08.07.2016 Aufrufe

Jahrbuch »Innovativer Staat« 2016

Als Veranstalter des »Zukunftskongress Staat & Verwaltung« unter Schirmherrschaft des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière versammeln wir einmal im Jahr das »Who is Who« der Verwaltungsmodernisierung und des E-Government bestehend aus Experten der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Das Jahrbuch »Innovativer Staat« 2016, das im Juni 2016 erschien, wirkt hier ergänzend und wie ein Katalysator für das Positionieren von Veränderungsthemen in den Verwaltungen Deutschlands: Es bietet einen Rück- und Ausblick auf den Zukunftskongress, informiert über Erreichtes und noch zu Erreichendes und nimmt Lösungsansätze mit einer besonderen methodischen Analyse in sein praxisorientiertes Visier. Zugleich versammelt es die wichtigsten Lösungsanbieter, Treiber und Partner für den modernen und effizienten Staat. Eingebettet in die finale Bewerbung des 4. Zukunftskongresses erreicht es mit einer Auflage von 8.000 Exemplaren eine besondere Wahrnehmung. › Leitartikel kenntnisreicher Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft › Zahlreiche Beiträge zu Politik & Strategien, Prozessoptimierung & Digitalisierung, Finanzen & Investitionen, Personal & Kompetenzen in Bund, Ländern und Kommunen › Unternehmensporträts & Best-Practices der führenden Unternehmen (insbesondere auch im Hinblick auf zusätzliche soziale, umweltbezogene und innovative Aspekte) › Aus aktuellem Anlass: Sonderteil Zuwanderung & Verwaltung; öffentliches Auftragswesen; Bürokratieabbau & bessere Rechtsetzung

Als Veranstalter des »Zukunftskongress Staat & Verwaltung« unter Schirmherrschaft des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière versammeln wir einmal im Jahr das »Who is Who« der Verwaltungsmodernisierung und des E-Government bestehend aus Experten der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft und der Wissenschaft.

Das Jahrbuch »Innovativer Staat« 2016, das im Juni 2016 erschien, wirkt hier ergänzend und wie ein Katalysator für das Positionieren von Veränderungsthemen in den Verwaltungen Deutschlands: Es bietet einen Rück- und Ausblick auf den Zukunftskongress, informiert über Erreichtes und noch zu Erreichendes und nimmt Lösungsansätze mit einer besonderen methodischen Analyse in sein praxisorientiertes Visier. Zugleich versammelt es die wichtigsten Lösungsanbieter, Treiber und Partner für den modernen und effizienten Staat. Eingebettet in die finale Bewerbung des 4. Zukunftskongresses erreicht es mit einer Auflage von 8.000 Exemplaren eine besondere Wahrnehmung.

› Leitartikel kenntnisreicher Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft
› Zahlreiche Beiträge zu Politik & Strategien, Prozessoptimierung & Digitalisierung, Finanzen & Investitionen, Personal & Kompetenzen in Bund, Ländern und Kommunen
› Unternehmensporträts & Best-Practices der führenden Unternehmen (insbesondere auch im Hinblick auf zusätzliche soziale, umweltbezogene und innovative Aspekte)
› Aus aktuellem Anlass: Sonderteil Zuwanderung & Verwaltung; öffentliches Auftragswesen; Bürokratieabbau & bessere Rechtsetzung

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17. Edition<br />

<strong>Jahrbuch</strong><br />

Innovativer Staat <strong>2016</strong><br />

Der Wegweiser für Verwaltungsmodernisierung und<br />

Digital Government in Bund, Ländern und Kommunen<br />

Weitere Informationen:<br />

www.wegweiser.de · www.zukunftskongress.info · www.innovativer-staat.org<br />

<strong>Jahrbuch</strong><br />

› Die Strategien von Bund und Ländern ab Seite 11<br />

› „Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong>“<br />

ab Seite 109<br />

› Sonderteil: Digitalisierung und<br />

Prozessoptimierung zur Bewältigung<br />

der Flüchtlingskrise ab Seite 127<br />

4. Zukunftskongress Staat &<br />

Verwaltung <strong>2016</strong><br />

› Partner ab Seite 221<br />

› Orientierungsplan ab Seite 225<br />

› Kongressprogramm ab Seite 230<br />

2


Wer auf uns setzt, setzt um!<br />

Gemeinsam mit Ihnen entwerfen und verwirklichen<br />

wir die digitale Transformation für die<br />

moderne Verwaltung<br />

Als Partner des Bundes und der Länder entwickelt Capgemini passgenaue<br />

Lösungen für alle föderalen Ebenen.<br />

Mit unserem Verständnis für Verwaltungspraxis und unserer Architekturexpertise<br />

konzipieren, realisieren und betreiben wir Ihre Anwendungslandschaft.<br />

So sind Sie mit uns für die Herausforderungen von morgen<br />

gerüstet.<br />

Mehr erfahren Sie unter www.capgemini.de/public-sector.


Danke!<br />

bedankt sich bei allen Partnern,<br />

die das <strong>Jahrbuch</strong> unterstützt haben.<br />

(Partner des 4. Zukunftskongresses Staat & Verwaltung <strong>2016</strong> finden Sie auf Seite 221.)<br />

Bundesländer<br />

Unternehmen<br />

1


Dr. Thomas de Maizière, MdB<br />

Bundesminister des Innern<br />

YGrußwort<br />

Freundlich, leistungsfähig, digital, schnell und bequem aber<br />

gleichzeitig sicher und ordentlich – das sind die Anforderungen<br />

an die Verwaltung in unserem Land. Das immer zu erfüllen,<br />

ist nicht leicht. Die Änderungen unserer Lebensweise<br />

und damit auch der Ansprüche an Alltag, Arbeitswelt und –<br />

vor allem – an jeden Einzelnen von uns erfolgen in einem<br />

atemberaubenden Tempo.<br />

Die Digitalisierung treibt und erleichtert unser Leben. Sie fordert<br />

überall Veränderungen. Damit Deutschland von dieser<br />

Entwicklung so gut wie möglich profitiert, hat die Bundesregierung<br />

die Digitale Agenda erarbeitet. Mit ihr stellt sie<br />

die Weichen für eine Verwaltung, die die Anforderungen der<br />

heutigen Zeit erfüllen. Wir wollen unsere Ressourcen besser<br />

einsetzen und die elektronischen Angebote der Verwaltung<br />

weiter ausbauen.<br />

Prozesse und Hardware allein reichen aber nicht aus. Erfolgreiche<br />

elektronische Verwaltung ist auch eine Frage der<br />

Haltung. Bund, Länder und Kommunen können und müssen<br />

bei der Digitalisierung besser zusammenarbeiten. Das hat<br />

sich bei der Digitalisierung der Asylverfahren gezeigt. Dort<br />

ist uns viel gelungen: Die Verfahren wurden vereinheitlicht<br />

und deutlich effizienter gemacht. Diese Erfahrung sollten<br />

wir nutzen. Wir müssen zusammen die bestehenden online-<br />

Angebote überall in unserem Land intelligent verknüpfen<br />

und damit attraktiver machen.<br />

Die IT-Sicherheit gewinnt in der digitalen Gesellschaft laufend<br />

an Bedeutung: Je mehr Aufgaben und Prozesse elektronisch<br />

erledigt werden, umso verwundbarer werden wir<br />

gegenüber Angriffen aus dem Cyberraum. Daher trifft die<br />

Bundesregierung viele Vorkehrungen, Bürger, Verwaltung<br />

und Wirtschaft wirksam zu schützen. Das IT-Sicherheitsgesetz,<br />

das im Juli 2015 verabschiedet wurde, ist nur ein Beispiel<br />

von vielen aufeinander abgestimmter Maßnahmen, an denen<br />

wir arbeiten. Denn eines ist klar: Die IT-Sicherheit ist eine<br />

der großen Aufgaben der Zukunft.<br />

Der Zukunftskongress „Staat & Verwaltung“ bietet Experten<br />

aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft die<br />

Chance, Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen<br />

und die notwendigen Veränderungen anzustoßen.<br />

Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen<br />

anregenden Kongress und vor allem gute Gespräche, die – im<br />

besten Fall – nicht nur die vorhandenen Kooperationen stärken,<br />

sondern an der einen oder anderen Stelle auch zu neuer<br />

Zusammenarbeit führen.<br />

Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam handeln –<br />

in allen Bereichen. Das setzt Verständigung voraus: Wo stehen<br />

wir, welchen Werten fühlen wir uns verpflichtet, was<br />

sind unsere Ziele und wie wollen wir sie erreichen – das sind<br />

Fragen, auf die wir gemeinsame Antworten finden müssen.<br />

Nur wenn sich jeder seiner Verantwortung stellt, wird unser<br />

Zusammenleben erfolgreich sein. Dies gilt für eine leistungsstarke<br />

Verwaltung wie für eine moderne Zivilgesellschaft.<br />

3


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Y Inhaltsverzeichnis<br />

Wegweiser<br />

Media & Conferences<br />

GmbH Berlin<br />

Novalisstraße 7, 10115 Berlin<br />

Tel: +49 (0)30/28 48 81- 0<br />

Fax: +49 (0)30/28 48 81-11<br />

E-Mail: info@wegweiser.de<br />

www.wegweiser.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Oliver Lorenz, Karen Stetzuhn<br />

Vorsitzende des Beirats:<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi,<br />

Dr. Johannes Ludewig<br />

Division Creation & Content:<br />

Matthias Canzler,<br />

Annett Röder<br />

Division Markets & Sales:<br />

Ekaterina Alyabyeva,<br />

Caroline Böhmer,<br />

Alla Scerbina,<br />

Enrico Schulze<br />

Division Operations &<br />

Production:<br />

Irina Gross (Redaktion),<br />

Patricia D. Hanschur,<br />

Melanie Schröder<br />

(Gestaltung & Satz)<br />

17. Edition (vorher unter dem<br />

Titel „<strong>Jahrbuch</strong> Verwaltungsmodernisierung“):<br />

ISBN 978-3-942324-17-5<br />

Druck:<br />

Brandenburgische<br />

Universitätsdruckerei und<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Potsdam mbH<br />

Redaktionsschluss:<br />

13. Juni <strong>2016</strong><br />

Foto Cover:<br />

fotolia © Jürgen Fälchle<br />

Alle Angaben trotz sorgfältiger<br />

redaktioneller Bearbeitung ohne<br />

Gewähr. Die Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />

wieder. Alle Rechte<br />

vorbehalten, auch die Verbreitung<br />

durch elektronische Medien, durch<br />

Funk, Fernsehen, fotomechanische<br />

Wiedergabe, durch Tonträger jeder<br />

Art durch auszugsweisen Nachdruck.<br />

Grußwort<br />

Dr. Thomas de Maizière, MdB,<br />

Bundesminister des Innern......................................................................3<br />

I.<br />

Im Fokus: Die Strategien von Bund<br />

und Ländern.........................................................11<br />

Gemeinsam die Chancen für eine effiziente<br />

digitale Verwaltung nutzen<br />

Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

des Innern und Beauftragter der Bundesregierung<br />

für Informationstechnik ....................................................................... 12<br />

Baden-Württemberg<br />

Reinhold Gall, Innenminister des<br />

Landes Baden-Württemberg................................................................ 16<br />

Bayern<br />

Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen,<br />

für Landesentwicklung und Heimat ................................................ 18<br />

Berlin<br />

Andreas Statzkowski, Staatssekretär in der Senatsverwaltung<br />

für Inneres und Sport des Landes Berlin ................ 20<br />

Brandenburg<br />

Karl-Heinz Schröter, Minister des Innern und<br />

für Kommunales des Landes Brandenburg .................................. 24<br />

Hamburg<br />

Jörn Riedel, CIO, Hamburg.................................................................... 26<br />

Hessen<br />

Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Minister<br />

der Finanzen und CIO............................................................................. 30<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Thomas Lenz, Staatssekretär im Ministerium für Inneres<br />

und Sport Mecklenburg-Vorpommern ........................................... 32<br />

Niedersachsen<br />

Stephan Manke, Staatssekretär im<br />

Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport ............ 34<br />

© Wegweiser Media &<br />

Conferences GmbH Berlin <strong>2016</strong><br />

4


Inhaltsverzeichnis<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Hartmut Beuß, Beauftragter der Landesregierung<br />

Nordrhein-Westfalen für Informationstechnik (CIO) ............... 38<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Staatssekretärin Heike Raab,<br />

Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim<br />

Bund und für Europa, für Medien und Digitales ........................ 42<br />

Saarland<br />

Staatssekretär Jürgen Lennartz, Chef der Staatskanzlei<br />

und Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund,<br />

CIO des Saarlandes .................................................................................. 46<br />

Sachsen<br />

Dr. Michael Wilhelm, Staatssekretär im Sächsischen<br />

Staatsministerium des Innern ............................................................ 49<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Michael Richter, Staatsekretär im Ministerium<br />

der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt ..................................... 52<br />

Schleswig-Holstein<br />

Sven Thomsen, CIO des Landes Schleswig-Holstein .................. 56<br />

Thüringen<br />

Dr. Hartmut Schubert, Staatssekretär im<br />

Thüringer Finanzministerium ............................................................ 59<br />

II.<br />

Staat und Innovation.........................................63<br />

Es ist 5 vor 12 – Wir brauchen einen<br />

E-Government-Pakt Deutschland<br />

Dr. Johannes Ludewig, Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats;<br />

Vorsitzender des Beirates, Wegweiser GmbH<br />

Berlin Research & Strategy .................................................................. 64<br />

Flüchtlinge als Weckruf – effiziente Zusammenarbeit<br />

im föderalen Staat (und Europa)<br />

Marc Reinhardt, Leiter Public Sector,<br />

Capgemini Deutschland ....................................................................... 66<br />

Ein Zugang für alles: Was ein Dachportal dem<br />

Bürger bringen kann!<br />

Beate Lohmann, Abteilungsleiterin O,<br />

Bundesministerium des Innern .......................................................... 68<br />

Von der E-Akte zur E-Verwaltung<br />

Dr. Marianne Wulff, Geschäftsführerin, Vitako<br />

Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen<br />

IT-Dienstleister e.V. ................................................................................. 70<br />

E-Government und die DNA des Wandels<br />

Torsten Heinrich, Mitbegründer und Vorstandsmitglied,<br />

HiSolutions AG .......................................................................................... 72<br />

Digitale Agenda – auch in Kommunen und Regionen<br />

Dr. Marianne Wulff, Geschäftsführerin, Vitako<br />

Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen<br />

IT-Dienstleister e.V. ................................................................................. 74<br />

Die Digitale Kommune braucht digitale Lotsen<br />

und Brückenbauer<br />

Marc Groß, Leiter des KGSt-Programmbereichs<br />

Organisations- und Informationsmanagement ........................ 76<br />

Informiert wenn’s drauf ankommt!<br />

Das Informationsmanagementsystem im Katastrophenfall<br />

„ACHTUNG.Passau!“<br />

Achim Vogt, Projektmanager, ESG Elektroniksystem- und<br />

Logistik-GmbH .......................................................................................... 78<br />

Umfassend vernetzt – und dennoch sicher<br />

Ulrich Otto, CEO und Vorstandsvorsitzender, NETFOX AG .... 80<br />

Wie hoch ist der Handlungsbedarf bei IT-Sicherheit?<br />

Mirco Rohr, Sales Engineer, Bitdefender GmbH ......................... 82<br />

Verwaltungsinnovation durch<br />

Öffentlich-Private Kooperationen<br />

Dr. Peter-Roman Persch, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

ÖPP Deutschland AG (Partnerschaften Deutschland) ............. 84<br />

Synergien in der IT-Konsolidierung: Warum das Rad<br />

neu erfinden? Wie öffentlicher und privater Sektor<br />

wechselseitig profitieren können oder müssen<br />

Jan-Lars Bey, Unit-Manager, Cassini Consulting; Axel Keller,<br />

Management Consultant, Cassini Consulting; Jan Alexander<br />

Linxweiler, Associate, Cassini Consulting....................................... 86<br />

In zwei Schritten zum digitalen Archiv<br />

Stephan Vanberg, FP Mentana-Claimsoft GmbH....................... 88<br />

Effizienz und Transparenz von öffentlichen<br />

Großprojekten – Wie bekommen wir<br />

Kosten- und Terminüberschreitungen in den Griff?<br />

Norman Heydenreich, Hauptstadtrepräsentant, GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. ................ 90<br />

5


Y Inhaltsverzeichnis<br />

Kostenfrei die Wirtschaftlichkeit von Beschaffungsalternativen<br />

prüfen<br />

Burkhard Landré, Direktor, ÖPP Deutschland AG<br />

(Partnerschaften Deutschland) .......................................................... 92<br />

Kommunalfinanzen: Ergebnis 2015 und<br />

Meilensteine für <strong>2016</strong><br />

Matthias Wohltmann, Beigeordneter für<br />

Öffentliche Finanzen, Daseinsvorsorge und Verkehr,<br />

Deutscher Landkreistag ........................................................................ 94<br />

Öffentlicher Konsum: Zukunftsfähiges Wirtschaften mit<br />

nachhaltigen Ressourcen<br />

Monika Missalla-Steinmann, Referentin<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) ............................................ 96<br />

Straßenlaternen werden helle,<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG ........................................ 98<br />

„Revolution zur Einfachheit“ für die Mitarbeiter<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

Maria Bieber, Geschäftsbereichsleiterin<br />

Unternehmenskommunikation,<br />

Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart ................... 99<br />

Glasfaserausbau als Wirtschaftsfaktor<br />

Unsere digitale Zukunft und der Ausbau der Infrastruktur<br />

Peter-Paul Poch, Beirat der<br />

DNS:NET Internet Service GmbH..................................................... 100<br />

Let´s go digital! Wie die Digitalisierung des<br />

Arbeitsplatzes funktioniert und was sie bringt<br />

Oliver Bendig, Chief Technology Officer (CTO),<br />

Matrix42 AG ........................................................................................... 102<br />

Mobiles webbasiertes Lernen in Schulen<br />

Christian Lemke, Leiter Schulsupport, NetCologne ................ 104<br />

Innovativ – wer wie wofür?<br />

Neue Arbeits- und Lernkulturen für eine zukunftsfähige<br />

Politikgestaltung<br />

Caroline Paulick-Thiel, Gründerin, Vorstand, nextlearning<br />

e.V.; Sabine Junginger PhD, Fellow an der Hertie<br />

School of Governance ........................................................................ 106<br />

Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Krise als Chance – Gemeinsam handeln<br />

im föderalen Staat: Effizient und digital!<br />

Ergebnisse einer deutschlandweiten<br />

Behördenbefragung......................................... 109<br />

IV.<br />

Sonderteil<br />

Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung<br />

zur Bewältigung der Flüchtlingskrise<br />

beitragen können............................................. 127<br />

Die Flüchtlingskrise – ein Stresstest für die<br />

öffentliche Verwaltung<br />

Heinrich Rentmeister, Partner und Managing Director,<br />

The Boston Consulting Group GmbH, Public Sector;<br />

Karin Schetelig, Projektleiterin, The Boston Consulting<br />

Group GmbH; Patrick Bauer, Principal, The Boston<br />

Consulting Group GmbH.................................................................... 128<br />

Integriertes Flüchtlingsmanagement:<br />

Wie „Wir schaffen das“ in der Praxis gelingen kann<br />

Solveigh Hieronimus, Partnerin, McKinsey & Company ...... 130<br />

Unterbringung, Integration, Organisation der Ausreise –<br />

die kommunale Ebene ist gefordert<br />

Klaus Wiswe, Landrat des Landkreises Celle und<br />

Präsident des Niedersächsischen Landkreistages .................... 132<br />

Kommunales Integrationsmanagement: Erfolgsfaktoren<br />

gelungener Projekte zur Flüchtlingsintegration<br />

Thomas Höhn, HÖHN CONSULTING GmbH;<br />

Klaus Wierwille, ORPHOZ GmbH & Co. KG ................................ 134<br />

Integrationsagentur – Integriertes Management<br />

in den Kommunen<br />

Lösungsvorschlag für gelingende Einwanderung<br />

René Ruschmeier, Bereichsleiter,<br />

Kienbaum Management Consultants GmbH .......................... 140<br />

Transparent und wirtschaftlich: Kommunen in NRW<br />

bestellen Grundversorgung für Flüchtlingsunterkünfte<br />

gesammelt über elektronische Bestellplattform<br />

André Siedenberg, Projektverantwortlicher, KoPart eG ........ 142<br />

Effiziente Leistungserbringung durch Gutscheine und<br />

Karten: Was nutzt der Verwaltung und Hilfebedürftigen,<br />

was will der Bürger?<br />

George Wyrwoll, Unternehmenskommunikation<br />

und Regierungsbeziehungen, Sodexo Pass ................................ 144<br />

Managementsysteme und ganzheitliche Integration in<br />

„Flucht-Asyl-Migration“ (FAM) von IBM<br />

Uwe G. Becking, Diplom-Betriebswirt (FH), Direktor & Leiter<br />

Strategische Geschäftsentwicklung Soziale Sicherheit ......... 146<br />

Flüchtlingsströme besser managen<br />

Thomas Schier, Account Executive Bundesverwaltung,<br />

Hewlett Packard Enterprise .............................................................. 148<br />

6


digitalisierung im<br />

Öffentlichen sektor<br />

flexibel und sicher<br />

• Effiziente Gestaltung öffentlicher IT<br />

• Digitale Sicherheit und Regelkonformität<br />

• Kollaboratives und mobiles Arbeiten<br />

in Verwaltung und Wissenschaft


Y Inhaltsverzeichnis<br />

V.1 Rechtliche Rahmenbedingungen.......................................149<br />

Die Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE)<br />

als Auswirkung der Vergaberechtsnovelle <strong>2016</strong><br />

Dr. Hagen Hoffmann, Partner, GÖHMANN Rechtsanwälte<br />

und Notare; Ralf Stötzel LL.M., Partner, GÖHMANN<br />

Rechtsanwälte und Notare................................................................ 150<br />

Neue Umsatzbesteuerung für juristische Personen des<br />

öffentlichen Rechts<br />

Trinavis GmbH & Co. KG.................................................................... 151<br />

Compliance in der öffentlichen Verwaltung und<br />

öffentlichen Unternehmen<br />

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft...... 152<br />

V.<br />

Best Practices und innovative Lösungen &<br />

Kompetenz-/Unternehmensporträts......... 155<br />

Best Practices und innovative Lösungen................................155<br />

Digitales Servicekonto für Bürger und Unternehmen<br />

SMART Government, Accenture..................................................... 156<br />

Die amplus AG – Ihr Internetanbieter aus der<br />

Region. Für die Region., amplus AG............................................. 160<br />

Riesiges Einsparpotenzial: Stadt Bad Hersfeld<br />

digitalisiert Rechnungsprozesse, crossinx GmbH.................. 162<br />

Zusammenspiel agiler und nicht-agiler Projekte,<br />

ESG Consulting GmbH........................................................................ 163<br />

Der Smart Green Tower – Innovation für<br />

den Menschen, Frey Architekten................................................... 164<br />

Welcome App Germany, HeiReS - Heinrich &<br />

Reuter Solutions GmbH...................................................................... 166<br />

Erfolgreiche Kooperation kommunaler Verwaltungen<br />

mit der Hochschule Fulda, Hochschule Fulda.......................... 168<br />

Moderne Verwaltung: Veränderungen wagen,<br />

Infor (Deutschland) GmbH............................................................... 170<br />

Infor LN PPM – kameral und doppisch,<br />

Infor (Deutschland) GmbH............................................................... 171<br />

Komplexität verstehen, M2M Consulting.................................. 172<br />

Digitalisierung von Prozessen, MACH AG................................. 173<br />

Kölns Trio für digitale Kommunikation:<br />

Rund um die Uhr online!, NetCologne Gesellschaft für<br />

Telekommunikation mbH................................................................. 176<br />

Endlich schlanke Geschäftsprozesse aus der deutschen<br />

Cloud, operational services GmbH & Co. KG............................. 178<br />

Digitalisierung im öffentlichen Dienst: Schritt für Schritt,<br />

aber das Zielbild immer im Blick, ppp4its GmbH................... 180<br />

Kita-Lösung für die zentrale Anmeldung,<br />

PROFI Engineering Systems AG....................................................... 182<br />

Mit SAP den digitalen Wandel aktiv gestalten,<br />

SAP Deutschland SE & Co. KG.......................................................... 184<br />

Konferenzwebshop Sachsen,<br />

DResearch Digital Media Systems GmbH;<br />

Schütze Consulting AG; B3 IT Systeme GmbH........................... 186<br />

Goodbye Kleingeld: Digitale Parkraumbewirtschaftung,<br />

smartparking – Initiative für digitale<br />

Parkraumbewirtschaftung............................................................... 188<br />

Digitale Vernetzung von Bürger und Verwaltung?<br />

Aber sicher., T-Systems International GmbH............................ 190<br />

„Chancengleichheit und Effizienz“ – Warum immer<br />

mehr Städte auf anonymisierte Bewerbungsverfahren<br />

setzen, INTERAMT, Vivento, Deutsche Telekom AG................ 192<br />

A365 Maverick, Bechtle GmbH & Co. KG.................................... 194<br />

Governikus MultiMessenger – Intelligente elektronische<br />

Poststelle, Governikus GmbH & Co. KG...................................... 195<br />

IT Factory – die Cloud Fabrik, Hewlett-Packard GmbH........ 196<br />

Festplattenvernichter HSM Powerline,<br />

HSM GmbH + Co. KG........................................................................... 198<br />

InCheck – Objektive und fundierte Erstanalyse für<br />

Flüchtlinge im SGB II und SGB III, L&D Support GmbH....... 199<br />

proNEXT Archive Manager – BSI-zertifizierte<br />

Langzeitarchivierung für Cloud/OnPremise oder<br />

hybride Architekturen, procilon IT-Solutions GmbH............. 200<br />

DA + Eine Gesamtstrategie für die Digitale Kommune,<br />

PROSOZ Herten GmbH....................................................................... 202<br />

Acta Nova – eAkte-Lösung mit Datenerfassung<br />

via Online-Formular, rubicon IT GmbH....................................... 203<br />

Die digitale Verwaltung, Materna GmbH................................. 174<br />

8


Inhaltsverzeichnis<br />

Kompetenz-/Unternehmensporträts......................................204<br />

amplus AG.............................................................................................. 204<br />

arvato Bertelsmann............................................................................ 205<br />

Bruynzeel Storage Systems.............................................................. 206<br />

COMPAREX AG...................................................................................... 207<br />

Computacenter AG & Co. oHG...................................................... 208<br />

PFU (EMEA) Limited............................................................................ 209<br />

HiSolutions AG...................................................................................... 210<br />

Infor (Deutschland) GmbH.............................................................. 211<br />

Matrix42 AG........................................................................................... 212<br />

secunet Security Networks AG...................................................... 213<br />

VEBEG GmbH........................................................................................ 214<br />

Vivento, Deutsche Telekom AG..................................................... 215<br />

VMware Global Inc............................................................................. 216<br />

ESG Consulting GmbH...................................................................... 217<br />

RFT kabel Brandenburg GmbH...................................................... 217<br />

GIP GmbH............................................................................................... 218<br />

VI.<br />

Zukunftskongress Staat &<br />

Verwaltung <strong>2016</strong>.............................................. 219<br />

Wegweiser sagt Danke!.................................................................... 221<br />

Geleitwort<br />

Catrin Hinke; Geschäftsführerin, Leiterin Öffentliche<br />

Verwaltung und Gesundheitswesen Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz Accenture......................................................... 223<br />

Veranstaltungsort<br />

Ebene A...................................................................................................... 225<br />

Ebene B...................................................................................................... 226<br />

Ebene C...................................................................................................... 227<br />

Programm<br />

Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong>......................................................... 230<br />

Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong>......................................................... 244<br />

Programm im Detail............................................................................ 260<br />

Service........................................................................................................ 273<br />

Autorenverzeichnis/Inserentenverzeichnis............................. 276<br />

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9


Brigitte Kreuzwirth / pixelio.de<br />

I.<br />

Im Fokus:<br />

Die Strategien von<br />

Bund und Ländern<br />

11


Klaus Vitt<br />

Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und<br />

Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik<br />

Y Gemeinsam die Chancen für eine effiziente<br />

digitale Verwaltung nutzen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch neue Aufgaben für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen der<br />

öffentlichen Hand. Sehen Sie den Bund für die Zukunft gut<br />

aufgestellt?<br />

Nicht nur die Informationstechnik in der Privatwirtschaft unterliegt<br />

einem steten Wandel, auch die IT in der öffentlichen Verwaltung<br />

muss regelmäßig prüfen, ob sie noch auf der Höhe der<br />

Zeit ist. Was vor einigen Jahren noch als aktuell galt, kann heute<br />

technisch überholt sein. Um Fortschritte bei der Digitalisierung<br />

der Verwaltung zu erzielen, müssen die neuen Online-Angebote<br />

einen direkten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger und für<br />

Unternehmen erzeugen. Mit dem Regierungsprogramm „Digitale<br />

Verwaltung 2020“ haben wir die im E-Government-Gesetz<br />

beschriebenen Maßnahmen und Schlüsselvorhaben gebündelt.<br />

Mit Kabinettbeschluss vom 20. Mai 2015 zur „IT-Konsolidierung<br />

Bund“ werden in den nächsten Jahren die Rechenzentren der<br />

unmittelbaren Bundesverwaltungen zusammengeführt und<br />

neue Basisdienste, wie z. B. eAkte, eGesetzgebung, Bundescloud<br />

oder der Standardclient implementiert.<br />

Da die Bundesverwaltung nur einen kleinen Teil der E-Government-Dienste<br />

in Deutschland anbietet, ist die Zusammenarbeit<br />

des Bundes mit den Ländern und Kommunen entscheidend, um<br />

ein erfolgreiches Online-Angebot bereitzustellen. Wichtig ist<br />

mir, dass wir die föderale Struktur über die Verwaltungsportale<br />

abbilden. Mein Ziel ist es außerdem, lebenslagenorientierte<br />

Verwaltungsportale auf Länder- und kommunaler Ebene aufzubauen<br />

oder bestehende zu integrieren. Die verschiedenen<br />

Portale werden dann intelligent miteinander verknüpft, sodass<br />

Bürger und Unternehmen am Ende über ein beliebiges Portal<br />

einsteigen können, um ihr jeweiliges Anliegen zu erledigen.<br />

Meine Hoffnung ist, dass wir die positiven Erfahrungen aus<br />

der Digitalisierung des Asylverfahrens auf diesen Ansatz übertragen<br />

können.<br />

2. Mit der Digitalen Agenda 2014-2017 hat der Bund im Jahre<br />

2014 einen weiteren wichtigen Baustein für Digitalisierung<br />

von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung inklusive des<br />

Ausbaus von E-Government beschlossen. Was konnte bisher<br />

erreicht werden und was sind aus Ihrer Sicht die zentralen<br />

Handlungsfelder auch über 2017 hinaus?<br />

Mit vielen Themen, die die Digitale Agenda adressiert, haben<br />

sich die Ressorts natürlich auch schon vorher beschäftigt. Die<br />

Digitale Agenda trägt aber dazu bei, dem Querschnittscharakter<br />

des Themas stärker Rechnung zu tragen. Sie bietet einen<br />

verbindlichen Rahmen für den regelmäßigen Austausch und<br />

schafft mehr Transparenz über die einzelnen Maßnahmen.<br />

Bei der Digitalisierung kommt es ganz besonders darauf an,<br />

dass wir über die Grenzen von Ressorts – und ebenso über die<br />

Grenzen von Bund und Ländern – hinweg zusammenarbeiten.<br />

Das ist nicht immer einfach, da jeder zunächst die eigenen Aufgaben<br />

im Blick hat, die er möglichst gut erfüllen möchte. Die<br />

Digitale Agenda verfolgt insofern den richtigen Ansatz.<br />

Die Bundesregierung hat in den letzten zwei Jahren bei der Digitalisierung<br />

in ganz unterschiedlichen Feldern einiges auf den<br />

Weg gebracht. Das IT-Sicherheitsgesetz und das eHealth-Gesetz<br />

sind sicher bekannte Beispiele. Wir haben im Bundesministerium<br />

des Innern die IT-Konsolidierung der Bundesbehörden<br />

in Angriff genommen und in kurzer Zeit mit der Digitalisierung<br />

des Asylverfahrens gezeigt, was Bund und Länder gemeinsam<br />

erreichen, wenn sie partnerschaftlich an einem Strang ziehen.<br />

Beim Breitbandausbau kommen wir voran, auch wenn manch<br />

einer sich immer ein schnelleres Tempo wünscht. Zugleich ist<br />

eine Reihe von hochkarätigen Forschungsprogrammen entstanden.<br />

<strong>2016</strong> steht das Thema „Bildung“ im Fokus der Digitalen<br />

Agenda, mit dem sich auch der diesjährige IT-Gipfel<br />

besonders beschäftigen wird. Das sind nur einige Beispiele für<br />

die vielfältigen Aktivitäten der letzten beiden Jahre.<br />

12


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Aus meiner Sicht muss die Digitalisierung der Verwaltung in<br />

Bund, Ländern und Kommunen in den kommenden Jahren ein<br />

wesentliches Schwerpunktthema sein. Hier können wir noch<br />

deutlich besser werden, und das würde am Ende allen Bürgern,<br />

Unternehmen und natürlich auch der Verwaltung selbst zugutekommen.<br />

Die Digitalisierung des Asylverfahrens hat gezeigt,<br />

dass man auch über föderale Grenzen hinweg sehr gut und erfolgreich<br />

zusammenarbeiten kann. Ich bin daher optimistisch,<br />

dass unsere Verwaltungsdienstleistungen in fünf Jahren viel<br />

einfacher und digitaler funktionieren werden.<br />

3. Der Koordination und Vernetzung<br />

von Verwaltungen in Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische<br />

Bedeutung nicht zuletzt für die Bewältigung<br />

der Flüchtlingssituation zu.<br />

Welchen „Fahrplan“ haben Sie für diese<br />

Vernetzung? Wie weit geht sie und kann<br />

man aus diesem Projekt etwas Generelles<br />

sowie Impulse für die Verwaltungsmodernisierung<br />

in Deutschland ziehen?<br />

„Um Fortschritte<br />

bei der Digitalisierung<br />

der Verwaltung<br />

zu erzielen,<br />

müssen die neuen<br />

Online-Angebote<br />

einen direkten<br />

Nutzen für Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

und für Unternehmen<br />

erzeugen.“<br />

Der Asylprozess in seiner Gesamtheit war<br />

bisher von ineffizienten Prozessen geprägt.<br />

So wurden Registrierungsdaten regelmäßig<br />

mehrfach erfasst, da Schutzsuchende mit<br />

einer Vielzahl von Behörden auf Bundes-,<br />

Landes- und kommunaler Ebene in Kontakt<br />

kommen. Diese Behörden haben eigene<br />

IT-Anwendungen, die auf ihre jeweiligen Aufgabengebiete<br />

spezialisiert und daher nur selten über Schnittstellen miteinander<br />

verbunden sind.<br />

Bund und Länder setzen dieses Vorhaben bereits in die Tat um<br />

und führen aktuell bis Mitte <strong>2016</strong> das neue Registrierungsverfahren<br />

und Kerndatensystem ein. Der Registrierungsprozess<br />

wird mit der Ausstellung des neuen Ankunftsnachweises abgeschlossen.<br />

Dies ist ein hoheitliches und fälschungssicheres<br />

Dokument, mit dem die erfolgte Registrierung nachgewiesen<br />

werden kann.<br />

Ab Mitte des Jahres erfolgt die flächendeckende Nutzung des<br />

neuen Verfahrens. Nur durch die konstruktive, engagierte Zusammenarbeit<br />

zwischen allen Akteuren konnte der ambitionierte<br />

Zeitplan für das Ausrollen des neuen<br />

Verfahrens umgesetzt werden.<br />

Parallel werden alle abrufberechtigten Behörden<br />

sukzessive medienbruchfrei an das<br />

Kerndatensystem angeschlossen. Dies sind<br />

z. B. Meldebehörden, Verwaltungsgerichte,<br />

Gesundheitsämter, Jugendämter und Träger<br />

der Grundsicherung. Bund und Länder arbeiten<br />

im gemeinsamen Koordinierungsprojekt<br />

des IT-Planungsrates an der technischen und<br />

organisatorischen Umsetzung und insbesondere<br />

an den erforderlichen standardisierten<br />

Schnittstellen. Dieses Vernetzungsvorhaben ist<br />

sehr umfassend und stellt daher hohe Anforderungen<br />

an die Zusammenarbeit und Kooperationsbereitschaft<br />

zwischen Bund, Ländern und<br />

Kommunen.<br />

4. Stichwort IT-Konsolidierung: Welche konkreten Schritte<br />

wollen Sie in Angriff nehmen?<br />

Bund und Länder haben sich Ende September letzten Jahres<br />

darauf verständigt, einen medienbruchfreien Prozess zwischen<br />

allen Verfahrensbeteiligten zu etablieren. Ziel ist, bei der Erstregistrierung<br />

alle Daten zu erfassen, die für den Gesamtprozess<br />

benötigt werden. Ausgangspunkt hierfür ist eine frühe, eindeutige<br />

Identifikation und Registrierung mit biometrischen<br />

Merkmalen und weiteren Daten mit behördenübergreifender<br />

Relevanz. Diese sogenannten „Kerndaten“ werden zentral in<br />

einem „Kerndatensystem“ gespeichert und stehen dort allen<br />

Verfahrensbeteiligten behördlichen Stellen im Rahmen ihrer<br />

Zugriffsrechte zur Verfügung. Die Kerndaten umfassen u. a.<br />

Personendaten, Verfahrensdaten (z. B. den Status des Asylantrags),<br />

berufliche Daten (z. B. Ausbildung), aber auch die Fingerabdrücke<br />

zur eindeutigen Identifizierung der Asylbewerber.<br />

Die IT-Landschaft der Bundesverwaltung ist sehr stark dezentralisiert.<br />

In knapp 200 Einrichtungen der unmittelbaren<br />

Bundesverwaltung ist die IT auf über 1.300 Rechenzentren und<br />

Serverräume verteilt.<br />

Die Effizienz in einzelnen IT-Betrieben der Bundesverwaltung<br />

ist deutlich zu verbessern. Durch die voranschreitende Digitalisierung<br />

wird auch die Verwaltung immer abhängiger von<br />

der Verfügbarkeit und der Sicherheit ihrer IT-Systeme. Die<br />

Cyber-Angriffe werden im Gegenzug immer professioneller.<br />

Kleine und mittlere Rechenzentren werden künftig qualitativ<br />

und quantitativ nicht mehr in der Lage sein, diesen Herausforderungen<br />

wirksam entgegenzutreten.<br />

13


Staatssekretär Klaus Vitt<br />

Mit der IT-Konsolidierung Bund wollen wir auch zukünftig die<br />

Verfügbarkeit und Sicherheit gewährleisten. Es ist essentiell,<br />

dass die Hoheit und Kontrollfähigkeit über die eigene IT dauerhaft<br />

erhalten bleibt. Auf Innovationen und technologische<br />

Trends müssen wir darüber hinaus flexibel reagieren können.<br />

Und natürlich möchten wir auch ein attraktiver Arbeitgeber<br />

für IT-Fachpersonal bleiben.<br />

Mit der IT-Konsolidierung Bund verfolgen wir daher drei Handlungsstränge:<br />

die Betriebskonsolidierung, die Dienstekonsolidierung<br />

und die Beschaffungsbündelung.<br />

Die Vielzahl an Rechenzentren und Serverräumen wird schrittweise<br />

in wenigen Rechenzentren zusammengeführt. Mit Gründung<br />

des Informationstechnikzentrums Bund (ITZBund) aus<br />

DLZ-IT, ZIVIT und BIT am 1. Januar <strong>2016</strong> wurde der erste wesentliche<br />

Meilenstein erreicht. Als nächstes folgt die technische<br />

Konsolidierung, d. h. die Vereinheitlichung der Systemplattformen<br />

und Betriebsprozesse bis Ende 2018. Parallel wird ein<br />

konzeptionelles Modell, eine Art „Blaupause“,<br />

für die Migration der IT-Betriebe der unmittelbaren<br />

Bundesverwaltung zum ITZBund entwickelt.<br />

Mit der Migration wollen wir ab 2017<br />

sukzessive beginnen. Diese Phase wird etwa<br />

bis Ende des Jahres 2022 andauern.<br />

Wir werden außerdem das Angebot an Querschnitts-,<br />

Basis- und Infrastrukturdiensten<br />

harmonisieren. Bis Ende 2025 werden in diesem<br />

Rahmen mindestens die Bundescloud,<br />

der Bundesclient, die eAkte, das Social Intranet und die eGesetzgebung<br />

als Projektvorhaben umgesetzt.<br />

Von der Bündelung der IT-Beschaffung, die bis Ende 2018 abgeschlossen<br />

werden soll, verspreche ich mir zu guter Letzt<br />

Effizienzgewinne durch Bündelung und Stärkung der Nachfrageseite<br />

sowie eine erhöhte Transparenz und Rechtssicherheit<br />

im Beschaffungsprozess.<br />

5. Der IT-Sicherheit und dem Datenschutz kommen eine<br />

entscheidende Bedeutung zu: Sehen Sie die öffentliche Verwaltung<br />

hier gut gerüstet? Können wir beim Umgang mit<br />

und der Nutzung von Daten von anderen Ländern (z. B. den<br />

Skandinavischen) etwas lernen?<br />

„Es ist essentiell,<br />

dass die Hoheit und<br />

Kontrollfähigkeit<br />

über die<br />

eigene IT dauerhaft<br />

erhalten bleibt.“<br />

Im Bereich der Informationssicherheit hat der IT-Planungsrat<br />

2013 die „Leitlinie für die Informationssicherheit in der öffentlichen<br />

Verwaltung“ verabschiedet. Die Verwaltungen des Bundes<br />

und der Länder haben sich somit auf einen allgemeinen<br />

Maßstab für die IT-Sicherheit geeinigt. Auf Bundesebene gilt<br />

zudem der 2007 vom Kabinett beschlossene „Umsetzungsplan<br />

für die Gewährleistung der IT-Sicherheit in der Bundesverwaltung“.<br />

Dieser Plan ist die verbindliche IT-Sicherheitsleitlinie für<br />

alle Behörden des Bundes.<br />

Eine weitere konkrete Maßnahme ist das IT-Sicherheitsgesetz,<br />

das Mitte 2015 in Kraft getreten ist. Mit dem IT-Sicherheitsgesetz<br />

wurden Mindeststandards für die IT-Sicherheit bei den<br />

Betreibern von kritischen Infrastrukturen und die Meldepflicht<br />

bei kritischen IT-Sicherheitsvorfällen eingeführt. Das BSI bewertet<br />

die eingehenden Meldungen und informiert so schnell<br />

wie möglich die anderen Betreiber, damit sie sich rechtzeitig<br />

schützen können. So entsteht eine Win-Win-Situation für alle<br />

Beteiligten.<br />

Einen solchen kooperativen Ansatz möchten<br />

wir auch auf die Länder übertragen. Die konkrete<br />

Ausgestaltung hierzu werden wir im<br />

IT-Planungsrat vereinbaren.<br />

Beim Datenschutz wird in der nächsten Zeit<br />

vieles in Bewegung geraten. Das Inkrafttreten<br />

der EU-Datenschutz-Grundverordnung im<br />

Jahre 2018 wirft natürlich seine Schatten voraus.<br />

Es müssen sowohl die datenschutzrechtlich<br />

relevanten Gesetze – und das sind in Deutschland nicht<br />

wenige – als auch die Prozesse der Datenverarbeitung an die<br />

Vorgaben den neuen Rechts angepasst werden. Das deutsche<br />

Datenschutzrecht wird sich durch die anstehende Harmonisierung<br />

auch Einflüssen aus anderen Rechtssystemen öffnen<br />

müssen. Nicht immer wird sich der deutsche Vertreter im neu<br />

geschaffenen European Data Protection Board durchsetzen.<br />

Gleichzeitig bietet die Harmonisierung die Chance, gute Ideen<br />

aus anderen Mitgliedstaaten wie z. B. Estland aufzugreifen. Ich<br />

denke da etwa an das „Once Only“-Prinzip. Auch die EU-Kommission<br />

ist mit der von ihr angekündigten Initiative zum freien<br />

Datenfluss sehr aktiv.<br />

6. Beim Ausbau von Smart Public Services und entsprechender<br />

IT-Infrastruktur sind CIOs und IT-Beauftragte in einer<br />

zentralen Funktion. In welcher Rolle sehen Sie sich als CIO<br />

des Bundes, aber auch die CIOs der Länder und Kommunen,<br />

14


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

um die öffentliche Verwaltung zu stärken und fit für die<br />

digitale Zukunft zu machen? Wo sollten die Befugnisse der<br />

CIOs/IT-Beauftragten ggf. erweitert werden?<br />

Der CIO ist neben der allgemeinen Aufrechterhaltung des<br />

Geschäftsbetriebs vor allem dafür zuständig, Innovationen<br />

voranzutreiben und für eine effizientere Gestaltung der Geschäftsprozesse<br />

zu sorgen. In Abstimmung mit meinen Kolleginnen<br />

und Kollegen in den Ländern und Kommunen versuche<br />

ich dieser Rolle gerecht zu werden.<br />

Ich denke nicht, dass wir mehr Befugnisse brauchen, sondern<br />

wir sollten die bestehenden besser nutzen. Dem IT-Planungsrat<br />

wurden im Staatsvertrag ausreichende Kompetenzen für die<br />

Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern gewährt. Wir benötigen<br />

allerdings einen besseren Unterbau, d. h. Personal, das<br />

die komplexen Aufgaben umsetzt. Das kann man nicht allein<br />

mit Bordmitteln und nebenher erledigen. Daher haben wir im<br />

IT-Planungsrat beschlossen, der föderalen IT-Kooperation einen<br />

neuen Rahmen zu geben. Wir wollen eine Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft aller Länder und<br />

des Bundes gründen und damit die bestehenden personellen<br />

und finanziellen Ressourcen und Strukturen bündeln. Geplant<br />

ist, dass 2017 ein Aufbaustab mit der Arbeit beginnt.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass gerade wir als IT-Planungsrat<br />

die Möglichkeit haben, gemeinsam die digitale Zukunft der<br />

Verwaltung zu gestalten. Das kann nur gelingen, wenn jeder<br />

Einzelne seine Interessen zum Wohle des Gesamten zurückstellt.<br />

Ich sehe ganz optimistisch in die digitale Zukunft der<br />

öffentlichen Verwaltung.<br />

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15


Reinhold Gall<br />

Innenminister des Landes Baden-Württemberg<br />

Y Baden-Württemberg<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Baden-Württemberg<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

E-Government ist kein Selbstläufer. Doch wir bringen die Voraussetzungen<br />

dafür mit, dass wir hier in den nächsten Jahren<br />

gut vorankommen können. Baden-Württemberg verfügt über<br />

eine stabile Verwaltungsstruktur mit starken Verwaltungen,<br />

über bereits seit Jahrzehnten bewährte gemeinsame IT-Services<br />

im Kommunalbereich und in der Landesverwaltung sowie über<br />

breite Erfahrungen bei der Digitalisierung interner Prozesse.<br />

2. Baden-Württemberg hat bereits frühzeitig die Grundlagen<br />

für die Einführung des E-Government und die Digitalisierung<br />

der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden<br />

und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Bereits vor 30 Jahren erfolgte in Baden-Württemberg die grundlegende<br />

Ausrichtung der öffentlichen Hand auf Digitalisierung<br />

von Prozessen, gemeinsame IT-Verfahren und elektronische<br />

Kommunikation über sichere Netze. Mehrere Strukturreformen<br />

führten zu einer starken Bündelung staatlicher Aufgaben in den<br />

Kreisverwaltungen. Zum Gelingen dieser Reformen trugen in<br />

starkem Maße gemeinsame, Verwaltungsebenen übergreifend<br />

genutzte IT-Fachverfahren, etwa im Bereich der Umwelt-IT, bei.<br />

Seit bald 15 Jahren ist das Portal service-bw.de in Betrieb. Das<br />

Portal ist ein in Baden-Württemberg gut eingeführtes Beispiel<br />

für Content-Sharing, von dem rund zwei Drittel der Städte und<br />

Gemeinden in Baden-Württemberg Gebrauch machen.<br />

Wir stehen in den nächsten Jahren vor Herausforderungen, die<br />

den Kolleginnen und Kollegen anderer Länder bekannt sein dürften:<br />

Weitere Bündelung und Professionalisierung des IT-Betriebs,<br />

IT-Sicherheit, fachübergreifend standardisiertes Datenmanagement,<br />

elektronische Vorgangsbearbeitung und Aktenführung<br />

sowie standardisierte elektronische Verwaltungsverfahren.<br />

Unser langfristiges strategisches Ziel ist es, dass alle Bürge-<br />

rinnen und Bürger, Unternehmen, Freiberufler und Gewerbetreibenden<br />

die für sie in ihrer jeweiligen Situation und am<br />

jeweiligen Ort relevanten Daten, Informationen, Dienste, Anwendungen<br />

und Beteiligungsmöglichkeiten der öffentlichen<br />

Hand über alle Gebietskörperschaften des Landes hinweg ohne<br />

Kenntnis der jeweils zuständigen Stelle elektronisch suchen,<br />

einsehen und nutzen können. Dazu müssen wir die genannten<br />

Herausforderungen annehmen.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Baden-Württemberg im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr<br />

Bundesland möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Unser Land ist geprägt von starken, selbstbewussten Gemeinden,<br />

Städten und Kreisen. Sie können gut rechnen und haben<br />

ein Gespür dafür, wo sich gemeinsame Konzepte und Lösungen<br />

lohnen. Der Landesgesetzgeber hat bei seinen Reformgesetzen<br />

auf den Willen und die Fähigkeit aller Beteiligten zur Kooperation<br />

gesetzt.<br />

Gut rechnen kann auch die Landesverwaltung. Wir investieren<br />

durchaus auch in innovative Lösungen, aber nicht um jeden<br />

Preis und nicht dort, wo wir Zweifel am versprochenen Ertrag<br />

hegen oder uns die Zeit dafür noch nicht reif zu sein scheint.<br />

Investiert hat das Land in jüngster Zeit beispielsweise in<br />

service-bw.de. Wir stellen mit der neu entwickelten Lösung eine<br />

E-Government-Infrastruktur mit Services bereit, die im Land<br />

von Akteuren des Landes wie der Kommunen in ihrem jeweiligen<br />

Kontext genutzt werden können. Dies schafft Synergien<br />

und generiert Effizienzgewinne. Mit diesem Angebot heben<br />

wir uns sicher von anderen Ländern ab.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

