Bauen mit Feingefühl

BAUEN MIT FEINGEFÜHL
25 Jahre Baubüro Ruedi Egli GmbH – 60 Jahre Ruedi Egli
von Bernhard Schneider

INHALT
01 Vorwort von Ruedi Egli
02 Das besondere Haus im «Loo» – Historische Bauten
04 Kombination von Alt und Neu – Holz passt zu Holz
06 Neue Nutzung im Zeichen der Verdichtung – Heimeliger Wohnraum entsteht
08 Moderner Wohnraum in bester Lage – «Chappeli» und «Baumgarten»
10 Zweckbauten stellen nicht weniger Anforderungen – Jedes Detail muss stimmen
12 Mit Leidenschaft am Bauen – seit 25 Jahren
13 Werkverzeichnis

60 Jahre Ruedi Egli – 25 Jahre Baubüro Ruedi Egli GmbH
Ich habe das faszinierende Bauernhaus im «Loo»
aus dem Hungerjahr 1816 samt Umschwung
gekauft. Zwei Einfamilienhäuser mit Holzfassaden
werden das historische Gebäude zu einem
stimmigen Ensemble ergänzen. In Ottenbach
habe ich im «Usserdorf» ein Doppelwohnhaus
erstellt und bin daran, die Überbauung «Baumgarten»
vorzubereiten, die aus etwa 40 Eigentums-
und Mietwohnungen bestehen wird.
Tanja, Silvia und Ruedi Egli vor
dem 1816 erbauten, stattlichen
Bauernhaus im «Loo», Zwillikon.
«Meh Dräck» war das Motto der Broschüre über
meine Philosophie bei Umbauten, die vor vier
Jahren erschienen ist. Ich meine damit, dass
der stilgerechte Umbau einer Liegenschaft nicht
vom Bürotisch aus geplant werden kann. Ich bin
häufig vor Ort anzutreffen, beurteile jeden einzelnen
Balken auf Authentizität und Tragfähigkeit,
scheue mich nicht vor schmutzigen Kleidern
und nassen Füssen.
Bauen ist meine Leidenschaft. Im Lesebuch zum
20-jährigen Jubiläum meiner Baubüro Ruedi
Egli GmbH wurde dies eingehend dargelegt. Nun
erscheint zum 25-jährigen Jubiläum die Fortsetzung,
denn ich verfolge meinen Weg konsequent
weiter. Um gestalterisch mehr Freiräume
zu erhalten, baue ich zunehmend in Eigenregie.
Ein sehr interessantes Objekt ist die Liegenschaft
«Isenberg», die ich für die Besitzerfamilie neu
aufbauen darf. Die besondere Herausforderung
besteht darin, dass es sich um eine der ersten
landwirtschaftlichen Liegenschaften im Kanton
Zürich handelt, die in passendem Stil mit leicht
vergrössertem Bauvolumen neu aufgebaut werden
darf.
Mein Baubüro hat sich in den vergangenen Jahren
verändert, denn seit ich vor drei Jahren Silvia
geheiratet habe, unterstützt sie mich bei meiner
Arbeit im Büro, auf der Baustelle, am Zeichentisch
und bringt viele Ideen in mein Wirken
ein. Ihr, meiner Tochter Tanja und meinen Eltern
widme ich diese Broschüre, die nicht nur zum
25-jährigen Jubiläum meiner GmbH, sondern
auch zu meinem 60. Geburtstag erscheint.
Ottenbach, im Juni 2016, Ruedi Egli
1

Das besondere Haus im «Loo» – Historische Bauten
«Es ist bezeichnend, dass Müller
Nievergelt das Haus im ‹Loo› ausgerechnet
im Jahr 1816 erbaut hat.»
Der Zwilliker Müller Heinrich Nievergelt liess
im Jahr 1816 das markante Haus im «Loo» erbauen.
Nach seinem Tod 1817 wurde ein Teilbrief
ausgestellt, der das Wohnhaus erstmals
genauer dokumentierte. Erben waren die beiden
Müllerssöhne Hans Heinrich und Jacob Nivergelt,
die beide lokale Ämter bekleideten.
1818 wurde die Liegenschaft mit einem stolzen
Schatzwert von 2500 Gulden ins Lagerbuch der
Brandversicherung aufgenommen. Als Besitzer
wurde nun nur noch Schützenmeister Jacob
Nievergelt aufgeführt, nachdem dieser den Anteil
seines Bruders gekauft hatte.
Zum Eigentum von Jacob Nievergelt gehörten
ausserdem Scheunen, Ställe und ein Waschhaus
aus dem väterlichen Erbe bei der Mühle an der
Jonen. Diese wurde später zur Fabrik ausgebaut.
