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Geschäftsordnung für die Beiräte der Forensik bei den Rheinischen ...

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Landschaftsverband Rheinland<br />

Maßregelvollzugsamt<br />

B e r i c h t<br />

über <strong>die</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong><br />

an <strong>den</strong> vier forensischen<br />

Standorten im Rheinland<br />

2000-2004


Inhaltsverzeichnis<br />

- 2 -<br />

Seite<br />

Vorwort 03-04<br />

Ausgangssituation 05<br />

Aufgabenstellung und Ar<strong>bei</strong>tsweise 06<br />

Zusammensetzung und Berufungsverfahren 07-08<br />

Die einzelnen <strong>Forensik</strong><strong>bei</strong>räte 09-24<br />

Beirat Bedburg-Hau 09-13<br />

Beirat Düren 14-17<br />

Beirat Langenfeld 18-21<br />

Beirat Viersen 22-24<br />

Resümee <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong> 25-26<br />

Anhang:<br />

<strong>Geschäftsordnung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Beiräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong> <strong>bei</strong> 28-32<br />

<strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland<br />

Auswahl von Me<strong>die</strong>nberichten Anlage


Vorwort<br />

- 3 -<br />

Ziele des Maßregelvollzuges sind es, Menschen, <strong>die</strong> eine Straftat aufgrund einer<br />

psychischen Störung, einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung, einer Persönlichkeitsstörung o<strong>der</strong><br />

einer Abhängigkeitserkrankung begangen haben, durch Behandlung und Betreuung<br />

zu befähigen, ein in <strong>die</strong> Gemeinschaft eingeglie<strong>der</strong>tes Leben zu führen. Hier<strong>bei</strong><br />

sollen <strong>die</strong> Sicherheit und <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> Allgemeinheit und des Personals in <strong>den</strong><br />

Einrichtungen vor weiteren erheblichen rechtswidrigen Taten gewährleistet sein. Die<br />

Sicherheit <strong>der</strong> Bevölkerung soll durch eine qualifizierte und erfolgreiche Behandlung<br />

o<strong>der</strong> – falls <strong>die</strong>s nicht möglich ist - durch Rückverlegung Abhängigkeitserkrankter in<br />

eine Justizvollzugsanstalt bzw. <strong>die</strong> langfristige sichere Unterbringung psychisch<br />

kranker Rechtsbrecher in einer forensischen Klinik gewährleistet wer<strong>den</strong>.<br />

Das Bild in <strong>der</strong> Öffentlichkeit von <strong>der</strong> forensischen Psychiatrie ist sehr einseitig durch<br />

<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nberichterstattung über schwere Straftaten psychisch kranker und suchtkranker<br />

Rechtsbrecher sowie durch einzelne spektakuläre Zwischenfälle während<br />

<strong>der</strong> Unterbringung im Maßregelvollzug geprägt.<br />

Die rechtlichen Rahmenbedingungen, <strong>die</strong> heutigen Behandlungsmöglichkeiten, <strong>die</strong><br />

differenzierten Sicherheitssysteme, <strong>die</strong> wissenschaftlich fun<strong>die</strong>rten und verlässlichen<br />

Prognoseinstrumentarien und <strong>die</strong> geringe Zahl von Zwischenfällen – kurz gesagt, <strong>der</strong><br />

Alltag des Maßregelvollzugs- ist dagegen wenig bekannt.<br />

Eine forensische Klinik benötigt <strong>die</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> Bevölkerung. Akzeptanz kann<br />

aber nur erreicht wer<strong>den</strong>, wenn es gelingt, offen und umfassend über <strong>die</strong> Ar<strong>bei</strong>t<br />

forensischer Kliniken zu informieren. Ängste <strong>der</strong> Menschen müssen ernst genommen<br />

und nach Möglichkeit durch umfassende Information abgebaut wer<strong>den</strong>. Nur so kann<br />

ein auf gegenseitigem Vertrauen beruhendes Verhältnis geschaffen wer<strong>den</strong>.<br />

Diese Erkenntnis gab es im Rheinland seit langem, so wurde schon 1998 in Bedburg-Hau<br />

ein Beirat zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong> in <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken<br />

Bedburg-Hau gegründet.<br />

Diese Idee wurde in <strong>der</strong> Novellierung des Maßregelvollzugsgesetzes des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen Mitte des Jahres 1999 aufgegriffen. Seitdem besteht <strong>der</strong><br />

gesetzliche Auftrag, an jedem Standort <strong>Beiräte</strong> zu errichten, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> überwiegend<br />

Einwohner <strong>der</strong> Gemeinde sein sollten.<br />

Im Verlauf des Jahres 2000 haben an allen vier forensischen Standorten im Rheinland<br />

(Bedburg- Hau, Düren, Langenfeld, Viersen) <strong>die</strong> <strong>Beiräte</strong> ihre Ar<strong>bei</strong>t aufgenommen.<br />

Zwischenzeitlich ist <strong>die</strong> erste Sitzungsperiode <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> abgelaufen, da <strong>die</strong><br />

Bestellung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> analog <strong>der</strong> Wahlzeiten <strong>der</strong> Kommunalvertretungen, d. h.<br />

Ende September 2004, endete.


- 4 -<br />

Dies ist Anlass einen Rückblick über <strong>die</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> zu geben, um hieraus<br />

auch gegebenenfalls Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> im Jahr 2005 neu gebildeten<br />

<strong>Beiräte</strong> zu erhalten.<br />

Köln, im März 2005<br />

Udo Molsberger<br />

Landesdirektor


Ausgangssituation<br />

- 5 -<br />

Schon <strong>der</strong> ursprüngliche in Bedburg-Hau gegründete Vorläufer aller <strong>Beiräte</strong> im<br />

Rheinland setzte sich aus Personen <strong>der</strong> unterschiedlichsten Interessengruppen<br />

zusammen.<br />

Er bestand aus je einem Vertreter <strong>der</strong> im Rat <strong>der</strong> Gemeinde Bedburg-Hau vertretenen<br />

Fraktionen, sowie einem Vertreter <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung, <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken, <strong>der</strong> Polizei und drei Vertretern <strong>der</strong> Bevölkerung, <strong>die</strong> in einer Bürgerversammlung<br />

am 28.01.1999 gewählt wor<strong>den</strong> waren.<br />

Aufgabe <strong>die</strong>ses Beirates, <strong>der</strong> im Zeitraum zwischen dem 17.03.1999 und dem<br />

26.04.2000 insgesamt sechs Mal tagte, war <strong>die</strong> Beratung <strong>der</strong> Einrichtung in konzeptionellen<br />

und organisatorischen Fragen des Maßregelvollzuges, <strong>die</strong> Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Einrichtung, <strong>die</strong> Hilfe <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Patienten und<br />

<strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung des Verständnisses und <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des Maßregelvollzuges<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Gleichzeitig sollte <strong>der</strong> Beirat ein Forum zur Diskussion<br />

zum Thema Maßregelvollzug bieten.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Landschaftsausschuss <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland in<br />

seiner Sitzung am 10. Dezember 1998 <strong>die</strong> Einrichtung von <strong>Beiräte</strong>n <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Forensik</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau, Düren, Langenfeld und Viersen grundsätzlich<br />

beschlossen hatte, wurde im Februar 1999 ebenfalls vom Landschaftsausschuss<br />

eine <strong>Geschäftsordnung</strong> zur Gründung <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> erlassen.<br />

Die <strong>Geschäftsordnung</strong> sah vor, dass durch <strong>die</strong> <strong>Beiräte</strong> <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung<br />

psychisch kranker und suchtkranker Rechtsbrecher in <strong>die</strong> Gesellschaft zu unterstützen<br />

und <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Ar<strong>bei</strong>t in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu werben sei. Zusätzlich sollte <strong>der</strong><br />

Beirat auch ein Forum <strong>der</strong> Diskussion über allgemeine Fragen <strong>der</strong> inhaltlichen und<br />

organisatorischen Durchführung des Maßregelvollzuges sowie seiner rechtlichen und<br />

gesellschaftlichen Dimensionen sein.<br />

Der Gesetzgeber nahm <strong>die</strong>se Entwicklung in <strong>der</strong> 1999 erfolgten Novellierung des<br />

Maßregelvollzugsgesetzes auf, än<strong>der</strong>te aber <strong>die</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong>. Die<br />

Standortgemeinde erhielt nunmehr das Recht, höchstens <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

des Beirates zu bestimmen. Nach <strong>der</strong> ursprünglich vor <strong>der</strong> Gesetzesnovellierung<br />

verfassten <strong>Geschäftsordnung</strong> waren <strong>die</strong> im Rat <strong>der</strong> Standortgemeinde vertretenen<br />

Parteien berechtigt gewesen, je eine Person zu entsen<strong>den</strong>. Zusätzlich war nach <strong>der</strong><br />

<strong>Geschäftsordnung</strong> a. F. <strong>die</strong> Verwaltung <strong>der</strong> Standortgemeinde berechtigt, eine<br />

weitere Person sowie <strong>die</strong> Gleichstellungsbeauftragte in <strong>den</strong> Beirat zu entsen<strong>den</strong>.<br />

Mit <strong>der</strong> Novellierung des Maßregelvollzugsgesetzes wurde <strong>der</strong> Maßregelvollzug zu<br />

einer staatlichen Aufgabe, <strong>die</strong> <strong>den</strong> Direktoren <strong>der</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

ansässigen Landschaftsverbände als untere staatliche Maßregelvollzugsbehör<strong>den</strong><br />

übertragen ist. Neu geschaffen wurde <strong>der</strong> Landesbeauftragte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Maßregelvollzug,<br />

eine <strong>den</strong> Direktoren <strong>der</strong> Landschaftsverbände übergeordnete Oberbehörde auf<br />

Landesebene, <strong>die</strong> dem Ministerium <strong>für</strong> Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie<br />

unterstellt ist.