16


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

In einzelnen Kommunen können Unternehmen wie Bürgerinnen<br />

und Bürger schon viele Verwaltungsverfahren elektronisch<br />

abwickeln – allerdings noch nicht flächendeckend. Ist es aber<br />

hinnehmbar, dass ein Bürger nur deshalb seine Verfahren nicht<br />

elektronisch durchführen kann, weil sich die Gemeinde, in der er<br />

wohnt, E-Government nicht leisten kann? Nur die Kommunen,<br />

die durch E-Government Rationalisierungseffekte erwarten<br />

können, werden in diesen Bereich nachhaltig investieren. Mehr<br />

als 90 Prozent der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg<br />

haben weniger als 20.000 Einwohner; für die meisten<br />

dieser Kommunen dürfte das nicht zutreffen.<br />

Wir brauchen also ein Modell der Zusammenarbeit,<br />

das die kommunale Selbstverwaltungshoheit<br />

achtet und zugleich für alle<br />

Beteiligten finanzierbar ist. Das Ende 2015<br />

in Kraft getretene E-Government-Gesetz<br />

Baden-Württemberg bietet einen stabilen<br />

rechtlichen Rahmen für die Bereitstellung<br />

einer zentralen E-Government-Infrastruktur<br />

mit Diensten, die wir jetzt mit service-bw.de<br />

umsetzen.<br />

Ich wünsche mir hier konkrete Vereinbarungen<br />

mit den kommunalen Landesverbänden und dem kommunalen<br />

Datenverarbeitungsverbund als Fundament etwa für<br />

standardisierte elektronische Prozesse und Formulare, die wir<br />

gemeinsam entwickeln und nachfrageorientiert allen relevanten<br />

Zielgruppen anbieten wollen.<br />

Dieser Ansatz der ebenenübergreifenden Nutzung einer zentral<br />

bereitgestellten E-Government-Infrastruktur lässt sich natürlich<br />

auch auf die nächsthöhere Ebene übertragen. Die Entwicklung<br />

unserer neuen E-Government-Plattform haben wir in Kooperation<br />

mit dem Freistaat Sachsen beauftragt. Das könnte ein<br />

Nukleus für gemeinsame Lösungen im föderalen Kontext sein,<br />

der über die Standardisierung von Schnittstellen und die Bereitstellung<br />

von Interoperabilitätsmechanismen hinausgeht.<br />

5. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Baden-Württemberg<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin<br />

geplant?<br />

Wir wollen und können uns unterschiedliche IT-Systeme in den<br />

einzelnen Behörden auf Dauer nicht mehr leisten. Nach einem<br />

„Wir investieren<br />

durchaus auch in<br />

innovative Lösungen,<br />

aber nicht<br />

um jeden Preis<br />

und nicht dort,<br />

wo wir Zweifel am<br />

versprochenen<br />

Ertrag hegen.“<br />

klaren Zeitplan wollen wir die einzelnen Themenfelder der klassischen<br />

IT weiter standardisieren. Das reicht von der Technik<br />

des konventionellen PC-Arbeitsplatzes bis zur Neuausrichtung<br />

von Entwicklungs-Plattformen für (Fach-)Software oder mobile<br />

Anwendungen. Mit Gründung der BITBW als neuem zentralen<br />

IT-Dienstleister verfolgen wir konsequent das Ziel von Zentralisierung,<br />

Konsolidierung und damit auch Professionalisierung<br />

verschiedener Dienste. Das tangiert auch viele Fragen der IT-Sicherheit,<br />

die für uns immer wichtiger werden.<br />

Modernisierung und<br />

Weiterentwicklung<br />

von service-bw<br />

Träger des Projekts:<br />

Innenministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

Innenministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

Willy-Brandt-Straße 41<br />

70173 Stuttgart<br />

6. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes<br />

sind in den Bereichen Digitalisierung<br />

und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte<br />

zur Adaption dienen?<br />

Vor wenigen Wochen haben wir, wie schon<br />

erwähnt, die vollständig neu entwickelte<br />

E-Government-Architektur mit dem darauf<br />

aufsetzenden Portal service-bw.de in Betrieb<br />

genommen. Service-bw ermöglicht künftig<br />

nicht nur die Wiederverwendung von Daten,<br />

beispielsweise in kommunalen Internetauftritten,<br />

sondern auch die Wiederverwendung<br />

von Diensten. Das ist möglich durch ein leichtgewichtiges, modulares<br />

und service-orientiertes Design der neuen Plattform.<br />

Erste neue Prozesse sind bereits in Betrieb oder in Arbeit, zum<br />

Beispiel Verfahren zur Berufsanerkennung. Die Modellkommune<br />

Landratsamt Ortenaukreis und ihr kommunaler Dienstleister<br />

planen, den Online-Führerschein ebenfalls auf Basis<br />

dieser Plattform zu realisieren.<br />

Kontakt: Dr. Daniela Oellers,<br />

Projektleiterin<br />

Tel.: +49 711 / 231-3521<br />

E-Mail:<br />

daniela.oellers@im.bwl.de<br />

Web: www.service-bw.de<br />

Kontakt: Stephan Jaud<br />

Tel.: +49 711 / 231-3520<br />

E-Mail: stephan.jaud@im.bwl.de<br />

17


Markus Söder<br />

Bayerischer Staatsminister der Finanzen,<br />

für Landesentwicklung und Heimat<br />

Y Bayern<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie den Freistaat Bayern für<br />

die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Bayern setzt bei der Digitalisierung auf die umfassende Strategie<br />

„Montgelas 3.0“. Damit werden alle wichtigen Eckpfeiler<br />

der Digitalisierung zielgerichtet fortentwickelt. Das Breitband-Förderprogramm<br />

mit einem Volumen von 1,5 Milliarden<br />

Euro und die WLAN-Initiative des Freistaats zur Schaffung von<br />

mindestens 10.000 freien WLAN-Hotspots in ganz Bayern bis<br />

zum Jahr 2020 sind das starke Fundament der Digitalisierung<br />

in Bayern. So wird die Nutzung von E-Government<br />

überall möglich.<br />

Um E-Government zu stärken, muss die<br />

elektronische Abwicklung von Behördenkontakten<br />

neben der technischen Komponente<br />

auch gesetzlich legitimiert werden. Dazu ist<br />

Ende 2015 das neue bayerische E-Government-Gesetz<br />

in Kraft getreten. Mit dem<br />

schlanken Gesetz als Grundlage für künftige<br />

digitale Verwaltung (10 Artikel) ist der Freistaat<br />

Bayern inhaltlich Vorreiter. Bundesweit<br />

werden erstmalig digitale Zugangs- und Verfahrensrechte für<br />

Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen geschaffen. Außerdem<br />

regelt das Gesetz Themen wie E-Rechnung und IT-Sicherheit.<br />

So werden die elektronischen Verfahren rundum digital und<br />

rechtssicher abgebildet – vom Antrag bis zum Bescheid. Das<br />

bayerische E-Government-Gesetz schafft auch Entbürokratisierung<br />

durch die Vereinfachung beziehungsweise Streichung<br />

von 40 Formvorschriften.<br />

„Bayern setzt bei<br />

der Digitalisierung<br />

auf die umfassende<br />

Strategie<br />

‚Montgelas 3.0‘.“<br />

dienstleistungen, von Freistaat und von Kommunen, sind hier<br />

abrufbar. Diese Kombination ist bundesweit bisher einmalig.<br />

2. Bayern hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Mit „Montgelas 3.0“ wurden bereits einige wichtige Meilensteine<br />

erreicht:<br />

> > 94 Prozent aller bayerischen Kommunen sind im Breitbandförderverfahren.<br />

Fast die Hälfte der Kommunen hat bereits einen<br />

Förderbescheid erhalten und bauen schnelles Internet aus.<br />

> > Mehr als ein Drittel aller bayerischen Kommunen<br />

sind mit ihren Diensten ans Bayern-<br />

Portal angebunden. Bürger, Unternehmen und<br />

Kommunen finden über das Portal Zugang zu<br />

über 150 Online-Dienstleistungen und zahlreiche<br />

Informationen zu Diensten und Behörden.<br />

Seit der Freischaltung im November 2015 bis<br />

März <strong>2016</strong> waren bereits über 750.000 Aufrufe<br />

zu verzeichnen. Auch gab es im März <strong>2016</strong> in<br />

Bayern bereits über 50.000 so genannte Bürgerkonten,<br />

über die digitale Dienste des BayernPortals<br />

umfassend genutzt werden können.<br />

Bayern wird den eingeschlagenen Weg in den kommenden<br />

Jahren zielgerichtet weitergehen. E-Government soll massiv<br />

ausgebaut werden.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Bayern im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

Ein weiteres zentrales Element der Strategie „Montgelas 3.0“<br />

dient das BayernPortal. Es ist der digitale Lotse durch die<br />

bayerische Verwaltung und zentrale Anlaufstelle für Bürger,<br />

Unternehmen und Verwaltung. Alle digitalen Verwaltungs-<br />

In Bayern läuft der Ausbau von digitaler Infrastruktur und digitaler<br />

Verwaltung im Einklang. Die Strategie „Montgelas 3.0“<br />

setzt auch bewusst auf eine intensive Zusammenarbeit mit<br />

den Kommunen. Dort haben Bürger den häufigsten Kontakt<br />

18


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

mit digitalen Service-Leistungen der Verwaltung. Der Bayerische<br />

E-Government-Pakt zwischen Freistaat und kommunalen<br />

Spitzenverbänden zeugt von diesem Schulterschluss. So war<br />

es möglich, mit dem BayernPortal einen Zugang zu bieten, auf<br />

dem sowohl staatliche als auch kommunale Services angeboten<br />

werden. Dies ist aus bayerischer Sicht essentiell für die<br />

Akzeptanz und den Erfolg von E-Government.<br />

4. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel Staat<br />

& Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale Strategien<br />

der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer Minderheit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt sind. Wie<br />

können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht stärker auf der<br />

Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Digitale Verwaltung muss einfach, schnell und rund um die Uhr<br />

verfügbar sein. Das Angebot an Service-Leistungen muss klar<br />

auf den Nutzen für die Bürger zugeschnitten und praktikabel<br />

sein. Dann wird E-Government auch stärker genutzt.<br />

5. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Bayern und<br />

welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Standardisierung und Konsolidierung staatlicher IT-Systeme<br />

sind wesentliche Bausteine der bayerischen IT-Strategie. Insbesondere<br />

die Konsolidierung des staatlichen IT-Betriebs in<br />

hochsicheren und hochleistungsfähigen Rechenzentren hat<br />

in Bayern seit Langem Priorität. Der BayernServer ist diese<br />

Plattform der konsolidierten Systeme. Dort werden sie unter<br />

professionellen Bedingungen und hochverfügbar betrieben.<br />

6. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Grundsätzlich sollten für vergleichbare Aufgaben einheitliche<br />

IT-Systeme eingesetzt werden. Dieser Grundsatz muss jedoch<br />

dort seine Grenzen haben, wo hochspezialisierte Aufgaben zu<br />

erledigen sind. Hier ist es zielführender, sich zu spezialisieren.<br />

Bayern bemüht sich um eine effektive und zielführende Balance<br />

von grundsätzlichen Standards einerseits und spezifische<br />

Lösungen andererseits.<br />

7. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in den<br />

Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte zur Adaption<br />

dienen?<br />

Zentrales Projekt beim E-Government ist im Freistaat das<br />

BayernPortal. Für Bürger sind Leistungen der Verwaltung einfach,<br />

schnell, sicher und rund um die Uhr verfügbar.<br />

> > Das Portal ist untergliedert in drei Service-Kategorien: Bürger,<br />

Unternehmen, Verwaltung.<br />

> > Jeder Nutzer findet Informationen zu digitalen Verfahren sowie<br />

Ansprechpartnern schnell und unkompliziert durch eine<br />

leistungsfähige zentrale Suchfunktion.<br />

> > Die Kommunen können wichtige Dienste des Portals kostenlos<br />

nutzen. Dazu zählt die BayernID, mit der jeder Nutzer einen<br />

sicheren digitalen Zugang zu staatlichen und kommunalen<br />

Dienstleistungen sowie ein Postfach erhält, in den Informationen<br />

und Dokumente von Behörden einlaufen können. Auch<br />

die E-Payment-Funktion, das sichere Online-Bezahlen von Verwaltungsgebühren,<br />

können Kommunen kostenlos nutzen.<br />

Fazit: In einer Zeit, in der das weltweite Netz rasant wächst, immer<br />

komplexer und unübersichtlicher wird, geht Bayern damit<br />

den entgegengesetzten Weg.<br />

E-Government wird im Freistaat immer einfacher.<br />

BayernPortal<br />

Träger des Projekts:<br />

Freistaat Bayern<br />

Bayerisches Staatsministerium<br />

der Finanzen, für<br />

Landesentwicklung und Heimat<br />

Odeonsplatz 4<br />

80539 München<br />

Tel.: +49 89 / 2306 3009<br />

Fax: +49 89/ 2306 3003<br />

E-Mail: BayernPortal@<br />

stmflh.bayern.de<br />

Web: www.freistaat.bayern<br />

Tel.: +49 89 / 2306 3009<br />

Fax: +49 89 / 2306 3003<br />

E-Mail: BayernPortal@<br />

stmflh.bayern.de<br />

Web: www.stmflh.bayern.de<br />

19


Andreas Statzkowski<br />

Staatssekretär in der Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport des Landes Berlin<br />

Y Berlin<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Berlin für die<br />

Zukunft gut aufgestellt?<br />

Das Land Berlin beschreitet seit Jahren den Weg einer kontinuierlich<br />

den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepassten<br />

Verwaltung. Das stetig wachsende Portfolio an<br />

E-Government-Angeboten trägt maßgeblich zu mehr Bürgernähe,<br />

Transparenz, Wirtschaftsfreundlichkeit, Partizipation und<br />

Effizienz bei. Vor allem die Perspektive der Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie der Wirtschaft waren bislang wegweisend für<br />

diese Entwicklung. Für die Zukunft ist es jedoch ebenso wichtig,<br />

interne Verwaltungsabläufe durchgehend zu digitalisieren. Erst<br />

dann entstehen die gewünschten Vorteile. In Zukunft werden<br />

wir also die Verwaltungsprozesse noch stärker optimieren und<br />

digitalisieren. Auch die IT-Standardisierung wird eine zentrale<br />

Rolle spielen. Natürlich verlieren wir auch die Kundinnen und<br />

Kunden nicht aus dem Blick: Ein personalisiertes Serviceangebot<br />

ab Frühjahr 2017, die weitere Bündelung von Leistungen<br />

und durchgängige Online-Verfahren sind dabei wesentliche<br />

Aspekte. In Zukunft wird E-Government in Berlin seine volle<br />

Wirkungskraft nach innen und nach außen entfalten.<br />

2. Berlin hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die Einführung<br />

des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Die enormen technologischen und ökonomischen Entwicklungen<br />

der letzten Jahre bei der IuK-Technologie sowie die verwaltungsseitigen<br />

Probleme und die immer größer werdende<br />

Bedrohung durch Cyberangriffe zeigen die Grenzen der dezentralen<br />

Fach- und Ressourcenverantwortung beim IT-Betrieb<br />

in der Berliner Verwaltung auf. Eine konsequente Standardisierung<br />

und Zentralisierung der diversen IT-Komponenten<br />

und IT-Dienstleistungen des Landes Berlin ist Voraussetzung<br />

für eine zukunftsorientierte Digitalisierung im Land Berlin.<br />

Von zentraler Bedeutung für die neue strategische Ausrichtung<br />

des E-Governments in Berlin ist das E-Government-<br />

Gesetz, das vom Senat am 13. Oktober 2015 beschlossen und<br />

dem Berliner Parlament vorgelegt wurde. Ziel des Gesetzentwurfs<br />

ist es, die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben<br />

und die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern<br />

sowie Unternehmen auf medienbruchfreie Verfahren zu fokussieren.<br />

Für das Landesrecht Berlin werden Schriftformersetzungen<br />

geregelt. Die landesweite IT-Steuerung für die Berliner<br />

Verwaltung wird im gesamtstädtischen Interesse neu<br />

geregelt, so dass einheitliche Vorgaben für die elektronische<br />

Verfahrens-Abwicklung im Land Berlin erlassen werden können.<br />

Die Attraktivität der Angebote soll gesteigert werden.<br />

Zur Überwindung der Hürden von Schriftformerfordernissen<br />

wurden in Berlin die entsprechenden Rechtsgrundlagen<br />

fachlich beurteilt und durch die zuständigen Ressorts<br />

„E-Government-freundlich“ gefasst. Zu überprüfen waren ca.<br />

1.350 Berliner Formanforderungen. Erfreulicherweise konnten<br />

bereits 150 Normen festgestellt werden, die in einem Artikelgesetz<br />

geändert werden sollen.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Berlin im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung besonders<br />

gut aufgestellt? Was macht Berlin möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

Hervorzuheben ist hier das Normenscreening zum Abbau<br />

rechtlicher Formanforderungen, das Berlin als einziges Bundesland<br />

systematisch durchführt und damit dem Beispiel<br />

des Bundes folgt. Mit dem E-Recruiting (Elektronisches Bewerbungs-<br />

und Einstellungsverfahren) des Landes Berlin<br />

wurde eine sehr erfolgreiche Personalentwicklungsmaßnahme<br />

geschaffen, die die internen Verwaltungsabläufe<br />

weiter modernisiert. Für unsere Bürgerinnen und Bürger<br />

sowie für Unternehmen ist nach wie vor das Service-Portal<br />

www.service.berlin.de von großer Bedeutung. Über 500<br />

Dienstleistungen des Landes Berlin sind hier hinterlegt – monatlich<br />

wird derzeit acht Millionen Mal darauf zugegriffen.<br />

20


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Eine „andere“ Herangehensweise Berlins ergibt sich bei einigen<br />

Themen aus der Tatsache, dass wir ein Stadtstaat sind und demzufolge<br />

oft nach zentralen Lösungen suchen, wie es z. B. beim<br />

Einheitlichen Ansprechpartner oder Berlin-CERT der Fall ist.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Das Projekt „Digitalisierung des Asylverfahrens“ des IT-Planungsrats<br />

zeigt uns deutlich, wie Zusammenarbeit zwischen<br />

Bund, Ländern und Kommunen funktionieren kann.<br />

Wir sollten jedoch nicht immer warten, bis<br />

äußere Ereignisse uns zum schnellen und<br />

vielleicht auch unkonventionellen Handeln<br />

zwingen. Erstrebenswert ist vielmehr eine<br />

kontinuierliche strategische Bewertung von<br />

Vorhaben des IT-Planungsrats nach einem<br />

zu entwickelnden Zielbild unserer föderalen<br />

IT-Landschaft. Für die Zukunft wünsche ich<br />

mir, dass gemeinsame Herausforderungen<br />

auch gemeinsam angegangen werden und<br />

koordiniertes Handeln, ohne die Eigenverantwortung<br />

der Länder und Kommunen zu<br />

missachten, die gewünschten Lösungen herbeiführt.<br />

„In Zukunft wird<br />

E-Government in<br />

Berlin seine volle<br />

Wirkungskraft<br />

nach innen<br />

und nach<br />

außen entfalten.“<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Um Veränderungen wirksam zu etablieren, bedarf es sowohl<br />

der fachlichen Schulung des Personals als auch eines begleitenden<br />

Veränderungsmanagements. Auf diese Weise muss das<br />

Wissen um digitale Strategien sämtliche Hierarchien erreichen<br />

und die Akzeptanz bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

kontinuierlich gestärkt und gefördert werden. Eine große<br />

Herausforderung hierbei ist der Wechsel gewohnter Denk- und<br />

Handlungsmuster. Die Einführung der elektronischen Aktenführung<br />

beispielsweise führt zu einem grundlegenden Wandel<br />

in der Arbeitsweise. Die Beschäftigten müssen vertraute<br />

Arbeitsabläufe aufgeben und sich auf Neues und Unbekanntes<br />

einstellen. Dies muss zielgerichtet begleitet und unterstützt<br />

werden. Transparenz ist dafür unentbehrlich.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Berlin und<br />

welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Der Senat von Berlin hat konkrete Schritte zur Konsolidierung<br />

des Serverbetriebs in der Berliner Landesverwaltung beschlossen.<br />

Die Behörden werden verpflichtet, sich bei geplanten<br />

Neu- oder Ersatzinvestitionen von dezentral betriebenen<br />

Server- bzw. Speichersystemen ein Angebot unseres IT-Dienstleisters<br />

einzuholen und auf dieser Basis zu entscheiden. Damit<br />

soll die Wirtschaftlichkeit des Serverbetriebs<br />

in der Berliner Verwaltung verbessert werden.<br />

Transparenz und Wettbewerb sind die entscheidenden<br />

Stichworte.<br />

Des Weiteren hat der Senat von Berlin beschlossen,<br />

dass für die Berliner Verwaltung ein<br />

standardisierter IT-Arbeitsplatz entwickelt und<br />

eingeführt werden soll, weil darin ein erhebliches<br />

Modernisierungs- und Effizienzsteigerungspotential<br />

gesehen wird. Einschließlich<br />

mobiler Geräte werden in der Berliner Verwaltung<br />

derzeit rund 78.000 IT-Arbeitsplätze genutzt. Die bisherige<br />

dezentrale Bereitstellung der IT-Arbeitsplätze ist hinsichtlich<br />

der Softwareausstattung und der IT-Bereitstellungsprozesse<br />

unterschiedlich ausgeprägt. In einer ressortübergreifenden<br />

Arbeitsgruppe wurde der BerlinPC als standardisierter IT-Arbeitsplatz<br />

der Berliner Verwaltung konzipiert. Er umfasst die<br />

Desktop-Hardware, die Hardware im Back-Office sowie alle notwendigen<br />

IT-Support-Prozesse und ist mit einem identischen<br />

Satz von Basisanwendungen ausgestattet.<br />

Außerdem sind wir dazu übergegangen, IT-Basisdienste für alle<br />

Behörden und Einrichtungen des Landes Berlin zentral bereitzustellen<br />

und zu finanzieren. Der Aufbau eines verbindlichen<br />

IT-Architekturmanagements mit dem Ziel einer kontinuierlichen<br />

Betrachtung, Bewertung und Steuerung der IT-Architektur des<br />

Landes wurde als eine der wichtigsten strategischen Aufgaben<br />

erkannt. Noch abzustimmen sind die organisatorischen, technischen<br />

und fachlichen Koordinationsaufgaben und -zuständigkeiten<br />

des Architekturmanagements, die an einer zentralen<br />

Stelle gebündelt werden sollen.<br />

21


Berlin / Andreas Statzkowski<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Informations- und Kommunikationstechnik sind nicht geeignet,<br />

um sie in dezentraler Verantwortung zu beschaffen und<br />

zu betreiben. Heterogene Systemumgebungen führen beim<br />

IT-Betrieb zu hohen Lizenz-, Wartungs- und Betriebsaufwand<br />

und – nicht selten – zu niedriger Systemstabilität und Betriebssicherheit.<br />

Aktuellen Herausforderungen wie IT-Sicherheit,<br />

IT-Fachkräftemangel, effizienter Betrieb und Digitalisierung der<br />

Verwaltung erwarten eine adäquate Antwort. Kooperationen,<br />

Spezialisierung und Aufgabenteilung müssen aus gesamtwirtschaftlicher<br />

Sicht das Ziel sein. Wir haben es bei der Umstellung<br />

auf eine neue Meldesoftware in den zwölf Berliner Bezirken<br />

gerade wieder erlebt, zu welchen Problemen eine heterogene<br />

Berliner IT-Landschaft führt.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Berlins sind in den Bereichen<br />

Digitalisierung und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte zur Adaption dienen?<br />

E-Partizipation (mein.berlin.de)<br />

Normenscreening im Land Berlin<br />

Mit dem E-Recruiting (Elektronisches Bewerbungs- und Einstellungsverfahren)<br />

des Landes Berlin wurde eine sehr erfolgreiche<br />

Personalentwicklungsmaßnahme geschaffen.<br />

Darüber hinaus:<br />

> > Elektronische Aktenführung als wichtiger Baustein für die<br />

konsequente Digitalisierung von Geschäftsprozessen wird<br />

ausgebaut<br />

> > Landesweite Bereitstellung von Basisdiensten u. a. für die<br />

Vertrauensdienste wird abgeschlossen<br />

> > Aufbau Service-Konto Berlin als zentraler Single Sign-on zu<br />

allen Online-Angeboten<br />

Träger des Projekts:<br />

Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport<br />

Kontakt:<br />

Wolfgang Bräuer, Projektleiter<br />

Tel.: +49 30 / 90223-2667<br />

E-Mail: wolfgang.braeuer@<br />

seninnsport.berlin.de<br />

Web: www.berlin.de/sen/<br />

inneres/moderneverwaltung/e-government/<br />

normenpruefung-267542.php<br />

Finalisierung der Online-Beteiligungsplattform https://mein.<br />

berlin.de/, auf der zukünftig alle öffentlichen Beteiligungsverfahren<br />

des Landes Berlin zusammengefasst sind.<br />

Träger des Projekts:<br />

Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung und Umwelt<br />

Kontakt:<br />

Joachim Günther, Projektleiter<br />

Tel.: +49 30 / 9025-1515<br />

E-Mail: joachim.guenther@<br />

senstadtum.berlin.de<br />

Web: https://mein.berlin.de/<br />

Online Bewerbungs- und Einstellungsmanagement<br />

(E-Recruiting)<br />

Normenscreening zum Abbau rechtlicher Formanforderungen,<br />

das Berlin als einziges Bundesland systematisch durchführt und<br />

damit dem Beispiel des Bundes folgt.<br />

Träger des Projekts:<br />

Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport<br />

Kontakt:<br />

Joachim Eckert, Projektleiter<br />

Tel.: +49 30 / 90223-2707<br />

E-Mail: joachim.eckert@<br />

seninnsport.berlin.de<br />

Web: www.berlin.de/<br />

karriereportal/<br />

stellenausschreibungen/<br />

stellenangebote.html<br />

Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport<br />

Klosterstraße 47<br />

10179 Berlin<br />

Kontakt: Manfred Pasutti, Leiter<br />

des Referats ZS C – Landesweite<br />

Verwaltungsentwicklung,<br />

strategische<br />

Organisationsprojekte,<br />

E-Government und IuK<br />

Tel.: +49 30 / 90223-1500<br />

Fax: +49 30 / 9028-4501<br />

E-Mail: manfred.pasutti@<br />

seninnsport.berlin.de<br />

Web: www.berlin.de/sen/<br />

inneres/moderne-verwaltung/<br />

servicestadtberlin/<br />

22


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Ihre Kommune<br />

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Zukunft!<br />

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Eine Innovation der


Karl-Heinz Schröter<br />

Minister des Innern und für Kommunales<br />

des Landes Brandenburg<br />

Y Brandenburg<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Brandenburg für<br />

die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Derzeit finden auch im Zusammenhang mit der Verabschiedung<br />

eines Leitbildes zur Verwaltungsstrukturreform 2019 in<br />

Brandenburg intensive Überlegungen zum flächendeckenden<br />

Einsatz von E-Government-Diensten und elektronischen<br />

Verfahren im Landes- und Kommunalbereich statt. Der Leitbildentwurf<br />

der Landesregierung enthält entsprechende<br />

Zielstellungen zur Einführung gesetzlicher E-Government-Regelungen.<br />

Damit hat Brandenburg erste Schritte hin zu einem<br />

ganzheitlichen E-Government-Ansatz vollzogen. Diese Überlegungen<br />

müssen in Einklang mit den finanziellen Rahmenbedingungen<br />

des Landes gebracht werden. Die hierbei erforderlichen<br />

Abwägungen werden entscheidend für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und Entwicklung der elektronischen Verwaltung des<br />

Landes und seiner Kommunen in den kommenden Jahren sein.<br />

2. Brandenburg hat bereits frühzeitig die Grundlagen für<br />

die Einführung des E-Government und die Digitalisierung<br />

der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden<br />

und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Das Landesverwaltungsnetz und eine Reihe von E-Government-Diensten<br />

stehen Land und Kommunen für den Einsatz<br />

von elektronischen Verfahren zur Verfügung. Zentrale Handlungsfelder<br />

bis zum Ende der Legislatur sind die Entwicklung<br />

einer modernen nachhaltigen E-Government-Strategie und<br />

zuverlässige, klare rechtliche Rahmenbedingungen, die der<br />

Rechtsvereinheitlichung mit dem Bundesrecht, der Umsetzung<br />

von Open Government Data und der verstärkten Zusammenarbeit<br />

von Land und Kommunen beim Einsatz und der Nutzung<br />

gemeinsamer E-Government-Basiskomponenten Rechnung<br />

tragen.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Brandenburg im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland<br />

möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Die gemeinsame Netzinfrastruktur von Landes- und Kommunalverwaltung<br />

in Gestalt des Landesverwaltungsnetzes, an das<br />

alle Landesbehörden und die Kommunen des Landes Brandenburg<br />

angeschlossen sind, stellt ein herausgehobenes Merkmal<br />

dar. Mit dem in Anlehnung an den britischen Webservice „fix<br />

my street“ entwickelten Bürgerinformationsservice „Maerker“<br />

wurde darüber hinaus erfolgreich ein Transaktionsportal zur<br />

direkten Kommunikation von Bürgerinnen und Bürger mit der<br />

Verwaltung geschaffen, das die Möglichkeit der Online-Mitteilung<br />

über örtliche Infrastrukturmängel, Missstände, Gefahrenstellen<br />

u. ä. und der Nachverfolgung des Bearbeitungsprozesses<br />

der Verwaltung bietet und mittlerweile von einer sehr großen<br />

Anzahl der Kommunen angeboten und genutzt wird. Die Erfahrungen<br />

damit sind sehr positiv. Verschiedene Kommunen<br />

bieten zudem ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Mobilen<br />

Bürgerservice an. In den mobilen Bürgerbüros können Verwaltungsdienstleistungen<br />

ortsunabhängig angeboten werden.<br />

Dies ist vor allem in ländlich geprägten, einwohnerschwachen<br />

Regionen ein Beitrag für mehr Bürgernähe, da die Verwaltung<br />

hierdurch auch in den Ortsteilen stärker präsent sein kann.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Am Beispiel der Digitalisierung des Asylverfahrens wurde deutlich,<br />

dass die Realisierung elektronischer Bearbeitungsprozesse<br />

bei ebenenübergreifenden Verwaltungsangelegenheiten im<br />

hohen Maße einer professionellen Steuerung und Koordinierung<br />

bedarf, bei der die Träger der Verwaltung (Bund, Länder<br />

und Kommunen) wie auch die unterschiedlichen Verwal-<br />

24


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

tungsgremien und Fachdisziplinen (Organisation, Verfahren,<br />

Fachbereiche, Finanzen) eng miteinander kooperieren müssen,<br />

damit homogene Lösungen entstehen. Dabei erweist sich IT<br />

und E-Government zunehmend als für die Funktionsfähigkeit<br />

von Staat und Verwaltung unverzichtbare, interdisziplinäre<br />

Querschnittsmaterie, die nicht alleine mittels singulärer informationstechnischer<br />

Fachkompetenzen beherrschbar ist.<br />

Um dem für die Zukunft gerecht werden zu können, bedarf es<br />

insbesondere eines deutlichen Ausbaus der Zusammenarbeit<br />

von Bund, Ländern und Kommunen im IT-Planungsrat und einer<br />

stärkeren Verflechtung dieses Gremiums mit den für die<br />

Länderzusammenarbeit materiell-inhaltlich verantwortlichen<br />

Fachministerkonferenzen und der Gesetzgebung.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte,<br />

aber nur einer Minderheit der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden<br />

aus Ihrer Sicht stärker auf der Mitarbeiterebene<br />

verankert werden?<br />

Strategien und Leitbilder müssen nicht<br />

zwangsläufig der Gesamtheit der Verwaltungsbediensteten<br />

der deutschen Staatsverwaltung<br />

im Detail bekannt sein, wenn<br />

sichergestellt werden kann, dass die aus<br />

ihrer Umsetzung resultierenden Ergebnisse allen betreffenden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugute kommen bzw.<br />

diesen zugänglich und begreiflich sind. Beispielhaft zu nennen<br />

sind die in den 90er-Jahren geführten Diskussionen um den<br />

Internetzugang zu dienstlichen Zwecken für alle Beschäftigten<br />

oder die flächendeckende Bereitstellung moderner, auch<br />

mobiler Kommunikationsmittel wie Tablets, Smartphones oder<br />

auch VPN's/ Telearbeitsplätze. Eine gute E-Government- und<br />

IT-Kompetenz wie auch die Akzeptanz der Verwaltungsbediensteten<br />

stützt sich weniger auf umfassende strategische<br />

Kenntnisse als auf gutes praktisches Erfahrungswissen im Umgang<br />

mit konkreten elektronischen Verfahren, Anwendungen<br />

und IT-Equipment.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Brandenburg<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Das Landesverwaltungsnetz Brandenburg wird derzeit auf die<br />

Ausbaustufe 5.0 portiert und unter Berücksichtigung der Einbindung<br />

von Mobilkommunikation weiterentwickelt. Weitere<br />

Öd-Government-Modernisierungsvorhaben betreffen die elektronische<br />

Vergabe, das eID-Management, Open Government<br />

Data und die Weiterentwicklung des Webredaktionssystems<br />

der Landesverwaltung. Von Bund und Ländern gemeinsam entwickelte<br />

Anwendungen und Standards des IT-Planungsrates<br />

„Das Landesverwaltungsnetz<br />

Brandenburg<br />

wird derzeit auf<br />

die Ausbaustufe<br />

5.0 portiert und ...<br />

weiterentwickelt.“<br />

spielen eine zunehmend bedeutungsvolle Rolle, ebenso wie die<br />

Bereiche IT-Sicherheit und der CERT-Verbund der Verwaltungen<br />

von Bund und Ländern. Als organisatorisch-planerische Instrumente<br />

sollen eine neue IT- und E-Government-Strategie und<br />

gesetzliche Rahmenregelungen entwickelt werden.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Nein. Eine Harmonisierung ist grundsätzlich die Vorzugsvariante.<br />

Die Gründe dafür liegen auf der Hand.<br />

Projekt 1: LVN 5.0<br />

Träger des Projekts:<br />

Land Brandenburg<br />

Kontakt: Detlef Beier,<br />

Projektleiter<br />

Projekt 2: Maerker<br />

Träger des Projekts:<br />

Land Brandenburg<br />

Kontakt: Dr. Ortwin<br />

Böckmann, Projektleiter<br />

Tel.: +49 331 / 39-572<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes<br />

sind in den Bereichen Digitalisierung<br />

und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte zur Adaption<br />

dienen?<br />

Die Weiterentwicklung des Landesverwaltungsnetzes<br />

auf die Ausbaustufe 5.0 wäre zu<br />

nennen. Als besonders bürgerfreundliches Modell<br />

hat sich das Projekt „Maerker“ mittlerweile<br />

fest etabliert. Es wird ständig um neue Teilnehmerkommunen<br />

erweitert. Wünschenswert wäre der Ausbau<br />

des Mobilen Bürgerservice. Zu vorliegenden Erfahrungen sind<br />

zwar gut, die Verbreitung aber lässt noch zu wünschen übrig.<br />

Ministerium des Innern und für<br />

Kommunales Brandenburg<br />

Hennig-von-Tesckow-Str. 9<br />

13 14467 Potsdam<br />

Web: www.mik.brandenburg.de<br />

Tel.: +49 331 / 39-741<br />

Fax: +49 331 / 3910-741<br />

E-Mail: detlef.beier@<br />

zit-bb.brandenburg.de<br />

Fax:+49 331 / 3910-572<br />

E-Mail: ortwin.boeckmann@<br />

zit-bb.brandenburg.de<br />

Web: https://maerker.<br />

brandenburg.de<br />

Kontakt: Thomas Süssner-Job<br />

Tel.: +49 331 / 866-2901<br />

E-Mail: thomas.suessner-job@<br />

mik.brandenburg.de<br />

25


Jörn Riedel<br />

CIO, Hamburg<br />

Y Hamburg<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie Hamburg für die Zukunft<br />

gut aufgestellt?<br />

Ein klares Ja! Digitalisierung und E-Government sind mittlerweile<br />

alte Weggefährten der Hamburger Verwaltung. Innovationen,<br />

die teilweise mehr als zehn Jahre zurückliegen, tragen<br />

Früchte und belegen, dass man auch mutig sein muss, wenn<br />

man die Zukunft gestalten möchte. Für die kommenden Jahre<br />

haben wir uns die Umsetzung eines Programms vorgenommen,<br />

das den Arbeitstitel „Digital First“ trägt. Dahinter steckt der<br />

Vorrang digitaler Services kombiniert mit sehr hohem Kundenkomfort.<br />

Digitale Prozesse für die Verwaltungskunden treten<br />

in den Vordergrund. Dazu müssen sie einen spürbaren Vorteil<br />

gegenüber traditionellen Prozessen aufweisen. Sie müssen<br />

einfacher, bequemer und schneller sein.<br />

2. Hamburg hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Wir haben in Hamburg eine hohe Durchdringung der Verwaltung<br />

mit digitalen Prozessen. Erst vor Kurzem hat der<br />

Hamburger Senat die Strategie „Digitale Verwaltung 2020“<br />

beschlossen. Unser IT-Projektmanagement ist auf hohem<br />

Niveau, gleichwohl versuchen wir für eine bessere Kostenstabilität<br />

unsere Prozesse zu optimieren. Dazu gehört auch,<br />

dass wir den Steuerungsebenen bessere Instrumente an die<br />

Hand geben, um IT-Projekte zu steuern. Die Arbeitsplätze<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind – soweit wie<br />

möglich – mit multifunktionalen Endgeräten ausgestattet.<br />

Die größten Innovationen werden aber in den kommenden<br />

Jahren die Beziehungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern,<br />

Wirtschaft und der Verwaltung betreffen. Mit dem Ansatz<br />

„Digital First“ wollen wir nach Möglichkeit proaktive<br />

und antragslose Dienste schaffen, die auf die Bedürfnisse<br />

der Bürgerinnen und Bürger passgenau zugeschnitten sind.<br />

Rechtliche Hemmnisse sollen gelöst werden. Herzstück der<br />

Kommunikation wird ein digitales Servicekonto, das einfach,<br />

modern und sicher ist.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Hamburg im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Hamburg möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

Hamburg hat als Einheitsgemeinde den Vorteil kurzer Abstimmungs-<br />

und Umsetzungshierarchien. Das ermöglicht<br />

eine direktere IT-Steuerung mit einheitlichen IT-Standards.<br />

Für viele Flächenländer stellt der notwendige Breitbandausbau<br />

eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar. Es gibt<br />

Landstriche, die immer dünner besiedelt sind und wo es kaum<br />

Dienstleistungen vor der Tür gibt. In Hamburg sind derweil die<br />

ersten Access Points installiert worden, an denen wir WLAN<br />

für Bürgerinnen und Bürger wie auch für Besucher kostenfrei<br />

anbieten. Ziel ist es, in der Innenstadt flächendeckend ein einfach<br />

zugängliches Netz zu schaffen.<br />

Seit Jahren setzen wir auf Kooperationen. Ob beim IT-Dienstleister<br />

Dataport oder bei der Behördennummer 115. Hamburg<br />

hat keine Scheu, kooperative Modelle zu leben. Ich sehe Hamburg<br />

insbesondere bei den internen Prozessen und beim Thema<br />

Transparenz weit vorn. Da sind wir beispielgebend.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Die Flüchtlingssituation stellt alle bundesdeutschen Verwaltungen<br />

gleichermaßen vor nie dagewesene Herausforderungen.<br />

Besonders spürbar in Hamburg als Metropole mit großer<br />

Anziehungskraft und begrenzten Flächen.<br />

26


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Die Situation macht sehr deutlich, dass das bisherige Silodenken<br />

– nach Ressorts, nach Ländern, nach Ebenen etc. – überwunden<br />

werden muss. Gemeinsam muss an Lösungen gearbeitet<br />

werden, die den Menschen in ihrer Not schnell helfen.<br />

Die Nordländer bringen sich gerade über unseren zentralen<br />

IT-Dienstleister Dataport intensiv in die Erarbeitung effektiver<br />

IT-Systeme rund um die Flüchtlingsthematik ein. Die<br />

Aktivitäten des IT-Planungsrats sind hier so, wie es immer<br />

funktionieren sollte. Auch dieses Beispiel zeigt uns, dass<br />

Kooperation ein mühsamer, aber alternativloser Weg ist.<br />

Ursprünglich als Zwei-Länder-Anstalt gestartet, haben wir<br />

jetzt eine Mehrländeranstalt, die sich über<br />

den Norden hinaus als erfolgreiche IT-Institution<br />

etabliert hat und ein Partner der<br />

Verwaltungen geworden ist.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School<br />

of Governance durchgeführte deutschlandweite<br />

Studie „Zukunftspanel Staat &<br />

Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass<br />

digitale Strategien der Mehrheit der Führungskräfte,<br />

aber nur einer Minderheit der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Wir haben im Rahmen einer Studie zur „Social Media Readiness“<br />

der Hamburger Verwaltung gelernt, dass ein starker<br />

Motor für die Veränderung in Organisationen das Verhalten<br />

von Führungskräften ist. Sie müssen sich ihrer Rolle als Treiber<br />

und Multiplikatoren bewusst sein. Wir organisieren seit einigen<br />

Jahren Tagungen und Schulungen für die oberste Verwaltungsspitze,<br />

um sie für Themen der IT-Strategie zu sensibilisieren.<br />

Sie nehmen daraus Handlungserfordernisse in ihre Häuser mit<br />

und übertragen sie auf die nachgeordneten Führungsebenen.<br />

In neuen Schulungsmodulen haben wir initiiert, dass wir mit<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Ebenen in unmittelbaren<br />

Kontakt kommen. Wir stellen die IT-Infrastrukturen<br />

der Stadt vor und merken immer wieder, dass vor Ort nicht<br />

alles bekannt ist. Wichtig ist, dass die Kolleginnen und Kollegen<br />

in den Genuss der Vorzüge kommen und merken, wie IT ihre<br />

tägliche Arbeit erleichtert.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Hamburg<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

„Digitalisierung<br />

und E-Government<br />

sind<br />

mittlerweile alte<br />

Weggefährten<br />

der Hamburger<br />

Verwaltung.“<br />

Wir haben vor knapp 15 Jahren in Hamburg damit begonnen,<br />

Umfang und Betrieb unserer IT-Verfahren zu konsolidieren.<br />

Aus mehr als 6.500 Softwareprodukten, die dezentral betreut<br />

wurden, sind 2.500 Verfahren geworden, die ganz überwiegend<br />

bei Dataport betrieben werden. Allen Behörden stehen<br />

standardisierte, zentrale IT-Infrastrukturen zur Verfügung.<br />

Konsolidierung betreiben wir jetzt überwiegend im Kontext<br />

länderübergreifender Zusammenarbeit. Technisch wie wirtschaftlich<br />

prüfen wir, welche Möglichkeiten sich im Kontext<br />

der Nutzung von Cloud-Diensten ergeben.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche<br />

IT-Systeme in den einzelnen Behörden<br />

auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Nein, das ist in Hamburg auch nicht der Fall.<br />

Das war ja unser Ansinnen bei der Standardisierung.<br />

Moderne IT lässt sich m. E. nur in<br />

Verbünden bezahlen. Nur so sind Skaleneffekte<br />

zu generieren.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Hamburgs sind in den Bereichen<br />

Digitalisierung und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte zur Adaption<br />

dienen?<br />

„Digital first“ ist der Rahmen, in dem sich die aktuellen und zukünftigen<br />

Projekte der Stadt einordnen werden. Dabei werden<br />

zum einen die rechtlichen Aspekte von großer Bedeutung sein,<br />

Rahmenbedingen werden neu zu denken und zu schaffen sein.<br />

Zum anderen wird ein ganz wesentliches Element das neu zu<br />

schaffende Servicekonto sein. Hier werden wir zeigen müssen,<br />

dass Verwaltung für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen<br />

auch ganz einfach gehen kann.<br />

27


Hamburg / Jörn Riedel<br />

Beispielhafte Leuchttürme der Hansestadt sind:<br />

Moderner Arbeitsplatz<br />

Bei uns laufen viele Aktivitäten, um mit IT Arbeitsabläufe für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser und effektiver<br />

zu machen. Sei es bei der flächendeckenden Nutzung elektronischer<br />

Workflows in Kombination mit einem effektiven Dokumentenmanagement,<br />

bei einem modernen Intranet oder<br />

auch bei der flächendeckenden Einführung von Videokommunikation.<br />

Dazu kommt die Erleichterung mobilen Arbeitens mit<br />

dem Einsatz eigener Geräte oder z. B. die mobile Anbindung<br />

von Fachverfahren wie bei der Polizei. Da tut sich eine Menge.<br />

Transparenzportal<br />

Mit dem Hamburger Transparenzportal haben wir einen<br />

Meilenstein für die Offenlegung des Verwaltungshandelns<br />

geschaffen. Die Initiative hierzu kam von „draußen“ und das<br />

Parlament hat sich diesen Wunsch einstimmig zu Eigen gemacht.<br />

Die Prozesse und das Bewusstsein dafür werden bei<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter zu verankern<br />

sein. Ziel ist es zudem, auch Inhalte staatsnaher Einrichtungen<br />

zu erschließen.<br />

Träger des Projekts:<br />

Finanzbehörde Hamburg<br />

Kontakt: Susanne Katzer,<br />

Stv. Referatsleiterin<br />

Tel.: +49 40 / 428 23-2640<br />

E-Mail:<br />

susanne.katzer@fb.hamburg.de<br />

Träger des Projekts:<br />

Kulturbehörde Hamburg<br />

– Staatsarchiv<br />

Kontakt: Paul Flamme,<br />

Referatsleiter<br />

Tel.: +49 40 428 / 31-3119<br />

E-Mail:<br />

paul.flamme@kb.hamburg.de<br />

Web: http://transparenz.<br />

hamburg.de/<br />

eCulture<br />

Das Thema Kultur wurde in der Vergangenheit vielerorts stiefmütterlich<br />

behandelt. Die Kulturbehörde hat erkannt, dass in<br />

diesem Bereich digitale Zugänge von erheblicher Bedeutung<br />

sind. Sie hat das Ziel, die Vielfalt der kulturellen Angebote digital<br />

zu erschließen. Die europaweit angesehene eCulture-Agenda<br />

Hamburgs wird ausgefüllt durch eine Fülle unterschiedlicher<br />

Vorhaben. Da gibt es Ausstellungs-Apps, Plattformen für die<br />

Bereitstellung von Fotos unter Beteiligung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern bis hin zum digitalen Ausbau der Bücherhallen.<br />

Kontakt:<br />

Finanzbehörde Hamburg<br />

Gänsemarkt 36<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 / 42823-2251<br />

E-Mail: joern.riedel@<br />

fb.hamburg.de<br />

Web: www.hamburg.de/<br />

e-government<br />

Träger des Projekts:<br />

Kulturbehörde Hamburg<br />

Kontakt: Dirk Börnsen,<br />

Abteilungsleiter<br />

Tel.: +49 40 / 428 24-160<br />

E-Mail:<br />

dirk.boernsen@kb.hamburg.de<br />

Web: www.hamburg.de/<br />

kulturbehoerde/eculture/<br />

28


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Zeit für Kunden und Bürger haben.<br />

Greifen Sie auf neuartige, benutzerfreundliche<br />

Servicemodelle zu, die die Administration nachhaltig<br />

entlasten und Ihnen jederzeit einen transparenten<br />

Überblick über den Status der Arbeitsschritte<br />

geben – in der IT und in allen anderen<br />

Funktionen der Verwaltung.