1830 errichtete Nivergelt einen hölzernen
Wagenschopf, der 1841 um einen kleinen Anbau
2
Die Visualisierung zeigt: Zwei moderne Einfamilienhäuser
mit Holzfassaden passen ausgezeichnet zum stattlichen
Bauernhaus aus dem Jahr 1816.
Ruedi Egli freut sich,
zusammen mit seiner
Frau die Liegenschaft
«Loo» in Zwillikon
stilgerecht sanieren
zu können.

vergrössert, 1856 zur Scheune erweitert und
1868 wieder abgebrochen wurde. An dessen
Stelle entstand 1890 die grosse freistehende
Scheune an der Kreuzung Ottenbacherstrasse
– Hofibachstrasse südöstlich des Haupthauses.
Ein historisches Zeugnis
Es ist bezeichnend, dass Müller Nievergelt das
Haus ausgerechnet im Jahr 1816 erbaut hat.
Die Wirtschaft steckte infolge der Napoleonischen
Kriege in einer tiefen Krise. Nach Napoleons
Niederlage 1815 bei Waterloo keimte zwar
in ganz Europa Hoffnung auf Besserung auf,
doch das Schicksal schlug erneut zu: 1816 erlebten
Europa und Nordamerika einen Kälteeinbruch,
der in der modernen Geschichte seinesgleichen
sucht. Ursache war der Ausbruch
des indonesischen Vulkans Tambora im April
1815, dessen Partikel im folgenden Jahr den
Himmel beidseits des Atlantik mit einer dicken
Schicht bedeckten. Der Klimaforscher Christian
Pfister spricht vom «Jahr ohne Sommer». Die
Folge waren markante Ernteausfälle, entsprechend
hohe Preise und Hunger für grosse Bevölkerungsteile.
Für ein Pfund Brot mussten
zwei Tageslöhne eines Landarbeiters aufgewendet
werden. Müller Hans Jakob Nievergelt,
der gleichzeitig auch eine Bäckerei besass, profitierte
von den hohen Preisen und verfügte
über entsprechend viel Bargeld.
Was ist wertvoll - was ist Schutt? Was ist authentisch
und tragfähig, was muss mit Neuem ergänzt werden,
um die neue Statik zu gewährleisten? Bei der Sanierung
historischer Bauten zeigt sich die Fachkenntnis
des Architekten in besonderem Mass.
3

Kombination von Alt und Neu – Holz passt zu Holz
«Müller Nivergelt wollte nicht als
Rebell Kopf und Kragen riskieren,
sondern seine wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit unterstreichen.»
Abgrenzen wollte er sich damit aber vermutlich
nicht so sehr gegenüber den Landleuten in seiner
Umgebung, sondern vor allem den Städtern
beweisen, dass auch Landleute einflussreich
sein können. Im Anschluss an die Französische
Revolution war die Forderung nach Gleichstellung
auf dem Land immer lauter geworden.
Nach dem Bockenkrieg der Stadt Zürich gegen
die ländliche Oberschicht am linken Zürichseeufer
und im Knonauer Amt von 1803 wurde die
Landschaft erneut der Stadt unterstellt, die Anführer
aus Affoltern und Wädenswil wurden hingerichtet.
Müller Nievergelt wollte nicht als Rebell
Kopf und Kragen riskieren, sondern mit
seinem stattlichen Neubau mitten in der Hungerkrise
seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
unterstreichen. Erst der liberale Umschwung
von 1831 stellte die Landbevölkerung den Städtern
gleich. 1845 wurde das Haus zu einem Doppelwohnhaus
umgebaut. 1861 wurden ein Ab-
4
Details der sorgsam mit
unbehandeltem Holz
erneuerten Liegenschaft
«Töbeli» ob Sevelen (Seite
4) sowie der frisch renovierten
Affolternstrasse
29A in Ottenbach (Seite 5).

tritt und ein Schweinestall angebaut. Letztmals
um- und ausgebaut wurde das Gebäude 1920,
im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts erfolgten
nur noch Anpassungen im Innenausbau,
etwa die Modernisierung der Küchen sowie
neue Wand- und Deckenverkleidungen. 1975 bescheinigte
die Bauernhausforschung beiden
Hausteilen einen «erstaunlich originalen» Zustand.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden
im Haus mehrere Wohnungen eingerichtet,
bis der bauliche Zustand keine Wohnnutzung
mehr erlaubte. Ruedi Egli gelang es, das Gebäude
samt Umschwung zu erwerben mit dem
Ziel, es fachgerecht zu renovieren und mit zwei
passenden modernen Einfamilienhäusern ein
neues, stimmiges Ensemble zu bilden.