- 6 -<br />

Aufgaben und Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage des Maßregelvollzugsgesetzes und <strong>der</strong> darauf beruhen<strong>den</strong><br />

<strong>Geschäftsordnung</strong> – als Anlage 1 im Anhang abgedruckt -, obliegen <strong>den</strong> <strong>Beiräte</strong>n<br />

folgende wesentlichen Aufgaben:<br />

Beratung <strong>der</strong> Einrichtung in konzeptionellen und organisatorischen Fragen des<br />

Maßregelvollzuges,<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Einrichtung,<br />

Hilfe <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten,<br />

För<strong>der</strong>ung des Verständnisses und <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des Maßregelvollzuges<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />

Für alle Beiratsmitglie<strong>der</strong> besteht <strong>die</strong> Verpflichtung zu einer vertrauensvollen Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit <strong>der</strong> Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beirat zuständigen <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken.<br />

Je<strong>der</strong> Beirat soll einmal im Vierteljahr tagen. Die Geschäftsführung liegt <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Beirat gegründet wurde. Sie<br />

erstellt unverzüglich nach je<strong>der</strong> Sitzung ein Sitzungsprotokoll und leitet <strong>die</strong>ses an <strong>den</strong><br />

zuständigen Krankenhausausschuss und das Dezernat Gesundheit, Heilpädagogische<br />

Heime des Landschaftsverbandes Rheinland.<br />

Die Sitzungen fin<strong>den</strong> nichtöffentlich statt. Grundsätzlich wird durch <strong>die</strong> Vorsitzende<br />

o<strong>der</strong> <strong>den</strong> Vorsitzen<strong>den</strong>, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Mitte des Beirates gewählt wurde, zu <strong>den</strong><br />

Sitzungen eingela<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> Sitzungen wer<strong>den</strong> Themen behandelt, <strong>die</strong> zuvor zwischen dem Vorsitzen<strong>den</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> und <strong>der</strong> Betriebsleitung abgestimmt wur<strong>den</strong>. Hier<strong>bei</strong> hat jedes<br />

Beiratsmitglied <strong>die</strong> Möglichkeit Vorschläge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tagesordnung zu machen.<br />

Der Beirat fasst seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit. Er ist beschlussfähig, wenn<br />

ordnungsgemäß eingela<strong>den</strong> wurde.<br />

Mindestens einmal jährlich erhält <strong>der</strong> Beirat <strong>die</strong> Gelegenheit, auf einer Pressekonferenz<br />

über seine Tätigkeit zu berichten.


- 7 -<br />

Zusammensetzung und Berufungsverfahren<br />

Das Maßregelvollzugsgesetz bestimmt, <strong>den</strong> <strong>Beiräte</strong>n sollen Personen aus unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Gruppen angehören. Sie sollen überwiegend Einwohner<br />

<strong>der</strong> Gemeinde sein, in <strong>der</strong> <strong>die</strong> Einrichtung liegt. Höchstens <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> des Beirates kann vom Rat <strong>der</strong> Gemeinde unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass<br />

es sich überwiegend um Einwohner <strong>der</strong> Gemeinde handelt, bestimmt wer<strong>den</strong>. Das<br />

Nähere regeln <strong>die</strong> Träger <strong>der</strong> Einrichtung in einer <strong>Geschäftsordnung</strong> (s. Anlage).<br />

Nach <strong>der</strong> <strong>Geschäftsordnung</strong> besteht <strong>der</strong> Beirat höchstens aus 24 Personen und<br />

setzt sich aus Vertretern folgen<strong>der</strong> gesellschaftlicher Gruppen und Institutionen<br />

zusammen:<br />

- <strong>der</strong> Standortgemeinde,<br />

- des Kreises <strong>bei</strong> kreisangehörigen Standortgemein<strong>den</strong>,<br />

- <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland,<br />

- <strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort zuständigen Kreispolizeibehörde bzw. des <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Standort zuständigen Polizeipräsi<strong>den</strong>ten,<br />

- <strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort zuständigen Kammern (Handwerkskammer und Industrie-<br />

und Handelskammer),<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretungen,<br />

- des Präsi<strong>den</strong>ten des Justizvollzugsamtes Rheinland (heute Landesjustizvollzugsamt<br />

Nordrhein-Westfalen),<br />

- <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften,<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Me<strong>die</strong>n,<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Wohlfahrtsverbände,<br />

- <strong>der</strong> Psychosozialen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft,<br />

- <strong>der</strong> Nachbarschaft.<br />

Vertreterinnen o<strong>der</strong> Vertreter des Dezernates Gesundheit, Heilpädagogische Heime<br />

des Landschaftsverbandes Rheinland und <strong>die</strong> Ombudsperson <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken sind berechtigt, an <strong>den</strong> Sitzungen teilzunehmen und haben ein<br />

Vortragsrecht. Die Bestellung <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> erfolgt durch Beschluss des<br />

jeweils zuständigen Krankenhausausschusses analog <strong>der</strong> Wahlzeiten <strong>der</strong> Kommunalvertretungen.<br />

Die Wie<strong>der</strong>bestellung ist zulässig.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berufung <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> ist, dass <strong>die</strong>se sich mit <strong>den</strong><br />

Zielen des Maßregelvollzuges und <strong>den</strong> Aufgaben des Beirates i<strong>den</strong>tifizieren.<br />

Die Beiratsmitglie<strong>der</strong> nehmen ihre Aufgaben als Ehrenamt wahr.


- 8 -<br />

Die Mitgliedschaft im Beirat endet <strong>für</strong> jedes Beiratsmitglied durch Rücktritt und mit<br />

Ausschei<strong>den</strong> aus <strong>der</strong> seiner Mitgliedschaft im Beirat zugrunde liegen<strong>den</strong> Funktion.<br />

In <strong>die</strong>sen Fällen besteht <strong>für</strong> <strong>die</strong> entsprechen<strong>den</strong> Institutionen und Gruppierungen ein<br />

Recht auf Nachbenennung.<br />

Unabhängig hiervon kann <strong>der</strong> jeweils zuständige Krankenhausausschuss nach<br />

Anhörung des Mitgliedes <strong>die</strong>ses von seiner Funktion entbin<strong>den</strong>, wenn ein wichtiger<br />

Grund vorliegt. Dieser liegt insbeson<strong>der</strong>e vor, wenn das Mitglied des Beirates seine<br />

Pflichten gröblich verletzt hat o<strong>der</strong> seine Tätigkeit nicht mehr ordnungsgemäß<br />

ausüben kann. Die Abberufung von durch <strong>den</strong> Rat <strong>der</strong> Standortgemeinde benannten<br />

Beiratsmitglie<strong>der</strong> erfolgt im Einvernehmen mit dem Rat.


- 9 -<br />

Die einzelnen <strong>Forensik</strong><strong>bei</strong>räte<br />

In <strong>den</strong> konstituieren<strong>den</strong> Beiratssitzungen hob <strong>der</strong> Dezernent des Dezernates Gesundheit,<br />

Heilpädagogische Heime, Herr Rainer Kukla, in seiner Begrüßungsansprache<br />

an <strong>die</strong> neu bestellten Beiratsmitglie<strong>der</strong> hervor, dass Be<strong>für</strong>chtungen und<br />

Ängste in <strong>der</strong> Bevölkerung ernst genommen wer<strong>den</strong> müssten, nur so lasse sich<br />

Verständnis und Akzeptanz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des Maßregelvollzuges gewinnen. Es<br />

werde daher eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> sein, sich über <strong>den</strong> Maßregelvollzug,<br />

so wie er in <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken ausgeführt wird, zu informieren,<br />

und damit selbst besser aufklären und einen Beitrag zur Akzeptanz leisten zu<br />

können.<br />

Die Beiratsmitglie<strong>der</strong> seien Bindeglie<strong>der</strong> zwischen Bevölkerung und <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken. Ihnen gebühre schon an <strong>die</strong>ser Stelle Dank, da sie sich ehrenamtlich <strong>die</strong>ser<br />

gesellschaftspolitisch schwierigen Aufgabe stellen wür<strong>den</strong>.<br />

Beirat Rheinische Kliniken Bedburg-Hau<br />

In <strong>der</strong> forensischen Psychiatrie <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau befan<strong>den</strong> sich<br />

zum 01.02.05 397 Patienten und Patientinnen <strong>bei</strong> 310 Sollbetten. Sie ist eine<br />

Maßregelvollzugseinrichtung <strong>für</strong> psychisch kranke Straftäter, <strong>die</strong> auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong><br />