Dr. Thomas Schäfer<br />

Hessischer Minister der Finanzen und CIO<br />

Y Hessen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Hessen für die<br />

Zukunft gut aufgestellt?<br />

Hessen hat 2003 den ersten großen Masterplan auf Landesebene<br />

vorgelegt. Seitdem arbeiten wir intensiv daran, das im<br />

E-Government schlummernde, große Potential für Staat und<br />

Gesellschaft Stück für Stück nutzbar zu machen. Erst im vergangenen<br />

Jahr haben wir uns mit der „Digitalen Verwaltung<br />

Hessen 2020“, dem neuen E-Government-Masterplan des Landes,<br />

für die kommenden fünf Jahre neue ehrgeizige Aufgaben<br />

und Ziele gesetzt. Zwei Dinge sind mir beim Thema digitale<br />

Verwaltung wichtig: Wir müssen uns frühzeitig mit neuen<br />

Themen und Entwicklungen beschäftigen und wir dürfen uns<br />

nicht auf Erreichtem ausruhen. Und diesen Weg gehen wir in<br />

Hessen – voller Überzeugung und mit guten Ergebnissen.<br />

2. Hessen hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Hessen hat sich über viele Jahre hinweg gut aufgestellt. Ein<br />

Paradebeispiel hierfür ist die HZD, also die Hessische Zentrale<br />

für Datenverarbeitung. Mit ihr verfügt unser Land seit rund<br />

40 Jahren über einen eigenen leistungsstarken IT-Dienstleister,<br />

der in Deutschland ein hohes Ansehen genießt. Von<br />

IT-Lösungen wie dem HessenPC oder der Lehrer- und Schülerdatenbank<br />

profitieren wir und setzen überdies bundesweit Maßstäbe.<br />

Hessen hat in den vergangenen Jahren erfolgreich drei<br />

E-Government-Masterpläne umgesetzt. Zukünftig möchten<br />

wir auf Bewährtes setzen und neue Ideen einbringen. Unser<br />

Handbuch hierfür ist gegenwärtig die „Digitale Verwaltung<br />

Hessen 2020“. Ihr Dreiklang lautet: E-Services – Dienste für<br />

Bürger und Wirtschaft, E-Administration – Optimierung der<br />

Verwaltung nach innen und Open Government – also Öffnung<br />

der Verwaltung nach außen.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Hessen im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

Bereits vor der Jahrhundertwende hat Hessen eine der umfassendsten<br />

Verwaltungsreformen der vergangenen Jahrzehnte in<br />

Angriff genommen. Mit dem Schritt hin zur Doppik war und ist<br />

Hessen auf Länderebene ein Pionier. Wir waren 2009 das erste<br />

Flächenbundesland, das einen Geschäftsbericht nach Kriterien<br />

der Doppik vorgelegt hat. Die sogenannte „Neue Verwaltungssteuerung“<br />

hat in Hessen vor allem im Haushalts- und<br />

Rechnungswesen zu einem Paradigmenwechsel geführt. Als<br />

Hessischer Finanzminister möchte ich für eine Haushaltspolitik<br />

stehen, die auch die nachfolgenden Generationen fest im Blick<br />

hat. Mit dem neuen Rechnungswesen schaffen wir Transparenz<br />

sowie neue Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Das sind<br />

für uns wichtige Instrumente, die uns weiterhelfen, um unser<br />

Vorhaben einer generationengerechten Politik weiterhin verwirklichen<br />

zu können.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Losgelöst von einzelnen Themen, sehe ich ein grundlegendes<br />

strukturelles Problem: Die derzeitige IT-Kooperation zwischen<br />

Bund, Ländern und Kommunen wird den modernen Herausforderungen<br />

bei weitem nicht immer gerecht. Die drei Ebenen planen,<br />

beschaffen, entwickeln und betreiben ihre IT größtenteils unabhängig<br />

voneinander – doch das kostet Ressourcen, und damit Zeit<br />

und Geld. Was wir benötigen, ist eine föderale IT-Planung und<br />

damit auch eine stärkere Rolle des IT-Planungsrates. In Hessen<br />

streben wir im Übrigen eine stärkere IT-Kooperation zwischen<br />

Land und Kommunen an – weil wir uns eben der Vorteile, die<br />

eine solche Zusammenarbeit mit sich bringt, klar bewusst sind.<br />

30


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel Staat<br />

& Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale Strategien<br />

der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer Minderheit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt sind. Wie<br />

können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht stärker auf der<br />

Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Wir dürfen in unserer digitalisierten und technisierten Welt<br />

nicht vergessen: In der Verwaltung arbeiten nach wie vor Menschen<br />

für Menschen. Unter anderem auch deshalb haben wir<br />

unsere Agenda zweigeteilt. Es war uns wichtig,<br />

dass neben den allgemein formulierten strategischen<br />

Zielvorgaben in einem zweiten Teil<br />

auch konkrete Einzelmaßnahmen der nächsten<br />

Monate und Jahre beschrieben werden.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen<br />

nachvollziehen können, in welchem Zusammenhang<br />

einzelne Veränderungen, die wir mit<br />

ihnen umsetzen möchten, stehen. Wir setzen<br />

dabei natürlich auch auf ihr Engagement und<br />

ihr kreatives Potential, das uns zusammen<br />

noch weiterbringen wird. Transparent und<br />

rechtzeitig informieren: Dafür sensibilisieren<br />

wir auch die Führungskräfte. Sie haben ohne<br />

Zweifel eine wichtige Vermittlungsleistung zu<br />

erbringen.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Hessen und<br />

welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Eine erfolgreiche Standardisierung und Konsolidierung von<br />

IT war und ist stets ein zentraler Baustein der hessischen<br />

Verwaltungsmodernisierung. In Hessen ist eine neue beeindruckende<br />

Serverlandschaft entstanden. Wir beschäftigen<br />

uns heute ständig mit aktuellen Themen wie Green-IT und<br />

stellen die Weichen für Cloud-Computing. Wir müssen uns<br />

klarmachen, das sich auch mit der Standardisierung und Konsolidierung<br />

von IT innerhalb der Landesverwaltung wichtige<br />

Ressourcen einsparen lassen. Seit dem Jahr 2011 liefert der<br />

HessenPC die Basis für landesweite Standards bei den über<br />

60.000 PC-Arbeitsplätzen der Landesverwaltung. Er wird in<br />

Abstimmung mit den Ressorts künftig um weitere Applikationen<br />

und Dienste erweitert. Des Weiteren liegt der Fokus<br />

darauf, bisher über Papier abgewickelte Prozesse durch elek-<br />

tronische Prozesse abzulösen. Wir möchten die Verwaltung nutzerfreundlicher,<br />

schneller und ressourcenschonender gestalten.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme in<br />

den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Kurz gesagt – Nein! Wenn sich bei der Entwicklung von neuen<br />

Projekten der Bund und die Länder oder die Länder mit ihren<br />

jeweiligen Kommunen zusammenschließen, birgt dies ein<br />

großes Potential für eine kostengünstige und bürgerfreundliche<br />

Verwaltung. Deshalb werbe ich für ein mutigeres und<br />

entschlosseneres Vorgehen bei der ebenenübergreifenden<br />

IT-Kooperation.<br />

„Wir müssen uns<br />

frühzeitig mit<br />

neuen Themen<br />

und Entwicklungen<br />

beschäftigen<br />

und wir<br />

dürfen uns nicht<br />

auf Erreichtem<br />

ausruhen.“<br />

Land Hessen<br />

Hessisches Ministerium<br />

der Finanzen<br />

Friedrich-Ebert-Allee 8<br />

65185 Wiesbaden<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes<br />

sind in den Bereichen Digitalisierung<br />

und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte<br />

zur Adaption dienen?<br />

Der schon von mir genannte HessenPC<br />

wird auch in der dritten und vierten Generation<br />

eine standardisierte Plattform für<br />

unsere PC-Arbeitsplätze in der Landesverwaltung<br />

bieten. Die elektronische Personalakte<br />

soll eines unserer Schlüsselprojekte innerhalb<br />

der nächsten zwei Jahre werden. Außerdem möchten<br />

wir die Errichtung einer Kommunikationsplattform vorantreiben,<br />

mit dem Ziel eines einheitlichen Servicekontos. Jeder Bürger<br />

soll dann rund um die Uhr sicheren Zugriff auf Leistungen<br />

der Verwaltung und seine persönlichen Verwaltungsvorgänge<br />

haben. Sie sehen, an konkreten Ideen und Visionen mangelt es<br />

uns nicht. Jetzt machen wir uns an die Umsetzung.<br />

Kontakt: Ralph-Nicolas<br />

Pietzonka, Pressesprecher<br />

Tel.: +49 611 / 3224-57<br />

Fax: +49 611 / 3224-33<br />

E-Mail: ralph-nicolas.<br />

pietzonka@hmdf.hessen.de<br />

31


Thomas Lenz<br />

Staatssekretär im Ministerium für Inneres<br />

und Sport Mecklenburg-Vorpommern<br />

Y Mecklenburg-Vorpommern<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Im Bereich des E-Governments sind wir bereits gut aufgestellt,<br />

bei der Digitalisierung nehmen wir gerade Fahrt auf. Gerade<br />

in einem etwas dünner besiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird es immer wichtiger die Bürger unabhängig<br />

von ihrem Wohnort mit öffentlichen Dienstleistungen<br />

zu versorgen. Die Politik ist hier gefordert, gemeinsam mit der<br />

Wirtschaft, der Verwaltung und der Wissenschaft die notwendigen<br />

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />

Politik und Verwaltung nehmen dabei eine Doppelrolle als Gestalter<br />

und Nutzer der eigenen Digitalisierungsstrategie ein.<br />

Besonders sichtbar werden die Anstrengungen und Vorteile<br />

beim Breitbandausbau. Hier ist Mecklenburg-Vorpommern mit<br />

24 positiv entschiedenen Förderbescheiden gut aufgestellt.<br />

Weitere Anträge werden vorbereitet, um das Ziel der Bundesregierung<br />

bis Ende 2018 möglichst flächendeckend 50 MBit<br />

pro Sekunde zur Verfügung zu haben, in Mecklenburg-Vorpommern<br />

zielstrebig zu unterstützen. Der Breitbandausbau<br />

ist eine der wichtigsten aktuellen Zukunftsaufgaben im Land,<br />

da nur auf dieser Grundlage moderne digitale Angebote in die<br />

Fläche gebracht werden können. Gerade für Firmen und familienfreundliches<br />

Arbeiten von zu Hause ist die Breitbandversorgung<br />

eine unabdingbare Voraussetzung.<br />

2. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits frühzeitig die<br />

Grundlagen für die Einführung des E-Government und die<br />

Digitalisierung der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher<br />

erreicht werden und was sind die zentralen Handlungsfelder<br />

bis 2020?<br />

Mit dem Aufbau einer einheitlichen und verwaltungsebenenübergreifenden<br />

E-Government-Basisinfrastruktur und dem<br />

serviceorientierten Ansatz der E-Government-Architektur hat<br />

die Landesregierung eine solide Basis für eine ganzheitliche<br />

IT-Struktur im Land geschaffen und ist damit gut aufgestellt.<br />

Mit dem E-Government-Gesetz, das verbindliche Vorgaben<br />

für alle Behörden im Land enthält, sind wir Vorreiter für ein<br />

künftiges ebenenübergreifendes einheitliches elektronisches<br />

Verwaltungshandeln. Das am 14. Mai in Kraft getretene Gesetz<br />

verfolgt vier wesentliche Zielsetzungen:<br />

> > die Bearbeitung von Verwaltungsverfahren in Mecklenburg-Vorpommern<br />

soll auf allen Ebenen möglichst einheitlich<br />

elektronisch erfolgen,<br />

> > die Einführung elektronischer Verfahren und der elektronischen<br />

Abwicklung von Dienstleistungen der öffentlichen<br />

Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern soll rechtlich verankert<br />

und nachhaltig gefördert werden,<br />

> > es sollen verbindliche Vorgaben zu IT-Landesstandards und<br />

E-Government Basisdiensten für die Landesverwaltung festgelegt<br />

werden,<br />

> > es soll ein rechtlicher Rahmen für die Koordinierung der Informationstechnik<br />

in der Landesverwaltung sowie der informationstechnischen<br />

Zusammenarbeit zwischen Land und<br />

Kommunen geschaffen werden.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen<br />

Sie Mecklenburg-Vorpommern im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was<br />

macht Ihr Bundesland möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Land und Kommunen<br />

wird nicht nur bekundet, sondern auch intensiv gelebt.<br />

Nach meinem Kenntnisstand ist unser Büro „Kooperatives<br />

E-Government“ in seiner Ausgestaltung einmalig in der Bundesrepublik.<br />

Hier arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Landes, der Landreisen und des Zweckverbandes „Elektronische<br />

Verwaltung Mecklenbrug-Vorpommern“ tagtäglich an<br />

der Umsetzung der ebenenübergreifenden Kooperation zusammen.<br />

Im Rahmen dieser Kooperation finden aktuell auch<br />

Gespräche zur Umsetzung der Bedarfe aus dem E-Government<br />

und der Digitalisierung statt. Die Herausforderung besteht da-<br />

32


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

rin, die Akteure auf allen Ebenen zu synchronisieren und eine<br />

gemeinsame Umsetzungsstrategie zu entwickeln. Dazu wird<br />

aktuell ein gemeinsamer Handlungsleitfaden erarbeitet, der<br />

die praktische Umsetzung der Anforderungen aus dem E-Government<br />

Gesetz detailliert beschreiben soll.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Das Ziel sollte sein, sich nicht nur in Krisen<br />

schnell auf eine schnelle gemeinsame Umsetzungsstrategie<br />

zu verständigen, sondern<br />

dieses zur täglichen Routine werden lassen.<br />

Der IT-Planungsrat bietet hierfür eine gute<br />

Grundlage, damit mit den begrenzt zur Verfügung<br />

stehenden personellen und finanziellen<br />

Ressourcen eine zielgerichtete Fokussierung<br />

der Themen erfolgen kann. Hier kann auch<br />

ein gemeinsames Werkzeug zur Abbildung<br />

der Prozessschritte gute Dienste leisten und<br />

Potentiale aufzeigen.<br />

5. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Mecklenburg-Vorpommern<br />

und welche konkreten Schritte sind<br />

weiterhin geplant?<br />

Mit tatkräftiger Unterstützung unseres IT-Dienstleisters tragen<br />

wir gemeinsam zur Qualität und Gewährleistung der<br />

Einhaltung von IT-Landesstandards bei der Digitalisierung der<br />

Verwaltung bei. Die Vorgaben hierfür erarbeitet der Rat der<br />

IT-Verantwortlichen. Die vom IT-Planungsrat vorgegebenen<br />

IT-Interoperabilitäts- und Sicherheitsstandards sind die Messlatte<br />

für die ergänzenden Landesstandards. Gut ein Drittel der<br />

Haushaltsmittel werden bereits für zentrale Anwendungen<br />

ausgegeben. Der Anteil steigt stetig an und verstärkt den Effekt<br />

der Konsolidierung.<br />

„Im Bereich des<br />

E-Governments<br />

sind wir bereits<br />

gut aufgestellt, bei<br />

der Digitalisierung<br />

nehmen wir<br />

gerade Fahrt auf.“<br />

6. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Der übergreifende elektronische Daten- und Informationsaustausch<br />

benötigt standardisierte IT-Systeme in den Behörden.<br />

Die Konsolidierungsstrategie der zentralen IT-Leitstelle in<br />

meinem Haus wird gerade neu justiert. Künftig sollen möglichst<br />

alle IT-Dienstleistungen aus einer Verwaltungscloud<br />

bezogen werden. Das spart Aufwand vor Ort, bietet die nötige<br />

Transparenz des Leistungsbezuges und standardisiert das<br />

Leistungsangebot.<br />

Ministerium für Inneres<br />

und Sport Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Alexandrinenstr. 1<br />

19055 Schwerin<br />

Web: www.regierung-mv.de<br />

7. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes<br />

sind in den Bereichen Digitalisierung<br />

und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmprojekte<br />

zur Adaption dienen?<br />

Den Grundpfeiler der Digitalisierung bilden<br />

standardisierte und optimierte Prozessbeschreibungen<br />

für Verwaltungsverfahren. Bei<br />

der Visualisierung als wichtige Vorstufe der<br />

Optimierung der Verwaltungsverfahren, einer<br />

Anforderung des E-Government Gesetzes,<br />

beschreiten wir einen neuen ganzheitlichen<br />

Ansatz.<br />

Gemeinsam mit den Kommunen etablieren wir derzeit eine<br />

zentrale Modellierungssoftware für Verwaltungsprozesse, damit<br />

wir praktische Erfahrungen online austauschen können<br />

und Abläufe auch zwischen den Verwaltungseinheiten abbilden<br />

können. Hinsichtlich der Systematik orientieren wir uns bei<br />

der Umsetzung an den Anforderungen des Steuerungsprojekts<br />

„Föderales Informationsmanagement“ des IT-Planungsrates.<br />

Kontakt: Regierungsdirektor<br />

Guido Bremer<br />

E-Mail: guido.bremer@<br />

im.mv-regierung.de<br />

33


Stephan Manke<br />

Staatssekretär im Niedersächsischen<br />

Ministerium für Inneres und Sport<br />

Y Niedersachsen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Niedersachsen<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

In der Tat sehe ich Niedersachsen gut aufgestellt, um die Chancen<br />

der Digitalisierung zu nutzen. Digitalisierung bedeutet die<br />

Überführung der Landes- und Kommunalverwaltung in eine<br />

neue Welt. Sie ermöglicht es uns, auf der Grundlage der Anforderungen<br />

von Bürgern, Unternehmen und verwaltungsinternen<br />

Nutzern die Verwaltungsprozesse effizienter, effektiver<br />

und anwenderfreundlicher zu gestalten. Hierfür braucht es<br />

jedoch Leitplanken und eine Konsolidierung der IT-Landschaft,<br />

um durch eine gemeinschaftliche Ausrichtung vergleichbarer<br />

Prozesse insgesamt wirtschaftlicher zu werden.<br />

Für die Digitalisierung der Verwaltung benötigen wir Investitionsmittel.<br />

Als CIO der Landesregierung mache ich mich dafür<br />

stark, diesen Investitionsschwerpunkt zu setzen, da nur<br />

so die Leistungsfähigkeit der niedersächsischen Verwaltung<br />

erhalten und die Standortbedingungen in Niedersachsen weiter<br />

verbessert werden können. Je digitaler ein Land und seine<br />

Kommunen, desto besser ist seine wirtschaftliche Situation<br />

und die Zukunftsperspektive. Sozialökonomische Parameter<br />

wie Wachstum, Beschäftigung und Innovation stehen bereits<br />

heute und zukünftig noch viel mehr in engem Zusammenhang<br />

mit dem Grad der Digitalisierung. Gleichzeitig steigen<br />

die Herausforderungen im Bereich der Sicherheit signifikant.<br />

Die Informationssicherheit ist für die Landesregierung von<br />

großer Bedeutung und muss auch im digitalen Zeitalter gewährleistet<br />

werden. Bürger und Unternehmen erwarten von<br />

der Verwaltung, dass ihre Daten dort sicher genutzt und gespeichert<br />

werden. Um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen,<br />

ist es notwendig, ganzheitliche Lösungen für die Informationssicherheit,<br />

technische Verfahren, aber auch organisatorische<br />

Regelungen und Sensibilisierungsmaßnahmen einzusetzen.<br />

Jeder Sicherheitsvorfall kann zu einem Verlust vertraulicher<br />

Daten und zu einem immensen Imageschaden führen. Dies<br />

gilt es zu verhindern.<br />

2. Niedersachsen hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Niedersachsen hat mit dem eGovernment-Masterplan bereits<br />

vor über 10 Jahren die Grundlagen für die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Aktuell haben wir im Rahmen des Projekts<br />

„Niedersachsen Client“ mit dem zentralen IT-Dienstleister des<br />

Landes, IT.Niedersachsen, eine moderne IT-Arbeitsplatzausstattung<br />

für die Landesverwaltung und die erforderliche skalierbare<br />

Infrastruktur konzipiert und ausgerollt. Über die Standardisierung<br />

von Hard- und Software und der Betriebsprozesse wurde<br />

die Qualität und die Wirtschaftlichkeit erheblich verbessert,<br />

u. a. konnte durch die Softwarekonsolidierung eine Reduzierung<br />

der eingesetzten Softwareprodukte um ca. 90 Prozent erreicht<br />

werden. Die Zufriedenheit der Anwenderinnen und Anwender<br />

in den ausgestatteten Ministerien und Landesbehörden wurde<br />

in großem Maße gesteigert.<br />

Mit dem Zuständigkeitfinder „Bürger- und Unternehmensservice<br />

(BUS)“ und dem „Niedersächsischen Antragssystem für<br />

Verwaltungsleistungen Online (NAVO)“ steht für Landes- und<br />

Kommunalbehörden eine etablierte Plattform zur Abwicklung<br />

von digitalen Prozessen zur Verfügung. Realisiert sind<br />

bereits diverse nationale Antragsverfahren und ein damit<br />

verknüpfbares Bezahlsystem. Angeschlossen ist ebenfalls<br />

ein so genanntes Bürgerkonto, das einen unbürokratischen<br />

Weg zur sicheren elektronischen Identifizierung eröffnet und<br />

damit die Voraussetzungen schafft, alle online verfügbaren<br />

Verwaltungsleistungen als Kunde vom heimischen PC aus<br />

oder über das mobile Endgerät abwickeln zu können. Es ist<br />

ein strategisches Ziel der Landesregierung, alle dafür geeigneten<br />

Verwaltungsverfahren innerhalb der nächsten fünf<br />

Jahre über das NAVO anzubieten und durch die hohe Bedienerfreundlichkeit<br />

der Plattform die Zahl der Nutzerinnen und<br />

Nutzer von elektronischen Verwaltungsleistungen deutlich<br />

zu erhöhen.<br />

34


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Aktuelle Erfahrungen zeigen, dass zunehmend Fachverfahren<br />

die nächsten Stufen der Überführung der Verwaltung in eine<br />

digitale Verwaltung darstellen, dies zeigt sich unter anderem<br />

bei der Digitalisierung des Asylverfahrens. Es gibt viele Gründe,<br />

Fachverfahren auf den Prüfstand zu stellen: veraltete Technik<br />

oder gar Abkündigung der Plattform, mangelnde Anpassungsfähigkeit,<br />

fehlende Integrationsfähigkeit in serviceorientierte<br />

Architekturen und die entsprechenden Anforderungen aus<br />

E-Government-Gesetzen. Oft gibt es keine Möglichkeit zur behördenübergreifenden,<br />

medienbruchfreien Nutzung von Daten.<br />

Der Maßstab für die Qualität einer Architektur zur Digitalisierung<br />

ist für mich die Sicherung der medienbruchfreien Abwicklung<br />

der Prozesse. Zur Digitalisierung<br />

der Verwaltung gehört dabei nicht nur die<br />

Einführung einer eAkte, sondern aller Bausteine<br />

des Konzepts „Elektronische Verwaltungsarbeit“<br />

des BMI.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern:<br />

Wo sehen Sie Niedersachsen im<br />

Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was<br />

macht Ihr Bundesland möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

„Digitalisierung<br />

bedeutet die<br />

Überführung der<br />

Landes- und Kommunalverwaltung<br />

in eine neue Welt.“<br />

Wir arbeiten in Niedersachsen im IT-Bereich mit den Kommunen<br />

auf Augenhöhe zusammen. Niedersächsische Kommunen<br />

nutzen bereits jetzt das Landesnetz. Bei der ebenenübergreifenden<br />

Kooperation von Land und Kommunen planen wir<br />

aktuell die kooperative Nutzung eines Rechenzentrums. Ich<br />

halte die gemeinsame Nutzung von sicheren Infrastrukturen<br />

für eine zwingende Maßnahme, um die Informationssicherheit<br />

der niedersächsischen Verwaltung zu gewährleisten und<br />

höhere Wirtschaftlichkeit für alle Beteiligten zu erzielen. Es ist<br />

sinnvoll, Daten, z. B. aus dem Melderegister, dem Personenstandsregister<br />

oder dem Waffenregister so gut wie irgend<br />

möglich zu sichern.<br />

Eine zentrale Maßnahme zur Umsetzung unserer Cyber-<br />

Sicherheitsstrategie war die Errichtung des Niedersächsischen<br />

Computer Emergency Response Teams (N-CERT). Die Hauptaufgabe<br />

besteht in der Behandlung von IT-sicherheitsrelevanten<br />

Vorfällen. Das N-CERT ist hervorragend vernetzt und<br />

arbeitet in enger Kooperation mit Sicherheitsbehörden und<br />

Staatsanwaltschaften. In Zusammenarbeit von N-CERT und<br />

mehreren Kommunen wurde im letzten Jahr ein gemeinsamer<br />

Pilotbetrieb zur Bereitstellung der Dienstleistung „Warn- und<br />

Informationsdienst“ durchgeführt. Die Zusammenarbeit soll<br />

ausgebaut werden, auch im Sicherheitsbereich<br />

arbeiten wir in Niedersachsen erfolgreich mit<br />

den Kommunen zusammen.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von<br />

Bund, Ländern und Kommunen kommt eine<br />

strategische Bedeutung bei der Lösung von<br />

Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt die<br />

Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt.<br />

Wo sehen Sie akuten Handlungsbedarf und<br />

was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?<br />

Niedersachsen ist besonders gut aufgestellt im Hinblick auf die<br />

Abwicklung von Beschaffungen. Das Logistik Zentrum Niedersachsen<br />

(LZN) ist als Beschaffer für Dienst- und Schutzkleidung,<br />

Waren und Dienstleistungen der Rundumversorger von mehr<br />

als 2.300 Dienststellen des Landes Niedersachsen. Per Webshop<br />

kann bequem auf mehr als 23.000 standardisierte Artikel<br />

zurückgegriffen werden. Zugleich ist das LZN der bundesweit<br />

führende Ausstatter mit Dienst- und Schutzkleidung. Neben<br />

allen norddeutschen Ländern bedient sich neuerdings auch<br />

das Land Bayern dieser Einrichtung.<br />

Die ebenenübergreifende Zusammenarbeit von Bund und Land<br />

und insbesondere von Land und Kommunen ist in Niedersachsen<br />

von überragender Bedeutung. Sie muss vor dem Hintergrund<br />

der Digitalisierung weiter gestärkt werden.<br />

Wie die fehlenden Schnittstellen und der andererseits unbedingt<br />

notwendige Datenaustausch bei der Digitalisierung des<br />

Asylverfahrens zeigen, mangelt es an standardisierten Schnittstellen.<br />

Der IT-Planungsrat muss im Bereich Standardisierung<br />

besser aufgestellt werden. Der Prozess, der durchlaufen werden<br />

muss, um zu den erforderlichen Standards zu kommen, dauert<br />

zu lange. Insgesamt bedarf es hier einer noch schlagkräftigeren<br />

Organisation.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

35


Niedersachsen / Stephan Manke<br />

Die entsprechenden Ausbildungsinhalte sollten schwerpunktmäßig<br />

durch Fortbildungs- und Informationsangebote vermittelt<br />

werden. Ich sehe hier auch die Behördenleitungen in der<br />

Pflicht, den herausragenden Stellenwert von Digitalisierung<br />

und Informationssicherheit deutlich zu machen und in ihre<br />

Organisation hineinzutragen.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Niedersachsen<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Aktuell stehen wir in Niedersachsen kurz vor der Verabschiedung<br />

einer neuen IT-Strategie. Wir verfolgen das Ziel, die noch<br />

zersplitterte IT-Landschaft stärker zu konsolidieren und mehr<br />

Leistungen aus einer Hand durch unseren zentralen IT-Dienstleister<br />

IT.Niedersachsen zu erbringen. Daneben verfolgen wir<br />

verstärkt die schon erwähnte ebenenübergreifende Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen.<br />

Logistik Zentrum Niedersachsen<br />

Kontakt: Frank Hinze,<br />

Geschäftsführer<br />

Tel.: +49 5541 / 702 777<br />

E-Mail: service@lzn.de<br />

Web: www.lzn.niedersachsen.de<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Natürlich werden auch künftig die Arbeitsoberflächen je nach<br />

Fachverfahren sehr unterschiedlich aussehen und unterschiedliche<br />

Software-Produkte zum Einsatz kommen, die dahinterstehende<br />

Hard- und Middleware sollte möglichst gemeinsam<br />

genutzt werden. Das ist auch eine Architekturfrage. Unverzichtbare<br />

Voraussetzung für die gemeinsame Nutzung sind<br />

insbesondere modulare Lösungen, beispielsweise in Bereich<br />

eAkte, leistungsfähige zentrale Infrastrukturen im Rechenzentrum<br />

und ausreichende Bandbreiten in der Netzanbindung.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

Das Logistik Zentrum Niedersachsen und die ebenfalls schon<br />

angesprochenen Projekte „Gemeinsames Rechenzentrum“ und<br />

„Niedersachsen Client“ sind Maßnahmen, die sich nach meiner<br />

Einschätzung auch für andere Länder zur Umsetzung anbieten.<br />

Gemeinsames Rechenzentrum<br />

Träger des Projekts:<br />

Niedersächsisches Ministerium<br />

für Inneres und Sport<br />

Niedersachsen Client<br />

Träger des Projekts:<br />

Niedersächsisches Ministerium<br />

für Inneres und Sport<br />

Niedersächsisches Ministerium<br />

für Inneres und Sport<br />

Lavesallee 6<br />

Kontakt: Michel Golibrzuch,<br />

Leiter des Referats „IT-Strategie,<br />

IT-Infrastruktur“<br />

Kontakt: Michel Golibrzuch,<br />

Leiter des Referats „IT-Strategie,<br />

IT-Infrastruktur“<br />

Tel.: +49 511 / 120 4655<br />

E-Mail: michel.golibrzuch@<br />

mi.niedersachsen.de<br />

Kontakt: Walter Swoboda,<br />

Leiter des Referatsteils<br />

„IT-Infrastruktur“<br />

Tel.: +49 511 / 120 4862<br />

E-Mail: walter.swoboda@<br />

mi.niedersachsen.de<br />

Tel: +49 511 / 120 4655<br />

Fax: +49 511 / 120 6555<br />

E-Mail: michel.golibrzuch@<br />

mi.niedersachsen.de<br />

Web: www.mi.niedersachsen.de<br />

36


Die Zukunft gehört denen,<br />

die nicht stehenbleiben.<br />

Damit Sie schneller weiter<br />

kommen, haben wir ein neues<br />

Unternehmen geschaffen.<br />

Eines, das sich voll und ganz auf<br />

Ihren nächsten Schritt konzentriert.<br />

Eine echte Partnerschaft, in der<br />

Menschen, Technologien und<br />

Ideen zusammenwirken und uns<br />

alle voranbringen.<br />

Innovationen beschleunigen.<br />

Digitalisierung vorantreiben.<br />

Wertschöpfung steigern.<br />

Accelerating next<br />

© Copyright <strong>2016</strong> Hewlett Packard Enterprise Development LP.<br />

hpe.com/de


Hartmut Beuß<br />

Beauftragter der Landesregierung Nordrhein-<br />

Westfalen für Informationstechnik (CIO)<br />

Y Nordrhein-Westfalen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Nordrhein-Westfalen<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Ja, wir sind in Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt, das gilt<br />

für Land und Kommunen gleichermaßen. Wir verfügen über<br />

eine leistungsfähige E-Government-Infrastruktur, über kompetente<br />

und engagierte Beschäftigte und es gibt eine Vielzahl<br />

von guten und gut angenommenen E-Government-Angeboten.<br />

Aber mit der notwendigen umfassenden Digitalisierung der<br />

Verwaltung liegt noch eine gewaltige Herausforderung vor<br />

uns, das ist uns bewusst. Und wir müssen unsere Kräfte noch<br />

stärker als bisher bündeln, um E-Government „made in NRW“<br />

– im Interesse der Nutzerinnen und Nutzer – als gemeinsames<br />

Dach noch besser zu präsentieren. Daran arbeiten wir intensiv.<br />

2. Nordrhein-Westfalen hat bereits frühzeitig die Grundlagen<br />

für die Einführung des E-Government und die Digitalisierung<br />

der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden<br />

und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Nordrhein-Westfalen hat in der Tat die Weichen in Richtung<br />

E-Government schon frühzeitig gestellt, sichtbares Zeichen<br />

sind der E-Government-Masterplan aus dem Jahr 2005 und der<br />

E-Government-Aktionsplan aus dem Jahr 2009. Zugleich haben<br />

mit Blick auf die notwendige Zusammenarbeit zwischen Land<br />

und Kommunen schon damals einen Kooperationsausschuss<br />

für das E-Government und ein Kompetenzzentrum Digitale<br />

Verwaltung (d-nrw) installiert. Dies hat wesentlich dazu beigetragen,<br />

dass wir heute gut aufgestellt sind (s. o.).<br />

Die zentralen Handlungsfelder für die nächsten Jahre sind im<br />

Entwurf unseres E-Government-Gesetzes verankert: Umfassende<br />

Digitalisierung der Verwaltung mit dem Ziel, Dienstleistungen<br />

vollständig medienbruchfrei abwickeln zu können,<br />

Binnenmodernisierung durch Prozessoptimierung, Stärkung<br />

der ebenenübergreifenden und arbeitsteiligen Kooperation.<br />

Aus diesen Eckpunkten sind eine Vielzahl von Umsetzungsmaßnahmen<br />

abgeleitet, die unser Arbeitsprogramm für die<br />

nächsten Jahre bilden. Sie werden in einem Masterplan zur Umsetzung<br />

des EGovG NRW zusammengefasst, den wir derzeit –<br />

parallel zur parlamentarischen Beratung unseres Gesetzentwurfs<br />

– gemeinsam mit den Ressorts erarbeiten. Zur Stärkung<br />

der ebenenübergreifenden Zusammenarbeit sieht unser Gesetzentwurf<br />

die Einrichtung eines IT-Kooperationsrat vor, dem<br />

Vertreterinnen und Vertreter beider Ebenen angehören sollen.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr<br />

Bundesland möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Ich möchte keine Vergleiche mit anderen Bundesländern anstellen.<br />

Für Nordrhein-Westfalen glaube ich zunächst sagen<br />

zu dürfen, dass sich unser Land durch sehr effiziente Verwaltungsstrukturen<br />

auszeichnet. Für die kommunale Ebene war<br />

schon die Gebietsreform der 70er-Jahre ausschlaggebend dafür,<br />

dass unsere Kommunen über ausgeprägte Verwaltungskraft<br />

verfügen. Auf der staatlichen Ebene haben mehrere Stufen der<br />

Verwaltungsreform für die effiziente Bündelung von Aufgaben<br />

gesorgt. Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Prozess<br />

der Binnenmodernisierung durch Digitalisierung.<br />

Wir haben zudem in Nordrhein-Westfalen stets die dezentrale<br />

Verantwortung für Binnenmodernisierung betont. Das<br />

hat Kreativität und Engagement freigesetzt. Im Zeitalter der<br />

Digitalisierung kommt es noch stärker darauf an, diese Stärken<br />

mit einer strategischen Koordinierung und Abstimmung zu verknüpfen.<br />

Daran arbeiten wir – wie oben schon gesagt – intensiv.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

38


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Digitalisierung kann ohne ebenenübergreifende Koordination<br />

und Vernetzung nicht erfolgreich sein. Diese Erkenntnis habe<br />

ich nicht exklusiv, deshalb gibt es z. B. den IT-Planungsrat und<br />

vergleichbare Gremien in den Ländern. Aber die IT-Landschaft<br />

in Deutschland hat sich nicht von Beginn an in enger Abstimmung<br />

entwickelt, das macht uns das Leben heute manchmal<br />

schwerer. Gerade am Beispiel der Flüchtlingssituation zeigt<br />

sich jedoch aktuell, dass wir „lernfähig“ sind. Wie viele andere<br />

wünsche auch ich mir, dass dieses Beispiel Schule macht. Helfen<br />

kann – neben der notwendigen Kompromissbereitschaft auf<br />

allen Seiten – die Einrichtung einer schlagkräftigen operativen<br />

Einheit, die unmittelbar dem IT-Planungsrat<br />

zugeordnet ist. Auch diese Erkenntnis habe<br />

ich nicht exklusiv, deshalb bin ich zuversichtlich,<br />

dass wir hier noch in diesem Jahr zu einem<br />

guten Ergebnis kommen.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School<br />

of Governance durchgeführte deutschlandweite<br />

Studie „Zukunftspanel Staat &<br />

Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass<br />

digitale Strategien der Mehrheit der Führungskräfte,<br />

aber nur einer Minderheit der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden<br />

aus Ihrer Sicht stärker auf der Mitarbeiterebene<br />

verankert werden?<br />

Digitalisierung ist ein tiefgreifender Transformationsprozess,<br />

der bei Betroffenen auch Ängste und Sorgen auslöst. Das gilt<br />

für Unternehmen wie für Behörden. Wir müssen diese Sorgen<br />

ernst nehmen, aber zugleich die Notwendigkeit und die<br />

Chancen dieser Transformation hervorheben. Das geht nur mit<br />

transparenter Information und mit Beteiligung. Begleitende<br />

Maßnahmen im Sinne des Change Management sind deshalb<br />

elementarer Bestandteil eines Digitalisierungsprogramms für<br />

die Verwaltung und im Masterplan für Nordrhein-Westfalen<br />

fest verankert.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Nordrhein-Westfalen<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin<br />

geplant?<br />

„... mit der notwendigen<br />

umfassenden<br />

Digitalisierung<br />

der Verwaltung<br />

liegt noch<br />

eine gewaltige<br />

Herausforderung<br />

vor uns ...<br />

Daran arbeiten<br />

wir intensiv.“<br />

Auf Landesebene haben wir mit der Zusammenlegung unserer<br />

früheren Gebietsrechenzentren und des Landesamtes für<br />

Datenverarbeitung und Statistik zum zentralen Dienstleister<br />

IT-NRW im Jahr 2007 eine wichtige strukturelle Voraussetzung<br />

geschaffen. Daneben haben wir – per Kabinettbeschluss –<br />

schon 2009 vereinbart, IT-Plattformen und -Verfahren weitgehend<br />

bei diesem Dienstleister zu bündeln. Der Prozess ist bisher<br />

erfolgreich, allerdings längst noch nicht abgeschlossen. Wir<br />

wollen ihn in den nächsten Jahren fortsetzen und ausbauen,<br />

dabei aber den Blick über Nordrhein-Westfalen hinaus nicht<br />

vernachlässigen.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche<br />

IT-Systeme in den einzelnen Behörden<br />

auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Noch einmal: Die IT-Landschaft in Deutschland<br />

hat sich nicht von Beginn an in enger<br />

Abstimmung entwickelt, damit müssen wir<br />

leben. Wir müssen und werden aber nicht<br />

damit leben, dass für neue Aufgaben an verschiedenen<br />

Stellen IT-Lösungen entwickelt<br />

werden, die dann auch noch nicht kompatibel<br />

sind. Hier gibt es heute schon deutlich mehr<br />

Abstimmung und Kooperation als früher, aber<br />

es gibt zweifellos noch „Luft nach oben“. Und<br />

daneben muss natürlich jede Ebene für sich<br />

alles tun, um den Einsatz der IT zu optimieren<br />

und damit auch so kostengünstig wie möglich zu gestalten.<br />

Auch hier sehe ich noch deutliche Potenziale.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

Das ist eine „gefährliche“ Frage, denn einzelne Projekte herauszuheben,<br />

setzt andere Projekte vermeintlich ins „zweite Glied“.<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es aber nun mal – wie in anderen<br />

Ländern auch – eine ganze Reihe von guten E-Government-<br />

Projekten, vom elektronischen Vergabemartktplatz über<br />

das Online-Lehrer-Einstellungsportal und die Online-Sicherheitsüberprüfung<br />

bis hin hin zum elektronischen Rechtsverkehr<br />

bei Registergerichten – und auch das ist nur eine kleine<br />

Auswahl.<br />

39


Nordrhein-Westfalen / Hartmut Beuß<br />

Ich nenne als „Leuchttürme“ aber drei weitere Projekte, das ist<br />

allerdings mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks und<br />

nicht Ausdruck oder gar Ergebnis eines objektiven Rankings:<br />

BORISplus als das zentrale Informationssystem der Gutachterausschüsse<br />

über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen,<br />

inkl. der innovativen und kostenlosen App, mit der Bodenrichtwerte<br />

mobil abgerufen werden können.<br />

Web: www.boris.nrw.de/borisplus<br />

Meldeportal für Behörden (MpB) – innovative Besonderheit in<br />

Nordrhein-Westfalen ist, dass kein zentrales Landesregister für<br />

Meldedaten besteht. Vielmehr werden die Daten ausschließlich<br />

bei den 396 Meldebehörden der Städte und Gemeinden<br />

in Nordrhein-Westfalen vorgehalten. Der Service von d-NRW<br />

bündelt die kommunalen Angebote, d. h. elektronische Anfragen<br />

werden über das Meldeportal zielgerichtet an die jeweilige<br />

Kommune geleitet und automatisiert im System beantwortet.<br />

Die gesamte Kommunikation findet dabei im sicheren DOI-<br />

Netz statt.<br />

Web: www.d-nrw.de/projekte-referenzen/meldewesen/meldeportal<br />

NRW Umweltdaten vor Ort (UvO): UvO stellt die Umweltsituation<br />

im persönlichen Lebensumfeld von Interessierten in<br />

leicht verständlichen Darstellungen (Karte, Luftbild) vor. Die<br />

Anwendung liefert standortbezogene Angaben zu Natur, Wasserqualität,<br />

Luft. Lärm usw.)<br />

Web: www.uvo.nrw.de<br />

Ministerium für Inneres und<br />

Kommunales des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Friedrichstraße 62-80<br />

40217 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 / 871 2406<br />

E-Mail:<br />

hartmut.beuss@mik.nrw.de<br />

Web: www.mik.nrw.de/cio-nrw<br />

40


ei der Digitalisierung<br />

Das Thema Digitalisierung dominiert die öffentlichen Verwaltungen. Neben<br />

Richtlinien des Gesetzgebers spielen Kostendruck und Sicherheitsaspekte<br />

entscheidende Rollen. Um Auflagen und Anforderungen zukunftssicher und<br />

zeitnah zu erfüllen, bietet MACH 3 Lösungen:<br />

1. MACH E-BESCHAFFUNG<br />

2. MACH E-RECHNUNG<br />

3. MACH E-AKTE<br />

Die Zeit drängt. Sprechen wir über das große E.<br />

E wie Erfolg.<br />

www.mach.de<br />

MACH AG Wielandstraße 14 23558 Lübeck Tel. 0451 / 70 64 70 mailbox@mach.de


Staatssekretärin Heike Raab<br />

Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz<br />

beim Bund und für Europa, für Medien und Digitales<br />

Y Rheinland-Pfalz<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Rheinland-Pfalz<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Rheinland-Pfalz ist das Land der digitalen Möglichkeiten und<br />

ein Musterland der Intelligenten Vernetzung. Das E-Government<br />

aus Rheinland-Pfalz hat in den letzten Jahren mehrfach<br />

bundesweite Auszeichnungen erhalten. Beispielsweise wurde<br />

Rheinland-Pfalz im Jahr 2014 mit dem 1. Preis im E-Government-Wettbewerb<br />

für die 115-App in der Kategorie „Bester Beitrag<br />

zur Umsetzung der Nationalen E-Government-Strategie<br />

(NEGS)“ ausgezeichnet.<br />

Rheinland-Pfalz präsentiert sich jedes Jahr bei der CeBit mit<br />

neuen innovativen Projekten. Unser Weg als moderner Staat soll<br />

den Bürgerinnen und Bürgern den Kontakt und den Austausch<br />

mit der Verwaltung so einfach und so leicht wie möglich machen.<br />

Wenn Sie beispielsweise Informationen suchen, gehen Sie über<br />

das Landesportal Rheinland-Pfalz. Mit nur einem Suchbegriff<br />

klicken Sie die digitale Tür zu allen Verwaltungen im Land auf.<br />

Das Landesportal ist ein konsequenter Schritt zur Verwaltung<br />

aus einer Hand und ein Beispiel für ein gutes Zusammenarbeiten<br />

zwischen dem Land und seinen Kommunen. Denn dem<br />

Bürger ist es letztlich völlig egal, ob für sein Anliegen der Bund,<br />

das Land, der Kreis oder die Verbandsgemeinde zuständig ist.<br />

Er möchte schnelle Hilfe.<br />

Wenn Sie über einen elektronischen Personalausweis verfügen,<br />

haben Sie dank „Unterschrift unterwegs“ eine einfache,<br />

sichere und mobile technische Möglichkeit, mit dem Smartphone<br />

rechtskräftig zu signieren.<br />

Deshalb freue ich mich sehr, dass der IT-Gipfel 2017 in Rheinland-Pfalz<br />

stattfinden wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

hat dies im November 2015 auf dem Nationalen IT-Gipfel in<br />

Berlin ausgelobt. Unterstützt wurde die Bewerbung vom<br />

Digitalverband Bitkom. Er wird in der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar stattfinden, die sich vom Modellvorhaben „kooperatives<br />

E-Government in föderalen Strukturen" zu einer digitalen<br />

Modellregion und zu einem Erprobungsraum des IT-Planungsrats<br />

weiterentwickelt hat. E-Government stärkt vor allem den<br />

Wirtschaftsstandort und hilft Bürokratie abzubauen.<br />

Wir sind innovativ und effizient, bauen Breitband aus und<br />

nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung. Vor allem, um<br />

den demografischen Wandel positiv zu gestalten. Denn die<br />

Digitalisierung kann dazu beitragen, das Landleben attraktiver<br />

zu gestalten. Smart Farming oder das Projekt „Digitale Dörfer“<br />

in den Smart Rural Areas sind Beispiele dafür, wie Land und<br />

Kommunen, unterstützt durch die Landesregierung, gemeinsam<br />

mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software<br />

Engineering in Kaiserslautern Zukunftskonzepte erarbeiten,<br />

beispielsweise in den Bereichen Nahversorgung, Mobilität,<br />

Warenlogistik und Gebäudemanagement.<br />

Grundlage dafür, dass die Digitalisierung weiter voranschreiten<br />

kann und neue Lösungen birgt, ist die Verfügbarkeit von<br />

schnellem Internet – und dies nicht nur in urbanen, sondern<br />

gerade auch in ländlichen Gebieten. Die digitale Mobilität<br />

in einer smarten Gesellschaft benötigt hohe Bandbreiten.<br />

Denn ohne schnelles Internet kann kaum ein Mensch an der<br />

Gesellschaft teilhaben. Ohne schnelles Internet ist kaum ein<br />

Unternehmen geschäftsfähig. Die Breitbandversorgung ist<br />

sowohl ein Gerechtigkeits- als auch Wirtschaftsthema. Wir<br />

müssen schon heute die Zukunft verantwortungsvoll mitdenken,<br />

um die Zugangsnetze der nächsten Generation mit<br />

Bandbreiten von mindestens 300 Mbit/s zu erreichen. Deshalb<br />

wurde der TÜV Rheinland beauftragt, die erforderlichen<br />

Rahmenbedingungen für den Aufbau eines Breitbandnetzes<br />

mit 300 Megabit und mehr zu untersuchen und zu bewerten.<br />

Das Land Rheinland-Pfalz ist damit das erste Land, das in einer<br />

Studie vollumfänglich den Netzinfrastrukturwechsel hin<br />

zu Glasfasernetzen in dieser Detailtiefe mit all seinen Facetten<br />

untersucht hat. Die Studie zeigt, dass in Rheinland-Pfalz<br />

gute Voraussetzungen für den Ausbau von leistungsfähigen<br />

Hochgeschwindigkeitsnetzen existieren. Unser Förderkonzept<br />

in der Umsetzung durch das Breitbandkompetenzzentrum<br />

hat diese positive Entwicklung maßgeblich beschleunigt.<br />

42


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

2. Rheinland-Pfalz hat bereits frühzeitig die Grundlagen für<br />

die Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Die Digitalisierung von Prozessen in der Verwaltung ist gelebte<br />

Verwaltungsmodernisierung. Electronic Government meint<br />

dabei nicht nur die IT-Unterstützung der Verwaltungsabläufe,<br />

sondern auch den gezielten Einsatz des Internets und in der<br />

Folge neue Dienstleistungsprozesse. Um diesen Prozess wirksam<br />

zu unterstützen, hat die rheinland-pfälzische Landesregierung<br />

im Jahr 2006 die Zuständigkeiten für IT, Multimedia,<br />

E-Government und Verwaltungsmodernisierung in der Zentralstelle<br />

für IT und Multimedia (ITZ) zusammengeführt. Das<br />

ressortübergreifende CIO-Konzept wird heute<br />

von vielen Ländern nachgebildet.<br />

Von großer Bedeutung ist das Zusammenwirken<br />

von Kommunen und Land.<br />

Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus<br />

verwaltungsorganisatorischen Gründen<br />

wird in einem ständigen Prozess darauf<br />

hingewirkt, eine möglichst einheitliche<br />

E-Government-Infrastruktur für Land und<br />

Kommunen zu erreichen. Verwaltungsangelegenheiten<br />

sollen damit einfach und ohne<br />

organisatorische Hemmschwellen von Bürgerinnen, Bürgern<br />

und Unternehmen erledigt werden können. Hervorragende<br />

Beispiele hierfür sind das gemeinsame Landesportal Rheinland-Pfalz<br />

(portal.rheinland-pfalz.de), welches als zentraler<br />

Einstieg in sämtliche Inhalte der rheinland-pfälzischen Verwaltung<br />

– sowohl kommunal als auch staatlich – fungiert<br />

oder auch die einheitliche Behördennummer 115, die in immer<br />

mehr Kommunen eingeführt wird und ein wichtiger Innovationstreiber<br />

für die Modernisierung der Verwaltung ist.<br />

Hierüber werden sowohl Bundes-, Landes- als auch kommunale<br />

Leistungen beauskunftet. Ziel hierbei ist die Erreichung<br />

der Flächendeckung nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch<br />

deutschlandweit. Auch andere Maßnahmen wie die Einführung<br />

des landeseinheitlichen Personalverwaltungssystems IPEMA<br />

oder das E-Procurement wurden erfolgreich eingeführt und<br />

werden weiter vorangetrieben.<br />

„Die Digitalisierung<br />

von<br />

Prozessen in der<br />

Verwaltung ist<br />

gelebte<br />

Verwaltungsmodernisierung.“<br />

Der IT-Planungsrat ist das deutschlandweite Gremium, welches<br />

übergreifende IT- und E-Government Themen behandelt.<br />

Seitens Rheinland-Pfalz werden im Rahmen der kommunalstaatlichen<br />

Zusammenarbeit hier ebenfalls die kommunalen<br />

Spitzenverbände eingebunden. Gemeinsame Themen, wie<br />

insbesondere das gemeinsame Bund, Länder und Kommunen<br />

verbindende Kommunikationsnetz, die Verabschiedung<br />

von Standards, wie jüngst der Standard „Lateinische Zeichen<br />

in UNICODE", wodurch sichergestellt werden soll, dass insbesondere<br />

Namen von Personen in allen elektronisch geführten<br />

Registern der öffentlichen Verwaltung identisch gespeichert<br />

werden können sowie die IT-Sicherheit spielen hier eine übergeordnete<br />

Rolle.<br />

Auch engagiert sich Rheinland-Pfalz sehr<br />

stark in der Metropolregion Rhein-Neckar,<br />

die eine wichtige Rolle als Erprobungsraum<br />

des IT-Planungsrats spielt. Insbesondere<br />

in den erfolgreichen Projekten „115", „effiziente<br />

Verwaltungspraxis für Autokrane"<br />

sowie in dem jüngst durch den IT-Planungsrat<br />

beschlossenen Koordinierungsprojekt<br />

„P23R" besitzt Rheinland-Pfalz die<br />

Federführerschaft bzw. Co-Federführerschaft.<br />

Zukünftig soll E-Government von der passiven Bereitstellung<br />

von Formularen und Informationen in Rheinland-Pfalz zu mehr<br />

Interaktion und Transaktion zwischen Bürgern und Verwaltung<br />

auf Basis einer durchgängigen Dienstleistungskette übergeleitet<br />

werden. Dies bedingt eine stärkere Prozessorientierung<br />

der Verwaltung.<br />

Alle oben genannten Entwicklungen werden von organisatorischen<br />

und rechtlichen Maßnahmen flankiert. Beispielsweise<br />

erweitert das Land Rheinland-Pfalz das 2013 verabschiedete<br />

E-Government-Gesetz des Bundes durch ein eigenes E-Government-Gesetz<br />

Rheinland-Pfalz. Ergänzend dazu trat am<br />

1. Januar <strong>2016</strong> das Transparenzgesetz des Landes in Kraft, in<br />

dessen Kontext auch die landesweite Einführung der E-Akte<br />

steht. Technische, rechtliche und organisatorische Maßnahmen<br />

ermöglichen in den kommenden Jahren die weitere Förderung<br />

der Digitalisierung der Verwaltung in Rheinland-Pfalz.<br />

43


Rheinland-Pfalz / Staatssekretärin Heike Raab<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Rheinland-Pfalz im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland<br />

möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Am 1. Januar <strong>2016</strong> ist das Landestransparenzgesetz in Kraft<br />

getreten. Rheinland-Pfalz ist das erste Flächenland, das damit<br />

neue Wege im Austausch zwischen Bürger und Staat beschreitet.<br />

Die Bürger und Bürgerinnen haben damit mehr Möglichkeiten<br />

zur Teilhabe. Dem Gesetz voran geschaltet war ein breiter<br />

Beteiligungsprozess. Wesentliche inhaltliche Neuerung des<br />

Gesetzes ist die aktive Veröffentlichung von Verwaltungsund<br />

Umweltinformationen auf einer webgestützten digitalen<br />

Plattform. Mit der „Transparenz-Plattform" sollen die Bürgerinnen<br />

und Bürgern einen umfassenden Informationszugang<br />

erhalten, ohne Darlegung eines Interesses und außerhalb eines<br />

laufenden Verwaltungsverfahrens. Parallel<br />

dazu werden alle Prozesse in der Landesverwaltung<br />

digitalisiert.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von<br />

Bund, Ländern und Kommunen kommt<br />

eine strategische Bedeutung bei der Lösung<br />

von Herausforderungen zu, wie nicht<br />

zuletzt die Bewältigung der Flüchtlingssituation<br />

zeigt. Wo sehen Sie akuten Handlungsbedarf<br />

und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

„Der Handlungsbedarf<br />

ist groß.<br />

Die Einreise von<br />

1 Million<br />

Menschen hat<br />

uns gezeigt,<br />

wo die Schwachstellen<br />

liegen.“<br />

Wir müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter digital weiterbilden.<br />

Die Digitalisierung bietet große Chancen, aber sie<br />

sorgt oft für Verunsicherung. Die Veränderungen am Arbeitsplatz<br />

lösen auch Ängste aus. Das müssen Dienstherren mit<br />

Empathie aufnehmen. Mit guten Informationsangeboten und<br />

Beteiligung nimmt man Sorgen und ersetzt sie durch Freude<br />

am Neuerlernten.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Rheinland-Pfalz<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin<br />

geplant?<br />

Im Rahmen der Zentralisierung wurden zunächst geschäftskritische<br />

Verfahren der Landesverwaltung zum zentralen<br />

IT-Dienstleister des Landes, dem Landesbetrieb<br />

Daten und Information (LDI), überführt.<br />

Sukzessive werden nun die übrigen IT-Infrastrukturen<br />

konsolidiert. Der LDI hat dafür mit<br />

der RLP-Cloud einen skalierbaren und agilen<br />

Private-Cloud-Service geschaffen, der eine bedarfsgerechte<br />

und kosteneffiziente Nutzung<br />

der IT-Ressourcen ermöglicht. Die BSI-zertifizierte<br />

Private-Cloud des Landes garantiert<br />

daneben die Einhaltung der Sicherheits- und<br />

Datenschutzanforderungen.<br />

Der Handlungsbedarf ist groß. Die Einreise von 1 Million Menschen<br />

hat uns gezeigt, wo die Schwachstellen liegen. Die<br />

Registrierung und die Kompatibilität des Fachverfahrens funktionieren<br />

nicht. Mit einer großen Kraftanstrengung haben Bund<br />

und Länder den gesetzlichen Rahmen verändert. Das Datenaustauschverbesserungsgesetz<br />

soll nun die Schnittstellenproblematik<br />

lösen helfen. Jeder Staat muss wissen, welche Menschen<br />

einreisen und wir müssen wissen, in welchem Verfahrensstand<br />

sich das Asylverfahren bewegt. Bis alle Prozesse stehen, müssen<br />

noch viele Strukturen vernetzt werden.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Die Frage müsste nach meinem Empfinden lauten: „Wie können<br />

wir Digitalisierung beschleunigen und wie viel Vereinheitlichung<br />

und Standardisierung ist dazu nötig?" Darüber hinaus<br />

müssen auch die finanziellen Invests eingepreist werden. Wir<br />

müssen uns neue IT-Systeme eben auch leisten können.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

44


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

300 MBit/s-Studie<br />

Mit der im Januar <strong>2016</strong> veröffentlichten Studie „Weichen stellen<br />

für die Anforderungen von morgen – Ausbau der Breitbandinfrastruktur<br />

in Rheinland-Pfalz zur Versorgung mit Bandbreiten<br />

von mindestens 300 Mbit/s“ (300 Mbit/s-Studie) liegt erstmals<br />

für ein Land eine umfassende Netzdetailplanung vor. Sie stellt<br />

für die nächsten Jahre, Jahrzehnte die Roadmap dar, mit der<br />

ein kompletter Netzinfrastrukturwechsel gelingen wird. Eine<br />

solche Roadmap ist unerlässlich, um optimal Synergien identifizieren<br />

und heben zu können. Damit ist das Land auch bestens<br />

gerüstet für die Anforderungen, welche im Zuge des DigiNetzG<br />

auf die Länder zukommen werden. Darüber hinaus untersucht<br />

die Studie, welche netztechnischen, betriebswirtschaftlichen,<br />

fiskalischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für den<br />

Netzinfrastrukturwandel notwendig sind. Die Ergebnisse der<br />

Studie werden die Grundlage bilden, um die NGA-Strategie des<br />

Landes mit Blick auf die Erreichung des langfristigen Ziels eines<br />

schrittweisen Netzinfrastrukturwechsels fortzuschreiben.<br />

Unterschrift unterwegs<br />

In der ersten Stufe wird ausschließlich die Signatur per elektronischem<br />

Identitätsnachweis (nPA) in Verbindung mit einem<br />

Haftungsausschluss für den Serverbetreiber als „Proof-of-Concept“<br />

realisiert. Diese Umsetzung baut auf dem Grundkonzept<br />

des Bürgerkontos auf und lässt sich mit geringem Aufwand<br />

integrieren. In der zweiten Stufe soll das Versicherungsmodell<br />

erprobt werden und der Haftungsausschluss durch eine beschränkte<br />

Haftung ersetzt werden.<br />

In der dritten Stufe soll ein weiteres Hardware-Token in Verbindung<br />

mit einem sicheren Registrierungsverfahren umgesetzt<br />

werden. Durch die eIDAS-Verordnung der EU wird u. a.<br />

die Signatur-Richtlinie abgelöst und somit das Signaturrecht<br />

europaweit weiter vereinheitlicht. Im Grundsatz werden nach<br />

der eIDAS-Verordnung auch serverbasierte qualifizierte Signaturen<br />

möglich, die konkrete technische Ausgestaltung ist aber<br />

noch offen. Weiterhin ermöglicht die eIDAS-Verordnung auch<br />

elektronische Siegel, d. h. Signaturen für juristische Personen.<br />

Qualifizierte elektronische Siegel könnten ab <strong>2016</strong> eine weitere<br />

