11.07.2016 Aufrufe

Stylus 02/2016 – Düsseldorf

Das Metropolmagazin.

Das Metropolmagazin.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Metropolmagazin.<br />

Architektur. Interieur. Design. Fotografie.<br />

Lebensstil.<br />

DÜSSELDORF | <strong>02</strong> | <strong>2016</strong><br />

BERLIN<br />

DORTMUND<br />

FRANKFURT<br />

HAMBURG / SYLT<br />

HANNOVER<br />

KÖLN/BONN<br />

MÜNCHEN<br />

MÜNSTER / OSNABRÜCK<br />

SOMMER <strong>2016</strong><br />

SCHUTZGEBÜHR 5 EURO<br />

CARS AND ARCHITECTURE<br />

ARCHITEKTURBIENNALE VENEDIG


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

WAS ZÄHLT SIND<br />

AUSDRUCK,<br />

IDEEN<br />

UND SIE.<br />

Be iconic! USM repräsentiert Ihren persönlichen Lebensstil:<br />

eine Design-Ikone, die Individualität und Unabhängigkeit ausdrückt.<br />

#usmmakeityours<br />

smow Köln, Waidmarkt 11, 50676 Köln<br />

Tel.: <strong>02</strong>21 / 933 80 60, koeln@smow.de, www.smow.de<br />

smow <strong>Düsseldorf</strong>, Lorettostr. 28, 4<strong>02</strong>19 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11 / 735 640 70, duesseldorf@smow.de, www.smow.de<br />

www.usm.com


Editorial<br />

Unter dem Motto „Cars and Architecture“ verbindet unsere Sommerausgabe<br />

automobile Leidenschaft und anspruchsvolle Architektur. Wir stellen Ihnen<br />

außergewöhnliche Projekte vor, die zeigen, welch spannende ästhetische und<br />

praktische Symbiose Automobile und Architektur eingehen können.<br />

Die innovativen „Car Lofts“ eines spektakulär zum Wohnkomplex umgebauten<br />

Hochbunkers in <strong>Düsseldorf</strong>-Heerdt sind „Garagen“ der besonderen Art: Per<br />

Lift wird das Auto direkt auf die neben der Wohnung liegende verglaste Loggia<br />

befördert. So hat man sein Schätzchen immer im Blick und auch das Parkplatzproblem<br />

ist gelöst. Papillon wurde anlässlich der weltgrößten Immobilienmesse<br />

MIPIM in Cannes mit dem MIPIM Award in der Kategorie „Best Refurbishment“<br />

ausgezeichnet.<br />

Die <strong>Düsseldorf</strong>er Beratenden Lichtplaner von RHEIN LICHT wurden gerade<br />

für das DRIVE Volkswagen Group Forum in Berlin mit dem Deutschen Lichtdesignpreis<br />

<strong>2016</strong> ausgezeichnet: stylus stellt Ihnen das perfekte Zusammenspiel<br />

von Licht- und Medientechnik vor. Es lässt eine multimediale Erlebnissphäre<br />

und inspirierende Kommunikationsplattform rund um die Welt der<br />

Mobilität entstehen und eröffnet einen Ausblick auf neuartige Formen der<br />

Präsentation und Inszenierung.<br />

Foto © Benedikt Ernst<br />

Dr. Andreas Vetter befasst sich aus kulturgeschichtlicher Sicht mit dem Verhältnis<br />

von Automobil und Architektur. Im Interview erläuterte der Experte<br />

für „Autotecture“ unserem Redakteur Frank Geschke anhand seiner internationalen<br />

Nachforschungen, wie der Raum für das Auto mit dem Wohnen in den<br />

unterschiedlichsten Kontexten verbunden werden kann. Interessante Anregungen<br />

<strong>–</strong> nicht nur für Millionäre und Besitzer von Oldtimersammlungen.<br />

Die „Biennale Architettura“ ist unangefochten die wichtigste Architekturausstellung<br />

der Welt und unser zweiter Themenschwerpunkt. In ihrem „Frontbericht“<br />

aus Venedig stellt Ihnen unsere Redakteurin Beate Berns die Highlights<br />

der vom chilenischen Architekten Alejandro Aravena kuratierten internationalen<br />

Ausstellung sowie den deutschen Beitrag „Making Heimat“ vor. Wo man<br />

in der Lagunenstadt trotz aller Kulissenhaftigkeit noch lebendige Normalität<br />

findet, lässt uns ein Ausflug mit der Venedig-Kennerin Katja Leicher<br />

entdecken.<br />

Eine Entdeckung ist ebenfalls die „Miebach-Yacht“: Der in Köln gebaute neuartige<br />

Typus eines Hausbootes mit besonderen Fahreigenschaften ist für das<br />

Wohnen auf dem Wasser konzipiert <strong>–</strong> überall dort, wo es den freiheitsliebenden<br />

Eigner hinzieht. Das stylus-Team überzeugte sich an Bord des Prototyps<br />

„IRON FRANZ“ von den allwettertauglichen Qualitäten des „Wohnschwimmers“,<br />

der sicher auch an <strong>Düsseldorf</strong>er Ufern Freunde für einen individuellen<br />

Lebensstil finden wird.<br />

Ich wünsche Ihnen einen entspannten Sommer und viel Vergnügen beim<br />

Blättern und Lesen.<br />

Herzlichst, Ihre<br />

Sandra Kemmer<br />

Herausgeberin stylus <strong>Düsseldorf</strong>


6<br />

20<br />

46<br />

14<br />

52<br />

54<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

82<br />

68<br />

78


Inhalt<br />

30<br />

38<br />

06 PIER7 ARCHITEKTEN<br />

Individualgehäuse für das Wohnen neu erdacht<br />

14 RHEIN LICHT<br />

Kommunikation mit Licht und die Zukunft der Präsentation<br />

20 AUTOTECTURE<br />

Wie Architektur das Auto integriert<br />

30 PAPILLON<br />

Die Metamorphose eines ehemaligen Bunkers in <strong>Düsseldorf</strong>-Heerdt<br />

38 LA BIENNALE DI VENEZIA<br />

stylus besucht die 15. Internationale Architekturausstellung <strong>2016</strong><br />

46 UNTERWEGS IN VENEDIG<br />

Hinter den Kulissen der Serenissima<br />

52 EIGENRAUM<br />

Aus alt mach neu<br />

54 SOHO ARCHITEKTEN<br />

Wohntraum auf der monolithischen Platte<br />

62 LAND ROVER<br />

Range Rover Evoque Cabriolet goes Underground<br />

68 IRON FRANZ<br />

„Wohnschwimmer“ für individuellen Lebensstil auf dem Wasser<br />

74 MANUTTI<br />

„Wohnzimmer“ im Freien<br />

78 NORMANN COPENHAGEN<br />

Neuer Store im stilwerk<br />

82 ORION DAHLMANN<br />

Fotografie zwischen Komposition und Inszenierung<br />

90 IMPRESSUM<br />

74<br />

62<br />

4 | 5


pier7 architekten: Individualgehäuse<br />

für das Wohnen neu erdacht


T r a n s<br />

f o r m<br />

a t i o n<br />

Foto: Michael Reisch | Text: Frank D. Geschke<br />

Die <strong>Düsseldorf</strong>er pier7 architekten verwandelten ein „verbautes“ Bestandsgebäude<br />

aus den 60er-Jahren in eine Wohnlandschaft mit autarker Energieversorgung und<br />

einem schrankenlosen Übergang zwischen innen und außen.<br />

6 | 7


Die Material- und Oberflächenbeschaffenheit<br />

prägt an<br />

zahlreichen Details die Haptik<br />

und wertige Ausstrahlung der<br />

Innenausstattung. Im Wohngeschoss<br />

kontrastiert die<br />

Rohheit des Sichtbetons mit<br />

veredeltem Estrichboden und<br />

z. B. mit Wandvertäfelungen<br />

aus Holz. Treppe zu den Privaträumen<br />

im Obergeschoss:<br />

Die freischwebend befestigten<br />

Stufen sind aus gekantetem<br />

Schwarzstahl, der naturbelassen<br />

und gewachst wurde. Ein<br />

sehr einfaches, ursprüngliches<br />

Material, welches sehr präzise<br />

verarbeitet ist.<br />

Natur ist „der Held des Hauses“<br />

Die innenarchitektonische<br />

Gestaltung sowie der Entwurf<br />

von Einbaumöbeln stammt<br />

ebenfalls von pier7 architekten.<br />

Raumhohe und nahezu<br />

rahmenlose Fenster heben die<br />

Grenze zwischen Innenraum<br />

und Natur auf.<br />

Die Ausgangslage war ein ehemals von einem Ingenieurbüro genutztes<br />

eingeschossiges Haus mit Satteldach, dessen Raumaufteilung kleinteilig<br />

verschachtelt war. Auf Wunsch des Bauherren und seiner Familie<br />

sollte zusätzlicher Nutzraum geschaffen werden. Ein weiterer Aspekt<br />

war die Lage des Gebäudes auf einem ca. 3000 m2 großen, nicht einsehbaren<br />

Grundstück mit Baumbestand in einem <strong>Düsseldorf</strong>er Wohngebiet.<br />

Die Architektur sollte den Bezug zur Landschaft möglichst<br />

intensiv erfahrbar machen. „In seiner äußeren Erscheinung nimmt<br />

sich das Gebäude, auf wenige geometrische Formen und ausgewählte<br />

Materialien mit Understatement zurück. Es ist ein einfaches Gehäuse<br />

für das Wohnen mit einem fließenden Übergang zwischen innen und<br />

außen. Der Ausblick in die Natur ist der Held des Hauses“, kommentiert<br />

Architekt Alexander Pier das Bauwerk, das pier7 architekten von<br />

Grund auf neu erdachten. Einer der wesentlichen Kunstgriffe war es,<br />

das ursprüngliche Satteldach durch ein Zwischengeschoss als Kubus<br />

mit Flachdach und Dachterrasse zu ersetzen und es an der Rückseite<br />

auf ungewöhnliche Weise zu öffnen.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

ART<br />

WORK<br />

NYHUES IM STILWERK DÜSSELDORF<br />

GRÜNSTRASSE 15 | 4<strong>02</strong>12 DÜSSELDORF<br />

T: +49 211 86225 575<br />

DUESSELDORF@NYHUES.DE<br />

WWW.NYHUES.DE<br />

WWW.JAN-KATH.COM


Geschossebenen am<br />

Hang entfalten<br />

Die gartenseitige Fassade wirkt mit<br />

ihrem geometrischen Raster wie ein<br />

„Setzkasten“: Sie ist auf einen maximalen<br />

Glasanteil ausgelegt. Das Format<br />

des Pools harmoniert mit dem<br />

Formenraster von Glasfassade und<br />

Terrasse, um nicht wie ein an das Haus<br />

angesetzter Fremdkörper zu wirken.<br />

Zur Straße hin musste das Gebäude eingeschossig bleiben. Dies wurde<br />

mit einem Versatz der Fassade erreicht, hinter dem das Zwischengeschoss<br />

zurückspringt. Rückwärtig hingegen erlaubte die Hanglage,<br />

zwei Geschosse und ein Kellergeschoss anzulegen. Von seiner geografischen<br />

Ausrichtung auf dem Grundstück her, liegt das Gebäude idealerweise<br />

so, dass eine passive Energienutzung der Gebäudemasse im<br />

Gesamtkonzept einer regenerativen Energieversorgung eingebunden<br />

werden konnte. Sie kombiniert eine Fotovoltaikanlage zur Stromgewinnung<br />

mit Wärme- und Kühlenergie aus Geothermie-Sonden. Der<br />

zur Straßenseite gelegene Eingangsbereich ist geschlossener gebaut<br />

als die nach Süden ausgerichtete Gartenseite mit ihrer markanten<br />

Glasfassade. Die Vorderseite des Einfamilienhauses prägt eine Eternitfassade.<br />

Strukturiert wird sie durch ein großformatiges Plattenraster,<br />

das mit der Form der raumhohen, länglichen Fenster korrespondiert.<br />

Im Eingangsbereich bilden Garagentor und Hauseingang visuell<br />

eine Einheit. Dies erreicht eine feingestreifte Eternitfassade, deren<br />

Plattenraster der Lamellenbreite des Garagen-Rolltors entspricht. Die<br />

eigentliche Besonderheit des Hauses mit seinen vielfältigen Wohnwerten<br />

entfaltet sich jedoch vollständig erst im licht und leicht wirkendenden<br />

rückwärtigen Wohnbereich im Kontext zur Außenlandschaft.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Wohnträume und Traumbäder<br />

germanwunderwerk.de<br />

Unser schönstes Parkett aus Stein:<br />

„Marca Corona 1741“ - auch für die Terrasse.<br />

Neueröffnung<br />

1. September <strong>2016</strong><br />

Steinstrasse 20, 4<strong>02</strong>12 <strong>Düsseldorf</strong><br />

www.uth-home.de


In der Wohnebene des Erdgeschosses<br />

kommt die Lichtführung<br />

mit der Transparenz der<br />

Glasfassade in zweigeschossiger<br />

Höhe besonders intensiv zur<br />

Geltung.<br />

Lichtdurchflutete Transparenz<br />

hoher Räume<br />

Von außen wirkt die zweigeschossige rückwärtige Fassade wie ein<br />

„Setzkasten“: Die filigrane Front ist auf einen maximalen Glasanteil<br />

und ungestörte Durchsicht ausgelegt. Die raumhohen Fenster<br />

sind so eingebaut, dass ihr Rahmen innen kaum sichtbar ist und<br />

die Wandöffnung des Raumes vollständig über das volle Format<br />

zur Geltung kommt. Im Inneren präsentiert sich der Wohnbereich<br />

weitaus komplexer, als es von außen den Anschein hat. Insgesamt<br />

wurde die Geschosshöhe im Vergleich zum ursprünglichen Bestand<br />

angehoben, wobei raumhohe Türen den Eindruck von Höhe zusätzlich<br />

unterstreichen.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Noch markanter fällt das Erlebnis räumlicher Weite im Wohngeschoss<br />

aus. Hier öffnet sich der Wohnzimmerbereich mittels eines Deckendurchbruchs<br />

in die Höhe zweier Geschosse. Die lichtdurchflutete<br />

Transparenz der Glasfassade kontrastiert mit der massiven Materialität<br />

der ursprünglich belassenen Sichtbeton-Oberfläche. Deren<br />

Sinnlichkeit wird dadurch unterstrichen, dass Abdrücke der zum Bau<br />

nötigen Holzverschalung und Befestigungslöcher erhalten blieben.<br />

Im Nebeneffekt trägt die Energiespeicherfähigkeit des Betons zu<br />

einem besonders angenehmen, konstanten Raumklima bei. Auch die<br />

Lichtführung in Kombination von Tag- und Kunstlicht mit Halogenund<br />

LED-Leuchtmitteln trägt zur Raumwirkung bei.


Der Wohnbereich erstreckt sich ohne Zwischenwände über die gesamte<br />

Geschossebene. Lediglich stählerne Stützen unterteilen den Raum.<br />

Deren von Flugrost gezeichnete, klar lackierte Oberfläche gehört zu<br />

den Details, mit denen die Anmutung von Materialien als Gestaltungsmittel<br />

im gesamten Haus eingesetzt wird. Nutzbereiche wie<br />

Wohnen, Essen, und Kochen gehen in einem offenen Raumkonzept<br />

ineinander über. Zusätzlich öffnen raumhohe Schiebetüren das Wohngeschoss<br />

in gesamter Breite zur Terrasse. Die Grenze zwischen Innenund<br />

Außenbereich hebt sich auf. Terrasse und Garten werden zu einem<br />

Teil des Wohnraums. Der visuelle Kontext bleibt jedoch erhalten:<br />

Das Raster der Terrassenplatten entspricht dem Format der Betonschalung<br />

aus dem Innenbereich. Die Terrasse mit integriertem Pool<br />

erstreckt sich über ein angebautes Sockelgeschoss, das die Pooltechnik<br />

aufnimmt. „Das Format des Pools harmoniert mit dem Formenraster<br />

von Glasfassade, Wohnraum und Terrasse. Wir wollten nicht, dass der<br />

Pool wie ein an das Haus angesetzter Fremdkörper wirkt“, erläutert<br />

Pier. Wie harmonisch das Gesamtbild im Zusammenspiel von Innen<br />

und Außen ist, wird besonders deutlich erkennbar, wenn in den<br />

Abendstunden LED-Lichtszenarien Formen und Raster gleichsam aus<br />

sich heraus erstrahlen lassen.<br />

pier7 architekten gmbh<br />

Faunastr. 41<br />

4<strong>02</strong>39 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.6 21 81-08<br />

E-Mail: info@pier7-architekten.de<br />

www.pier7-architekten.de<br />

Poggenpohl_P7350_<strong>2016</strong>-<strong>02</strong>-13_230x142:Layout 1 15.<strong>02</strong>.<strong>2016</strong> 17:19 Uhr Seite 1<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

P´7350 Lassen Sie sich faszinieren<br />

von einer Küche, die für das steht, was<br />

Poggenpohl und Studio F. A. Porsche<br />

seit vielen Jahren ausmacht: die Konzentration<br />

auf die gesamtheitliche Linie.


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Die Hauptausstellung des<br />

DRIVE: Das Zusammenspiel<br />

von Licht, Medientechnik<br />

und Fahrzeugpräsentation<br />

gelingt mit der Kombination<br />

von maximal farbechten<br />

Tubus-Bühnenscheinwerfern,<br />

die variabel ausgerichtet<br />

werden können, und<br />

weiteren Beleuchtungskomponenten.<br />

Dezent eingebaut<br />

sind sie in multifunktionalen<br />

„Lichtkanälen“.


RHEIN LICHT <strong>Düsseldorf</strong><br />

für DRIVE Volkswagen Group<br />

Forum in Berlin<br />

Text: Frank D. Geschke<br />

Foto: Ansgar M. van Treeck | Illustration: RHEIN LICHT<br />

KOMMUNIKATION MIT<br />

LICHT UND DIE ZUKUNFT<br />

DER PRÄSENTATION<br />

„Man kann sich einer Beleuchtungsaufgabe entweder<br />

von der faszinativen oder der technischen Seite her<br />

nähern. Aber insgesamt müssen beide Aspekte bei der<br />

Beleuchtungslösung berücksichtigt sein“, umschreibt<br />

RHEIN LICHT-Geschäftsführer Ralf Schoofs die Philosophie<br />

des <strong>Düsseldorf</strong>er Unternehmens, das sich mit<br />

dem Begriff Beratende Lichtplaner charakterisiert:<br />

„In unserem Team sind alle Innenarchitekten. Wir gehen<br />

Beleuchtungsaufgaben von der Analyse der Architektur<br />

und der Gegebenheiten an, anstatt einfach<br />

ein Lichtkorsett überzustülpen“. Auf diese Weise kreierten<br />

die Beratenden Lichtplaner beispielsweise das<br />

Lichtkonzept der <strong>Düsseldorf</strong>er Rheinbrücken. 2015<br />

tat sich RHEIN LICHT mit der Lichtlösung für den<br />

KÖ-Bogen in Zusammenarbeit mit dem Architekturstudio<br />

Daniel Libeskind hervor.<br />

Neben Lösungen für Büro- und Verwaltungs- sowie öffentliche<br />

Gebäude gestaltet RHEIN LICHT den Außenraum mit Gebäudeanstrahlungen<br />

und Masterplänen. So zum Beispiel für die Stadtraumbeleuchtung<br />

von Lengerich, für den historischen Stadtkern<br />

im lettischen Riga sowie für die neue Stadtachse von Guangzhou<br />

in China. Das 2015 fertiggestellte Projekt DRIVE Volkswagen<br />

Group Forum des Volkswagen Konzerns in Berlin wurde gerade<br />

erst im Mai mit dem Deutschen Lichtdesignpreis <strong>2016</strong> ausgezeichnet.<br />

Es ist nicht nur eines der jüngsten Projekte von RHEIN<br />

LICHT. Das Projekt zeigt auch neue Entwicklungen in der Arbeitsweise<br />

von Lichtplanern insbesondere in der Zusammenarbeit<br />

mit Medienplanern auf. Auch steht das DRIVE Volkswagen<br />

Group Forum für neue Trends, wie Automobile sowie das Thema<br />

Mobilität von den Herstellern zunehmend präsentiert werden.<br />

Nach dreijähriger Umgestaltung wurde Anfang 2015 aus dem<br />

ehemaligen VW-Showroom Unter den Linden in Berlin das<br />

DRIVE Volkswagen Group Forum. DRIVE soll eine multimediale<br />

Erlebnissphäre mit wechselnden Ausstellungen und Inszenierungen<br />

sein, eine inspirierende Kommunikationsplattform für die<br />

Visionen und Themen des Volkswagen Konzerns <strong>–</strong> und zwar erstmals<br />

für alle 12 Konzernmarken. Das Volkswagen Group Forum<br />

möchte Perspektiven aufzeigen Denkanstöße zum gesellschaftlichen<br />

Diskurs über die Welt der Mobilität liefern. Auch die Art<br />

und Weise, wie das DRIVE sein Angebot präsentiert, ist neuartig.<br />

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Medientechnik von Audiound<br />

Video bis hin zu interaktiven Multimediaanwendungen und<br />

Exponaten als interaktives holografisches 3D-Modell.<br />

Die Ausgangslage war die Umgestaltung eines Bestandsbaus aus<br />

den 90er-Jahren des renommierten Frankfurter Architekturbüros<br />

Christoph Mäckler Architekten.<br />

14 | 15


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.