Neuer Wohnraum in alten Liegenschaften
Die erste alte Liegenschaft, die Ruedi Egli erworben
hat, ist der Hof «Töbeli» auf dem Seve-
lenberg, hoch über Sankt Galler Rheintal gelegen.
Die «Oase» mit eigener Quelle und einem
Umschwung von 120 Aren hat er 1995 «aus Freude
an alten Objekten mitten in der Natur» gekauft.
Das Gebäude, das um 1900 herum erbaut
worden ist, hat er so renoviert, wie es seiner
Überzeugung entspricht: Er hat Altes erhalten
und ergänzt mit unbehandeltem frischem Holz.
Entstanden sind zwei Wohnungen mit einem
ganz besonderen Charme.
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Neue Nutzung im Zeichen der Verdichtung – Heimeliger Wohnraum entsteht
«Seine Kenntnis in der Sanierung
mit Altbauten und seine umfassende
Erfahrung im Umgang mit Holz
kommen auch anderen Bauherren
zugute.»
Seine Kenntnis in der Sanierung mit Altbauten
und seine umfassende Erfahrung im Umgang
mit Holz kommen auch anderen Bauherren zugute.
Er hat die Liegenschaft von Kurt Berli an
der Affolternstrasse 29A in Ottenbach, ein ehemaliges
Bauernhaus, sachgerecht renoviert und
mit passenden Holzelementen modernisiert. Der
ehemalige Ökonomieteil, der in Längsrichtung
nördlich an das Fachwerkgebäude angebaut ist,
ähnlich wie bei der ebenfalls von Ruedi Egli um-
gebauten Liegenschaft Othli an der Affolernstrasse
6A, dient heute als Wohnraum. Die
Umnutzung ehemaliger Ökonomiebauten in
Wohnraum ist angesichts der erklärten Ziele
der Raumplanung, im Innern der Ortschaften
zu verdichten und kein weiteres Kulturland zu
überbauen, folgerichtig in einer Zeit, da die Zahl
der Bauernbetriebe stark zurückgeht und die
meisten landwirtschaftlichen Gehöfte ausserhalb
der Bauzonen stehen.
Die Liegenschaft
«Isenberg» zählt zu
den ersten landwirtschaftlichen
Wohngebäuden
im Kanton
Zürich, die leicht vergrössert
im selben
Stil neu aufgebaut
werden dürfen.
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Wiederaufbau einer alten Liegenschaft
Im 19. Jahrhundert existierten in Ottenbach nahezu
so viele Weinschenken wie Bauernbetriebe.
Der ehemalige Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen
Genossenschaft Ottenbach,
Paul Schneebeli, der sich zeitlebens mit der
Ottenbacher Geschichte befasst hat, beschrieb
sie alle in einer 2001 erschienenen Broschüre:
«1886 entfielen auf eine Wirtschaft ungefähr 90
Einwohner», hielt er im Vorwort fest. Auch die
Liegenschaft «Isenberg» an der ehemaligen
Strasse nach Zwillikon diente 1876 bis 1886 als
Weinschenke, in der sich die Wanderer nach
steilem Aufstieg kurz vor dem Kulminationspunkt
erlaben konnten, nachdem am 25. Februar
1872 Haus und Scheune niedergebrannt und
anschliessend neu aufgebaut worden waren.
1890 brannte es erneut, doch die Besitzerfamilie
Huwiler vermochte nicht die Mittel aufzubringen,
neben der Scheune auch das Haus wieder
vollständig in Stand zu bringen. Der 1925 im
Haus «Isenberg» geborene und 2011 dort verstorbene
Ernst Blaser erzählte kurz vor seinem
Tod, wie das baufällige Haus an seine Familie
gelangt ist: «Huwilers sind verlumpet. Mein
Grossvater konnte den Hof 1908 aus der Konkursmasse
übernehmen. Den Preis darf man
fast nicht sagen. Der Hof mit allem Land kostete
sage und schreibe 27’000 Franken. Dazu
Wiederaufbau
der Liegenschaft
«Isenberg»: Ruedi
Egli klärt Details vor
Ort auf der Baustelle.
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Moderner Wohnraum in bester Lage – «Chappeli» und «Baumgarten»
«Meine Grosseltern zählten
zu den vielen Bernern, die ins
Säuliamt gekommen waren.»
musste noch das Haus renoviert werden. Meine
Grosseltern zählten zu den vielen Bernern, die
zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Säuliamt
gekommen waren. Trotz des tiefen Preises, den
er für Haus und Hof bezahlen musste, starteten
meine Grosseltern in Ottenbach wieder mit einem
Schuldenberg. Eine Generation später
übernahm dann mein Vater Hermann den Bauernhof.