Variante für Stellvertretersignaturen darstellen. Ziel ist es, das<br />

gesamte Verfahren sicher zu betreiben, aber einfacher in der<br />

Handhabung zu gestalten. Das Verfahren darf keine Hürde<br />

mehr darstellen und das Wissen eines IT-Spezialisten erfordern.<br />

Rheinland-Pfalz arbeitet mit mehreren Ansätzen und Partnern<br />

an der Verwirklichung dieser Projektidee.<br />

In Rheinland-Pfalz hat sich auf die Initiative von Frau Staatssekretärin<br />

Raab und Herrn Staatssekretär Stich eine Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Vertretern des Innenministeriums und<br />

der kommunalen Spitzenverbände gebildet, die sich mit der<br />

Frage beschäftigt, ob die Lösungsansätze im Bereich der Signaturnutzung<br />

aus dem Nachbarland Österreich auf Deutschland<br />

übertragen werden könnte.<br />

Im Vorhaben soll eine Server-unterstützte qualifizierte Signatur<br />

erstellt werden. Diese Signatur kommt von einer natürlichen<br />

Person als Inhaber eines qualifizierten Zertifikats (dem Serverbetreiber)<br />

und zeichnet im Namen des Vertretenen (Bürgerin/<br />

Bürger, Firma). Dieses Konstrukt trägt die Bezeichnung „Stellvertretersignatur".<br />

Um diese Stellvertretersignatur nutzen zu<br />

können, muss sich der Bürger (Vertretene) zunächst eindeutig<br />

gegenüber dem Server identifizieren und die Vertretungsvollmacht<br />

erteilen.<br />

Träger des Projekts:<br />

Innenministerium<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Kontakt: Ministerialdirigentin<br />

Cornelia Weis,<br />

Abteilungsleiterin der<br />

Zentralstelle für IT<br />

und Multimedia<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />

Peter-Altmeier-Allee 1<br />

55116 Mainz<br />

Tel.: +49 6131 / 16-3309<br />

E-Mail: cornelia-weis@<br />

isim.rlp.de<br />

Web: www.isim.rlp.de<br />

Tel.: +49 6131 / 16-4101<br />

Fax: +49 6131 / 16-4107<br />

E-Mail: heike.raab@stk.rlp.de<br />

Web: www.landesvertretung.<br />

rlp.de<br />

45


Staatssekretär Jürgen Lennartz<br />

Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter des<br />

Saarlandes beim Bund, CIO des Saarlandes<br />

Y Saarland<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Saarland für die Zukunft<br />

gut aufgestellt?<br />

Vernetzte und ebenenübergreifende E-Government-Angebote<br />

aus einer Hand sind am besten geeignet, den gestiegenen Anforderungen<br />

der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen<br />

Rechnung zu tragen. Hier ist das Saarland für die Zukunft<br />

gut aufgestellt. Die saarländische Landesregierung setzt daher<br />

auch weiterhin auf horizontale und vertikale Kooperationen<br />

sowie eine konsequente Zentralisierung der IT-Aufgaben.<br />

Die strategischen Aufgaben der IT sind in der Staatskanzlei<br />

gebündelt. Die operativen IT-Aufgaben sind ab diesem<br />

Jahr in einem eigenständigen IT-Dienstleistungszentrum<br />

zusammengefasst.<br />

Der Wissenschaftsstandort Saarland zeichnet sich zudem<br />

durch eine gut funktionierende Zusammenarbeit zahlreicher<br />

Forschungsinstitute aus (DFKI, MPI für Informatik, MPI für Softwaresysteme,<br />

CISPA, Zentrum für Bioinformatik, LZI Schloss<br />

Dagstuhl).<br />

2. Das Saarland hat bereits frühzeitig die Grundlagen für<br />

die Einführung des E-Government und die Digitalisierung<br />

der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden<br />

und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Das Saarland setzt bereits seit über zehn Jahren im E-Government<br />

auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und deren<br />

Zweckverband eGo-Saar und hat damit deutschlandweit eine<br />

Vorreiterrolle eingenommen. So wurden u. a. die gemeinsamen<br />

Portale „Bürgerdienste-SAAR" und „Meldeportal Saar" sowie die<br />

Beteiligung des Saarlandes an der „Einheitlichen Behördennummer<br />

115“ realisiert. Im Jahr 2014 haben Land und eGo-Saar den<br />

E-Government-Pakt erneuert und mit dem Aufbau einer gemeinsamen<br />

RZ- sowie Netzinfrastruktur neue Schwerpunkte gesetzt.<br />

Neben der gemeinsamen E-Government-Strategie mit den<br />

Kommunen sind ein eigenes E-Government-Gesetz des Landes<br />

sowie der Ausbau von IT-Kooperationen mit anderen Ländern<br />

weitere zentrale Handlungsfelder. Eine weitere wichtige infrastrukturpolitische<br />

Maßnahme ist der NGA-Breitbandausbau,<br />

den das Land konsequent vorantreibt.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

das Saarland im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland<br />

möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung, der Schuldenbremse<br />

sowie der demografischen Entwicklung arbeitet die<br />

Landesregierung seit 2012 im Dialog mit den Gewerkschaften<br />

und Interessenvertretungen an einem Umstrukturierungsprozess<br />

zur Verschlankung und Kostenreduzierung der Landesverwaltung.<br />

Für diese bundesweit beispiellose institutionalisierte<br />

Zusammenarbeit zwischen Landeregierung und Gewerkschaften<br />

hat sich der Begriff „Der saarländische Weg“ gebildet. Im<br />

Rahmen der Gespräche „Zukunftssichere Landesverwaltung“<br />

sowie der initiierten Arbeitsgruppen wurde gemeinsam an mitarbeiterorientierten<br />

Lösungen gearbeitet. Seit 2012 konnten so<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen und Projekten umgesetzt und<br />

u. a. auch das weitere Vorgehen zur Bewältigung der Flüchtlingssituation<br />

erörtert werden.<br />

Im Projekt „Zukunftssichere Landesverwaltung“ ist zudem<br />

ein einheitliches Personalmanagementkonzept für die<br />

saarländische Landesverwaltung entstanden, das mit den<br />

entwickelten Instrumenten zur Personalentwicklung, Personalgewinnung<br />

/ Nachwuchs- und Karriereförderung, zum<br />

Wissenstransfer u. a einen ressortübergreifenden Handlungsrahmen<br />

vorgibt. Hierbei werden auch Geschäftsprozessoptimierungen,<br />

Shared Services sowie die Standardisierung und<br />

Weiterentwicklung der IuK im Personalbereich berücksichtigt.<br />

46


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern und<br />

Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei der Lösung<br />

von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt die Bewältigung<br />

der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen Sie akuten<br />

Handlungsbedarf und was würden Sie sich für die Zukunft<br />

wünschen?<br />

Bürokratische Hürden, die eine digitale Verwaltung und deren<br />

Vernetzung erschweren, müssen abgebaut werden, um<br />

schnell und flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen, wie<br />

die Flüchtlingssituation und die neuen Anforderungen der<br />

Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen reagieren<br />

zu können. Rechtsvorschriften gehören<br />

sukzessive auf den Prüfstand, um Prozesse<br />

und Fachverfahren vereinfachen und eine<br />

effiziente und vernetzte IT-Unterstützung<br />

über alle Ebenen hinweg implementieren<br />

zu können. Das Normenscreening ist hierbei<br />

unumgänglich.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie<br />

School of Governance durchgeführte<br />

deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt,<br />

dass digitale Strategien der Mehrheit<br />

der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter bekannt sind. Wie können<br />

die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert<br />

werden?<br />

„Vernetzte und<br />

ebenenübergreifende<br />

E-Government-Angebote<br />

aus einer Hand<br />

sind am besten<br />

geeignet, den<br />

gestiegenen Anforderungen<br />

der<br />

Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie<br />

der Unternehmen<br />

Rechnung<br />

zu tragen.“<br />

Die Landesregierung verfolgt hier im<br />

Rahmen des Projektes „Zukunftssichere<br />

Landesverwaltung“ die Strategie, die Gewerkschaften, die<br />

Interessenvertretungen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

durch entsprechende Projektstrukturen, regelmäßige<br />

Informationen im Intranet sowie gezielte Informationsveranstaltungen<br />

einzubinden. Daneben werden die Veränderungsprozesse<br />

durch spezielle Seminare für Führungskräfte und<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleitet.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo im Saarland<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Die Dynamik der IT-Entwicklung und Digitalisierung sowie die<br />

steigende Komplexität der IT-Infrastrukturen erfordern eine<br />

zentrale Gesamtsteuerung der landesweiten IT.<br />

Mit dem Gesetz zur Errichtung des IT-Dienstleistungszentrums<br />

des Saarlandes, das zum 1. Januar <strong>2016</strong> in Kraft getreten<br />

ist, wurde die bisherige ZDV-Saar zu einem eigenständigen<br />

IT-Dienstleistungszentrum ausgebaut. In ihm werden die<br />

operativen IT-Aufgaben der Behörden und Einrichtungen des<br />

Landes innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre sukzessive<br />

gebündelt. Diese Zentralisierung und Professionalisierung der<br />

IT eröffnet neue technologische und organisatorische Möglichkeiten<br />

und bietet Vorteile und Synergien<br />

für die gesamte Landesverwaltung, die dezentrale<br />

IT-Einheiten in einzelnen Behörden nicht<br />

erzielen können. IT ist damit auch ein zentraler<br />

Erfolgs- und Standortfaktor des Saarlandes.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche<br />

IT-Systeme in den einzelnen Behörden<br />

auf Dauer überhaupt leisten?<br />

E-Government erhöht die Effizienz der Verwaltung.<br />

Ebenso hilft die digitalisierte Verwaltung<br />

den Bürgerinnen und Bürgern, Kosten und Zeit<br />

zu sparen. Hier müssen wir ansetzen, indem<br />

wir den Nutzern zukünftig direkte und auch<br />

erheblich schnellere Zugangs- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

mit der jeweiligen Behörde<br />

bereitstellen. Jedoch erschwert zurzeit<br />

eine heterogene IuK-Technik, vor allem durch<br />

die daraus resultierende fehlende Nutzerakzeptanz<br />

die Einführung von E-Government in<br />

Deutschland. Somit führt kein Weg an einer<br />

Standardisierung bzw. Systematisierung der IT-Systeme vorbei.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

Elektronischer Rechtsverkehr (ERV)<br />

Im Rahmen eines Pilotprojekts in der saarländischen Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

ist seit 1. Oktober 2015 der elektronische<br />

Austausch von Dokumenten zwischen den Verfahrensbeteiligten<br />

und den saarländischen Verwaltungsgerichten möglich.<br />

47


Saarland / Staatssekretär Jürgen Lennartz<br />

Durch die mit dem Pilotprojekt geschaffene Möglichkeit der<br />

elektronischen Kommunikation konnte das Verwaltungsgericht<br />

Saarlouis als eines der ersten Gerichte in Deutschland Akten<br />

elektronisch mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

(BAMF) austauschen. Das BAMF pilotiert seinerseits vor dem<br />

Hintergrund der im Jahr 2015 stark gestiegenen Asylverfahrenszahlen<br />

im Rahmen eines Projekts zur Optimierung des Asylverfahrens<br />

den elektronischen Austausch von Verfahrensakten<br />

mit den Verwaltungsgerichten. Das Verwaltungsgericht Saarlouis<br />

nimmt als eines von bundesweit sechs Verwaltungsgerichten<br />

an dieser Pilotierung teil. Der im ersten Schritt geplante<br />

elektronische Austausch von Akten zwischen der Außenstelle<br />

des BAMF in Lebach und dem Verwaltungsgericht Saarlouis ist<br />

ab 24. Februar <strong>2016</strong> aufgenommen worden.<br />

Das Saarland ist Gastland des 10. Nationalen IT-Gipfels der<br />

Bundesregierung. Der Gipfel wird am 16./17. November im congress<br />

centrum saar stattfinden. Zum Nationalen IT-Gipfel werden neben<br />

der Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Großteil des Bundeskabinetts<br />

sowie rund 1.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und gesellschaftlichen Gruppen in Saarbrücken erwartet.<br />

Info über: it-gipfel@saarland.de<br />

Schweb.NET Online – Online-Antragstellung zur Feststellung<br />

einer Behinderung – bundesweit einmalig mit dem nPa<br />

Schweb.NET Online ist ein hervorragendes Beispiel für moderne<br />

und innovative Sozialverwaltung made in Saarland. Der Onlineantrag<br />

ist selbsterklärend und einfach ausfüllbar. Bundesweit<br />

einmalig ist die Online-Antragstellung mit dem neuen Personalausweis<br />

(nPa). Damit ist das Saarland das erste und einzige<br />

Bundesland, das eine solche Anwendung neben der regulären<br />

Online-Antragstellung vorhält.<br />

Elektronisches Personenstandswesen fördert die interkommunale<br />

Zusammenarbeit<br />

Im Jahr 2012 hat sich das Saarland bei der Umstellung auf die<br />

elektronische Registerführung dafür entschieden, die elektronischen<br />

Personenstandsregister im Saarland zentral beim<br />

Zweckverband eGo-Saar zu betreiben. Für die im Saarland geborenen<br />

Personen bedeutet dies, dass sie für die Ausstellung<br />

einer Geburtsurkunde nicht mehr das Standesamt ihres Geburtsortes<br />

aufsuchen müssen, sondern die Urkunde bei jedem<br />

saarländischen Standesamt erhalten können. Diese Möglichkeit<br />

bieten bisher nur sechs der sechszehn Bundesländer.<br />

Staatskanzlei Saarland<br />

Am Ludwigsplatz 14<br />

Postanschrift:<br />

66024 Saarbrücken<br />

Postfach 102431<br />

Referat A/1<br />

Verwaltungsmanagement,<br />

Personalentwicklungs- und<br />

Koordinationsstelle (PEKS),<br />

Geschäftsstelle CIO<br />

Tel.: +49 681 / 501-1188<br />

Kontakt: Referat A/1<br />

E-Mail:<br />

a1@staatskanzlei.saarland.de<br />

48


Dr. Michael Wilhelm<br />

Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium des Innern<br />

Y Sachsen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie den Freistaat Sachsen für<br />

die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Im Jahr 2014 nahm der Freistaat mit dem Sächsischen<br />

E-Government-Gesetz als erstes Bundesland den Impuls des<br />

E-Government-Gesetzes des Bundes auf. Im selben Jahr wurde<br />

die Strategie für IT und E-Government des Freistaates Sachsen<br />

beschlossen. Zudem arbeiten wir intensiv mit der kommunalen<br />

Familie zusammen, um Konsolidierungspotentiale zu heben<br />

und Online-Dienste für Bürger und Unternehmen besser zugänglich<br />

zu machen.<br />

2. Sachsen hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was sind die zentralen Handlungsfelder<br />

bis 2020?<br />

Zusätzlich zur Sicherung des Erreichten soll nach unserer Strategie<br />

der Einsatz der IT in besonderem Maße zur Verwaltungsmodernisierung<br />

beitragen, weil:<br />

> > die weitere Öffnung von Regierung und Verwaltung (Open<br />

Government) unterstützt wird,<br />

> > Bürger und Unternehmen ihre Anliegen vollständig elektronisch<br />

abwickeln können, ohne dass diejenigen ausgeschlossen<br />

sind, die IT nicht nutzen können oder wollen,<br />

> > Verwaltungsabläufe durchgängig medienbruchfrei elektronisch<br />

bearbeitet werden,<br />

> > Mitarbeiter örtlich flexibel arbeiten können, insbesondere<br />

von zu Hause aus oder unterwegs,<br />

> > Leistungen der IT für jeden Fachbereich bedarfsgerecht und<br />

wirtschaftlich zur Verfügung stehen,<br />

> > die Potenziale der bereichsübergreifenden Zentralisierung,<br />

Zusammenarbeit und Standardisierung im Bereich der IT<br />

ausgereizt werden sowie<br />

> > die Informationssicherheit und der Datenschutz stets umfassend<br />

gewährleistet sind.<br />

Für Erfolge in jedem dieser Handlungsfelder ist es wichtig,<br />

die fach- und ebenenübergreifende Kooperation zwischen<br />

den Verwaltungen weiter zu stärken. Zudem müssen wir uns<br />

angesichts des demografischen Wandels, der sich auch in der<br />

Verwaltung niederschlägt, besonders um personelle Voraussetzungen<br />

kümmern – also die E-Kompetenz des Staates. Nicht<br />

zuletzt sind angesichts der Haushaltskonsolidierung mehr<br />

Anstrengungen nötig, um finanzielle Investitionen zu leisten.<br />

Deren Effekte treten meistens erst später ein und sind häufig<br />

über die Verwaltung, Bürger und Unternehmen verteilt sowie<br />

teilweise kaum messbar. Das erschwert Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

im klassischen Sinne.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Sachsen im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland möglicherweise<br />

bewusst „anders“?<br />

Für uns ist nicht Konkurrenz, sondern ein fruchtbares Miteinander<br />

und Aufgabenteilung wichtig. Sowohl im Zusammenwirken<br />

mit dem Bund und den anderen Ländern als auch mit<br />

der kommunalen Ebene. Bei allem Ringen um gute, gemeinsame<br />

Lösungen wird mir von verschiedenen Seiten gesagt, dass<br />

die kooperative Art, wie Modernisierung und E-Government in<br />

Sachsen betrieben wird, sehr ausgeprägt ist.<br />

Dies hilft zum Beispiel bei der Umsetzung des Sächsischen<br />

E-Government-Gesetzes. Ohne detaillierter auf den Inhalt<br />

eingehen zu können, werden durch einen großen Teil der<br />

Regelungen alle Schritte eines Verwaltungsprozesses in das<br />

digitale Zeitalter transferiert: Von der ersten Kontaktaufnahme<br />

eines Bürgers oder Unternehmens über die Einreichung von<br />

Unterlagen, die elektronische Aktenführung in den Behörden<br />

und den Datenaustausch zwischen Behörden bis zur Zustellung<br />

von Unterlagen an den Antragsteller und Bezahlung.<br />

Hierfür können staatliche und kommunale Behörden in Sachsen<br />

die E-Government-Basiskomponenten wie Amt24, ePayBL<br />

oder Elektronische Signatur und Verschlüsselung einsetzen.<br />

49


Sachsen / Dr. Michael Wilhelm<br />

Durch diese einheitlichen IT-Lösungen wird gewährleistet, dass<br />

Bürger und Unternehmen ähnliche Angebote vorfinden, egal<br />

ob sie sich mit ihrem Anliegen an eine kommunale oder an eine<br />

staatliche Behörde wenden.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Mit dem IT-Planungsrat auf nationaler<br />

Ebene und den Steuerungsgremien in den<br />

Ländern sind wir gut aufgestellt. Unter den<br />

gegebenen Bedingungen wie Föderalismus,<br />

Ressorthoheit und Garantie der kommunalen<br />

Selbstverwaltung sehe ich kaum<br />

strukturelle Punkte, an denen Verbesserungen<br />

ansetzen könnten. Jedenfalls wäre ich<br />

zunächst skeptisch, wenn jemand größere<br />

Effektivitäts- oder Effizienzpotentiale prognostizieren<br />

würde.<br />

„Im Jahr 2014<br />

nahm der Freistaat<br />

mit dem<br />

Sächsischen E-Government-Gesetz<br />

als erstes Bundesland<br />

den Impuls<br />

des E-Government-Gesetzes<br />

des Bundes auf.“<br />

Der Blick sollte auf Inhaltliches gerichtet<br />

werden. Die Veränderungsbereitschaft<br />

und damit auch die Geschwindigkeit, mit<br />

der Neuerungen eingeführt werden können,<br />

sind zu verbessern. Wünschenswert sind verstärkt auch<br />

Akteure im politischen Raum, die Zeit und Muße aufbringen,<br />

Verwaltungsmodernisierung mittels IT zu fördern und zu<br />

fordern.<br />

Dies alles wird ganz deutlich im Handlungsfeld der Informations-<br />

und Cybersicherheit, dessen aktuelle und künftige Bedeutung<br />

mancherorts vielleicht noch unterschätzt wird. Der<br />

Bedrohungslage, die uns im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> durch die<br />

Welle der Verschlüsselungstrojaner wieder vor Augen geführt<br />

wurde, werden wir nur durch schnelle Reaktionen und noch<br />

besser: durch vorausschauendes Handeln gerecht.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Themen aus Ihrer Sicht stärker<br />

auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Die E-Kompetenz des Staates wird als Handlungsfeld immer<br />

wichtiger. Es geht um die in den Behörden benötigen Fähigkeiten,<br />

IT zu bedienen und deren Einsatz zu gestalten. Der<br />

Fachkräftegewinnung und der entsprechenden Fortbildung<br />

aller Bediensteten muss sich die Verwaltung künftig verstärkt<br />

widmen. Wesentliche Lerninhalte aus Verwaltungsmodernisierung,<br />

Informatik und insbesondere Informationssicherheit<br />

sind in die etablierten Aus- und Weiterbildungsgänge<br />

für die Verwaltung zu integrieren.<br />

Unter sächsischer Federführung erarbeitet die<br />

Maßnahme E-Government-Kompetenz des<br />

IT-Planungsrats entsprechende Empfehlungen.<br />

Auch im Freistaat Sachsen müssen alle Bediensteten<br />

– Aktuelle und Künftige – für die<br />

Anforderungen einer digitalisierten Verwaltung<br />

fit sein. Denn IT ist inzwischen kritische<br />

Infrastruktur für die Funktionsfähigkeit der<br />

Behörden und ein wesentliches Instrument<br />

für deren weitere Modernisierung. Vor diesem<br />

Hintergrund hat die sächsische Fachhochschule<br />

für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege Meißen einen berufsbegleitenden<br />

Masterstudiengang „Public Governance“<br />

neu aufgelegt. Darin werden verwaltungs- und wirtschaftswissenschaftliche<br />

sowie technische Komponenten verknüpft,<br />

die Führungs- und Fachkräfte in einer digitalisierten<br />

Verwaltung benötigen. Es werden auch Kenntnisse aus den<br />

Rechtswissenschaften vermittelt, die für die Begleitung von<br />

Modernisierungsprozessen wichtig sind.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Sachsen<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Dem Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste kommt eine<br />

wesentliche Rolle bei der Konsolidierung der IT-Infrastruktur in<br />

Sachsen zu. Seine Rolle hat die Sächsische Staatsregierung erst<br />

kürzlich durch einen Beschluss zur Konsolidierung und Fortentwicklung<br />

unter dem Projekttitel „SID 2025“ unterstrichen.<br />

Ein wesentliches Element ist die Errichtung eines zentralen<br />

Rechenzentrums für den Freistaat Sachsen.<br />

50


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Unterschiedliche IT-Systeme in den einzelnen Behörden können<br />

wir uns nur dort leisten, wo es fachlich notwendig ist. Für ähnliche<br />

oder gleiche Aufgabenstellungen ist grundsätzlich einheitliche<br />

IT einzusetzen.<br />

7. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in den<br />

Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur Adaption<br />

dienen?<br />

An dieser Stelle möchte ich vier Projekte beispielhaft nennen.<br />

1. Elektronische Vorgangsbearbeitung und Aktenführung<br />

Eine Verwaltung, die Anträge elektronisch entgegen nimmt<br />

und Bescheide elektronisch erteilt, muss auch ihre interne<br />

Arbeitsweise umstellen. Die E-Akte steht damit im Zentrum der<br />

Modernisierung. Nach dem Sächsischen E-Government-Gesetz<br />

sollen alle staatlichen Behörden die elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

und Aktenführung bis August 2018 einführen.<br />

Die Umstellung erfordert nicht nur technische Anpassungen,<br />

sondern auch einen Paradigmenwechsel weg von der papierbasierten<br />

Arbeitskultur. Die E-Akte wird schon heute an mehreren<br />

tausend Arbeitsplätzen in der Staatsverwaltung genutzt, so<br />

in der Landesdirektion Sachsen, dem Staatsbetrieb Sächsische<br />

Informatik Dienste und der Sächsischen Bildungsagentur.<br />

2. Prozessmanagement<br />

Um die Potentiale des IT-Einsatzes in der Verwaltung vollständig<br />

zu heben, sind zuvor die zugrundeliegenden Arbeitsabläufe zu<br />

analysieren. Das Prozessmanagement ist daher ein zentraler<br />

Baustein der Verwaltungsmodernisierung in Sachsen. Von<br />

zentraler Stelle werden die einzelnen Behörden mit Expertise,<br />

Service und Schulungen unterstützt. Die Prozessplattform<br />

Sachsen wird als einheitliches Werkzeug für die Dokumentation<br />

und Optimierung von Abläufen zur Verfügung gestellt. Die<br />

Lösung ermöglicht zudem den Austausch von Prozesswissen<br />

zwischen einzelnen Behörden. So wird sowohl ein Überblick als<br />

auch ein detailliertes Bild über die Prozesslandschaft in Sachsen<br />

geschaffen. Bislang verborgene oder wenig betrachtete Optimierungspotentiale<br />

können realisiert werden.<br />

3. Innovationskommune Brandis und Innovationsnetzwerk<br />

Sachsen<br />

Modernisierung und E-Government wirken nur, wenn sie vor<br />

Ort eingesetzt und erfahrbar werden. Im Ergebnis des Wettbewerbs<br />

„Sächsische Innovationskommune 2014–<strong>2016</strong>“ führt<br />

die Stadt Brandis im Landkreis Leipzig mit finanzieller und<br />

fachlicher Unterstützung des Sächsischen Innenministeriums<br />

verschiedene IT-Lösungen und Modernisierungsinstrumente<br />

ein: Interne Verwaltungsabläufe werden auf den Prüfstand gestellt,<br />

die Transparenz und Bürgerfreundlichkeit der Verwaltung<br />

erhöht und die örtliche Wirtschaft enger eingebunden. Nach<br />

dem Motto „Vorbild sein – Andere motivieren“ werden die<br />

Erfahrungen der Stadt Brandis im Rahmen des Innovationsnetzwerks<br />

Sachsen auf andere sächsische Kommunen übertragen.<br />

4. HoneySens<br />

Die IT der Verwaltung muss mit Bedrohungen aus dem Internet<br />

umgehen, kann aber auch Ziel von Angriffen aus dem internen<br />

Netzwerk werden. Solche Gefahrenquellen sind typischerweise<br />

mit Schadsoftware befallene Endgeräte, aber auch unbemerkt<br />

in das Netzwerk vorgedrungene Angreifer oder Mitarbeiter, die<br />

sich über Sicherheitsbestimmungen hinwegsetzen. Damit können<br />

zentrale Firewalls oder Antivirussysteme nur sehr eingeschränkt<br />

umgehen. Hierfür haben wir das Projekt „HoneySens“<br />

entwickelt. Es platziert Sensoren im Netzwerk und zeichnet<br />

Informationen über verdächtige Datenpakete auf. Administratoren<br />

können mit einer komfortablen Web-Anwendung die<br />

aggregierten Daten auswerten und bei Bedarf entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen einleiten. Damit ist „HoneySens“ ein weiterer<br />

Baustein, um Lücken im Sicherheitssystem vergleichsweise<br />

aufwandsarm zu schließen.<br />

Sächsisches Staatsministerium<br />

des Innern<br />

Wilhelm-Buck 2<br />

01097 Dresden<br />

Web:<br />

www.egovernment.sachsen.de<br />

51


Michael Richter<br />

Staatsekretär im Ministerium der Finanzen<br />

des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Y Sachsen-Anhalt<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie Sachsen-Anhalt für die<br />

Zukunft gut aufgestellt?<br />

Als kleines Bundesland, beeinflusst vom demografischen Faktor<br />

und einer in Entwicklung und Wandlung befindlichen Wirtschaft,<br />

setzen wir besonders auf Innovation und eine bürgerund<br />

unternehmerfreundliche öffentliche Hand.<br />

Entsprechend unseren finanziellen Voraussetzungen wollen<br />

wir aber nicht jeden Trend im IKT- und E-Government-Bereich<br />

sofort folgen müssen und prüfen, welche Einspar- und Effizienzeffekte<br />

neue Maßnahmen bringen. Kernpunkt der Politik<br />

muss es sein, mit dem nötigen Budget die technischen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, und dies bei gleichzeitigem Abbau der<br />

zum Teil immer noch vorhandenen strukturellen Defizite in den<br />

öffentlichen Haushalten. Denn fest steht, die IKT-Ausgaben der<br />

öffentlichen Hand werden auch in den nächsten Jahren weiter<br />

wachsen. So hat unser Land beispielsweise seine kompletten<br />

IT-Querschnittsdienste auf einen neuen zentralen IT-Dienstleister<br />

(Dataport) übertragen, um Synergien zu nutzen. Gleichzeitig<br />

arbeiten wir an einem E-Government-Gesetz für Sachsen-Anhalt,<br />

das <strong>2016</strong>/2017 auf den Weg gebracht werden soll.<br />

Ich bin optimistisch, was die digitale Zukunft Sachsen-Anhalts<br />

anbelangt.<br />

2. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht ihr Bundesland<br />

möglicherweise bewusst anders?<br />

Im Verhältnis zu anderen Bundesländern – wie beispielsweise<br />

Bayern mit einem starken wirtschaftlichen Background, Baden-Württemberg<br />

als großes Flächenland oder Berlin mit<br />

Hauptstadt-Bonus – muss Sachsen-Anhalt mit seinen begrenzten<br />

Ressourcen besonders bewusst und zielorientiert<br />

umgehen.<br />

Vielleicht macht die Herausforderung der immer noch im Umbruch<br />

und Wachstum befindlichen wirtschaftlichen Situation<br />

unseres Bundeslandes den Unterschied aus, unter größerem<br />

Druck die Ziele mit den Möglichkeiten in Einklang bringen zu<br />

müssen.<br />

3. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Schon 2006 schafften in Sachsen-Anhalt das Land und die<br />

Kommunen durch eine Rahmenvereinbarung eine erste Arbeitsgrundlage,<br />

in deren Folge unterschiedliche Projekte,<br />

Basis-Dienste und Standards im Bereich des E-Governments<br />

erfolgreich abgeschlossen bzw. eingeführt wurden. Das Landesportal,<br />

an dem die Kommunen angeschlossen sind und der<br />

Formularserver sind nur zwei der bekannten Beispiele dieser<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit.<br />

Im Jahr 2014 wurde diese Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit<br />

im IKT-Bereich zwischen dem Land und den<br />

kommunalen Spitzenverbänden erneuert, und diese enge<br />

Zusammenarbeit kommt uns auch beim Thema Flüchtlingssituation<br />

zugute. Auch wenn die Zahlen neuankommender<br />

Flüchtlinge merkbar zurückgegangen sind, besteht hier immer<br />

noch akuter Handlungs- und Nachholbedarf.<br />

Wir haben in Sachsen-Anhalt unser Flüchtlingsmanagementsystem<br />

ABES zu ABES Neu, einem modularen, webbasierten<br />

und ebenenübergreifenden System entwickelt. In intensiver<br />

Kooperation mit den Kommunen und unserem zentralen<br />

Dienstleister Dataport arbeiten wir an der Umsetzung dieses<br />

Koordinierungsprojekts des IT-Planungsrats.<br />

52


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Herausforderungen, wie die Digitalisierung des Asylverfahrens,<br />

die letztlich eine medienbruchfreie Kommunikation zwischen<br />

allen Verfahrensbeteiligten ermöglichen soll – zwischen Landes-<br />

und Bundespolizei, BKA und BAMF, den Gesundheits-,<br />

Jugend- und Sozialämtern, dem Ausländerzentralregister und<br />

den Meldebehörden – sind Paradebeispiele für die ebenenübergreifende<br />

Zusammenarbeit von Bund Ländern und Kommunen<br />

sowie zentralen IKT-Dienstleistern.<br />

Zukünftig noch schneller und effektiver an einem Strang zu<br />

ziehen – um erfolgreich zu kooperieren und mit Hilfe der IKT<br />

unsere Gesellschaft zu stärken und Systeme zu bauen, die Staat<br />

und Verwaltung flexibel und handlungsfähiger<br />

machen – das wünsche ich mir.<br />

4. Die von Wegweiser und der Hertie<br />

School of Governance durchgeführte<br />

deutschlandweite Studie hat u. a. gezeigt,<br />

dass digitale Strategien der Mehrheit der<br />

Führungskräfte, aber nur einer Minderheit<br />

der Mitarbeiter/innen bekannt sind.<br />

Wie können die digitalen Agenden aus<br />

Ihrer Sicht stärker auf der Mitarbeiterebene<br />

verankert werden?<br />

Motivierte Mitarbeiter, funktionierende<br />

Strukturen und effiziente Prozesse sind<br />

nicht nur Bestandteile von erfolgreichen<br />

Wirtschaftsunternehmen, sondern auch<br />

einer innovativen öffentlichen Hand.<br />

„Als kleines<br />

Bundesland ...<br />

setzen wir<br />

besonders auf<br />

Innovation und<br />

eine bürger- und<br />

unternehmerfreundliche<br />

öffentliche Hand.“<br />

Strategien, auch digitale Strategien, werden zumeist von den<br />

Führungskräften entwickelt. Um diese stärker auf der Mitarbeiterebene<br />

zu verankern, bedarf es aus meiner Sicht eines<br />

veränderten Informationsmanagements zwischen Führungskräften<br />

und Mitarbeitern in Verbindung mit einer intensiveren<br />

Nutzung von internen Netzen und Mitarbeiterfortbildungen.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Einbeziehung von Mitarbeiter/<br />

innen sehe ich bereits bei der Aufstellung von Strategien – aus<br />

meiner Sicht sogar die bessere, wenn wir alle Ideen und das<br />

ganze innovative Potential nutzen wollen.<br />

Wir haben übrigens in Sachsen-Anhalt ein Papier mit „Thesen<br />

zur digitalen Zukunft von Sachsen-Anhalt“ öffentlich zur Diskussion<br />

gestellt. Hier (http://www.digital.sachsen-anhalt.de/)<br />

haben nicht nur die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich zu<br />

beteiligen.<br />

5. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Sachsen-Anhalt<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Die Verwaltungsmodernisierung ist natürlich auch in Sachsen-Anhalt<br />

das Ziel der unterschiedlichen IT-Projekte und Maßnahmen.<br />

Über den IT-Planungsrat leitet und begleitet unser<br />

Land wichtige Projekte wie das FIM und das neue Asylverfahren.<br />

Ein Schritt in Richtung Verwaltungsmodernisierung hat unser<br />

Land vor ca. zwei Jahren durch den Beitritt zum Dataport-Trägerländerverbund<br />

gemacht. Damit verfügen<br />

wir nun mit Dataport als zentralen IT-Dienstleister<br />

über einen erfahrenen und leistungsstarken<br />

Partner.<br />

Eines unser aktuellen Hauptprojekte zur<br />

Standardisierung und Konsolidierung der<br />

IT-Infrastruktur bildet die Erneuerung des Landesdatennetzes<br />

„ITN-XT“ auf der Grundlage einer<br />

europaweiten Ausschreibung. So wird der<br />

Aufbau und Betrieb des neuen NGN-Verwaltungsnetzes<br />

noch in diesem Jahr beginnen und<br />

das alte Landesnetz ersetzen.<br />

6. Wollen und können wir uns unterschiedliche<br />

IT-Systeme in den einzelnen Behörden<br />

auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Die öffentliche IT steht heute vor großen Herausforderungen.<br />

Durch die steigende Zahl an elektronischen Fachverfahren, der<br />

Digitalisierung von immer mehr Verwaltungsabläufen – bestes<br />

Beispiel hierfür ist das Asylverfahren – steigen die Anforderungen<br />

an die IT sowohl quantitativ als auch qualitativ. Fragen<br />

nach der IT-Sicherheit tun ihr Zusätzliches. Daher führt kein<br />

Weg an einer weiteren Konsolidierung der öffentlichen IT und<br />

an weitern Kooperationen vorbei, damit die öffentliche IT leistungsfähig<br />

bleibt.<br />

Unterschiedliche IT-Systeme in den einzelnen Behörden sind<br />

historisch gewachsen. Natürlich bindet das im Laufe der Zeit<br />

immer mehr Ressourcen und der Wunsch nach Standardisierung<br />

und Zentralisierung wird immer stärker.<br />

53


Sachsen-Anhalt / Michael Richter<br />

Fakt ist, zu viele IT-Systeme können und wollen wir aus diesem<br />

Grunde nicht leisten.<br />

Doch der Weg zu Standardisierung und Konsolidierung ist<br />

schwieriger und langwieriger als die Neueinführung der einzelnen<br />

dezentralen IT-Systeme, die nun vereinheitlicht werden<br />

sollen.<br />

7. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in den<br />

Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders innovativ<br />

und können als Leuchtturmporjekte zur Adaption<br />

dienen?<br />

Drei aktuelle Projekte mit Leuchtturmcharakter:<br />

Föderales Integrationsmanagmenent (FIM)<br />

Träger des Projekts:<br />

IT-Planungsrat<br />

Kontakt: Steffen Eckold,<br />

Referatsleiter 62 im<br />

Ministerium der Finanzen<br />

Tel.: +49 391 / 567 1356<br />

E-Mail: Steffen.Eckold@<br />

sachsen-anhalt.de<br />

Web: http://www.sachsenanhalt.de/fileadmin/<br />

Bibliothek/Politik_und_<br />

Verwaltung/MF/Dokumente/E_<br />

Government/FIM-Broschuere_<br />

barrierefrei.pdf<br />

Digitalisierung des Asylverfahrens ABES Neu<br />

Kontakt: Jörg Rudowski,<br />

Referent im Ministerium<br />

für Inneres und Sport des<br />

Landes Sachsen-Anhalt<br />

Tel.: +49 391 / 567 5571<br />

E-Mail: Joerg.Rudowski@<br />

mi.sachsen-anhalt.de<br />

Digitalisierung der Bildung (EDuTec LSA)<br />

Kontakt: Frank Bonse,<br />

Referatsleiter 64 im<br />

Ministerium der Finanzen<br />

Tel.: +49 391 / 567 1030<br />

E-Mail: Frank.Bonse@<br />

sachsen-anhalt.de<br />

Ministerium der Finanzen<br />

des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Editharing 40<br />

39108 Magdeburg<br />

Web:<br />

www.mf.sachsen-anhalt.de<br />

Kontakt: Jens Lockenvitz<br />

Tel.: +49 391 / 567 1130<br />

Fax: +49 391 / 567 1131<br />

E-Mail: jens.lockenvitz@<br />

sachsen-anhalt.de<br />

54


echtle.com<br />

KIRCHE & WOHLFAHRT<br />

I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

EUROPÄISCHE INSTITUTIONEN<br />

GESUNDHEITSWESEN<br />

KOMMUNEN & SCHULEN<br />

B U N D & L Ä N D E R<br />

ENERGIE & VERBÄNDE<br />

Wer die besonderen Anforderungen öffentlicher<br />

Auftraggeber erfüllen will, muss sie verstehen. Dazu<br />

gehört die Fähigkeit, über den eigenen Horizont hinauszublicken.<br />

Bechtle handelt vernetzt, mit klarem<br />

Fokus auf die Zielgruppe – und ist als anerkannter<br />

Partner öffentlicher Auftraggeber etabliert. Europaweit.<br />

Es geht immer ums Ganze.<br />

Die IT-Landschaft befindet sich im Wandel: Technologie<br />

verändert sich und mit ihr die Ansprüche der<br />

Kunden. Um hohe Ziele zu erreichen, brauchen<br />

öffentliche Auftraggeber einen Partner, der IT als<br />

Erfolgsfaktor versteht. Einen Dienstleister, der herstellerunabhängig<br />

moderne, sichere und effiziente<br />

Lösungen anbietet, der zugleich mit traditionellen<br />

Werten wie Bodenhaftung, Beharrlichkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Begeisterungsfähigkeit punktet. Und<br />

dabei nie den Blick fürs Ganze verliert. Für die<br />

Zukunft der Gemeinschaft.<br />

FORSCHUNG & LEHRE<br />

Bechtle GmbH & Co. KG<br />

IT-Systemhaus Bonn/Köln<br />

Pennefeldsweg 10<br />

53177 Bonn<br />

Telefon +49 228 6888-0<br />

bonn@bechtle.com<br />

55


Sven Thomsen<br />

CIO des Landes Schleswig-Holstein<br />

Y Schleswig-Holstein<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie das Land Schleswig-Holstein<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Für die Schaffung einer zukunftsfähigen Verwaltung sind innovative<br />

Lösungen gefragt. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

ist für diese ein zentraler Baustein.<br />

Elektronische Akten, direkte Bürgerbeteiligung und Antragsassistenten<br />

sind nur einige prominente Beispiele, auch Online-<br />

Konten für Bürger und Unternehmen, welche die Angebote der<br />

öffentlichen Verwaltung bündeln und die Interaktion vereinfachen<br />

sowie beschleunigen, sind längst in greifbarer Nähe.<br />

Die dafür nötigen Anwendungen, Basisdienste und Infrastrukturen<br />

existieren in Schleswig-Holstein vielfach bereits, bedürfen<br />

aber einer zielgerichteten Weiterentwicklung, Innovation<br />

und besseren Integration.<br />

Mit unserem Ansatz eines kooperativen, ebenenübergreifenden<br />

E-Governments wollen wir als Landesverwaltung<br />

insbesondere das Schaffen kooperativer Infrastrukturen und<br />

ebenenübergreifender Prozesse mit den Kommunen in den Vordergrund<br />

stellen: in IT-Fragen sind wir gut aufgestellt, die ebenenübergreifende<br />

Zusammenarbeit müssen wir intensivieren.<br />

2. Schleswig-Holstein hat bereits frühzeitig die Grundlagen<br />

für die Einführung des E-Government und die Digitalisierung<br />

der Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden<br />

und was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Erreicht haben wir eine kooperative Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunen in Fragen der IT-Harmonisierung. Durch eine gemeinsame<br />

Projektsteuerung und zentrale Finanzierung ausgewählter<br />

Vorhaben haben wir kooperative, harmonisierte<br />

Anwendungen und Infrastrukturen vorangetrieben und erfolgreich<br />

in Betrieb genommen.<br />

Die rechtlichen Grundlagen werden aktuell fortenwickelt, um<br />

sie mit den E-Government-Bestrebungen der anderen Bundesländer<br />

und des Bundes zu harmonisieren.<br />

Die E-Governmentstrategie des Landes Schleswig-Holstein<br />

bündelt unsere einzelnen Vorhaben in drei große Zielbereiche:<br />

1. Schaffen von Nutzen für Bürgerinnen und Bürger sowie die<br />

Wirtschaft,<br />

2. Modernisierung der Verwaltung und<br />

3. Ausbauen von E-Government-Infrastrukturen.<br />

Neben den primär im ersten Zielbereich zusammengefassten<br />

„klassischen“ E-Governmentmaßnahmen (Portale, Zugangskanäle,<br />

Beteiligungsformen,...) sind wir der Auffassung, dass<br />

nur durch eine konsequent vorangetriebene Verwaltungsmodernisierung<br />

(Orientierung an „Geschäftsprozessen“ und<br />

„Produkten„“, Überarbeitung von rechtlichen Grundlagen, Wissensmanagement,...)<br />

das E-Government tatsächlich wachsen<br />

kann. Als Flächenland sehen wir uns in einer Infrastrukturverantwortung<br />

gegenüber unseren kommunalen Partnern. Aus<br />

diesem Grund haben wir das Schaffen und Ausbauen von E-Governmentinfrastrukturen<br />

in einem eigenen, gleichberechtigten<br />

Handlungsfeld gebündelt.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Schleswig-Holstein im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr<br />

Bundesland möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Sonderwege im E-Government sind für Schleswig-Holstein aus<br />

meiner Sicht weder finanziell noch fachlich geboten.<br />

Schleswig-Holstein versucht, in den Themenbereichen „E-Government“,<br />

„Verwaltungsmodernisierung“ und „Infrastruktur“<br />

eine ganzheitliche Strategie umzusetzen und diese zusammenhängenden<br />

Bereiche nicht in einzelnen sektoralen Strategien<br />

zu isolieren.<br />

56


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

Durch die Bündelung der Schwerpunktbereiche „IT“, „Personal“<br />

und „Organisation“ in der Staatskanzlei gelingt es Schleswig-Holstein<br />

aus meiner Sicht sehr gut, diesen integrierten<br />

Ansatz auch mit Nachdruck umzusetzen.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Die aktuellen Fragen zur Bewältigung der Flüchtlingssituation<br />

zeigen, dass Bund, Länder und Kommunen mehr automatisierte,<br />

ebenenübergreifende Verwaltungsprozesse<br />

etablieren müssen.<br />

Die in den vergangenen Jahren primär im Fokus<br />

stehenden Ansätze, Schnittstellen und<br />

Datenformate zu standardisieren, springen<br />

aus meiner Sicht deutlich zu kurz.<br />

Bund, Länder und Kommunen müssen zu<br />

einer ebenenübergreifenden Sicht auf ihre<br />

„Geschäftsprozesse“ kommen.<br />

„Für die<br />

Schaffung einer<br />

zukunftsfähigen<br />

Verwaltung sind<br />

innovative<br />

Lösungen<br />

gefragt.“<br />

Schleswig-Holstein hat in seiner E-Government-Strategie genau<br />

aus diesem Grund bewusst die Personalentwicklung als<br />

ein wesentliches Handlungsfeld gesetzt.<br />

Eine moderne Verwaltung und die zielgerichtete Umsetzung<br />

einer Digitalen Agenda für Schleswig-Holstein kann nur erreicht<br />

werden, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

der öffentlichen Verwaltung mit Werkzeugen und Methodiken<br />

einer zunehmend digitalen und automatisierten Gesellschaft<br />

vertraut sind und diese auch selbstbewusst anwenden.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur<br />

spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in<br />

Schleswig-Holstein und welche konkreten<br />

Schritte sind weiterhin geplant?<br />

Durch die Bündelung aller IT-Fragen auf<br />

unseren Dienstleister Dataport, die trägerlandübergreifende<br />

Standardisierung und<br />

insbesondere den direkten Austausch unter<br />

den CIOs der Trägerländer Dataports hat<br />

Schleswig-Holstein die Standardisierung und<br />

Konsolidierung in den letzten Jahren deutlich<br />

vorangetrieben.<br />

Akuten Handlungsbedarf sehe ich insbesondere in der Kommunikation<br />

und dem Datenaustausch mit den zahlreichen<br />

Helferinnen und Helfern sowie den Hilfsorganisationen. In<br />

vielen Bereichen unterstützt bürgerliches Engagement unser<br />

staatliches Verwaltungshandeln. Bürgerinnen und Bürger in die<br />

Wertschöpfungsketten der öffentlichen Verwaltung zu integrieren,<br />

fällt vielen Dienststellen noch deutlich zu schwer. Hier<br />

müssen wir andere Formate und Infrastrukturen zur leichten,<br />

ad-hoc Zusammenarbeit finden, ohne unsere digitale Souveränität<br />

und Infrastrukturverantwortung zu vernachlässigen.<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u.a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Konkret befassen wir uns nun damit, auch die operativen IT-Tätigkeiten<br />

in der Landesverwaltung zu standardisieren und dann<br />

an Dataport zu verlagern. Hierzu sind umfangreiche Aufgaben-<br />

und Personalverlagerungen in der Steuerverwaltung, der<br />

Landespolizei und der allgemeinen Landesverwaltung geplant<br />

oder bereits umgesetzt worden.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Fachlich unterschiedliche Anforderungen bedingen natürlich<br />

auch im Grundsatz unterschiedliche Lösungen. Wichtig ist<br />

hierbei aber, die zugrundliegende Infrastruktur weitestgehend<br />

zu standardisieren und simple antrags- und fallbasierte Bearbeitungsszenarien<br />

eher durch standardisierte Infrastrukturen<br />

wie unser E-Akte-System oder das in unsere E-Government-<br />

Infrastruktur integrierte und gemeinsam mit den Kommunen<br />

betriebene Antrags- und Fallmanagement statt mit einzelnen<br />

Fachverfahren abzubilden.<br />

57


Schleswig-Holstein / Sven Thomsen<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

1. Einführung der E-Akte in der Landesverwaltung inklusive<br />

des ersetzenden Scannens von Bestandsakten<br />

E-Akte, DigiPa<br />

Träger des Projekts:<br />

Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein<br />

Kontakt: Christiane Coenen,<br />

Referatsleiterin „Standard<br />

IT-Funktionalitäten,<br />

IT-Organisation,<br />

IT-Projektmanagement“<br />

Tel.: +49 431 / 988-4066<br />

E-Mail: christiane.<br />

coenen@stk.landsh.de<br />

2. Aufbau eines landeseigenen Datenbackbones zur breitbandigen<br />

Vernetzung für die Landesverwaltung, Kommunen und<br />

für lokale Breitbandinitiativen<br />

Landesnetz Schleswig-Holstein<br />

Träger des Projekts:<br />

Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein<br />

Kontakt: Dr. Dirk Bornhöft,<br />

Referatsleiter „Standard<br />

IT-Arbeitsplatz und Standard<br />

IT-Infrastruktur“<br />

Tel.: +49 431 / 988-2915<br />

E-Mail: dirk.bornhoeft@<br />

stk.landsh.de<br />

3. Einheitlicher Landesstandard „+1“ für eine standardisierte<br />

Arbeitsplatzaustattung aller Landesbehörden<br />

Träger des Projekts:<br />

Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein „+1“<br />

Kontakt: Dr. Dirk Bornhöft,<br />

Referatsleiter „Standard<br />

IT-Arbeitsplatz und Standard<br />

IT-Infrastruktur“<br />

Tel.: +49 431 / 988-2915<br />

E-Mail: dirk.bornhoeft@<br />

stk.landsh.de<br />

Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein<br />

Düsternbrooker Weg 104<br />

24105 Kiel<br />

Tel.: +49 431 / 988-3005<br />

Fax: +49 431 / 988-6113005<br />

E-Mail: sven.thomsen@<br />

stk.landsh.de<br />

Web: www.schleswig-holstein.de<br />

58


Dr. Hartmut Schubert<br />

Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium<br />

Y Thüringen<br />

1. Digitalisierung und E-Government bieten zahlreiche<br />

Chancen, aber auch Herausforderungen für die Verwaltungsmodernisierung<br />

und den Zugang zu Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Hand. Sehen Sie den Freistaat Thüringen<br />

für die Zukunft gut aufgestellt?<br />

Die Herausforderungen einer durchgreifenden Verwaltungsmodernisierung<br />

sind enorm. Der Erfolg stellt sich nur dann ein,<br />

wenn alle Bereiche der Landesverwaltung einbezogen werden<br />

und an einem Strang ziehen. Insoweit sehe ich Thüringen<br />

auf einem guten Weg. Mit der Verabschiedung der Thüringer<br />

Strategie für E-Government und IT im Jahr 2014 hat sich die<br />

Landesregierung im ersten Schritt auf strategische Ziele für<br />

E-Government und die IT der Landesverwaltung geeinigt und<br />

damit in diesen Bereichen einen Richtungswechsel eingeleitet.<br />

Erste gute Ansätze sind bereits vorhanden.<br />

Wichtig ist, dass wir strategische Entscheidungen künftig einfacher<br />

und schneller als bisher auf den Weg bringen können.<br />

Hierfür haben wir im vergangenen Jahr neue zentrale Organisationsstrukturen<br />

aufgebaut. Hierzu gehören der Thüringer<br />

Landesbeauftragte und die Ressortbeauftragten für E-Government<br />

und IT. Die Rolle des Landesbeauftragten nehme ich künftig<br />

wahr. Alle zusammen stimmen ressortübergreifende strategische<br />

Fragestellungen im Lenkungsausschuss E-Government<br />

und IT ab. Hierbei geht es um das Setzen von Prioritäten und<br />

die Erzielung von Akzeptanz.<br />

Zur Unterstützung bei der Umsetzung der strategischen Ziele<br />

sind wir gerade dabei einen neuen IT-Planungsprozess einzuführen.<br />

Damit werden wir mehr Transparenz über die Landes-IT<br />

erreichen. Außerdem können wir die Einhaltung von Vorgaben<br />

zu technischen Standards besser prüfen und Mehrfach- bzw.<br />

Parallelentwicklungen vermeiden. Der IT-Gesamtplan wird<br />

Basis für die jeweils aktuelle Haushaltsplanung sein und voraussichtlich<br />

ab 2018 zur Verfügung stehen.<br />

Als Finanzstaatssekretär unterstütze ich natürlich auch Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Transparenz im Landeshaushalt.<br />