§§ 63, 64, StGB o<strong>der</strong> 126 a Strafprozessordnung untergebracht sind.<br />

Betriebsleitung: Herr Dr. Alexan<strong>der</strong> Eckert (ärztlicher Leiter)<br />

Herr Jürgen Bongers (Leiter des Wirtschafts- und Verwaltungs<strong>die</strong>nstes)<br />

Herr Helmut Pischny (Leiter des Pflege- und Erziehungs<strong>die</strong>nstes)<br />

Ombudsfrau: Frau Siegrid Koch<br />

Mitglie<strong>der</strong><br />

Folgende 21 Mitglie<strong>der</strong>, <strong>die</strong> durch Beschluss des Krankenhausausschusses 4 <strong>der</strong><br />

Landschaftsversammlung Rheinland am 23.August 2000 bzw. nach Ausschei<strong>den</strong><br />

einzelner Mitglie<strong>der</strong> in späteren Sitzungen des Krankenhausausschusses bestellt<br />

wor<strong>den</strong> sind, gehörten dem <strong>Forensik</strong> - Beirat <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-<br />

Hau an:<br />

Standortgemeinde<br />

Herr Hans Geurts<br />

Bürgermeister


Herr Karl-Heinz Gebauer<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Jürgen Graven<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Günter van Meegen<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Theo Opgenorth<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Dirk Peters<br />

Stadtverordneter<br />

Vertreter des Kreises<br />

Herr Karl Buntenbroich<br />

Mitglied des Kreistages<br />

- 10 -<br />

Vertreter <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

Herr Albert Holzhauer<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Krankenhausausschusses 4 <strong>der</strong> 11. Landschaftsversammlung<br />

bis zum 12.04.03<br />

Vertreter <strong>der</strong> Kreispolizeibehörde<br />

Herr Karl Schaten bis 31.01.2002<br />

Herr Peter Groenewald ab 01.02.2002<br />

Vertreter <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer/Kreishandwerkerschaft<br />

Herr Mario Peter Goedhart<br />

Herr Achim Zirwes<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretung<br />

Herr Willy Scheuren<br />

ÖTV<br />

Vertreter des Justizvollzugsamt Rheinland<br />

Herr Ulrich Hötter bis zum 31.07.2004<br />

Leiter <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Gel<strong>der</strong>n


Vertreter <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften<br />

Frau Gabriele Schwärzl<br />

Evangelische Kirche<br />

Herr Heinz Schmidt<br />

Katholische Kirche<br />

örtliche Me<strong>die</strong>n<br />

Frau Ulrike Ulrich<br />

Antenne Nie<strong>der</strong>rhein<br />

örtliche Wohlfahrtsverbände<br />

Herr Theo Peters<br />

Diakonisches Werk Goch<br />

Psychosoziale Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

Herr Karl Peter Röhl<br />

Nachbarschaft<br />

- 11 -<br />

Herr Karl Heinz Pauls, verstorben am 19.04.2004<br />

Herr Michael Peters<br />

Herr Roland Walter<br />

Die konstituierende Sitzung des Beirates <strong>Forensik</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken<br />

Bedburg-Hau fand am 25. September 2000 statt. In ihr wurde Herr Bürgermeister<br />

Hans Geurts zum Vorsitzen<strong>den</strong> und Herr Albert Holzhauer zu seinem Stellvertreter<br />

gewählt.<br />

Während <strong>der</strong> ersten Wahlperiode tagte <strong>der</strong> Beirat <strong>Forensik</strong> in <strong>der</strong> Zeit vom<br />

25.09.2000 bis 07.09.2004 insgesamt 15 mal.<br />

Darüber hinaus fan<strong>den</strong> am 02.10.2001 und am 16.05.2002 Informationsfahrten zu<br />

<strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Düren und zur Justizvollzugsanstalt Gel<strong>der</strong>n statt.<br />

Des Weiteren besuchte <strong>der</strong> Beirat am 06.09.2002 im Stadttheater Emmerich das<br />

Theaterstück nach <strong>den</strong> Materialien von Jean Genet „ Von <strong>der</strong> Ungeheuerlichkeit ein<br />

Mensch zu sein „,in dem Häftlinge zusammen mit freien Schauspielern/innen auftraten.<br />

Das Stück thematisiert wichtige Themen des Justizvollzuges, <strong>die</strong> auch <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Maßregelvollzug von Bedeutung sind. Nicht zuletzt geht es in dem Stück darum,<br />

Ängste zwischen <strong>den</strong>en „drinnen“ und „draußen“ anzusprechen und gegenseitige<br />

Vorurteile zu thematisieren. Das Projekt basierte wesentlich auf <strong>den</strong> Erfahrungen mit<br />

einem Theaterprojekt <strong>der</strong> Berliner Haftanstalt Moabit aus dem Jahre 1997.


- 12 -<br />

In <strong>den</strong> ersten Sitzungen des Beirates stellte <strong>der</strong> Leitende Arzt, Herr Dr. Alexan<strong>der</strong><br />

Eckert, <strong>die</strong> „Forensischen Abteilungen“ vor. Bei Besichtigung von forensischen<br />

Häusern in <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau machten sich <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> mit<br />

<strong>den</strong> dort praktizierten therapeutischen Konzepten, Personalstrukturen, <strong>der</strong> Alltagsar<strong>bei</strong>t<br />

sowie mit baulichen Gegebenheiten vertraut.<br />

Die dort gewonnenen Erkenntnisse wur<strong>den</strong> durch <strong>die</strong> Besichtigung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken Düren noch vertieft.<br />

In <strong>der</strong> Sitzung des Beirates <strong>Forensik</strong> am 30.10.2001 referierte Herr Prof. Dr. med.<br />

Leygraf, vom Institut <strong>für</strong> Forensische Psychiatrie <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Essen<br />

zum Thema „Gefährlichkeitsprognosen <strong>bei</strong> psychisch kranken Straftätern“ im Ratssaal<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Bedburg-Hau. Zu <strong>die</strong>ser Sitzung waren nicht nur <strong>die</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong><br />

son<strong>der</strong>n auch weitere Personen aus <strong>den</strong> im Beirat vertretenen Gruppierungen<br />

und Interessengruppen eingela<strong>den</strong>. An <strong>den</strong> Vortrag schloss sich eine rege Diskussion<br />

an.<br />

Themenschwerpunkte des Beirates <strong>Forensik</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-<br />

Hau waren <strong>die</strong> Überbelegung und <strong>die</strong> zum Teil schlechten Unterbringungsbedingungen.<br />

Dementsprechend wurde ein beson<strong>der</strong>er Fokus auf <strong>den</strong> Ersatzneubau mit 90<br />

Betten <strong>für</strong> <strong>die</strong> forensische Psychiatrie sowie auf <strong>die</strong> Schaffung von Übergangslösungen,<br />

<strong>die</strong> bis zur Fertigstellung <strong>der</strong> neuen forensischen Standorte zu einer Kapazitätserweiterung<br />

von bis zu 100 Plätzen führen sollte, gerichtet.<br />

Die Zustimmung <strong>der</strong> Gemeinde Bedburg-Hau zur Errichtung des Ersatzneubaus<br />

hatte Signalwirkung <strong>für</strong> weitere Bauvorhaben an neuen <strong>Forensik</strong>standorten.<br />

Der Leiter des Maßregelvollzugsamtes des Landschaftsverbandes Rheinland, Herr<br />

Miguel Freund, <strong>der</strong> Verwaltungsleiter <strong>der</strong> Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken<br />

Bedburg Hau, Herr Jürgen Bongers, <strong>der</strong> Landesbeauftragte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Maßregelvollzug<br />

und Mitar<strong>bei</strong>ter sowie Mitar<strong>bei</strong>terinnen des Bau- und Liegenschaftsbetriebes Duisburg,<br />

Außenstelle Wesel, berichteten in verschie<strong>den</strong>en Sitzungen über konzeptionelle<br />

Planungen und Än<strong>der</strong>ungen des Ersatzneubaus.<br />

Der Spatenstich erfolgte am 25.06.2003, <strong>die</strong> voraussichtliche Fertigstellung soll in<br />

<strong>den</strong> nächsten Jahren erfolgen.<br />

Eingehend erörtert wur<strong>den</strong> auch <strong>die</strong> Sicherheitsstandards. In all seinen Beratungen<br />

während <strong>der</strong> Wahlperiode, machte <strong>der</strong> Beirat deutlich, dass <strong>die</strong> Sicherheit erste<br />

Priorität habe. Dementsprechend wurde seitens des Landesbeauftragten <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Maßregelvollzug auch das Rahmensicherheitskonzept <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ersatzneubau vorgestellt.<br />

In dem Zusammenhang recht kritisch begleitete <strong>der</strong> Beirat Entweichungen und<br />

Missbräuche von Vollzugslockerungen. Eine größere Anzahl von Entweichungen<br />

führte auf Initiative von Herrn Bürgermeister Geurts zur Einberufung einer Sicherheitskonferenz<br />

am 30.10.2002.


