern</strong> bewirtschaften rund 1.400<br />

landwirtschaftliche Betriebe mit über 5.500<br />

Beschäftigten eine Fläche von mehr als<br />

400.000 Hektar. Die gesamte Nahrungsgüterwirtschaft<br />

umfasst eine breite Palette<br />

– von der konventionellen Landwirtschaft<br />

über den Öko-Landbau bis zur Herstellung<br />

von Food Ingredients. Und sie lockt Investoren:<br />

die biosanica Manufaktur GmbH etwa,<br />

einen Hersteller von Bio-Trockenobst, oder<br />

die Anklam Extrakt GmbH, die Pflanzenextrakte<br />

für die Lebensmittel- und Medikamenten-Produktion<br />

herstellt. Beide haben<br />

in den letzten Jahren umfangreich in den<br />

Standort <strong>Vorpommern</strong> investiert.<br />

Der anhaltende Trend zu qualitätsorientierten<br />

Lebensmitteln ebenso wie zu regionalen<br />

Produkten dürfte die wirtschaftliche Dynamik<br />

der Nahrungsgüterwirtschaft in <strong>Vorpommern</strong><br />

in den kommenden Jahren weiter<br />

beflügeln. Wichtige Absatzmärkte sind<br />

die Metropolregionen Hamburg, Berlin und<br />

Stettin. Aber auch die Touristenströme im<br />

Land tragen zum Wachstum bei. Wer in <strong>Vorpommern</strong><br />

zur Erholung weilt, greift gern zu<br />

den regionalen Produkten. Gütesiegel wie<br />

das des Rügen Produkte Verein e. V. garantieren<br />

lokale Herkunft und hohe Qualitätsstandards.<br />

Die Bedeutung der Branche symbolisieren<br />

auch die Daten für das gesamte Bundesland.<br />

Die Ernährungswirtschaft erzielte im vergangenen<br />

Jahr in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

einen Gesamtumsatz von rund 4,4 Milliarden<br />

Euro. Die Branche ist innerhalb des verarbeitenden<br />

Gewerbes mit 14.320 Beschäftigten<br />

und mit 38 Prozent des Gesamtumsatzes der<br />

größte Industriezweig des Bundeslandes.<br />

Nicht zu vergessen ist der Fischfang. Trotz<br />

Strukturwandel und abnehmender Zahl der<br />

Fischereien wurde im Jahr 2013 in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />

von den Fischereien und<br />

den fischverarbeitenden Unternehmen ein<br />

Umsatz von 303 Millionen Euro erwirtschaftet,<br />

ein großer Teil davon auch in <strong>Vorpommern</strong>,<br />

das dank der Euro-Baltic-Fischverarbeitung,<br />

der Rügen Fisch AG und weiterer<br />

Verarbeiter in Sassnitz den drittgrößten<br />

Standort der Fischverarbeitung in Deutschland<br />

beheimatet.<br />

<strong>W+M</strong><br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


28 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />

Greifen-Fleisch GmbH<br />

Kulinarische<br />

Tradition<br />

Die Greifen-Fleisch GmbH produziert Wurstund<br />

Fleischwaren. Obwohl noch eine handwerklich<br />

arbeitende Fleischerei, sind Produkt ideen<br />

und Produktionstechnologie höchst modern.<br />

Feierte 125-jähriges Firmenjubiläum:<br />

Walter Kienast.<br />

Greifswalder Knacker und Schlackwurst<br />

– die Greifen-Fleisch GmbH steht für<br />

regionale und landestypische Produkte<br />

aus <strong>Vorpommern</strong>. Dafür produzieren<br />

die mehr als 70 Mitarbeiter rund 40 Tonnen<br />

Wurst- und Fleischwaren in der Woche, die in<br />

den Kühlregalen der Discounter und Handelsketten<br />

zu finden sind. Dem Trend zu regionaler<br />

Qualität bei den Verbrauchern kommt das<br />

Unternehmen damit sehr entgegen.<br />

Doch bei aller Tradition: Im Jahr des 125-jährigen<br />

Bestehens, das im Sommer <strong>2014</strong> mit einem<br />

großen Fest begangen wurde, geht der<br />

Fleisch- und Wurstwarenproduzent vor allem<br />

auch neue Wege, um sich immer wieder<br />

dem veränderten Konsumentenverhalten<br />

anzupassen. So gehörte die Greifen-Fleisch<br />

GmbH zu den Pionieren bei Produkten ohne<br />

Geschmacksverstärker, Laktose und Gluten.<br />

In gemeinsamer Forschung mit Experten des<br />

Fraunhofer-Instituts gelang es den Greifswaldern<br />

zudem, tierisches Fett durch pflanzliches<br />

Eiweiß zu ersetzen, um so den Fettanteil<br />

einiger Wurstwaren um die Hälfte zu reduzieren.<br />

Die Greifen-Fleisch-Qualität wird deshalb<br />

nicht nur in Ostdeutschland geschätzt,<br />

sondern auch in Niedersachsen, Schleswig-<br />

Holstein und Skandinavien.<br />

Begonnen hat alles im Januar 1889 als<br />

Schlachthof in der Hansestadt. Seit 1988 leitet<br />

der gebürtige Rostocker Walter Kienast,<br />

gelernter Fleischermeister, den Betrieb. 1992<br />

konnten er und ein Mitarbeiter das Unternehmen<br />

von der Treuhand übernehmen. Aus<br />

dem Schlachthof wurde eine reine Fleischund<br />

Wurstfabrik – eine gewaltige Herausforderung<br />

in den wirtschaftlich<br />

unsicheren<br />

Rahmenbedingungen<br />

der Nachwendezeit. Die<br />

Arbeitsplätze zu erhalten,<br />

war kein leichter<br />

Weg, doch Kienast und<br />

sein Team führten das<br />

Unternehmen nach einer<br />

Umstrukturierung<br />

in den Jahren 2004 bis 2006 und jährlichen<br />

Investitionen in Modernisierung und Erweiterung<br />

der Produktion wieder in sicheres<br />

Fahrwasser.<br />

Und für seine Mitarbeiter setzt sich der Greifen-Fleisch-Geschäftsführer<br />

auch heute noch<br />

ein. Dafür gab es im Land auch schon eine<br />

Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen:<br />

Rücksichtnahme auf Kita-Öffnungszeiten,<br />

Förderung von Elternzeit auch<br />

für Väter, Hilfestellung bei Umzügen, Talentförderung<br />

und Unterstützung von Kindern<br />

der Mitarbeiter bei der Suche nach Ausbildungsplätzen<br />

sind nur einige der Punkte,<br />

mit denen Kienast auch eine langfristige<br />

Bindung der Belegschaft an das Unternehmen<br />

erreichen konnte.<br />

Das Image pommerscher Wurstwaren liegt<br />

Kienast besonders am Herzen. Pommersche<br />

Wurstwaren, das steht für eine handwerklich<br />

sorgfältig, traditionell hergestellte und<br />

auf Buchenholz geräucherte Wurst mit kräftiger<br />

Würzung. Die genaue Rezeptur ist bei der<br />

Greifen-Fleisch GmbH natürlich Betriebsgeheimnis.<br />

Zur Vermarktung der Pommerschen<br />

Wurst- und Fleischtradition hat sich Kienast<br />

deshalb auch in der Region vernetzt. Als Mitglied<br />

des Vorstandes des Agrarmarketing-Vereins<br />

ist sein Unternehmen ebenso aktiv wie<br />

in der Schutzgemeinschaft „Pommerscher<br />

Fleisch- und Wurstwaren“, die traditionelle<br />

pommersche Rezepte, allen voran die Pommersche<br />

Leberwurst, Pommersche Schlackwurst<br />

und Pommersche Blutwurst, unter europäischen<br />

und deutschen Schutz im Sinne<br />

einer geschützten geographischen Angabe<br />

gestellt wissen möchte.<br />

Die Kombination aus traditionellem Handwerk,<br />

modernster Technik und die Weiterentwicklung<br />

eigener Produkte sowie engagierte<br />

Mitarbeiter sind die Bausteine der Erfolgsgeschichte<br />

des Unternehmens. Rund 55 Produkte<br />

an Fleisch- und Wurstwaren zählen zum<br />

Sortiment des traditionsreichen Herstellers,<br />

der immer noch im historischen Backsteingebäude<br />

beheimatet ist. Die Lieblinge der Kunden<br />

sind die Greifswalder Knacker, die Pommersche<br />

Schlackwurst, Fileträucherlinge sowie<br />

Streichmettwürste. Greifen-Fleisch-Chef<br />

Kienast hat dagegen einen eigenen Favoriten:<br />

Die Bockwurst aus eigenem Haus.<br />

www.greifen-fleisch.eu<br />

Foto: Archiv/Sven George<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 29<br />

Anklam Extrakt GmbH<br />

Vorreiter der Bio-Ökonomie<br />

Die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen<br />

eröffnet gerade dem Wirtschaftsstandort <strong>Vorpommern</strong> vielversprechende wirtschaftliche<br />