Deshalb werden seit diesem Jahr alle bisher dezentral in den<br />

jeweiligen Ressorthaushalten veranschlagten IT-Ausgaben in<br />

einem neuen Einzelplan zusammengefasst. Ein weiterer positiver<br />

Effekt ist eine effizientere Mittelbewirtschaftung. Zudem<br />

können wir künftig über Ressortgrenzen hinweg Investitionsspitzen<br />

bei einzelnen Maßnahmen durch Budgetverlagerungen<br />

ausgleichen. Thüringen ist damit neben Sachsen-Anhalt und<br />

Schleswig Holstein eines der ersten Länder, die auf die Vorteile<br />

einer zentralen Veranschlagung der IT-Ausgaben setzen.<br />

2. Thüringen hat bereits frühzeitig die Grundlagen für die<br />

Einführung des E-Government und die Digitalisierung der<br />

Verwaltung gelegt. Was konnte bisher erreicht werden und<br />

was sind die zentralen Handlungsfelder bis 2020?<br />

Zu den wichtigsten Handlungsfeldern zählen aktuell die<br />

Zentralisierung und Vereinheitlichung der IT-Landschaft<br />

und -Aufgaben. Wir müssen weg von den über Jahre gewachsenen<br />

heterogenen IT-Strukturen. Mit schlagkräftigen Maßnahmen<br />

verleihen wir der Thematik entsprechendes Gewicht.<br />

Unter anderem werden wir das Thüringer Landesrechenzentrum<br />

(TLRZ) zum zentralen IT-Dienstleister aufbauen. Derzeit<br />

arbeiten wir gerade an einem Konzept, das die Thematik<br />

beleuchtet. Parallel prüfen wir die Errichtung eines energieeffizienten<br />

Erweiterungsbaus. In diesem soll dann für eine<br />

Serverzentralisierung leistungsfähige und energieeffiziente<br />

IT bereitstehen. Im Zuge der Maßnahmen streben wir auch die<br />

Zertifizierung mit dem Qualitätssiegel „Blauer Engel – Energiebewusster<br />

Rechenzentrumsbetrieb“ nach RAL-ZU 161 an.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir auch die ressortübergreifende<br />

Einführung des Dokumentenmanagementsystems VISkompakt<br />

auf den Weg gebracht. Bis zum Jahr 2023 sollen ca. 17.000<br />

Arbeitsplätze auf die elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

59


Thüringen / Dr. Hartmut Schubert<br />

umgestellt werden. Das System wird im Landesrechenzentrum<br />

zentral aufgesetzt und allen Ressorts zur Verfügung stehen.<br />

Wichtig ist uns vor allem, einen sicheren Rahmen für E-Government<br />

zu schaffen. Beispielsweise haben wir im Projekt<br />

EiCoNeD nicht nur die zentralen Sprach- und Datendienste,<br />

die mobile Kommunikation und den zentralen Internet-Zugang<br />

modernisiert, sondern auch eine umfassende Zertifizierung des<br />

Landesdatennetzes einschließlich der VoIP-Kommunikation auf<br />

der Basis des IT-Grundschutzes des BSI nach ISO 27001 auf den<br />

Weg gebracht. Thüringen ist eines der ersten Länder, die diesen<br />

Schritt in diesem Umfang gewagt haben.<br />

Auch in Sachen Zusammenarbeit mit dem<br />

kommunalen Bereich sind wir ein Stück<br />

weiter. In den nächsten Jahren wollen wir<br />

die E-Government-(Basis)Komponenten, die<br />

für die vollständige elektronische Erledigung<br />

von Verwaltungsangelegenheiten benötigt<br />

werden, auch für die Kommunen zentral verfügbar<br />

machen. Darüber hinaus haben wir<br />

einen Beirat Kommunales E-Government<br />

eingerichtet. Dort werden wir künftig mit<br />

den kommunalen Spitzenverbänden über<br />

die Vertiefung der Zusammenarbeit und<br />

über weitere Maßnahmen beraten.<br />

3. Im Vergleich zu anderen Bundesländern: Wo sehen Sie<br />

Thüringen im Hinblick auf die Verwaltungsmodernisierung<br />

besonders gut aufgestellt? Was macht Ihr Bundesland<br />

möglicherweise bewusst „anders“?<br />

Es ist schwierig hier etwas herauszuheben. Aber gerade die Umstellung<br />

der Telefonie auf VoIP, die Zertifizierung des Landesdatennetzes<br />

und die Einführung eines zentralen Einzelplans für IT<br />

sind Maßnahmen, die zu mehr Leistungsfähigkeit, mehr Sicherheit<br />

und mehr Transparenz im Verwaltungshandeln führen.<br />

4. Der Koordination und Vernetzung von Bund, Ländern<br />

und Kommunen kommt eine strategische Bedeutung bei<br />

der Lösung von Herausforderungen zu, wie nicht zuletzt<br />

die Bewältigung der Flüchtlingssituation zeigt. Wo sehen<br />

Sie akuten Handlungsbedarf und was würden Sie sich für<br />

die Zukunft wünschen?<br />

Wie sich immer wieder zeigt, muss es für die konkreten Themen<br />

Ansprechpartner bzw. Verantwortliche auf entsprechend<br />

hoher Ebene geben, die sich mit den Themen befassen und die<br />

Koordinierung in die Hand nehmen.<br />

„Die Herausforderungen<br />

einer<br />

durchgreifenden<br />

Verwaltungsmodernisierung<br />

sind enorm.“<br />

5. Die von Wegweiser und der Hertie School of Governance<br />

durchgeführte deutschlandweite Studie „Zukunftspanel<br />

Staat & Verwaltung 2015“ hat u. a. gezeigt, dass digitale<br />

Strategien der Mehrheit der Führungskräfte, aber nur einer<br />

Minderheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt<br />

sind. Wie können die digitalen Agenden aus Ihrer Sicht<br />

stärker auf der Mitarbeiterebene verankert werden?<br />

Wir setzen auf Teilhabe und Information. Die Mitarbeiter werden<br />

an der Maßnahmenplanung zur Umsetzung der Strategie<br />

beteiligt und können in diesem Rahmen ihre Vorschläge unterbreiten.<br />

Zudem informieren wir regelmäßig über den Stand<br />

der Umsetzung und konkrete Themen oder Ereignisse<br />

mittels interner Veröffentlichungen<br />

sowie in den Print- und digitalen Medien.<br />

6. Die Standardisierung und Konsolidierung<br />

der IT-Infrastruktur spielt eine wichtige<br />

Rolle bei der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Wie ist der aktuelle Status quo in Thüringen<br />

und welche konkreten Schritte sind weiterhin<br />

geplant?<br />

Wie gesagt, wir werden uns der Themen nun<br />

verstärkt annehmen. Für die nächste Zeit planen wir beispielsweise<br />

auch die Standardisierung von Software in Anlehnung an<br />

die SAGA-Konzeption des BMI. In diesem Rahmen soll es bald<br />

eine Konzeption SAGA-Thüringen geben.<br />

7. Wollen und können wir uns unterschiedliche IT-Systeme<br />

in den einzelnen Behörden auf Dauer überhaupt leisten?<br />

Bis auf wenige Ausnahmen im Spezialumfeld, nein.<br />

8. Welche aktuellen Projekte Ihres Bundeslandes sind in<br />

den Bereichen Digitalisierung und E-Government besonders<br />

innovativ und können als Leuchtturmprojekte zur<br />

Adaption dienen?<br />

Mit dem Thüringer Haushaltsmanagementsystem (HAMASYS)<br />

haben wir ein webbasiertes integriertes IT-Verfahren aufgestellt,<br />

mit dem der Freistaat Thüringen im Haushalts- Kassenund<br />

Rechnungswesen arbeitet. Nahezu jeder Euro, den das<br />

Land plant, ausgibt und darüber Rechenschaft abgibt, läuft<br />

über dieses IT-Verfahren. Rund 3.800 Nutzerinnen und Nutzer<br />

von Landesbehörden und Ämtern pflegen und bearbeiten<br />

die Datenbestände, planen den Haushalt, weisen Einnahmen<br />

und Auszahlungen an und veranlassen die Zahlungen. Das<br />

moderne Verfahren wurde schrittweise eingeführt. Mit der<br />

Produktivsetzung der Haushaltsplanung im Jahr 2015 wurde<br />

der entscheidende Schritt vollzogen, um den Haushaltskreis-<br />

60


I. – Im Fokus: Die Strategien von Bund und Ländern<br />

lauf im webbasierten integrierten IT-Verfahren zu schließen<br />

und Planung, Bewirtschaftung sowie Rechnungslegung/Haushaltsrechnung<br />

auf Basis einer einheitlichen Datenhaltung zu<br />

ermöglichen. Durch ein umfassendes Berichtswesen wird das<br />

Haushaltswesen zu einer Informationsplattform.<br />

Thüringer Haushaltsmanagementsystem (HAMASYS)<br />

Finanzministerium Thüringen<br />

Ludwig-Erhard-Ring 7<br />

99099 Erfurt<br />

Kontakt: Uwe Büchner,<br />

Referat Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: +49 361 / 57 3611-080<br />

Fax: +49 361 / 57 3611-655<br />

E-Mail: u.buechner@<br />

tfm.thueringen.de<br />

Web: www.finanzen.<br />

thueringen.de<br />

Träger des Projekts: Thüringer<br />

Finanzministerium, Referat<br />

Kassen- und Rechnungswesen<br />

Ludwig-Erhard-Ring 7<br />

99099 Erfurt<br />

Kontakt: Sandra Archut,<br />

Referatsleiterin<br />

Tel.: +49 361 / 57 3611 330<br />

Fax: +49 361 / 57 3611 658<br />

E-Mail: S.Archut@tfm.<br />

thueringen.de<br />

Web: www.finanzen.<br />

thueringen.de<br />

Anzeige<br />

61


fotolia © Jürgen Fälchle<br />

II.<br />

Staat und Innovation<br />

63


Dr. Johannes Ludewig<br />

Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats;<br />

Vorsitzender des Beirates, Wegweiser<br />

GmbH Berlin Research & Strategy<br />

Y Es ist 5 vor 12 – Wir brauchen einen<br />

E-Government-Pakt Deutschland<br />

Gesetze sind immer wieder mit erheblichen Folgekosten für<br />

Bürger, Wirtschaft und Verwaltung verbunden. Damit diese<br />

Kosten nicht unkontrolliert steigen, wurde 2006 der Nationale<br />

Normenkontrollrat als unabhängiges Kontrollgremium ins Leben<br />

gerufen. Er setzt sich für die Transparenz sowie die gezielte<br />

Begrenzung und den Abbau unnötiger Bürokratie und gesetzlicher<br />

Folgekosten ein. Bürokratie und gesetzliche Folgekosten<br />

sind dabei nicht von vornherein negativ zu beurteilen – für das<br />

Funktionieren einer modernen Gesellschaft sind gute Regeln<br />

oft unerlässlich. Es geht also immer um unnötige Bürokratie,<br />

um übermäßige Folgekosten – eine wichtige Differenzierung!<br />

Insbesondere der konsequente Einsatz von E-Government-<br />

Lösungen kann dazu beitragen, dass gesetzliche Folgekosten<br />

gesenkt und Leistungen für Bürger und Unternehmen verbessert<br />

werden. Ein gutes Beispiel im letzten Jahr war das Gesetz<br />

zur Modernisierung des Vergaberechts. Mit der Novelle für<br />

Vergaben großer öffentlicher Aufträge (EU-Vergabe) wurde<br />

der Grundsatz der E-Vergabe eingeführt. Sämtlicher Informationsaustausch<br />

zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern<br />

hat zukünftig elektronisch zu erfolgen. Dies bedeutet jährliche<br />

Kosteneinsparungen von rund 1,2 Milliarden Euro. Wenn die<br />

elektronische Form auch im Unterschwellenbereich, d. h. bei<br />

der Vergabe kleinerer und mittlerer öffentlicher Aufträge, eingeführt<br />

würde, könnten weitere Entlastungen erzielt werden.<br />

Hierfür sind die Länder zuständig – ein bundeseinheitliches<br />

Vorgehen ist hier bisher allerdings leider noch nicht erkennbar.<br />

Der Normenkontrollrat sieht bereits seit Jahren mit wachsender<br />

Sorge, dass E-Government in Deutschland trotz mancher<br />

Einzelerfolge insgesamt viel zu langsam vorankommt. In den<br />

einschlägigen E-Government-Rankings ist Deutschland zuletzt<br />

weiter abgerutscht (von Platz 17 auf 21 im E-Government<br />

Survey der Vereinten Nationen, von 45 auf 39 Prozent E-Government-Nutzung<br />

im E-Government-Monitor von D21) oder<br />

hat sich im Mittelfeld allenfalls leicht verbessert (E-Government-Benchmark<br />

der EU). Für eine effiziente Verwaltung und<br />

einen kostenbewussten Gesetzesvollzug ist diese Entwicklung<br />

fatal. Denn: In so gut wie jedem Rechtsbereich bestimmt die<br />

Güte der digitalen Lösungen über Qualität und Aufwand behördlicher<br />

Aufgabenerledigung.<br />

Die Güte digitaler Lösungen ist jedoch an viele Voraussetzungen<br />

geknüpft. Digitale Lösungen müssen nutzerfreundlich,<br />

durchgängig medienbruchfrei und für die Anwender mit echten<br />

Vorteilen gegenüber dem analogen Weg verbunden sein. Zugleich<br />

müssen sie sicher, über Fach- und Verwaltungsgrenzen<br />

hinweg kompatibel und wirtschaftlich betreibbar sein. Wirksames<br />

E-Government zu entwickeln und zu betreiben stellt jede<br />

einzelne Verwaltung vor enorme Herausforderungen. Allzu oft<br />

dreht sich E-Government im Teufelskreis: Wenig Nachfrage, bei<br />

gleichzeitig hohen Kosten demotiviert die Verwaltung, weitere<br />

Angebote zu entwickeln und noch mehr Geld in Design und<br />

Nutzerfreundlichkeit zu investieren. Im Ergebnis sind wir in<br />

Deutschland von einem wirksamen E-Government noch weit<br />

entfernt, obwohl Bund, Länder und Kommunen jährlich 13 Mrd.<br />

Euro für IT ausgeben.<br />

Was fehlt, sind wirksame Entscheidungsstrukturen, damit<br />

gemeinsame digitale Lösungen über die Verwaltungsebenen<br />

hinweg entwickelt werden können. Dieses Defizit wurde und<br />

wird immer noch auch und gerade bei der Bewältigung der<br />

großen Zahl in Deutschland ankommender Flüchtlinge deutlich<br />

spürbar. Die Flüchtlingskrise zeigt einerseits, wie schlecht es<br />

in vielen Bereichen um die föderale IT-Zusammenarbeit bestellt<br />

ist. Andererseits wird einmal mehr klar erkennbar, dass<br />

eine verhältnismäßig schnelle und effektive Zusammenarbeit<br />

möglich ist, wenn das Problembewusstsein groß genug und<br />

der politische Wille zu grundsätzlicheren Veränderungen ausreichend<br />

vorhanden sind. Die Krise ist Mahnung und Vorbild<br />

zugleich: Wir brauchen eine neue Qualität der Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund und Ländern, um in unserem Land zu<br />

einer leistungsfähigen föderalen E-Government-Infrastruktur<br />

zu kommen.<br />

64


II. – Staat und Innovation<br />

Und ein gemeinsames Vorgehen würde sich tatsächlich lohnen:<br />

Das Gutachten des Normenkontrollrats „E-Government in<br />

Deutschland: Vom Abstieg zum Aufstieg“ zeigt, dass die konsequente<br />

Digitalisierung der wichtigsten Verwaltungsleistungen<br />

zu Einsparungen von 34 Prozent des bürokratischen Aufwandes<br />

führen würde. Hochgerechnet auf die wichtigsten 60 Verwaltungsleistungen<br />

sind das ungefähr drei Milliarden Euro Einsparpotential<br />

pro Jahr. Für die notwendigen Anfangsinvestitionen<br />

und einen fünfjährigen Betrieb von Basiskomponenten und<br />

gemeinsamen Fachverfahren kommt das Gutachten in seiner<br />

Modellrechnung auf eine Summe von 1,7 Milliarden Euro. Verglichen<br />

mit den Einsparpotentialen wäre schon kurzfristig der<br />

„return on invest“ enorm.<br />

Die Gespräche des Normenkontrollrats mit Entscheidern<br />

aus Politik und Verwaltung zeigen überdeutlich: Wir haben<br />

in Deutschland kein Erkenntnisproblem mehr – wir haben ein<br />

Umsetzungsproblem. Vielen ist klar, dass es so wie bisher nicht<br />

weitergehen kann und darf. Trotzdem fehlt es weiterhin an<br />

Bereitschaft und Phantasie, die etablierten Strukturen und<br />

angeblich „bewährten“ Verfahren der fach- und ebenenübergreifenden<br />

IT-Steuerung und -Finanzierung in Frage zu stellen –<br />

auch radikal, wenn es sein muss. Und es muss sein, wollen wir<br />

in Deutschland nicht weiter abgehängt werden auf dem Weg<br />

zu einer digitalen Verwaltung. Andere Länder machen es uns<br />

vor und zeigen, wie es gehen kann. Das Argument, Estland,<br />

Österreich, Dänemark und Großbritannien seien viel kleiner und<br />

ganz anders als die Bundesrepublik, mag zu Teilen zwar stimmen,<br />

kann aber keine Entschuldigung für ein „Weiter so“ sein.<br />

Mit FITKO (Föderale IT-Kooperation) erhält der IT-Planungsrat<br />

von Bund und Ländern endlich eine Organisationseinheit, die<br />

gemeinsame Projekte und E-Government-Verfahren erfolgreich<br />

steuern kann. FITKO wird in seiner jetzigen Form aber<br />

nicht ausreichen, um all das nachzuholen, was bisher versäumt<br />

worden ist.<br />

Notwendig ist eine Vereinbarung auf höchster politischer<br />

Ebene zwischen Bund, Ländern und Gemeinden für einen E-Government-Pakt<br />

Deutschland. Kern einer solchen Vereinbarung<br />

sollte die Einigung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs<br />

der Länder sein, zu einer neuen, verbindlicheren und weitreichenderen<br />

Zusammenarbeit zu gelangen, als dies im Kontext<br />

des IT-Planungsrates bisher gewollt war. Dazu gehört ein übergreifendes<br />

Dachportal für alle Lebens- und Unternehmenslagen<br />

genauso wie ein gemeinsames Digitalisierungsbudget zur<br />

Finanzierung gemeinsamer Projekte und Komponenten. Wie<br />

auch die Steuerungs- und Entscheidungsstrukturen verbessert<br />

werden könnten, um mit einem solchen Digitalisierungsbudget<br />

E-Government in Deutschland wirksam voranzubringen, zeigt<br />

das aktuelle Gutachten des Normenkontrollrats „E-Government<br />

in Deutschland: Wie der Aufstieg gelingen kann“.<br />

Eine konsequente Digitalisierung hilft nicht nur, bürokratischen<br />

Aufwand abzubauen, Verwaltungsprozesse einfacher<br />

abzuwickeln und bürgerfreundlicher zu machen. Sie ist auch<br />

Voraussetzung für die Handlungsfähigkeit des Staates und die<br />

Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Nötig sind effektive Steuerungsstrukturen.<br />

Als Normenkontrollrat können wir hier Ideen<br />

beisteuern und Empfehlungen abgeben. Den Willen für mutige<br />

Entscheidungen und eine entschlossene Umsetzung muss die<br />

Politik aufbringen – und zwar jetzt! Es ist 5 vor 12!<br />

Nationaler Normenkontrollrat<br />

- Bundeskanzleramt -<br />

Willy-Brandt-Str. 1<br />

10557 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 18 400 - 1302<br />

Fax: +49 30 / 18 400 - 1848<br />

E-Mail: nkr@bk.bund.de<br />

Web: www.normenkontrollrat.<br />

bund.de<br />

65


Marc Reinhardt<br />

Leiter Public Sector, Capgemini Deutschland<br />

Y Flüchtlinge als Weckruf – effiziente<br />

Zusammenarbeit im föderalen Staat (und Europa)<br />

Die Flüchtlingskrise übt umfassenden Handlungsdruck auf<br />

staatliche Akteure aller föderalen Ebenen und verschiedenster<br />

Ressortzuständigkeiten aus. In der Folge haben sich diese<br />

in selten beobachtetem Pragmatismus und unbürokratischer<br />

Geschwindigkeit zur Zusammenarbeit an der Anpassung von<br />

organisatorischen und technischen Grundlagen der entsprechenden<br />

Verwaltungsprozesse koordiniert. Dieses Beispiel wird<br />

nun an vielen Stellen als Vorbild für andere Verwaltungsbereiche<br />

mit Modernisierungsbedarf diskutiert – offen ist, welche<br />

der beobachteten Muster sich tatsächlich auf andere Bereiche<br />

erfolgreich transferieren lassen.<br />

Eine Bestandsaufnahme zeigt: Der Problemdruck auf das deutsche<br />

Asylsystem ist aufgrund der hohen Zahlen an Asylsuchenden<br />

in den letzten Monaten und mit Blick auf die sich noch auf<br />

der Flucht befindenden Menschen enorm. Die Dramatik der<br />

aktuellen Situation lässt sich anhand der statistischen Zahlen<br />

zum Asyl im Jahr 2015 erkennen. So wurden im Berichtsjahr<br />

2015 insgesamt 441.899 Erstanträge auf Asyl und 34.750 Folgeanträge<br />

gestellt. Diese Zahl alleine ist die höchste in der Geschichte<br />

der Bundesrepublik. Sie verschärft sich weiter dadurch,<br />

dass insgesamt über 1 Mio. Asylsuchende registriert wurden,<br />

also unter diesen viele Personen im Lande sind, die Asyl suchen,<br />

aber (noch) keinen Antrag gestellt haben.<br />

Die Zahlen zu Entscheidungen über Asylanträge verdeutlichen<br />

dies zudem: Im Berichtsjahr 2015 wurden „nur“ 282.726 Entscheidungen<br />

getroffen. Das sind gerade einmal 60 Prozent<br />

der Anträge, die in 2015 gestellt wurden. Auch wenn die Zahl<br />

der Entscheidungen gesteigert werden konnte, sind nach der<br />

Statistik des BAMFs zum Jahresende noch 364.644 Anträge<br />

anhängig und nicht entschieden. BAMF-Leiter Frank-Jürgen<br />

Weise hat angekündigt, die vom BAMF auf knapp 660.000<br />

geschätzten anhängigen und noch nicht gestellten Anträge<br />

bis Ende <strong>2016</strong> abarbeiten zu wollen (vgl. SPIEGEL, 2015). Zusätzlich<br />

zum weiteren Zustrom an Flüchtlingen bedeutet dies eine<br />

große Belastung der zuständigen Behörden im Asylverfahren.<br />

Sowohl an den Prozessen der Zusammenarbeit zwischen Polizei,<br />

Asyl-, Sozial, Schul-, Gesundheits- und Meldebehörden<br />

und weiteren Verwaltungsorganen als auch den Informationssystemen,<br />

die zur Erfassung und dem Austausch der damit<br />

verbundenen Daten genutzt werden, wurde und wird mit<br />

Hochdruck gearbeitet, um diese den aktuellen Anforderungen<br />

entsprechend zu modernisieren.<br />

Die Herausforderungen im Kontext der Unterbringung, Weiterbildung<br />

und vieler weiterer Bereiche wären nicht zu stemmen,<br />

wenn die staatlichen Aufgabenträger nicht an vielen Stellen<br />

durch unterschiedlichste Gruppen und Organisationen der Zivilgesellschaft<br />

unterstützt werden würden. Die Koordination<br />

dieser glücklicherweise sehr zahlreichen Gruppen und Organisationen<br />

stellt die Verwaltung allerdings selbst vor neue Herausforderungen:<br />

Auf die Frage, in welchem Umfang Behörden<br />

in bestimmten Bereichen durch die Flüchtlingssituation herausgefordert<br />

sind, werden die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen<br />

Helfern sowie mit gemeinnützigen Organisationen und<br />

der Privatwirtschaft an erster Stelle genannt.*<br />

In welchem Umfang ist Ihre Behörde in den folgenden Bereichen durch die aktuelle<br />

Flüchtlingssituation herausgefordert?*<br />

Grafik © Wegweiser GmbH Berlin Research & Strategy.<br />

66


II. – Staat und Innovation<br />

Der Kreis der Akteure, die für eine erfolgreiche Integrationspolitik<br />

koordiniert werden müssen, ist deutlich größer und<br />

heterogener als die mit der Erfassung von Flüchtlingen betrauten<br />

Stellen. Hier müssen staatliche und zivilgesellschaftliche<br />

Akteure zusammenwirken.<br />

Um die verschiedenen Angebote an Geld-, Sach- und Arbeitszeitspenden<br />

sowohl von Privatpersonen als auch von<br />

Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen zu koordinieren,<br />

haben sich unterschiedlichste Web-Plattformen<br />

etabliert. Die Initiative D21 hat beispielsweise eine solche<br />

Plattform zur Koordination von Hilfsangeboten speziell mit<br />

IT-Hintergrund aufgebaut (siehe http://www.initiatived21.<br />

de/portfolio/fluechtlingshilfe/). Das Ziel dieser Flüchtlingshilfe-Unterstützungs-Plattform<br />

ist es, Transparenz über angebotene<br />

IT-Hilfeleistungen zu schaffen sowie diese zu sammeln,<br />

zu systematisieren und auffindbar zu machen. Behörden und<br />

gemeinnützige Organisationen erhalten dort einen umfassenden<br />

Überblick über die verschiedenen Angebote. Die Anbieter<br />

von IT-Hilfeleistungen erhalten die Möglichkeit, ihre Angebote<br />

strukturiert darzustellen.<br />

Ohne IT wäre die Koordination von Angebot und Nachfrage<br />

nach Hilfsangeboten aus der Zivilgesellschaft ebenso wie die<br />

Organisation der Zusammenarbeit oder der Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Akteuren sehr viel aufwändiger bzw. kaum<br />

zu leisten.<br />

Ebenenübergreifende Kooperation ist einer der wesentlichen<br />

Schlüssel zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.<br />

Während die Zivilgesellschaft soziale Medien und IT in jeder<br />

Form bereits heute wie selbstverständlich nutzt, ist dies für<br />

weite Teile der Verwaltung noch immer meist Zukunftsmusik.<br />

Diese unzureichende Innovationsdynamik der öffentlichen<br />

Verwaltung wird oft der föderalen Struktur in Deutschland<br />

angelastet. Die dezentrale Struktur von Entscheidungen und die<br />

inselhafte Ausrichtung von Entscheidungsrationalitäten dienen<br />

als Begründung für uneinheitliche, ineffiziente und teure organisatorische<br />

und technische Strukturen. Am Beispiel der Flüchtlingskrise<br />

haben sich die Schwächen einer solchen Prozess- und<br />

Anwendungslandschaft schmerzlich offenbart. In der Folge<br />

wurden allerdings auch pragmatische Kooperationsansätze für<br />

die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen<br />

gefunden, um die drängendsten Herausforderungen bei der<br />

Registrierung und Aufnahme von Flüchtlingen im Bereich der<br />

Organisation und IT gemeinsam anzugehen.<br />

Gemeinsam empfundener Handlungsdruck ebenso wie die<br />

daraus entwickelte Kooperationskultur werden von vielen als<br />

Modell für andere Themenfelder mit ähnlich großen Herausforderungen<br />

gesehen. Die Befragten der Wegweiser-Umfrage*<br />

zum Zukunftskongress sehen dies ebenso: Sie erwarten Impulse<br />

aus der Flüchtlingskrise insbesondere bei der fachlichen<br />

Zusammenarbeit sowie der IT-Zusammenarbeit über Behörden<br />

und föderale Ebenen hinweg (vgl. Abbildung 2).<br />

Die Flüchtlingssituation wird auch als Chance dargestellt, lang bekannte<br />

Herausforderungen der deutschen Verwaltung anzugehen. In welchen Bereichen erwarten<br />

Sie neue Impulse und Verbesserungen?<br />

Grafik © Wegweiser GmbH Berlin Research & Strategy.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bereich<br />

der IT bei der Flüchtlingskrise kann wohl nicht als Modellbeispiel<br />

für alle Herausforderungen der digitalen Transformation in der<br />

öffentlichen Verwaltung oder als das Ende der Schwierigkeiten<br />

in der föderalen Zusammenarbeit angesehen werden. Die<br />

Übertragbarkeit der gefundenen Lösungen stößt schon dort<br />

an ihre Grenzen, wo der Handlungsdruck und die öffentliche<br />

Aufmerksamkeit nicht in gleicher Weise gegeben sind. Dennoch<br />

haben die Lösungsansätze der vergangenen Monate gezeigt,<br />

wo neue Potentiale durch Digitalisierung für die öffentliche<br />

Verwaltung zu erschließen sind, nämlich in der Einbindung<br />

und Koordination der Zivilgesellschaft als relevanter Akteur in<br />

vielen Arbeits- und Gestaltungsfeldern von Politik und Verwaltung.<br />

Es bleibt dennoch zu hoffen, dass auch die neuen Modelle<br />

und Beispiele ebenenübergreifender, vertrauensvoller Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund und Ländern auf andere Bereiche<br />

übertragen werden, die heute noch durch Insellösungen und<br />

föderale Grenzen statt Schnittstellen geprägt sind. Ohne neue<br />

Modelle und entscheidende Fortschritte auf diesem Gebiet<br />

wird die Digitalisierung der deutschen Verwaltung nicht gelingen<br />

– und ohne diese wird die Digitalisierung Deutschlands<br />

nicht ihr volles Potential entfalten können. Von dieser hängt<br />

aber die Sicherung unseres Wohlstandes und unserer globalen<br />

ökonomischen Führungsrolle ab. Wenn die Flüchtlingskrise hier<br />

zumindest als Impuls und Weckruf gedient hat, dann kann man<br />

selbst hohe Kosten dieser Krise als Investitionen in den Standort<br />

Deutschland betrachten. Sollten diese Investitionen zur<br />

Trendwende bei der Digitalisierung der Verwaltung beitragen,<br />

dann werden diese Investitionen sich alleine hier schon schneller<br />

amortisieren als dies im Bereich der Integration mit Blick auf<br />

unsere demografischen Probleme zu erwarten ist.<br />

* Die zugrunde gelegte Studie wurde von der Wegweiser GmbH Berlin Research & Strategy<br />

in Kooperation mit der Hertie School of Governance durchgeführt.<br />

Capgemini Deutschland<br />

Potsdamer Platz 5<br />

10785 Berlin<br />

Tel: +49 30 / 88703 970<br />

Fax: +49 30 / 88703 969<br />

E-Mail: marc.reinhardt@<br />

capgemini.com<br />

Web: www.de.capgemini.com<br />

67


Beate Lohmann<br />

Abteilungsleiterin O, Bundesministerium des Innern<br />

Y Ein Zugang für alles: Was ein Dachportal dem<br />

Bürger bringen kann!<br />

Digitalisierung erreicht, wer den Nutzen, den Mehrwert moderner<br />

IT hebt. Dazu müssen sich die Akteure innerhalb und<br />

außerhalb der Verwaltung vernetzen, soweit sie von einem<br />

Lebenssachverhalt betroffen sind.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Digitalisierung der Asylverfahren. Sie<br />

hat gezeigt, wie Bund, Länder und Kommunen gemeinsam<br />

erfolgreich zusammenarbeiten können. Durch die Nutzung<br />

gemeinsamer Infrastrukturen könnten wir die Verfahren erheblich<br />

beschleunigen und effizienter gestalten.<br />

Wenn wir weiter wie bisher jeder für sich eine digitale Welt<br />

erfinden, wird es keine Vernetzung geben, werden wir weiter<br />

redundant arbeiten. Wenn wir allen das Leben erleichtern wollen,<br />

müssen wir Infrastrukturen gemeinsam nutzen, Redundanzen<br />

vermeiden, Expertenwissen vernetzen und unterstützende<br />

Aufgaben automatisieren.<br />

Um dem Bürger und den Unternehmen den Zugang zur Verwaltung<br />

zu erleichtern, bauen Länder und Kommunen Portale,<br />

die verschiedene Aufgabenbereiche und Behörden vernetzen.<br />

Der Bund plant, auf der Grundlage geleisteter Vorarbeiten in<br />

den Ländern seine Bundesleistungen zukünftig auch nutzergerecht<br />

gebündelt bereitzustellen. Gemeinsam mit Ländern und<br />

Kommunen soll zudem ein Verbund aller Serviceportale geschaffen<br />

werden. Die Nutzer sollen über jedes Einstiegsportal<br />

(Kommune, Land oder Bund) die Verwaltungsleistungen aller<br />

föderalen Ebenen erreichen können. Dies setzt voraus, dass<br />

wir das neue Bundesportal und die Länder- und kommunalen<br />

Portalen intelligent untereinander verknüpfen.<br />

Kernelement des Serviceportals jeder föderalen Ebene ist ein<br />

Bürger- und ein Unternehmenskonto. Der Bürger wird selbst<br />

entscheiden, ob und auf welcher Verwaltungsebene – Bund,<br />

Land oder Kommune – er Inhalte speichern möchte. Egal, wo der<br />

Nutzer sein Servicekonto anlegt, kann er dieses für die Leistun-<br />

gen auch jeder anderen föderalen Ebene einsetzen. Außerdem<br />

legt der Bürger in jedem Einzelfall fest, welche Behörde auf<br />

seine Daten zugreifen darf. Für die Nutzer ist transparent, wer<br />

wann zugegriffen hat. Für Unternehmen wird eine vergleichbare<br />

Struktur aufgebaut.<br />

Nehmen wir zum Beispiel die Lebenslage „Umzug“. Bei einem<br />

Umzug innerhalb einer Kommune kann das Bürgerkonto auf<br />

kommunaler Ebene bestehen bleiben. Zieht jemand innerhalb<br />

eines Bundeslandes um, wird er im Zweifel sein kommunales<br />

Bürgerkonto mitnehmen wollen oder sein Konto auf Landesebene<br />

bestehen lassen.<br />

Ein neues Bürger- und Unternehmenskonto auf Bundesebene<br />

wird darüber hinaus gerade für sehr mobile Bürger oder bundesweit<br />

aktive Unternehmen ein spürbarer Mehrwert sein.<br />

Verschiedene Untersuchungen und praktische Beispiele wie die<br />

lebenslagenorientierten Portale in Bayern und Baden-Württemberg<br />

zeigen, wie die Lebenslagen in einem Portal am besten<br />

strukturiert werden. Auch beim Bürger- und Unternehmenskonto<br />

gibt es bereits einige Lösungen auf kommunaler Ebene<br />

und Landesebene.<br />

All dies gilt es zu analysieren und in einer gemeinsamen Zielstruktur<br />

aufzuarbeiten. Die wichtigste Frage wird dabei sein,<br />

wie mit der ausgewählten Portal-Technik eine intelligente Verknüpfung<br />

der Verwaltungsportale der verschiedenen Ebenen<br />

erfolgen kann. Ziel ist es, dass der Nutzer ohne Unterbrechung<br />

auf ein anderes Portal weitergeleitet wird und die gewünschten<br />

Aufgaben durchführen kann. Genauso muss auch ein Rücksprung<br />

in das Ausgangsportal jederzeit möglich sein.<br />

Ähnliches muss für die Bürger- und Unternehmenskonten gelten.<br />

Egal auf welcher Ebene der Bürger seine Daten speichert,<br />

muss er sie auf dem Verwaltungsportal seiner Wahl nutzen<br />

können.<br />

68


II. – Staat und Innovation<br />

Um einen digitalen Service dieser Art in Deutschland einheitlich<br />

anbieten zu können, ist ein föderal vernetztes Vorgehen notwendig.<br />

Bestehende IT-Infrastrukturen von Bund, Ländern und<br />

Kommunen müssen von Beginn an in die Planung einbezogen<br />

werden. Daher hat der IT-Planungsrat das Projekt unter Vorsitz<br />

des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik<br />

und Staatsekretärs im Bundesministerium des Innern, Klaus<br />

Vitt, zu einem seiner Arbeitsschwerpunkte in <strong>2016</strong> gemacht.<br />

Bundesministerium des Innern<br />

Alt-Moabit 140<br />

10557 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 18 681-0<br />

Fax: +49 30 / 18 681-12926<br />

Web: www.bmi.bund.de<br />

Anzeige<br />

Perspektiven<br />

für die Kommunale<br />

Verwaltung<br />

Mitglied bei<br />

www.kdrs.de<br />

69


Dr. Marianne Wulff<br />

Geschäftsführerin, Vitako Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen IT-Dienstleister e.V<br />

Y Von der E-Akte zur E-Verwaltung<br />

Endlich, so begrüßen die Fachleute die neuen Vorgaben: Die<br />

E-Akte ist auf dem Vormarsch – in unterschiedlichen Ausprägungen,<br />

da der Begriff sehr schillernd ist. Von der elektronischen<br />

Akte über die Nutzung von Dokumentenmanagementsystemen<br />

bis hin zur elektronischen Vorgangsbearbeitung ist alles<br />

dabei. Mit den E-Government-Gesetzen bekommt die E-Akte<br />

einen zusätzlichen Schub, eine Rechtsgrundlage und – für Bund<br />

und Länder – einen Zeithorizont.<br />

Der Nutzen der E-Akte ist unbestritten: permanente Verfügbarkeit,<br />

Zeit- und Platzersparnis, vollständige Dokumentation von<br />

Vorgängen etc. Besonders bei komplexen Vorgängen oder Problemlagen<br />

ist die E-Akte von großem Nutzen, um angemessene,<br />

ganzheitliche Lösungen zu entwickeln – wie bei der Integration<br />

von Geflüchteten, an der zahlreiche Einheiten der öffentlichen<br />

Verwaltung auf verschiedenen Ebenen und zivilgesellschaftliche<br />

Institutionen beteiligt sind. Die E-Akte ist quasi eine der<br />

wesentlichen Voraussetzungen, um redundanzfreie, passgenaue<br />

Angebote zu entwickeln, Doppelarbeit zu vermeiden, die<br />

Entwicklung zu verfolgen oder auch Fehlverhalten transparent<br />

zu machen – alles unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen<br />

nicht einfach …<br />

Trotz der großen Nutzenpotenziale der elektronischen Akte<br />

wird weiterer Bürokratieabbau aber erst gelingen, wenn die<br />

Verwaltung auch ihre Arbeitsprozesse neu gestaltet, unter<br />

bestmöglicher Nutzung von IT. Sprich: von der E-Akte zur E-Verwaltung<br />

fortschreitet. Erst wenn die Verwaltung E-Prozesse<br />

auch über Organisationsgrenzen hinweg modelliert, wird eine<br />

Leistungserbringung möglich, die aus Bürger- und Unternehmensperspektive<br />

komfortabel, aus der Perspektive der Verwaltung<br />

schlank, effizient und schnell ist.<br />

An medienbruchfreien elektronischen Prozessen mangelt es<br />

heute noch. Auch wenn Verwaltung sich selbstredend seit<br />

langem mit ihren Arbeitsabläufen befasst ist und Verbesserungspotenziale<br />

erschlossen hat, ist Prozessorganisation für<br />

die meisten Behörden immer noch ein neues Thema – der<br />

Wechsel von einer Sichtweise, die auf funktionsorientierter Arbeitsteilung<br />

fußt, hin zu einer Betrachtung von ganzheitlichen,<br />

nachfrage- und ergebnisorientierten Wertschöpfungsketten<br />

ist anstrengend, manchmal schmerzhaft und bei vielen mit<br />

Ängsten behaftet.<br />

Wenn die öffentliche Verwaltung allerdings künftig nennenswerte<br />

Rationalisierungs- und gleichzeitig Qualitätssteigerungspotenziale<br />

erschließen will, muss sie ihre Geschäftsprozesse<br />

konsequent auf den Prüfstand stellen, sie optimieren und ggf.<br />

radikal neu gestalten. Hier schlummern erhebliche Potenziale,<br />

die bisher vielerorts weitgehend ungenutzt sind. Einsparpotenziale<br />

liegen – einschlägigen Analysen zufolge – bei mindestens<br />

20 bis 40 Prozent, manchmal noch höher. Die Optimierungserfolge<br />

der Vergangenheit wurden innerhalb der Verwaltungsgliederung<br />

nach fachlichen Aufgabeninhalten quasi<br />

systemimmanent erzielt. In weiten Teilen hat die Verwaltung<br />

das so Machbare erreicht. Um die wachsenden Anforderungen<br />

an Qualität und Ressourcenverbrauch von Verwaltungsleistungen<br />

erfüllen zu können, ist jedoch eine organisatorische und<br />

informationstechnische Ausrichtung der Verwaltung erforderlich,<br />

die diese Grenzen überwindet.<br />

Prozessorganisation bedeutet u. a., Geschäftsprozesse über<br />

Organisationseinheiten und Verwaltungsgrenzen hinweg zu<br />

betrachten, Kunden und Lieferanten in die Betrachtung einzubeziehen<br />

und ggf. die Aufbauorganisation den Prozessen folgen<br />

zu lassen. Bedeutende Verbesserungspotenziale durch Prozessorganisation<br />

erschließen sich nicht allein verwaltungsintern,<br />

sondern erfordern auch und vor allem die Betrachtung von<br />

kunden- und ergebnisorientiert definierten Leistungsketten<br />

(Wertschöpfungsketten) über Organisationsgrenzen hinweg.<br />

Die IT ermöglicht und unterstützt die Prozessneugestaltung<br />

heute als wesentlicher Impulsgeber für Organisationsentwicklung.<br />

Es geht um die zielgerichtete Umgestaltung der<br />

Verwaltungsprozesse unter bestmöglicher Nutzung der IT –<br />

Elektrifizierung der gewohnten Abläufe reicht nicht aus! Daher<br />

70


II. – Staat und Innovation<br />

setzt Prozessorganisation eine – mindestens – verwaltungsweite<br />

informationstechnische Infrastruktur voraus, die eine<br />

medien- und systembruchfreie Gestaltung von Prozessen<br />

ermöglicht. Notwendig ist eine Infrastruktur, die sich an Standards<br />

ausrichtet und – weg von isolierten Fachanwendungen<br />

und anderen einzelnen Lösungskomponenten – für die durchgehende<br />

IT-Unterstützung von Arbeitsprozessen geeignet ist:<br />

vom Posteingang über die fachliche Bearbeitung bis zum Versand<br />

von Bescheiden und zur Archivierung. Besonders große<br />

Prozess-Effekte sind zu erzielen, wenn Verwaltungen „hinter“<br />

der Schnittstelle zum Kunden E-Vorgangsbearbeitung, E-Akte<br />

und ein ganzheitliches E-Schriftgutmanagement einsetzen.<br />

Dabei gilt allerdings: zunächst die Prozesse analysieren, aus<br />

der Sicht von Anwendern und Nutzern optimieren und erst<br />

dann eine geeignete technische Lösung zur Umsetzung finden!<br />

Besonders organisationsübergreifende Prozessgestaltung erfordert<br />

den durchgängigen Einsatz von IT, wenn die Prozesse<br />

schlank und effizient sein sollen, das heißt, wenn nicht wertschöpfende<br />

Anteile wie Transport- und Liegezeiten, Mehrfacherfassung<br />

von Daten etc. eliminiert werden.<br />

Erst die Ausrichtung der Verwaltung an Prozessen schafft die<br />

Grundlagen für Kooperationen im Sinne der vernetzt arbeitenden<br />

Verwaltung. Die immer wichtigere Bündelung von<br />

Ressourcen, d. h. unter anderem die erfolgreiche Arbeit in<br />

interkommunalen Verbünden, Leistungsnetzwerken, Kompetenzzentren<br />

und ähnlichen Konstruktionen setzt voraus, dass<br />

Geschäftsprozesse bekannt sind, medienbruchfrei neu gestaltet<br />

und standardisiert werden.<br />

Bei Prozessorganisation geht es um ein Entwicklungsvorhaben,<br />

das das Ende der Siloverwaltung bedeutet und von allen verlangt,<br />

sich mit Denken und Handeln in Wertschöpfungsketten<br />

und Aktivitäten vertraut zu machen. Um Verbesserungspotenziale<br />

umfassend ausschöpfen zu können, vernachlässigt<br />

die Neugestaltung von Leistungsprozessen aufbauorganisatorische<br />

Strukturen (zunächst) bewusst und richtet sich strikt<br />

an der Wertschöpfungskette aus. Genauso muss man bei der<br />

konsequenten Neugestaltung von Prozessen von Stellen und<br />

Personen abstrahieren. Zudem bedeutet Prozessorganisation,<br />

vom Bürger und Unternehmen bzw. vom Ergebnis her zu denken<br />

und zu handeln. Dies müssen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

sowie Führungskräfte einüben.<br />

Wer Prozesse über strukturelle Grenzen – Stellen, Abteilungen,<br />

Dezernate oder sogar die Grenzen der Verwaltung – hinweg<br />

betrachten und gestalten will, wird auf Barrieren stoßen: auf<br />

Verlustängste, Machtkalkül und Pfründedenken. Längst nicht<br />

alle Mitarbeiter(innen) und Führungskräfte werden die Veränderungen<br />

an ihrem Arbeitsplatz beziehungsweise in ihren<br />

Verantwortungsbereichen freudig begrüßen. Daher erfordert<br />

der Weg zur prozessorientierten Verwaltung von Beginn an<br />

konsequentes Wollen, nachdrückliche Unterstützung der verantwortlichen<br />

Führungskräfte und Begleitung der Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen in einem anspruchsvollen Veränderungsprozess.<br />

Auftraggeber und Begleiter des Entwicklungsprozesses<br />

ist immer die Verwaltungsspitze.<br />

Prinzipiell sind Erfolgsfaktoren und Stolpersteine von E-Akte<br />

und E-Vorgangsbearbeitung bekannt, aufgeschrieben und<br />

nachlesbar. Gute Beispiele weisen den Weg, Hemmnisse<br />

sind ausgemacht und können beseitigt werden. Also: Endlich<br />

machen!<br />

Die Neugestaltung von Prozessen muss heute die Möglichkeit<br />

zum Aufbau von E-Government-Services und die damit verbundene<br />

Einbeziehung der Nachfrager berücksichtigen. Auch die<br />

Möglichkeit, die Zivilgesellschaft in die Produktion von öffentlichen<br />

Leistungen einzubeziehen, ist heute in Betracht zu ziehen.<br />

Vitako<br />

Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen<br />

IT-Dienstleister e.V.<br />

Markgrafenstr. 22<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 2063 156 11<br />

E-Mail: wulff@vitako.de<br />

Web: www.vitako.de<br />

71


Torsten Heinrich<br />

Mitbegründer und Vorstandsmitglied, HiSolutions AG<br />

Y E-Government und die DNA des Wandels<br />

E-Government treibt gleich vier zentrale Veränderungen in<br />

der Verwaltung. Erfolgreiche Initiativen stehen und fallen mit<br />

der Beherrschbarkeit dieses Wandels. Die IT-Organisationen<br />

in Bund, Ländern und Kommunen sind nicht nur Teil dieser<br />

Veränderungen. Ihre Wandlungsfähigkeit ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für die Umsetzung der E-Government-Strategie.<br />

Der Wandel<br />

Die Digitalisierung rückt die Vereinfachung der Kundenschnittstellen<br />

für Bürger und Unternehmen sowie die Leistung der<br />

Verwaltung für diese in den Fokus. Damit ändert sich der Blick<br />

auf ihre Leistungsfähigkeit grundlegend. Dies treibt die Transformation<br />

der Verwaltung auf vier zentralen Feldern:<br />

1. Serviceausrichtung der Verfahren<br />

Als Dienstleister für Bürger und Unternehmen bündelt die<br />

Verwaltung die Vielfalt ihrer Verfahren und Geschäftsvorfälle<br />

in definierten Services mit klaren Zusagen. Damit ermöglicht<br />

sie einfache Schnittstellen und klare Leistungserwartungen<br />

seitens ihrer Nutzer. Die Aufgabe besteht hier darin, unabhängig<br />

von Arbeitsteilung und Zuständigkeiten ein gemeinsames<br />

Service-Angebot zu definieren, das den Nutzer und den Mehrwert<br />

für ihn zum Ausgangspunkt macht. Dieser Wandel zur<br />

Serviceorientierung braucht ein verändertes Selbstbild, ein gemeinsames<br />

Interesse, eine integrative Führung und die Anwendung<br />

bewährter Service-Design-Prinzipien.<br />

2. Wandel der Verwaltungsorganisation und ihrer<br />

End-to-End-Prozesse<br />

Eine serviceorientierte Verwaltung muss die Einhaltung ihrer<br />

Zusagen gewährleisten können. Sie misst deshalb ihre<br />

Leistungsfähigkeit an ihren End-to-End-Prozessfähigkeiten.<br />

Hier reichen meist keine lokalen Verbesserungen in bestehenden<br />

Verfahren. Entscheidend ist hier, wie die Komplexität<br />

der Abläufe reduziert und beherrschbarer wird.<br />

Die Outside-in-Sichtweise von E-Government treibt grundlegende<br />

Veränderungen in der Arbeitsteilung, in der Durchlässigkeit<br />

der Organisation und in der Nutzung gemeinsamer<br />

Informationen. Dies stellt auch neue Anforderungen an<br />

das Management von Identitäten, den Lebenszyklus der<br />

E-Akte sowie die Nutzung und Integration gemeinsamer<br />

IT-Standards.<br />

3. Wandel der IT-Organisation<br />

und ihrer Governance<br />

Wenn die Digitalisierung der<br />

Schlüssel zur modernen Verwaltung<br />

ist, braucht sie leistungsfähigere<br />

IT-Organisationen in<br />

Bund, Ländern und Kommunen –<br />

mit einem veränderten Selbstverständnis.<br />

Innovationen müssen<br />

gemeinsam getrieben und umgesetzt<br />

werden. Die IT muss ihre<br />

Fähigkeiten entwickeln, um Veränderungen<br />

zu ermöglichen oder<br />

gar mitzutreiben. Eine serviceorientierte<br />

Verwaltung braucht<br />

eine serviceorientierte IT, die ihr<br />

72


II. – Staat und Innovation<br />

Service-Angebot auf den tatsächlichen Bedarf ausrichtet. Lücken<br />

zwischen Erwartungen an die IT und die eigene Serviceorientierung<br />

sind zu schließen, wenn die Neugestaltung der<br />

digitalen Landschaft gelingen soll. Technologie-Innovation ist<br />

nur dann relevant, wenn sie wirksame Veränderungen in der<br />

Verwaltung ermöglicht. Hier geht es deshalb um mehr als die<br />

Bereitstellung von Entwicklungs-, Betriebs- und Support-Leistungen.<br />

Die IT muss hierfür ihre Services gezielter von der Technologiebereitstellung<br />

zur Unterstützung der Fachverfahren mit<br />

den jeweils benötigten Beratungskompetenzen entwickeln.<br />

Dies treibt grundlegende Veränderungen im Selbstverständnis<br />

der IT, in der Steuerung kontinuierlicher Serviceentwicklung<br />

und -verbesserung sowie in Kompetenzentwicklung und<br />

Personaleinsatz.<br />

4. Wandel in der IT-Arbeitsteilung und Serviceautomation<br />

Die Zukunft der IT steht und fällt mit dieser Kompetenzverlagerung.<br />

In dem Maße, wie sie ihre Mitgestaltungskompetenzen<br />

für Veränderungen in der Verwaltung entwickelt, muss<br />

sie zugleich die Technologie- und Dienstleistungsmärkte für<br />

IT effektiver nutzen. Die Herausforderung besteht hier darin,<br />

ihren Fokus von einzelnen Leistungskompetenzen zur Service-<br />

Integration und zum Management von Services und Sourcing<br />

weiterzuentwickeln. Hier arbeiten ihr die Märkte mit zunehmend<br />

standardisierten Cloud-Diensten zu. Das verändert die<br />

Arbeitsteilung in der Servicebereitstellung und die notwendige<br />

Steuerung der IT mit Blick auf den Wertbeitrag ihrer Services.<br />

Die Konsequenzen<br />

Dieser Wandel erzeugt mehrfachen Entwicklungsdruck auf die<br />

IT-Organisationen der Verwaltung. Von ihnen wird eine Treiberrolle<br />

erwartet, der sie oft noch nicht gerecht werden können.<br />

Die Umsetzung von E-Government braucht veränderte IT-<br />

Fähigkeiten, aber auch eine andere Zusammenarbeit zwischen<br />

Fachseite und IT:<br />

STRATEGIE: Die Veränderungen müssen im Zusammenhang<br />

bewältigt werden. Dies erfordert eine gemeinsame, integrierte<br />

und umsetzungsorientierte Service- und IT-Strategie.<br />

Die E-Government-Strategie brauchen wir in den Ressorts und<br />

Fachbereichen, aber auch ressortübergreifend und immer zusammen<br />

mit der IT. Die strategische Führung muss von der<br />

Fachseite ausgehen, IT kann sie dabei unterstützen.<br />

SERVICE-ARCHITEKTUR: Leistungsfähige E-Government-<br />

Services brauchen eine effektive Architektur. Sie definiert die<br />

Nutzung konkreter Leistungen in den E2E-Prozessen und den<br />

Einsatz der hierfür bereitzustellenden IT-Services. Hieraus<br />

ergeben sich höhere Anforderungen an eine E-Government-Facharchitektur.<br />

Sie muss neben den Prozesszusammenhängen<br />

insbesondere auch die Servicezusammenhänge der Arbeitsteilung<br />

und die gemeinsam zu nutzende Informationsarchitektur<br />

sichtbar machen und sinnvoll beeinflussen.<br />

SERVICE-DESIGN: E-Government braucht ein kundenorientiertes<br />

Service-Design mit bedarfsgerechten Servicezusagen.<br />

Ein effektives Servicemodell richtet die IT-Services direkt an<br />

den zu unterstützenden E-Government-Services aus, stellt<br />

den IT-Services wiederverwendbare Basis-Services zur Verfügung<br />

und sorgt für eine klare Leistungsstruktur mit klaren<br />

Leistungsverantwortungen sowohl auf der Fach- als auch auf<br />

der IT-Seite. Dies ist die Grundlage für eine bedarfsgerechte<br />

und wirtschaftliche Service- und Leistungssteuerung in der<br />

Verwaltung und ihrer IT.<br />

SERVICE-ORGANISATION: Mit der Serviceausrichtung entwickeln<br />

die Fach- und IT-Organisationen verstärkt ihre Steuerungsfähigkeiten<br />

für Strategie, Service-Portfolio und Sourcing.<br />

Die IT-Organisationen brauchen ein verstärkt innovationsorientiertes<br />

Serviceverständnis. Beratung und Entwicklung müssen<br />

zum integralen Bestandteil ihrer Services werden, um mehr<br />

Umsetzungsagilität zu ermöglichen. Dies braucht ein anderes<br />

Selbstverständnis in der IT und prägt den Wandel vom technologieorientierten<br />