- 13 -<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> Sicherheitskonferenz waren Herr Geurts, Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Bedburg-Hau, Herr Holzhauer, Vorsitzen<strong>der</strong> des zuständigen Krankenhausausschusses,<br />

Herr Dönisch-Seidel, Landesbeauftragte des Maßregelvollzuges, <strong>der</strong><br />

Leiter <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Gel<strong>der</strong>n, sowie Vertreter des Landes, <strong>der</strong> Kreispolizeibehörde,<br />

des Maßregelvollzugsamtes des Landschaftsverbandes Rheinland<br />

und <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau.<br />

Als Ergebnis <strong>der</strong> Sicherheitskonferenz kam es zu einigen baulichen Än<strong>der</strong>ungen,<br />

weitere Zaunanlagen wur<strong>den</strong> errichtet, Pforten- mit Schleusenfunktion wur<strong>den</strong><br />

eingerichtet sowie u. a., <strong>die</strong> Personalbemessung überprüft. An <strong>den</strong> Gesetzgeber<br />

wurde <strong>die</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umkehr <strong>der</strong> Vollstrechungsreihenfolge <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich des<br />

§ 64 StGB formuliert.


Beirat Rheinische Kliniken Düren<br />

- 14 -<br />

In <strong>der</strong> forensischen Psychiatrie <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Düren befan<strong>den</strong> sich<br />

zum 01.02.05 205 Patienten und Patientinnen <strong>bei</strong> 174 Sollbetten.<br />

Sie ist eine Maßregelvollzugseinrichtung <strong>für</strong> psychisch kranke Straftäter, <strong>die</strong> auf <strong>der</strong><br />

Grundlage des § 63 StGB untergebracht sind.<br />

Betriebsleitung: Herr Dr. Erhard Knauer (Ärztlicher Leiter)<br />

Herr Friedel Schulz (Leiter des Wirtschafts- und Verwaltungs<br />

<strong>die</strong>nstes)<br />

Frau Jutta Schlegel (Leiterin des Pflege- und Erziehungs-<br />

<strong>die</strong>nstes)<br />

Ombudsfrau: Frau Helga Quednau<br />

Mitglie<strong>der</strong><br />

Folgende 22 Mitglie<strong>der</strong> sind vom zuständigen Krankenhausausschuss 1 des<br />

Landschaftsverbandes Rheinland in seinen Sitzungen am 24.08.2000 und<br />

28.09.2000 bzw. in späteren Sitzungen nach Ausschei<strong>den</strong> einzelner Mitglie<strong>der</strong><br />

bestellt wor<strong>den</strong>.<br />

Vertreter <strong>der</strong> Standortgemeinde<br />

Herr Paul Larue<br />

Bürgermeister<br />

Frau Ulrike Braun<br />

Stadtverordnete<br />

Frau Simone Breuer<br />

Sachkundige Bürgerin<br />

Herr Rolf Delhougne<br />

Stadtverordneter<br />

Frau Eva- Maria Eschbach<br />

Leiterin des Weißen Rings<br />

Herr Lothar Golzheim<br />

Sachkundiger Bürger<br />

Herr Dieter Hansen<br />

Stadtverordneter


Frau Carmen Heller-Jansen<br />

Sachkundige Bürgerin<br />

Frau Käthe Hofrath<br />

Stadtverordnete<br />

Frau Heidemarie Meier-Grass<br />

Stadtverordnete<br />

Frau Ursula Otte<br />

Stadtverordnete<br />

Vertreter des Kreises<br />

- 15 -<br />

Herr Dr. Wolfgang Beyer bis zum Frühjahr 2003<br />

Herr Georg Beyß ab Frühjahr 2003<br />

Kreisverwaltung Düren<br />

Vertreter <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

Herr Wilhelm Herbrecht<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Krankenhausausschusses 1 <strong>der</strong> 11. Landschaftsversammlung<br />

Vertreter <strong>der</strong> Polizei<br />

Herr Werner Eismar<br />

Kreispolizeibehörde<br />

Handwerkskammer Aachen<br />

Dr. Arend Katterbach<br />

Vertreter des Justizvollzugsamtes Rheinland<br />

Herr Hartmut Fröhlich . bis zum Spätsommer 2003<br />

Herr Dr. Hans-Joachim Gries ab Herbst 2003<br />

Leiter <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Aachen<br />

Vertreter <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften<br />

Herr Pfarrer Rainer Gattys bis zum Sommer 2004<br />

Herr Pfarrer Alfred Bergrath ab Herbst 2004<br />

Katholische Kirche<br />

Herr Ulf Oplän<strong>der</strong><br />

Evangelische Kirche


Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Me<strong>die</strong>n<br />

Herr Dieter Hockel<br />

Lokaler Rundfunk Kreis Düren<br />

- 16 -<br />

Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Wohlfahrtsverbände<br />

Herr Johannes Veith bis zum Sommer 2003<br />

Frau Corinna Beck ab Sommer 2003<br />

Paritätischer Wohlfahrsverband<br />

Vertreter <strong>der</strong> Psychosozialen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

Herr Markus Stankewitz<br />

Vertreter <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

Frau Capune-Kitka bis zum Frühjahr 2001<br />

Herr Rüdiger Schulz ab Sommer 2001<br />

Der Beirat in Düren tagte in dem Zeitraum zwischen dem 04.10.2000 und September<br />

2004 insgesamt 15 mal. Die konstituierende Sitzung fand am 04. Oktober 2000 statt.<br />

Da<strong>bei</strong> wurde Herr Bürgermeister Paul Larue zum Vorsitzen<strong>den</strong> und Herr Lothar<br />

Golzheim zu seinem Stellvertreter gewählt.<br />

Im Januar 2002 lud <strong>der</strong> Beirat Herrn Prof. Dr. Leygraf (Essen) ein, <strong>der</strong> im Rahmen<br />

des Akzeptanzprogrammes einen Vortrag zu Gefährlichkeitsprognosen <strong>bei</strong> psychisch<br />

kranken Rechtsbrechern hielt. Die Veranstaltung fand in einem öffentlichen Rahmen<br />

im Haus 5, dem bis 1986 genutzten Vorgänger des forensischen Dorfes, statt. Sie<br />

wurde sowohl von zahlreichen Beiratsmitglie<strong>der</strong>n als auch von interessierten Bürgerinnen<br />

und Bürgern mit großem Interesse aufgenommen und fand ausführliche<br />

Resonanz in <strong>der</strong> lokalen Presse.<br />

Im April konnte in Düren durch Initiative <strong>der</strong> künstlerischen Leiterin des Theaters<br />

Düren und des Bürgermeisters ein Projekt realisiert wer<strong>den</strong>, das Theaterar<strong>bei</strong>t und<br />

Justizvollzug miteinan<strong>der</strong> verbindet. Die Gruppe „Theaterfocus“, <strong>der</strong> sowohl Strafgefangene<br />

mit Hafterleichterungen <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Gel<strong>der</strong>n als auch professionelle<br />

Schauspieler- und Schauspielerinnen angehörten, spielten am 26.04.2002 im<br />

Haus <strong>der</strong> Stadt eine dramatische Kollage nach Materialien von Jean Genet unter<br />

dem Titel “Von <strong>der</strong> Ungeheuerlichkeit ein Mensch zu sein“ vor.<br />

Die Aufführung wurde vom Beirat zum Anlass genommen, mit Besucherinnen und<br />

Besuchern das Gespräch über Ursachen bzw. Entwicklungen abweichen<strong>den</strong> Verhaltens<br />

und <strong>den</strong> Umgang mit forensischen Patienten zu vertiefen.


- 17 -<br />

Als Abschlussinitiative seiner Amtszeit führte <strong>der</strong> Beirat in <strong>der</strong> Mehrzweckhalle <strong>der</strong><br />

<strong>Rheinischen</strong> Kliniken Düren am 08.12.04 einen adventlichen Gesprächs- und<br />

Informationsnachmittag durch. In <strong>der</strong> Veranstaltung, zu <strong>der</strong> <strong>die</strong> Dürener Bürger und<br />

Bürgerinnen eingela<strong>den</strong> waren, und an <strong>der</strong> Patienten und Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken Düren teilnahmen, informierten <strong>die</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> über ihre Ar<strong>bei</strong>t<br />

und über Zukunftsperspektiven.<br />

In <strong>den</strong> ersten regulären Sitzungen wur<strong>den</strong> <strong>die</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> ausführlich in <strong>die</strong><br />

rechtlichen Grundlagen eingeführt und ihnen wurde das Behandlungskonzept <strong>der</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> forensische Psychiatrie durch <strong>den</strong> zuständigen Chefarzt, Herrn Schellbach-Matties,<br />

erläutert.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> wur<strong>den</strong> darüber hinaus mit <strong>der</strong> aktuellen Belegungssituation, dem<br />

Personalstand sowie mit <strong>den</strong> baulichen Gegebenheiten vertraut gemacht.<br />

Die Sitzungen in <strong>den</strong> Jahren 2000 und 2001 stan<strong>den</strong> im Zeichen <strong>der</strong> intensiv geführten<br />

Standortdebatte. Am 21. November 2000 hatte das Ministerium <strong>für</strong> Frauen,<br />

Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen über eine<br />

Pressemitteilung <strong>die</strong> Entlastung <strong>der</strong> bisherigen Maßregelvollzugseinrichtungen im<br />