Perspektiven.<br />

Eine der Vorzeigefirmen der Bio-Ökonomie<br />

ist die Anklam Extrakt GmbH. Seit<br />

2009 gewinnt sie mit einem Team gut ausgebildeter<br />

Fachkräfte am Rande der Hansestadt<br />

hochwertige Pflanzenextrakte für die<br />

Pharma-, Nahrungsergänzungsmittel- und<br />

Getränkeindustrie. Zu dem kontrollierten<br />

Pflanzenmaterial, das als Grundlage für die<br />

Finanzdirektor<br />

Vahe Pekmez<br />

mit einem Extrakt.<br />

Extrakte dient, gehören beispielsweise Holunderblüten,<br />

Efeublätter, Fenchelsamen,<br />

Pfefferminz- oder Salbeiblätter.<br />

Zum Angebot der Anklam Extrakt GmbH zählen<br />

aber nicht nur Standardextrakte. „Unsere<br />

besondere Stärke liegt in der Umsetzung<br />

spezieller Vorgaben und Neuentwicklungen,<br />

die in enger Zusammenarbeit mit den Abnehmern<br />

verwirklicht werden“, erläutert Claudia<br />

Pühn, Marketing-Direktorin des Unternehmens.<br />

Mit einer leistungsfähigen Pilotanlage<br />

ist das junge Unternehmen beispielsweise<br />

in der Lage, Musterproduktionen in kleineren<br />

Mengen herzustellen, zu dokumentieren<br />

und zu optimieren.<br />

Die Pflanzenextrakte aus <strong>Vorpommern</strong> werden<br />

mittlerweile auch erfolgreich im Ausland<br />

vermarktet. Und die Zeichen stehen auf weiteres<br />

Wachstum: Ende 2013 hat die Anklam<br />

Extrakt deshalb in den Ausbau ihres Standortes<br />

investiert, um das Produktportfolio<br />

ausweiten zu können, wie Vahe Pekmez, Director<br />

Finance & Administration, erklärt. So<br />

sollen künftig beispielsweise hochgereinigte<br />

Spezialextrakte für die Pharmaindustrie<br />

hergestellt werden. „Anklam Extrakt ist ein<br />

Beispiel dafür, wie Bio-Rohstoffe vielfältig<br />

weiterverarbeitet werden können und welche<br />

Chancen dieser Wirtschaftszweig für die<br />

Region birgt“, beschreibt Marketing-Chefin<br />

Pühn die Bedeutung des Unternehmens.<br />

www.anklam-extrakt.com<br />

Molkerei Naturprodukt GmbH Rügen<br />

Inselfrische für Genießer<br />

Fotos: Torsten George<br />

Dr. Sylva<br />

Rahm-Präger<br />

gründete die Molkerei.<br />

Mitte der 90er Jahre packte Dr. Sylva Rahm-<br />

Präger das Heimweh. „Mich zog es zurück<br />

auf die Insel Rügen“, erinnert sich die promovierte<br />

Agrarwissenschaftlerin. Mit im Gepäck<br />

trug sie den festen Vorsatz, sich mit einem<br />

regionalen Produkt selbständig zu machen<br />

– die Geburtsstunde der Molkerei „Rügener<br />

Inselfrische“. „Der Start war durchaus<br />

schwierig“, räumt die Chefin von mittlerweile<br />

zwölf Mitarbeitern – vornehmlich Frauen<br />

– ein. Doch ihre Beharrlichkeit zahlte sich<br />

aus. Heute sind die Milcherzeugnisse aus Poseritz,<br />

die ohne Stabilisatoren, Emulgatoren<br />

oder Bindemittel auskommen, aus der Hotellerie<br />

und den Regalen des regionalen Lebensmittelhandels<br />

nicht mehr wegzudenken. Um<br />

die Produktion ganzjährig auszulasten, runden<br />

zudem Konfitüren aus heimischen Früchten<br />

das Angebot ab.<br />

„Wir setzen bewusst auf Regionalität“, nennt<br />

Rahm-Präger eines der Erfolgsgeheimnisse.<br />

Die Milch wird aus Poseritz bezogen, insgesamt<br />

werden 400.000 Liter im Jahr verarbeitet.<br />

28 Milchprodukte erfreuen sich inzwischen<br />

einer Käuferschaft, die nicht nur<br />

aus <strong>Vorpommern</strong> stammt. „Gerade Touristen<br />

möchten im Urlaub regionale Lebensmittel<br />

genießen“, weiß Rahm-Präger. Zu erwerben<br />

sind diese seit 2008 übrigens auch direkt vor<br />

Ort – der molkereieigene Hofladen macht es<br />

möglich. www.ruegener-inselfrische.de<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


30 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />

biosanica Manufaktur GmbH<br />

Apfelchips vom Pommerndreieck<br />

Die biosanica Manufaktur GmbH produziert seit 2013 in Süderholz Bio-Trockenobst für die<br />

Hersteller von Müslis und Backmischungen. Schon nach einem Jahr am neuen Standort setzt<br />

Firmenchef Martin Nätscher auf Expansion.<br />

Es sind ungleiche Nachbarn: Wenn Martin<br />

Nätscher, Firmenchef der biosanica<br />

Manufaktur GmbH, aus seinem Büro im<br />

Süderholzer Gewerbegebiet Pommerndreick<br />

an der Autobahn A 20 schaut, sieht er auf das<br />

rege Treiben der örtlichen McDonalds-Filiale.<br />

Während der globale Fleischbrater trotz<br />

gelegentlicher Werbung für gesunde Salate<br />

immer noch als Inbegriff des Fast Foods<br />

gilt, steht Nätschers biosanica hingegen für<br />

geprüfte Qualität aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau.<br />