Da er mehr vom Bauern verstand als
unser Grossvater, ging es uns Kindern bald
besser.» Nach dem Tod von Ernst Blaser und
seiner Schwester Berta, die mit ihm zusammen
das Elternhaus bewohnt hatte, erwarb der Neffe
von Paul Schneebeli, Jürg Schneebeli, zusammen
mit seiner Frau Irene die Liegenschaft.
Seit dem 1. November 2012 bestehen gemäss
dem teilrevidierten Raumplanungsgesetz weniger
strenge Bestimmungen für den Umbau von
älteren Bauernhäusern ausserhalb der Bauzonen:
Neu können landwirtschaftliche Wohnge-
Mit grossen gemeinschaftlich
nutzbaren Flächen entwickelt
sich die Überbauung Chappeli
zu einem lebendigen Wohnquartier.
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äude auch abgebrochen und wieder aufgebaut
werden, wenn sie bis mindestens 1972 von Bauern
bewohnt waren. Die Liegenschaft «Isenberg»
ist eine der ersten im Kanton Zürich, die von
dieser neuen Regelung profitiert: Der Neubau,
der das alte Wohngebäude mit zwei modernen
Wohnungen ersetzt, ist diesem nachempfunden,
aber leicht vergrössert. Was geblieben ist:
Die herrliche Aussicht auf die Alpen und über
das Reusstal.
Zwischen 2011 und 2015 hat Ruedi Egli im Auftrag
von Jakob und Esther Hauenstein-Sidler in
drei Etappen eine Wohnsiedlung mit 44 komfortablen,
rollstuhlgängigen Mietwohnungen errichtet.
Gemäss Gestaltungsplan Fuessmättli/
Geerenstrasse erfüllt die Überbauung unter anderen
folgende Rahmenbedingungen: Sie ist
etappiert in hoher Qualität erstellt worden,
erfüllt den Minergie ® -Standard, verfügt über
attraktive Fusswegverbindungen zu Schule und
Dorfzentrum und berücksichtigt ökologische
Auflagen, indem sie mit Bäumen und Hecken
die Vernetzung von Ökosystemen unterstützt.
Östlich anschliessend an die Siedlung «Chappeli»
erwirbt Ruedi Egli schrittweise Landparzellen,
um ebenfalls in Etappen bis 2020 die
Überbauung «Baumgarten» zu realisieren, bestehend
aus rund 40 Eigentums- und Mietwohnungen,
die er zurzeit vorbereitet.
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Zweckbauten stellen nicht weniger Anforderungen – Jedes Detail muss stimmen
«Zweckbauten stellen besondere
Anforderungen an den Architekten:
Er muss ein exaktes Anforderungsprofil
schnörkellos erfüllen.»
Frisch umgebaut und bezugsbereit ist das Haus
an der Gerold-Haimbstrasse in Muri (Aargau)
im Auftrag von Walter Käppeli, Gemüsebau,
Merenschwand. Kurz zuvor, im Jahr 2015, hat
Ruedi Egli den Bau seiner eigenen Liegenschaft
«Usserdorf» in Ottenbach abgeschlossen. Es
handelt sich um ein Doppel einfamilienhaus im
Landhausstil. Fertiggestellt hat er es unter Berücksichtigung
der Wünsche der Käufer der
beiden Wohneinheiten.
Seit 2009 setzt Ruedi Egli regelmässig Bauprojekte
am UniversitätsSpital Zürich um. Dabei
handelt es sich um reine Zweckbauten. Doch
Zweckbauten stellen besondere Anforderungen
an den Architekten: Er kann sich nicht mit ästhetischen
Effekten profilieren. Vielmehr muss
er ein exaktes Anforderungsprofil an das Gebäude
schnörkellos erfüllen. Dazu ist nicht weniger
Kreativität erforderlich als für einen
Wohnbau mit spektakulärer Fassade, nur ist sie
Der Umbau in Muri
(rechts) sieht aus wie
ein Neubau. Links das
neue Doppelwohnhaus
im «Usserdorf», Ottenbach.
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nicht auf den ersten Blick erkennbar. Besonders
deutlich werden diese Anforderungen bei
Spitalbauten, dafür ist ein umfassendes Pflichtenheft
zu erfüllen. Formal besteht hier praktisch
kein Spielraum. Die hohen Anforderungen
müssen so gelöst sein, dass die Benutzer des
fertigen Baus nichts davon wahrnehmen. Von
zentraler Bedeutung ist beispielsweise die
Druckverteilung, damit in sterile Räume keine
Luft eindringt, die mit Erregern belastet sein
kann. Die Herausforderung besteht darin, dass
man von der architektonischen Lösung dieser
Problemstellung nichts spürt.