Lande durch sechs neue Standorte einschließlich eines Spezialinstituts <strong>für</strong> Diagnostik<br />

in Essen angekündigt. Von <strong>den</strong> sechs neuen Standorten mit insgesamt 470<br />

Betten sollen jeweils drei im Rheinland und drei in Westfalen entstehen. Bis zur<br />

Überwindung <strong>der</strong> damit verbun<strong>den</strong>en Übergangszeit waren und sind <strong>die</strong> bestehen<strong>den</strong><br />

Standorte gefor<strong>der</strong>t, ausreichende Behandlungskapazitäten anzubieten. In<br />

<strong>die</strong>sem Kontext kam es in Düren zu <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Forensischen Abteilung II.<br />

In seinen Sitzungen verfolgte <strong>der</strong> Beirat <strong>die</strong> mit einer solchen Planung verbun<strong>den</strong>en<br />

Verän<strong>der</strong>ungen und Umstrukturierungen mit großem Interesse und brachte sich<br />

wie<strong>der</strong>holt engagiert mit Blick auf zu klärende Sicherheitsfragen ein. Zur Intensivierung<br />

einer fruchtbaren Zusammenar<strong>bei</strong>t bzw. zur Veranschaulichung lokaler Positionen<br />

führte <strong>der</strong> Beirat auch einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit dem<br />

Landesbeauftragten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Maßregelvollzug durch.<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Ausweitung des Platzangebotes verbun<strong>den</strong>en Sorgen und<br />

Ängste in <strong>der</strong> Bevölkerung kam es zwischen Beiratsmitglie<strong>der</strong>n und Anwohnern aus<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft zu informativen Gesprächen. Auch das von <strong>den</strong> in <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken in Düren tätigen Pädagogen entwickelte Schulkonzept zur kontinuierlichen<br />

Informations- und Unterrichtstätigkeit an <strong>den</strong> Schulen in <strong>der</strong> Stadt Düren<br />

wurde personell durch <strong>den</strong> Beirat unterstützt.<br />

Des Weiteren setzten sich <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Beirates mit Fragen <strong>der</strong> Entlassperspektiven<br />

forensischer Patienten auseinan<strong>der</strong>. Zu verschie<strong>den</strong>en Sitzungen<br />

wur<strong>den</strong> Referenten eingela<strong>den</strong>, <strong>die</strong> über langjährige Erfahrungen in <strong>der</strong> Vermittlung<br />

von Maßregelvollzugspatienten an weiterbehandelnde und weiter betreuende<br />

Einrichtungen verfügen. Die Erkenntnisse wur<strong>den</strong> danach an an<strong>der</strong>e Multiplikatoren<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit transportiert; so lud u. a. <strong>die</strong> Leiterin des Weißen Rings <strong>den</strong><br />

Klinikleiter und einen Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> forensischen Ambulanz zu einer Fortbildung<br />

zum Thema „Sicherheit durch qualifizierte Nachsorge“ ein, an <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />

Tätige und Hauptamtliche des Weissen Rings aus dem gesamten Rheinland teilnahmen.


- 18 -<br />

Beirat Rheinische Kliniken Langenfeld<br />

In <strong>der</strong> forensische Psychiatrie <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Langenfeld befan<strong>den</strong> sich<br />

zum 01.05.05 153 Patienten und Patientinnen <strong>bei</strong> 88 Sollbetten. Sie ist eine Maßregelvollzugseinrichtung<br />

<strong>für</strong> psychisch kranke Straftäter, <strong>die</strong> auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />

§ 63 StGB untergebracht sind.<br />

Betriebsleitung Herr Dr. Mathias Leipert (ärztlicher Leiter)<br />

Herr Holger Höhmann (Leiter des Wirtschafts- und Verwaltungs<strong>die</strong>nstes)<br />

Herr Rudolf Styrnal (Leiter des Pflege- und Erziehungs<strong>die</strong>nstes).<br />

Ombudsfrau: Frau Ilka Gassmann<br />

Mitglie<strong>der</strong><br />

Folgende 24 Mitglie<strong>der</strong> sind von dem <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Langenfeld<br />

zuständigen Krankenhausausschuss 2 des Landschaftsverbandes Rheinland in<br />

seiner Sitzung am 22.8.2000 bzw. in späteren Sitzungen nach Ausschei<strong>den</strong> <strong>der</strong><br />

ursprünglich benannten Mitglie<strong>der</strong> bestellt wor<strong>den</strong>.<br />

Vertreter <strong>der</strong> Standortgemeinde Langenfeld<br />

Herr Magnus Staehler<br />

Bürgermeister<br />

Herr Helmut Hoyer<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Ralf Erf<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Ralf Tillmanns<br />

Stadtverordneter<br />

Frau Dr. Hildegard Welfens<br />

Sachkundige Bürgerin<br />

Herr Josef Enchelmair bis zum 05.06.2001<br />

Frau Heidi Nass ab dem 05.06.200


Herr Bernhard Baer<br />

Stadtverordneter<br />

- 19 -<br />

Frau Elke Horbach bis zum 30.09.2001<br />

Herr Wolfgang Rieger ab dem 15.01.2001<br />

Stadtverordnete/r<br />

Herr Gerd-Peter Heinrichs<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Sven Langefeld bis zum 18.12.2001<br />

Herr Norbert Willems ab dem 17.09.2002<br />

Sachkundiger Bürger<br />

Herr Harald Degner<br />

Sachkundiger Bürger<br />

Herr Rolf-Dieter Gassen<br />

Stadtverordneter<br />

Vertreter des Kreises<br />

Herr Klaus Rohde<br />

Mitglied des Kreistages<br />

Vertreter <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

Frau Dorothee Gerstenberg,<br />

Vorsitzende des Krankenhausausschusses 2 <strong>der</strong> 11. Landschaftsversammlung<br />

Vertreter <strong>der</strong> Kreispolizeibehörde Mettmann<br />

Herr Christoph Frings bis zum 17.09.2002<br />

Herr Josef Völker ab dem 17.09.2002<br />

Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretungen<br />

Herr Wolfgang Zimmermann<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund Region Bergisch Land<br />

Vertreter des Landesjustizvollzugsamtes NRW<br />

Herr Wolfgang Wermke<br />

Leiter <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt in Remscheid<br />

Vertreter <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften<br />

Herr Winfried Schwarzer


Katholische Kirche<br />

Frau Luise Pawlowski<br />

Evangelische Kirche<br />

Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Me<strong>die</strong>n<br />

- 20 -<br />

Herr Andreas Voss bis zum 31.03.04<br />

Hans-Werner Jansen ab dem 29.06.04<br />

Langenfel<strong>der</strong> Wochenanzeiger<br />

Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Wohlfahrtsverbände<br />

Frau Anne Sprenger<br />

Paritätischer Wohlfahrsverband<br />

Vertreter <strong>der</strong> Psychosozialen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaften<br />

Herr Ralf Hasler<br />

Kreis Mettmann<br />

Vertreter <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

Herr Dr. Björn Brunhard<br />

Herr Hans Otte<br />

Der <strong>Forensik</strong>-Beirat Langenfeld hat zwölf mal getagt. Die konstituierende Sitzung<br />

fand am 13.12.2000 statt. Da<strong>bei</strong> wurde Herr Bürgermeister Magnus Staehler zum<br />

Vorsitzen<strong>den</strong> und Herr Gerd-Peter Heinrichs zum Stellvertreter gewählt.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Interesse fan<strong>den</strong> Themen zur Gefährlichkeitsprognose, zur Nachsorge<br />

und zur Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> Strafvollstreckungskammer.<br />

Herr Prof. Dr. Leygraf informierte <strong>den</strong> Beirat in einem detaillierten Vortag über <strong>die</strong><br />

Gefährlichkeitsprognose <strong>bei</strong> psychisch kranken Straftätern. Ein weiterer Vortrag<br />

befasste sich mit dem Thema „Nachsorge und Betreuung entlassener Patienten aus<br />

Sicht des Trägers, <strong>der</strong> freien Träger und <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Langenfeld“. Herr<br />

Bücheleres, Richter am Landgericht Düsseldorf, referierte über <strong>den</strong> Maßregelvollzug<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Strafvollstreckungskammer.<br />

In weiteren Sitzungen stellte <strong>die</strong> Chefärztin <strong>der</strong> forensischen Abteilung, Frau Muysers,<br />

ihre Abteilung vor. Sie erläuterte <strong>die</strong> Probleme <strong>der</strong> Überbelegung <strong>der</strong> Aufnahme-<br />

und Krisenstation und beschrieb <strong>die</strong> Aufgaben und Sicherheitsmaßnahmen <strong>der</strong><br />

einzelnen forensischen Stationen.<br />

Der ärztliche Leiter, Herr Dr. Leipert, erläuterte <strong>die</strong> Problematik <strong>der</strong> Unterbringung<br />

von forensischen Patienten auf allgemein-psychiatrischen Stationen. Dies habe


- 21 -<br />

Auswirkungen auf das Alltagsgeschäft und führe zu Einschränkungen in <strong>der</strong> Konzeption<br />

einiger Stationen.<br />

Den Mitglie<strong>der</strong>n wurde eine Führung durch <strong>die</strong> forensischen Stationen angeboten. Es<br />

wur<strong>den</strong> neben <strong>der</strong> Aufnahme- und Krisenstation drei Behandlungsstationen begangen.<br />