Das Unternehmen verarbeitet Äpfel zu Bio-<br />

Trockenobst. Die Produkte reichen von Bio-<br />

Apfelchips, einem alternativ-gesunden Knabberspaß,<br />

über Bio-Apfelmehl für Bäckereien,<br />

die Gewürzindustrie und die Produzenten<br />

von Bio-Tees bis hin zu Bio-Apfelwürfeln<br />

für die führenden Müslihersteller. Allesamt<br />

ohne Süßungsmittel, Geschmacks- oder Konservierungsstoffe.<br />

Im Jahr 2013 zog es biosanica aus Franken<br />

nach <strong>Vorpommern</strong>. „Am alten Standort waren<br />

die Kapazitäten begrenzt und der Maschinenpark<br />

veraltet“, erklärt Martin Nätscher<br />

den Umzug in den hohen Norden und lobt:<br />

„Dank der Unterstützung aller Beteiligten vor<br />

Ort konnten wir die Produktion in Rekordzeit<br />

starten.“<br />

Zudem fand Nätscher in <strong>Vorpommern</strong> Mitarbeiter<br />

mit Erfahrung im Landbau und der<br />

Nahrungsmittelindustrie. Rund 3,8 Millionen<br />

Euro investierte die biosanica, unterstützt<br />

auch durch Fördermittel des Landes<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>, in den Bau einer<br />

großräumigen Produktionshalle mit Kühlhaus,<br />

Entkernungsmaschine und Trockenanlage.<br />

Auch der Einstieg zweier Kapitalpartner<br />

ermöglichte das Investment an der A 20.<br />

Die Äpfel, die in Süderholz zu Trockenfrüchten<br />

verarbeitet werden, stammen aus Südtirol,<br />

vom Bodensee, aber auch aus dem Alten<br />

Land in der Elbmarsch und von der Insel Rügen.<br />

Nätscher will den Standortvorteil im Agrarland<br />

<strong>Vorpommern</strong> in Zukunft noch stärker<br />

nutzen: „Wir hoffen, künftig unsere Rohstoffe<br />

vermehrt aus der Region beziehen zu können.“<br />

Als Trockenobsthersteller konkurriert<br />

biosanica-Leiter Martin Nätscher<br />

setzt auf gesunde Kost.<br />

er beim Bezug der Bio-Äpfel in <strong>Vorpommern</strong><br />

vor allem mit den Apfelsaftproduzenten.<br />

In der Produktionshalle, einer der modernsten<br />

der Branche in Europa, werden die Äpfel<br />

zunächst maschinell gewaschen, dann<br />

entkernt und in unterschiedliche Formen<br />

geschnitten. Bei zirka 60 bis 70 Grad Celsius<br />

wird das Obst anschließend schonend<br />

getrocknet. „Auch wenn das Wasser entzogen<br />

ist, der Geschmack, die wichtigen Mineralstoffe<br />

und die Vitamine bleiben erhalten“,<br />

betont Nätscher, der die Firma gemeinsam<br />

mit seiner Frau Monika aufgebaut hat.<br />

Am Ende des Trocknungsprozesses steht die<br />

Qualitätskontrolle: Restfeuchte, Farbe, Geschmack.<br />

Aus einem Kilo Äpfel können auf<br />

diese Weise rund 120 Gramm Trockenobst gewonnen<br />

werden.<br />

Bei den verarbeiteten Äpfeln handelt es sich<br />

um so genannte B-Qualität: Sie sind geschmacklich<br />

einwandfrei, aber für den Handel<br />

zu klein, zu groß oder ganz allgemein zu<br />

unförmig. Gerade für Bio-Bauern sind Verwerter<br />

wie die biosanica deshalb von besonderer<br />

Bedeutung, garantieren diese doch,<br />

dass sie ihre gesamte Ernte vermarkten<br />

können.<br />

Den Umzug nach <strong>Vorpommern</strong> hat Nätscher<br />

bisher nicht bereut: „Die Nachfrage<br />

ist immens.“ Besonders ausländische<br />

Kunden füllen gegenwärtig die Auftragsbücher<br />

der Süderholzer. Deshalb wird der<br />

Trockenfrüchte-Hersteller weiter expandieren.<br />

Neben zusätzlichen Lagerkapazitäten<br />

für Bio-Äpfel will biosanica in die<br />

Anschaffung einer Apfelsaftpresse, einer<br />

Sortieranlage sowie zusätzlicher Entkerner<br />

und Trockner investieren. Wer weiß,<br />

ob Nätscher so eines Tages nicht auch noch<br />

mit dem Fast-Food-Nachbarn am Pommerndreieck<br />

ins Geschäft kommt.<br />

www.biosanica.de<br />

Foto: Torsten George<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 31<br />

Suiker Unie GmbH & Co. KG<br />

Bester Zucker aus Anklam<br />

Jedes Jahr im September ist es soweit: Mit dem Start der Zuckerrübenkampagne herrscht in der<br />