Zusätzlich zur Hauptausstellung<br />

erleben Besucher weitere Themen<br />

wie etwa im Sonderausstellungsraum<br />

„Financial DRIVE“. Eine<br />

„Licht-Leiter“ begrenzt die Vertikalität<br />

des zweigeschossigen Modell-<br />

und Markenshops. Medien wie<br />

eine 40 m 2 große LED-Wand sind<br />

in die szenische Lichtsteuerung<br />

integriert.<br />

Mäckler Architekten übernahmen ebenfalls den Umbau.<br />

Zu den größten Veränderungen zählt die neue Innenraumstruktur<br />

auf 4000 m 2 : eine zentrale, zweigeschossige<br />

Ausstellungshalle, Repräsentationsbereiche,<br />

Modellauto- und Markenshop, ein Konferenzzentrum<br />

mit Lounge- und Lobbybereichen sowie ein Bistro und<br />

Gourmetrestaurant. Sämtliche Raumbereiche sind mit<br />

hochwertiger Medientechnik ausgestattet, in die sich<br />

das Beleuchtungskonzept ebenfalls integriert. Darunter<br />

in der Hauptausstellung eine 40 m 2 große Bildschirmwand<br />

in LED-Technik. Für die Medien-Planung war<br />

die Ingenieur-Gruppe macom verantwortlich, mit der<br />

RHEIN LICHT bereits bei anderen Projekten, unter anderem<br />

beim Vodafone Campus in <strong>Düsseldorf</strong>, zusammengearbeitet<br />

hat.<br />

Zusätzlich zur Hauptausstellung, in der sich jeweils eine<br />

Konzernmarke für drei Monate präsentiert, erleben Besucher<br />

im DRIVE weitere Themen, die die Vielfalt des<br />

Volkswagen Konzerns repräsentieren sollen. Beispielsweise<br />

ging es bis 12. Juni in der Hauptausstellung um die<br />

Konzernmarke Porsche. Zu den Highlights für die Besucher<br />

gehörten holografische 3D-Modelle des Panamera S<br />

E-Hybrid, des 918 Spyder und der Konzeptstudie Mission<br />

E. Auch konnten Besucher in einem 911 Cabriolet vor<br />

dem auf einer Fotowand projizierten Brandenburger Tor<br />

ein Selfie machen und es unter anderem an der großen<br />

LED-Wand in der Ausstellung teilen.<br />

»Licht- und Medientechnik<br />

wachsen immer<br />

mehr zusammen. Das<br />

wird die Zukunft sein.«<br />

Dipl. Ing. Innenarchitekt AKNW Ralf Schoofs<br />

Die einzelnen Raumbereiche des DRIVE gehen teilweise<br />

fließend ineinander über, woraus sich die Herausforderung<br />

ergab, diese auch funktionell unterschiedlichen<br />

Bereiche visuell und lichttechnisch miteinander zu<br />

verbinden. Zudem muss sich das Licht jeweils anpassen,<br />

weil die Ausstellungen mehrmals im Jahr wechseln.<br />

Diese Aufgabe löst das Lichtkonzept in Kombination von<br />

Grundlicht und szenografischem Licht, die ausschließlich<br />

mit LED-Leuchtmitteln realisiert wird. Dabei sollen<br />

die Gehäuse der Leuchten möglichst hinter das Licht<br />

selbst zurücktreten. Dies erreichen Kombinationen, bei<br />

denen zwei kleinere Leuchtengehäuse eingesetzt werden,<br />

um die gewünschte Lichtstärke sowie unterschiedliche<br />

Lichttemperaturen und -farben zu erreichen.<br />

Installiert sind die Leuchten in multifunktionalen<br />

Deckenpaneelen. Sie nehmen neben raumbezogenen<br />

Beleuchtungskomponenten wie Downlight-Systeme und<br />

Wandfluter Komponenten der technischen Gebäudeausrüstung<br />

auf.<br />

16 | 17


Nicht öffentlicher Konferenzraum des Konzernvorstandes:<br />

Reflektiertes Licht von großen Möbelflächen<br />

trägt zur Lichtstimmung bei. Die paarweise Kombination<br />

zweier Leuchten gewährleistet die gewünschte<br />

Lichtstärke, - temperatur- und -farbe.<br />

Ein weiterer Gestaltungsfaktor ist die Steuerung von<br />

Farbtemperatur und Lichtfarbe über DALI-Komponenten,<br />

die auch in die Medien-Techniksteuerung eingebunden<br />

sind. So lassen sich, abgestimmt auf den jeweiligen<br />

Raum, unterschiedliche Lichtszenarien programmieren.<br />

„Die Ansteuerungskomponenten gleichen sich mit zunehmender<br />

Digitalisierung immer mehr an. Licht- und<br />

Medientechnik wachsen immer mehr zusammen. Das<br />

wird die Zukunft ein“, identifiziert Schoofs eine Entwicklung,<br />

welche die Tätigkeit der Lichtplaner beeinflussen<br />

und auch die Möglichkeiten zukünftiger Lichtgestaltung<br />

erweitern werde. Einen Vorgeschmack darauf gibt bereits<br />

ein aktuelles Projekt von RHEIN LICHT: „Audi City“. Ein<br />

digitales Vertriebskonzept der Marke Audi, bei dem der<br />

Kunde statt anhand einer Vielzahl ausgestellter realer<br />

Fahrzeuge im Verkaufsraum sein Wunschfahrzeug an<br />

virtuellen 3D-Modellen konfiguriert und bestellt.<br />

Unter anderem in Berlin am Kudamm, in London und<br />

Shanghai ist das bereits Realität. Paris, Moskau, Istanbul<br />

und Washington werden folgen. Auch in <strong>Düsseldorf</strong><br />

wird es eine neue „Lichtspur“ der Beratenden Lichtplaner<br />

geben: Archäologische Funde, darunter ein Stück<br />

der <strong>Düsseldorf</strong>er Stadtmauer, werden künftig an der<br />

U-Bahnstation „Heinrich-Heine-Allee“ am „ArcheoPoint“<br />

ausgestellt <strong>–</strong> leuchten wird er im RHEIN LICHT.<br />

RHEIN LICHT<br />

Dipl. Ing. Innenarchitekt AKNW Ralf Schoofs<br />

Kronprinzenstrasse 9<br />

42017 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.2 49 56 47<br />

E-Mail: info@rheinlicht.com<br />

www.rheinlicht.com<br />

Im Gastronomiebereich inszenieren Spotlights einzelne Tische im gedämpften, stimmungsvollen Licht.<br />

Uplights heben die Materialität von Messingplatten an der Decke hervor.<br />

Architektur. Interieur. Design.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

EINRICHTUNGSHÄUSER HÜLS<br />

IHR KOMPETENZ-ZENTRUM FÜR<br />

ANSPRUCHSVOLLES WOHNDESIGN<br />

Qualität aus Prinzip - bereits seit mehr als 40 Jahren leben wir von den Einrichtungshäusern Hüls diesen Wahlspruch. Die<br />

individuellen Einrichtungsträume unserer Kunden Wirklichkeit werden zu lassen, war und ist uns bis heute Ansporn und<br />

Herzensangelegenheit. Überzeugen Sie sich bei einem Besuch in Schwelm von unserer Servicequalität.<br />

EINE GROSSZÜGIGE<br />

AUSSTELLUNG, DIE SIE<br />

INSPIRIEREN WIRD<br />

Auf 3.000 m² Ausstellungsfläche<br />

präsentieren wir hervorragende<br />

Möbelmarken für die anspruchsvolle<br />

Einrichtung in Wohnung, Büro, Küche<br />

und Garten.<br />

BERATUNG + PLANUNG<br />

DURCH ERFAHRENE<br />

INNENARCHITEKTEN<br />

Neben einer individuellen Beratung<br />

im persönlichen Dialog sorgen wir mit<br />

durchdachten Konzepten für optimale<br />

Lösungen ganz nach Ihren Bedürfnissen<br />

und Wünschen.<br />

EIGENE MEISTERWERKSTATT<br />

FÜR INDIVIDUELLE<br />

KUNDENWÜNSCHE<br />

Ob Einzelanfertigungen oder Reparatur-<br />

und Renovierungsarbeiten: einer<br />

handwerklich perfekten Ausführung<br />

durch unsere Schreinermeister können<br />

Sie stets gewiss sein.<br />

COR | DEDON | HÜLSTA | INTERLÜBKE | LIGNE ROSET | ROLF BENZ | SIEMATIC | TEAM 7 | THONET | USM | VITRA<br />

Qualität aus Prinzip.<br />

Bahnhofstraße 63 - 69 | 58332 Schwelm<br />

Telefon: 0 23 36 - 4 90 90 | www.huels-in.de<br />

Montag bis Samstag 10:00 - 18:30 Uhr


Wie Architektur das Auto integriert<br />

AUTO<br />

Text: Frank D. Geschke<br />

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND<br />

Haus „Golden Gate“<br />

Architekt: LEE+MIR, Stuttgart<br />

Im „Golden Gate“-Haus in Stuttgart von Lee+Mir<br />

Architekten ist das Wohnzimmer mit einer<br />

„Spionglascheibe“ von der Oldtimer-Garage mit<br />

einem Mercedes Benz 190 SL abgetrennt. Der<br />

Ausstellungsraum ist nur bei eingeschalteter<br />

Garagenbeleuchtung sichtbar.


TECTURE<br />

Foto © Christina Kratzenberg<br />

Der „Sonderraum“ für das Auto kann durchaus mehr sein als eine<br />

funktionale Garage. Dr. Andreas K. Vetter, der Kunst- und Kulturgeschichte<br />

an der Hochschule Ostwestfalen Lippe in Detmold lehrt,<br />

befasst sich aus kulturgeschichtlicher Sicht schon lange mit diesem<br />

Thema. Unter anderem sollen seine Publikationen „Haus & Auto“,<br />

sowie „Haus & Auto. Internationale Projekte“ Architekten und Bauherren<br />

für das Thema sensibilisieren und ihnen Anregungen geben.<br />

20 | 21


ZUM WOHNOBJEKT<br />

ERHOBEN<br />

„Floating Room House“<br />

Architekt: no. 555<br />

Wie das Auto und der ihm<br />

zugewiesene Raum in das<br />

Leben der Häuser eingebunden<br />

werden kann, das<br />

zeigen die Publikationen<br />

von Vetter an unterschiedlichen<br />

Beispielen.<br />

Im Anwesen eines japanischen<br />

Lamborghini-<br />

Liebhabers lässt sich das<br />

Fahrzeug in das darüberliegende<br />

Wohngeschoss<br />

heben. Hier verschmilzt<br />

das Auto als Einrichtungsgegenstand<br />

mit allen anderen<br />

Dingen, die den Raum<br />

ausmachen.<br />

Foto © Koichi Torimura


Ästhetische Äquivalenz von Mobilie und Immobilie<br />

Ein früher Bezug zwischen Architektur und dem Automobil fiel Dr.<br />

Vetter bereits auf, als er Villen der 1920er-Jahre auf ihre dynamischen<br />

Elemente hin untersuchte. Die Dynamik sollte eine Befreiung<br />

des Menschen zum Ausdruck bringen. Dementsprechend wurden<br />

Autos in den modernistischen Villen der 1920er- und 1930er-Jahre<br />

einbezogen. „Der Architekt Le Corbusier fotografierte seine Villen<br />

und Neubauten oft zusammen mit seinem Automobil. Denn es war <strong>–</strong><br />

genauso wie das Dampfschiff und das Flugzeug <strong>–</strong> für ihn der Inbegriff<br />

der Technologie und der neuen Zeit“, so Vetter. Die Villa Savoye, die<br />

Le Corbusier 1928 plante, war im Erdgeschoss so angelegt, dass der<br />

Wagen im Wendekreis um das Haus herum fahren konnte.<br />

Auch heute werden Autos oft im Kontext von moderner Architektur<br />

abgebildet. Allerdings, so Vetter, initiiere überwiegend die Autoindustrie<br />

solche Fotos. Das Auto soll hier von der ästhetischen Wirkung<br />

des Hauses profitieren. Im Gegensatz dazu stehe die Selbstdarstellung<br />

von Architektur z. B. in Fachzeitschriften: „In diesem Fall<br />

fehlen jedoch meist Autos auf dem Bild. Auch Garagen werden zum<br />

Teil gar nicht gezeigt. Und wenn sie abgebildet werden, sind die Tore<br />

meist zu, oder die Garagen sind leer.“ Es sei denn, es handelt sich um<br />

Gebäude, in die eine Autosammlung integriert ist. Davon zeigen die<br />

Publikationen einige Varianten. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen<br />

wählte Vetter als Titelbild für das Buch „Haus & Auto“<br />

die Villa der schweizer Fuhrimann/Hächler Architekten mit einem<br />

Citroën SM in der Einfahrt. Im Buch gibt es das gleiche Szenario noch<br />

einmal mit einem roten Fiat Spider zu sehen <strong>–</strong> so bekommt der Leser<br />

selbst einen Eindruck davon, wie die Ästhetik von Auto und Haus in<br />

Wechselwirkung treten.<br />

Dieser andere Blick auf die ästhetische Äquivalenz von Mobilie und<br />

Immobilie rege, so hofft Vetter, auch dazu an, manches Missverständnis<br />

zu beseitigen, das sich um die Doktrin von „form follows<br />

function“ entwickelt habe. Sie stammt ursprünglich vom amerikanischen<br />

Architekten Louis Sullivan. „Er sagte, das Leben müsse in<br />

seinem Ausdruck erkennbar sein. Dementsprechend sollte die Form<br />

22 | 23<br />

Foto © Koichi Torimura


MAKELLOS WEISS<br />

„Hewlett Street House“<br />

Architekt:<br />

MPR Design Group<br />

Das „Hewlett Street<br />

House“ in Sidney,<br />

Australien von 2012<br />

präsentiert Fahrzeuge<br />

wie hier einen Porsche<br />

911 Targa auf einer<br />

Drehscheibe vor der<br />

Doppelgarage. Es geht<br />

nicht allein darum, das<br />

Rangieren zum Einparken<br />

zu erleichtern.<br />

Das Fahrzeug lässt<br />

sich gezielt so zum<br />

Haus platzieren, dass<br />

es visuell mit dessen<br />

Gesamterscheinung am<br />

besten „verschmilzt“.<br />

Dieses Konzept spielt<br />

mit dem Phänomen der<br />

Wechselwirkung von<br />

Fahrzeugdesign und<br />

Gebäudearchitektur,<br />

das kulturhistorisch<br />

schon bei modernistischen<br />

Villen der<br />

1920er- und 1930er-<br />

Jahre beobachtet<br />

werden konnte.<br />

Foto © Pieter Naessens<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

nicht nur die Funktionen vermitteln, sondern auch das Leben in der<br />

Funktion“, so Vetter. In der Bauhaus-Ära sei aber die Doktrin Sullivans<br />

auf schlichte, sachliche Baukörper reduziert worden. Beziehe<br />

man Sullivans Doktrin heute auf die Architektur, erschiene zum<br />

Beispiel die Garage nicht mehr lediglich nur als der Ort, an dem das<br />

Auto, geparkt <strong>–</strong> oder in ein paar Jahren zum Aufladen der Akkus an<br />

den Strom angeschlossen <strong>–</strong> werde. Vielmehr wandele sich die Garage<br />

zu einem Raum, der genauso ein lebendiger Raum wie unser Wohnzimmer<br />

oder das Kinderzimmer im Haus sein könne. „Wenn man die<br />

Garage zum Wohnkontext hin öffnet, dann entspricht es im Prinzip<br />

dem, wie man die Kinder im Haus spielen lässt. Man sieht die Kinder,<br />

man sieht deren Spielzeug. Auch mit Kunstwerken macht man das<br />

so“, erläutert Vetter.<br />

Exaltierte Auto-Architektur<br />

Verblüffenderweise finden sich die radikalsten Gestaltungslösungen,<br />

die das Auto in den Wohnraum integrieren, in Japan. Obwohl<br />

Baugrund und Wohnraum insbesondere in Ballungsräumen wie Tokio<br />

so knapp ist, wie kaum sonst auf der Welt, gibt es hier selbst kleinste<br />

Häuser, die einen vitrinenartigen Glasbau oder einen Überhang im<br />

Erdgeschoss vorhalten, unter dem ein Auto geparkt werden kann. Es<br />

sind keine Luxusbauten für Edelkarossen, sondern für die Allgemeinheit<br />

erschwingliche Lösungen. Ähnliche Ansätze finden sich in anderen<br />

Ländern, wenngleich hier ihre Gestaltung anders motiviert ist.<br />

So wie etwa in der Schweiz bei einem komplett gekippten Haus. Das<br />

Maison Zufferey von Nunatak wirkt, als habe ein Riese es an einer<br />

Seite hochgehoben. Es hat etwas Witziges, Ironisches. Der gesamte<br />

Baukörper dient als Carport, um darunter einen Wagen zu parken.<br />

Noch einmal zurück nach Japan: Hier findet sich das Anwesen eines<br />

Lamborghini-Liebhabers. Das Fahrzeug wird zunächst in einer vorgelagerten<br />

Garage im Erdgeschoss gepflegt und gewartet. Dann lässt<br />

es sich auf einer Rampe in das darüberliegende Wohngeschoss heben.<br />

Hier verschmilzt das Auto als Einrichtungsgegenstand mit allen anderen<br />

Dingen, die den Raum ausmachen. „Gerade Japaner, das zeigen<br />

die Bücher, sind sehr exaltiert und absolute Autofetischisten, obwohl<br />

die Autos dort sehr teuer sind und Japan nicht unbedingt so automobilfreundlich<br />

ist wie Deutschland“, kommentiert Vetter.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Arper<br />

Brühl<br />

Conde House<br />

Dada<br />

Girsberger<br />

Kettnaker<br />

Lema<br />

Leolux<br />

Linteloo<br />

Molteni&C<br />

Montis<br />

Moroso<br />

Raumplus<br />

Riva 1920<br />

Schönbuch<br />

Exklusives Interior Design<br />

3D-Wohnraumplanungen<br />

Individuelle Massanfertigungen<br />

Hausbesuche<br />

Spectral<br />

Verzelloni<br />

Pfannes & Virnich GmbH<br />

Hohenstaufenring 54<br />

50674 Köln<br />

<strong>02</strong>21-9923340<br />

service@pfannes-virnich.de<br />

www.pfannes-virnich.de<br />

Mo-Fr 10-19 Uhr<br />

Sa 10-18 Uhr


Foto © Olo Studio / Juliusz Solokowski<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