In mehreren Sitzungen stellte <strong>der</strong> Leiter des Wirtschafts- und Verwaltungs<strong>die</strong>nstes,<br />

Herr Höhmann, <strong>den</strong> Umbau von Haus 15 vor. Der Beirat ließ sich über <strong>den</strong> Sicherheitsstandard,<br />

insbeson<strong>der</strong>e über <strong>die</strong> Sicherung durch <strong>den</strong> Außenzaun und das<br />

Schleusensystem, <strong>bei</strong> welchem <strong>die</strong> Türen gegeneinan<strong>der</strong> verriegelt wer<strong>den</strong>, unterrichten.<br />

Der Beirat nahm sich auch des Themas „Aktuelle Standort-Diskussion“ an. Die<br />

Trägerverwaltung informierte darüber, dass das Land NRW sechs neue Standorte<br />

mit insgesamt 470 Plätzen geplant habe, wovon drei im Rheinland und drei in<br />

Westfalen verwirklicht wer<strong>den</strong> sollen. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang lud <strong>der</strong> Beirat Herrn<br />

Uwe Dönisch-Seidel, Landesbeauftragten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Maßregelvollzug, in eine seiner<br />

Sitzungen ein. Herr Dönisch-Seidel berichtete über <strong>den</strong> Stand <strong>der</strong> Bauvorhaben. Im<br />

Anschluss daran fand eine rege Diskussion um das Thema „Personalbemessung“<br />

statt.<br />

Die Trägerverwaltung informierte <strong>den</strong> Beirat ebenfalls über <strong>den</strong> aktuellen Stand <strong>der</strong><br />

Übergangslösungen, welche <strong>den</strong> Zeitraum bis zur Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen<br />

Standorte überbrücken und zu einer Entlastung <strong>der</strong> Überbelegungen in <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong><br />

führen sollen.<br />

Der <strong>Forensik</strong>-Beirat beschäftigte sich außerdem mit <strong>den</strong> Beson<strong>der</strong>en Vorkommnissen<br />

aus <strong>der</strong> forensischen Abteilung. Hierzu gehören Entweichungen von forensischen<br />

Patienten sowie sonstige Ereignisse, <strong>die</strong> vom regulären Geschehen abweichen,<br />

zum Beispiel Gewalttätigkeiten, Ausbruchsversuch, Bandstiftung etc..<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> ließen sich über <strong>die</strong> Situation <strong>der</strong> Pflegekräfte auf <strong>den</strong> forensischen<br />

Stationen und <strong>den</strong> allgemein-psychiatrischen Stationen, auf <strong>den</strong>en <strong>Forensik</strong>er<br />

untergebracht sind, unterrichten. Die pflegerischen Stationsleitungen von drei<br />

Stationen erläuterten ihre tägliche Ar<strong>bei</strong>t mit <strong>den</strong> Patienten. Hervorgehoben wurde<br />

u.a. <strong>der</strong> hohe Anteil an examinierten Pflegekräften, <strong>der</strong> Aufbau gegenseitigen<br />

Vertrauens, sowie Gespräche und Erfahrungen, welche viel zur inneren Sicherheit<br />

auf <strong>den</strong> Stationen <strong>bei</strong>trügen. Auch werde großen Wert auf regelmäßige Fortbildung,<br />

schwerpunktmäßig in <strong>den</strong> Bereichen Mitar<strong>bei</strong>ter-Führung, Kostenmanagement,<br />

Coaching und Qualitätssicherung gelegt. Mit Hilfe <strong>der</strong> „Kooperativen Führung“ werde<br />

<strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Patienten zusammengeführt. Regelmäßiger Austausch mit<br />

<strong>den</strong> Pflegeleitungen an<strong>der</strong>er Kliniken sowie externe Supervision sorgen da<strong>bei</strong> <strong>für</strong><br />

Synergieeffekte und neue Anregungen.


Beirat Rheinische Kliniken Viersen<br />

- 22 -<br />

In <strong>der</strong> forensischen Psychiatrie <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen befan<strong>den</strong> sich zum<br />

01.02.05 163 Patienten und Patientinnen <strong>bei</strong> 113 Sollbetten.<br />

Sie ist eine Maßregelvollzugseinrichtung <strong>für</strong> psychisch kranke Straftäter, <strong>die</strong> auf <strong>den</strong><br />

Grundlagen <strong>der</strong> §§ 63 und 64 StGB untergebracht sind.<br />

Betriebsleitung: Herr Dr. Rainer Pöppe (ärztlicher Leiter)<br />

Herr Jürgen Bongers (kommissarischer Leiter des Wirt-<br />

schafts- und Verwaltungs<strong>die</strong>nstes)<br />

Herr Jörg Mielke (Leiter des Pflege- und<br />

Erziehungs<strong>die</strong>nstes)<br />

Ombudsperson: Herr Josef Hopp<br />

Mitglie<strong>der</strong><br />

Der <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen zuständige Krankenhausausschuss 3 des<br />

Landschaftsverbandes Rheinland hat folgende 20 Mitglie<strong>der</strong> des Beirates in seiner<br />

Sitzung am 21.08.2000 bzw. in späteren Sitzungen nach Ausschei<strong>den</strong> <strong>der</strong> ursprünglich<br />

benannten Mitglie<strong>der</strong> bestellt<br />

Vertreter <strong>der</strong> Standortgemeinde<br />

Herr Helmut Beckers<br />

Stadtverordneter<br />

Herr Josef Hopp bis zum 01.09.2002<br />

Dr. Paul Schrömges ab 01.09.2002<br />

Stadtverordneter<br />

Frau Bettina Gläser-Kurth<br />

Stadtverordnete/ Gleichstellungsbeauftragte<br />

Frau Renate Mihm-Werth<br />

Stadtverordnete<br />

Herr Adolf Thelen<br />

Stadtverordneter<br />

Vertreter des Kreises<br />

Herr Horst Bonus


Stadtverordneter<br />

- 23 -<br />

Frau Gabriele Cuylen<br />

Kreisverwaltung/Gleichstellungsbeauftragte<br />

Herr Josef Kampe<br />

Kreistagsabgeordneter<br />

Herr Norbert Menges<br />

Kreistagsabgeordneter<br />

Frau Gudrun Weidl<br />

Kreisgesundheitsamt<br />

Vertreter <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

Herr Fritz Meies<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Krankenhausausschusses 3 <strong>der</strong> 11. Landschaftsversammlung<br />

Vertreter <strong>der</strong> Polizei<br />

Frau Christa Schmitz<br />

Kreispolizeibehörde<br />

Handwerkskammer Aachen<br />

Herr Helmut Trienekens bis Mitte 2003<br />

IHK<br />

Örtliche Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretungen<br />

Frau Brigitte von Wirth<br />

ÖTV<br />

Vertreter des Justizvollzugsamtes Rheinland<br />

Herr Robert Dammann bis zum 20.01.2003<br />

Frau Katja Grafweg ab dem 20.01.2003<br />

Leiter <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt Willich<br />

Vertreter <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften<br />

Frau Monika Czupalla<br />

Katholische Kirche<br />

Herr Sieghard Schwinning<br />

Evangelische Kirche


- 24 -<br />

Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Wohlfahrtsverbände<br />

Herr Peter Babinetz<br />

Caritasverband<br />

Vertreter <strong>der</strong> Psychosozialen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

Herr Hans-Rainer Hubbes<br />

Leiter <strong>der</strong> Drogenberatung Viersen<br />

Vertreter <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

Herr Wolfgang Weiß<br />

Die konstituierende Sitzung fand am 28. September 2000 statt. Da<strong>bei</strong> wurde Herr<br />

Fritz Meies zum Vorsitzen<strong>den</strong> gewählt. Die Wahl seiner Stellvertreterin, Frau<br />

Renate Mihm-Werth, erfolgte in <strong>der</strong> Sitzung am 18. Dezember 2000.<br />

Der Beirat <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong> an <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen hat insgesamt 7 mal<br />

getagt<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Beirat galt ein beson<strong>der</strong>es Interesse <strong>der</strong> Einschätzbarkeit <strong>der</strong><br />

Gefährlichkeit von Maßregelvollzugspatienten. Dementsprechend wurde Herr Prof.<br />

Dr. Leygraf zu dem Thema „Gefährlichkeitsprognosen“ eingela<strong>den</strong>.<br />

Schwerpunktmäßig informierten sich <strong>die</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> über <strong>den</strong> Aufbau und <strong>die</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>t in <strong>den</strong> forensischen Abteilungen. Hierzu fan<strong>den</strong> Führungen über <strong>die</strong> Stationen<br />

statt. Der Leitende Arzt <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen, Herr Dr. Pöppe, stellte in<br />

einem Vortrag <strong>den</strong> Behandlungsbereich alkoholabhängiger Patienten vor.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit galt dem geplanten Neubau-Vorhaben <strong>Forensik</strong> <strong>für</strong><br />

74 Plätze auf dem Gelände <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen und <strong>der</strong> Schaffung von<br />

baulichen Übergangslösungen bis zur Fertigstellung <strong>der</strong> neuen Standorte.<br />

Mehrere Beiratssitzungen befassten sich mit <strong>den</strong> Fragestellungen um <strong>die</strong> Bauvorhaben,<br />

wo<strong>bei</strong> <strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>n durch Vertreter <strong>der</strong> Trägerverwaltung aus Köln und durch<br />

<strong>die</strong> Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Viersen <strong>der</strong> jeweilige Sachstand zeitnah<br />

vermittelt wurde.<br />

Weitere Themen waren <strong>die</strong> ausreichende Personalbemessung und <strong>die</strong> Nachsorge.