Zuckerfabrik Anklam Hochbetrieb. Seit 1883 ist Anklam ein Standort für die Zuckerproduktion<br />

und heute der einzige Rübenverarbeiter in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Matthias Sauer<br />

leitet die<br />

Anklamer<br />

Zuckerfabrik.<br />

Seit dem 2. März 2009 gehören die Suiker<br />

Unie GmbH & Co. KG – Zucker fabrik Anklam<br />

und deren Tochter Anklam Bioethanol<br />

GmbH (ABE) zum niederländischen Konzern<br />

Royal Cosun UA, der unter anderem noch<br />

zwei niederländische Zuckerfabriken unter<br />

dem Namen Suiker Unie sein eigen nennt.<br />

Das Anbaugebiet, aus dem die Anklamer<br />

Rüben beziehen, deckt weite Teile Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>s<br />

ab – von der polnischen<br />

Grenze im Osten bis zur Linie Rostock-Teterow<br />

im Westen. Im Norden reicht das Einzugsgebiet<br />

bis zur Insel Rügen, im Süden<br />

bis in die Uckermark. „Insgesamt“, so der<br />

Geschäftsführer der Anklamer Zuckerfabrik<br />

Matthias Sauer, „umfasst der Vertragsanbau<br />

eine Liefermenge von zirka 1,3 bis 1,4 Millionen<br />

Tonnen Rüben.“ Diese dient zur einen<br />

Hälfte der Erzeugung von Nahrungszucker,<br />

zur anderen Hälfte wird sie für die Produktion<br />

von Biokraftstoff genutzt.<br />

Mit dem Einstieg in die Erzeugung erneuerbarer<br />

Energien im Jahr 2008 durch das firmeneigene<br />

Bioethanolwerk verfügt der Zuckerhersteller<br />

mittlerweile über ein zweites<br />

geschäftliches Standbein. Dieses wurde im<br />

letzten Jahr durch die Investition in eine<br />

Biogasanlage, in der aus Reststoffen hochwertiges<br />

Biomethan gewonnen wird, noch<br />

zusätzlich erweitert.<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> wurde durch seine<br />

Agrar-Großbetriebe schon früh ein klassisches<br />

Rübenanbaugebiet. Heute werden im<br />

Einzugsgebiet der Anklamer Zuckerfabrik<br />

immerhin sechs Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche für den Zucker-Rohstoff<br />

genutzt. Seit 2006 hat sich die Rübenanbaufläche<br />

um mehr als 50 Prozent erhöht.<br />

Auf das Ergebnis der diesjährigen Rübenkampagne<br />

darf man gespannt sein, schließlich<br />

erzielten die Hansestädter im Vorjahr<br />

ein Rekordergebnis. Der Zuckerertrag in Anklam<br />

hat sich seit 1991 nahezu verdoppelt.<br />

Profiteure sind auch die Kunden der Suiker<br />

Unie GmbH & Co. KG: Der Verkauf erfolgt vorrangig<br />

auf dem deutschen Markt an Hersteller<br />

von Süßwaren, Getränken, Nährmitteln,<br />

Backwaren, Milcherzeugnissen und Konserven.<br />

Bioethanol und Bioerdgas werden als<br />

erneuerbarer Kraftstoff eingesetzt. Daneben<br />

werden auch Futter- und Düngemittel an die<br />

heimische Landwirtschaft geliefert.<br />

www.suikerunie.de<br />

Fotos: Suiker Unie GmbH & Co. KG (oben), Archiv/Sven George (unten)<br />

Eisbär Eis Produktions GmbH<br />

Alle Welt isst Eisbär-Eis<br />

Jedes Jahr hoffen die Touristiker an <strong>Vorpommern</strong>s<br />

Küsten auf einen heißen Sommer.<br />

Wenn die Sonne lacht, klingeln die Kassen.<br />

Das gilt auch für Horst Dieter Schröder – doch<br />

sein Geschäft sind nicht die Urlauber. Schröder<br />

ist Geschäftsführer der Eisbär Eis Produktions<br />

GmbH in Plummendorf und ein trockener<br />

Sommer wie der diesjährige schlägt sich<br />

direkt in seinen Bilanzen nieder. „Wir haben<br />

in den ersten sechs Monaten bereits vier Millionen<br />

Euro Umsatzzuwachs zu verzeichnen“,<br />

freut sich der gelernte Eiskonditor, der nach<br />

der Wende mit Erfolg auf die Produktion von<br />

Industrieeis gesetzt hat. Die Eisbär Eis Produktions<br />

GmbH produziert Stieleis für die<br />

großen Handelsketten, die die Eisbär-Kreationen<br />

als Handelsmarken vertreiben. 2,5<br />

Millionen Stück Eis verlassen so täglich die<br />

Hallen am Rand von Ribnitz-Damgarten und<br />

werden in mittlerweile 23 Länder exportiert.<br />

Dass Eisbär-Chef Schröder nun 7,5 Millionen<br />

Euro in eine neue Produktions- und Lagerhalle<br />

sowie in neue Maschinen investiert<br />

und mehr als 33 zusätzliche Arbeitsplätze<br />

schafft, ist aber nicht dem gutem Wetter,<br />

sondern vor allem dem Boom im Auslandsgeschäft<br />

geschuldet. „Gegenwärtig kommen<br />

wir der Nachfrage kaum hinterher“, berichtet<br />

Schröder. Kein Wunder, selbst Neuseeländer<br />

und Australier schlecken mittlerweile das<br />

Eisbär-Eis von der Ostseeküste.<br />

www.eisbaereis-rdg.de<br />

Firmenchef<br />

Horst Dieter<br />

Schröder mit<br />

Eisbär-Eis.<br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


32 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />

Störtebeker Braumanufaktur GmbH<br />

Kreative Brauer mit Weitblick<br />

Die Stralsunder Störtebeker Braumanufaktur GmbH wächst in einem schwierigen Markt. Für<br />