»Automobile stellen einen wichtigen<br />

Aspekt der Designkultur<br />

dar. Das lässt sich wunderbar mit<br />

einer gut gedachten Architektur<br />

verbinden.«<br />

Prof. Dr. Andreas K. Vetter<br />

In Deutschland sind es anscheinend überwiegend Sammler, die mit<br />

den Gestaltungsmöglichkeiten der Architektur ihre automobilen<br />

Schätze adäquat in Szene setzen, dies aber eher im Verborgenen tun.<br />

Auch, wenn Materialwahl und Lichtkonzept von technologisch-kühl<br />

bis zur gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre unterschiedliche<br />

Präsentationsszenarien bieten können <strong>–</strong> deutsche Bauvorschriften<br />

werden ihren Anteil daran haben, dass es hier zu Lande architektonische<br />

Extravaganz nicht leicht hat: Der Abstellraum des Autos muss<br />

Sicherheitsvorkehrungen erfüllen und bautechnisch vom Wohnraum<br />

getrennt sein. Dass es dennoch auch unter deutschen Baurichtlinien<br />

möglich ist, ein Auto sehr nah in die Wohnung zu holen, belegt<br />

das Beispiel des „Golden Gate“-Hauses in Stuttgart von Lee+Mir


ERFAHRUNG DES HAUSES „Auto Family House“, Architekt: Robert Konieczny - KWK Promes, Katowice (PL).<br />

Das „Auto Family House“ zeichnet sich durch eine lange Zufahrt und Tiefgarage mit Kunstsammlung unter der Villa aus.<br />

Oben angekommen, lässt sich das Fahrzeug auf einer Drehscheibe zur Ausfahrt drehen. Hier wird also nicht das Auto<br />

selbst inszeniert, sondern der Weg zum Auto wird zu einem Erlebnis wie die Präsentation von Kunst.<br />

Architekten. Hier ist das Wohnzimmer mit einer „Spionglascheibe“<br />

von der Oldtimer-Garage mit einem Mercedes Benz 190 SL abgetrennt.<br />

Der Ausstellungsraum ist nur bei eingeschalteter Garagenbeleuchtung<br />

sichtbar.<br />

verbinden kann. Das muss nicht teuer sein. Es kommt auf das Gefühl<br />

für das Design und für die Wertigkeit an. Deutsche Architekten sind<br />

da sicher grundsätzlich nicht weniger kreativ als ihre internationalen<br />

Kollegen“, meint Vetter.<br />

Mobilität im Bewusstsein für Designkultur<br />

Die Publikationen von Vetter scheinen insgesamt auf den ersten<br />

Blick zu vermitteln, die Beziehung „Haus und Auto“ sei nur etwas für<br />

Besitzer von Luxusvillen und von Fahrzeugen, die zunehmend als<br />

Wertanlage gelten. Doch das täuscht. „Ich möchte darauf hinweisen,<br />

dass Automobile einen wichtigen Aspekt der Designkultur darstellen<br />

und dass man das wunderbar mit einer gut gedachten Architektur<br />

Weiterentwickeln werde sich das Verhältnis von Auto und Architektur<br />

in jedem Fall. Im Grunde, so Vetter, gehe es um Mobilität und die<br />

Architektur. So kommen auch das Fahren selbst sowie Mobilitätskonzepte<br />

in den Blick. Beispielsweise die Diskussion um den Erhalt des<br />

Kant-Garagenpalastes in Berlin: Ein Konzept, dass das Unterstellen<br />

und die Wartung von Autos vom Wohnhaus räumlich trennt. In den<br />

1930er-Jahren wurde die älteste, erhaltene Hochgarage Europas<br />

26 | 27


ÜBERRAGEND GEBAUT<br />

„The Texas Cantilever“<br />

Architekt: Universal Joint Design<br />

Austin (USA)<br />

Die Vorstellung dieses Einfamilienhauses<br />

unter dem Spitznamen<br />

„der texanische Ausleger“<br />

charakterisiert die Entwurfidee<br />

eindrücklich. Zum einen spielt er<br />

augenzwinkernd mit dem Ruf der<br />

in diesem US-Bundesstaat lebenden<br />

Bevölkerung als einem eher<br />

unkomplizierten Menschenschlag,<br />

der wagemutig alle Aufgaben in<br />

Angriff nimmt, zum anderen bezieht<br />

er sich unzweifelhaft auf die<br />

konstruktive Expertise.<br />

Foto © Patrick Y. Wong<br />

mit doppelgängiger Wendelrampe für Autobesitzer in Charlottenburg gebaut, deren Stadtwohnungen<br />

über keine Abstellplätze verfügten. „Die Kant-Garagen sind somit nicht nur ein<br />

herausragendes Denkmal des Neuen Bauens, sondern auch ein einzigartiges <strong>–</strong> und hier ist der<br />

Ausdruck wirklich wörtlich zu nehmen <strong>–</strong> Baudenkmal des Automobilismus in Deutschland<br />

und Europa. Der Landesdenkmalrat empfiehlt, alles daran zu setzen, dass dieses ungewöhnliche<br />

Zeugnis erhalten werden kann“, so der Landesdenkmalrat zu dem Baudenkmal, für das<br />

der Eigentümer einen Abrissantrag stellte.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Auf einen anderen Umgang mit dem Auto, der eine passende Architektur benötigt, verweisen<br />

beispielsweise „Klassik Remisen“, in denen Besitzer außergewöhnliche Fahrzeuge unterstellen<br />

und von örtlichen Dienstleistern pflegen lassen. Die Öffentlichkeit kann die Fahrzeuge dort<br />

besichtigen. Die Besitzer benutzen ihr Fahrzeug nicht, um von A nach B zu kommen, sondern<br />

um das Fahren im mechanischen Kunstwerk zu zelebrieren. Außerdem kommen Verkehrsmittel<br />

wie Fahrräder und Motorräder ins Spiel, auf die der Band „Haus & Auto. Internationale<br />

Projekte“ zum Abschluss eingeht. Und: Irgendwann gelingt wohl der Durchbruch des Elektroautos.<br />

Auch dies werde eine ganzheitliche Architektur berücksichtigen, die die Lebensweise<br />

der Menschen aufgreift, ist sich Vetter sicher.<br />

*<br />

Foto © L. Cioca<br />

Andreas K. Vetter<br />

Dr. phil. Andreas K. Vetter ist seit 2008 Professor<br />

für Kunst- und Kulturgeschichte am Fachbereich<br />

Architektur und Innenarchitektur der Hochschule<br />

Ostwestfalen-Lippe in Detmold.<br />

www.hs-owl.de<br />

Bibliografische Daten<br />

Andreas K. Vetter,<br />

Haus & Auto.<br />

Internationale Projekte, München<br />

(Callwey) 2013.<br />

176 S. : überw. Ill., graf. Darst.;<br />

ISBN 978-3-7667-2039-9


stilwerk <strong>Düsseldorf</strong> | Grünstr. 15 | T. <strong>02</strong> 11. 86 22 85 10 | www.bartels-einrichtungshaus.de<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong>


Die exemplarische Metamorphose eines<br />

ehemaligen Bunkers in <strong>Düsseldorf</strong>-Heerdt<br />

Pap<br />

Foto: Cadman | Text: Frank D. Geschke


illon<br />

Das Projekt „Papillon“ stellt einen bedeutenden<br />

Schritt in der städtebaulichen Entwicklung des Stadtteils<br />

Heerdt dar. Gleichzeitig weist das Gebäude mit<br />

seinem zukunftsweisenden Energiekonzept exemplarisch<br />

über die Stadtgrenzen <strong>Düsseldorf</strong>s hinaus. Am<br />

17. März <strong>2016</strong> wurde Papillon anlässlich der weltgrößten<br />

Immobilienmesse MIPIM in Cannes mit dem<br />

MIPIM Award in der Kategorie „Best Refurbishment“<br />

und damit als der Welt bestes Wiederinstandsetzungsgebäude<br />

ausgezeichnet.<br />

30 | 31


»Wir betrachten Papillon<br />

als das Initialprojekt für die behutsame<br />

Entwicklung eines ursprünglich<br />

industriell geprägten Stadtteils.«<br />

Gerd Schmitz,<br />

Geschäftsführer 741 Projektentwicklung GmbH<br />

Initialprojekt für die behutsame<br />

Entwicklung im Stadtteil<br />

Die Idee zum Umbau des Bunkers in einen<br />

Wohnkomplex geht auf Peter Jung und Andreas<br />

Bahners zurück, die schon als Kinder<br />

auf dem Gelände spielten. Erste Versuche<br />

einer Umwandlung scheiterten: Z. B. erwog<br />

Helge Achenbach, einen „Kunstbunker“<br />

daraus zu machen. Ein Volksmusiker<br />

hatte eine Nutzung mit Musik in Sinn. Die<br />

entscheidende Wende kam, als Jung und<br />

Bahners das Objekt im Juni 2001 kauften<br />

und die 741 Projektentwicklung GmbH es in<br />

die Hand nahm, ein Wohnquartier daraus zu<br />

machen.<br />

„Wir sind keine Investoren, wir machen<br />

es aus Überzeugung“, erklärten Jung und<br />

Bahners 2013 bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung.<br />

Und Gerd Schmitz,<br />

Geschäftsführer von der 741 Projektentwicklung<br />

GmbH, unterstreicht beim Ortstermin<br />

mit stylus auf der Baustelle: „Wir<br />

betrachten Papillon als das Initialprojekt für<br />

die behutsame Entwicklung eines ursprünglich<br />

industriell geprägten Stadtteils hin<br />

zu einem Stadtteil, wo Wohnen mit hoher<br />

Lebensqualität zu bezahlbaren Preisen<br />

möglich ist.“<br />

Insgesamt rund 17 Millionen Euro wurden<br />

in das Objekt investiert. Städtebaulich<br />

markiert Papillon an der Pariser Straße<br />

100 gemeinsam mit dem schräg gegenüber<br />

begonnen 19-geschossigen Wohnhochhaus<br />

„Rheinkilometer 740“ vom Berliner Büro J.<br />

Mayer H. Architekten, das 2017 fertiggestellt<br />

sein soll, das neue Eingangstor zum<br />

Stadtteil Heerdt. Architektonisch zeichnet<br />

sich Papillon dadurch aus, dass die ursprüngliche<br />

Materialität des Beton-Bunkers<br />

sowohl von außen als auch an vielen Wänden<br />

im Inneren in Teilen erkennbar bleibt.<br />

Gleichzeitig wurde die Massivität des 17 m<br />

hohen, 16 m breiten und 42 m langen Gebäudes<br />

aufgelockert. Für großzügige Fenster<br />

und weitere Öffnungen wurden insgesamt<br />

5000 Tonnen Stahlbeton aus dem Komplex<br />

herausgeschnitten. Gut ein Drittel des Bunkermaterials<br />

insgesamt.<br />

Zu der Anmutung von Offenheit und Modernität<br />

trägt bei, dass Kuben an die Fassade<br />

angedockt wurden. Sie heben sich in Weiß<br />

von der alten Bausubstanz ab und ermöglichen<br />

Vorsprünge für die Ausgestaltung<br />

von Wohnungen mit überdurchschnittlich<br />

großzügig dimensionierter Terrasse. Gerd<br />

Schmitz, der nicht nur die Bauleitung<br />

führte, sondern sich als gelernter Architekt<br />

auch in gestalterische Details einbrachte,<br />

legte Wert auf eine ebenfalls außergewöhnliche<br />

Metallfassade. Zu deren Charakter<br />

tragen sichtbare Schraubverbindungen bei.<br />

Die Decke des Bunkerdaches wurde herausgenommen,<br />

um weitere vier Geschosse<br />

aufzusetzen.


Papillon wurde mit dem<br />

MIPIM Award in der<br />

Kategorie „Best Refurbishment“<br />

und damit als<br />

der Welt bestes Wiederinstandsetzungsgebäude<br />

ausgezeichnet. Städtebaulich<br />

markiert Papillon gemeinsam<br />

mit dem schräg<br />

gegenüber begonnen<br />

Wohnhochhaus „Rheinkilometer<br />

740“ das neue<br />

Eingangstor zum Stadtteil<br />

Heerdt.<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Heizen mit Eis<br />

ENERGIE DIE AUS DER KÄLTE KOMMT<br />

Wir stellen Ihnen ein System vor, das bei der Wärmeversorgung und Kühlung neue Standards setzt. Im Mittelpunkt<br />

dieser innovativen Technologie steht der SolarEis-Speicher, der auf höchst ökonomische Art und Weise fünf natürliche<br />

Energiequellen miteinander kombiniert: Sonne, Luft, Erdwärme, Wasser und Eis.<br />

...was Sie schon immer über alternative Heizsysteme wissen sollten finden Sie unter:<br />

www.metternich.haustechnik.de<br />

ausführlich, informativ, verständlich.<br />

Metternich Haustechnik GmbH<br />

Leinstr. 3<br />

51570 Windeck<br />

Tel.:<strong>02</strong>292-93199-0


»INNOVATIV &<br />

ÖKOLOGISCH.«<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Unterschiedliche Wohnungskonzepte<br />

unter einem Dach<br />

Insgesamt entstanden 4.230 m 2 Wohnfläche<br />

auf 7 Geschossen mit 24 Wohnungen zwischen<br />

92 m 2 und 306 m 2 und Deckenhöhen<br />

bis zu 3,20 m. Um das Angebot für Käufer<br />

besonders attraktiv zu machen, legte die 741<br />

Projektentwicklung GmbH großen Wert auf<br />

individuell zugeschnitte Wohnungsrundrisse.<br />

Auch die Ausstattung aller Wohnungen<br />

kann je nach Vorliebe individuell gestaltet<br />

werden. Am deutlichsten kommen Vorlieben<br />

darin zum Ausdruck, in welchem Umfang<br />

die Eigentümer ursprüngliche Bunkerwände<br />

in ihren Wohnräumen sichtbar oder lieber<br />

verputzt haben wollten.<br />

Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss<br />

wurden „Stadthäuser“ eingerichtet <strong>–</strong> Wohneinheiten<br />

über zwei Ebenen, die neben der<br />

zentralen Eingangslobby auch über jeweils<br />

einen eigenen Eingang und eine eigene<br />

Hausnummer verfügen. Ab dem fünften<br />

Geschoss ist der Rhein zu sehen. Das Obergeschoss<br />

krönen Penthauswohnungen mit<br />

Außenterrasse. Bei einem Schallschutz der<br />

Klassen 4 und 5 sind alle Wohnungen absolut<br />

ruhig. Ein Öffnen der Fenster ist wegen<br />

des kontrollierten Lüftungssystems nicht<br />

erforderlich.<br />

Wohnkomfort mit grandioser<br />

Zukunftstechnik<br />

Eine konzeptionelle Besonderheit des Papillon<br />

ist die Kombination von „Car Lofts“<br />

mit einem zukunftsweisenden Heizungs-,<br />

Klima- und Lüftungssystem. Beide Aspekte<br />

spielen in die sichtbare Architektur sowie<br />

in den erlebbaren Wohnkomfort hinein.<br />

Die insgesamt 23 Car Lofts sind Stellplätze<br />

für Autos, die jeder Wohnung auf gleicher<br />

Ebene zugeordnet sind. Ihre transparente<br />

Ausführung in Glas trägt einerseits zur<br />

Gesamtanmutung des Gebäudes bei. Andererseits<br />

ergibt sich daraus der Reiz, das Auto<br />

visuell in den Wohnbereich einzubeziehen.<br />

Fährt ein Bewohner mit seinem Fahrzeug<br />

am Haus vor, erkennt ein Transponder, zu<br />

welcher Wohnung das Fahrzeug gehört. Es<br />

wird automatisch vor den entsprechenden<br />

Car Loft gehoben. Grundsätzlich lassen sich<br />

die Car Lofts als „Tankstelle“ für Elektroautos<br />

ausrüsten. Für Besucher oder für den<br />

Zweitwagen bietet die Tiefgarage weitere 26<br />

Stellplätze.<br />

Die für den Wohnkomfort und ebenso wie<br />

für einen wirtschaftlichen sowie ökologischen<br />

Betrieb entscheidende Technologie<br />

wirkt jedoch im Verborgenen. Es ist ein<br />

Heizungs-, Kühl-, und Lüftungssystem, das<br />

nahezu ohne CO2-Ausstoß mit der Eisspeichertechnik<br />

arbeitet. „Eine grandiose Technik“,<br />

schwärmt Gerd Schmitz. Geplant wurde<br />

das System von PBS & Partner in Haan,<br />

die unter anderem beim Umbau der „Alten<br />

Pumpstation“ in Haan mit einem modernen<br />

Bürotrakt bewies, wie gut die Eisspeichertechnologie<br />

selbst im Kontext historischer<br />

Bauten funktioniert. Ausgeführt wurde die<br />

Installation von der Metternich Haustechnik<br />

GmbH in Windeck.<br />

Insgesamt entstanden<br />

4.230 m2 Wohnfläche<br />

auf 7 Geschossen mit 24<br />

Wohnungen zwischen<br />

92 m2 und 306 m2 und<br />

Deckenhöhen bis zu 3,20<br />

m. Um das Angebot für<br />

Käufer besonders attraktiv<br />

zu machen, legte die<br />

741 Projektentwicklung<br />

GmbH großen Wert auf<br />

individuell zugeschnittene<br />

Wohnungsrundrisse.


„Das sind ‚die‘ Ausführungsprofis überhaupt.<br />

Die Firma Metternich hat ein<br />

Know-how, das ist unglaublich“, ist von Gerd<br />

Schmitz zu hören, während er mit erkennbarer<br />

Begeisterung den Technikraum im Keller<br />

vorführt.<br />

Metternich verbaute im Papillon ein äußerst<br />

innovatives und ökologisches Energiekonzept<br />

mit modernster Wasser/Sole-Wärmepumpentechnologie<br />

in Verbindung mit<br />

einem Solar-Eisspeicher und Solar-Luft-<br />

Absorbern als Energiequelle. Unterstützt<br />

wird dieses System durch eine kontrollierte<br />

Wohnraumlüftung für gesteuerte Zu- und<br />

Abluft mit Wärmerückgewinnung sowie<br />

Klima-Böden für die Beheizung und Kühlung<br />

des gesamten Objektes. Ein komplexes<br />

Steuer- und Regelungssystem optimiert<br />

beständig das Gesamtsystem. Zudem konnte<br />

Metternich den hohen Ansprüchen der Kunden<br />

durch exklusive Sanitärtechnik gerecht<br />

werden.<br />

Das Team von Metternich Haustechnik ist<br />

davon überzeugt, dass bei dem Bau exklusiver<br />

und moderner Gebäudetechnik ökologische<br />

Nachhaltigkeit und wirtschaftliche<br />

Ziele nicht im Widerspruch stehen.<br />

Dementsprechend begann Metternich<br />

als eine der ersten Firmen bereits in den<br />

90er-Jahren mit dem Einbau von Wärmepumpen-,<br />

Solarthermie- und kontrollierten<br />

Lüftungsanlagen. Bis heute sind über<br />

2000 Wärmepumpenanlagen in Wohn- und<br />

Gewerbeobjekten installiert, wovon bei 235<br />

Anlagen Solar-Eisspeicher als Energiequelle<br />

dienen. „Oft spielt neben der Wirtschaftlichkeit<br />

und Sicherheit auch das umweltfreundliche<br />

Image des Bauherren eine<br />

Rolle. In Zukunft werden Kunden genauer<br />

darauf achten, von wem sie ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen beziehen und dabei<br />

auch das soziale Engagement der Partner<br />

nicht außen vor lassen. Schon heute werben<br />

unsere Partner, so zum Beispiel aus dem<br />

Hotelgewerbe, erfolgreich mit ihrer Energiebilanz“,<br />

erklärt Metternich-Geschäftsführer<br />

Frank Euteneuer.<br />

34 | 35


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Die für den Wohnkomfort und<br />

für einen wirtschaftlichen sowie<br />

ökologischen Betrieb entscheidende<br />

Technologie wirkt im<br />

Verborgenen. Es ist ein Heizungs-,<br />

Kühl-, und Lüftungssystem, das<br />

nahezu ohne CO₂-Ausstoß mit der<br />

Eisspeichertechnik arbeitet.<br />

Eisspeicher-Technologie mit klimaneutralem<br />

Fußabdruck<br />

Auch für den Papillon ist die Eisspeicher-<br />

Technologie mit ihrem klimaneutralen Fußabdruck<br />

ein wichtiges Verkaufsargument.<br />

Wirtschaftliche Vorteile im Betrieb fallen<br />

bei diesem Wohnobjekt mit vergleichsweise<br />

günstig kalkulierten Quadratmeterpreisen<br />

ebenfalls ins Gewicht. Konzepte auf der<br />

Basis von Eisspeichertechnologie können<br />

Energie- und Kosteneinsparungen von bis zu<br />

50 Prozent beim Heizen und bis zu 99 Prozent<br />

beim Kühlen erzielen. Wie funktioniert<br />

das System? Das Eisspeicher-System des<br />

Papillons besteht aus einem Wasserspeicher<br />

mit einer innenliegenden glykolgeführten<br />

Wärmetauscherfläche, Solar-Luft-Absorbern<br />

auf den begrünten Dachflächen, die Wärme<br />

aus der Sonne und Luft beziehen sowie einer<br />

komplexen Steuerungs- und Regeleinheit<br />

zur beständigen Optimierung des Gesamtobjektes.<br />

Auf dem Grundstück des Papillon<br />

ist in 10 m Tiefe der Speicherbehälter<br />

eingegraben, der 350 m 3 Wasser enthält. Der<br />

Eisspeicher nutzt das Prinzip der Kristallisationswärme:<br />

In der Heizperiode entzieht<br />

ihm eine Wärmepumpe die Wärme, bis das<br />

Wasser gefriert und dabei Energie freisetzt.<br />

Im Sommer hingegen dient der Eisspeicher<br />

zur Kühlung, wodurch er sich wieder regeneriert<br />

und erwärmt. Anders als geothermische<br />

Anlagen, die durch die Abkühlung<br />

oder Vereisung des Erdreichs ihre Leistung<br />

mindern können, liefert ein Solar-Eis-Speicher<br />

konstante Energie. Verbunden ist der<br />

Eisspeicher über ein Rohrleistungssystem<br />

mit vier Pufferspeichern für Warmwasser,<br />

Fußbodenheizung bzw. Kühlung. Die<br />

Funktionen Lüften, Heizen und Kühlen<br />

sind mit dem ClimaLevel Multiboden HKL<br />

in einem System zusammengefasst. Es lässt<br />

ohne Zuglufteffekte oder „Kälteseen“ frische<br />

Luft in die Wohnungen strömen und hält die<br />

Temperatur auf einem gewünschten Level,<br />

womit der Klimaboden zum hohen Wohnkomfort<br />

beiträgt.