Auf den ersten Blick erstaunt es, dass Ruedi
Egli Spitalzweckbauten mit derselben Leidenschaft
ausführt, wie er historische Altbauten
saniert. Bei näherem Betrachten finden sich indes
Gemeinsamkeiten: Entscheidend ist hier wie
dort die Struktur des Baus, die stimmen muss,
der Zweck des Gebäudes, den es optimal erfüllt.
Auch der mehrhundertjährige tragende Balken
einer Holzkonstruktion, den Ruedi Egli nach
sorgfältiger Beurteilung beibehält, wenn er seine
Funktion noch immer einwandfrei erfüllt, ist
unter Umständen nicht sichtbar. Doch das Unsichtbare
ist Ruedi Egli genauso wichtig wie das,
was dem Betrachter ins Auge sticht, vielleicht
noch wichtiger.
Details aus Bauten von Ruedi Egli im UniversitätsSpital Zürich: Empfang, Intensivstation und Zentralsterilisation.
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Mit Leidenschaft am Bauen – seit 25 Jahren
Ein Zweckbau, bei dem das vielfältige Knowhow
von Ruedi Egli in hohem Mass gefragt war, ist
der Wohnpavillon für Mitarbeitende von Walter
Käppeli, Gemüsebau, Merenschwand. Es handelt
sich um die Zweitverwertung von Containern,
die zuvor vom Spital Meiringen als Räume
für Ärzte und Verwaltungsabteilungen genutzt
wurden. Die erste logistische Anforderung bestand
im Transport über den Brünig ins 80 Kilometer
entfernte Rickenbach bei Merenschwand.
Für die Umnutzung in Wohnraum war der äussere
Rahmen gegeben. Entscheidend waren die
Anpassungen im Innern, die für eine wohnliche
Atmosphäre ebenso entscheidend wie unspektakulär
sind.
Eine Kernkompetenz von Ruedi Egli besteht darin,
in einem vorgegebenen Rahmen – sei es ein
Spitalbau, ein historisches Gebäude oder ein Gestaltungsplan
– ohne viel Aufsehen zu erregen
die Struktur zu erkennen und die architektonischen
Probleme so zu lösen, dass sie nicht auffallen,
gerade weil sie ihren Zweck erfüllen.
80 Kilometer weit transportiert:
Ruedi Egli hat aus Containerzellen,
die das Spital Meiringen zuvor
ver wendet hatte, in Merenschwand
Wohnraum für Mitarbeitende von
Walter Käppeli, Gemüsebau,
geschaffen.
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WERKVERZEICHNIS
Objekt Ort / Adresse Bauzeit Bauherr / Generalunternehmen Funktion Baubüro Egli
Wohnhaus Ruedi Egli 8913 Ottenbach, Fuessmättli 3 1984 Ruedi Egli Projekt bis Abrechnung
84 Eigentumswohnungen 5400 Baden, Chappelehof 1989-91 Arnold Mathis Projekt und Bauleitung
Siedlungen 5415 Nussbaumen 1989-91 Arnold Mathis Projekt und Bauleitung
Umbau Restaurant «Helvetia» 5400 Ennetbaden 1991 Max Meier Projekt
Wohnhaus – Fassadenrenovation 5430 Wettingen 1991 Adolf Rüegge, Zug Projekt bis Abrechnung
Wohnhaus – Umbau 8913 Ottenbach 1991-92 Peter Schär Projekt bis Abrechnung
Wohnüberbauung «Löbermatt» 6330 Cham 1991-92 Alfred Müller AG, Baar Bauleitung
16 Reihen-Einfamilienhäuser 8934 Knonau, «Im Eschfeld» 1991-93 AWZ & Partner AG, Walter Ziegler Bauleitung
Div. Umbauten Castelletto Merli, IT, «Casa Mariarie» 1991-94 Margrit Rub-Nat, Egg ZH Projekt bis Abrechnung
67 Häuser 5453 Busslingen, Im Häusler 1991-95 Baumag AG, Baar Bauleitung
Garagenanbau an besteh. Wohnhaus 8913 Ottenbach 1991-99 Peter Seematter Projekt
Garage, Pergola, Balkonerweiterung 5442 Fislisbach 1991-99 Roman Kuhn-Rüegge Projekt bis Abrechnung
Einfamilienhaus mit Doppelgarage 8913 Ottenbach, Rüchligstr. 4 1992-93 Stephen Mühlethaler Projekt bis Abrechnung
Dachstockausbau 8037 Zürich, Wibichstr. 74 1992-94 Margrit Rub Nat, Egg ZH Projekt bis Abrechnung
Umbau, Gartengestaltung Rebberg Castelletto Merli, IT, Via Cosso 32 /61 1992-94 Margrit Rub Nat, Arie Nat-Rub Projekt