Marketing-Chef Karsten Triebe ein Erfolg der Strategie, gezielt auf Spezialitäten-Biere zu setzen.<br />

Die Märkte im Blick: Karsten Triebe, Marketing-Chef bei Störtebeker.<br />

Atlantik Ale – das klingt nach weiter<br />

Welt, nach großer Fahrt und natürlich<br />

nach englischem Biergenuss. Gebraut<br />

wird das Atlantik Ale aber ganz bodenständig<br />

hanseatisch in der Störtebeker Braumanufaktur<br />

GmbH. „Wir haben als eine der ersten<br />

Brauereien hierzulande im größeren Stil ein<br />

Ale in den Markt eingeführt“, erzählt Karsten<br />

Triebe.<br />

Ein Ale aus deutschen Landen? Das scheint<br />

nur auf dem ersten Blick ungewöhnlich, denn<br />

was für das Atlantik Ale gilt, trifft nicht minder<br />

auf das Hanse Porter, das Roggen-Weizen<br />

oder das Keller-Bier 1402 aus den Braukesseln<br />

der Stralsunder Traditionsbrauerei zu:<br />

Allesamt grenzen sie sich bewusst von den<br />

oft gleichförmigen Massenbieren der großen<br />

Braukonzerne ab. „Mit einem klaren Kurs abseits<br />

des Industriebier-Marktes können wir<br />

uns behaupten“, beschreibt Triebe das Konzept<br />

der Hansestädter, konsequent auf Bierspezialitäten<br />

zu setzen.<br />

Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr betrug der<br />

Bierausstoß 110.000 Hektoliter, ein Plus von<br />

zehn Prozent in einem ansonsten schwächelnden<br />

Markt. Vor allem junge Käufer wissen<br />

ausgefallene und innovative Biere mehr<br />

und mehr zu schätzen. Gleiches gilt für die<br />

Experten: Jüngst erst gewann die Störtebeker<br />

Braumanufaktur mit dem Störtebeker Roggen-Weizen<br />

beim World Beer Cup in Denver<br />

den Weltmeistertitel in der Kategorie German<br />

Style Dark Wheat Beer – die bayerische und<br />

internationale Konkurrenz musste sich geschlagen<br />

geben.<br />

„Die Menschen sollen Bier mit uns ganz neu<br />

entdecken können“, lautet denn auch das<br />

Credo des Brauerei-Chefs Jürgen Nordmann,<br />

der das Erfolgsrezept auf eine einfache Formel<br />

bringt: „Besondere Kreationen und handwerkliche<br />

Arbeit, gepaart mit einer originellen<br />

Marken-Strategie.“ Die Nordmann-Unternehmensgruppe<br />

hatte 1991 den Niedergang<br />

der Stralsunder Brauerei gestoppt. 2010 löste<br />

Jürgen Nordmann dann die Brauerei aus der<br />

Unternehmensgruppe heraus und läutete die<br />

Phase der Neuausrichtung ein. „Seither kann<br />

die Brauerei eigenständig und ohne Konzernvorgaben<br />

ihren Kurs verfolgen.“<br />

Längst haben die Störtebeker-Biere ihre Liebhaber<br />

weit über <strong>Vorpommern</strong>s Grenzen hinaus<br />

gefunden. „Der Name Störtebeker gibt<br />

uns die Identität eines norddeutschen Bieres<br />

von der Küste und von Freiheit und Unabhängigkeit“,<br />

weiß Triebe um das positive<br />

Image des Markennamens in ganz Deutschland.<br />

In Nord- und Mitteldeutschland sind<br />

die Brauspezialitäten von der Ostsee im Getränkefachhandel<br />

und bei den Vollsortimentern<br />

des Lebensmitteleinzelhandels gelistet.<br />

Wer das Störtebeker-Bier als Tourist in <strong>Vorpommern</strong><br />

lieben gelernt hat, es aber bei sich<br />

zu Hause vor Ort nicht kaufen kann, dem bietet<br />

der Online-Shop der Braumanufaktur eine<br />

günstige Alternative.<br />

Während die Störtebeker-Biere weltweit Anerkennung<br />

einheimsen, sorgt die Marke<br />

„Stralsunder“ für den Lokalkolorit in den<br />

Kneipen und Restaurants am Strelasund. Die<br />

Verwurzelung in der Hansestadt gehört trotz<br />

der überregionalen Verbreitung ohnehin zum<br />

Selbstverständnis der Freibeuter-Marke. Mit<br />

täglichen Brauereiführungen und Bier-Sommelierabenden<br />

wirbt die Braumanufaktur mit<br />

ihren 100 Mitarbeitern an ihrem alteingessenen<br />

Standort an der Greifswalder Chaussee<br />

regelmäßig für die neue Bierkultur made in<br />

Stralsund.<br />

www.stoertebeker.com<br />

Foto: Störtebeker<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Lehren und Forschen <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 33<br />

Lehren und Forschen in <strong>Vorpommern</strong><br />

Studium mit Meerblick<br />

Das Hauptgebäude der Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität in Greifswald.<br />