„Bunker beleben“<br />

Fährt ein Bewohner mit seinem Fahrzeug am Haus vor,<br />

erkennt ein Transponder, zu welcher Wohnung das<br />

Fahrzeug gehört. Es wird automatisch vor den entsprechenden<br />

Car Loft gehoben.<br />

Bis März <strong>2016</strong> waren bis auf zwei Einheiten<br />

schon alle Wohnungen des Papillon<br />

verkauft. Damit scheint Gerd Schmitz mit<br />

seinem Ansatz richtig zu liegen, aus der<br />

Perspektive künftiger Bewohner heraus zu<br />

planen anstatt abstrakte Ideen von Architekten<br />

in den Vordergrund zu stellen, so<br />

avanciert sie auch sein mögen. Der Papillon<br />

in <strong>Düsseldorf</strong> Heerdt reiht sich zudem ein<br />

in bundesweit außergewöhnliche Umbauten<br />

von Bunkern und einem architektonisch heraufordernden<br />

Feld mit bislang weit gehend<br />

unerschlossenem Potenzial: Allein in Nordrhein<br />

Westfalen stehen noch hunderte Weltkriegsbunker.<br />

Nach Angaben des zuständigen<br />

Bundesamtes für Immobilienaufgaben<br />

sind in NRW bis April 2015 33 Hochbunker<br />

verkauft worden. Können Bunker Architektur?<br />

Der Papillon liefert dazu eine einzigartige<br />

Antwort. Mit dem Forschungsprojekt<br />

„Bunker beleben“ geht der Fachbereich<br />

Architektur und Bauingenieurwesen der TU<br />

Dortmund dem Thema in Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />

nun auch wissenschaftlich nach.<br />

*<br />

www.papillon-heerdt.de<br />

www.metternich-haustechnik.de<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong>


La Biennale di Venezia <strong>–</strong><br />

stylus besucht die 15. Internationale<br />

Architekturausstellung <strong>2016</strong><br />

Reporting from the<br />

FRONT<br />

Text: Beate Berns<br />

Alle zwei Jahre versammelt sich die Architekturszene zur wichtigsten globalen Leistungsschau<br />

in Venedig, der „Mostra Internazionale di Archittettra“. In diesem Jahr<br />

hat Alejandro Aravena unter dem Motto „Reporting from the front“ 88 Teilnehmer<br />

aus 37 Ländern zu der von ihm kuratierten Ausstellung eingeladen: Architekten als<br />

erfindungsreiche Davids im Kampf gegen den mächtigen Goliath sozialer Verhältnisse<br />

und ökonomischer Sachzwänge. Auch viele der 63 Länderpavillons widmen sich<br />

der politischen und gesellschaftlichen Verantwortung von Architektur. stylus hat<br />

sich am Eröffnungswochenende in den Giardini und im Arsenale umgesehen und eine<br />

ebenso engagierte wie ideenreiche Architekturausstellung erlebt, die mit beherztem<br />

Optimismus in die Zukunft blickt.<br />

Foto © Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia


Nachhaltig: Im ersten<br />

Raum der internationalen<br />

Ausstellung in den<br />

Arsenale hat Kurator<br />

Alejandro Aravena aus<br />

100 Tonnen Abrissmaterialien<br />

<strong>–</strong> Gipskarton<br />

und Metallschienen <strong>–</strong> der<br />

Kunstbiennale 2015 eine<br />

eindrucksvolle Installation<br />

geschaffen. An den<br />

Wänden dokumentieren<br />

die Korrespondenz mit<br />

den Teilnehmern sowie<br />

Videoaufzeichnungen der<br />

Diskussionen im Kuratorenteam<br />

den Entstehungsprozess<br />

der diesjährigen<br />

Architekturbiennale.<br />

Foto © Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia<br />

38 | 39


Das riesige, hellblau<br />

leuchtende Modell zum<br />

Projekt NEUBAU des<br />

Kölner Büros BeL Sozietät<br />

für Architektur, kommt<br />

im Ambiente der Arsenale,<br />

der früheren venezianischen<br />

Bootswerft,<br />

besonders gut zu Geltung.<br />

Es zeigt vier spekulative<br />

Selbstbaustädte, die<br />

zukünftig den Mangel<br />

an lebenswertem und<br />

bezahlbarem Wohnraum<br />

in den Metropolregionen<br />

beseitigen könnten.<br />

Foto © Italo Rondinella/La Biennale di Venezia


Die Lichtinstallation von<br />

Transsolar imitiert den<br />

„Rain of light“ im neuen<br />

Louvre von Abu Dhabi.<br />

Nur der hohe Staubanteil<br />

in der Wüstenluft macht<br />

diesen Effekt möglich. Ein<br />

herausragendes Beispiel<br />

dafür, wie die lokale Identität<br />

eines Ortes Architektur<br />

beeinflussen kann.<br />

Foto © Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia<br />

Statt den Mangel an modernem<br />

Baumaterial zu<br />

beklagen, hat der Architekt<br />

Solano Benítez in Paraguay<br />

die Möglichkeiten des<br />

Bauens mit Ziegelsteinen<br />

erweitert. Dafür wurde er<br />

mit dem Goldenen Löwen<br />

ausgezeichnet.<br />

40 | 41<br />

Foto © Francesco Galli/La Biennale di Venezia


Die Seilerei der alten<br />

Werftanlage Venedig<br />

bildet einen imposanten<br />

Rahmen für die Exponate<br />

der internationalen<br />

Architekturausstellung.<br />

Foto © Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia<br />

Against All Odds<br />

Die Weiterentwicklung der Architektur ist für Alejandro<br />

Aravena kein Selbstzweck. Für den chilenischen Architekten<br />

und Pritzker-Preisträger hat sie die Aufgabe, die<br />

Qualität der gebauten Umwelt und damit die Lebensqualität<br />

von Menschen zu verbessern. Dafür braucht es<br />

seiner Meinung nach einen Perspektivenwechsel, der<br />

Architektur in einen größeren Kontext stellt und es ihr<br />

ermöglicht, Antworten auf die komplexen und vielfältigen<br />

Herausforderungen <strong>–</strong> er benennt unter anderem<br />

Ungleichheit, Wohnungsnot, Migration, Umweltverschmutzung<br />

und Verkehr <strong>–</strong> unserer Zeit zu geben.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Die vielfach widrigen Umstände, seien sie ökonomischer,<br />

ökologischer, sozialer, politischer oder bürokratischer<br />

Natur, dürfen aber keine Entschuldigung dafür sein,<br />

warum Architektur dieses Ziel nicht erreicht. Vielmehr<br />

sollen sie ein Ansporn für die Kreativität und den Erfindungsgeist<br />

von Architekten sein. Und so ist die Ausstellung<br />

im Arsenale und im zentralen Pavillon in den<br />

Giardini ein Kompendium von Best-Practice-Beispielen,<br />

die zeigen wie Architekten sich weltweit dem Kampf für<br />

eine besser gebaute Umwelt gestellt und ihn trotz aller<br />

Widrigkeiten für sich entscheiden konnten. Die ausgewählten<br />

Projekte geben eine Antwort auf die Frage, ob<br />

Architektur einen Unterschied machen kann. Und sie<br />

beantworten sie positiv: Yes it can!<br />

Foto © Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Mud works! Die deutsche<br />

Architektin Anna Heringer<br />

kämpft für den Einsatz<br />

von Lehm <strong>–</strong> ein reichlich<br />

vorhandenes, günstiges<br />

und nachhaltiges Baumaterial.<br />

In Bangladesch<br />

erprobt sie neue Bautechniken,<br />

die seine Vielfältigkeit<br />

und Sicherheit<br />

beweisen.<br />

Foto © Francesco Galli/La Biennale di Venezia<br />

Aus der Not eine Tugend machen<br />

Es gibt nichts außer Ziegeln und ungelernten Arbeitskräften:<br />

Gabinete de Architectura aus Paraguy schafft<br />

daraus großartige Architektur. Moderne Baumaterialien<br />

stehen nicht zur Verfügung: Anna Heringer baut<br />

in Bangladesh mit Lehm <strong>–</strong> funktional, günstig und<br />

nachhaltig. Die Welt erstickt im Müll: Hugon Kowalski<br />

macht ihn zum Baustoff und entwickelt einen Wohn-und<br />

Arbeitskomplex für die Bewohner von Mumbais größter<br />

Mülldeponie.<br />

Vielfach sind es lokale, kleine Projekte, was Aravena<br />

den Vorwurf eingebracht hat, mit gut gemeinten,<br />

sozial-romatischen „Urban-Gardening-Initiativen“ die<br />

Welt retten zu wollen, statt nach Lösungen für eines<br />

der drängendsten Probleme zu suchen: Wie können<br />

die weltweit immer schneller wachsende Städte auf<br />

nachhaltige und sozial integrative Weise verdichtet<br />

werden, um ausreichend lebenswerten und bezahlbaren<br />

Wohnraum zu schaffen. Davon abgesehen, dass diese<br />

Herkules-Aufgabe von Architekten alleine kaum zu bewältigen<br />

ist und zu Recht gefragt werden kann, ob eine<br />

Architektur-Biennale dafür der richtige Rahmen ist,<br />

finden sich in der Ausstellung zahlreiche städtebauliche<br />

Ansätze. Das Architekturbüro Zao/Standardarchitekten<br />

hat in Bejing das Hutong, eine traditionelle chinesische<br />

Hofhaus-Architektur, als Alternative zur seelenlosen<br />

Hochhausansammlung in der Peripherie nach westlichem<br />

Vorbild weiterentwickelt. Star-Architekt Richard<br />

Rogers betitelt das Projekt seines Büros explizit „Saving<br />

the city“ und präsentiert Ideen, wie der städtische Raum<br />

intelligent und bezahlbar für alle verdichtet werden und<br />

zu einer Renaissance der zunehmend verwaisten Innenstädte<br />

beitragen kann.<br />

Im Arsenale überzeugt zum Thema Städtebau aber insbesondere<br />

das Projekt „NEUBAU <strong>–</strong> an der Königsberger<br />

Straße und am Aleppoer Weg“ des Kölner Büros BeL Sozietät<br />

für Architektur. Basierend auf ihrem preisgekrönten,<br />

für die IBA 2014 realisierten Selbstbau-Projektes<br />

„Grundbau und Siedler“, präsentiert das raumgreifende<br />

Modell vier spekulativer „Selbstbaustädte“, die zeigen,<br />

wie der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in den<br />

Metropolregionen Deutschlands gedeckt werden kann.<br />

Dabei dient das gigantische Wiederaufbauprojekt nach<br />

1945 als Referenzpunkt, der die Dos and Don’ts der zukünftigen<br />

Städtebauprojekte vorgibt. Die in Koproduktion<br />

errichteten „Cities of Assembly“ mit ihrer sozialen<br />

Durchmischung, dem Nebeneinander von Gewerbe<br />

und privatem Wohnen und dem zu gemeinschaftlicher<br />

Nutzung einladendem öffentlichen Raum, stellen geradezu<br />

das Ideal der „Arrival City“ dar, die im Deutschen<br />

Pavillon eher theoretisch analysiert wird.<br />

42 | 43


Mehr als 48 Tonnen Ziegelsteine<br />

wurden für die vier<br />

großen Öffnungen aus den<br />

denkmalgeschützten Wänden<br />

gebrochen. Material, um<br />

diese wieder zu verschießen,<br />

steht schon im Pavillon bereit<br />

<strong>–</strong> auch wenn der ein oder<br />

andere sich eine dauerhafte<br />

Öffnung wünscht.<br />

Foto © Felix Torkar/La Biennale di Venezia


The Destination<br />

for Design.<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Foto © Felix Torkar/La Biennale di Venezia<br />

Making Heimat. Germany, Arrival Country<br />

Der Deutsche Pavillon bezieht offensiv Stellung in der<br />

aktuellen Flüchtingsdebatte. Deutschland ist ein Einwanderungsland!<br />

In Zusammenarbeit mit dem kanadischen<br />

Journalisten Doug Saunders, Autor von „Arrival<br />

City: Die neue Völkerwanderung“, hat das Team des<br />

Deutschen Architekturmuseums (DAM) acht Thesen zur<br />

Arrival City erarbeitet und stellt die Frage, welche architektonischen<br />

und städtebaulichen Bedingungen gegeben<br />

sein müssen, damit sich Einwanderer in Deutschland<br />

erfolgreich integrieren können. Ein theoretischer Ansatz,<br />

der auch in der Präsentation vor Ort eher nüchtern<br />

bleibt. Die Thesen (u.a. „Die Arrival City ist eine Stadt in<br />

der Stadt, „Die Arrival City ist informell“, „Die Arrival<br />

City ist selbstgebaut“) sind zusammen mit Fotos von<br />

Flüchtlingsunterkünften an den Wänden des Pavillons<br />

plakatiert. Sie sind dem zweiten Teil des Projektes<br />

entnommen: der laufend ergänzten Datenbank<br />

www.makingheimat.de. Diese Datenbank versammelt<br />

aktuell in Deutschland realisierte Flüchtlingsbauten.<br />

Der eigentliche Clou am deutschen Beitrag ist die Art<br />

und Weise, wie die Berliner Architekten von Something<br />

Fantastic das Thema in ein räumliches Konzept übersetzt<br />

haben: Sie haben den Deutschen Pavillon auf<br />

spektakuläre Weise geöffnet. Insgesamt vier Durchbrüche<br />

verwandeln die hermetische Architektur in einen<br />

lebendigen öffentlichen Raum, neben dem politischen<br />

Statement auch eine Willkommensgeste für die Ausstellungsbesucher.<br />

Ihnen bieten Sitzgelegenheiten im Innenund<br />

Außenbereich <strong>–</strong> die mittlerweile fast mit Kultstatus<br />

belegten weltweit anzutreffenden weißen Plastikstühle<br />

<strong>–</strong> , freies WLAN sowie Strom eine „Aufenthaltsqualität<br />

im Provisorischen“. Bis die Durchbrüche Ende November<br />

wieder verschlossen werden, eine Auflage der Denkmalschutzbehörde,<br />

weht Tag und Nacht eine laue Brise von<br />

der Lagune durch die teutonische Halle und für einen<br />

Moment ist man versucht zu glauben, dass Deutschland<br />

ein vorbehaltlos offenes Land ist.<br />

*<br />

La Biennale di Venezia<br />

15. Internationale Architekturausstellung <strong>2016</strong><br />

noch bis zum 27. November <strong>2016</strong><br />

www.labiennale.org<br />

Grünstraße 15, Ecke Kö | Grünstraße<br />

Mo. <strong>–</strong> Fr. 10 <strong>–</strong> 19 Uhr, Sa. 10 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />

stilwerk.de/duesseldorf


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Unterwegs in Venedig


Hinter den Kulissen der<br />

Serenissima<br />

Foto: Thomas Menk | Text: Beate Berns<br />

Vor fünf Jahren hat Katja Leicher Venedig für sich entdeckt.<br />

Seitdem ist sie dem Zauber der Lagunenstadt verfallen und<br />

besucht sie regelmäßig mindesten zwei- bis dreimal im Jahr.<br />

Ende Mai war die Eröffnung der Architekturbiennale ein willkommener<br />

Anlass für die Innenarchitektin und Inhaberin von<br />

Leicher Wohnen, der Serenissima wieder einen Besuch abzustatten.<br />

stylus hat sie auf ihren Streifzügen durch die sestriere<br />

<strong>–</strong> so bezeichnet man die sechs historischen Stadtviertel <strong>–</strong> begleitet<br />

und hinter dem touristischen Klischee eine lebendige<br />

Stadt entdeckt.<br />

„Kaum eine Stadt polarisiert so stark wie Venedig. Aber fast alle,<br />

die es als eine zum Freilichtmuseum erstarrte Kulisse abtun, waren<br />

nie länger als ein paar Stunden zum Sightseeing hier“, erzählt<br />

Katja Leicher. Sie fasziniert gerade die Doppelbödigkeit der Stadt<br />

<strong>–</strong> hier Kitschpostkarte mit den Palazzi am Canal Grande, dort das<br />

normale Alltags-Venedig mit vielen kleinen Handwerksbetrieben,<br />

Geschäften und Bars, wo die Venezianer ihre Geselligkeit pflegen.<br />

46 | 47


Der Bauch von Venedig<br />

Auf dem Mercato di Rialto<br />

kauft ganz Venedig ein. In der<br />

Erberia wird Obst und Gemüse<br />

feilgeboten <strong>–</strong> letzteres kommt<br />

direkt aus Venedigs Garten,<br />

der Insel Sant’ Erasmo.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Das pralle venezianische Leben findet<br />

man im sestriere San Polo rund um den<br />

Mercato di Rialto, schon seit dem Mittelalter<br />

das Markt- und Handelszentrum der<br />

Stadt. Hier kaufen alle ein: die Händler,<br />

die Restaurantbesitzer, venezianische<br />

Hausfrauen und auch Touristen. „Obst und<br />

Gemüse schmecken hier so gut wie nirgendwo<br />

sonst“, schwärmt Katja Leicher, die<br />

ihren Tag gerne mit einem Einkauf auf dem<br />

Markt beginnt. „Fisch und Gemüse werden<br />

jeden Morgen fang- bzw. erntefrisch per<br />

Kahn angeliefert.“ Mit den Einkäufen kehrt<br />

man dann am besten in einer der umliegenden<br />

Bars ein und gönnt sich je nach<br />

Uhrzeit einen caffè oder den ersten aperitivo<br />

des Tages. Am Abend, wenn die Händler<br />

ihre Stände längst abgebaut haben, ist das<br />

In der Pescheria gibt es alles,<br />

was das Meer zu bieten hat:<br />

Fische aller Art, Muscheln,<br />

Garnelen, Langusten, Calamari<br />

und Spezialitäten aus<br />

der Lagune wie Moleche, eine<br />

Krebsart, die es nur hier gibt.<br />

Rialtoviertel mit seinen unzähligen Bars<br />

und Restaurants ein beliebter Treffpunkt<br />

der Venezianer.<br />

Am liebsten schlendert Katja Leicher ziellos<br />

durch die belebten Gassen. Verlaufen<br />

gehört dazu, nur so kann man die Geheimnisse<br />

hinter der touristischen Fassade<br />

lüften. „Es gibt unglaublich viel zu entdecken<br />

und immer findet man noch etwas<br />

Überraschendes.“<br />

So hat sie auch die originelle Pasticceria<br />

Rizzardini zwischen Rialtomarkt und Campo<br />

San Polo gefunden. Venedig ist berühmt<br />

für seine dolci und hier sind sie besonders<br />

köstlich. Egal, ob mandorle oder crostata di<br />

mele, zaleti oder gehaltvolle Kekse mit so<br />

klingenden Namen wie pan del doge <strong>–</strong> am<br />

besten schmecken sie gleich vor Ort in dem<br />

kleinen Stehcafe.