Lösungspartner zu einem serviceorientierten<br />

Innovationspartner für die Verwaltung.<br />

SERVICE GOVERNANCE, RISK & COMPLIANCE: Die Öffnung<br />

der Dienste für die Nutzer mit ihrer Endgerätevielfalt und<br />

die zunehmend gemeinsame Nutzung von IT-Services treibt<br />

die GRC-Anforderungen. So erfordert die verteilte Pflege und<br />

Nutzung sensibler Daten klare Regeln und Verantwortungen<br />

und ein entwickeltes Identity & Access Management. Der<br />

Sicherheitsbedarf für Informationen und Infrastruktur muss<br />

zudem objektiv und im Zusammenhang bewertbar sein. Hierfür<br />

nimmt auch die Bedeutung effektiver Sicherheitsarchitekturen<br />

zu. Die Digitalisierung macht IT endgültig zur Vitalfunktion<br />

der modernen Verwaltung, womit auch der Bedarf für eine<br />

angemessene Notfallvorsorge zunimmt. All das ist gemeinsame<br />

Aufgabe in der Zusammenarbeit von Fach- und IT-Seite.<br />

Zeit also für neue Perspektiven und nachhaltige Veränderungen.<br />

Sie läuft.<br />

Torsten Heinrich,<br />

Mitbegründer und<br />

Vorstandsmitglied,<br />

HiSolutions AG<br />

Bouchéstraße 12<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 533 289 0<br />

E-Mail:<br />

heinrich@hisolutions.com<br />

Web: www.hisolutions.com<br />

73


Dr. Marianne Wulff<br />

Geschäftsführerin, Vitako Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen IT-Dienstleister e.V.<br />

Y Digitale Agenda –<br />

auch in Kommunen und Regionen<br />

Die Digitalisierung ergreift alle Lebensbereiche. Nicht allein<br />

Bund und Länder, auch und vor allem die Kommunen müssen<br />

rechtzeitig planen, wie sie die Digitalisierung als Chance nutzen<br />

können. Kommunen brauchen eine Digitale Agenda, eine<br />

strategische Planung für die örtliche Gestaltung des digitalen<br />

Wandels. Kommunale Entscheidungsträger müssen die Digitalisierung<br />

als eines ihrer Kernthemen erkennen und gestalten!<br />

Die Gestaltung des digitalen Wandels im Gemeinwesen bedeutet<br />

viel mehr als das Angebot von E-Government-Services<br />

für Bürger und Unternehmen verbunden mit Verwaltungsmodernisierung.<br />

Eine Digitale Agenda betrifft alle Bereiche des<br />

lokalen Lebens: digitale Infrastrukturen, Wirtschaft, Arbeit und<br />

Bildung, Kultur, Mobilität, Gesundheit und Zusammenleben,<br />

Verwaltung und Politik. Sie bietet neue Chancen für die Bewältigung<br />

zentraler Fragestellungen. Die Digitale Agenda ist<br />

das Umbauprogramm für Kommunen im digitalen Zeitalter.<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung einer Digitalen<br />

Agenda ist es, das Potenzial der Digitalisierung zu erschließen<br />

und zu realisieren. Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und<br />

Wirtschaft müssen bereit sein, sich auf den grundlegenden<br />

Veränderungsprozess einzulassen – mit vereinten Kräften.<br />

Die Kommunen, egal welcher Größe, spielen im Prozess der<br />

Digitalisierung eine zentrale Rolle. Denn ohne IT funktionieren<br />

weder Stadtreinigung, Energieversorgung, Schulen, Verkehr, Lebensmittelversorgung,<br />

Wirtschaftsleben noch die allgemeine<br />

Verwaltung. Viele Möglichkeiten der Digitalisierung können<br />

nur konkret vor Ort oder in der Region verwirklicht werden und<br />

geben Impulse für Digitalisierungsstrategien und -projekte von<br />

Ländern und Bund.<br />

Bei aller Notwendigkeit, eine lokale digitale Agenda als kommunalpolitisches,<br />

strategisches Programm zu entwerfen – in der<br />

Umsetzung ist der enge Schulterschluss mit anderen Kommunen<br />

und politischen Ebenen erforderlich, um standardisierte,<br />

interoperable Lösungen zu entwickeln. Nur dann sind Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit aller wichtigen „Player“ möglich.<br />

Und nur dann ist der Nutzen für Bürger und Unternehmen<br />

sowie Verwaltung und Politik besonders groß.<br />

Die Schlagkraft und Erfolgsaussichten der Digitalisierung<br />

wachsen, wenn sich alle Beteiligten vernetzen und ihre Kompetenzen<br />

bündeln, eine neue Arbeitsteilung gelingt und gemeinsame<br />

Aktionen statt isolierter Einzelprojekte entwickelt<br />

werden. Die Verantwortlichen der Kommune haben neben der<br />

aktiven Beteiligung vor allem die Aufgabe, Rahmenbedingungen<br />

für eine offene Zusammenarbeit zu schaffen, innovative<br />

Lösungsansätze zu ermöglichen, Initiativen zu moderieren und<br />

zu orchestrieren – eine echte Herausforderung!<br />

Um den digitalen Wandel in Kommunen zu unterstützen, fanden<br />

in den letzten Monaten bereits sechs Regionalkonferenzen<br />

„Digitale Agenda für Kommunen und Regionen“ statt (weitere<br />

folgen). Die Veranstaltungen sind Teil der Plattform „Digitale<br />

Verwaltung und öffentliche IT“ des Nationalen IT-Gipfels (Federführung:<br />

Stadtdirektor Kahlen, Stadt Köln) und werden von<br />

Vitako gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen ausgerichtet.<br />

Wichtiges Ziel ist es, der kommunalen Stimme auf Bundesebene<br />

und gegenüber der Wirtschaft Gehör zu verschaffen. Die<br />

Veranstaltungen sind als Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />

konzipiert, damit Kommunen sich Klarheit über Chancen der<br />

Digitalisierung verschaffen und sich über Umsetzungsschritte<br />

verständigen. Es ist an der Zeit, dass die Kommunen sich als<br />

Innovatoren und Treiber des digitalen Wandels positionieren.<br />

Vitako<br />

Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen<br />

IT-Dienstleister e.V.<br />

Markgrafenstr. 22<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 2063 156 11<br />

E-Mail: wulff@vitako.de<br />

Web: www.vitako.de<br />

74


Besuchen Sie<br />

uns in unserer<br />

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Marc Groß<br />

Leiter des KGSt-Programmbereichs Organisationsund<br />

Informationsmanagement<br />

Y Die Digitale Kommune braucht digitale Lotsen<br />

und Brückenbauer<br />

Über die Bedeutung der Digitalisierung müssen wir an dieser<br />

Stelle nicht mehr viele Worte verlieren. Es ist kaum noch möglich,<br />

eine Zeitschrift aufzuschlagen oder aufzurufen bzw. ein<br />

Seminar, einen Kongress oder eine Messe zu besuchen, ohne<br />

mit diesem Thema in Berührung zu kommen. „Digitalisierung“,<br />

dieses Wort ist in aller Munde – allgegenwärtig – und wir spüren<br />

sie in allen Lebensbereichen, sei es beim Arbeiten, Einkaufen,<br />

Wohnen, Lernen oder in der Freizeit.<br />

sein kann, warum wartet sie dann noch auf einen Antrag?<br />

Wäre ein proaktives Angebot von der Verwaltung hier nicht<br />

wirkungsvoller? Würde ein solches Vorgehen nicht den Bürgerservice<br />

und die Verwaltungsprozesse verbessern?<br />

Die Digitalisierung bietet allen gesellschaftlichen Akteuren vielfältige<br />

Möglichkeiten, ihre Prozesse effektiver und effizienter zu<br />

gestalten und nachhaltiger zu handeln. Dafür stehen weltweit<br />

nutzbare digitale Infrastrukturen und Technologien: „Internet<br />

der Dinge“, Big Data, Soziale Netzwerke, Industrie 4.0, Cloud<br />

Computing, 3-D-Druck sind nur einige davon.<br />

Eine digital denkende und handelnde Kommune nutzt diese<br />

technologischen Möglichkeiten, um die Lebens- und Standortqualität,<br />

den Kunden- und Bürgerservice sowie die Wirtschaftlichkeit<br />

für die Menschen in ihrer Stadtgesellschaft zu<br />

verbessern. Dabei betrachtet sie die Digitalisierung aber nicht<br />

rein technologisch. Es geht vielmehr um die damit einhergehenden<br />

neuen Paradigmen unserer digitalen Zeit: Teamwork,<br />

Zusammenarbeit und intelligente Vernetzung. Auf Grundlage<br />

dieser Prinzipien beschränkt sie sich nicht nur darauf, das Bestehende<br />

zu optimieren, sondern verfolgt komplett neue Ansätze:<br />

Sie ändert ihre Denkrichtung. Dies hat weitreichende<br />

strategische, organisatorische und kulturelle Folgen.<br />

Ein Beispiel: Was passiert, wenn die Denkrichtung geändert<br />

wird, zeigt Amazon mit seinem „Anticipatory Shipping“-<br />

Konzept: Mit Hilfe von Big Data werden Produkte schon auf den<br />

Weg zum Kunden geschickt, bevor dieser sie überhaupt bestellt<br />

hat. Was ist gut an der Idee? Übertragen auf den klassischen<br />

Antragsprozess drängt sich doch die Frage auf „Braucht die<br />

Verwaltung noch in allen Bereichen Anträge?“ Wenn sie doch<br />

genau weiß, wann ein Kita-Platz für junge Eltern interessant<br />

Wie die Abbildung zeigt, durchdringt die Digitalisierung mit<br />

ihren Möglichkeiten sämtliche Handlungsfelder und Prozesse<br />

einer Kommune: Mobilität und Verkehr, Soziales, Jugend, Gesundheit,<br />

Bildung, Kultur usw. Eine Digitale Kommune umfasst<br />

damit nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Stadtgesellschaft<br />

als Ganzes. Verwaltung, Bürger, Wirtschaft und gemeinnützige<br />

Einrichtungen ergänzen sich in ihren Möglichkeiten und<br />

Fähigkeiten, ihren Stärken und Schwächen, ihren Adressaten<br />

und Auftraggebern und ihren Ideen. Die Digitalisierung umschlingt<br />

sie wie ein unsichtbares Band. Im Idealfall sind oder<br />

werden sie sogar integraler Bestandteil von offenen und vernetzten<br />

kommunalen Leistungserstellungsprozessen.<br />

E-Government ist Teil dieses digitalen Bandes. Es ist und bleibt<br />

weiterhin als Motor und zentraler Bestandteil der Verwaltungsmodernisierung<br />

wichtig. Das haben nicht zuletzt das<br />

76


II. – Staat und Innovation<br />

E-Government-Gesetz des Bundes und die der Länder noch<br />

einmal unterstrichen und den Themen neuen Schwung verliehen.<br />

Der Fokus liegt weiterhin ganz klar auf der Verbesserung<br />

der klassischen Verwaltungsprozesse. Die Optimierung der<br />

elektronischen Kommunikations- und Transaktionswege und<br />

die Themen E-Payment, Dokumentenmanagementsysteme<br />

usw. müssen Kommunen weiterhin aktiv und systematisch<br />

vorantreiben.<br />

Falsch wäre es allerdings, den Begriff „E-Government“ einfach<br />

durch „Digitales“ zu ersetzen. Denn die über die Verwaltungsmodernisierung<br />

hinausgehenden Chancen der Digitalisierung<br />

müssen auch genutzt werden. Für Kommunen gilt es, diese zu<br />

erkennen und ein gemeinsam getragenes Bild einer „Digitalen<br />

Kommune“ zu entwickeln. Dafür sind alle relevanten Akteure<br />

zu vernetzen.<br />

Noch wirft uns das Bild einer Digitalen Kommune viele Fragen<br />

auf: Wie unterstützt die Digitalisierung konkret dabei, die Stadtgesellschaft<br />

positiv zu verändern? Wie kann sie dabei helfen,<br />

Dienstleistungen und Prozesse zu verbessern, und Herausforderungen,<br />

wie beispielsweise das Flüchtlingsmanagement, zu<br />

lösen? Wie unterstützt sie Kreise, Städte und Gemeinden dabei,<br />

ihre fachlichen Ziele und Strategien umzusetzen? Dazu braucht<br />

es ein „digitales Mindset“.<br />

Digitales Denken und Handeln muss Teil der Führungs- und<br />

Organisationskultur von Kommunen werden: von der Verwaltungsleitung<br />

bis zu jedem Mitarbeiter. Jeder wird in Zukunft<br />

zum Impulsgeber und Gestalter von Veränderungen mit und<br />

durch Technologien, auch wenn der Blick darauf selbstverständlich<br />

unterschiedlich ist. Dafür sorgen „Digitale Lotsen“<br />

in allen Fachbereichen einer Verwaltung, die dieses Bild vernetzt<br />

erarbeiten und die Digitalisierung in all ihren Facetten in<br />

die gleiche Richtung vorantreiben. Die Entwicklung der dafür<br />

erforderlichen digitalen Plattformstrategie ist und bleibt allerdings<br />

Chefsache, denn sie betrifft alle Bereiche der Kommune.<br />

Eine Kommune zu einer Digitalen Kommune umzubauen ist<br />

im „Zeitalter der Beschleunigung und Komplexität“ für das<br />

kommunale Management keine leichte Aufgabe. Denn durch<br />

die Folgen der Digitalisierung werden Strategieentwicklung<br />

und Steuerung immer komplexer. Hier müssen Kommunen<br />

aufmerksam sein und aktiv handeln, damit keine Strategie- und<br />

Steuerungslücke entsteht bzw. diese nicht zu groß wird. Ob es<br />

sich bei einer möglichen „Lücke“ um einen kleinen Riss oder eine<br />

große Kluft handelt, hängt dabei stark vom digitalen Reifegrad<br />

einer Kommune ab.<br />

Diese Lücke könnte ein Digitalisierungsverantwortlicher<br />

schließen oder verhindern. Dafür müsste er den digitalen „Brückenbau“<br />

in einer Kommune verantworten und neben den skizzierten<br />

Fachkenntnissen seine persönlichen und methodischen<br />

Fähigkeiten als „Baustoffe“ einbringen. Starbucks, TUI, L’Oréal<br />

oder die Stadt New York haben sich bereits einen Digitalisierungsverantwortlichen,<br />

einen Chief Digital Officer (CDO), in<br />

den Unternehmensvorstand geholt. Er soll es richten, indem er<br />

digitale Brücken baut. In seiner Verantwortung liegt auch, neue<br />

Geschäftsmodelle zu etablieren, digitale Wertschöpfungsketten<br />

zu ändern, alte Silos aufzubrechen und nicht zuletzt eine<br />

Digitale Kultur zu schaffen.<br />

Dem Digitalisierungsverantwortlichen sollte es darum gehen,<br />

Technologietrends in ihrer Bedeutung für die Kommune zu<br />

beurteilen. Er ist zusammen mit dem IT-Verantwortlichen der<br />

Möglichmacher für digitale Innovationen in der Verwaltung<br />

und muss auch so wahrgenommen werden. D. h. er braucht<br />

auch formale Durchsetzungsstärke, um die Digitalisierung<br />

fachübergreifend initiieren, begleiten und gestalten zu können.<br />

Dabei richtet er seinen Blick als Netzwerker regelmäßig<br />

in die Stadtgesellschaft: Welche Bedarfe gibt es? Wie kann sie<br />

partizipativ in Entscheidungsprozesse eingebunden werden,<br />

um die Wirkungen von Vorhaben zu steigern? Der Digitalisierungsverantwortliche<br />

müsste demzufolge im strategischen<br />

Management einer Kommune verortet sein – aber nicht in<br />

einem Silo! An dieser Position kann er am besten als Brückenbauer<br />

zwischen Politik und Verwaltung agieren und zusammen<br />

mit dem Hauptverwaltungsbeamten die Digitale Kommune<br />

bauen.<br />

Den Erfolg eines Digitalisierungsverantwortlichen wird man<br />

aber nicht nur an einzelnen stabilen digitalen Brücken erkennen.<br />

Seinen Erfolg wird man insbesondere daran messen, dass<br />

er das Feld räumt, wenn die digitalen „Hauptverkehrsbrücken“<br />

fertiggestellt sind und digitales Denken sich in den Köpfen<br />

aller Akteure manifestiert hat. Die Instandhaltung der Brücken<br />

übernimmt das System. Neue Projekte triggert dann der Hauptverwaltungsbeamte<br />

an. Ein langer Weg!<br />

Kommunale<br />

Gemeinschaftsstelle für<br />

Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Tel.: +49 221 / 376 89 - 32<br />

Fax: +49 221 / 376 8974 32<br />

E-Mail: Marc.Gross@kgst.de<br />

Web: www.kgst.de<br />

77


Achim Vogt<br />

Projektmanager, ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

Y Informiert wenn’s drauf ankommt!<br />

Das Informationsmanagementsystem im<br />

Katastrophenfall „ACHTUNG.Passau!“<br />

Die Stadt Passau wird aufgrund ihrer geografischen Lage an<br />

den drei Flüssen Donau, Inn und Ilz seit jeher von Hochwasser<br />

heimgesucht. Die Stadt und ihre Bewohner sind in gewisser<br />

Weise bereits im Umgang mit diesen Situationen geübt. Dennoch<br />

ist dies, insbesondere bei sehr schweren Hochwassern,<br />

wie im Juni 2013, eine große Herausforderung sowohl für die<br />

Bewohner als auch für den Krisenstab der Stadt.<br />

Neben den vielen Aufgaben, die im Katastrophenfall zu erledigen<br />

sind, gilt es auch, die Bürger ständig über die aktuelle Lage<br />

zu informieren. Bisher wurden die Informationen manuell in<br />

das Managementsystem der Stadt eingegeben und ebenso<br />

über die sozialen Netzwerke verbreitet. Auf die gleiche Weise<br />

wurden Aktualisierungen der Lage weitergegeben. Hinzu kam,<br />

dass die Webseite der Stadt Passau während einer Katastrophe<br />

sehr hohe Zugriffszahlen aufwies, so dass die Erreichbarkeit der<br />

Webseite erschwert wurde.<br />

Diese Umstände machten es erforderlich nach einer neuen und<br />

zeitgemäßen Lösung zur Information der Bürger zu suchen,<br />

damit für diese die benötigten Lageinformationen aktuell und<br />

schnell erreichbar sind.<br />

Mit der technischen Umsetzung wurde Mitte Juli 2015 das<br />

Münchner Unternehmen ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Lageund<br />

Informationssystemen beauftragt. Anfang Dezember 2015<br />

wurde das Informationsmanagementsystem der Stadt Passau<br />

"live" geschaltet.<br />

Schnell, umfassend und sicher: das Informationsmanagementsystem<br />

ACHTUNG.Passau!<br />

Bei dem Informationsmanagementsystem im Katastrophenfall<br />

„ACHTUNG.Passau!“ handelt es sich um eine vollständige<br />

Web-Applikation, die ohne zusätzliche Softwareinstallation mit<br />

jedem Browser angezeigt und genutzt werden kann. Zusätzlich<br />

wurde eine „ACHTUNG.Passau!“-App entwickelt, die von<br />

jedem Bürger kostenfrei auf seinem Android- bzw. iOS-fähigen<br />

Smartphone installiert werden kann, um auch mobil mit den<br />

aktuellen Lageberichten versorgt zu werden. Parallel zu der<br />

App erfolgt die automatisierte Information der Bürger sowohl<br />

über die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter, als auch<br />

über die etablierten Informationskanäle wie E-Mail, bei der sich<br />

der Bürger im Sinne einer Abonnement-Funktionalität für die<br />

Zusendung von Lageberichten registriert hat, und die Homepage<br />

der Stadt Passau.<br />

Das für die Stadt Passau realisierte System lässt sich in drei<br />

Hauptbestandteile untergliedern: Das Backend, das Frontend<br />

und die App.<br />

Wo alles zusammengeführt wird – das Backend<br />

Beim Backend handelt es sich um eine Serveranwendung,<br />

welche für die Datenerfassung, Datenspeicherung und Datenpflege<br />

verantwortlich ist. Auf Grundlage einer browserbasierten<br />

Web-Applikation können bereits schon während der<br />

Lagebesprechung die ersten Informationen und Inhalte in das<br />

System eingegeben werden. Hierfür stehen dem Nutzer sowohl<br />

vordefinierte Eingabemasken, als auch Freitext-Eingabefelder<br />

zur Verfügung. Unterstützt wird er dabei durch einen Texteditor<br />

in Anlehnung an vertraute Editoren aus der Textverarbeitung.<br />

Die inhaltliche Gliederung des Lageberichts erfolgt<br />

durch einfache Selektion von Kategorien, welche vordefinierten<br />

Themenbereichen zugeordnet sind. Zu jedem Zeitpunkt<br />

bietet das System dem Nutzer die Möglichkeit sich den aktuellen<br />

Bearbeitungsstand des Lageberichts in einer Vorschau<br />

anzeigen zu lassen. Änderungen, Anpassungen und Löschungen<br />

sind während der Bearbeitungsphase immer möglich,<br />

78


um die Handlungsfähigkeit auch bei kurzfristigen<br />

Lageänderungen zu gewährleisten.<br />

Neben reinen Textinformationen lassen sich<br />

selbstverständlich auch Bilder und Links in<br />

den Lagebericht einbinden. Die Bilder können<br />

hierbei aus einer Medienbibliothek des<br />

Systems ausgewählt werden. Diese Bibliothek<br />

stellt sicher, dass nur freigegebenes Bildmaterial<br />

bei der Lageberichterstellung verwendet<br />

werden kann. Sobald der Lagebericht fertiggestellt<br />

und geprüft ist, kann dieser durch<br />

einen Mausklick publiziert werden. Durch<br />

Betätigung der gleichnamigen Schaltfläche<br />

erfolgen mehrere Aktionen zeitgleich. Zum einen wird die Entwurfsfassung<br />

des Lageberichts in die finale Version als PDF-Datei<br />

umgewandelt und in der Archivdatenbank des Systems<br />

abgelegt. Ein Löschen bereits archivierter Lageberichte wird aus<br />

Gründen der Revisionssicherheit durch das System verhindert.<br />

Zum anderen erfolgt die automatische Weitergabe des Lageberichts<br />

an die ausgewählten Informationskanäle – App, E-Mail,<br />

Homepage, Facebook und Twitter – zur schnellen Benachrichtigung<br />

der Bürger und der Medien über die aktuelle Lage.<br />

Übersichtlich und informativ – das Frontend<br />

Bei dem Frontend handelt es sich um die Webseite „ACHTUNG.<br />

Passau.de“, die im Katastrophenfall anstelle der Standard-Webseite<br />

der Stadt Passau – „Passau.de“ – aufgerufen wird. Diese<br />

Webseite verschafft dem Bürger einen schnellen Überblick über<br />

den aktuellen Stand der Entwicklungen, die neuesten Lageberichte<br />

und die Pegelstände der Flüsse rund um Passau. Der<br />

Aufbau der Webseite „ACHTUNG.Passau.de“ orientiert sich an<br />

der Corporate Identity der Stadt Passau. Hierdurch wird sichergestellt,<br />

dass sich sowohl die Darstellung als auch das Bedienkonzept<br />

an dem gewohnten Internetauftritt der Stadt Passau<br />

ausrichtet und der sich Bürger ohne Umgewöhnung sehr<br />

schnell zurechtfindet. Gerade auf den Punkt Bedienerfreundlichkeit<br />

wurde bei der Entwicklung dieses Informationssystems<br />

große Bedeutung gelegt. Der Grundsatz eines intuitiven<br />

Bedienkonzepts zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte<br />

System, denn gerade bei derartigen Stresssituationen<br />

steigt das Risiko von Fehlern bei der Eingabe und der Bedienung.<br />

Wichtig ist, dass der Nutzer und der Bürger durch die Anwendung<br />

geführt werden und dadurch die Gefahr von Fehlern möglichst<br />

gering gehalten werden kann. Dem heutigen Standard<br />

entsprechend steht dem Bürger neben einer Volltextsuche ein<br />

themenorientierter Zugriff auf Inhalte aus den Lageberichten<br />

zur Verfügung. Eine weitere Selbstverständlichkeit ist der barrierefreie<br />

Zugang zu den Lageberichten. Hierfür wurde eine<br />

Readspeaker-Funktionalität in die Web-Anwendung integriert.<br />

Intuitiv und mobil – die App<br />

Die dritte Entwicklungssäule des Systems bildet die App, welche<br />

die Smartphone Betriebssysteme Android und iOS unterstützt<br />

und auf allen gebräuchlichen Smartphones lauffähig ist.<br />

Die App kann kostenfrei aus dem Google Play Store und dem<br />

Apple App Store installiert werden. Über Push-Nachrichten wird<br />

der Nutzer der „ACHTUNG.Passau!“-App automatisch über die<br />

neuesten Lageentwicklungen informiert und mit den immer<br />

aktuellen Lageberichten versorgt. Ein themenorientierter Zugriff<br />

auf spezielle Inhalte aus den Lageberichten ist über die<br />

Filterung nach Kategorien auch in der App möglich. Eine besonders<br />

komfortable Funktion bietet dem Nutzer der App die Möglichkeit,<br />

per Telefon bzw. E-Mail direkt mit dem Bürgertelefon<br />

der Stadt Passau in Kontakt zu treten oder den Facebook- bzw.<br />

Twitter-Auftritt der Stadt Passau aufzurufen.<br />

Die offene Architektur und der Open Source-basierte Ansatz<br />

bieten aus technischer Sicht eine zukunftsfähige Lösung, die<br />

sich dank ihrer flexiblen Skalierbarkeit auch kurzfristig auf erforderliche<br />

Änderungen und Erweiterungen anpassen lässt und<br />

aus wirtschaftlicher Sicht eine kostengünstige Lösung, die die<br />

Nutzung teurer Drittlizenzprodukte obsolet macht.<br />

ACHTUNG.Passau! vereint höchste Bedienerfreundlichkeit<br />

mit aktuellen, zuverlässigen und bedarfsgerechten<br />

Bürgerinformationen.<br />

Mit „ACHTUNG.Passau!“ wurde ein System realisiert, das die<br />

Zeitdauer von der Lagefeststellung bis zur Information der Bürger<br />

deutlich reduziert, größere Handlungssicherheit für die Krisenmanager<br />

bietet und eine technische Lösung garantiert, die<br />

sich an den Erfordernissen der Zukunft messen lässt.<br />

ESG Elektroniksystemund<br />

Logistik-GmbH<br />

Livry-Gargan-Str. 6<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel.: + 49 89 / 9216-0<br />

E-Mail: m-info@esg.de<br />

Web: www.esg.de<br />

79


Ulrich Otto<br />

CEO und Vorstandsvorsitzender, NETFOX AG<br />

Y Umfassend vernetzt – und dennoch sicher<br />

Über die Notwendigkeit der Digitalisierung muss sicher kein<br />

Wort mehr verloren werden – zu offensichtlich sind die Vorteile<br />

für die Bürger und auch für die Behörden selbst, die von den<br />

vereinfachten Abläufen tagtäglich profitieren. In den meisten<br />

Einrichtungen der öffentlichen Hand liegen die notwendigen<br />

Datenbestände auch schon seit Jahren digital vor – der PC hat<br />

ja schließlich nicht erst vor zwei Jahren Einzug gehalten. Um<br />

umfassende digitale Angebote von außen zugänglich machen<br />

zu können, muss zudem aber noch die passende Netzwerkinfrastruktur<br />

installiert werden. Einerseits, um die Öffnung<br />

nach außen zu ermöglichen. Andererseits, um eventuell benötigte<br />

Datentransfers zu anderen Behörden abzuwickeln.<br />

Es ist nachvollziehbar, dass IT-Verantwortliche eine umfassende<br />

Vernetzung als Mammutaufgabe ansehen. Sowohl<br />

finanziell als auch organisatorisch. Dabei ist das Anschaffen<br />

der notwendigen Infrastrukturkomponenten mittelfristig<br />

gar nicht der dickste Brocken. Als aufwändiger erweist sich in<br />

aller Regel die Pflege des Netzes und vor allem dessen laufende<br />

Überwachung.<br />

Nur wer ständig sucht, entdeckt die Gefahr<br />

Denn nur durch laufendes Kontrollieren aller verfügbaren<br />

Log-Dateien lassen sich Datenlecks – verursacht durch unachtsame<br />

Mitarbeiter oder bösartige Angriffe von außen – aufspüren.<br />

Diese Aufgabe erfordert Spezialwissen, das heute in kaum<br />

einer Organisation, sei es eine Behörde oder ein Unternehmen,<br />

vorhanden ist. Daher sind Organisationen auf Software angewiesen,<br />

die ihnen diese (ermüdende) Aufgabe abnimmt und<br />

passgenau Meldung erstattet, wenn etwas vorgefallen ist. Dass<br />

etwas vorfällt, darf als sicher gelten: Selbst das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät Organisationen<br />

inzwischen, sich stärker auf mögliche Reaktionen nach dem<br />

unvermeidbaren Vorfall vorzubereiten („Assume the breach“).<br />

Gute Monitoring-Software stellt nicht nur den momentanen<br />

Zustand per Dashboard übersichtlich dar, sondern sie vergleicht<br />

diesen ständig mit historischen Daten. Nur so kann sie ihrem<br />

Bediener mitteilen, wenn etwas von der Norm abweicht und<br />

die Entscheidungsgrundlage für die notwendigen nächsten<br />

Schritte schaffen. Typischerweise sind zum Beheben der Probleme<br />

dann externe Fachleute hinzuzuziehen, da das hierzu<br />

notwendige Forensik-Fachwissen sehr selten zu finden ist.<br />

Je nach Anbieter lässt sich eine solche Monitoring-Lösung monatlich<br />

mieten, so dass die anfangs anfallenden Kosten niedrig<br />

bleiben. Wenn sich die IT-Mitarbeiter in der Behörde unwohl<br />

fühlen beim Gedanken, gemeinsam mit der Monitoring-<br />

Software auf die Suche nach Anomalien im Datenverkehr zu<br />

gehen – oder schlicht mit anderen Aufgaben ausgelastet sind –,<br />

dann lässt sich diese Überwachung auch als Managed Service<br />

von Dienstleistern einkaufen. Wichtig hierbei ist, dass die dort<br />

damit betrauten Mitarbeiter nach dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz<br />

zertifiziert sind, da sie ja Zugriff auf vertrauliche<br />

Log-Dateien haben.<br />

Auch wenn das Vernetzen von Behörden Risiken mit sich bringt:<br />

Der Nutzen eines solchen Projekts dürfte die negativen Aspekte<br />

immer überstrahlen. Zumal sich die Risiken durch Softwareunterstützung<br />

beziehungsweise professionelle Dienstleister<br />

deutlich minimieren lassen, sodass einem profund umgesetzten<br />

Vernetzungsprojekt nichts im Weg steht.<br />

NETFOX AG<br />

Heinrich-Hertz-Strasse 1b<br />

14532 Kleinmachnow<br />

Tel.: +49 33203 / 290-600<br />

Web: www.netfox.de<br />

80


DIGITAL GOVERNMENT<br />

DAS MODERNE RECHENZENTRUM FÜR STAAT UND VERWALTUNG<br />

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen. Sprechen Sie mit uns am Stand Nr. C0205b<br />

auf Ebene C – über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Digitalen Wandels im<br />

Verwaltungsumfeld und besuchen Sie die folgenden EMC-Beiträge:<br />

21. Juni <strong>2016</strong>, 10:40 – 11:55 Uhr<br />

Zukunftsforum III: Digital Government lohnt sich –<br />

Welche Ansätze und Hebel bewirken tatsächliche Optimierungen?<br />

Dinko Eror, Vice President und Geschäftsführer EMC Deutschland GmbH<br />

22. Juni, 11:00 – 11:45 Uhr<br />

Best-Practice-Dialog: Moderne Verwaltungsapplikationen auf Basis eines Cloud Native<br />

Ansatzes<br />

Matthias Zastrow, Senior Director Sales Strategy EMC Deutschland GmbH<br />

21. Juni in der Arena der Lösungen<br />

Modernes Rechenzentrum in Zeiten der Cloud<br />

Ralph Giebel, Head of Business Development and Public Affairs EMC Deutschland GmbH<br />

Besuchen Sie uns am<br />

Stand C0205b auf Ebene C


Mirco Rohr<br />

Sales Engineer, Bitdefender GmbH<br />

Y Wie hoch ist der Handlungsbedarf<br />

bei IT-Sicherheit?<br />

Medienberichte über erfolgreiche IT-Angriffe auf den Deutschen<br />

Bundestag und Krankenhäuser haben Öffentliche Institutionen<br />

aufgeschreckt. Wie sicher sind derzeit ihre IT-Systeme<br />

und welche Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig?<br />

Anfang Mai 2015 startete eine groß angelegte Hacker-Attacke<br />

auf Computer des Deutschen Bundestags, die erst nach mehreren<br />

Wochen gestoppt werden konnte. Als Konsequenz muss der<br />

Bundestag eine neue IT-Sicherheitsstruktur aufbauen, unter<br />

anderem mit spezieller Schulung von Mitarbeitern, mehr IT-Personal,<br />

Blockierung von Internetseiten und besseren Systemen<br />

zur Erkennung und Nachverfolgung von Angriffen. Denn trotz<br />

des frühzeitigen Einschaltens von Verfassungsschutz und BSI<br />

ist bis heute unklar, wer hinter der Attacke steckt.<br />

Hacker-Angriffe können jeden treffen<br />

Wenn schon die scheinbar gut geschützten Systeme des<br />

Bundestags so offen waren und selbst Sicherheitsexperten<br />

des Bundes nicht für eine ausreichende Entdeckung und Blockierung<br />

der Angriffe sowie Ermittlung der Übeltäter sorgen<br />

konnten, wie sieht es dann bei „normalen“ Behörden und öffentlichen<br />

Institutionen aus? Viele denken, dass sie nicht angegriffen<br />

werden, da sie zu unbedeutend für Hacker seien. Doch<br />

diese Haltung ist grundfalsch. Denn viele Angriffe zielen nicht<br />

auf eine bestimmte Organisation, sondern prüfen eine Reihe<br />

von potentiellen Opfern auf Schwachstellen.<br />

Zudem sind für Hacker nicht nur personenbezogene Daten<br />

interessant. Zum Beispiel hat eine Erpressungssoftware<br />

Mitte Februar <strong>2016</strong> das Lukaskrankenhaus in Neuss infiziert.<br />

Die Ransomware verschickte einen Virus in einem E-Mail-Anhang,<br />

der sich nach dem Anklicken im Netzwerk verbreitete<br />

und alle erreichbaren Daten verschlüsselte. Zur Wiederherstellung<br />

der Dateien sollte das Krankenhaus Lösegeld bezahlen.<br />

Der Angriff führte dazu, dass viele Systeme heruntergefahren<br />

und Operationen verschoben werden mussten. Der Schaden<br />

ließ sich aber schnell begrenzen, da die Patientendaten zuvor<br />

bereits verschlüsselt waren und regelmäßige Backups die Dateien<br />

sicherten.<br />

So funktioniert ein guter Grundschutz<br />

Gerade solche Ransomware bildet einen aktuellen Trend für<br />

IT-Angriffe. In Zukunft könnten neuartige Schadprogramme,<br />

so genannte Blastware, sogar damit drohen, das gesamte Netzwerk<br />

zu zerstören – unwiderruflich und nicht mehr wiederherstellbar.<br />

Doch wer davon betroffen ist, sollte das Lösegeld<br />

nicht bezahlen, da die Angriffe trotzdem geschehen können.<br />

Besonders erfolgreich sind in der Landessprache verfasste Erpressungsprogramme.<br />

So infizierte ebenfalls Mitte Februar<br />

die Schadsoftware Locky in Deutschland bis zu 5.000 Systeme<br />

pro Stunde. Zu den Opfern zählte ein Fraunhofer-Institut in<br />

Bayreuth. Selbst Wochen nach dem Auftauchen des Schadprogramms<br />

war kein Weg bekannt, die verschlüsselten Dateien<br />

ohne Zahlung des Lösegeldes zu retten. Entsprechend war das<br />

vorherige Verschlüsseln und regelmäßige Sichern der Dateien<br />

auf Systeme nötig, die nicht permanent mit dem Netzwerk<br />

verbunden sind – wie das Lukaskrankenhaus es vorgemacht hat.<br />

Doch dies alleine reicht nicht aus, da sich Schadsoftware auch<br />

über den Backup-Vorgang auf die Sicherungssysteme verbreiten<br />

kann. Daher benötigen öffentliche Stellen Lösungen zur Entdeckung<br />

von Angriffen, um sie möglichst frühzeitig eingrenzen<br />

und bekämpfen zu können. So sollten bewährte und geprüfte<br />

Technologien zum Schutz vor Viren und Malware eingesetzt<br />

werden, die durch ständig aktualisierte Erkennungstechnologien<br />

selbst hochentwickelte Bedrohungen und Zero-Day-<br />

Angriffe abwehren. Diese müssen auf Arbeitsplatzrechnern,<br />

Mobilgeräten und Servern installiert werden, um das Netzwerk<br />

von innen heraus zu schützen. Da heute fast alles über das<br />

Netzwerk mit dem Internet verknüpft ist, müssen auch Geräte<br />

wie Drucker, Telefon oder medizinische Apparaturen gesichert<br />

werden. Nach außen hin sind Firewall, Angriffserkennung und<br />

Filtermöglichkeiten für den Schutz vor Internet-Bedrohungen<br />

unerlässlich. Hinweise geben unter anderem die BSI-Standards<br />

zum IT-Grundschutz.<br />

82


II. – Staat und Innovation<br />

Mit Hilfe dieser Lösungen ist schon mit wenig Aufwand ein guter<br />

Grundschutz möglich, der einen Großteil der ungezielten Angriffe<br />

abwehrt. Eine besondere Beachtung erfordern moderne intelligente<br />

Attacken, die so genannten Advanced Persistent Threats<br />

(APTs). Da diese etwa zu 50 Prozent auf die Mitarbeiter zielen, die<br />

über scheinbar persönliche Mails zum Anklicken von schädlichen<br />

E-Mail-Anhängen verleitet werden, ist eine Sicherheitsschulung<br />

notwendig. Da trotzdem menschliche Fehler passieren können,<br />

sollte ein umfangreicher Zugangsschutz auf sensible Systeme<br />

installiert werden, der eine strenge Identifizierung und Zwei-Faktor-Authentifizierung,<br />

unter anderem mit starken Passwörtern,<br />

erfordert. Letztlich können einzelne Mitarbeiter sogar absichtlich<br />

geheime Informationen aus den Netzwerken ziehen, um sie zu<br />

verkaufen oder die Behörde zu schädigen. Daher sollten interne<br />

Netzwerküberwachungssysteme eingerichtet werden, die auf<br />

verdächtige Aktivitäten hinweisen.<br />

Aktuelle Herausforderungen<br />

Der Sicherheitsansatz darf jedoch nicht auf das Netzwerk beschränkt<br />

bleiben. Denn Behörden bieten im Zuge des E-Government<br />

immer mehr Online-Services sowie mobile Apps für<br />

Bürger an, aber auch für Partner und die eigenen Mitarbeiter.<br />

So können über entsprechende Anwendungen und Geräte<br />

ebenfalls Schadprogramme in das Netzwerk eindringen. Zum<br />

Beispiel lassen sich bei gestohlenen Smartphones zum Teil über<br />

die Spracherkennung ganz einfach Name und Adresse des Besitzers<br />

abfragen. Daher müssen neben dem eigenen Netzwerk<br />

auch Online- und Mobile-Anwendungen geprüft werden. Dies<br />

gelingt am besten mit Sicherheitsservices aus der Cloud, die<br />

unabhängig von Netzwerkgrenzen funktionieren.<br />

Die eigentliche Herausforderung ist dabei weniger technischer,<br />

sondern eher organisatorischer Natur. Denn die IT-Sicherheitsbeauftragten<br />

müssen für Cloud und Mobile oft erst das nötige<br />

Bewusstsein entwickeln. Da aufgrund des IT-Sicherheitsgesetzes<br />

aber nun Vorfälle an das BSI berichtet werden müssen,<br />

dürfte sich die Aufmerksamkeit in Zukunft erhöhen. Zudem<br />

kann das Nationale Cyber-Abwehrzentrum bei der Prävention,<br />

Information und Frühwarnung vor aktuellen IT-Angriffen helfen.<br />

Ebenfalls organisatorisch ist die Kostenproblematik zu sehen.<br />

Aufgrund begrenzter Budgets für die IT-Sicherheit wird meist<br />

nach der kostengünstigsten Lösung gesucht. Der Denkansatz<br />

„Sicherheit bringt nichts, sondern kostet nur“ führt jedoch auf<br />

den falschen Weg. Denn schließlich sind für das eigene Zuhause<br />

auch ein solides Türschloss sowie eine Hausratsversicherung<br />

nötig. Diese Sicherheitslösungen bieten eine Abfederung im<br />

Ernstfall, im Falle der IT: die Information, was geschehen ist,<br />

und eine Lösung des Problems. Zudem sind die technischen und<br />

organisatorischen Prozesse permanent zu prüfen und auf neue<br />

Entwicklungen anzupassen. Sie sollten mindestens einmal im<br />

Jahr gemäß ITIL analysiert und wie bei einer Feuerwehrübung<br />

ausprobiert werden, um Schwachstellen aufzudecken.<br />

Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen IT-Sicherheitsverantwortliche<br />

in Behörden und Institutionen entsprechend<br />

aus- und weitergebildet werden. Dabei sollte der Bund organisatorisch<br />

und finanziell unterstützen, damit auch kleine Behörden<br />

in weniger gut ausgestatteten Ländern dies umsetzen<br />

können. Ein flächendeckender Schutz durch Standards und<br />

verpflichtende Maßnahmen erhöht nämlich das Sicherheitsniveau<br />

insgesamt. Mögliche Lücken sollten dabei durch die<br />

Unterstützung bewährter Sicherheitsdienstleister aus dem<br />

privaten Sektor geschlossen werden. Schließlich verändern sich<br />

die Anforderungen und Maßnahmen aufgrund von technologischer<br />

Entwicklung, umfassender Digitalisierung und dem<br />

Internet der Dinge rasant.<br />

Fazit<br />

Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob man angegriffen wird,<br />

sondern nur noch wann. Den Tag X können Organisationen<br />

aber selbst durch grundlegende Schutzmaßnahmen mit wenig<br />

Aufwand vermeiden. Denn Angreifer suchen häufig nach<br />

dem einfachsten Weg, um an Daten zu kommen. Je höher die<br />

Behörden den Aufwand dafür machen, desto besser sind sie<br />

geschützt. Dabei können Institutionen zwar die Durchführung<br />

von Maßnahmen, aber nicht die Verantwortung an IT-Dienstleister<br />

abgeben. Denn schließlich ist auch nicht die Hausverwaltung<br />

für das Schließen von Fenstern und Türen verantwortlich.<br />

Checkliste für mehr Sicherheit<br />

> > Automatische Aktualisierung von Betriebssystemen, Anwendungen<br />

und Sicherheitslösungen auf allen PCs, Mobilgeräten<br />

und Servern<br />

> > Installation von Schutzlösungen für alle mit dem Netzwerk<br />

verbundenen Geräte wie Drucker, Telefone, Konferenzsysteme,<br />

medizinische Geräte, etc.<br />

> > Schutz des Netzwerks nach außen durch Firewall, Angriffserkennung,<br />

Internet-Filter, etc.<br />

> > Verschlüsselung personenbezogener und anderer sensibler<br />

Daten<br />

> > Regelmäßiger Backup von wichtigen Dateien und Sicherung<br />

außerhalb des Netzwerks<br />

> > Zugangsschutz auf sensible Systeme mit strenger Identifizierung<br />

und Zwei-Faktor-Authentifizierung, unter anderem<br />

mit starken Passwörtern<br />

> > Interne Netzwerküberwachungssysteme zur Aufdeckung<br />

verdächtiger Aktivitäten<br />

> > Prüfung von Online- und Mobile-Anwendungen mit Hilfe von<br />

Cloud-basierten Sicherheitsservices<br />

> > Sicherheitsschulungen für Mitarbeiter und Weiterbildung<br />

von Sicherheitsverantwortlichen<br />

> > Einbindung von IT-Dienstleistern aus dem privaten Bereich<br />

Bitdefender GmbH<br />

Lohbachstraße 12<br />

58239 Schwerte<br />

Tel.: +49 2304 / 945 160<br />

Fax: +49 2304 / 945 169<br />

E-Mail: mrohr@bitdefender.de<br />

Web: www.bitdefender.de/<br />

business<br />

83


Dr. Peter-Roman Persch<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, ÖPP Deutschland AG<br />

(Partnerschaften Deutschland)<br />

Y Verwaltungsinnovation durch<br />

Öffentlich-Private Kooperationen<br />

Öffentliche Verwaltung ist ein zentraler Beschaffungsakteur<br />

Private Akteure erbringen wesentliche Unterstützungsleistungen<br />

für den öffentlichen Verwaltungsbetrieb in Deutschland.<br />

Das staatliche Beschaffungsvolumen beträgt jährlich mehr als<br />

300 Mrd. Euro. Darin manifestiert sich sowohl die starke Position<br />

der öffentlichen Verwaltung als Marktnachfrager als auch<br />

ihre hohe Verantwortung beim wirtschaftlichen Umgang mit<br />

öffentlichen Geldern im Rahmen von Beschaffungsvorgängen.<br />

Öffentlich-Private Kooperationen sind langfristig angelegte<br />

Organisationsmodelle<br />

Das Zusammenspiel von öffentlichen Nachfragern mit privaten<br />

Leistungsanbietern wird in der Praxis durch vielfältige<br />

Vertrags- und Organisationsformen sichergestellt. Das Spektrum<br />

reicht dabei von einfachen Dienstleistungs- und Werkverträgen<br />

bis hin zu öffentlich-privaten Kooperationsmodellen.<br />

Insbesondere im Bereich IT und Dienstleistungen wird die<br />

Bedeutung langfristiger Kooperationen und Partnerschaften<br />

in den nächsten Jahren zunehmen. Zum einen werden<br />

privatwirtschaftliche Kompetenzen für standardisierte, wiederkehrende<br />

und häufig automatisiert zu erbringende Leistungen<br />

benötigt. Hierzu zählen bspw. Leistungen im Bereich<br />

IT-Modernisierung, Personalwirtschaft oder Flottenmanagement.<br />

Zum anderen sind private Akteure insbesondere dann<br />

notwendig, wenn die Leistungserbringung mit hohen Risiken<br />

verbunden ist. Dazu gehören u. a. die Einführung und Weiterentwicklung<br />

von Technologie- und Prozessinnovationen.<br />

Zu den klassischen Vorteilen, die private Partner in Kooperationen<br />

mit der Verwaltung einbringen, zählen bspw. Spezialisierung<br />

und fachliches Know-how für eine effiziente Gestaltung<br />

von Organisationen und Prozessen.<br />

ÖPP 2.0 kann Verwaltungsinnovation fördern<br />

Insbesondere die Öffentlich-Privaten Partnerschaftsmodelle<br />

des Bundes haben in der ersten Generation (ÖPP 1.0) eine hohe<br />

Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung erlangt. So<br />

wurden bspw. mit dem Projekt Herkules oder dem Erhebungssystem<br />

für die deutsche LKW-Maut wichtige Erfahrungen bei<br />

der Ausgestaltung von Kooperationsmodellen gesammelt. Die<br />

weitere Optimierung von Wirtschaftlichkeit, Qualität und Innovationskraft<br />

wird jedoch weiterhin ein zentrales Ziel für die<br />

ÖPP-Generation 2.0 sein.<br />

Damit Öffentlich-Private Kooperationsmodelle innovative<br />

Spannkraft gewinnen und langfristig halten können, sind vier<br />

Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen:<br />

> > Synchronisierte Interessenskorridore und Innovationsziele<br />

zwischen öffentlichen und privaten Akteuren<br />

> > Glaubwürdige Verankerung einer Innovationsphilosophie auf<br />

Verwaltungsseite<br />

> > Bereitschaft privater Partner, Innovationserfahrungen mit der<br />

Verwaltung zu teilen und in eine partnerschaftliche Innovationskultur<br />

einzubringen<br />

> > Klare vertragliche Vereinbarungen zur kontinuierlichen Verbesserungsbereitschaft<br />

privater Partner durch wirksame<br />

Anreizsysteme<br />

Die Bereitstellung eines modernen Leistungsportfolios für die<br />

Bürgerinnen und Bürger – angefangen bei Produkt- und Service-Innovationen<br />

bis hin zu Neuerungen im Bereich von Verfahren<br />

und Prozessen – sollte durch die öffentliche Verwaltung<br />

weiter forciert werden. Öffentlich-Private Kooperationsmodelle<br />

können diese Entwicklung maßgeblich befördern.<br />

ÖPP Deutschland AG<br />

Alexanderstr. 3<br />

10178 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 25 76 79-0<br />

Fax: +49 30 / 25 76 79-199<br />

E-Mail: info@partnerschaftendeutschland.de<br />

Web: www.partnerschaftendeutschland.de<br />

84


Information Alcatel-Lucent Enterprise<br />

Alcatel-Lucent Enterprise<br />

in der Öffentlichen Verwaltung<br />

Alcatel-Lucent Enterprise ist ein führender Anbieter von Lösungen und Services für die Sprachund<br />

Datenkommunikation vom Arbeitsplatz bis zur Cloud. Die Lösungen von Alcatel-Lucent Enterprise,<br />

die sich im praktischen Einsatz im öffentlichen Sektor vielfach bewährt haben, helfen<br />

Behörden und öffentlichen Einrichtungen, ihren gestiegenen Servicebedarf zu erfüllen und den<br />

Übergang von proprietären Technologien zu neuen sicheren Netzwerken zu vollziehen, die auf<br />

Industriestandards wie IP und SIP basieren.<br />

Mit dem Alcatel-Lucent Enterprise-Portfolio von innovativen Technologielösungen können<br />

Städte “smart” werden, Organisationen auf die Cloud setzen und Behörden den Funktionsumfang<br />

und die Produktivität ihrer IT durch vereinfachte Kommunikationsarchitekturen steigern.<br />

Die Lösungen ermöglichen es den Öffentlichen Verwaltungen, effizienter zu arbeiten und die<br />