Die Atmosphäre ist familiär, die Ausrichtung international – auch Studenten aus den alten<br />

Bundesländern zieht es deshalb zum Studium an die Hochschulen in Greifswald und Stralsund.<br />

Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

Die viertälteste durchgängig bestehende<br />

deutsche Universität, die zweitälteste<br />

im Ostseeraum und gar für mehr<br />

als 60 Jahre lang, im 17. Jahrhundert, auch<br />

die älteste Hochschule Schwedens – die rund<br />

12.000 Studenten, die zurzeit an der Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Universität in Greifswald immatrikuliert<br />

sind, können sich als Teil einer<br />

langen universitären Tradition verstehen. Im<br />

Hier und Jetzt aber lernen und forschen sie<br />

an einer Hochschule mit modernster Ausstattung<br />

und idealen Arbeitsbedingungen. Fern<br />

eines universitären Massenbetriebs überzeugt<br />

die Greifswalder Hochschule vor allem<br />

mit ihrer individuellen Betreuung der Studierenden<br />

und einem lebendigen Austausch.<br />

In Forschung und Lehre setzt die Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

auf Exzellenz und<br />

Internationalität. Bei verschiedenen Hochschul-Rankings<br />

wurde dies bereits mit vorderen<br />

Plätzen in den Bereichen Medizin, Geographie,<br />

Betriebswirtschaft oder Biologie<br />

belohnt. Insgesamt können Studienanfänger<br />

in Greifswald aus etwa 50 verschiedenen<br />

Lehrfächern wählen. Hervorstechend sind<br />

die Medizin-, Lebens- und Gesundheitswissenschaften<br />

mit ihren Forschungsaktivitäten<br />

auf dem Gebiet der Funktionellen Genomforschung<br />

oder der Community Medicine. Aber<br />

auch die intensive Beschäftigung mit den<br />

Kulturen, den Sprachen und der Wirtschaft<br />

im Ostseeraum sind ein Markenzeichen des<br />

Studiums am Ryck.<br />

Praxisorientierung und einen starken beruflichen<br />

Anwendungsbezug verkörpert das<br />

Lehrangebot der 1991 gegründeten Fachhochschule<br />

Stralsund mit ihren Fachbereichen<br />

Wirtschaft, Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Informatik. Auch die kleine, auf<br />

ein Campus-Gelände nahe dem Strelasund<br />

konzentrierte Fachhochschule erringt in<br />

bundesweiten Vergleichen regelmäßig Spitzenpositionen.<br />

Neben der Lehre nimmt die<br />

angewandte Forschung einen breiten Raum<br />

ein, etwa am noch jungen und fachübergreifenden<br />

Institut für Regenerative Energiesysteme.<br />

Die Hochschulen in <strong>Vorpommern</strong> haben sich<br />

schon vielfach als Keimzellen für die Gründung<br />

innovativer Start-ups bewährt. In erster<br />

Linie bilden sie aber jenen Pool an gut<br />

ausgebildeten Akademikern, aus dem die<br />

Unternehmen der Region ihre Fachkräfte<br />

rekrutieren können. Viele Betriebe in <strong>Vorpommern</strong><br />

pflegen deshalb enge Kontakte zu<br />

den Hochschulen und sichern sich den Fachkräftenachwuchs<br />

frühzeitig, beispielsweise<br />

durch die Vergabe von Bachelor- und Masterthemen<br />

oder durch Unternehmenspraktika.<br />

<strong>W+M</strong><br />

www.wundm.info<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


34 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Kommentar<br />

Richtung Norden –<br />

Willkommen auf Deutschlands<br />

Sonnendeck<br />

Dass man sich in <strong>Vorpommern</strong>, auf Deutschlands<br />

Sonnendeck, beispielsweise auf<br />

Rügen oder Usedom sehr gut erholen kann,<br />

wussten Sie sicherlich schon vorher, doch<br />

dass es bei uns im Norden so viele interessante<br />

und erfolgreiche Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

mit tollen Produkten gibt, hat Sie<br />

dann doch verwundert, oder?<br />

Hoffentlich sind Sie auch ein wenig neugierig<br />

geworden, denn es lohnt sich durchaus, der<br />

inneren Inspiration zu folgen und den Dingen<br />

auf den Grund zu gehen. Auch aus unternehmerischer<br />

Sicht, wenn es darum geht,<br />

Standortvorteile, wirtschaftliche Perspektiven<br />

und Lebensqualität miteinander in Einklang<br />

zu bringen. Wenn es darum geht, für<br />

sich als Geschäftsmann, aber auch für die<br />

Mitarbeiter und die eigene Familie, den idealen<br />

Firmensitz und Wohnstandort zu finden.<br />

Wenn dieser dann noch viel Freiraum<br />

für kreative Ideen und wirtschaftlichen Erfolg<br />

sowie gleichzeitig eine hohe Lebensqualität<br />

bietet, sind beste Voraussetzungen gegeben<br />

für ein erfolgreiches Anlegemanöver<br />

an der Ostseeküste.<br />

<strong>Vorpommern</strong> entwickelt sich als Standort<br />

für Erfolgsgeschichten von Unternehmen,<br />

schwerpunktmäßig des Schiff- und Metallbaus<br />

genauso wie für die maritime Wirtschaft,<br />

die Energie-, Gesundheits- und die<br />

Nahrungsgüterwirtschaft oder den Informations-<br />

und Kommunikationssektor. Die besonders<br />

dynamische Entwicklung des Tourismus<br />

steht ohnehin für sich. Angesehene Unternehmer<br />

sind der beste Beweis dafür, dass<br />

es auch in der so genannten Provinz reichlich<br />

Ideen, Innovation und Investitionen gibt.<br />

Unser Autor Rolf Kammann ist Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