- 25 -<br />

Resümee <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong><br />

Der Landschaftsverband Rheinland als Träger <strong>der</strong> Maßregelvollzugseinrichtungen in<br />

Bedburg-Hau, Düren, Langenfeld und Viersen hat an <strong>den</strong> vier Standorten im Jahr<br />

2000 jeweils einen Beirat <strong>für</strong> <strong>Forensik</strong> eingerichtet.<br />

Ohne <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> in <strong>den</strong> Planungs<strong>bei</strong>räten an <strong>den</strong> neuen Standorten in Essen und<br />

Köln hinzuzurechnen, ar<strong>bei</strong>teten am Ende <strong>der</strong> Wahlperiode 77 Repräsentanten <strong>der</strong><br />

Standortgemein<strong>den</strong>, von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen<br />

sowie Vertreter <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürgerinnen ehrenamtlich als Mitglie<strong>der</strong><br />

in <strong>den</strong> <strong>Beiräte</strong>n mit. Ihnen gebührt Dank <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses wichtige bürgerschaftliche<br />

Engagement.<br />

Festzuhalten bleibt, dass zunächst <strong>bei</strong> allen Beiratsmitglie<strong>der</strong>n ein großes Informationsbedürfnis<br />

über rechtliche Grundlagen, Klientel, Therapiekonzepte und Behandlungsmöglichkeiten<br />

bzw. –erfolge bestand. Kritisch hinterfragt wur<strong>den</strong> Zwischenfälle,<br />

auch „Beson<strong>der</strong>e Vorkommnisse“ genannt, <strong>die</strong> eine öffentliche Berichterstattung<br />

auslösten. Auch hier konnte durch eine umfassende Berichterstattung viel Unsicherheit<br />

abgebaut und Vertrauen aufgebaut wer<strong>den</strong>. Die Bürger und Kommunalpolitiker<br />

<strong>der</strong> einzelnen Standortgemein<strong>den</strong> hatten durch sachgerecht aufgear<strong>bei</strong>tete Informationen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, ihre vielleicht auf Nichtwissen aufgebauten Vorurteile über<br />

straffällig gewor<strong>den</strong>e psychisch kranke Menschen zu revi<strong>die</strong>ren.<br />

Ein großes Interesse bestand in allen <strong>Beiräte</strong>n an baulichen Erweiterungen o<strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Standorten. Die Zahl <strong>der</strong> Maßregelvollzugspatienten/-patientinnen<br />

ist in allen <strong>Rheinischen</strong> Kliniken, d. h. nicht nur an <strong>den</strong> vier<br />

forensischen Standorten, im Zeitraum zwischen dem 01. Dezember 2000 und dem<br />

01.Dezember 2004 von 817 auf 1024 angestiegen. Die Frage <strong>der</strong> Überbelegung und<br />

Unterbringung von Maßregelvollzugspatienten ist insoweit ein wesentliches Anliegen<br />

<strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken.<br />

Insgesamt ist es durch <strong>die</strong> Berufung <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> zu einer stärkeren Kooperation<br />

zwischen <strong>der</strong> jeweiligen Maßregelvollzugseinrichtung, <strong>den</strong> politischen Vertretern <strong>der</strong><br />

einzelnen Standortgemein<strong>den</strong> und <strong>den</strong> Bürgern gekommen.<br />

Auf Initiative einiger <strong>Beiräte</strong> fand eine Vielzahl von <strong>bei</strong>ratsübergreifen<strong>den</strong> Akzeptanz<br />

för<strong>der</strong>n<strong>den</strong> Maßnahmen statt, <strong>die</strong> zu einem intensiverem Bündnis zwischen <strong>den</strong><br />

Kliniken und <strong>der</strong> Standortgemeinde geführt haben.<br />

Als Resümee bleibt daher festzuhalten, dass <strong>die</strong> <strong>Beiräte</strong> ihre Aufgaben erfüllt haben.<br />

Ihrer Ar<strong>bei</strong>t gebührt ein hoher Stellenwert. Die Diskussionen in <strong>den</strong> <strong>Beiräte</strong>n und<br />

über <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> in <strong>der</strong>en Organisationen und in <strong>die</strong> Bürgerschaft<br />

hinein, haben zu einer Versachlichung des Themas „Maßregelvollzug“ geführt. Das<br />

Verständnis in <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des Maßregelvollzuges konnte


- 26 -<br />

geför<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>, insoweit sind <strong>die</strong> Einrichtungen und <strong>der</strong>en Fachpersonal in ihrer<br />

Ar<strong>bei</strong>t unterstützt wor<strong>den</strong>.<br />

Nicht zuletzt kommt <strong>die</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> hierdurch auch dem Wohl <strong>der</strong> Patienten<br />

und Patientinnen zugute, was in <strong>der</strong> Folge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung behilflich ist.<br />

Durch <strong>die</strong> kritische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit „Beson<strong>der</strong>en Vorkommnissen“ in<br />

einzelnen Kliniken konnten auch Missstände und <strong>der</strong>en Ursachen erkannt und<br />

behoben wer<strong>den</strong>.<br />

Aufgrund des hohen Stellenwertes, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> zugeschrieben wurde,<br />

entschied sich das Land zusammen mit <strong>den</strong> Landschaftsverbän<strong>den</strong> auch an <strong>den</strong><br />

geplanten neuen forensischen Einrichtungen im Rheinland und Westfalen-Lippe<br />

Planungs<strong>bei</strong>räte analog dem Vorbild <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> an <strong>den</strong> schon vorhan<strong>den</strong>en forensischen<br />

Standorten einzurichten. Unter <strong>der</strong> Trägerschaft des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland wur<strong>den</strong> somit im Rheinland in Essen und Köln zwei weitere <strong>Beiräte</strong><br />

eingerichtet, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Planung und <strong>den</strong> Bau bis zur Inbetriebnahme <strong>die</strong>ser <strong>bei</strong><strong>den</strong><br />

Maßregelvollzugseinrichtungen begleiten sollen.


Anhang<br />

- 27 -


- 28 -<br />

<strong>Geschäftsordnung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Beiräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Forensik</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland<br />

beschlossen vom Landschaftsausschuss <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

am 16.07.04<br />

Präambel<br />

Der Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland ist gemäß § 29 <strong>der</strong> am<br />

16.07.1999 in Kraft getretenen Neufassung des Maßregelvollzugsgesetzes Nordrhein-Westfalen<br />

(MRVG NRW) als untere staatliche Maßregelvollzugsbehörde<br />

zuständig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchführung <strong>der</strong> Maßregeln <strong>der</strong> Besserung und Sicherung in<br />

einem psychiatrischen Krankenhaus o<strong>der</strong> einer Entziehungsanstalt gemäß <strong>den</strong> §§<br />

63, 64 StGB.<br />

Diese Aufgabe nimmt <strong>der</strong> Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>den</strong> forensischen Abteilungen <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau, Düren,<br />

Langenfeld und Viersen wahr.<br />

§ 1<br />

<strong>Beiräte</strong> / Aufgaben<br />

(1) Bei <strong>den</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken Bedburg-Hau, Düren, Langenfeld und Viersen wird<br />

je ein Beirat gegründet.<br />

(2) Aufgaben des Beirates sind <strong>die</strong> Beratung <strong>der</strong> Einrichtung in konzeptionellen und<br />

organisatorischen Fragen des Maßregelvollzuges, <strong>die</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong><br />

Einrichtung, <strong>die</strong> Hilfe <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten<br />

und <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung des Verständnisses und <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgaben des<br />

Maßregelvollzuges in <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />

(3) Die Mitglie<strong>der</strong> des Beirates können sich über Fragen <strong>der</strong> inhaltlichen und organisatorischen<br />

Durchführung des Maßregelvollzuges, insbeson<strong>der</strong>e über Therapie- und<br />

Sicherheitskonzepte von <strong>der</strong> jeweiligen Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken<br />

unterrichten lassen sowie <strong>die</strong> Einrichtungen des Maßregelvollzuges besichtigen. Sie<br />

sind nicht an Entscheidungen beteiligt, <strong>die</strong> sich auf bestimmte Patientinnen/Patienten<br />

und auf therapeutische Konzepte beziehen.