Renovation Mehrfamilienhaus 8046 Zürich, Wehntalerst. 461 1993 Margrit Rub Nat, Egg ZH Projekt bis Abrechnung
1 Doppel-, 1 Einfamilienhaus 8912 Obfelden, Im Baumgarten 9 1993-94 Ruth Zingg, Roger Hofmann, Werner Maerki Projekt bis Abrechnung
2 Einfamilienhäuser 8913 Ottenbach, Lanzenweg 1993-94 Otto Funk, Daniel Gut Projekt bis Abrechnung
Bauernhaus 9030 Abtwil, Hochdorferstr. 25 1993-94 Markus Rüttimann Projekt bis Abrechnung
Überbauungsstudie 5646 Abtwil 1993-94 Markus Rüttimann Projekt
2 Mehrfamilienhäuser
Wohn- und Geschäftshaus 8908 Hedingen, Hofacherstr. 2 1994 De Luigi Bauleitung für Walter Ziegler
Mehrfamilienhaus 6300 Zug, Chamerstr. 24 1994-98 Baumag AG, Baar Bauleitung
Renovation 3 Wohnungen 5430 Wettingen, Austr. 19 1995 Adolf Rüegge, Zug Projekt bis Abrechnung
Wohnhaus 8913 Ottenbach 1995-96 Peter Schär Projekt bis Abrechnung
Büroumgestaltung und -optimierung 8022 Zürich, Bahnhofstr. 28a 1995-96 Bank Rinderknecht AG Projekt bis Abrechnung
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WERKVERZEICHNIS
Objekt Ort / Adresse Bauzeit Bauherr / Generalunternehmen Funktion Baubüro Egli
40 Eigentumswohnungen 5212 Hausen bei Brugg, Römerstr. 1-5 1996 Baumag AG, Baar Bauleitung
Rinder- und Maststall 5634 Merenschwand, Zürichstr. 21 1998 Hansruedi Brun Projekt und Ausführung
1 Doppel-Einfamilienhaus, 8913 Ottenbach, Engelwiese 1998 Lauria-D’Angelo, Gumpricht, Wendel, Projekt bis Abrechnung
2 freistehende Einfamilienhäuser Bänziger-Geissbühler, Chirco
Bad-Ausbau im Dachgeschoss 8934 Knonau 1998 Peter Nägeli Projekt bis Abrechnung
Garagenbau, Pergola, 5442 Fislisbach 1998 R. Kuhn-Rüegge Projekt bis Abrechnung
Balkonerweiterung
Dachstockausbau 8037 Zürich, Wibichstr. 74 1998 Margrit Rub-Nat, Egg ZH Projekt bis Abrechnung
Wohnaus, Neubauten Stall, 5606 Dintikon 1998 Kurt Stutz, Altwies Umbau / Renovation,
Gewächshaus
Projekt bis Abrechnung
Sanierung 3 Mehrfamilienhäuser 8302 Kloten, Bach-/Lindenstrasse 1998-99 Rentananstalt (heute SwissLife) / Bauleitung
AWZ&Partner AG
3 Reihen-Einfamilienhäuser 5405 Baden-Dättwil, Segelhalde 1998-99 Vidam Baukonsortium Bauleitung
Mehrfamilienhaus 5105 Auenstein, Mühleacker 1998-99 Marx Meier, Gebensdorf Bauleitung,
Garantieleistungen
Umbau bestehendes Wohnhaus 8913 Ottenbach, Zwillikerstr. 12 1998-99 Fam. Hauenstein-Sidler Projekt bis Abrechnung
6 Einfamilienhäuser «Tobelbach» 8913 Ottenbach 1998-2000 Baubüro Egli Projekt bis Abrechnung
Kindergarten 5628 Aristau, Schulstr. 6 1999 Wey Elementbau, Villmergen Bauleitung und Submission
Einfamilienhaus mit Doppelgarage 5634 Merenschwand, Bündten 24 1999 Michael Waser, Michèle Pabst Projekt bis Abrechnung
Kinderspital, Neubau Pavillon Süd 8032 Zürich, Steinwiesstr. 75 1999-2000 Variel AG, Villmergen Detailplanung, Bauleitung
und Submission
Umbau Wohnhaus 8913 Ottenbach, Zwillikerstr. 12 1999-2000 Fam. Hauenstein-Sidler Projekt bis Abrechnung
Küchenumbau 8912 Obfelden, Räschlstr. 14 2000 Peter Sandhofer Projekt bis Abrechnung
Flachdachsanierung 8800 Thalwil 2000 Liegenschaftenverwaltung Projekt bis Abrechnung
an 5 Mehrfamilienhäuser
Winterthur Versicherungen
Div. Architektur und Bauleitungen 6340 Baar 2000 A. Gasser, Bürglen / Lorze AG Projekt bis Abrechnung
Einfamilienhaus 5443 Niederrohrdorf, Esterlistr. 1 2000-01 Christa und Roland Heimgartner Projekt bis Abrechnung
Treppenhaus- und Fenstersanierung, 8142 Uitikon, Überbauung Park im Wald 2000-04 wincasa, Winterthur Projekt bis Abrechnung
Sonnerien usw.