Mobilität der Mitarbeiter, die Zusammenarbeit und die Echtzeitkommunikation durch neue Tools<br />

und Anwendungen zu unterstützen. Da Sicherheit im öffentlichen Sektor oberste Priorität hat,<br />

arbeitet Alcatel-Lucent Enterprise eng mit seinen Kunden und Partnern zusammen, um stets auf<br />

dem neuesten Stand zu sein und kontinuierlich neue Lösungen bereitzustellen, mit denen die<br />

Sicherheit der Daten und des Personals gewährleistet sind.<br />

Mit einer vollständigen Palette an Kommunikations-, Netzwerk- und Cloud-Lösungen für Organisationen<br />

jeder Größe entwickelt das Alcatel-Lucent Enterprise-Team aus technischen Spezialisten,<br />

Servicefachleuten und über 2.900 Partnern maßgeschneiderte Angebote für mehr als<br />

830. 000 Kunden in aller Welt. Unsere Kunden aus dem Hochsicherheitsbereich der Bundes- und<br />

Landesbehörden der öffentlichen Verwaltung in Deutschland – die u.a. auch Kritische Infrastrukturen<br />

betreiben – schenken uns seit Jahrzehnten Ihr Vertrauen für eine sichere europäische<br />

Kommunikationsinfrastruktur. Wenn auch Sie Interesse an sicheren und nachhaltigen Lösungen<br />

– wie die Erstellung einer ganzheitlichen sicheren einheitlichen IP-Kommunikationsarchitektur<br />

unter Einbindung des sicheren mobilen Arbeitens von unterwegs oder zuhause haben – dann<br />

sprechen Sie uns bitte direkt an:<br />

Kontakt<br />

Robert Kamrau<br />

Geschäftsbereichsleiter Öffentliche Verwaltung<br />

ALE Deutschland GmbH<br />

Region D-A-CH<br />

Telefon: 07154 / 803-5201<br />

Robert.Kamrau@al-enterprise.com


Jan-Lars Bey<br />

Unit-Manager,<br />

Cassini Consulting<br />

Axel Keller<br />

Management Consultant,<br />

Cassini Consulting<br />

Jan Alexander Linxweiler<br />

Associate, Cassini Consulting<br />

Y Synergien in der IT-Konsolidierung:<br />

Warum das Rad neu erfinden?<br />

Wie öffentlicher und privater Sektor wechselseitig<br />

profitieren können oder müssen<br />

Es ist eines der aktuellen Schlagworte der Verwaltungsmodernisierung:<br />

IT-Konsolidierung. Dabei handelt es sich jedoch<br />

um einen wichtigen Trend, der seit langem in verschiedensten<br />

Branchen durch zahlreiche Motivatoren getrieben wird.<br />

So kann der Wunsch nach mehr Beherrschbarkeit oder Flexibilität<br />

der IT, nach Verbesserung der IT Sicherheit sowie des<br />

Datenschutzes und nach fortschreitendem technologischen<br />

Wandel ebenso Motivator sein wie der Bedarf nach Kostenreduktion.<br />

Zugleich gestalten sich sinnvolle und umfassende<br />

Konsolidierungsbemühungen oftmals als schwierig, langwierig<br />

und kostenintensiv.<br />

Neben den offensichtlichen Aspekten von Technologie bzw.<br />

Architektur oder der reinen projekt-technischen Umsetzung<br />

sind darüber hinaus Themen, die sich aus der Zusammenführung<br />

der korrespondierenden Organisationen ergeben, von<br />

immanenter Bedeutung. Daher sind organisatorische und prozessuale<br />

Fragestellungen ebenso zu beachten wie juristische<br />

oder kaufmännische.<br />

Dieses Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren schafft<br />

komplexe Rahmenbedingungen, deren Beherrschbarkeit die<br />

Privatwirtschaft schon seit Langem beschäftigt.<br />

Das Rad ins Rollen gebracht: Durch die Digitale Agenda zur<br />

umfassenden IT-Konsolidierung?<br />

Die Bundesregierung begann eben diese Komplexität der Rahmenbedingungen<br />

durch die Digitale Agenda zu adressieren. Es<br />

wurde kein geringeres Ziel als der Ausbau deutscher Autonomie<br />

und Handlungsfähigkeit in der Informations- und Telekommunikationstechnik<br />

verfolgt. Die geplanten Digitalisierungsmaßnahmen<br />

in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft und<br />

Verwaltung eröffnen dabei große Potenziale für Synergien,<br />

auch in den Behörden. Unter dem Schlagwort „Innovativer<br />

Staat“ sind Maßnahmen vereint, die für eine langfristige Wahrung<br />

der Effektivität und Sicherheit der öffentlichen Verwaltung<br />

sorgen sollen – mit dem Ziel eines transparenten Staates,<br />

der einfach zugängliche und verlässliche Daten bereitstellt.<br />

Dies kann aber nur gelingen, wenn alle Behörden und bundeseigenen<br />

Einrichtungen an der IT-Modernisierung bzw. Konsolidierung<br />

mitwirken – und zwar zeitnah. Diese (Mammut-)Aufgabe<br />

bringt viele Behörden an ihre Grenzen, weil die benötigten finanziellen<br />

und personellen Ressourcen nicht zur Verfügung<br />

stehen. Daher ist es jetzt an der Zeit, neue Lösungsansätze zu<br />

diskutieren und die Behördenlandschaft für notwendige Konsolidierungsvorhaben<br />

zu wappnen.<br />

IT-Konsolidierung: Fahrt aufgenommen – Nur in welche<br />

Richtung?<br />

Als eines der größten und prominesten Projekte in der Reihe<br />

der Konsolidierungsvorhaben gestaltet sich das „Rechenzentrum<br />

des Bundes“ (ITZBund). Zielsetzung ist hier unter anderem<br />

eine Reduzierung auf wenige Standorte und die zentrale<br />

Entwicklung von IT-Lösungen und -Diensten. Zum 01. Januar<br />

<strong>2016</strong> wurden die bis dato bestehenden IT-Dienstleister des Bundesministeriums<br />

der Finanzen, des Bundesministeriums des<br />

Innern sowie des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale<br />

Infrastruktur (respektive das ZIVIT, die BIT und das DLZ-IT) in<br />

einem zentralen Rechenzentrum zusammengeführt und das<br />

Projekt zur Ertüchtigung des ITZBund gestartet. 2018 möchte<br />

man die volle Funktionalität erreicht haben und bereits ab 2017<br />

sukzessive den IT-Betrieb weiterer Behörden konsolidieren.<br />

Anhand dieses einen Beispiels lässt erahnen: Transformationsprojekte<br />

sind immer komplex, in Teilen intransparent und wir-<br />

86


II. – Staat und Innovation<br />

ken sich auf unterschiedlichste Dimensionen der Organisation<br />

aus – zum Teil sogar darüber hinaus. Das Verständnis der Maßnahmenumsetzung<br />

in der eigenen Behörde ist angesichts der<br />

Vielzahl an Einzelprojekten, Zuständigkeiten und Beteiligten<br />

vielfach schwierig. Ebenso können die Ziele konkurrieren. Im<br />

Beispiel ITZBund sollen einerseits die IT-Betriebe konsolidiert<br />

und andererseits Flexibilität der einzelnen Behörden bewahrt<br />

werden, darüber hinaus bestehen Sicherheitsanforderungen zur<br />

Trennung von Nutzer-Netzen sowie zur Trennung der Nutzung<br />

und Bereitstellung von IT-Verfahren. So ist es keine große Überraschung,<br />

dass sich viele Behörden mit der digitalen Transformation<br />

und ihren Auswirkungen an ihren Leistungsgrenzen sehen.<br />

Es muss zwangsläufig die Frage aufkommen, wie sich derartige<br />

Projekte in zielführende Richtungen entwickeln lassen. Welcher<br />

ist der richtige Ansatz zur IT-Modernisierung? Eine Beurteilung<br />

genau dieser Fragestellung kann am erfolgreichsten im Kontrast<br />

erfolgen: Denn auch die Privatwirtschaft steht vor ähnlich<br />

gelagerten Problemen. Insbesondere größere und große<br />

Konzernstrukturen sowie international tätige Unternehmen<br />

müssen sich im Rahmen von Kostendruck und Globalisierung<br />

der IT-Konsolidierung und den damit verbundenen vielfach<br />

unterschiedlichen Entwicklungsständen und -standards sowie<br />

dem Gerangel um Projekt, Zuständigkeit und personelle wie<br />

finanzielle Ressourcen stellen.<br />

Synergien durch Dialog: Warum das Rad also neu erfinden?<br />

Natürlich gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort,<br />

denn keine Behörde und kein Unternehmen ist wie die/<br />

das andere. Dies scheint zunächst individuelle Lösungsansätze<br />

zu fordern und zu fördern, was ob der Natur der Sache sinnvoll<br />

und angebracht erscheint. Darum ist es so wichtig, zu analysieren,<br />

ob Defizite hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Funktionalität,<br />

Personal oder ähnlichem bestehen und die individuellen<br />

Anforderungen des Konsolidierungsvorhabens deutlich zu<br />

machen. Nichtsdestotrotz haben sich bereits bewährte Vorgehensweisen<br />

und Best Practices entwickelt, auf die zurückgegriffen<br />

werden kann. Daher sollte, während der Umsetzung<br />

stets Transparenz über deren Umsetzungsstand eingefordert<br />

werden, um vor diesem Hintergrund in einem ständigen Zyklus<br />

die Vorgehensweise zu reflektieren.<br />

Letztlich sollte sich bewusst gemacht werden, welche konkreten<br />

Auswirkungen die Konsolidierung hat. Exemplarisch muss<br />

sich folgenden Fragen gestellt werden:<br />

> > Wie verändert sich die Kostenstruktur?<br />

> > Und nicht ganz unwichtig – welchen Grad der Konsolidierung<br />

möchte man erreichen (im Sinne von Organisations-Monolith<br />

vs. Flexibilität)?<br />

Damit müssen sich Verwaltung wie auch Unternehmen die<br />

Frage um Standardisierung und Modernisierung stellen, die<br />

vielleicht unterschiedliche Stoßrichtungen aufweisen, aber<br />

doch von essentieller Gleichheit geprägt sind.<br />

Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Vorgehensweisen<br />

in der IT-Konsolidierung führt zu einer Vielfalt und<br />

Übersicht der differenzierten Ansätze, die die Herausbildung<br />

des passenden Lösungsansatzes unterstützt und positiv beeinflussen<br />

wird. Eine Entwicklung von nachhaltigen und ergebnisorientierten<br />

Strategien, aber auch die Umsetzung von<br />

Transformationsprozessen kann sich im Austausch zwischen<br />

Verwaltungen, Unternehmen und Beratung als fruchtbar<br />

erweisen. So können Optimierungspotenziale identifiziert,<br />

konkrete Maßnahmen zur IT-Modernisierung, strategischen<br />

Neuausrichtung und technischen Ausstattung erkannt und<br />

Einzelprojekte priorisiert werden – was eine zielgerichtete Umsetzung<br />

der Maßnahmen ermöglicht.<br />

Letztlich lässt sich die Notwendigkeit eines Austausches zwischen<br />

den Branchen einfach herleiten: Verwaltung und Unternehmen<br />

sehen sich der Realität der Notwendigkeit von<br />

Modernisierung und Standardisierung gegenüber. Sie wollen<br />

von einer modernen, leistungsfähigen IT mit erhöhtem Sicherheitsniveau<br />

profitieren. Die Erreichung dieser Ziele wurde bisher<br />

auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen<br />

Prämissen verfolgt. Dies zeigt sich besonders deutlich in Fragen<br />

der Rechts- und Organisationsformen, der technischen Umsetzung<br />

und vielen weiteren Aspekten. Der Austausch über Best<br />

Practices kann hierbei faktisch Lücken schließen und Synergien<br />

schaffen. Auf der Umsetzungsebene besteht die Möglichkeit<br />

zur Steigerung der Effizienz wechselseitig auf Dienste und Ressourcen<br />

zurück zu greifen. Damit wird also auf keinen Fall das<br />

Rad neu erfunden, vielmehr wird durch den Dialog – wie er auf<br />

der Zukunftswerkstatt „Konsolidierung, Kooperation, Kompetenzen:<br />

Modelle für eine effiziente Gestaltung der öffentlichen<br />

IT“ erfolgen wird – das Rad in die richtige Richtung gelenkt und<br />

noch weiter angetrieben.<br />

> > Bestehen Funktionsabhängigkeiten zu anderen Organisationen?<br />

> > Wie gestalten sich Beschaffung und Instandhaltung?<br />

> > Wie sind Redundanz und sicherheitstechnische Konzepte<br />

auszugestalten?<br />

> > Über welche Schnittstellen erhält man sicheren Zugriff auf<br />

Daten?<br />

Cassini Consulting Nord GmbH<br />

Oberwallstraße 24<br />

10117 Berlin<br />

Web: www.cassini.de<br />

Tel.: +49 151 / 11 45 93 65<br />

Fax: +49 30 / 50 10 14 14<br />

E-Mail: jan-alexander.<br />

linxweiler@cassini.de<br />

87


Stephan Vanberg<br />

FP Mentana-Claimsoft GmbH<br />

Y In zwei Schritten zum digitalen Archiv<br />

Hände weg vom Schredder: Viele Dokumente sind mit gesetzlichen<br />

Aufbewahrungsfristen belegt. So müssen Organisationen<br />

zum Beispiel Buchungsbelege, Jahresabschlüsse, Bilanzen oder<br />

Rechnungen zehn Jahre lang aufbewahren. Erst dann dürfen sie<br />

sie vernichten. Zudem gelten für viele Branchen – so die öffentliche<br />

Hand, Krankenhäuser oder Energieerzeuger – spezifische,<br />

oft noch längere Aufbewahrungsvorschriften.<br />

Um die wachsenden Massen an Papier adäquat zu archivieren,<br />

betreiben Behörden und Unternehmen enorme Aufwände: Sie<br />

stellen Platz für die vielen Regalkilometer bereit und sorgen im<br />

Archiv für eine konstante Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />

Das verursacht einen hohen Zeit- und Ressourcenaufwand.<br />

Eine Alternative zur Unterhaltung riesiger Papierarchive ist das<br />

ersetzende Scannen. Dabei werden Dokumente digitalisiert<br />

und die Originale anschließend vernichtet. Wie digitales Archivieren<br />

funktioniert und was es braucht, um Rechts- und<br />

Informationssicherheit zu gewährleisten, darüber herrschte<br />

bis dato allerdings große Unsicherheit.<br />

Schritt 1: Ersetzend Scannen<br />

Durch zwei technische Richtlinien (TR) hat das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) deshalb Abhilfe geschaffen:<br />

Mit der technischen Richtlinie TR-RESISCAN stellt es<br />

betroffenen Behörden und Unternehmen einen Handlungsleitfaden<br />

zur Verfügung, anhand dessen sie Dokumente rechtskonform<br />

einscannen, digital aufbewahren und die Originale<br />

anschließend vernichten können. TR-RESISCAN zertifiziert den<br />

Prozess beim Anwender. Ziel ist es, dass der Beweiswert der<br />

Dokumente erhalten bleibt, d. h. dass deren digitale Version<br />

vor Gericht als Beweismittel anerkannt werden kann. Bevor das<br />

BSI eine solche Zertifizierung vergibt, führt es zum Beispiel eine<br />

Konformitätsprüfung beim Anwender durch und überprüft die<br />

Verfahrensdokumentation.<br />

Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland hat FP Mentana-Claimsoft,<br />

ein Tochterunternehmen der börsennotierten<br />

Francotyp-Postalia Holding AG, die Zertifizierung TR-RESISCAN<br />

vom BSI erhalten. Unternehmen und Behörden profitieren von<br />

diesem Know-how in Sachen ersetzendes Scannen und auch<br />

bei der digitalen Langzeitspeicherung ihrer Dokumente.<br />

Schritt 2: Sicher speichern<br />

Sollen Unterlagen mit dem Schutzbedarf „hoch“ oder „sehr<br />

hoch“ nämlich digital archiviert werden, müssen sie mit einer<br />

elektronischen Signatur versehen werden. Diese Signatur läuft<br />

aber nach einer gewissen Zeit ab. Ohne sie ist auch der Beweiswert<br />

eines Dokuments hinfällig. „Dass digitale Signaturen nur<br />

eine begrenzte zeitliche Gültigkeit haben, ist vielen Unternehmen<br />

gar nicht bewusst. Bevor der entsprechende Algorithmus<br />

abläuft, müssen die Signaturen erneuert werden, und das in<br />

einem relativ knappen Zeitfenster“, erklärt Sven Meise, Vorstand<br />

der Francotyp-Postalia Holding AG. „Dabei geht es um<br />

Hunderttausende oder sogar Millionen von Dokumenten, etwa<br />

aus dem Personalarchiv. Eine Signaturerneuerung dauert in<br />

großen Archiven oft Wochen oder Monate.“<br />

Deshalb gibt es die Möglichkeit, signierte Dokumente nach Tag,<br />

Monat und Jahr in Gruppen zusammenzufassen. Jede Dokumentengruppe<br />

wird mit einem Zeitstempel versehen und mit<br />

neuer Gültigkeit gesichert – eine riesige Arbeits- und Zeitersparnis.<br />

Mit TR-ESOR hat das BSI hierfür eine weitere technische<br />

Richtlinie entwickelt. Sie zertifiziert die Software, die zum<br />

Erneuern solcher sogenannten Hashwerte verwendet wird – so<br />

hat das BSI vor Kurzem der Softwarekomponente HashSafe von<br />

FP Mentana-Claimsoft die Zertifizierung nach TR-ESOR verliehen.<br />

Die Technische Richtlinie stellt sicher, dass der Beweiswert<br />

von kryptographisch gesicherten Dokumenten erhalten bleibt.<br />

FP Mentana-Claimsoft GmbH<br />

Trebuser Str. 47, Haus 1<br />

15517 Fürstenwalde<br />

Tel.: +49 5063 / 277 44-0<br />

Fax: +49 3361 / 3671 5092<br />

E-Mail: info@mentana.de<br />

Web: www.mentanaclaimsoft.de<br />

88


Norman Heydenreich<br />

Hauptstadtrepräsentant, GPM Deutsche<br />

Gesellschaft für Projektmanagement e.V.<br />

Y Effizienz und Transparenz von öffentlichen<br />

Großprojekten –<br />

Wie bekommen wir Kosten- und<br />

Terminüberschreitungen in den Griff?<br />

Probleme bei der Umsetzung öffentlicher Großprojekte werden<br />

in der Öffentlichkeit zunehmend kritisch wahrgenommen.<br />

Betroffen sind große Infrastrukturprojekte, die Voraussetzungen<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen schaffen,<br />

Rüstungsprojekte, die die Verteidigungsfähigkeit unseres<br />

Landes sichern, aber auch politische Programme, welche die<br />

Zukunft Deutschlands gestalten. Die aktuelle Flüchtlingskrise<br />

hat gezeigt, wie wenig die öffentliche Hand in Deutschland<br />

auf ungeplante große und ressortübergreifende Herausforderungen<br />

vorbereitet ist [1]. Bürger zweifeln an der Fähigkeit von<br />

Staat und Verwaltung, die Zukunft des Landes zu gestalten<br />

und politische Strategien nicht nur zu formulieren, sondern<br />

auch umzusetzen.<br />

Eine aktuelle Studie der Hertie School of Governance hat für<br />

170 ausgewählte öffentliche Großprojekte aus unterschiedlichen<br />

Bereichen eine durchschnittliche Kostensteigerung von<br />

63 Prozent errechnet [2]. Es offenbaren sich erhebliche Defizite<br />

in der Führungs- und Steuerungskompetenz des öffentlichen<br />

Auftraggebers: Interessen und Kräfte der Projektbeteiligten<br />

werden nicht auf gemeinsame Projektziele hin gebündelt; private<br />

Auftragnehmer verdienen Millionen auf Kosten der Steuerzahler.<br />

Nur auf der Grundlage einer wirksamen Governance<br />

öffentlicher Projekte und Programme – d. h. transparenter und<br />

angemessener Verantwortungsstrukturen und einer förderlichen<br />

Projektkultur – kann das öffentliche Interesse durchgesetzt<br />

werden.<br />

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

hat 2015 den Bericht der „Reformkommission Bau von Großprojekten“<br />

veröffentlicht. Die Empfehlungen des Berichts wurden<br />

Ende 2015 als „Aktionsplan Großprojekte“ vom Bundeskabinett<br />

verabschiedet. Der Bericht zeigt umfassend die Symptome der<br />

Fehlentwicklungen auf, doch fehlt in wesentlichen Punkten<br />

eine klare Diagnose der Ursachen. Er lässt nicht erkennen, dass<br />

die zunehmende Komplexität öffentlicher Bauprojekte neue<br />

Antworten auf der Ebene des Projektmanagements erfordert,<br />

wie: Flexibilität der Projektvorgehensweise in Hinblick auf spezifische<br />

Risiken, Programmmanagement zur Steuerung eines<br />

Bündels voneinander abhängiger Projekte, Projektgovernance<br />

als Rahmenbedingung für erfolgreiches Projektmanagement [3].<br />

Die Analyse der Hertie School of Governance zeigt, dass IT-Projekte<br />

mit durchschnittlich 394 Prozent Kostenüberschreitungen<br />

eine führende Rolle einnehmen. Die Bundesverwaltung hat<br />

in den letzten 20 Jahren massiv in den Ausbau der IT und in<br />

deren strategische Ausrichtung investiert: Zur Errichtung einer<br />

ressort- und ebenenübergreifenden IT-Governance-Struktur<br />

in Form des IT-Planungsrates wurde gar das Grundgesetz geändert<br />

[4]. Die Resultate dieser Investitionen sind geringer als<br />

erwartet. Die heute vorherrschende Priorität einer ressortübergreifenden<br />

Konsolidierung der IT des Bundes verfolgt vorrangig<br />

das Ziel der Kostensenkung. Das strategische Potenzial der IT,<br />

die Fähigkeiten des Bundes zu steigern und die Entwicklung<br />

ressortübergreifend – über ein angemessenes Projektportfoliomanagement<br />

– an den politischen Strategien der Bundesregierung<br />

auszurichten, bleibt so weitgehend ungenutzt.<br />

Die Großprojekte im Rüstungsbereich sind in Deutschland seit<br />

Jahren in der öffentlichen Diskussion. Kostenüberschreitungen<br />

in Milliardenhöhe und Verzögerungen um Jahre belasten den<br />

Steuerzahler und sind ein Risiko für die Verteidigungsbereitschaft<br />

Deutschlands. Nach einer Pannenserie gab Verteidigungsministerin<br />

Ursula von der Leyen 2014 eine „umfassende<br />

Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte“<br />

in Auftrag. Über ein Bündel von Einzelmaßnahmen hin-<br />

90


II. – Staat und Innovation<br />

aus empfiehlt die Studie unter anderem: eine Führungskultur,<br />

in der Transparenz und Integrität gelebt werden, übergreifende<br />

Steuerung von Rüstungsprojekten und verstärkte Kommunikationsfähigkeit<br />

der ministeriellen und behördlichen Strukturen.<br />

Die Erfahrungen aus öffentlichen Großprojekten zeigen, dass<br />

die Management- und Steuerungskompetenz des öffentlichen<br />

Sektors gestärkt werden muss. Die Fähigkeit, die eigenen<br />

Projekte zu beauftragen, zu steuern und zu führen, ist<br />

eine strategische und in wesentlichen Teilen nicht delegierbare<br />

Kernkompetenz der öffentlichen Hand. Wesentlich für<br />

den Erfolg öffentlicher Projekte ist die Rolle der Führungskräfte<br />

der Verwaltung als Auftraggeber, als Projektsponsor oder als<br />

Mitglied eines Lenkungsausschusses. Führungskräfte müssen<br />

in der Lage sein,<br />

> > Projekte mit klaren Zielen und förderlichen Rahmenbedingungen<br />

aufzusetzen und so zu steuern, dass Kurs auf die<br />

nachhaltige Erreichung der politischen Ziele und des angestrebten<br />

Nutzens gehalten wird;<br />

> > das Vertrauen der Stakeholder gewinnen und erhalten sowie<br />

> > alle mit dem Projekt verbundenen Risiken zu verstehen und<br />

mit ihnen umzugehen.<br />

Für die Verwaltung bedeutet dies: systematische Entwicklung<br />

angemessener Projektmanagement-Kompetenz auf allen<br />

Führungsebenen.<br />

In großen Unternehmen und Behörden haben sich schlechte<br />

Governance-Praktiken herausgebildet: Man fühlt sich nur verantwortlich<br />

für die Durchsetzung von Verfahrensvorgaben und<br />

nicht für Ergebnisse. Dies macht es schwer für diejenigen, die<br />

für Ergebnisse Verantwortung tragen und hat insbesondere in<br />

Projekten verheerende Auswirkungen. Starre Methoden und<br />

Verfahren, die für eine Vielzahl von Anwendungen vorgedacht<br />

sind, reichen in einem zunehmend dynamischen Umfeld nicht<br />

mehr aus. Ein Standard, ein Vorgehensmodell gibt Struktur, aber<br />

es kann häufig nicht mit allen Details übernommen werden.<br />

Komplexe Projekte brauchen mehr Verantwortung, Vertrauen<br />

und Gestaltungsspielraum für die Akteure im Projekt, die Bereitschaft<br />

der Projektbeteiligten, Verantwortung zu übernehmen<br />

und eigene Entscheidungen zu treffen, situationsbezogen,<br />

immer mit dem Blick auf das Projektziel – und manchmal auch<br />

darüber hinaus. Wesentlich dabei ist die Klärung und Stärkung<br />

der Verantwortung der Entscheider als Projekt-Owner<br />

und -Sponsoren. Auch die größten Bemühungen auf der Ebene<br />

des Projektmanagers können Defizite auf der Führungsebene<br />

nicht kompensieren.<br />

Für eine Initiative der Bundesregierung mit dem Ziel, die öffentliche<br />

Verwaltung als Auftraggeber zu stärken und die Erfolgsquote<br />

öffentlicher Großprojekte zu verbessern, wären folgende<br />

Maßnahmen geeignet:<br />

1. Aufbau eines Kompetenzzentrums für Großprojekte des<br />

Bundes: ressortübergreifender Erfahrungsaustausch; Bündelung<br />

von Projektmanagement-Kompetenz unter Berücksichtigung<br />

internationaler und branchenübergreifender<br />

Erfahrungen und Standards.<br />

2. Stärkung der Steuerungskompetenz: Vorbereitung der Führungskräfte<br />

der Verwaltung auf ihre Rolle in Projekten als<br />

Auftraggeber, als Projektsponsor oder als Mitglied eines Lenkungsausschusses.<br />

3. Etablierung einer verbindlichen Richtlinie für die Governance<br />

von Großprojekten des Bundes: Klare Verantwortungsstruktur<br />

insbesondere für Auftraggeber, Projektsponsoren und<br />

Steuerungsgremien; Vorgabe verbindlicher externer Reviews<br />

vor wesentlichen Freigaben.<br />

4. Ausbau der IT-Governance des Bundes: ressortübergreifendes<br />

Projektportfoliomanagement; Ausrichtung der IT-Entwicklung<br />

an den politischen Strategien und dem Ziel, die<br />

strategischen Fähigkeiten des Bundes zu stärken.<br />

5. Einsetzung einer ressortübergreifenden Reformkommission<br />

für öffentliche Großprojekte, insbesondere einer Arbeitsgruppe<br />

zur Prüfung des Reformbedarfs bei deren gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen (beispielsweise der Vergabeverfahren,<br />

des Laufbahn- und Besoldungsrechts, des Werk- und<br />

Dienstvertragsrechts).<br />

6. Beauftragung eines interdisziplinären Begleitforschungsprogramms<br />

zur Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen.<br />

1 Heydenreich, N: Politik und Management der Flüchtlingskrise, projektManagementaktuell,<br />

2/<strong>2016</strong>.<br />

2 Kostka, G.: „Großprojekte in Deutschland – Zwischen Ambition und Realität“, Hertie<br />

School of Governance, 2015, https://www.hertie-school.org/de/infrastruktur/<br />

3 Heydenreich, N: Thesen und Empfehlungen zum Bericht der Reformkommission des<br />

BMVI „Bau von Großprojekten“, projektManagementaktuell, 4/2015.<br />

4 Heydenreich, N.: SAGA in der Diskussion – Standard oder Monokultur, eGovernment<br />

Computing, Vogel Verlag, Augsburg 2002<br />

GPM Deutsche Gesellschaft<br />

für Projektmanagement e. V.<br />

Hauptstadtrepräsentanz<br />

Haus zur Berolina<br />

Haus 2, 3. OG<br />

Hausvogteiplatz 12<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 36403399-2<br />

Fax: +49 30 / 36403399-5<br />

E-Mail:<br />

n.heydenreich@gpm-ipma.de<br />

91


Burkhard Landré<br />

Direktor, ÖPP Deutschland AG (Partnerschaften Deutschland)<br />

Y Kostenfrei die Wirtschaftlichkeit von<br />

Beschaffungsalternativen prüfen<br />

Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (WU) sind für die öffentliche<br />

Hand in der Regel die maßgebliche Grundlage für den Vergleich<br />

von mehreren Beschaffungsmöglichkeiten einer Hochbaumaßnahme.<br />

Mithilfe des im April 2015 veröffentlichten, kostenfreien<br />

WU-Standardmodells können Entscheider in der Verwaltung wie<br />

auch Vertreter von Kontrollbehörden standardisiert und transparent<br />

verschiedene Beschaffungsvarianten vergleichen.<br />

Zu den bedeutendsten Neuerungen des seit 2012 etablierten<br />

Tools gehört, dass jetzt für Hochbaumaßnahmen die Beschaffungsalternativen<br />

Miete, Kauf, Leasing sowie Mietkauf neben der<br />

ÖPP-Variante und der Eigenrealisierung auf ihre wirtschaftliche<br />

Vorteilhaftigkeit hin verglichen werden können. Damit wird das<br />

Rechenmodell der umfassenden Beschaffungsrealität der öffentlichen<br />

Hand gerecht. Für notwendige Entscheidungen der<br />

Bau- und Finanzverwaltung können die Ergebnisse des Variantenvergleichs<br />

die Grundlage bilden. Gerade unter dem Vorzeichen<br />

der knapper werdenden Mittel und der Forderung nach größerer<br />

Effizienz bei gleichzeitiger Transparenz des Verwaltungshandelns<br />

bietet sich das Rechenmodell als professionelles Werkzeug an.<br />

Das WU-Rechenmodell kann in allen Bereichen des staatlichen<br />

Handelns eingesetzt werden, in denen Hochbaumaßnahmen geplant<br />

werden. Hierzu gehört die Kernverwaltung gleichermaßen<br />

wie andere Organisationsformen der öffentlichen Verwaltung,<br />

beispielsweise GmbHs und Anstalten des öffentlichen Rechts,<br />

also zum Beispiel Krankenhäuser oder Forschungseinrichtungen.<br />

Häufig ist der Vergleich verschiedener Beschaffungsmöglichkeiten<br />

noch nicht etabliert. Insofern strahlt das weiter entwickelte<br />

WU-Standardmodell für alle Beschaffungsalternativen<br />

auf die Kompetenzsteigerung der Verwaltung aus. Dies können<br />

wir beispielsweise auch an den hohen Bestellzahlen in den ersten<br />

Wochen seit Veröffentlichung des Rechenmodells sehen.<br />

Zunehmend finanzieren Kommunen ihre ÖPP-Projekte aufgrund<br />

der günstigen Konditionen selbst. Auch für solche Projekte ohne<br />

bzw. nur mit anteiligem Finanzierungsanteil der Privatseite können<br />

mit dem WU-Tool abgebildet werden. Gleichzeitig ist nun<br />

auch die Erhöhung der Eigenkapitalseite durch den Einsatz von<br />

Fördermitteln oder Zuwendungen darstellbar. Damit können<br />

nun eine Reihe von Projektvarianten gleichermaßen betrachtet<br />

werden. Neben der für Projektvorhaben üblichen Ausgabenseiten<br />

sind in dem Rechenmodell auch auf der Einnahmeseite der<br />

öffentlichen Hand Erlöse abbildbar und können in die Berechnungen<br />

einfließen.<br />

Auf der Basis nachvollziehbarer Rechenwege und offener Verformelungen<br />

soll die Verwaltung mit dem standardisierten Rechenmodell<br />

für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen befähigt<br />

werden, die effizienteste Beschaffungsvariante zu ermitteln. Die<br />

Ergebnisse des Vergleichs können dann zur Entscheidung über<br />

den wirtschaftlichsten Einsatz öffentlicher Finanzmittel herangezogen<br />

werden. Gleichzeitig trägt das Tool zur Vergleichbarkeit<br />

und erhöhten Transparenz von Beschaffungsentscheidungen<br />

der Verwaltung bei. Das Rechentool entbindet den Nutzer nicht<br />

von einer verantwortungsvollen und bewussten Eingabe der Parameter<br />

sowie einer entsprechenden Bewertung innerhalb der<br />

gegebenen Rahmenbedingungen.<br />

Das WU-Tool 2.0 steht kostenfrei allen potenziellen Nutzern in<br />

der öffentlichen Verwaltung als auch der Privatwirtschaft oder<br />

wissenschaftlicher Einrichtungen zur Verfügung. Die Vorlage für<br />

die hierfür notwendige Lizenzvereinbarung ist auf der Internetseite<br />

www.partnerschaften-deutschland.de/wu-rechenmodell<br />

downloadbar.<br />

ÖPP Deutschland AG<br />

Alexanderstr. 3<br />

10178 Berlin<br />

Web: www.partnerschaftendeutschland.de<br />

E-Mail: burkhard.landre@<br />

partnerschaftendeutschland.de<br />

92


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Matthias Wohltmann<br />

Beigeordneter für Öffentliche Finanzen, Daseinsvorsorge<br />

und Verkehr, Deutscher Landkreistag<br />

Y Kommunalfinanzen:<br />

Ergebnis 2015 und Meilensteine für <strong>2016</strong><br />

Im zurückliegenden Jahr 2015 schlossen die kommunalen Kernhaushalte<br />

mit einem Überschuss in Höhe von 3,05 Mrd. Euro<br />

ab, der damit sichtbar höher als prognostiziert und angesichts<br />

der Flüchtlingsbewegungen erwartet ausfiel. Im Vorjahresvergleich<br />

konnte eine Ergebnisverbesserung um knapp 3,5 Mrd.<br />

Euro erreicht werden. Die Landkreise schlossen dabei mit einem<br />

Überschuss von 754,6 Mio. Euro ab. Das Ergebnis fiel hier ebenfalls<br />

besser aus als erwartet. Das verbesserte Ergebnis war auf<br />

den deutlichen Zuwachs der Einnahmen – v. a. im Steuerbereich<br />

und bei den Zuweisungen – um 6,3 Prozent auf 218,2 Mrd. Euro<br />

sowie die aufgrund der rückläufigen Investitionen „nur“ um<br />

5 Prozent wachsenden Ausgaben zurückzuführen. Gleichwohl<br />

wiesen die Kommunen in vier der 13 Flächenländer weiterhin<br />

ein Defizit aus und die Kassenkreditbestände der kommunalen<br />

Ebene erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 2,2 Prozent auf<br />

50,9 Mrd. Euro.<br />

Hauptbetroffene der flüchtlingsbedingten Mehraufwendungen<br />

sind die für diesen Aufgabenbereich in nahezu allen Ländern<br />

zuständigen Landkreise und kreisfreien Städte. Der vor<br />

allem flüchtlingskostengetriebene Zuwachs der Ausgaben für<br />

soziale Leistungen fiel bei den Landkreisen, die rund 45 Prozent<br />

dieser Ausgaben abdecken, mit 9,1 Prozent (= +2,04 Mrd. Euro)<br />

nahezu wie prognostiziert aus, bei den kreisfreien Städten,<br />

die anteilig knapp 30 Prozent abdecken, fiel der Zuwachs mit<br />

9,9 Prozent leicht höher aus. Auch für die kommenden Jahre ist<br />

mit einer hohen Dynamik der Ausgaben zu rechnen.<br />

Bei der Gesamtwürdigung des Ergebnisses 2015 ist indes zu<br />

berücksichtigen, dass sich noch nicht alle flüchtlingsbedingten<br />

Mehraufwendungen in den Daten der Kassenstatistik widerspiegeln,<br />

da viele Investitionsmaßnahmen zur Unterbringung<br />

von Schutzsuchenden 2015 noch nicht abgeschlossen und bezahlt<br />

waren. Zu berücksichtigen gilt überdies, dass die Flüchtlingsbewegungen<br />

nicht nur finanzielle sondern vor allem auch<br />

personelle Kapazitäten gebunden hatten. Entgegen den Erwartungen<br />

und der verbesserten Einnahmesituation und trotz der<br />

zusätzlichen Förderung durch das ab Mitte des Jahres wirkenden<br />

Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KIFG) wirkte sich<br />

dies vor allem auf die kommunale Investitionstätigkeit aus,<br />

die 2015 überraschend um 0,9 Prozent abnahm (Bautätigkeit:<br />

-4,5 Prozent). Der vermeintlich positive Abschluss der kommunalen<br />

Haushalte in 2015 darf von daher nicht das falsche Signal<br />

des fehlenden Handlungsbedarfes aussenden. Stattdessen<br />

gilt es, die Sonderfaktoren angemessen zu berücksichtigen.<br />

Überdies ist in Erinnerung zu rufen, dass bereits 2015 der Bund<br />

sowohl im Asylbereich mit 2 Mrd. Euro als auch durch die sog.<br />

Vorabentlastung der Kommunen (2015: 1 Mrd. Euro) kräftig<br />

Unterstützung leistete und nur so die Überschusssituation<br />

möglich war.<br />

Die für <strong>2016</strong> auf der Agenda stehenden Punkte bleiben daher<br />

weiterhin von ungeschmälerter Relevanz. Es geht insofern zunächst<br />

um die Konkretisierung des Umsetzungsweges für die<br />

im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD ab 2018 zusagte<br />

finanzielle Besserstellung der Kommunen um 5 Mrd. Euro jährlich.<br />

Für die kommunale Ebene ist dabei unabdingbar, dass diese<br />

Entlastung bei allen Kommunen direkt und ungeschmälert ankommen<br />

muss. Vorzugswürdig wäre dabei eine Aufstockung<br />

des kommunalen Umsatzsteueranteils, die nach sozialbelastungsindizierten<br />

Einwohnerwerten an die im Sozialbereich<br />

zuständigen kommunalen Aufgabenträger verteilt wird.<br />

Zu lösen ist zudem das Problem der flüchtlingsbedingten „Folgekosten“.<br />

Der 2015 zwischen Bund und Ländern ausgehandelte<br />

Finanzierungsanteil des Bundes (Aufstockung auf 3,6 Mrd. Euro,<br />

von denen 2,68 Mrd. Euro als Abschlagszahlung mit späterer<br />

Spitzabrechnung ausgereicht werden) betrifft nur den Bereich<br />

des Asylbewerberleistungsgesetz und die Erstunterbringung.<br />

Mit der schnell steigenden Zahl der Anerkennungen verschiebt<br />

sich nun allerdings zu Recht der Fokus auf die darauf folgenden<br />

Kosten, die mit der Integration der anerkannten Flüchtlinge<br />

verbunden sind und insbesondere auch daraus entstehen,<br />

dass ein erheblicher Teil von ihnen nicht zeitnah in den Ar-<br />

94


II. – Staat und Innovation<br />

beitsmarkt eingegliedert werden kann und daher Anspruch<br />

auf Leistungen nach dem SGB II bzw. ggf. nach SGB XII haben<br />

wird. Der Bund hat grundsätzlich auch anerkannt, dass die Länder<br />

und Kommunen durch diese Aufgaben „strukturell und<br />

dauerhaft zusätzlich belastet“ sind, und angekündigt, sich an<br />

den damit verbundenen Kosten „substantiell“ zu beteiligen.<br />

Die Erwartung der kommunalen Spitzenverbände ist, dass<br />

der Bund die flüchtlingsbedingten Mehrausgaben der Landkreise<br />

und kreisfreien Städte bei den Kosten der Unterkunft<br />

hier vollständig übernimmt. Dies ist auch in den regelmäßig<br />

erfolgenden Gesprächen mit der Bundeskanzlerin verdeutlicht<br />

worden. Der Bund hat mittlerweile anlässlich der Besprechung<br />

der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und -chefs<br />

der Länder vom 22.4.<strong>2016</strong> zugesagt, die Kommunen bei der<br />

flüchtlingsbedingten Kosten der Unterkunft für anerkannte<br />

Asyl- und Schutzberechtige deutlich stärker zu entlasten. Dies<br />

ist im Ergebnis auch als Erfolg der Gespräche der kommunalen<br />

Spitzenverbände mit der Bundeskanzlerin zu werten. Seitens<br />

des Deutschen Landkreistages werden die diesbezüglichen<br />

Mehrkosten für <strong>2016</strong> mit 750 Mio. Euro beziffert.<br />

Einer Lösung harrt auch ein weiteres Projekt aus dem Koalitionsvertrag<br />

mit erheblichem kommunalem Bezug, die Reform<br />

der Eingliederungshilfe. Die mit jährlichen Zuwachsraten von<br />

ca. 1 Mrd. Euro dynamisch aufwachsende Eingliederungshilfe für<br />

behinderte Menschen ist mit einem Ausgabevolumen von aktuell<br />

mehr als 15 Mrd. Euro die finanziell bedeutendste Leistung<br />

der Sozialhilfe, die die Kommunalhaushalte erheblich belastet.<br />

Länder und Kommunen haben daher die Reform angestoßen,<br />

um dem heutigen Kostenaufwuchs Herr zu werden. Die Erwartung<br />

war – und dies ist auch Vorgabe im Koalitionsvertrag –,<br />

durch das avisierte Bundesteilhabegesetz für Menschen mit<br />

Behinderungen keine neue Ausgabendynamik zu schaffen und<br />

wenn möglich die bisherige Ausgabedynamik einzubremsen.<br />

Der dazu zwischenzeitlich vorgelegte Referentenentwurf des<br />

Bundessozialministeriums löst dies nicht ein. Stattdessen bedeutet<br />

der Reformvorschlag weitere Ausgabesteigerungen von<br />

bis zu 750 Mio. Euro, die zusätzlich zur ohnehin eintretenden<br />

jährlichen Steigerung von 1 Mrd. Euro die Haushalte der zuständigen<br />

Aufgabenträger belasten werden. Ziel muss bleiben, ein<br />

modernes Teilhaberecht für behinderte Menschen zu entwickeln,<br />

ohne dass eine neue Ausgabendynamik entsteht.<br />

Unbefriedigend ist die Situation gleichfalls im Bereich der<br />

insbesondere für die Nahverkehrsfinanzierung wichtigen Regionalisierungsmittel.<br />

Am Rande des Flüchtlingsgipfels vom<br />

24.9.2015 hatten Bund und Länder sich zwar verständigt,<br />

dass die Mittel ab <strong>2016</strong> von derzeit 7,4 Mrd. Euro auf jährlich<br />

8 Mrd. Euro erhöht und ab 2017 mit jährlich 1,8 Prozent (statt<br />

bisher 1,5 Prozent) dynamisiert werden. Die Einigung kann jedoch<br />

derzeit noch nicht umgesetzt werden, da die Länder sich<br />

bislang nicht eine horizontale Verteilung der Mittel vereinbaren<br />

konnten. Als Folge werden die Regionalisierungsmittel daher<br />

momentan nur in bisheriger Höhe und ohne Dynamisierung<br />

und zudem unter Vorbehalt an die Länder ausgezahlt. Im Falle<br />

einer weiter ausbleibenden Einigung würden damit bis Ende<br />

des Jahres mehr als 600 Mio. Euro nicht abgerufen werden<br />

können.<br />

Hilfreich ist insoweit sicherlich, dass der Bund die ebenfalls<br />

noch ausstehende, mit Mehreinnahmen der Länder in Milliardenhöhe<br />

(Ländererwartung: +9,7 Mrd. Euro) zu verbindende<br />

Einigung mit den Ländern zu Neuordnung der Bund-Länder-<br />

Finanzbeziehungen an die Bedingung einer Einigung der Länder<br />

im Bereich der Regionalisierungsmittel geknüpft hat. Eine kommunale<br />

Betroffenheit bei der Neuordnung der Bund-Länder-<br />

Finanzbeziehungen ergibt sich darüber hinaus durch die ebenfalls<br />

in diesen Kontext gestellte Zukunft der unter anderem die<br />

Gemeindeverkehrsfinanzierung betreffenden sog. Entflechtungsmittel,<br />

mögliche Finanzhilfen an Länder mit finanzschwachen<br />

Kommunen sowie die etwa über die Verbundquoten der<br />

kommunalen Finanzausgleiche indirekt erfolgende kommunale<br />

Teilhabe an den entsprechenden Ländermehreinnahmen. Insoweit<br />

besteht auch hier ein großes Interesse, dass Bund und<br />

Länder nunmehr zügig zu einem Abschluss der Verhandlungen<br />

kommen. Dies gilt umso mehr, als dass zu erwarten steht, dass<br />

alle geschilderten Problembereiche aufgrund ihrer finanziellen<br />

Wirkungen in einem Gesamtzusammenhang gesehen werden,<br />

auch wenn sie inhaltlich unverbunden zueinander stehen.<br />

Die für <strong>2016</strong> bestehenden Hausaufgaben stellen echte Meilensteine<br />

für die Komunalfinanzen dar und müssen schleunigst<br />

angepackt und einer Lösung zugeführt werden.<br />

Deutscher Landkreistag<br />

Ulrich-von-Hassell-Haus<br />

Lennéstraße 11<br />

10785 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 59 00 97 - 322<br />

Fax: +49 30 / 59 00 97 - 420<br />

E-Mail: Matthias.Wohltmann@<br />

Landkreistag.de<br />

Web: www.landkreistag.de<br />

95


Monika Missalla-Steinmann<br />

Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)<br />

Y Öffentlicher Konsum: Zukunftsfähiges<br />

Wirtschaften mit nachhaltigen Ressourcen<br />

Ein zukunftsfähiges Wirtschaften wird zunehmend auf einen<br />

Rohstoffmix aus nachhaltig erzeugten, nachwachsenden Ressourcen<br />

setzen müssen. Private und öffentliche Konsumenten<br />

können über die Produktauswahl Einfluss nehmen.<br />

So stellen beispielsweise biobasierte und innovative Produkte<br />

einen Baustein im Rahmen der nachhaltigen öffentlichen<br />

Beschaffung dar, welche ausdrücklich über das „Maßnahmenprogramm<br />

Nachhaltigkeit“ im Rahmen der „Nachhaltigkeitsstrategie“<br />

der Bundesregierung gefordert wird.<br />

Stärkung: Biobasierter öffentlicher Einkauf<br />

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft<br />

(BMEL) fördert seit 2010 das Projekt „Nachwachsende Rohstoffe<br />

im Einkauf“ bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe<br />

e. V. (FNR). Das Projekt richtet sich an Entscheider, Bedarfsträger<br />

und Einkäufer im öffentlichen Sektor.<br />

Biobasierte Produkte dienen dem Klima- und Ressourcenschutz<br />

und leisten außerdem einen Beitrag zur Sicherung unserer Versorgung.<br />

Mit Hilfe des Projekts „Nachwachsende Rohstoffe im<br />

Einkauf“ sollen diese Produkte verstärkt am Markt etabliert<br />

werden. Die Marktmacht der öffentlichen Hand und ihre Vorbildfunktion<br />

dienen dabei als Marktöffner.<br />

Zu den Maßnahmen gehören u. a.<br />

> > die Bereitstellung von Informationen,<br />

> > die Durchführung von Veranstaltungen,<br />

> > aktive Gremien- und Netzwerkarbeit,<br />

> > die Umsetzung von Modellprojekten.<br />

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Bundeslandwirtschaftsminister<br />

Christian Schmidt begeistern sich beim Besuch des nachwachsenden Büros bei der Internationalen<br />

Grünen Woche für eine Tastatur aus Bambus<br />

Grundsatzentscheidung:<br />

Vorrang für nachwachsende<br />

Rohstoffe<br />

Das Vergaberecht lässt ausdrücklich<br />

die Berücksichtigung von<br />

Nachhaltigkeitskriterien zu. Das<br />

Einbeziehen und Abwägen zwischen<br />

ökologischen und sozialen<br />

Aspekten unter Berücksichtigung<br />

der Wirtschaftlichkeit erfordert<br />

von der Vergabepraxis weitergehende<br />

und neue Kenntnisse sowie<br />

das Überdenken traditioneller<br />

Einkaufswege. Hierfür ist die<br />

Rückendeckung durch öffentliche<br />

Entscheider – üblicherweise<br />

in Form einer Grundsatzentscheidung<br />

– unerlässlich.<br />

96


II. – Staat und Innovation<br />

Das Vergaberecht gibt nicht das „Was“, sondern nur das „Wie“<br />

des Einkaufs vor. Folglich kann über die Leistungsbeschreibung<br />

auch die Produkt- oder Materialeigenschaft „nachwachsender<br />

Rohstoff“ gefordert werden. Ebenfalls möglich ist die Nennung<br />

als Zuschlagkriterium, wenn dies im Wege der Ausschreibung<br />

transparent und nachvollziehbar dargestellt wird.<br />

Komplexe Bewertung:<br />

Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung<br />

Die Bewertung gesellschaftspolitischer Aspekte innerhalb eines<br />

Ausschreibungsverfahrens ist für die Vergabepraxis eine<br />

Herausforderung, da diese Faktoren oft nur schwer fass- oder<br />

belegbar sind. Das schließt auch die Nachweisführung über<br />

Gütezeichen ein. Selten kann ein Gütezeichen allein alle von<br />

einem Produkt geforderten Nachhaltigkeitskriterien abbilden;<br />

nur wenige weisen die Materialeigenschaft „nachwachsender<br />

Rohstoff“ explizit aus. Deswegen wird an dieser Stelle für<br />

eine klare Grundsatzentscheidung geworben, die Produkten<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen die „Einkaufstür“ öffnet.<br />