- 29 -<br />

§ 2<br />

Zusammensetzung des Beirates<br />

(1) Der Beirat besteht aus höchstens 24 Personen.<br />

Sie sollen überwiegend Einwohner <strong>der</strong> Gemeinde sein, in <strong>der</strong> <strong>die</strong> Einrichtung liegt.<br />

Höchstens <strong>die</strong> Hälfte, d. h. 12, <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Beirates kann vom Rat <strong>der</strong> Gemeinde<br />

bestimmt wer<strong>den</strong>. Den <strong>Beiräte</strong>n sollten Personen aus folgen<strong>den</strong> gesellschaftlichen<br />

Gruppen angehören:<br />

- <strong>der</strong> Standortgemeinde<br />

- des Kreises <strong>bei</strong> kreisangehörigen Standortgemein<strong>den</strong><br />

- <strong>der</strong> Landschaftsversammlung Rheinland<br />

- <strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort zuständigen Kreispolizeibehörde bzw. <strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort<br />

zuständige Polizeipräsi<strong>den</strong>t<br />

- <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort zuständigen Kammern (Handwerkskammer und Industrie- und<br />

Handelskammer)<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Ar<strong>bei</strong>tnehmervertretungen<br />

- des Präsi<strong>den</strong>ten des Justizvollzugsamtes Rheinland<br />

- <strong>der</strong> Glaubensgemeinschaften<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Me<strong>die</strong>n<br />

- <strong>der</strong> örtlichen Wohlfahrtsverbände<br />

- <strong>der</strong> Psychosozialen Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

- <strong>der</strong> Nachbarschaft.<br />

(2) Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> sind zu einer vertrauensvollen Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>der</strong><br />

Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Beirat gegründet wurde,<br />

verpflichtet.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ihre Berufung ist, dass sie sich mit <strong>den</strong> Zielen des Maßregelvollzuges<br />

und <strong>den</strong> Aufgaben des Beirates im Sinne des § 1 <strong>der</strong> <strong>Geschäftsordnung</strong><br />

i<strong>den</strong>tifizieren.<br />

§ 3<br />

Bestellung<br />

(1) Die Bestellung <strong>der</strong> Beiratsmitglie<strong>der</strong> erfolgt durch Beschluss des jeweils zuständigen<br />

Krankenhausausschusses.<br />

(2) Die Bestellung zu Mitglie<strong>der</strong>n des Beirates erfolgt analog <strong>der</strong> Wahlzeiten <strong>der</strong><br />

Kommunalvertretungen. Die Wie<strong>der</strong>bestellung ist zulässig.


- 30 -<br />

§ 4<br />

Abberufungs- / Rücktrittsmöglichkeit / Beendigung des Mandats<br />

(1) Der jeweils zuständige Krankenhausausschuss kann nach Anhörung des Mitgliedes<br />

des Beirates <strong>die</strong>ses von seiner Funktion entbin<strong>den</strong>, wenn ein wichtiger Grund<br />

vorliegt. Ein wichtiger Grund liegt insbeson<strong>der</strong>e vor, wenn das Mitglied des Beirates<br />

seine Pflichten gröblich verletzt hat o<strong>der</strong> seine Tätigkeit nicht mehr ordnungsgemäß<br />

ausüben kann. Die Abberufung von durch <strong>den</strong> Rat bestellten Beiratmitglie<strong>der</strong>n erfolgt<br />

im Einvernehmen mit dem Rat.<br />

(2) Das Mitglied des Beirates kann je<strong>der</strong>zeit ohne Angabe von Grün<strong>den</strong> von seinem<br />

Amt zurücktreten.<br />

(3) Bei Beiratsmitglie<strong>der</strong>n endet <strong>die</strong> Mitgliedschaft im Beirat außer durch Zeitablauf<br />

mit Ausschei<strong>den</strong> aus <strong>der</strong> ihrer Mitgliedschaft im Beirat zugrunde liegen<strong>den</strong> Funktion.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall besteht das Recht auf Nachbenennung.<br />

§ 5<br />

Beschlussfähigkeit / Abstimmungen / Vorsitz<br />

(1) Der Beirat ist beschlussfähig, wenn ordnungsgemäß eingela<strong>den</strong> wurde.<br />

(2) Der Beirat fasst <strong>die</strong> Beschlüsse mit Stimmenmehrheit.<br />

(3) Der Beirat wählt aus seiner Mitte eine Vorsitzende o<strong>der</strong> einen Vorsitzen<strong>den</strong> und<br />

eine Stellvertreterin o<strong>der</strong> einen Stellvertreter.<br />

§ 6<br />

Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführung des Beirates liegt <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Betriebsleitung <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong><br />

Kliniken, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Beirat gegründet wurde.


- 31 -<br />

§ 7<br />

Sitzungen<br />

(1) Der Beirat soll mindestens einmal im Vierteljahr tagen.<br />

(2) Der Beirat wird von <strong>der</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> o<strong>der</strong> von dem Vorsitzen<strong>den</strong> o<strong>der</strong> auf<br />

dessen Wunsch von <strong>der</strong> Betriebsleitung eingela<strong>den</strong>.<br />

(3) Die Vorsitzende o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vorsitzende stellt im Benehmen mit <strong>der</strong> Betriebsleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken <strong>die</strong> Tagesordnung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sitzung des Beirates auf.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> können je<strong>der</strong>zeit Vorschläge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tagesordnung benennen.<br />

(4) Die Sitzungen des Beirates sind nichtöffentlich.<br />

(5) Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Betriebsleitung und <strong>die</strong> Vertreterinnen o<strong>der</strong> Vertreter des<br />

Dezernates Gesundheit, Heilpädagogische Heime des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland sind berechtigt, an <strong>den</strong> Sitzungen des Beirates teilzunehmen und haben<br />

ein Vortragsrecht. Die Ombudsperson <strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken ist berechtigt, an <strong>den</strong><br />

Sitzungen des Beirates teilzunehmen und hat ein Vortragsrecht.<br />

(6) Die Mitglie<strong>der</strong> des Beirates haben ein Fragerecht an <strong>die</strong> jeweilige Betriebsleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken und an <strong>die</strong> Trägerverwaltung. Außerhalb <strong>der</strong> Sitzungen sind<br />

Fragen über <strong>die</strong> Vorsitzende o<strong>der</strong> <strong>den</strong> Vorsitzen<strong>den</strong> an <strong>die</strong> jeweilige Betriebsleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Rheinischen</strong> Kliniken zu richten.<br />

§ 8<br />

Bericht / Pressekonferenz<br />

(1) Die Geschäftsführung des Beirates erstellt unmittelbar nach je<strong>der</strong> Sitzung ein Sitzungsprotokoll<br />

und leitet <strong>die</strong>ses Sitzungsprotokoll weiter an <strong>die</strong> örtliche Betriebsleitung,<br />

<strong>den</strong> zuständigen Krankenhausausschuss und das Dezernat Gesundheit,<br />

Heilpädagogische Heime des Landschaftsverbandes Rheinland.<br />

(2) Der Beirat erhält mindestens einmal jährlich Gelegenheit, auf einer Pressekonferenz<br />

über seine Tätigkeit zu berichten.


- 32 -<br />

§ 9<br />

Verschwiegenheitspflicht / Datenschutz<br />

(1) Die Mitglie<strong>der</strong> des Beirates sind verpflichtet, über alle Angelegenheiten, <strong>die</strong> ihnen<br />

im Rahmen ihrer Tätigkeit bekannt wer<strong>den</strong>, insbeson<strong>der</strong>e über <strong>die</strong> Namen <strong>der</strong><br />

Patientinnen und Patienten, Verschwiegenheit zu bewahren. Dies gilt auch nach<br />

Beendigung ihrer Tätigkeit.<br />

(2) Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Beiräte</strong> dürfen ohne Genehmigung des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland über Angelegenheiten, über <strong>die</strong> sie Verschwiegenheit zu wahren haben,<br />

we<strong>der</strong> vor Gericht noch außergerichtlich Aussagen o<strong>der</strong> Erklärungen abgeben.<br />

(3) Die Offenbarung personenbezogener Daten von Beschäftigten des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland sowie von Patientendaten, insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>die</strong> Einsichtnahme<br />

in und <strong>die</strong> Auskunft aus Patientenakten, gegenüber dem Beirat o<strong>der</strong> einzelnen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des Beirates ist unzulässig, es sei <strong>den</strong>n, es liegt eine vorherige<br />

schriftliche Einwilligung <strong>der</strong>/des Betroffenen vor, <strong>bei</strong> Beschäftigten des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland darüber hinaus <strong>die</strong>jenige des Dienstvorgesetzten.<br />

§ 10<br />

Ehrenamt / Auslagen<br />

(1) Das Amt des Beirates ist ein Ehrenamt.<br />

(2) Die Mitglie<strong>der</strong> des Beirates haben Anspruch auf Erstattung ihrer Reisekosten.<br />

Diese wer<strong>den</strong> nur <strong>für</strong> Reisen innerhalb des Versorgungsgebietes <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Kliniken des Beirates, zu <strong>den</strong> Sitzungen des Beirates, zur Geschäftsstelle des<br />

Beirates und zu Terminen in <strong>der</strong> Zentralverwaltung des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland erstattet.<br />

(3) Die im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausübung des Beirates aufzubringen<strong>den</strong> Mittel<br />

wer<strong>den</strong> vom Träger bereitgestellt.<br />

§ 11<br />

In Kraft treten<br />

Diese <strong>Geschäftsordnung</strong> tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.


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