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Gewerbehalle 6332 Hagendorn 2001-02 Daniel Häfliger, Steinhausen Projekt bis Abrechnung

Objekt Ort / Adresse Bauzeit Bauherr / Generalunternehmen Funktion Baubüro Egli
Wohnungseinbau 8932 Mettmenstetten, Albisstr. 8 2001-02 Silvia Wyss Projekt bis Abrechnung
in Mehrfamilienhaus
Umbau/Renovation «Rigiblick» 8913 Ottenbach, Rigiblick 3 2002 Eigentümergemeinschaft Rigiblick 3 Projekt bis Abrechnung
Treppenhaussanierung 8031 Zürich, Neudorfstr. 23 2002 Ch. Egli / wincasa, Winterthur Projekt bis Abrechnung
4-Familienhaus 5430 Wettingen, Austr. 24 2002-03 Adolf Rüegge, 6300 Zug Projekt bis Abrechnung
Treppenhaussanierung 8031 Zürich, Ottenweg 19 2002-03 Ch. Egli / wincasa, Winterthur Projekt bis Abrechnung
Schulhaus Watt 8105 Regensdorf 2003 Wey Elementbau Bauleitung und Submission
«Lindenbergblick» 8913 Ottenbach 2003-04 Konsortium mit Enzler Projekt bis Abrechnung
Bauunternehmung AG, Walchwil
4-Familien-Haus 8932 Mettmenstetten, Püntenstr. 5 2003-04 Konsortium Projekt, Bauleitung, Verkauf
Umbauten Gemeindehaus 8913 Ottenbach 2004 Gemeinde Ottenbach Projekt bis Abrechnung
4-Familienhaus und 8913 Ottenbach 2004-07 Konsortium «Othli» Projekt, Bauleitung, Verkauf
9-Familienhaus «Othli»
3-Familienhaus 8905 Arni 2004-07 Josef Meier, Abtwil Projekt bis Abrechnung
1-3, 1-6-Familienhaus 8913 Ottenbach 2005-07 Konsortium «Püntenplätzli» Projekt bis Abrechnung
«Püntenplätzli»
Wohnhaus 8913 Ottenbach, Affolternstr. 20 2006 Walter und Yvonne Häusermann Projekt bis Abrechnung
Wintergartenanbau 8913 Ottenbach, Salzrain 5 2006 Margrit Häberling Projekt bis Abrechnung
Büroanbau 8913 Ottenbach, Affolternstr. 45 2006-07 Ritschard Haustechnik AG Projekt bis Abrechnung
Restaurant Kafi «Othli» 8913 Ottenbach 2007-08 Ruedi Egli, Ottenbach Projekt bis Abrechnung
mit 2 Wohnungen
Renovation Gemeindehaus 8913 Ottenbach 2007-08 Politische Gemeinde Projekt bis Abrechnung
74 Wohnungen, 8913 Ottenbach, Fuessmättli/Geeren 2007-09 Fam. Hauenstein-Sidler Projektstudie
«Betreutes Wohnen im Alter»
Umbau Restaurant Löwen 8912 Obfelden 2007-09 Fam. Kummer Projekt bis Abrechnung
14 Miet- und Eigentumswohnungen 8913 Ottenbach, Rigiblick 1 2007-11 Konsortium mit Enzler Projekt bis Abrechnung
Bauunternehmung AG, Walchwil
Schlossgarage Werdenberg, 9470 Buchs, St. Gallerstr. 33 2009 Rolf Blaser, Baar Projekt bis Abrechnung
Restaurant «Galerie am See»
Umbau Einfamilienhaus 8912 Obfelden, Bergacherstrasse 2009 Christine Häusermann, Felix Hofstetter Projekt bis Abrechnung
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WERKVERZEICHNIS
Objekt Ort / Adresse Bauzeit Bauherr / Generalunternehmen Funktion Baubüro Egli
Wohnzimmererweiterung 8906 Bonstetten 2009 Josef Bissig, Boswil Projekt bis Abrechnung
und Doppelgarage