<strong>Vorpommern</strong> mbH.<br />

Wirtschaftsstandorte werden viele beworben<br />

– ein Sonnendeck aber nur einmal und das<br />

mit einzigartigen Voraussetzungen:<br />

• Ausreichend Industrie- und Gewerbeflächen<br />

– in <strong>Vorpommern</strong> gibt es sie reichlich<br />

und preisgünstig, egal, ob an der Autobahn<br />

oder mit Kaikante,<br />

• Gute Verkehrsinfrastrukturen – in <strong>Vorpommern</strong><br />

heißt dies zum Beispiel stauund<br />

schlaglochfreie Autobahnen, Seeverbindungen<br />

in den Ostseeraum und top erschlossene<br />

Hafenflächen,<br />

• Hohe Förderung – in <strong>Vorpommern</strong> bis zu<br />

40 Prozent der Investitionskosten und bis<br />

zu 100 Prozent bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben,<br />

• Investorenfreundlichkeit – das bedeutet<br />

bei uns volle Unterstützung aller Entscheidungsträger<br />

und rasche unbürokratische<br />

Genehmigungen und Bewilligungen sowie<br />

eine ausgeprägte Willkommenskultur und<br />

Dienstleistungsbereitschaft,<br />

• Hohe Lebensqualität – auf Deutschlands<br />

Sonnendeck ist sie besonders ausgeprägt,<br />

insbesondere was die Umwelt- und Erholungsqualität,<br />

die Versorgung im Schulund<br />

Bildungsbereich und Kinderfreundlichkeit<br />

angeht.<br />

Was uns zusätzlich auszeichnet, ist ein weites<br />

Land, das Platz hat, aber zugleich kurze<br />

Wege garantiert. Wir als Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

<strong>Vorpommern</strong> stehen mit einem<br />

dichten Netzwerk und starken Partnern in<br />

ganz <strong>Vorpommern</strong> neuen Investoren und Unternehmen<br />

zur Seite.<br />

In <strong>Vorpommern</strong> ist man schnell bei seinen<br />

Kunden, Geschäftsfreunden und Entscheidern.<br />

Hier ist der Bürgermeister, der Landrat<br />

oder der Minister kein schwer erreichbarer<br />

Gesprächspartner, sondern ein interessierter<br />

und zugänglicher Unterstützer eines<br />

jeden Unternehmers und Investors.<br />

Gehen Sie also auf Erkundungstour im Norden,<br />

nutzen Sie die Brücken und finden Sie<br />

Ihren Platz auf Deutschlands Sonnendeck.<br />

Wir laden Sie herzlich ein nach <strong>Vorpommern</strong>.<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

<strong>Vorpommern</strong> mbH<br />

Brandteichstraße 20<br />

17489 Greifswald<br />

Tel.: 03834 550605<br />

info@invest-in-vorpommern.de<br />

www.invest-in-vorpommern.de<br />

Foto/Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 35<br />

Investieren<br />

auf Deutschlands Sonnendeck<br />

Ihre Standortvorteile<br />

Industrie- und Gewerbeflächen zu günstigen Konditionen<br />

Attraktive Förderungen von bis zu 40 % der Investitionskosten<br />

Gut ausgebaute Infrastruktur, insbesondere Häfen mit<br />

direkter Anbindung an Nord- und Osteuropa<br />

Qualifizierter Nachwuchs an den Hochschulen des Landes<br />

Ausgezeichnetes Forschungs- und Entwicklungsklima<br />

Hervorragende Lebensqualität<br />

www.wundm.info<br />

www.invest-in-vorpommern.de<br />

<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>


HIER LOHNT ES SICH, DEN DINGEN<br />

AUF DEN GRUND ZU GEHEN.<br />

Henning May,<br />

Taucheinsatzleiter,<br />

OZEANEUM Stralsund<br />

Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ist spannend und<br />

bietet sprudelnde Vielfalt. „Tauchen ist meine<br />

Leidenschaft. Und hier mein Beruf“, sagt Henning<br />

May, Taucheinsatzleiter im OZEANEUM Stralsund.<br />

Entdecken Sie traditionsreiche und moderne<br />

Museen und viele andere Orte zum Ankommen<br />

und Bleiben. Willkommen in Mecklenburg-<br />

<strong>Vorpommern</strong>. Land zum Leben.<br />

Europäischer Fonds für<br />

regionale Entwicklung<br />

mv-tut-gut.de<br />

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