Dolci veneziani in der Auslage<br />

der Pasticceria Rizzardini. Sehr<br />

verführerisch!<br />

So menschenleer sind die<br />

traditionellen Kaffeehäuser am<br />

Markusplatz nur am frühen<br />

Morgen.<br />

Wasser, Licht und außergewöhnliche<br />

Charaktere<br />

In der Libreria Aqua Alta<br />

lässt sich stundenlang in den<br />

unzähligen Bücherstapeln<br />

stöbern und mit etwas Glück<br />

eine echte Rarität ausgraben.<br />

Aber auch auf der anderen Seite des Canal<br />

Grande, gar nicht weit vom Markusplatz<br />

entfernt im sestriere Castello, wurde sie<br />

schon fündig. In einer ehemaligen Werksstatt<br />

betreibt Luigi Frizzo seine Libreria<br />

Aqua Alta, die ein Schild am Eingang als<br />

den schönsten Buchladen der Welt betitelt.<br />

Der kurioseste ist er auf jeden Fall. In dem<br />

Zimmer-Labyrinth findet sich kaum ein<br />

Platz, der nicht von Büchern aller Couleur<br />

in allen Sprachen übersät ist. Als Regale<br />

dienen neben einer Gondel unter anderem<br />

Badewannen; Bücherstapel sind zu Sitzbänken<br />

umfunktioniert und eine aus Bücher<br />

gebaute Leiter, die scala di libri, führt ins<br />

Nichts. Dazwischen hocken Luigis Katzen<br />

und beäugen Bibliophile aus aller Welt.<br />

„Luigi Frizzo gehört zu den Venezianern,<br />

die die Stadt lebendig halten“, berichtet<br />

Katja Leicher. „Diese außergewöhnlichen<br />

Charaktere, das überall präsente Wasser<br />

und das einzigartige Licht machen Venedig<br />

für mich zu einem ganz besonderen Ort.“<br />

48 | 49


Kunst und Lebenskunst<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Um den Markusplatz in seiner ganzen<br />

grandezza genießen zu können, besucht man<br />

das laut Napoleon schönste Wohnzimmer<br />

Europas am besten am frühen Morgen,<br />

bevor Touristen und Tauben die Herrschaft<br />

übernehmen. Anschließend empfiehlt<br />

Katja Leicher einen Spaziergang durch das<br />

sestriere San Marco Richtung Campo Santo<br />

Stefano, um dort in einem der Cafés die<br />

prima colazione einzunehmen. Ein guter<br />

Start für einen Tag voller Kunstgenuss im<br />

sestriere Dorsoduro: In wenigen Schritten<br />

gelangt man zum Canal Grande, überquert<br />

die Ponte dell’ Accademia und steht direkt<br />

vor Venedigs berühmtester Gemäldesammlung.<br />

In unmittelbarer Nähe kommen in der<br />

Collezione Peggy Guggenheim Liebhaber<br />

der Klassischen Moderne auf ihre Kosten.<br />

An der Punta della Dogana hat in den<br />

riesigen Lagerhallen einer alten Zollstation<br />

die moderne Kunst der Sammlung Francois<br />

Pinaults Einzug gehalten, während gleich<br />

daneben Venedigs bekannteste Kirche Santa<br />

Maria della Salute mit Werken des italienischen<br />

Barock lockt.<br />

Für eine ebenso genussvolle Pause kehrt Katja<br />

Leicher gerne in eines der urigen bàcari am<br />

Rio die San Trovaso ein. „Am besten sind die<br />

cichetti bei Già Schiavi. Entweder isst man<br />

sie mit einem Glas Wein direkt an der Bar<br />

oder setzt sich draußen ans Kanalufer. Die<br />

bàcari sind das Herzstück des authentischen<br />

Venedigs und andar per ombre für mich der<br />

Inbegriff venezianischer Lebenskunst.“ Ein<br />

Grund mehr immer wieder in die Serenissima<br />

zu kommen.<br />

*<br />

Leicher Wohnen<br />

www.leicherwohnen.de


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

v<br />

Lounge Chair & Ottoman Design: Charles & Ray Eames, 1956<br />

www.vitra.com/loungechair<br />

Vitra Fachhandelspartner<br />

Showroom Hachenburg | 1500qm<br />

Showroom Limburg | 100qm<br />

Internationale Premiumkollektionen und innenarchitektonische Planungen<br />

Katja Leicher<br />

Leicher Wohnen | Adolph-Kolping-Str. 2 | D-57627 Hachenburg | +49 2662 9578 - 0 | info@leicherwohnen.de<br />

Filiale Limburg | Kornmarkt 6 | D-65549 Limburg | +49 6431 58 48 - 425 | www.leicherwohnen.de


eigenRaum<br />

Aus<br />

alt<br />

mach<br />

neu<br />

Foto: Angel Colas | Text: Beate Berns<br />

Für viele Architekten ist ein Neubau, bei dem sie ihrer Kreativität freien Lauf<br />

lassen können, das Maß aller Dinge. Tanja Stefezius’ Leidenschaft ist dagegen<br />

die behutsame Modernisierung denkmalgeschützter Altbauten. Mit viel<br />

Liebe zum Detail, Akribie und planerischem Geschick hat die <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Architektin einem denkmalgeschützten Stadthaus in Oberkassel seinen ursprünglichen<br />

Charme zurückgegeben und es gleichzeitig in ein komfortables<br />

Zuhause für eine fünfköpfige Familie verwandelt.


Links: Wie das ganze Haus,<br />

so prägt der klassisch-traditionelle<br />

Stil auch die neu<br />

geplanten Badezimmer. Badmöblierung,<br />

Zementfliesen<br />

und Armaturen (Dornbracht)<br />

greifen historische Formen<br />

auf. Unten: Das Treppenhaus<br />

wurde durch die behutsame<br />

Sanierung in den Originalzustand<br />

zurückversetzt.<br />

»Für die Sanierung<br />

denkmalgeschützter<br />

Bauten braucht man ein<br />

gewisses Maß<br />

an Erfahrung und<br />

spezielles Wissen.«<br />

Tanja Stefezius<br />

„Ich liebe die Herausforderung, einen Altbau zu einem zeitgemäßen<br />

Haus umzugestalten und dabei gleichzeitig so viel alte Substanz zu<br />

bewahren wie möglich“, berichtet Tanja Stefezius. Es gilt die Kundenwünsche<br />

nach modernem Komfort mit den Auflagen des Denkmalschutzes<br />

sowie den baulichen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.<br />

Das ist mitunter eine knifflige Angelegenheit, die viel Erfahrung,<br />

Freude am Experiment und Geduld beim Austüfteln von Lösungen<br />

erfordert. Aber gerade dies schätzt die Architektin: „Man erlebt immer<br />

wieder Überraschungen und weiß trotz aller Planungen nie genau wie<br />

das Endergebnis aussehen wird.“ Auch wenn alte Pläne und Bauakten<br />

vorliegen, kann man nie ganz sicher sein, ob sich denn auch ein passender<br />

Schacht für Elektro- und Wasserleitungen oder Heizungsrohre<br />

findet. Da ist manchmal reinste Detektivarbeit gefragt <strong>–</strong> hohe Anforderungen<br />

auch für die beteiligten Handwerker. „Ich wähle meine Partner<br />

für jedes Projekt individuell aus. Für die Sanierung denkmalgeschützter<br />

Bauten braucht man ein gewisses Maß an Erfahrung und spezielles<br />

Wissen. Das gilt nicht nur für die Aufarbeitung denkmalgeschützter<br />

Elemente wie Fenster, Türen sowie Boden- und Deckenelementen,<br />

sondern insbesondere auch für die Elektro- und Sanitärinstallation“,<br />

erläutert Tanja Stefezius.<br />

Das Oberkasseler Stadthaus, Baujahr 1906, wurde bis auf die unter<br />

Bestandschutz stehenden Elemente komplett entkernt. Erhalten und<br />

entsprechend aufgearbeitet wurden die historischen Holzfenster <strong>–</strong> die<br />

auch eine neue Verglasung erhielten <strong>–</strong>, alle Innentüren, das Treppenhaus<br />

und als besonderes Highlight das Gasdach im Treppenauge.<br />

Denkmalgeschützt waren auch die gusseisernen Heizkörper, der Terrazzoboden<br />

in der Küche sowie der Wand- und Bodenbelag aus Fliesen<br />

und Carrara-Marmor und die Kassettendecke im Eingangbereich.<br />

Ganz neu geplant wurden die insgesamt vier Badezimmer: Eines im<br />

modernen Stil im zum Appartement ausgebauten Kellergeschoss, sowie<br />

drei in klassisch-traditioneller Variante mit historisch anmutenden<br />

Zementfliesen. Dank geschickter Planung konnten sogar bodengleiche<br />

Duschen realisiert werden. Die gesamte Haustechnik wurde komplett<br />

modernisiert und ist bequem zentral steuerbar.<br />

Insgesamt stehen den Bewohnern nach dem Umbau <strong>–</strong> der in sportlichen<br />

acht Monaten von statten ging <strong>–</strong> auf vier Etagen nun fast 310 m2<br />

Wohnfläche zur Verfügung sowie ein kleiner, aber feiner Stadtgarten.<br />

*<br />

Foto © Frank Rossbach<br />

eigenRaum<br />

Architektur und Design<br />

Tanja Stefezius<br />

Wupperstrasse 21<br />

4<strong>02</strong>12 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel: <strong>02</strong>11.3885551<br />

www.eigenraum-architektur.de<br />

52 | 53


SOHOarchitekten:<br />

Wohntraum auf<br />

der monolithischen<br />

Platte<br />

Foto: Josef Schulz | Text: Frank D. Geschke<br />

SOHOarchitekten schufen in Lage hinter einem Rheindeich bei <strong>Düsseldorf</strong> innerhalb von 15 Monaten nicht<br />

nur einen modernistischen Baukörper, der sich wie eine Skulptur in die Landschaft einfügt. Es ist auch eine<br />

Wohnumgebung, die sehr zielgerichtet auf die Lebensgewohnheiten und Interessen des Bauherren und seiner<br />

Familie ausgerichtet ist.


54 | 55


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Die Gegend, in der das Baugrundstück liegt, war dem Bauherren<br />

länger bekannt, weil er schon in der Nähe auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite wohnte. Als dann das Grundstück hinter der<br />

Deichlandschaft frei wurde, zögerte er nicht lange, sich den Baugrund<br />

für sein Traumhaus zu sichern und beauftragte SOHOarchitekten<br />

mit der Planung und Ausführung. Seit mehr als 15 Jahren<br />

realisiert das <strong>Düsseldorf</strong>er Architekturbüro Projekte für private<br />

und öffentliche Bauherren sowohl als Neu- oder Bestandsbau. In<br />

diesem Fall war ein Neubau gefragt, der die Partnerschaft der erfahrenen<br />

kreativen Architekten und Innenarchitekten aus <strong>Düsseldorf</strong><br />

ganzheitlich forderte. Das Büro übernahm die Gestaltung der<br />

Innenarchitektur einschließlich des Entwurfs der Möbeleinbauten<br />

sowie die Hochbauarchitektur und das Konzept der umgebenden<br />

Gartenlandschaft. Allgemein zieht sich die Abstimmung zwischen<br />

Architekt und Bauherren insbesondere dann in die Länge, wenn<br />

sich die Wünsche eines Auftraggebers erst nach und nach konkretisieren.<br />

In diesem Fall jedoch brachte der Bauherr bereits sehr<br />

umfassende Vorgaben ein. Mehr noch, es war seine ausdrückliche<br />

Vorgabe, das Haus in einem sehr straffen Zeitplan zu realisieren.<br />

Eine ideale Ausgangslage, die SOHOarchitekten effizient nutzen:<br />

Zwischen Erstgespräch und Einzug vergingen lediglich 15 Monate.


Unabhängige Energieversorgung und Funktionsgarten<br />

Zu den zentralen Aufträgen des Bauherren gehörte der Wunsch einer<br />

unabhängigen Energieversorgung: Strom erzeugt das Gebäude mittels<br />

Fotovoltaik auf dem Flachdach. Energie für Warmwasser, Heizung<br />

und Kühlung wird mit acht geothermischen Sonden in Kombination<br />

mit einer thermischen Solaranlage gewonnen. Eine weitere Anforderung<br />

war, die sportlichen Interessen der Familie zu berücksichtigen.<br />

Dazu wurde rheinseitig parallel zum Deich ein Funktionsgarten mit<br />

verschiedenen Feldern für Beachvolleyball, Boule und Badminton<br />

angelegt. Der mittlere Gartenteil lehnt sich an einen englischen Landschaftsgarten<br />

an. Eine zentrale Wiesenfläche öffnet sich nach Osten,<br />

um den Blick auf den Rhein freizugeben. Die Bewässerung erfolgt<br />

über 12.500 m3 fassende Zisternen, die das Regenwasser auffangen.<br />

In regenarmen Zeiten wird Rheinuferfiltrat aus einem neu angelegten<br />

Brunnen geschöpft.<br />

Gleichsam wie eine Skulptur integriert sich vom Westen her das<br />

Ensemble aus Haus, Terrassen und Vorplatz in die Wiesenlandschaft.<br />

Eine monolithische Platte, die die Basis des Hauses bildet, verstärkt<br />

die skulpturale Anmutung des Ensembles. Die 500 m2 große, fugenlose<br />

Platte ist im Terrazzo-Stil mit Naturstein- und Glaszuschlägen<br />

aus Beton gegossen und wurde in mehreren Arbeitsgängen vor Ort<br />

geschliffen. Optisch wirkt sie als weiße Grundplatte, die das Haus<br />

einfasst. Nach vorne zur Eingangsseite hin ist das Gebäude im Zuge<br />

einer passiven Energienutzung verdichtet ausgeführt. Hier wirkt<br />

ein Vorplatz, der mit schwarz-weißen Intarsien auf der Bodenplatte<br />

versehen und mit einem Bambushain ausgestattet ist, wie eine nach<br />

außen schützende Zone.<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Vinyl<br />

PARKETT<br />

Teppichboden<br />

Treppenläufer<br />

DER BODEN MACHT DEN RAUM<br />

Severinstraße 235-239<br />

50676 Köln · Fon <strong>02</strong>21-234566<br />

www.ten-eikelder-bodenbelaege.de


Die Küche <strong>–</strong> ein Einzelstück<br />

der Kölner Küchen- und<br />

Badmanufaktur Boffi <strong>–</strong> ist<br />

konzipiert als kommunikativer<br />

Mittelpunkt des Hauses<br />

mit einem multifunktionalen<br />

Mittelblock als Zentrum.<br />

Technische Funktionseinheiten<br />

verbergen sich optisch<br />

in Hochschränken, die in<br />

Wandnischen eingebaut sind.<br />

Im Vordergrund der Raumwirkung<br />

insgesamt steht,<br />

wie im gesamten Haus, die<br />

Helligkeit und offene Weite<br />

des Raums.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Sonnenseite im Zeichen des Sports<br />

Die sprichwörtliche Sonnenseite des Hauses präsentiert sich<br />

mit einer großzügigen Terrasse als Teil der Bodenplatte. In<br />

der Terrasse ist ein Pool integriert. Dessen Breite entspricht<br />

exakt den Maßen eines Balkons im Obergeschoss. Dieser hat<br />

eine Mehrfachfunktion: Er dient als Wetterschutz und Dusche.<br />

Gleichzeitig fungiert er als „Sprungbrett“ in den Pool. Der<br />

moderne Stil des Gebäudes als weißer, auf wenige Linien reduzierter<br />

zweigeschossiger Baukörper bietet nicht nur vielfältige<br />

Sichtbezüge zur Gartenlandschaft.<br />

Eine mit einer Pergola überdachte Terrasse im Obergeschoss<br />

ermöglicht über den Deich hinweg den Rheinblick. Das Obergeschoss<br />

steht ebenfalls im Zeichen des Sports: Hier befindet sich<br />

ein Fitnessbereich, zu dem eine aus Teak gefertigte, verglaste<br />

Sauna gehört. Sie wurde von den Architekten entworfen. Ihre<br />

wesentliche konzeptionelle Idee ist <strong>–</strong> ungewöhnlich für eine<br />

Sauna <strong>–</strong> den Bewohnern den Blick auf Garten- und Rheinlandschaft<br />

zu ermöglichen. Zu den gestalterischen Kunstgriffen<br />

im Inneren gehört zudem ein von Tageslicht erfülltes Treppenhaus,<br />

das sich mit freischwebend angebrachten Krakarmstufen<br />

filigran zurücknimmt.