Ergotherapie-Praxis 8906 Bonstetten, Eggstrasse 3 2009 Bianca Bergamaschi Projekt bis Abrechnung
Umbauten Scheune 8913 Ottenbach, Zwillikerstr. 12 Hauenstein-Sidler Projekt bis Abrechnung
Badezimmer-Umbau 5442 Fislisbach, Föhrenweg 2009 Ehepaar Kuhn Projekt bis Abrechnung
Div. Umbauten und Sanierungen 8091 Zürich, Universitätsspital 2009- Universitätsspital Zürich Projekt bis Abrechnung
14-Familienhaus, 8913 Ottenbach, Rigiblick 1 2010-11 Konsortium mit Enzler Projekt bis Abrechnung
Eigentumswohnungen
Bauunternehmung AG, Walchwil
Wohnüberbauung «Pilatusblick» 8913 Ottenbach, Pilatusweg 2011-13 EG Amrein/von Holzen, Sarnen Bauleitung
3 Mehrfamilienhäuser mit 19 Wohnungen
44 Mietwohnungen, 8913 Ottenbach 2011-15 Fam. Hauenstein-Sidler Projekt bis Abrechnung
Wohnüberbauung «Chappeli»
Anbau Bad / Sauna 8913 Ottenbach, Bachdolenstr. 2a 2012 Martin Mullis Projekt bis Abrechnung
Umbauten und energetische 8913 Ottenbach, Lienistr. 11a 2012-16 Marino Crescionini Projekt bis Abrechnung
Sanierung Einfamilienhaus
Umbau Werkstatt in Wohnung 8913 Ottenbach, Affolternstr. 29a 2013-16 Kurt Berli Projekt bis Abrechnung
Einbau Heizung mit Wärmepumpe 8913 Ottenbach, Hobacherstr. 8 2014 Mario Schmidt Projekt bis Abrechnung
Doppeleinfamilienhaus 8913 Ottenbach, Usserdorf 2014-15 Baubüro Ruedi Egli GmbH Projekt bis Abrechnung
Umbauten Mehrfamilienhaus 5634 Merenschwand 2014-16 Walter Käppeli, Merenschwand Projekt bis Abrechnung
und Strasse
Neubau und Umbau 8913 Ottenbach, Liegenschaft Blaser 2014-16 Jürg und Irene Schneebeli Projekt bis Abrechnung
2 Einfamilienhäuser 8909 Zwillikon, im Loo 2014-16 Baubüro Ruedi Egli GmbH Projekt bis Abrechnung
Umbau Denkmalschutzobjekt 8909 Zwillikon, im Loo 2014-18 Baubüro Ruedi Egli GmbH Projekt bis Abrechnung
40 Eigentums- und Mietwohnungen 8913 Ottenbach 2014-20 Baubüro Ruedi Egli GmbH Projekt bis Abrechnung
«Im Baumgarten»
Totalumbau mit Anbau 5630 Muri 2015-16 Walter Käppeli, Merenschwand Projekt bis Abrechnung
2-Familienhaus
Umbau Mehrfamilienhaus 5634 Merenschwand 2015-16 Walter Käppeli, Merenschwand Projekt bis Abrechnung
Projekt «alte Post» 8934 Knonau 2015-16 Alois Bucher Projekt
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IMPRESSUM
Auftraggeber: Baubüro Ruedi Egli GmbH,
Fuessmättli 3, 8913 Ottenbach,
www.baubueroegli.ch
Text und Konzept: Bernhard Schneider
Gestaltung: Erika Schmid
Fotografie: Bernhard Schneider und Erika Schmid
sowie Ruedi Egli (Seiten 4 und 11)
Druck: Fotorotar AG, 8132 Egg/ZH
Verlag: Schneider Communications AG,
Isenbergstrasse 36, Postfach 77, 8913 Ottenbach
© www.schneidercom.ch, Juni 2016
ISBN: 978-3-906068-07-7

25 Jahre Baubüro Ruedi Egli GmbH – 60 Jahre Ruedi Egli

25 JAHRE BAUBÜRO RUEDI EGLI GMBH

BAUEN MIT FEINGEFÜHL
25 Jahre Baubüro Ruedi Egli GmbH
von Bernhard Schneider