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Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen

Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wird unser Spargel bald<br />

von Robotern geerntet?<br />

Roboter gehören in jeden guten Science Fiction-<br />

Film. Der rasante technische Fortschritt wirft allerdings<br />

die Frage auf, wie lange es noch dauert, bis<br />

Fiktion zur Realität wird und menschlich aussehende<br />

Roboter auch auf <strong>Osnabrücker</strong> Feldern Spargel<br />

ernten.<br />

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz<br />

(DFKI) betreibt seit 2011 eine Außenstelle mit Sitz im InnovationsCentrum<br />

Osnabrück. Prof. Dr. Hertzberg und sein<br />

fünfköpfiges Team befassen sich hier mit der Sensordatenauswertung<br />

um Software zu entwickeln, die Maschinen<br />

autonom und zielgerichtet handeln lassen. Dies bedeutet,<br />

dass sie, im Gegensatz zu automatischen Maschinen, ihre<br />

Umwelt wahrnehmen und auf diese reagieren können.<br />

Die Schwächen der Roboter sind oft die Stärken des Menschen<br />

– das stellt für das Team von Hertzberg momentan<br />

die wohl größte Herausforderung dar. Während wir Menschen<br />

über ein besonderes Feingefühl verfügen und eine sich<br />

ändernde Umgebung schnell wahrnehmen, liegt die Stärke<br />

der Maschine vor allem in deren Kraft. „Roboter sind<br />

bereits gut in der Wahrnehmung von Dingen. Sie erkennen,<br />

wo etwas ist, jedoch nicht, was es ist“, erklärt Prof. Hertzberg.<br />

Genau deshalb haben Roboter, besser gesagt: autonome<br />

Maschinen den Menschen, etwa beim Spargelernten, noch<br />

nicht ersetzt. Denn hier benötigt man Feingefühl, um zum<br />

Beispiel zu erkennen, wie tief der Spargel sitzt. Um das quasi<br />

intuitiv zu erfassen, braucht die Entwicklung wirklich autonomer<br />

Maschinen laut Hertzberg noch viele Jahre.<br />

Und auch auf die menschliche Form müssen Roboter wohl<br />

noch lange warten. „Meistens ist eine menschliche Form<br />

nicht die ideale für Roboter. Auf unebenem Untergrund sind<br />

Beine flexibler, jedoch energie-ineffizienter als zum Beispiel<br />

Rollen. Und warum sollten Roboter nur zwei Beine zum<br />

Gehen und zwei Arme zum Arbeiten haben und nicht acht?“,<br />

fragt Hertzberg. | JK<br />

<strong>2016</strong><br />

Bild Roboter © Prof. Dr. Joachim Hertzberg; Spargel Martin Schlecht © Fotolia.de<br />

Bilder © Stadtteilauto OS GmbH<br />

Wie viel Flow hat Osnabrück?<br />

Dynamisch, spontan, flexibel – das ist flow>k. Doch kaum jemand weiß, wer oder was genau für<br />

den richtigen „flow“ sorgt. Träger dieses Carsharing-Konzepts sind die Stadtwerke Osnabrück<br />

sowie der Verein StattVerkehr e.V. unter dem Namen der gemeinsam gegründeten stadtteilauto<br />

OS GmbH. Ziel ist es, die Mobilität der <strong>Osnabrücker</strong> zu fördern und neben den öffentlichen ein<br />

noch flexibleres, aber emissionsschonendes Verkehrsmittel zu bieten.<br />

Wie funktioniert das<br />

Carsharing-Konzept?<br />

Die flow>k-Fahrzeuge können im definierten<br />

Geschäftsgebiet überall abgestellt werden,<br />

ohne Stationen. Je nach Abstellgebiet<br />

fallen unterschiedliche Kosten dafür an.<br />

Es gibt jeweils eine 0-, 5- und 10-Euro-<br />

Zone innerhalb des Geschäftsgebietes.<br />

Damit ist eine flexible und spontane<br />

Nutzung möglich. Per Smartphone,<br />

Tablet oder PC können verfügbare<br />

flow>k-Autos einfach lokalisiert werden.<br />

Mit einer individuellen Zugangskarte, die<br />

man beim Check-in erhält, wird das Auto<br />

geöffnet. Fixkosten gibt es nicht, die einmalige<br />

Anmeldegebühr beträgt 29 Euro,<br />

dazu kommen variable Kosten von 0,10<br />

Euro pro Minute sowie 0,29 Euro pro<br />

Kilometer, die Spritkosten, Versicherung<br />

und Kfz-Steuer abdecken. Das<br />

Geschäftsgebiet ist in drei Zonen aufgeteilt:<br />

Je nachdem, wo das flow>k<br />

abgestellt wird, fallen entweder keine,<br />

5 Euro oder 10 Euro Abstellgebühren an.<br />

Auch eine Gutschrift dieser Gebühren<br />

ist möglich, wenn das flow>k beispielsweise<br />

von einer 10-Euro-Zone zurück in<br />

die 0-Euro-Zone gefahren wird. Speziell<br />

für Studenten wurde ein Konzept als<br />

Ergänzung zum Semesterticket entwickelt.<br />

Hier entfällt die Anmeldegebühr und die<br />

Öffnung des flow>k funktioniert nach<br />

einer Validierung im AStA auch mit der<br />

Campus Card. Bezahlt wird unkompliziert<br />

per Einzugsermächtigung.<br />

Gibt es eine Alternative<br />

zum flexiblen flow>k?<br />

Neben dem flow>k existiert auch das<br />

stat>k. Beim stationsgebundenen Carsharing<br />

stat>k können Nutzer die Fahrzeuge<br />

fest buchen und an vorgegebenen<br />

Standorten abholen und abstellen.<br />

Außerdem stehen verschiedene Fahrzeuggrößen<br />

zu Verfügung. Die Tarife<br />

unterscheiden sich je nach Viel- oder<br />

Wenigfahrer in der monatlichen Grundgebühr<br />

sowie in den Zeitpreisen per Stunde<br />

der einzelnen Fahrzeugklassen, Tag oder<br />

Woche und pro Kilometer.<br />

Wie hat sich das<br />

Konzept entwickelt?<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die<br />

Carsharing-Idee immer beliebter. Von 10<br />

Nutzern im Jahr 1994 stieg die Nutzerzahl<br />

auf rund 2.000 Nutzer im Jahr <strong>2016</strong>. Etwa<br />

1.250 nutzen sowohl das stat>k als auch<br />

das flow>k Angebot. Auch die Anzahl der<br />

Fahrzeuge stieg deutlich an: Aus anfänglich<br />

einem Auto wurden mittlerweile 54<br />

stat>k- sowie 30 flow>k-Fahrzeuge. | KM<br />

Woher kommt der Name?<br />

Der Name „flow-k“, englisch ausgesprochen<br />

[/flau ka:/], wurde eigens<br />

von einer Werbeagentur entwickelt.<br />

Das „k“ steht stellvertretend<br />

für das Auto als Zentrum des Carsharing.<br />

Da das Auto zeitlich flexibel<br />

und nicht ortsgebunden gemietet<br />

werden kann, ist es freibeweglich<br />

nutzbar. Es erfolgt sozusagen ein<br />

fließender (engl.: „flow“) Übergang<br />

zwischen der Idee, das Auto nutzen<br />

zu wollen und dem tatsächlichen<br />

Fahren des Autos.<br />

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