Offenheit für einen von Leben erfüllten Raum<br />

Für Offenheit, Helligkeit und räumliche Weite sorgt zudem ein<br />

offenes Raumkonzept, in dem die Bereiche für Essen, Kochen und<br />

Wohnen ineinander übergehen. Abgetrennt sind lediglich Bäder,<br />

Kinder- und Schlafzimmer. SOHOarchitekten setzen sich bei der<br />

Planung sehr intensiv mit den alltäglichen Bedürfnissen der Bewohner<br />

auseinander: „Das Raumgefühl im Gebäude ist enorm wichtig.<br />

Gerade im privaten Wohnhaus, wo es nicht so sehr um Repräsentation<br />

wie etwa bei Geschäftsräumen geht, kommt es darauf an,<br />

ein Lebensgefühl erfahrbar zu machen“, kommentiert Architektin<br />

Beatrix Schulze. Ganz auf dieser Wellenlänge liegt auch Boffi<br />

in Köln. Von den italienischen Küchen- und Badexperten ließen<br />

sich SOHOarchitekten bei der Realisierung der Küche nach ihren<br />

Vorstellungen unterstützen. „Wir verstehen uns nach wie vor als<br />

Manufaktur“, erläutert Boffi-Geschäftsleiterin Veronica Romantini<br />

die Firmenphilosophie. „Wir fertigen ausschließlich on demand und<br />

produzieren für jeden Kunden individuelle Lösungen.“ Hier gehört<br />

zu den konzeptionellen Besonderheiten der Küche, dass die Funktionseinheiten<br />

mit den technischen Geräten in Hochschränken eingebaut<br />

sind, um nicht die Klarheit großer Wand- und Möbelflächen zu<br />

stören, die alle Räume im Haus kennzeichnen.<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong>


Die Farb- und Materialsprache zieht<br />

sich einheitlich durch alle Räume des<br />

Hauses. Wesentliches Gestaltungsprinzip<br />

ist, die Farben einer auf wenige<br />

Materialien reduzierten Auswahl aus<br />

sich heraus wirken zu lassen. Im Bad<br />

sind es z.B Glasmosaikfliesen und<br />

Bodenfliesen aus Makassar-Holz. Im<br />

Wohnbereich bringt ein dunkel gebeizter<br />

Eichendielenboden und ein von<br />

beiden Seiten nutzbarer Gaskamin in<br />

Natursteinoptik Farbakzente ein.<br />

Der Mittelblock der Küche dient als Arbeitsfläche und Aufenthaltsbereich.<br />

Er ist ein prägendes Element für den Gesamtcharakter<br />

dieser Wohnzone als vom Zusammenleben erfüllter zentraler Ort<br />

des Hauses. Die Material- und Farbwahl entspricht in ihrer Reduktion<br />

auf weite, weiße Flächen im warmen Farb- und Materialkontrast<br />

dem Stil des Hauses insgesamt.<br />

So wie der Gebäudekörper in die Landschaft eingebettet ist und<br />

der Ausblick Bezug auf die Landschaft nimmt, so hebt sich auch<br />

die räumliche Grenze zwischen innen und außen auf: Küche und<br />

Essbereich sowie das Wohnzimmer gehen dank raumhoher Fensterschiebetüren<br />

nahtlos zur Terrasse über. Innenräume und Terrasse<br />

werden in ihrer Gesamtheit als eine Wohnzone im Wechsel von<br />

innen und außen erfahren. Insgesamt ist dieses in überaus kurzer<br />

Zeit realisierte und so individuell zugeschnittene Refugium nun zu<br />

einem Ort geworden, den neben der Familie auch immer gerne Gäste<br />

beleben.<br />

*<br />

SOHOarchitekten PartG mbB<br />

Stockkampstraße 12<br />

40477 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.440 377 30<br />

E-Mail: architekten@SOHOarchitekten.de<br />

www.SOHOarchitekten.de<br />

Boffi Köln<br />

Veronica Romantini<br />

Architektin, Store Manager<br />

Spichernstraße 8<br />

50672 Köln<br />

www.boffi-koeln.de


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

en.<br />

.“ en.<br />

.“<br />

THE CORRS - WHITE LIGHT<br />

THE CORRS - WHITE LIGHT<br />

Mit über 30 Millionen verkauften Alben in<br />

zehn Jahren sind THE CORRS die wahrscheinlich<br />

erfolgreichste Familie, die es in der<br />

Mit<br />

irischen<br />

über<br />

Musikszene<br />

30 Millionen<br />

je<br />

verkauften<br />

gegeben hat.<br />

Alben<br />

Mit<br />

in<br />

zehn<br />

ihrem<br />

Jahren<br />

brandneuen<br />

sind THE<br />

Album<br />

CORRS<br />

„White<br />

die wahrscheinlich<br />

erfolgreichste Familie, die es in der<br />

Light“ kehren<br />

sie nun nach zehn Jahren Pause wieder<br />

irischen Musikszene je gegeben hat. Mit<br />

zurück und werden im Mai <strong>2016</strong>, nach einer<br />

ihrem brandneuen Album „White Light“ kehren<br />

sie nun nach zehn Jahren Pause wieder<br />

UK- und Irland-Tour, sechs Konzerte in den<br />

großen deutschen Arenen geben!<br />

zurück und werden im Mai <strong>2016</strong>, nach einer<br />

UK- und Irland-Tour, sechs Konzerte in den<br />

großen<br />

Seit ihrem<br />

deutschen<br />

Debüt-Album<br />

Arenen<br />

Forgiven,<br />

geben!<br />

Not Forgotten<br />

(1995) präsentieren THE CORRS eine<br />

Seit Mischung ihrem Debüt-Album aus Pop, Rock Forgiven, und traditionellem<br />

Not Forgotten<br />

irischem (1995) Folk präsentieren und eroberten THE damit CORRS die eine Herzen<br />

von Millionen aus Pop, Rock Fans und auf der traditionellem ganzen Welt.<br />

Mischung<br />

irischem Ihr größter Folk Erfolg und eroberten in Deutschland damit die war Herzen<br />

das von Album Millionen „In Blue“, Fans das auf sich der im ganzen Jahr Welt. 2000<br />

bisher<br />

Ihr auf größter Platz 1 Erfolg der deutschen in Deutschland Charts war katapultierte,<br />

dicht Album gefolgt „In Blue“, von das „Borrowed sich im Jahr Heaven“, 2000 das<br />

bisher<br />

das<br />

auf sich Platz 20041 auf der Platz deutschen 2 spielte. Charts Nachdem katapultierte,<br />

Andrea(Leadgesang), dicht gefolgt von „Borrowed Sharon (Violine, Heaven“, Gesang),<br />

2004 Caroline(Drums, auf Platz 2 spielte. Piano, Nachdem Gesang) und<br />

das<br />

sich<br />

Andrea(Leadgesang), Jim Corr (Gitarre, Piano, Sharon Gesang) (Violine, sich Gesang),<br />

mehrjährige Caroline(Drums, Auszeit nahmen, Piano, Gesang) um sich und um<br />

eine<br />

Jim Corr (Gitarre, Piano, Gesang) sich eine<br />

mehrjährige Auszeit nahmen, um sich um<br />

CasaNova 09-2012 Umschlag:CasaNova 09/2012 Umschlag 05.09.12 10:09 Seite 3<br />

CasaNova 09-2012 Umschlag:CasaNova 09/2012 Umschlag 05.09.12 10:09 Seite 3<br />

ihre Familien zu kümmern, gingen sie im<br />

Sommer 2015 in London endlich wieder ins<br />

Studio und präsentieren mit „White Light“<br />

ihre<br />

musikalisch<br />

Familien zu<br />

einen<br />

kümmern,<br />

gewaltigen<br />

gingen<br />

Schritt<br />

sie im<br />

nach<br />

Sommer<br />

vorn.<br />

2015 in London endlich wieder ins<br />

Studio und präsentieren mit „White Light“<br />

musikalisch einen gewaltigen Schritt nach<br />

„Ich denke, in der Zeit, in der wie getrennt<br />

vorn.<br />

waren, hat jeder von uns gemerkt, dass er<br />

eine ganz eigene Qualität besitzt“, so Andrea.<br />

„Ich denke, in der Zeit, in der wie getrennt<br />

„Und als wir begannen, wieder zusammenzuspielen,<br />

waren, hat jeder von uns gemerkt, dass er<br />

eine ganz eigene<br />

haben<br />

Qualität<br />

wir gespürt,<br />

besitzt“,<br />

dass<br />

so<br />

wir<br />

Andrea.<br />

die Fähigkeit<br />

als wir haben, begannen, das Beste wieder dieser zusammenzu-<br />

Qualitäten<br />

„Und<br />

spielen, aus jedem haben von wir uns gespürt, herauszuholen. dass wir die Ich Fä-glaubehigkeit<br />

dass haben, wir sogar das noch Beste übertroffen dieser Qualitäten haben, was<br />

aus wir jedem uns von erhofft uns hatten.“ herauszuholen. Ich glaube,<br />

dass wir sogar noch übertroffen haben, was<br />

wir 25.05. uns erhofft Hamburg, hatten.“ Barclaycard Arena<br />

27.05. Berlin, Mercedes-Benz-Arena<br />

25.05. 28.05. Hamburg, Frankfurt, Barclaycard Festhalle Arena<br />

27.05. 30.05. Berlin, Köln, Mercedes-Benz-Arena<br />

Lanxessarena<br />

28.05. 31.05. Frankfurt, München, Festhalle Olympiahalle<br />

30.05. Köln, Lanxessarena<br />

31.05. München, Olympiahalle<br />

© WMGG/tbe, Fotos: K. Westenberg<br />

© WMGG/tbe, Fotos: K. Westenberg<br />

CasaNova 09-2012 Umschlag:CasaNova 09/2012 Umschlag 05.09.12 10:09 Seite 3<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong> CasaNova 09-2012 Umschlag:CasaNova 09/2012 Umschlag 05.09.12 10:09 Seite 3<br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

lassen.<br />

assen.<br />

ung.“<br />

ung.“<br />

01 01 | | <strong>2016</strong> · Architektur. · Interieur. Design. Design.<br />

komplette Bäder<br />

komplette mit Terminplan Bäder<br />

mit zum Terminplan Festpreis<br />

zum Festpreis<br />

mit Fliesen<br />

mit Fliesen Farbe<br />

mit Farbe Licht<br />

mit Licht Stil<br />

mit<br />

mit<br />

Stil<br />

Funktion<br />

mit Funktion<br />

einfach begeisternd<br />

einfach begeisternd<br />

unsere Ausstellung ist geöffnet: MO - FR von 10:00 - 18:00 Uhr<br />

Wenn Sie unsere nach Ausstellung einem ist anstrengenden geöffnet: MO - FR von Tag 10:00 nach - 18:00 Hause Uhr kommen <strong>–</strong> dann kommt die Zeit zur Entspannung. Weiche, mit Luft gefüllte<br />

Wenn Sie und nach selbstverständlich einem anstrengenden nach Vereinbarung. Tag nach Hause kommen <strong>–</strong> dann kommt die Zeit zur Entspannung. Weiche, mit Luft gefüllte<br />

Wassertropfen und selbstverständlich verwöhnen nach Ihre Vereinbarung. Haut und hüllen Sie in einen dichten Wassermantel, prasselndes Wasser erfrischt Ihren Körper und<br />

Wassertropfen In der Krim verwöhnen 12, 42369 Ihre Wuppertal Haut - und Fernsprecher: hüllen Sie <strong>02</strong><strong>02</strong>.464619 in einen dichten Wassermantel, prasselndes Wasser erfrischt Ihren Körper und<br />

macht den In der Kopf Krim wieder 12, 42369 frei. Wuppertal Für neue - Fernsprecher: Ideen und <strong>02</strong><strong>02</strong>.464619 neue Taten. Nehmen Sie die Zeit <strong>–</strong> Ihre Zeit <strong>–</strong> im Bad bewusst wahr. Inszenieren Sie das<br />

macht den Mail: Kopf info@heyden.de wieder frei. Für - web: neue www.heyden.de Ideen und neue Taten. Nehmen Sie die Zeit <strong>–</strong> Ihre Zeit <strong>–</strong> im Bad bewusst wahr. Inszenieren Sie das<br />

Gewöhnliche, Mail: info@heyden.de machen es - zum web: www.heyden.de<br />

Ritual. Aufstehen bevor der Wecker klingelt, weil Sie sich auf Ihre Zeit im Bad freuen.<br />

Gewöhnliche, machen es zum Ritual. Aufstehen bevor der Wecker klingelt, weil Sie sich auf Ihre Zeit im Bad freuen.<br />

Nach<br />

Nach<br />

einem<br />

einem<br />

anstrengenden<br />

anstrengenden<br />

Tag<br />

Tag<br />

in<br />

in<br />

der<br />

der<br />

Wanne<br />

Wanne<br />

versinken,<br />

versinken,<br />

umgeben<br />

umgeben<br />

von<br />

von<br />

wohltuenden<br />

wohltuenden<br />

Düften,<br />

Düften,<br />

angenehmem<br />

angenehmem<br />

Licht,<br />

Licht,<br />

entspannender<br />

entspannender<br />

Musik<br />

Musik<br />

oder<br />

oder<br />

Lektüre. Lektüre. Bei Bei uns uns sind sind Bäder Bäder Chefsache: Chefsache: Rufen Rufen Sie Sie an an und und vereinbaren vereinbaren einen einen Termin Termin zum zum Pläneschmieden.<br />

Pläneschmieden.<br />

komplette komplette Bäder Bäder<br />

mit mit Terminplan<br />

zum zum Festpreis<br />

Wenn Sie aus dem Alltag nachhause kommen, Ihre Tasche in die Ecke und den Schlüssel ans Reck gehängt haben,<br />

Wenn Sie aus dem Alltag nachhause kommen, Ihre Tasche in die Ecke und den Schlüssel ans Reck gehängt haben,<br />

dann kommt die Zeit zur Entspannung! Weiche, mit Luft gefüllte Wassertropfen verwöhnen Ihre Haut und hüllen Sie in<br />

dann kommt die Zeit zur Entspannung! Weiche, mit Luft gefüllte Wassertropfen verwöhnen Ihre Haut und hüllen Sie in<br />

einen<br />

einen<br />

dichten<br />

dichten<br />

Wassermantel,<br />

Wassermantel, prasselndes<br />

prasselndes<br />

Wasser<br />

Wasser<br />

erfrischt<br />

erfrischt<br />

Ihren<br />

Ihren<br />

Körper<br />

Körper<br />

und<br />

und<br />

macht<br />

macht<br />

den<br />

den<br />

Kopf<br />

Kopf<br />

wieder<br />

wieder<br />

frei.<br />

frei.<br />

Für neue<br />

Für neue<br />

Ideen<br />

Ideen<br />

und und neue neue Taten.<br />

Unsere Ausstellung ist ist geöffnet: MO MO <strong>–</strong> FR <strong>–</strong> FR von von 10.00 10.00 <strong>–</strong> 18.00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr Uhr und und selbstverständlich nach nach Vereinbarung. Vereinbarung.<br />

In der Krim 12, 42369 Wuppertal Fernsprecher: <strong>02</strong><strong>02</strong>.464619 Mail: Mail: info@heyden.de-Web www.heyden.de<br />

mit Fliesen<br />

mit Farbe<br />

mit Licht<br />

mit Stil<br />

Nehmen Sie die Zeit <strong>–</strong> Ihre Zeit <strong>–</strong> im im Bad Bad bewusst wahr. wahr. Inszenieren Sie Sie das das Gewöhnliche Gewöhnliche und und machen machen es zum es zum Ritual. Ritual.<br />

Aufstehen bevor der Wecker klingelt, weil weil Sie Sie sich sich auf auf Ihre Ihre Zeit Zeit im im Bad Bad freuen, freuen, oder oder nach nach einem einem anstrengenden Tag in Tag in<br />

der Wanne versinken, umgeben von wohltuenden Düften, angenehmem Licht, Licht, entspannender Musik Musik oder oder Lektüre. Lektüre. Bei Bei<br />

uns sind Bäder Chefsache: Rufen Sie an an und vereinbaren einen Termin um um Pläne Pläne zu zu schmieden!


Das größte Bauprojekt Europas liefert das passende<br />

Testgelände für das Range Rover Evoque Cabriolet. 40<br />

Meter unter den Straßen Londons baut das Crossrail-<br />

Konsortium einen neuen Eisenbahntunnel, der die<br />

britische Hauptstadt von West nach Ost durchqueren<br />

wird. Dem ersten Prototypen des Evoque Cabriolet war<br />

es vorbehalten, die Tunnelbaustelle für eine Testfahrt<br />

der besonderen Art zu nutzen: Land Rover-Ingenieure<br />

steuerten ein noch getarntes Cabrio mit heruntergeklapptem<br />

Verdeck ausgiebig durch den Untergrund.


Range Rover<br />

Evoque Cabriolet goes<br />

UNDER<br />

GROUND<br />

Foto: Land Rover | Text: Golden&Key<br />

62 | 63


Die 41 Kilometer lange Baustelle des Crossrail-<br />

Tunnels unter London zeigt eins: Das neue<br />

Range Rover Evoque Cabriolet revolutioniert<br />

nicht nur das moderne urbane Leben. Es ist<br />

auch das erste Cabriolet der Premium-<br />

Kompakt-SUV-Klasse und definiert zukünftig<br />

diese Gattung.<br />

REVOLUTION STATT EVOLUTION - Das neue Range Rover Evoque Cabriolet<br />

Land Rover steht immer noch für Leistung unter härtesten Bedingungen. Das Range Rover Evoque Cabriolet<br />

folgt der Unternehmensphilosophie und sorgt für souveränes und kontrolliertes Fahrverhalten, egal<br />

ob Asphalt, Gras, Schnee, Schlamm oder die Crossrail-Baustelle unter den Straßen Londons <strong>–</strong> kein Gelände<br />

oder Witterungsverhältnis war zu schwierig. Die innovativen Offroad-Technologien bieten erstklassiges<br />

Fahrverhalten, sowohl über der Erde als auch 40 Meter im Untergrund. Dank optimal ans Gelände<br />

angepassten Motor-, Getriebe-, und Fahrwerksystemen, wie z.B. Terrain Response und den optional<br />

erhältlichen All-Terrain Progress Control sowie Wade Sensing, bietet der neue Range Rover Souveränität<br />

pur. Das einzigartige Wade Sensing zeigt mittels Sensoren die Wassertiefe in Echtzeit an. Auch bei Dunkelheit<br />

und Nässe im Untergrund brillierten die adapitiven LED-Scheinwerfer (optional) mit verbesserter<br />

Lichtleistung und sorgten für Durchblick.<br />

Nach und nach wurde die Geschwindigkeit schneller, die Musik lauter und der Adrenalinspiegel stieg.<br />

Das Fahrvergnügen wurde selbst in der dunkelsten Ecke der Crossrail-Baustelle nicht getrübt.<br />

Verbunden mit dem 380 oder 660 Watt Meridian Sound System steigert das Range Rover Evoque<br />

Cabriolet die Lust nach mehr.


»Das Range Rover Evoque Cabriolet ist ein Cabriolet für<br />

jede Jahreszeit. Es vereint auf unvergleichliche Weise<br />

führendes Design und Spitzentechnik. Es verleiht dem<br />

Namen Range Rover Evoque eine neue Dimension, die<br />

ihn noch begehrlicher und attraktiver macht.«<br />

Gerry McGovern, Land Rover Chefdesigner und Kreativdirektor<br />

64 | 65


Ein Cabriolet das vor nichts zurück schreckt und auch abseits der Wege<br />

mit erstklassigem Fahrverhalten überzeugt.<br />

Das Range Rover Evoque Cabriolet schreibt Geschichte in jeder Hinsicht. Die individuellen Ausstattungsmerkmale<br />

und modernsten Fahrer-Assistenzsysteme unterstreichen den Anspruch an die Premiumklasse.<br />

Mit nur einem Knopfdruck lässt sich das schallgedämmte Stoffdach, mit isoliertem Innenfutter, elektrisch<br />

in nur 18 Sekunden öffnen und das auch während der Fahrt, bis zu einer Geschwindigkeit von 48 km/h. So<br />

schirmt es Außengeräusche und Kälte wirksam ab. Das sportlich ausgerichtete Cockpit und das optionale<br />

Head-up-Display sorgen dafür, dass der Fahrer den Blick für das Wesentliche nicht verliert. Für besondere<br />

Anforderungen und individuelle Gestaltung steht ein breites Zubehörangebot zur Verfügung. Mit diesen<br />

robusten und praktischen Produkten lässt sich das Range Rover Evoque Cabriolet für praktisch jedes Vorhaben<br />

perfekt ausstatten. Fazit: Das Range Rover Evoque Cabriolet bewältigt anspruchsvolles Terrain auch<br />

unter denkbar schwierigen Bedingungen. Die Vorfreude steigt auf das Fahren unter freiem Himmel.<br />

*<br />

www.moll.de<br />

www.landrover.de


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

RANGE ROVER<br />

WILD THING<br />

DAS NEUE RANGE ROVER<br />

EVOQUE CABRIOLET<br />

Land Rover präsentiert das erste Premium-Kompakt-SUV-Cabriolet der Welt. Dank seines<br />

InControl Touch Pro Infotainment-Systems und innovativer Technologien wie Terrain Response<br />

ist das neue Range Rover Evoque Cabriolet bestens für den urbanen Lebensraum gerüstet.<br />

Ab Mitte Juni <strong>2016</strong> exklusiv bei uns verfügbar.<br />

Moll GmbH & Co. KG<br />

Am Seestern 3, 40547 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel: <strong>02</strong>11 3<strong>02</strong>30-0, Fax <strong>02</strong>11 3<strong>02</strong>30-831<br />

info@moll.de, www.moll.de<br />

Verbrauchs- und Emissionswerte Range Rover Evoque Cabriolet: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) innerorts 11,4 <strong>–</strong> 6,7; außerorts 7,0 <strong>–</strong> 5,1; kombiniert 8,6 <strong>–</strong> 5,7;<br />

CO 2<br />

-Emissionen (g/km) 201 <strong>–</strong> 149; CO 2<br />

-Effizienzklasse C-A. Alle Angaben wurden nach dem Messverfahren RL 80/1286/EWG ermittelt. Abb. zeigt Sonderausstattung.


IRON FRANZ<br />

WOHN<br />

SCHWIMMER.<br />

Foto: Philip Kistner | Text: Frank D. Geschke<br />

Wie wäre es, auf dem Rhein zu wohnen, einfach<br />

vom Wasser aus die Natur zu erkunden <strong>–</strong> oder von<br />

Wasserstraßen aus Städte zu erleben, in denen man<br />

schon immer gerne eine Weile Leben wollte? So etwas<br />

rückt mit einer neuartigen Mischung zwischen<br />

Wohn-Hausboot und Yacht in greifbare Nähe. Unter<br />

dem Markennamen „Miebach-Yacht“ vertreibt<br />

sie der Kölner Unternehmer Sascha Miebach gemeinsam<br />

mit Carsten Rumpeltin von Falc Immobilien.<br />

Die Miebach-Yacht eröffnet Möglichkeiten<br />

für einen individuellen Lebensstil. Mit der „IRON<br />

FRANZ“ steht jetzt ein Prototyp zur Ausfahrt und<br />

zur Besichtigung bereit. Mit einem fortschrittlichen<br />

Hybridkonzept mit Elektromotoren als Antrieb<br />

legt die IRON FRANZ auch längere Strecken<br />

vergleichsweise sparsam zurück. IRON FRANZ ist<br />

zu besichtigen und auch als Partyboot für Ausfahrten<br />

zu mieten. stylus besuchte Skipper Sascha Miebach<br />

an Bord und brachte Impressionen einer ersten<br />

Ausfahrt mit.<br />

Die HOME COLLECTION von Viteo: Sie repräsentiert in<br />

Design und Materialwahl (Selected Teak und 316L-Edelstahl)<br />

den Anspruch an höchste Produktqualität und Nachhaltigkeit.


68 | 69


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Von der Kaimauer aus gesehen mutet die<br />

Miebach-Yacht im Hafen an, als hätte jemand<br />

eine kleine weiße, streng kubistische<br />

moderne Villa zwischen die Boote gebaut.<br />

Am Bootssteg angelangt, fallen die stählernen<br />

Rümpfe des Katamarans markant in den<br />

Blick und lassen das Konzept der Miebach-<br />

Yacht erkennen: In dieser Ausführung liegt<br />

mit 1,20 m das Oberdeck ungewöhnlich<br />

hoch über dem Wasser. Der Doppelrumpf<br />

ist ausgelegt für Fahrten im Rauwasser oder<br />

küstennahen Gewässern. Dennoch ist die<br />

Miebach-Yacht ein Hausboot. Das kann man<br />

wörtlich nehmen. Auf der besonders verwindungssteifen<br />

Deckskonstruktion erhebt<br />

sich ein Aufbau, der tatsächlich so beschaffen<br />

ist, wie der Kubus eines Hauses <strong>–</strong> keine<br />

niedrigen Decken oder gebogenen Wände,<br />

wie sonst im Inneren von Yachten.<br />

Während die Schritte über das beplankte<br />

Bootsdeck das maritime Flair eines Sportbootes<br />

vermitteln, ändert sich der Eindruck<br />

mit dem Eintritt ins Innere. Skipper Miebach<br />

schiebt eine raumhohe Glasschiebetür<br />

auf, und es stellt sich ein Effekt ein, als würde<br />

man von der Terrasse eines Hauses hinein<br />

in ein Wohnzimmer gehen. Es bietet sich<br />

der Eindruck eines behaglichen, großen und<br />

(2,12 m) hohen Wohnraumes. Ausgestattet<br />

mit Dusche, WC, Sitzecke, Bar und einem<br />

langen Esstisch. Im Grunde ein Partyraum <strong>–</strong><br />

und zwar mit Panoramablick aufs Wasser.<br />

Allein das sanfte Schaukeln mit den Wellen<br />

und der Steuerstand in der vorderen<br />

Backbordecke des Raumes erinnern daran,<br />

dass wir uns auf einem Boot befinden. Eine<br />

weitere Schiebetür führt auf das Deck zum<br />

Heck. Dort findet sich eine Badeplattform,<br />

wie man sie von Sportbooten kennt, um sich<br />

darauf zu Sonnen oder sich bequem zum<br />

Schwimmen ins Wasser gleiten zu lassen.<br />

Eine Stahltreppe führt auf die Dachterrasse<br />

mit insgesamt 60 m2.


Die Miebach-Yacht bietet Kunden nahezu grenzenlose<br />

Gestaltungsfreiheit, was die Innen- und Möbelausstattung<br />

angeht. Sascha Miebach setzte beim Prototyp „IRON<br />

FRANZ“ der Bestimmung als Ausflugs- und Partyboot entsprechend<br />

auf Details wie dekoratives Treibholz aus dem<br />

Rhein. Der Innenraum lässt sich grundsätzlich so wohnlich<br />

einrichten, dass man im Vergleich zu einem Haus an<br />

Land kaum Abstriche machen muss.<br />

Möbelserien von Viteo setzen in<br />

jeder Umgebung attraktive Akzente.<br />

Gefertigt werden sie mit nur<br />

den besten Materialien und auftragsbezogen<br />

in handwerklicher<br />

Manufaktur.<br />

Oben: Die Collection SLIM WOOD<br />

lebt vom visuellen Reiz des Kontrasts<br />

zwischen schlankem weißem<br />

Corian und dem Wärme ausstrahlenden<br />

Vollholz des Untergestells.<br />

Unten: SLIM COLLECTION führt<br />

auf einer Edelstahlkonstruktion<br />

klar, puristisch und reduziert den<br />

VITEO Gedanken weiter.<br />

Auf der IRON FRANZ ist die Dachterrasse<br />

in zwei Nutzbereiche geteilt. Eine Hälfte<br />

ist mit Solarzellen zur Stromgewinnung<br />

ausgestattet. Denn in dieser Version hat<br />

der Prototyp ein autarkes Energiekonzept.<br />

Angetrieben wird die IRON FRANZ von zwei<br />

Elektromotoren, die als Gondel drehbar unter<br />

den Rümpfen hängen. Der Fahrstrom für<br />

die E-Motoren und teilweise für Verbrauchsgeräte<br />

an Bord, wird von Batterien unter<br />

Deck bezogen. Befindet sich IRON FRANZ<br />

auf Fahrt, lädt ein Dieselgenerator die Batterien<br />

wieder auf. Ein Hybridantrieb also.<br />

Lediglich 4 bis 6 Liter Diesel pro Stunde verbraucht<br />

IRON FRANZ auf diese Weise. Am<br />

Liegeplatz lassen sich Versorgungsleitungen<br />

für Strom und Wasser anschließen.<br />

Wohn-Yacht in verschiedenen<br />

Ausstattungsvarianten<br />

IRON FRANZ demonstriert mit ihrer Ausstattung<br />

die Spitzenklasse verschiedener<br />

möglicher Varianten der Miebach-Yacht. Zur<br />

Motorisierung stehen alternativ Außenbord-<br />

Verbrennungsmotor und Innenbord-Diesel<br />

zu Wahl. Statt des aufwändigen Stahlrumpfes,<br />

der bei entsprechender Pflege auf eine<br />

Lebendauer von bis zu 80 Jahren ausgelegt<br />

ist, ist eine kostengünstigere Variante aus<br />

PE-Kunststoff als Schwimmkörper erhältlich.<br />

Auch Länge und Breite des Wohn-<br />

Bootes sind individuell gestaltbar. Ebenso<br />

der Wohnaufbau mit variablen Gebäuderaumgrößen<br />

von 35 <strong>–</strong> 55 m2 und flexibler<br />

Innenraumaufteilung. Mit energieeffizienter<br />

Doppelverglasung, wärmegedämmter<br />

Bodenkonstruktion sowie Fußbodenheizung<br />

ist die schwimmende Wohnung selbst im<br />

Winter behaglich. Sogar ein Kaminofen lässt<br />

sich auf Wunsch einbauen. Einrichten lässt<br />

sie sich, wie man es von einer Wohnung an<br />

Land kennt. Überzogen ist dieser Komfort<br />

keineswegs. Denn die Miebach-Yacht soll<br />

ein vollwertiges Wohnen auf dem Wasser ermöglichen.<br />

Bisher sind es vor allem Eigner,<br />

70 | 71


Die Miebach-Yacht kann mehr ab, als ein gewöhnliches Hausboot <strong>–</strong> und sie gibt viel zurück.<br />

Vor allem Spaß, Erholung und ein Gefühl der Freiheit.<br />

die sich vor dem Hintergrund steigender<br />

Grundstückpreise eine Miebach-Yacht als<br />

Alternative zur Ferienwohnung zulegen.<br />

Mit vergleichbarer Intention wurde kürzlich<br />

eine Miebach Wohn-Yacht als Arbeitsplatz<br />

gekauft: Das Mitarbeiterteam einer Medienproduktionsfirma<br />

wird die Wohn-Yacht als<br />

kreativitätsfördernde Umgebung an einem<br />

permanenten Liegeplatz nutzen.<br />

Auf zum Event mit IRON FRANZ<br />

Die IRON FRANZ jedoch lädt ihrer Bestimmung<br />

gemäß zu Events auf dem Wasser<br />

ein. Dies ganzjährig. Bei schlechtem Wetter<br />

kann im Innenraum gegrillt werden. Die Kapazität<br />

ist für bis zu 17 Gästen plus Betreuungspersonal<br />

ausgelegt. Extras wie z. B. DJ,<br />

Koch, Barmann/Cocktail-Mixer, stellt<br />

Sascha Miebach auf Wunsch bereit.<br />

Mindestens drei bis vier Miebach-Yachten<br />

pro Jahr möchten Sascha Miebach und<br />

Carsten Rumpeltin bauen. Als nächsten<br />

größeren Schritt plant das Unternehmerduo<br />

etwas unterhalb der Marina in Köln-Sürth<br />

eine eigene Schwimmsteg-Anlage, die in<br />

der Hauptsache für Hausboote gedacht ist.<br />

„Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat den<br />

Standort schon genehmigt. Sobald Details<br />

geklärt sind, beginnt die bauliche Umsetzung.<br />

Investoren sind herzlich willkommen“,<br />

erklärt Sascha Miebach .<br />

*<br />

In folgenden Zeiträumen sind Besichtigungen<br />

der IRON FRANZ möglich:<br />

Montag bis Mittwoch: 9.00 <strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />

Samstags: nach Absprache<br />

Terminvereinbarung unter:<br />

Carsten Rumpeltin, Tel.: 0177-411 9 061<br />

Sascha Miebach: Tel.: 0178-8 900 793<br />

www.miebach-yacht.de


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

ZEITLOSES DESIGN<br />

Es sind die Details, die schöne Produkte zu gutem Design machen. VITEO fertigt Design-<br />

Outdoormöbel für Menschen, die sich draußen zu Hause fühlen. Von Hand in kleinen Serien<br />

gefertigt wird jedes Möbelstück in einer der modernsten Manufakturen in Österreich mit viel<br />

Leidenschaft umgesetzt. Nur hochwertige Materialien, wie das widerstandsfähige Corian ® , 316L<br />

Edelstahl der höchsten Klasse, nachhaltiges Teak oder österreichische Lärche, werden hierfür<br />

verwendet. Neben den edlen Materialen bestechen die Möbel durch ihr zeitloses Design. Die<br />

Kollektionen können einfach und unkompliziert durch neue Polsterung immer wieder einen<br />

anderen Look erhalten und so den Farb- und Mustertrends folgen.<br />

www.viteo.com<br />

Lindenthalgürtel 73, D-50935 Köln<br />

<strong>02</strong>21 168 552 26, info@domuslux.de


„Wohnzimmer“<br />

IM FREIEN<br />

Sonnenzeit! In jeder neuen Saison präsentiert Manutti<br />

stilvolle Einrichtungsobjekte für die schönste Jahreszeit.<br />

In diesem Jahr gehören dazu attraktive Neuinterpretationen<br />

erfolgreicher Lieblingsstücke sowie aktuelle Farben<br />

und Texturen.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> ·<br />

Architektur. Interieur. Design.<br />

Foto © Manutti


Foto © Manutti<br />

Designer Lionel Doyen<br />

bereichert die Manutti Kollektion mit<br />

KUMO: Luftig, leicht und farbenfroh<br />

überzeugt KUMO durch großzügige Dimensionen<br />

und ein intelligentes modulares<br />

Konzept. Sitzflächen, Arm- und Rückenlehnen,<br />

Fußhocker, Wurfkissen <strong>–</strong> alles lässt<br />

sich miteinander kombinieren, austauschen,<br />

immer wieder aufs Neue arrangieren.<br />

Auffällige, lebendige Bezüge kleiden ganze<br />

Sitzinseln oder setzen Akzente; gedeckte,<br />

natürliche Töne zaubern ein stilvolles<br />

Ambiente. Das japanische Wort für Wolke,<br />

KUMO, beschreibt überaus passend die<br />

neue, gekonnt leichte, klar inszenierte und<br />

beeindruckend zeitgemäße Sitzinsel von<br />

Manutti. Das luftige Sofakonzept besteht<br />

aus zwei Modulen und einem Hocker, die<br />

sich spielerisch leicht zu verschiedenen<br />

Lösungen im Innen- und im Außenbereich<br />

kombinieren lassen: Zuhause oder im<br />

öffentlichen Raum, großdimensioniert oder<br />

ganz im Kleinen. Ob auf der Terrasse, am<br />

Pool oder in der Lobby eines Hotels, KUMO<br />

schafft selbstbewusste Sitzbereiche in jedem<br />

Setting. Für immer neue Looks sorgen<br />

dekorative Wurf-, Sitz- und Rückenkissen<br />

aus verschiedenen Materialien sowie austauschbare<br />

Bezüge in vielen faszinierenden<br />

Farben.<br />

Foto © Manutti<br />

74 | 75


Foto © Manutti<br />

Das abgerundete Design ist eine Hommage an die 70er Jahre: Jedes der fünf Elemente der Kollektion Moon Island von Manutti birgt<br />

mehrere Funktionen und kann beliebig kombiniert werden.<br />

Foto © Manutti<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

MOON ISLAND<br />

Die neue Moon Island Kollektion <strong>–</strong> entworfen von Gerd<br />

Couckhuyt <strong>–</strong> überrascht mit ihrem spielerischen Konzept:<br />

Vier Sitzinseln können um einen zentralen Beistelltisch oder<br />

einen Hocker herum kombiniert und angeordnet werden.<br />

Das schlichte und unverfälschte Design gestattet viele Möglichkeiten<br />

zum Ausprobieren: vom vertrauten Lounge-Sofa<br />

bis hin zur riesigen Lounge-Insel. Beliebig viele Dekokissen<br />

in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Farben<br />

tragen zum hohen Wohlfühlfaktor der Kollektion bei.<br />

Manutti<br />

Beverenstraat 13-17<br />

8540 Deerlijk<br />

Belgium<br />

www.manutti.com<br />

Erhältlich in der Region<br />

<strong>Düsseldorf</strong>:<br />

Y-Concept GmbH<br />

Showroom <strong>Düsseldorf</strong><br />

Bahnstr. 16<br />

4<strong>02</strong>12 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.86 939 399<br />

www.y-concept.de


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Live yourLive!<br />

Interior-Design_Designermöbel_Accessoires<br />

Y-Concept GmbH<br />

Showroom <strong>Düsseldorf</strong><br />

Bahnstr. 16<br />

4<strong>02</strong>12 <strong>Düsseldorf</strong><br />

t. <strong>02</strong>11 86939399<br />

info@y-concept.de<br />

www.y-concept.de


Art Normann Cologne Copenhagen<br />

Foto © Fotostudio Steinmetz<br />

Oben: Klares, nordisches Design von Normann<br />

Copenhagen seit Juni im stilwerk <strong>Düsseldorf</strong><br />

Unten: Vor Ort zur Eröffnung, Mitgründer<br />

Poul Madsen<br />

Neuer Store<br />

im stilwerk<br />

DAS DÄNISCHE KULT-DESIGNLABEL NORMANN COPENHAGEN ERÖFF-<br />

NETE FEIERLICH SEINEN ERSTEN STORE IN DER LANDESHAUPTSTADT.<br />

ORIGINELL, GEWAGT, AUFREGEND <strong>–</strong> DIESE ATTRIBUTE BESCHREIBEN<br />

DIE EINZIGARTIGE MISSION VON NORMANN COPENHAGEN.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Die Designs sind schlicht, zeitgemäß und „überstehen alle Zeiten“. Der Co-<br />

Gründer Poul Madsen war zur Eröffnung persönlich vor Ort und er beeindruckte<br />

die ersten Gäste mit seinen Ausführungen, was „großartiges Design“<br />

ausmacht. Auf über 200 m2 befindet sich eine breite und (eine noch) wachsende<br />

Auswahl an vielseitigen Möbelstücken, skulpturellen Beleuchtungen, aufregenden<br />

Textilien und pfiffigen Accessoires fürs Zuhause. Im Mittelpunkt steht<br />

die Kollektion „Daily Fiction“, die bis auf Weiteres exklusiv auf dem deutschen<br />

Markt in <strong>Düsseldorf</strong> erhältlich sein wird. Center-Managerin Maren Jäckel zeigte<br />

sich begeistert: „Ich habe mich sofort in das klare, nordische Design verliebt<br />

<strong>–</strong> sowohl die Storeeinrichtung als auch die Produktgestaltung sind einzigartig!“<br />

Die Kollektion umfasst mehr als 200 ausgesuchte, kleinere Designs für den<br />

Alltag <strong>–</strong> zum Beispiel Notizblöcke, Geschenkpapier, Aufkleber, Bleistiftspitzer,<br />

Scheren, verschiedene Schreibgeräte und vieles mehr.<br />

Foto © Fotostudio Steinmetz


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

THE TRUE LUXURY<br />

OF LIVING.<br />

an heuuge Erfordernisse angepasst und die Farbpaleee<br />

THE<br />

der Sitzschalen<br />

TRUE<br />

um sechs neue Farbe<br />

LUXURY<br />

ergänzt.“<br />

OF LIVING.<br />

„2015 hat Vitra die Sitzgeometrie und -höhe der Plassc Chairs<br />

Grand Suite. Die Inszenierung von Sofa-Couture de luxe. Gestaltet mit den<br />

wahren Werten der Kultur des Wohnens: meisterhafte Handwerkskunst, feinste<br />

Materialien und eine Ästhetik von bleibender Gültigkeit. Exzellenz mit der<br />

Aura des Besonderen. Design: EOOS. www.walterknoll.de.<br />

Grand Suite. Die Inszenierung von Sofa-Couture de luxe. Gestaltet mit den<br />

wahren Werten der Kultur des Wohnens: meisterhafte BüroConcept Handwerkskunst, + RaumDesign feinste Strotmann OHG<br />

Materialien und eine Ästhetik von bleibender Gültigkeit. Brüdergasse Exzellenz 31 | mit Belderberg 9 + 2<br />

53111 Bonn<br />

Aura des Besonderen. Design: EOOS. www.walterknoll.de. Tel.: <strong>02</strong> 28 - 60 44 60<br />

Fax: <strong>02</strong> 28 - 60 44 66 6<br />

www.bueroconcept.de<br />

1865<br />

<br />

150 YEARS OF WALTER KNOLL<br />

1865<br />

<br />

DesignConcept<br />

150 YEARS<br />

Sylt<br />

OF WALTER KNOLL<br />

Gurtstig 46<br />

25980 Sylt - Keitum<br />

Tel.: 0 46 51 - 2 99 11 19<br />

Fax: 0 46 51 - 2 99 11 18<br />

info@bueroconcept.de


Normann Copenhagen<br />

Foto © Normann Copenhagen<br />

Daily Fiction umfasst mehr<br />

als 200 ausgesuchte, kleinere<br />

Designs für den Alltag <strong>–</strong> zum<br />

Beispiel Notizblöcke,<br />

Geschenkpapier, Aufkleber,<br />

Bleistiftspitzer, Scheren,<br />

verschiedene Schreibgeräte<br />

und noch vieles mehr.<br />

Foto © Normann Copenhagen<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Foto © Normann Copenhagen<br />

Normann Copenhagen Store<br />

stilwerk <strong>Düsseldorf</strong><br />

Grünstraße 15 | 4<strong>02</strong>12 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.868 111 55<br />

www.normann-copenhagen.com<br />

Das deutsche Designerduo<br />

KaschKasch ist für den Entwurf<br />

der Tischleuchte Cap<br />

verantwortlich. Inspiriert<br />

wurde es dabei durch die<br />

Zeichentrickfigur Calimero <strong>–</strong><br />

ein bezauberndes, niedliches<br />

Hühnchen mit einer Eierschale<br />

auf dem Kopf.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong>


___<br />

Fotografie zwischen<br />

Komposition und Inszenierung<br />

Orion Dahlmann<br />

MODE VOR UND HINTER DER KAMERA IST EIN ZENTRALES THEMA NICHT NUR IM ARBEITSLE-<br />

BEN DES DÜSSELDORFER FOTOGRAFEN ORION DAHLMANN. ER UMGIBT SICH GERNE MIT DEM<br />

SCHÖNEN UND ER BRINGT DAS SCHÖNE ZUM VORSCHEIN. EIN ABBILD DER REALITÄT MÖCHTE ER<br />

NICHT EINFANGEN. EHER KREIERT ER EINE REALITÄT <strong>–</strong> MIT DER KAMERA UND AUCH MIT DIGITA-<br />

LEN BEARBEITUNGSVERFAHREN, DIE DAHLMANN UNTER ANDEREM NEBEN DEM MODEBEREICH<br />

VERSTÄRKT AUCH BEI FREIEN KÜNSTLERISCHEN ARBEITEN EINSETZT.<br />

Foto: Orion Dahlmann | Text: Frank D. Geschke<br />

Haare/Make-Up: Christian Schild, Styling: Ariane Meyer, Produktion von Felicitas Umlauf für die LOOXX*


82 | 83


<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.


84 | 85


Dahlmann fotografiert reale Models<br />

und komponiert sie in Landschaften<br />

und Kulissen, die vollständig digital<br />

generiert sind. Das Verfahren eröffnet<br />

zusätzliche Kompositions- und<br />

Inszenierungsmöglichkeiten. Vor<br />

allem zwei Gestaltungsprinzipien<br />

wirken: der Bezug zur Architektur<br />

und das Element der Bewegung.<br />

Architektur heißt hier nicht allein<br />

die Gestaltung der Kulisse. Architektonischer<br />

Bezug meint auch eine<br />

Architektur des Bildaufbaus und<br />

das Hervorheben einzelner architektonischer<br />

Merkmale als Bildgestaltungsdetail.<br />

Der Raum mit seinen<br />

Farben, Formen und Strukturen<br />

wird gezielt zum Erzeugen einer<br />

Bildwirkung arrangiert.<br />

Inspiriert vom<br />

Grafik Design<br />

Die Fotografie und später im Grafik Design-<br />

Studium die Mode, gehören zu den Themen,<br />

die Dahlmann schon früh in seiner Jugend<br />

ansprachen. „Das Schöne am Grafik Design<br />

ist, dass eine Ausbildung in diesem Bereich<br />

viele thematische Interessen berührt. Man<br />

kann sich mit Typografie, Mode, Design<br />

und Architektur auseinandersetzen“, kommentiert<br />

Dahlmann die Ursprünge seiner<br />

Ausbildung.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Schon während des Studiums übernahm er<br />

erste freie Aufträge in der Modefotografie.<br />

Zusätzlich machte er sich mit der Farbenlehre<br />

vertraut. Ein Fachgebiet, das sozusagen<br />

in seiner Familie liegt: Der Vater vertrat<br />

eine Professur für Farbenlehre. Zwischen<br />

1977 und 1981 flog Dahlmann als Assistent<br />

mit dem bekannten Fotografen Axel Crieger<br />

um die Welt, arbeitete mit ihm in <strong>Düsseldorf</strong><br />

und Los Angeles für große Modefirmen.<br />

Seit 1986 ist Dahlmann mit einem eigenen<br />

Studio in <strong>Düsseldorf</strong> tätig.<br />

Hier residiert das Studio Dahlmann in der<br />

ehemaligen Backfabrik der Konsumgenossenschaft<br />

„Allgemeiner Consumverein<br />

freies Rheinland“ an der Ronsdorfer Straße.<br />

Jenem Gelände, wo die Hans Peter Zimmer<br />

Stiftung als gemeinnützige Kunst-Institution<br />

experimentelle Projekte zum Zweck der<br />

Präsentation, Produktion und Publikation<br />

von bildender Kunst, Musik und darstellender<br />

Kunst fördert.


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Italian Masterpieces<br />

GRANTORINO SOFA. deSIGNed by J.M. MASSAUd.<br />

SALONe dONNA eLeNA, PALAzzO CORSINI, FIReNze.<br />

poltronafrau.com<br />

DRIFTE WOHNFORM<br />

HOLDERBERGER STRASSE 88 - 47447 - MOERS<br />

Tel +49 2841 6030 - Fax +49 2841 60340<br />

info@drifte.com<br />

86 | 87


»Man wird mich<br />

nicht mit der Kamera<br />

durch die Stadt ziehen<br />

sehen, um etwa wie<br />

ein Streetfotograf<br />

Motive im rechten<br />

Moment abzupassen.<br />

Ich bilde nicht ab.<br />

Mir geht es darum,<br />

das Schöne herauszuarbeiten,<br />

etwas<br />

schöner zu machen.«<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Orion Dahlmann<br />

Den ästethischen<br />

Anspruch leben<br />

Der Fotograf sagt von sich: „Ich umgebe<br />

mich gerne mit Schönem“. Er braucht das<br />

Tageslicht, das von zwei Seiten ins Studio<br />

fällt, um in die richtige Stimmung zu<br />

kommen. Und gerade als Modefotograf<br />

lege er wert darauf, auch in der eigenen<br />

Erscheinung, ästethischen Anspruch zu<br />

leben: „Man kennt mich mit bunten Hemden<br />

und Farben. Und wenn ich fotografiere,<br />

trage ich durchaus auch einen Anzug“. Er<br />

recherchiert im Vorfeld nicht nur, wie<br />

er ein Thema inszenieren kann, sondern<br />

auch, in welche Szene von Akteuren er sich<br />

begibt. Deren Stil passt er sich an. Auch<br />

wenn es, wie bei frühen Arbeiten, dann<br />

doch eher „casual“ ausfällt. So wie bei den<br />

Aufnahmen, die er von den Toten Hosen<br />

machte. Wer Dahlmanns Website besucht,<br />

stößt auf ein Video, das ihn bei Aufnahmen<br />

für eine Kampagne des Modeherstellers<br />

Zerres zeigt: Kein Fotograf, der sich mit<br />

Starallüren in den Vordergrund spielt. Eher<br />

ein konzentrierter Künstler, der sich auch<br />

in der zweiten Reihe wohlfühlt: „Ich bin<br />

nur so gut wie mein Team ist. Das brauche<br />

ich einfach. Für mich ist jeder am Set oder<br />

im Studio gleich wichtig, egal, ob er als<br />

Assistent, Model, Visagist oder wie auch<br />

immer tätig ist“. Bei der Art und Weise wie<br />

Dahlmann arbeitet, trägt das Team bedeutend<br />

zum Erfolg des Gesamtergebnisses<br />

bei. „Man wird mich nicht mit der Kamera<br />

durch die Stadt ziehen sehen, um etwa<br />

wie ein Streetfotograf Motive im rechten<br />

Moment abzupassen. Ich betreibe auch


keine Reportagefotografie. Ich bilde nicht<br />

ab. Mir geht es darum, das Schöne herauszuarbeiten,<br />

etwas schöner zu machen.“ So<br />

ist es kein Wunder, dass die meisten seiner<br />

Auftraggeber aus der Mode und anderen<br />

Branchen stammen, die mit besonders<br />

hohen Ansprüchen an kreative Umsetzung<br />

und technisches Handwerk eine positive<br />

Botschaft vermitteln wollen. Das tut Dahlmann<br />

über die Mode hinaus in weiteren<br />

Genres: Portrait, Stills und Food-Fotografie.<br />

Seit rund zweieinhalb Jahren kommen verstärkt<br />

freie künstlerische Arbeiten dazu.<br />

Hoher technologischer<br />

Aufwand<br />

In welchem Genre Dahlmann sich auch<br />

bewegt, immer geht er nach seiner Philosophie<br />

vor. Aus ihr resultieren eine umfangreiche<br />

Vorplanung sowie ein hoher technologischer<br />

Aufwand. Zum Ausleuchten<br />

entwickelte er ein Verfahren, das Material,<br />

Oberflächenbeschaffenheit, kleinste Details<br />

von Gegenständen und Lebensmitteln<br />

mit einer grafischen Qualität zur Geltung<br />

bringt. Angewandt beispielsweise bei Motiven<br />

zur Einführungskampagne der Financial<br />

Times. Sowohl bei seinen Auftrags- als<br />

auch bei seinen freien künstlerischen Arbeiten<br />

kommen digitale Bearbeitungsverfahren<br />

ebenfalls zum Zuge. Darunter das Computer<br />

Generated Imaging (CGI). Dahlmann<br />

fotografiert reale Models und komponiert<br />

sie in Landschaften und Kulissen, die vollständig<br />

digital generiert sind. Bei diesem<br />

Part arbeitet Dahlmann eng mit Carsten<br />

Klask von postroom zusammen. Das Verfahren<br />

eröffnet zusätzliche Kompositionsund<br />

Inszenierungsmöglichkeiten. Dennoch<br />

wirken die Bilder lebensecht. Ein aktuelles<br />

Projekt ist beispielsweise, eine bekannte<br />

Szene aus dem Thriller „Das Schweigen der<br />

Lämmer“ „nachzubauen“. Eine Szene, in der<br />

Hannibal Lecter in der Untersuchungshaft<br />

in der Zelle verhört wird. Nur die Schauspieler<br />

werden auf dieser Aufnahme real<br />

sein. Nach diesem Prinzip inszenierte Dahlmann<br />

bereits zahlreiche Modeaufnahmen.<br />

Architektur und<br />

Bewegung<br />

Vor allem zwei Gestaltungsprinzipien<br />

zeichnen den Stil von Dahlmann stets aus:<br />

der Bezug zur Architektur und das Element<br />

der Bewegung. Architektur heißt hier nicht<br />

allein die Gestaltung der Kulisse. Architektonischer<br />

Bezug meint auch eine Architektur<br />

des Bildaufbaus und das Hervorheben<br />

einzelner architektonischer Merkmale als<br />

Bildgestaltungsdetail. So stellt Dahlmann<br />

bei der Modefotografie ein Model auch mal<br />

Einige der jüngsten freien Arbeiten Dahlmanns entstanden in einem Bahnhof<br />

der neuen Wehrhahnlinie und im Parkhaus des Kö-Bogens. Auch hier geht es<br />

dem Fotografen nicht um das Abbilden. Vielmehr erforscht er Strukturen, die<br />

Beschaffenheit von Farben und Materialien im Raum: Selbst erzeugte oder eingefangene<br />

Bewegung, Architektur, das Übereinanderlegen unterschiedlicher<br />

Bildsequenzen bilden eine Komposition.<br />

eher an den Bildrand und bezieht den (realen)<br />

Raum mit seinen Farben, Formen und<br />

Strukturen in die Bildwirkung ein. Neue<br />

U-Bahnhöfe der Wehrhahnlinie fing der<br />

Künstler aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

und mit langen Belichtungszeiten so<br />

ein, dass die verschiedenen Einzelaufnahmen<br />

nachträglich im Composingverfahren<br />

übereinandergelegt wurden. So hebt sich<br />

das Grün einer gläsernen Wandoberfläche<br />

vom grau-blauen Licht im Bahnhof deutlich<br />

ab. Oder es tritt die metallische Struktur<br />

einer Wand hervor, die an eine stark vergrößerte<br />

Buchseite in Braille-Blindenschrift<br />

denken lässt. Dies belebt mit der schemenhaften<br />

Bewegung des durchfahrenden<br />

Zuges. Ein Experiment mit der Bewegung<br />

und sprechenden Details im Bild ist auch<br />

die freie Arbeit, die Dahlmann ebenfalls<br />

Orion Dahlmann<br />

Ronsdorfer Straße 77a<br />

4<strong>02</strong>33 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: <strong>02</strong>11.98 969161<br />

E-Mail: studio@orion-dahlmann.de<br />

www.orion-dahlmann.de<br />

im digitalen Composingverfahren im Dr.<br />

Thompson‘s aufnahm. Dieses Foto bildet<br />

keine Realität ab. Es interpretiert sie mit<br />

szenischen Details aus dem Restaurantgeschehen,<br />

die sich erst bei genauerem Hinsehen<br />

erschließen. Das Foto wurde 2013<br />

für 3.400 Euro bei der Auktion „Heartwork“<br />

unter 59 Werken herausragender Künstler<br />

wie Andreas Gursky, Günther Uecker,<br />

Thomas Struth, Beat Streuli und Wolfgang<br />

Tillmans zu Gunsten hilfsbedürftiger<br />

Menschen mit HIV und Aids in <strong>Düsseldorf</strong><br />

versteigert. Regelmäßige Fotoarbeiten für<br />

derartige gemeinnützige Auktionen zu<br />

Spenden, auch das gehört zu der Haltung,<br />

die den Fotografen Orion Dahlmann<br />

charakterisiert.<br />

88 | 89


stylus Vorschau<br />

nature & architecture +++ office solutions +++<br />

Regional:<br />

Wir berichten über das Gebäudeensemble „Clara und Robert“ der <strong>Düsseldorf</strong>er sop Architekten:<br />

Es verbindet auf einem Eckgrundstück der ehemaligen Ulanenkaserne in Derendorf zwei Neubauten<br />

mit dem historischen Saarhaus <strong>–</strong> ein weiterer auch städtebaulich bedeutender Beitrag,<br />

die um 1890 errichtete wilhelminische Kasernenanlage nach aufwändiger Sanierung und Erweiterung<br />

mit neuem Leben zu füllen.<br />

Überregional:<br />

Der Bauingenieur und Architekt Werner Sobek steht weltweit für Engineering, Design und<br />

Nachhaltigkeit. Sein Aktivhaus B10 ist ein Forschungsprojekt, das erprobt, wie innovative<br />

Materialien, Konstruktionen und Technologien unsere gebaute Umwelt<br />

nachhaltig verbessern können. Die Vision eines Gebäudes, das<br />

sämtliche im Haus benötigte Energie selbst aus nachhaltigen<br />

Quellen erzeugt und zu 100 % wieder zurückgeführt sowie u. a.<br />

Smart Grid Energieerzeugung und Elektromobilität einbezieht.<br />

Wir freuen uns über Themenvorschläge von Architekten<br />

und Designern aus der Region <strong>Düsseldorf</strong> und Umgebung<br />

zu unseren Schwerpunkten „nature & architecture“ und<br />

„office solutions“.<br />

Bitte senden Sie Ihre Anregungen/Offerten bis zum<br />

1.9.<strong>2016</strong> an die Redaktion: stylus@stylusmagazin.de<br />

stylus<br />

im Abo<br />

Jetzt Abo bestellen<br />

für einen Jahresbeitrag<br />

von 25 Euro<br />

stylus@stylusmagazin.de<br />

alle Infos auf unserer<br />

Webseite<br />

Impressum<br />

stylus. Das Metropolmagazin<br />

Ausgabe <strong>Düsseldorf</strong><br />

Herausgeber<br />

Metropol Media GmbH<br />

Kölner Straße 60<br />

50859 Köln<br />

Tel.: <strong>02</strong>21.45 580 399<br />

Sitz und Registergericht: Köln, HRB 87636<br />

Geschäftsführung<br />

Sandra Kemmer<br />

Chefredaktion<br />

Sandra Kemmer<br />

(verantwortlich i. S.d.P.)<br />

Kölner Straße 60<br />

50859 Köln<br />

kemmer@stylusmagazin.de<br />

www.stylusmagazin.de<br />

stylus@stylusmagazin.de<br />

www.facebook.com/stylusduesseldorf<br />

Anzeigen<br />

Sonja Lux<br />

Susanne Drucks<br />

Anzeigenleitung national<br />

Sonja Lux<br />

lux@stylusmagazin.de<br />

Foto: Clara und Robert © sop architekten, krischerfotografie<br />

Foto © Zooey Braun<br />

Redaktion<br />

Beate Berns<br />

Frank D. Geschke<br />

<strong>02</strong> | <strong>2016</strong> · Architektur. Interieur. Design.<br />

Bezugsmöglichkeiten<br />

stylus-<strong>Düsseldorf</strong> erscheint dreimal jährlich und wird im Raum <strong>Düsseldorf</strong> im gehobenen Einzelhandel,<br />

in der gehobenen Gastronomie, in Golf- und Tennisclubs, in Arztpraxen, Rechtsanwalts-<br />

und Steuerkanzleien, Architekturbüros, bei Immobilienmaklern, bei Dienstleistern, am<br />

Flughafen und kulturellen Einrichtungen kostenlos zur Mitnahme ausgelegt.<br />

Urheber- und Verlagsrecht<br />

Das Magazin und alle in ihm enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten<br />

Grenzen ist ohne Zustimmung von stylus-<strong>Düsseldorf</strong> unzulässig. Für Inhalte auf verlinkte fremde<br />

Webseiten trägt stylus-<strong>Düsseldorf</strong> keine Verantwortung. Die gültigen Geschäftsbedingungen<br />

von stylus-<strong>Düsseldorf</strong> stehen unter www.stylusmagazin.de zur Verfügung.<br />

Gebrauchsnamen<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen<br />

in diesem Magazin berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von<br />

jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte, eingetragene<br />

Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

©<br />

stylus ist eine eingetragene Marke von Thomas Seitz und Ingo Kabutz.<br />

Schlussredaktion<br />

Frank D. Geschke<br />

Gestaltung<br />

Aline Damaske<br />

damaske@stylusmagazin.de<br />

Fotografen dieser Ausgabe<br />

Thomas Menk<br />

Philip Kistner<br />

Orion Dahlmann<br />

Michael Reisch<br />

Ansgar M. van Treeck<br />

Josef Schulz<br />

Angel Colas<br />

Cadman<br />

Erscheinungsweise / Auflage<br />

Drei Ausgaben im Jahr /5.000<br />

ab 2017 drei Ausgaben/10.000


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Anton Thelen GmbH<br />

Das Einrichtungshaus<br />

Thelen & Drifte GmbH<br />

May 15 | 41334 Nettetal<br />

Telefon +49 (0) 2157 8140<br />

Thelen Küchen &<br />

Schlafzimmer GmbH<br />

Scheurenstraße 24-26<br />

4<strong>02</strong>15 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon +49 (0) 211 3111580<br />

Thelen & Drifte GmbH<br />

Holderberger Straße 69<br />

47447 Moers<br />

Telefon +49 (0) 2841 96260<br />

Drifte Wohnform GmbH<br />

Holderberger Straße 88<br />

47447 Moers<br />

Telefon +49 (0) 2841 6030<br />

www.thelen.de | www.drifte.com


<strong>–</strong> Anzeige <strong>–</strong><br />

Abb. zeigt Sonderausstattung.<br />

Der Neue Volvo S90.<br />

DER VOLVO S90.<br />

Innovationen sollen den Menschen dienen. Dieses Denken<br />

bringen wir mit einer Technologie auf die Straße, die neue<br />

Maßstäbe setzt. Der neue Volvo S90 <strong>–</strong> mit serienmäßigem<br />

Pilot Assist für teilautonomes Fahren.<br />

Ab Juli bei uns.<br />

MEHR UNTER VOLVOCARS.DE/S90NEWS<br />

MOLL GMBH & CO. KG<br />

4<strong>02</strong>11 DÜSSELDORF<br />

SCHIRMERSTR. 41<strong>–</strong>43<br />

TEL: <strong>02</strong>11/17365-0<br />

WWW.MOLL.DE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!