Maßgeblich dafür ist auch der offene und kreative Dialog<br />

zwischen Herstellern biobasierter Produkte und öffentlichen<br />

Entscheidungsträgern.<br />

Die FNR möchte mit dem Projekt „Nachwachsende Rohstoffe<br />

im Einkauf“ diesen Dialog zwischen öffentlichen Einkäufern<br />

und Herstellern über die Aufbereitung von Informationen<br />

unterstützen.<br />

Beispielhaft: „Das nachwachsende Büro“<br />

Angesichts von ca. 17 Mio. Büroarbeitsplätzen in Deutschland<br />

und dem großen, mit einer biobasierten Büroausstattung verbundenen<br />

CO2-Minderungspotenzial hat die FNR „Das nachwachsende<br />

Büro“ konzipiert.<br />

Aktuell tourt die Sonderschau „Das nachwachsende Büro“<br />

durch Deutschland. Öffentlichen Entscheidern soll mit dem<br />

Modell und seinen fast 100 innovativen Produkten anschaulich<br />

und beispielhaft demonstriert werden, wie eine biobasierte,<br />

klima- und gesundheitsverträgliche Bürowelt aussehen könnte.<br />

Infos unter: www.das-nachwachsende-buero.de<br />

Unterstützung: Der Expertenbeirat<br />

Expertenmeinungen und wissenschaftliche Expertise sind<br />

wichtig, wenn es um den Abbau von Hemmnissen sowie um<br />

politische und meinungsbildende Aktivitäten geht. Das gilt<br />

auch für die Etablierung einer biobasierten öffentlichen Beschaffung.<br />

Aus diesem Grunde wird die Projektarbeit von einem<br />

fachlichen Beirat unterstützt.<br />

Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e. V. (FNR)<br />

Hofplatz 1<br />

18276 Gülzow-Prüzen<br />

Tel.: +49 3843 / 6930-145<br />

Fax: +49 3843 / 6930-220<br />

E-Mail:<br />

m.missalla-steinmann@fnr.de<br />

Web: http://beschaffung.fnr.de<br />

97


Y Straßenlaternen werden helle<br />

In der Stadt Schönau steht einer der ersten intelligenten Lichtmasten<br />

in Deutschland. Er kann viel mehr als nur Leuchten.<br />

Die modernste Straßenleuchte seiner Stadt beschreibt Marcus<br />

Zeitler mit originellen Worten: „Das ist die eierlegende Wollmilchsau“,<br />

sagt der Bürgermeister von Schönau. Seit vergangenem<br />

Jahr steht die multifunktionale Lampe auf dem Marktplatz<br />

des bei Heidelberg gelegenen Städtchens und ist mehr als ein<br />

einfacher Spender von LED-Licht: Im Mast sitzt ein Router für<br />

öffentliches WLAN, dazu ein Sensor für Luftmessungen, ein<br />

Notrufknopf sowie eine Ladestelle für Elektrofahrzeuge. Demnächst<br />

soll der Mast noch mit einem System zur Verkehrszählung<br />

ausgestattet werden.<br />

Die 4.500 Einwohner zählende Stadt nimmt damit eine besondere<br />

Stellung unter Deutschlands Gemeinden ein. Denn das<br />

Konzept der intelligenten, vernetzten Straßenleuchte ist neu.<br />

Es trägt den Namen SM!GHT (Smart. City. Light.), entwickelt<br />

wurde es im Innovationscampus des Energiekonzerns EnBW<br />

in Karlsruhe.<br />

Der Bürgermeister von Schönau stieß darauf, als er sich nach<br />

einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge umschaute, die der Gemeinderat<br />

bauen lassen wollte. „Auf einer Informationsveranstaltung<br />

der EnBW haben wir von der multifunktionalen<br />

Straßenleuchte erfahren“, sagt Zeitler. Die Idee überzeugte<br />

Mitglieder aller Fraktionen.<br />

Kurze Zeit später richteten der städtische Bauhof und die<br />

EnBW das Fundament her, legten Kabel und sorgten für den<br />

WLAN-Anschluss. Ein viereinhalb Meter hoher Mast allein<br />

kostet komplett ausgestattet 8.500 Euro. Je nach Lage vor Ort<br />

können für Gemeinden weitere Kosten entstehen. Um den<br />

technischen Betrieb und die Störerhaftung für illegales Runterladen<br />

von Inhalten aus dem Internet kümmert sich die EnBW.<br />

Die im Mast eingebaute Ladetechnik für Elektrofahrzeuge soll<br />

in Schönau auch Tagestouristen locken. Sie sind oft mit dem<br />

E-Bike in dem Odenwald-Städtchen unterwegs. Am Marktplatz<br />

können sie im Stehcafé Rast machen, sich ins öffentliche WLAN<br />

einloggen und Strom tanken. „Das Feedback ist sehr gut“, sagt<br />

Zeitler. Es gebe bereits Überlegungen, weitere intelligente<br />

Lichtmasten aufzustellen.<br />

Demnächst wird die vorhandene Leuchte erstmal nachgerüstet.<br />

Denn die Stadt will das Verkehrsaufkommen im Zentrum<br />

messen. Hintergrund ist der neue Branichtunnel im 15 Kilometer<br />

entfernten Schriesheim. Die Entlastungsstraße soll diesen<br />

Sommer öffnen. In Schönau will man wissen, wie sich die Veränderung<br />

auf die Straßen im Ort auswirkt.<br />

Konflikte mit dem Datenschutz werde es keine geben. „Mit der<br />

Rechtsabteilung des Landratsamtes klären wir das“, sagt Zeitler.<br />

Gesichter oder Nummernschilder könnten zum Beispiel auf<br />

Bildern automatisch unkenntlich werden. Mit dem Hersteller<br />

ist er sich einig: Die Lösung wird in jeder Hinsicht den Vorgaben<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes entsprechen.<br />

Die durch Sensoren und Kameras am Mast erhobenen Daten<br />

werden mit dem System SM!GHT IQ ferngesteuert abgerufen<br />

und an Bildschirmen der Verwaltung dargestellt. Moderne Grafik<br />

erleichtert das Auswerten. Genauso erfolgt der Abruf von<br />

Umweltdaten.<br />

Die Ausbaufähigkeit der Masten sieht Zeitler als Vorteil. Mit<br />

weiteren Multifunktionsleuchten ließe sich ein Mobilitätssystem<br />

mit Carsharing-Angeboten aufbauen. Für Zeitler hat<br />

das einen weiteren Nutzen: Orte mit Stromtankstellen werden<br />

in Reiseführern und auf Websites hervorgehoben – ein<br />

Imagegewinn.<br />

Die Interessen der Gemeinden wollten die Erfinder von SM!GHT<br />

von Anfang an berücksichtigen. Während der Entwicklungsphase<br />

trafen sie sich mehrmals mit Kommunalvertretern. Auf<br />

diese Weise entstand der Notrufknopf am Mast, der in Sekunden<br />

eine Verbindung herstellt, um Hilfe zu rufen. Gleichzeitig<br />

leuchtet an der Mastspitze ein SOS-Signal.<br />

Kommunen, die an der Technik von SM!GHT interessiert sind,<br />

müssen nicht zwangsläufig neue Straßenlampen kaufen. Mit<br />

WLAN lassen sich bereits heute bestehende Lichtmasten nachrüsten.<br />

Ab kommendem Jahr wird das auch mit Sensoren zur<br />

Schadstoffmessung möglich sein.<br />

EnBW Energie Baden-<br />

Württemberg AG<br />

Innovationsmanagement<br />

Fettweisstraße 44<br />

76189 Karlsruhe<br />

Kontakt: Tino Stutz<br />

E-Mail: smight@enbw.com<br />

Web: www.smight.com,<br />

www.enbw.com<br />

98


Maria Bieber<br />

Geschäftsbereichsleiterin Unternehmenskommunikation,<br />

Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart<br />

Y „Revolution zur Einfachheit“ für die Mitarbeiter<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

Viele Mitarbeiter in Landratsämtern und Kommunen kommen<br />

nur schwer mit der Software SAP zurecht und arbeiten ungern<br />

damit, da die Anwendungen sehr anspruchsvoll und kompliziert<br />

erscheinen, die Nutzeroberflächen zu komplex sind und nicht<br />

mit einem Blick verstanden und erfasst werden können.<br />

Dennoch bietet die SAP Software viele Vorteile, auf die die Verwaltungen<br />

im öffentlichen Bereich nicht verzichten möchten.<br />

Da KDRS/RZRS als IT-Dienstleister der Verwaltungen in der<br />

Region Stuttgart von den Nöten der Anwender in den Kommunen<br />

wusste, war die Entscheidung, SAP Screen Personas<br />

einzuführen, sehr naheliegend.<br />

Damit kann nun die Oberfläche vollständig auf die Bedürfnisse<br />

der jeweiligen Benutzergruppen zugeschnitten werden und der<br />

Umstieg wie auch das tägliche Arbeiten mit den entsprechenden<br />

SAP Anwendungen wird dadurch viel einfacher.<br />

Durch die nun verpflichtende Umstellung auf das Neue Kommunale<br />

Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) bis zum Jahr<br />

2020 in Baden-Württemberg sehen sich die Kommunen häufig<br />

gezwungen, gleichzeitig auch eine andere Finanzsoftware<br />

einzuführen, da die bisher verwendete Software die neuen Anforderungen<br />

nicht unterstützt. In vielen Fällen fällt die Entscheidung<br />

in der Region Stuttgart zugunsten von SAP, für das KDRS/<br />

RZRS auch die Anwendungsbetreuung leistet. Die Umstellung<br />

betrifft auch viele kleinere Verwaltungen, die bisher keinerlei<br />

Erfahrungen mit SAP Software haben. Mit Screen Personas können<br />

die Oberflächen so an die Nutzeranforderungen angepasst<br />

werden, dass auch diese Anwender sich schnell einarbeiten und<br />

trotzdem die Möglichkeiten des SAPs kaum eingeschränkt werden.<br />

Der sonst notwendige Beratungs- und Schulungsaufwand<br />

wäre innerhalb der kurzen Zeit kaum zu schultern.<br />

Aktuell haben zwei Kommunen SAP Screen Personas eingeführt.<br />

Bereits ab 2018 soll es in der Region Stuttgart auch flächendeckend<br />

eingesetzt werden. Eine der wenigen Einschränkungen<br />

ist, dass die Anwendung noch nicht für mobile Geräte verfügbar<br />

ist. Für die Betreuung und Umsetzung von SAP Screen Personas<br />

sind bei KDRS/RZRS momentan zum einen Softwaredesigner<br />

zuständig, die die Anforderungen der Kunden umsetzen, und<br />

zum anderen Business Process Engineers, die nahe am Kunden<br />

sind und die fachlichen Zusammenhänge verstehen. Erfreulich<br />

ist, dass die Kunden die neuen Flavors – das heißt, die spezifische<br />

Personalisierung für die jeweilige SAP Transaktion – gut<br />

annehmen, dass die Umsetzung viel schneller, als im Vorfeld<br />

erwartet, geschieht und die Software gegenüber dem „normalen“<br />

SAP sehr viel besser bedient werden kann.<br />

Somit kann man von einer Revolution zur Einfachheit bei der<br />

SAP Software sprechen. Sie ermöglicht Verwaltungen im Public<br />

Sector, gleich welchen Größenzuschnitts und Mitarbeiteranzahl,<br />

das effiziente Arbeiten mit komplexester Software, die<br />

ursprünglich einmal ihren Siegeszug als Anwendungssoftware<br />

für globalarbeitenden Großunternehmen startete.<br />

Kommunale Datenverarbeitung<br />

Region Stuttgart (KDRS) /<br />

Rechenzentrum Region<br />

Stuttgart GmbH (RZRS)<br />

Krailenshaldenstr. 44<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 / 8108 11670<br />

E-Mail: unternehmenskommunikation@kdrs.de<br />

Web: www.kdrs.de<br />

99


Peter-Paul Poch<br />

Beirat der DNS:NET Internet Service GmbH<br />

Y Glasfaserausbau als Wirtschaftsfaktor<br />

Unsere digitale Zukunft und der Ausbau<br />

der Infrastruktur<br />

Die große Herausforderung für die nächsten 10-20 Jahre ist<br />

der Paradigmenwechsel von Kupferleitungen zu Glasfaserleitungen<br />

im Bereich der sogenannten Last Mile. Die Herausforderung<br />

für einen lokal verantwortlichen Politiker im gleichen<br />

Zeitraum ist dabei die Fragestellung: Wie bringe ich meine Region,<br />

Stadt, Landkreis usw. nach vorn bzw. wie erarbeite ich mir<br />

einen Standortvorteil. Für beides muss Politik und Wirtschaft<br />

das Denken in Wahlperioden oder bis zur nächsten Hauptversammlung<br />

ablegen. Vermutlich wäre es dann schon um einiges<br />

besser gestellt beim Ringen um sinnvolle und nachhaltige<br />

Konzepte zum Breitbandausbau.<br />

Und was passiert in der Gegenwart? Es wird investiert und gebaut,<br />

mit viel Aufwand und auch nicht gerade knapp. Besonders<br />

mittelständische Unternehmen und lokale TK-Unternehmer<br />

können sich hier schnell in ihre regionalen Besonderheiten<br />

hineindenken und entsprechend flexibel reagieren. Ein altes<br />

Erfolgsrezept des Mittelstandes ist ja der Pragmatismus und<br />

damit zumeist verbunden auch die Fähigkeit, langfristiger als<br />

in den allseits beliebten vier Jahreszyklen zu planen. Dies ist<br />

auch dringend notwendig.<br />

Wer es verstanden hat, sucht sich Kooperationspartner und<br />

Investoren und legt mit engagierten Kommunen los. Um so<br />

selbstbewusst zu investieren und vom Erfolg überzeugt zu sein,<br />

braucht es also nicht nur Stabilität, Erfolgsaussichten und verlässliche<br />

Partner, es braucht WEITBLICK statt Kurzjahresfristen.<br />

Und es braucht zwingend investitionssichere Technologien. Die<br />

alternativen Netzbetreiber wollen bis 2018 über 9 Milliarden<br />

Euro in den Glasfaserausbau investieren. Warum Glasfaser?<br />

Das werden wir ab und an gefragt. Weil wir nachhaltig denken<br />

müssen. Sicherlich: Aktuell werden noch nicht zwingend<br />

30, 50 oder 100 Mbit/s Bandbreite beim Endkunden benötigt;<br />

viele Nutzer müssen auch noch die nächsten Jahre mit einem<br />

Kupfernetz leben, aus dem das Letzte an möglicher Bandbreite<br />

herausgequetscht wird. Das wird sich aber schneller ändern,<br />

als wir dann reagieren können. Die qualitativ hochwertigste<br />

Art des Ausbaus ist deshalb nach wie vor Glasfaser und hier<br />

im Besonderen FTTH (Fiber to the Home). Natürlich ist dieser<br />

Ausbau garantiert fünfmal teurer, dafür aber auch um ein Vielfaches<br />

effektiver und nachhaltiger. Nicht nur für Gemeinden,<br />

Städte, Gewerbeparks, Wissenschaftsstandorte und Wohnparks,<br />

auch für einzelne Bundesländer sind die Überlegungen<br />

hin zur Komplettversorgung durch die Verlegung der schnellen<br />

Infrastruktur bis in die Gebäude und Firmen durchaus attraktiv<br />

und werden engagiert umgesetzt. Sie bedeuten doch vor allem<br />

eines: die Erhöhung des Wirtschaftsfaktors und die Sicherung<br />

des Standortes.<br />

Was wir derzeit brauchen ist also ganz gewiss kein Remonopolisierungs-Aktionismus,<br />

der über Vectoring Beschlüsse die Bestrebungen<br />

der alternativen Telekommunikationsunternehmen<br />

torpediert und erschwert, sondern fairen Wettbewerb, der die<br />

lokalen Gegebenheiten berücksichtigt und fördert.<br />

Davon abgesehen, dass es jede Menge Regionen gibt, die auf<br />

der „Regionalkarte in den Vertriebssegmenten“ großer Telekommunikationsfirmen<br />

tatsächlich Terra incognita sind und<br />

quasi nicht vorkommen. In vielen Regionen gab es bislang<br />

regelmäßig Ablehnungsbescheide für die Bürgermeister und<br />

Kämmerer. Begründung: unlukrativ, wir bauen hier definitiv<br />

nicht aus.<br />

Mittelständische Firmen, wie zum Beispiel DNS:NET, bauen<br />

jedoch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt fast ausschließlich<br />

in ländlichen Gebieten und Städten mit den berühmten weißen<br />

und grauen Flecken aus und dies schon seit vielen Jahren. Dafür<br />

benötigt man unter Umständen Zugangsrechte zu den letzten<br />

100


Metern der Kupferleitungen, wenn man aus ökonomischen<br />

Gründen die zweitbeste Lösung VDSL baut.<br />

Alles andere, der reine Glasfaserausbau, wird wettbewerblich<br />

von anderen TK-Unternehmen angemietet oder selbst gebaut.<br />

Hier braucht man keine Regulierung und keine Telekom mehr.<br />

Auch deswegen ist der Glasfaserausbau der Fokus unseres<br />

Handelns. Eigenes Netz, eigene Wertschöpfung, eigene Möglichkeit<br />

unabhängige innovative Lösungen anzubieten, ohne<br />

die quälende Dauerbaustelle der Regulierung.<br />

Fazit:<br />

1. Basis für eine zukunftssichere Infrastruktur ist ein investitionsfreundliches<br />

Klima. Insbesondere muss der Investor,<br />

gerade weil und wenn er ins Risiko geht, geschützt werden.<br />

2. Damit nicht – wie bei so vielen Projekten – jede Straße<br />

wieder zigmal aufgerissen wird, sollte die Mitnutzung der<br />

Infrastruktur vorab gesichert werden. Das heißt zu Mitnutzungspreisen,<br />

die den Erstinvestor nicht benachteiligen,<br />

sondern zusätzliches Kapital für den Weiterbau erbringen.<br />

3. Wenn es zu unwirtschaftlich wird, sollten gezielte Förderungen<br />

für ländliche Regionen bzw. kompliziertere regionale<br />

Strukturen eingeplant werden, das kann aber nur als Zusatzlösung<br />

verstanden werden.<br />

Für die Kommunalpolitik bedeutet dies sich mit Betreibermodellen<br />

auseinanderzusetzen. Diese können ein sinnvolles Instrument<br />

sein, welches den Glasfaserausbau ermöglicht.<br />

Was verbirgt sich hinter einem Betreibermodell?<br />

Man nehme eine Kommune, einen technologischen Experten,<br />

der über ein rechtssicheres europäisches Ausschreibungsverfahren<br />

ausgewählt wurde, sichert die Finanzierung und<br />

Förderung für eine komplette Glasfaserinfrastruktur und hat<br />

eine nachhaltige gute Basis für flächendeckende Angebote für<br />

Unternehmen und Bürger.<br />

Grundsätzlich gibt es allerdings derzeit drei Kernprobleme:<br />

1. Die Förderszenarien sind höchst undurchsichtig und durch<br />

die neuesten Scoringregeln der Bundesregierung ist es für<br />

Betreibermodelle nicht besser geworden. Vollkommen unklar<br />

ist, wie man sich die wichtige Rolle von Co-Investoren<br />

vorstellt und welche Investionssicherheit man geben kann.<br />

2. Das Vertragskonstrukt zwischen der Gebietskörperschaft<br />

und dem ausgewählten Betreiber muss so gestaltet sein, das<br />

Dritte Zugangsrechte haben, insbesondere um zusätzliche<br />

Investitionen und Innovationen zu ermöglichen. Zeitgleich<br />

muss es aber rechtssicher das instinktive „Rosinenpicken“<br />

Dritter verhindern, weil dies nämlich die finanzielle Basis des<br />

Netzaufbaus vernichtet.<br />

3. Die Fähigkeiten eines Glasfasernetzes gehen weit über das<br />

allgemein diskutierte Privatkundenangebot 50Mbit/s hinaus.<br />

Der ländliche Raum ist dringend auf die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in Ansiedlungs- und Standortpolitik gegenüber den<br />

Ballungszentren angewiesen. Es gibt daher eine Notwendigkeit<br />

einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit von<br />

Netzbetreibern und Gebietskörperschaft. Gemeinsame öffentliche<br />

Auftritte, in welcher Form auch immer, stellen sich<br />

daher sehr schwierig dar und müssen gut geplant sein. Die<br />

Gefahr besteht, dass Dritte sie als Kartellverstoß diffamieren.<br />

Insofern ist ein wesentliches Fazit, dass die Vertragsgestaltung<br />

solcher Betreibermodelle von Kanzleien realisiert wird, die Telekommunikation,<br />

Förderszenarien und Wettbewerbsrecht in<br />

gleichem Maße hochprofessionell beherrschen.<br />

Was kommt mit Industrie 4.0 auf uns zu?<br />

Wenn wir es richtig machen wollten, dann müssten wir sagen:<br />

Jeder Funkmast, jeder Schaltkasten am Wegesrand, jede<br />

Trafostation und weitere interessante Objekte müssten mit<br />

Glasfaser verbunden werden. Warum? Im Ergebnis ist so vieles<br />

möglich, nicht nur die Intelligente Steuerung von Energiesystemen<br />

– sowohl bei der Verbraucherseite als auch bei<br />

der Erzeugerseite. Daneben gibt es noch die Zukunftsthemen<br />

wie Autonomes Fahren, E-Learning, Smart Home oder ganz<br />

neue Versorgungsstrukturen im Rahmen des demografischen<br />

Wandels, HomeCare usw. Und all das soll mit 50 Mbit/s funktionieren?<br />

Das wäre ein wenig so wie mit unseren Straßen und<br />

Brücken, die immer wieder notdürftig geflickt werden, auf<br />

Dauer immense Summen verschlingen und dann doch immer<br />

wieder nicht nutzbar sind. Für eine digitale Infrastruktur ein<br />

Horrorszenario.<br />

Fazit:<br />

Digitalisierung beginnt in der Analyse und strukturierten Umsetzung.<br />

Flächendeckend zu denken und dann spontan anfangen<br />

zu bauen, ist weder nachhaltig noch zukunftsgerichtet.<br />

Und selbst ein digitaler Staat braucht ab und an mehr Pragmatismus<br />

und Engagement statt Einsen und Nullen. Die Innovationen<br />

kommen sowieso. Sie auf längere Sicht hier im Lande<br />

halten zu können, braucht eine Basis und die heißt Infrastruktur.<br />

DNS:NET Internet Service GmbH<br />

Zimmerstrasse 23<br />

10969 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 667 65-0<br />

Fax: +49 30 /667 65-99<br />

Web: www.dns-net.de<br />

© www.dns-net.de<br />

101


Oliver Bendig<br />

Chief Technology Officer (CTO), Matrix42 AG<br />

Y Let´s go digital!<br />

Wie die Digitalisierung des Arbeitsplatzes<br />

funktioniert und was sie bringt<br />

Die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, hing schon immer<br />

von den Werkzeugen ab, die ihnen zur Verfügung standen: Keilwerkzeuge,<br />

Maschinen, Computer – und jetzt? Die Cloud? In unserer<br />

modernen Businesswelt wird unser Arbeiten in erster Linie<br />

durch die zunehmende Digitalisierung von Prozessen geformt.<br />

Aber was bedeutet das? Es geht darum, bestehende analoge<br />

Geschäftsmodelle in eine digitale Welt zu übertragen. Dieser<br />

Wandel hat in der Privatwirtschaft bereits begonnen und nicht<br />

zuletzt seit der Verabschiedung des E-Government-Gesetzes<br />

durch die Regierung ist klar, dass sich auch die Verwaltungen<br />

und öffentlichen Einrichtungen damit beschäftigen müssen.<br />

Die Tatsache, dass zahlreiche Prozesse und Abläufe in den<br />

Unternehmen bereits digital vonstattengehen, bringt für das<br />

übergeordnete System – den Staat – die Notwendigkeit mit<br />

sich, seine Abläufe anzupassen. Dabei reicht allerdings keine<br />

„Klein-Klein-Politik“. Vielmehr geht es darum, dass sich die Organisationen<br />

des öffentlichen Bereichs gegenüber disruptiven<br />

Technologien, in diesem Fall der Digitalisierung, positionieren.<br />

Sie müssen festlegen, wie sie mit Innovationen, die langfristig<br />

bestehende Produkte und Prozesse ablösen, umgehen. Aber<br />

im Grunde geht es an dieser Stelle weniger um die Frage, wie<br />

man zu disruptiven Technologien steht, als vielmehr um die<br />

Aufgabe, wie man sie einführt.<br />

Der Arbeitsplatz der Zukunft ist digital<br />

In jeder Veränderung steckt nicht nur ein Verlust, sondern auch<br />

immer eine Chance. Das kann bei Themen wie Mobility oder<br />

Cloud beobachtet werden; sie haben bereits Einzug in den öffentlichen<br />

Sektor gehalten und diesen durchaus bereichert.<br />

Selbstverständlich gibt es hier, wie in der Privatwirtschaft,<br />

immer wieder Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit.<br />

Diese konnte Microsoft mit seiner Treuhänder-Cloud, die den<br />

Kommunen und öffentlichen Einrichtungen den Einstieg in die<br />

digitale Welt erleichtert, teilweise entkräften.<br />

So tun sich an zahlreichen Stellen, dank der Digitalisierung, bereits<br />

interessante Perspektiven auf: das Hardware-Wettrüsten<br />

nimmt ab, der Browser wird immer mehr zum Betriebssystem<br />

und Apps zur Selbstverständlichkeit. Das hat viele Auswirkungen:<br />

das Arbeiten wird flexibler, die Investitionskosten gehen<br />

zurück und Prozesse werden transparenter. So können andere<br />

notwendige Investitionen getätigt werden.<br />

Verwaltung 4.0.<br />

„Elektronisches, zunehmend auch mobiles Arbeiten und neue<br />

Formen der Zusammenarbeit setzen sich durch. Wissen muss<br />

stärker vernetzt und geteilt werden …“, heißt es im Programm<br />

„Digitale Verwaltung 2020“ vom Bundesministerium des Innern.<br />

Diese von der Regierung vorgegebene Neuausrichtung<br />

sollte die Verwaltungen ermutigen, alten Ballast abzuwerfen,<br />

sich den Vorteilen der Digitalisierung zuzuwenden und die Weichen<br />

für die Zukunft zu stellen.<br />

Dabei spielen Prozesstransparenz, Kosteneinsparungen und<br />

Arbeitsplatzattraktivität eine wichtige Rolle – Aspekte, die mit<br />

einem durchdachten Digitalisierungskonzept zu regelrechten<br />

Innovationstreibern werden können. Schon allein durch die<br />

Digitalisierung im Bereich der Einwohnermeldeämter oder der<br />

Ausländerbehörde wären innerhalb kurzer Zeit spürbare Verbesserungen<br />

möglich. Würden beispielsweise bei der Erfassung<br />

der Flüchtlinge sämtliche Daten von Anfang an elektronisch<br />

erfasst, würde das die Bearbeitungszeit der Asylanträge signifikant<br />

verkürzen – vorausgesetzt, alle angeschlossenen nachfolgenden<br />

Prozesse wären ebenfalls digital. Ähnliches gilt für<br />

die Ausstellung von Reisepässen. In Deutschland ist der persönliche<br />

Gang zum Amt nach wie vor üblich, oft zeitaufwendig und<br />

nur schwer mit den klassischen Arbeitszeiten zu vereinbaren.<br />

Die Digitalisierung von Prozessen würde hier und an anderen<br />

Stellen mehr Servicequalität für den Bürger mit sich bringen.<br />

Ähnlich wie beim Online-Banking wäre dieser in der Lage, den<br />

Großteil seiner „Amtsgänge“ dann zu erledigen, wann es ihm<br />

zeitlich passt.<br />

102


II. – Staat und Innovation<br />

Durch die Digitalisierung lassen sich zudem schnell angenehme<br />

Kosteneffekte erzielen. Das liegt zum einen daran, dass<br />

Cloud-Services als monatlicher Service abgerechnet werden<br />

und zum anderen, dass durch die Automatisierung von Abläufen<br />

Kosten eingespart werden. Diese Ersparnisse können dann<br />

wiederum an anderen Stellen investiert werden, so dass die<br />

Ämter in doppelter Hinsicht profitieren.<br />

Positiver Nebeneffekt: Auch das Arbeiten wird attraktiver.<br />

Das gilt sowohl für die bestehenden Angestellten als auch für<br />

diejenigen, die neu dazu stoßen: Ihnen steht ein moderner Arbeitsplatz<br />

mit webbasierten Anwendungen und neuen Technologien<br />

zur Verfügung, so dass sie flexibler und auch mobil<br />

arbeiten können.<br />

Fazit: Digitalisierung bringt attraktive Mehrwerte – auch für<br />

den öffentlichen Sektor. Nicht zuletzt wegen der Vorgabe aus<br />

Berlin sind die Verwaltungen aufgerufen, sich dieser disruptiven<br />

Technologie proaktiv zu stellen. Das Management heterogener<br />

Umgebungen wird weiter zunehmen, ebenso wie die<br />

Digitalisierung in der Privatwirtschaft. Industrie 4.0 braucht<br />

Verwaltung 4.0, nur so können sich die deutsche Wirtschaft<br />

und der Staat auch in Zukunft erfolgreich behaupten.<br />

So sollte Digitalisierung aussehen<br />

Schon heute profitieren unterschiedlichste öffentliche Einrichtungen<br />

davon, dass sie sich frühzeitig auf den Digitalisierungstrend<br />

eingelassen haben: Sie haben ihre Prozesse unter<br />

Kontrolle, können moderne Arbeitsplätze vorweisen und dank<br />

zahlreicher Analysemöglichkeiten besser planen. Das spart Geld<br />

und sorgt gleichzeitig für mehr Zufriedenheit bei den Angestellten<br />

im öffentlichen Dienst.<br />

Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Das zwischen Politik und Bürger positionierte Amt hat einen<br />

zentralen Service Catalog eingeführt und diesen mit seinem<br />

System- und Asset Management gekoppelt sowie an den Service<br />

Desk angeschlossen. Die über 1.250 Mitarbeiter können<br />

selbst bestimmen, mit welchen Applikationen sie arbeiten<br />

möchten und diese, wie in einem Online-Shop, ordern. Das<br />

Management von 2.000 Räumlichkeiten und 13.600 Möbeln<br />

steuert das Amt über eine Kombination aus professionellem<br />

Asset Management und Service Catalog.<br />

Lesen Sie mehr unter: http://bit.ly/Anwenderbericht_LANUV<br />

Stadt Husum<br />

Durch den Einsatz eines ganzheitlichen Service-, Systems und<br />

Mobility Managements erreichte die Kreisstadt verschiedene<br />

Effekte: Sie konnte einen papierlosen Sitzungsdienst realisieren,<br />

einen zentralen Service-Katalog einführen und hat ein modernes<br />

Management-Tool für die Mobilgeräte zur Verfügung.<br />

Außerdem profitiert sie vom hohen Automatisierungsgrad bei<br />

Rollouts, Migrationen und Updates, den ihr das neue System<br />

Management bietet.<br />

Lesen Sie mehr unter: http://bit.ly/Anwenderbericht_Stadt_Husum<br />

Diese drei Referenzbeispiele über die Umsetzung und Vorteile<br />

von Digitalisierung regen zur Nachahmung an.<br />

Landratsamt Karlsruhe<br />

Die zentrale Dienstleistungsplattform, die das Landratsamt<br />

Karlsruhe eingeführt hat, umfasst mehr als reine IT Services –<br />

beispielsweise das Mitarbeitermanagement. Mit einer System<br />

Management Lösung wurde auch die Steuerung von über 1.200<br />

Arbeitsplätzen automatisiert. Die mobilen Geräte werden über<br />

eine Mobility Lösung gemanagt, die sogar an das Kostenstellensystem<br />

und die interne Leistungsverrechnung angebunden ist.<br />

Lesen Sie mehr unter: http://bit.ly/Anwenderbericht_LRA_Karlsruhe<br />

Matrix42 AG<br />

Elbinger Str. 7<br />

60487 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 6102 / 816-0<br />

Fax: +49 6102 / 816-100<br />

E-Mail: info@matrix42.de<br />

Web: www.matrix42.com<br />

103


Christian Lemke<br />

Leiter Schulsupport, NetCologne<br />

Y Mobiles webbasiertes Lernen in Schulen<br />

In einer modernen Bildungsinfrastruktur sind schnelle Netze,<br />

WLAN, mobile Computer und webbasierte Bildungsangebote<br />

die Basis für eine zukunftsorientierte Lernumgebung. Es ist<br />

wichtig, den richtigen Umgang mit dem World Wide Web<br />

schon früh zu lernen. Der Kölner Telekommunikationsanbieter<br />

NetCologne engagiert sich deshalb bereits seit über fünfzehn<br />

Jahren an Schulen, KiTas und Jugendeinrichtungen aus der Region<br />

Köln/Bonn.<br />

Über 600 Schulen im NetCologne-Netz<br />

Bereits 1996 hat NetCologne das Projekt „Schulen im<br />

NetCologne-Netz“, kurz SiNN ins Leben gerufen. Im Rahmen<br />

des Projektes wurden alle Kölner Schulen nicht nur mit<br />

kostenfreien Internetzugängen ausgestattet, sie erhielten<br />

auch entsprechende Jugendschutzfilter, die den Schülern<br />

das Surfen auf ausgewählten Seiten ermöglichen und nicht<br />

jugendfreie Inhalte blockieren. Darauf aufbauend startete<br />

die Stadt Köln im Jahr 2002 das Projekt Cologne Area Schoolnet<br />

(CAS), bei dem der Großteil der Schulen zusätzlich mit<br />

einem kompletten Inhouse-Netz ausgestattet wurde. „Unser<br />

Ziel war es, das schulische Netz einer Schule so flexibel<br />

zu nutzen, dass stationäre Endgeräte wie PCs und Notebooks<br />

– und zukünftig alle Arten mobiler Endgeräte – auf<br />

dem gesamten Schulcampus eingesetzt werden können.<br />

Flexibilität in der Unterrichtsplanung und Modernität in<br />

der Unterrichtsgestaltung im Einklang mit den pädagogischen<br />

Unterrichtsvorgaben sind unsere obersten Ziele“, erklärt<br />

Stephan Hilger, Leiter IT Services Schulen der Stadt Köln.<br />

Bisher mussten die Computerräume von den Lehrern intern<br />

gebucht werden, sodass das mediale Angebot während des<br />

Unterrichts auf ausgewählte Klassen beschränkt war. Heute<br />

sind bereits 80 Prozent der Kölner Schulen mit einem Inhouse-Netzwerk<br />

vernetzt, sodass viele Schulen unabhängig<br />

von den Computerräumen digitales Lernen ermöglichen können.<br />

Insgesamt hat NetCologne bereits über 600 Einrichtungen<br />

aus Köln und der Region mit einem kostenfreien Internetzugang<br />

ausgestattet.<br />

Die Online-Schule<br />

Neben der Internetanbindung können Schulen auch weitere<br />

Zusatzdienste in Anspruch nehmen. Für den Internetauftritt<br />

der jeweiligen Schulen bietet NetCologne beispielsweise den<br />

notwendigen webbasierten Speicherplatz sowie kostenfreie<br />

Internetadressen für die eigene Schul-Homepage an. Darüber<br />

hinaus erhält jede Schule zusätzlich zu einer zentralen<br />

E-Mail-Adresse auch die Möglichkeit, allen Lehrern und Schülern<br />

eigene E-Mail-Adressen zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer,<br />

beliebter Dienst ist die Online-Lernplattform Moodle.<br />

Hierüber können Lehrer den Schülern Lerninhalte wie Arbeitsblätter,<br />

Kurzfilme oder auch Klausuren in digitaler Form zur Verfügung<br />

stellen und Lernerfolgskontrollen mit automatischem<br />

Feedback hinterlegen. Alle Dienste werden heute zentral über<br />

die Rechenzentren des Unternehmens verwaltet.<br />

Neues Projekt: WLAN an Schulen<br />

Seit 2011 werden zusätzlich zum bereits bestehenden Schulnetz<br />

auch WLAN-Anbindungen innerhalb der Schulen realisiert. Die<br />

WLAN-Antennen für die ersten 25 Schulen wurden in einem<br />

Pilotprojekt vom Verein „Neue Medien für Kölner Schulen e.V.“<br />

gespendet. Heute sind bereits 802 Antennen installiert und<br />

rund 50 Kölner Schulgebäude mit einem bedarfsgerechten<br />

WLAN durch den Schulträger ausgebaut. Mit dem parallelen<br />

Einsatz von mobilen Endgeräten wird das kollaborative und kooperative<br />

Arbeiten im pädagogischen Umfeld aktiv unterstützt.<br />

Die Anmeldung über das WLAN-Netz erfolgt, wie beim pädagogischen<br />

Schulnetz, über entsprechende Accounts der Schüler.<br />

Um das pädagogische Netz auch über die WLAN-Verbindungen<br />

zum Beispiel vor Viren oder Trojanern zu schützen, kommt eine<br />

sogenannte Netztrennung zum Einsatz. Hierbei wird unterschieden<br />

zwischen der Anbindung der schulischen Geräte und<br />

den eigenen Endgeräten der Schüler, wie Smartphones, Tablets<br />

oder Laptops. Diese erhalten nur einen eingeschränkten Zugriff<br />

auf das WLAN-Netz der Schulen.<br />

104


II. – Staat und Innovation<br />

NetCologne Schulcloud<br />

Simon<br />

Rottländer,<br />

Schulsupport<br />

Vor Ort im Einsatz: Der NetCologne Schulsupport<br />

Egal worum es geht, die Schulen sind nie auf sich allein gestellt.<br />

Denn neben der digitalen Infrastruktur und den Zusatzdiensten<br />

steht den Schulen auch der NetCologne Schulsupport seit<br />

mittlerweile über 15 Jahren bei allen Fragen rund um die Technik<br />

zur Seite. 1997 wurde der Schulsupport mit einer Handvoll Mitarbeiter<br />

gegründet – heute gibt ein Team von 45 Mitarbeitern<br />

telefonische Unterstützung und ist auch vor Ort an den Schulen<br />

im Einsatz. Der Schulsupport hilft vor allem bei der Installation,<br />

der Einrichtung und dem Betrieb von Systemen, angefangen<br />

beim Schulserver bis hin zu den klassischen Anwenderprogrammen.<br />

Aber auch beim Austausch und Einbau von Hardware ist<br />

er den Schulen, KiTas oder Jugendzentren behilflich.<br />

Thorsten<br />

Kleinert,<br />

Schulsupport<br />

NetCologne Gesellschaft für<br />

Telekommunikation mbH<br />

Am Coloneum 9<br />

50829 Köln<br />

Tel.: +49 221 / 2222-699<br />

E-Mail: schule@netcologne.de<br />

Web: www.netcologne.<br />

koeln/schulsupport<br />

105


Caroline Paulick-Thiel<br />

Gründerin, Vorstand, nextlearning e.V.<br />

Sabine Junginger PhD<br />

Fellow an der Hertie School of Governance<br />

Y Innovativ – wer wie wofür?<br />

Neue Arbeits- und Lernkulturen für eine<br />

zukunftsfähige Politikgestaltung<br />

Neue Arbeits- und Lernkulturen zwischen Staat und Bürgern<br />

sowie die Verbindung von sozialen und technologischen Innovationen<br />

sind notwendige Grundlagen für einen „Innovativen<br />

Staat“. Weil es für diesen Weg keine Vorlagen gibt, müssen<br />

wir unsere Kompetenzen erweitern. Dafür sind Lernprozesse<br />

notwendig, die sich an realen Situationen und Problemen orientieren<br />

und konkrete Ergebnisse entstehen lassen. In diesem<br />

Artikel benennen wir Möglichkeiten, wie das kreative Potenzial<br />

von Menschen, die zur Lösung von Problemen beitragen<br />

möchten, weiter entwickelt und genutzt werden kann.<br />

Zeit der (Er)Neuerung<br />

Bisher wurden Regierungen als Verwalter öffentlicher Anliegen<br />

gesehen und politische oder gesetzliche Rahmenwerke<br />

vornehmlich als Strategien zur Deckung dieser Bedarfe verstanden<br />

1 . Diese simple Aufgabenteilung, die Bürgern und Regierungsmitarbeitern<br />

eine klar definierte Rolle zukommen lässt,<br />

wird durch die zunehmende Komplexität der gesellschaftlichen<br />

Probleme herausgefordert. Globale Trends stellen nationale<br />

Entscheidungsarchitekturen und deren Umsetzungsstrukturen<br />

auf den Prüfstand, während gleichzeitig die Ansprüche<br />

an die Mitarbeiter in öffentlichen Institutionen hinsichtlich<br />

Transparenz, Partizipation und Kommunikation wachsen.<br />

Die Notwendigkeit innovativer Antworten auf Fragestellungen,<br />

deren Umfang stellenweise nicht abzusehen ist, offenbart<br />

sich auf vielen Ebenen. In Deutschland konzentrieren sich Innovationsansätze<br />

hauptsächlich auf Technologien 2 . Dabei ist<br />

nachgewiesen, dass technologische Innovationen nur dann zu<br />

einer positiven Transformation unserer Gesellschaft beitragen,<br />

wenn sie in Verbindung mit sozialen Innovationen ihre Wirkung<br />

entfalten können und eine kulturelle Einbettung erfahren 3 . Um<br />

soziale Innovationen zu fördern, sind ein besseres Verständnis<br />

der bisherigen Wirkungslogiken und deren Gestaltungsmöglichkeiten<br />

notwendig.<br />

Beteiligung und Zusammenarbeit<br />

Die neue „Beteiligungsgesellschaft“ stellt andere Anforderungen<br />

an einen öffentlichen Sektor, der staatliche Angelegenheiten<br />

bisher hauptsächlich im top-down Modus in Beratung mit<br />

Experten geregelt hat. Wenn sich Bürger und Staat gemeinschaftlich<br />

verantwortlich für die Lösung von gesellschaftlichen<br />

Problemen zeigen, müssen relevante Formen der Zusammenarbeit<br />

ermöglicht werden. Das erfordert ein Umdenken innerhalb<br />

der Behörden genauso wie unter Bürgern. Zudem muss<br />

die Methoden-Palette erweitert werden, damit individuelle<br />

Erfahrungen und menschliche Interaktionen frühzeitig Berücksichtigung<br />

finden können.<br />

Weltweit entstehen deswegen Innovationsräume, die innerhalb<br />

von oder nah an Regierungen mittels explorierender Verfahren<br />

offene Fragestellungen kooperativ behandeln und die<br />

das Verständnis von Innovationen im öffentlichen Sektor als<br />

soziale Prozesse verbindet.<br />

Gestaltungsoptionen öffentlicher Organisationen –<br />

Wer mit wem für wen?<br />

Die aktuellen Innovationsräume auf (inter)nationaler, regionaler<br />

und städtischer Ebene experimentieren gezielt mit kreativen<br />

und partizipativen Methoden 4 . Auffällig ist dabei der kontinuierliche<br />

Fokus auf „human-centered design“ – der Gestaltung<br />

für und mit Menschen. Auch dieser Ansatz fördert technologische<br />

Innovationen, entwickelt diese jedoch unter Mitarbeit von<br />

Repräsentanten der unterschiedlichen Bedürfnisse. Die daraus<br />

resultierenden Ergebnisse erhöhen die digitale Literacy der Beteiligten,<br />

verringern Abhängigkeiten und fördern die Teilhabe 5 .<br />

In der Grafik sind verschiedene Gestaltungsoptionen von Organisationen<br />

im öffentlichen Sektor dargestellt. Der Fokus<br />

liegt auf der Entwicklung und Umsetzung von Produkten und<br />

106


II. – Staat und Innovation<br />

Dies ist in den bisherigen Aus- und Weiterbildungsstrukturen<br />

nur schwer zu erreichen. Oft sind die Lehrinhalte sowie die Kultur<br />

der Vermittlung mit dem tradierten Verständnis von Staat<br />

und Bürger sowie Lehrer und Schüler verbunden und von Expertise,<br />

Hierarchie und linearen Prozessen dominiert. Jedoch sind<br />

gerade angehende Führungskräfte in diesen Zeiten gefordert,<br />

sich einen neuen Leadership Stil anzueignen, der den besseren<br />

Umgang mit den stetigen Veränderungen ermöglicht.<br />

Dienstleistungen wie digitale Services, Hilfe für Geflüchtete,<br />

Pflegedienste, aber auch Gesetze, Verfassungen oder das<br />

Agenda-Setting von Innovationsstrategien. Die bunt markierten<br />

Felder bezeichnen Herangehensweisen, die von „iTeams" 6<br />

systematisch im öffentlichen Sektor getestet und evaluiert<br />

werden. Beispiele von innovativen Ansätzen in der Politikgestaltung<br />

basierend auf Design Thinking, agiler Prozessgestaltung,<br />

Nutzerreisen, Feedforward Stories, ethnografischer Forschung,<br />

digitalen Mikro-Narrativen oder Art of Hosting haben wir 2015<br />

erstmals in Deutschland 7 präsentiert.<br />

Methoden für die Aneignung von Kompetenzen<br />

Die aktuellen Anforderungen an den öffentlichen Sektor bedürfen<br />

neuer „Gestaltungskompetenzen“, ein Begriff der ursprünglich<br />

mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) 8 in<br />

Verbindung gebracht wird. Diese neuen Kompetenzen bestehen<br />

nicht nur aus der Addition von Wissen, Fertigkeiten und<br />

Talenten, sondern bedürfen auch einer motivierten, gewollten<br />

und sozialen Bereitschaft zu lernen und verschiedene Wissensformen<br />

wie implizites und explizites Wissen oder persönliches<br />

und organisationales Wissen zu kombinieren, um Probleme<br />

zu lösen 9 .<br />

Innerhalb der letzten zwei Jahre haben sich mehrere Arbeitsgruppen<br />

gebildet, die sich der Erforschung und Entwicklung<br />

von Innovationskompetenzen im öffentlichen Sektor widmen.<br />

Bisher sind übergeordnete Bildungsbereiche wie Verständnis,<br />

Ideenfindung, Einbindung und Skalierung sowie Netzwerke<br />

und Talente definiert. Innerhalb dieser Felder lassen sich neben<br />

politischem Bewusstsein, Rechenschaft und Mediation interessanterweise<br />

auch Eigenschaften wie Neugier, Kreativität, Empathie,<br />

Reflexivität oder Enthusiasmus finden 10 .<br />

Entwicklung von Lernräumen fördern und neue Lernkulturen<br />

einführen<br />

Speziell im Bereich der Erwachsenenbildung sind Herangehensweisen,<br />

die „Learning to know, to do, to be and to live together“ 12<br />

fokussieren, von großer Bedeutung. Um die Arbeitskräfte des<br />

öffentlichen Sektors auf die aktuellen und kommenden Herausforderungen<br />

vorzubereiten, bedarf es einer Kompetenzaneignung,<br />

die von inputorientierten Bildungsansätzen zu<br />

outputorientierten Lernprozessen tendiert. Hierfür sind flexible<br />

Lernräume und Arbeits- und Lernkulturen notwendig,<br />

die persönliche Potenzialentfaltung, offene organisationale<br />

Entwicklungen, kollektive Wissensgenerierung wertschätzen<br />

und sich erkundenden, iterativen Möglichkeiten öffnen.<br />

Durch Lernansätze, die Gestaltungskompetenzen und soziale<br />

Innovationen befördern, können bestehende Paradigmen<br />

hinterfragt und ein innovativer Modus für die Entwicklung<br />

zukunftsfähiger politischer Systeme getestet werden. Die bisherigen<br />

Interventionen, vor allem im internationalen Raum sind<br />

dokumentiert, evaluiert und messbar, jedoch ist davon nur wenig<br />

im deutschen Politiksystem oder Verwaltungsausbildung<br />

zu finden. Eine Einbettung von neuen Arbeits- und Lernkulturen<br />

im öffentlichen Sektor scheint sinnvoller denn je, um die<br />

Politik- und Verwaltungsarbeit im 21. Jahrhundert innovativ<br />

und demokratisch zu gestalten sowie auch das soziale Potenzial<br />

für eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft<br />

effektiver zu nutzen.<br />

1 Bason 2014<br />

2 BUND 2014<br />

3 Buchanan 2001<br />

4 siehe OECD, UNDP, MindLab, LabGob, La27eRegion, SynAthina u. v. a.<br />

5 z. B. “Transforming Government Together” Sprints oder “Hacking Bureaucracy” des<br />

Innovationsteams im brasilianischen Justizministerium<br />

6 Innovationsteams<br />

7 politicsfortomorrow.de/konferenz-2015/<br />

8 BNE wurde bis 2014 im Rahmen einer UN-Dekade und seitdem als Weltaktionsprogramms<br />

gefördert<br />

9 Weinert 2001<br />

10 NESTA <strong>2016</strong><br />

11 Kopfmüller 2004<br />

12 Macdonald 2012<br />

Lernen als Schlüssel für ein neues Gestalten<br />

Zunehmend stellt sich heraus, dass Innovationskompetenzen<br />

nicht angelesen oder beraten werden können, sondern<br />

als Prozesse veränderter Bewusstseinsbildung von Individuen<br />

nur über erfahrungsbasierte Lernprozesse 11 und das Zusammenspiel<br />

von Wissen, Fähigkeiten und Einstellung zu verwirklichen<br />

sind.<br />

Sabine Junginger, PhD<br />

(@sjunginger)<br />

Caroline Paulick-Thiel<br />

(@paulickthiel)<br />

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107


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Zukunftspanel Staat &<br />

Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Krise als Chance –<br />

Gemeinsam handeln im föderalen Staat:<br />

Effizient und digital! Ergebnisse einer deutschlandweiten<br />

Behördenbefragung<br />

109


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

1. Vorbemerkungen<br />

Ziele und Hintergrund der Studie<br />

Im Jahr 2015 sind über 1,1 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland<br />

gekommen. Das ist die höchste Zahl von Asylbewerberzugängen,<br />

die jemals in Deutschland verzeichnet wurde und<br />

hat insbesondere die öffentliche Verwaltung vor einmalige<br />

Herausforderungen gestellt bzw. auch an die Grenzen ihrer<br />

Belastbarkeit gebracht.<br />

Um einerseits die tatsächlichen Auswirkungen der Flüchtlingssituation<br />

auf die deutsche Verwaltung, aber auch den Stand<br />

der Digitalisierung und genereller Entwicklungen und Trends<br />

der Verwaltungsmodernisierung zu untersuchen, wurde das<br />

„Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong>“ von der Wegweiser<br />

GmbH Berlin Research & Strategy zusammen mit der Hertie<br />

School of Governance durchgeführt. Die Erhebung erfolgte im<br />

Vorfeld des „4. Zukunftskongresses Staat & Verwaltung <strong>2016</strong>“,<br />

der offiziellen Leitveranstaltung für Verwaltungsmodernisierung,<br />

Digitalisierung und E-Government unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministers des Innern. Ziel dieser alle<br />

Verwaltungsebenen umfassenden und vom Deutschen Landkreistag<br />

und dem Deutschen Städtetag unterstützten Studie<br />

war es, Status Quo, erzielte Erfolge und zukünftigen Handlungsbedarf<br />

der Verwaltungsmodernisierung in Deutschland<br />

systematisch zu erheben und damit fundierte Grundlagen für<br />

aktuelle Diskussionen und Entscheidungen zu liefern.<br />

Die Studie leistet damit eine einmalige aktuelle Bestandsaufnahme<br />

und liefert fundierte Analysen und Anregungen zu<br />

folgenden vier zentralen Themenkomplexen.<br />

I. Aufbruch: Strategie, Werte & Recht<br />

II. Digitale Verwaltung: Strukturen, Prozesse &<br />

Dienstleistungen<br />

III. Finanzen: Investitionen, Effizienz & Transparenz<br />

IV. Arbeitswelt: Lernen, Führen & Verändern<br />

Vorgehen und Methode<br />

Die Befragung basiert auf einer weitgehenden Vollerhebung<br />

der allgemeinen öffentlichen Verwaltung in Deutschland und<br />

richtet sich an Behördenleiter und Entscheidungsträger 1 in den<br />

Bereichen Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung.<br />

Insgesamt wurden 1201 Behörden, sämtliche Ministerien der<br />

Bundes- und Länderverwaltung, ausgewählte nachgeordnete<br />

Dienststellen auf Bundes- und Länderebene sowie auf der<br />

Kommunalebene alle Verwaltungen der 295 Landkreise und<br />

673 Städte und Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern<br />

(Stand 2015) zu einer Teilnahme eingeladen und sowohl postalisch<br />

als auch per E-Mail kontaktiert.<br />

Alle angeschriebenen Behördenleitungen konnten den Fragebogen<br />

direkt über das Unipark System von Questpark online<br />

eingeben bzw. wenn gewünscht auch in Papierform ausfüllen<br />

und per Post oder Fax übermitteln. Die große Mehrheit der an<br />

der Befragung teilnehmenden Behörden (77,2%) machte von<br />

der Online-Möglichkeit Gebrauch.<br />

Alle Antworten, die bis zum 18. Mai <strong>2016</strong> eintrafen, wurden von<br />

einem Forschungsteam der Hertie School of Governance unter<br />

der Leitung von Professor Dr. Gerhard Hammerschmid anonymisiert,<br />

bereinigt (berücksichtigt wurden lediglich weitgehend<br />

ausgefüllte Fragebögen; in Ausnahmefällen wurden auch zwei<br />

Antworten einer gleichen Verwaltungseinheit zugelassen, sofern<br />

das durch die Größe der Behörde und die unterschiedliche<br />

Zuständigkeit der Befragten zweckmäßig erschien) und mittels<br />

der Statistiksoftware STATA 13.1 ausgewertet. Die Angaben<br />

werden streng vertraulich behandelt und es erfolgen keinerlei<br />

Auswertungen in Hinblick auf einzelne Behörden. Tabelle 1<br />

stellt die Grundgesamtheit sowie den Rücklauf differenziert<br />

nach Verwaltungsebenen dar.<br />

Tabelle 1:<br />

Struktur der angeschriebenen und antwortenden<br />

Verwaltungen<br />

Grundgesamtheit<br />

(angeschriebene<br />

Behörden)<br />

Rücklauf<br />

(antwortende Behörden)<br />

Rücklaufquote<br />

Bund 79 6,6% 35 14,0% 44,3%<br />

Länder 154 12,8% 20 8,0% 13,0%<br />

Landkreise 295 24,6% 61 24,4% 20,7%<br />

Städte/<br />

673 56,0% 95 38,0% 14,1%<br />

Gemeinden<br />

anonym/nicht zuordenbar: 39 / 15,6%<br />

Gesamt 1.201 100% 250 100% 20.8%<br />

Aufgrund der Methodik kann kein voller Repräsentativitätsanspruch<br />

gestellt werden, dennoch ergeben die Daten auf Basis<br />

der zugrundeliegenden Vollerhebung und der für solche Arten<br />

der Erhebung relativ zufriedenstellenden Rücklaufquote von<br />

20,8% ein sehr aussagekräftiges und weitgehend repräsentatives<br />

Bild (vgl. Tabelle 1). Wie auch in den Jahren zuvor stammen<br />

die meisten Antworten aus den bevölkerungsstarken Flächenländern<br />

Nordrhein-Westfalen (26,1%), Baden-Württemberg<br />

(18,4%), Niedersachsen (13,2%) und Bayern (9,4%). In Hinblick<br />

auf die Größe der sich an der Erhebung beteiligenden Behörden<br />

dominieren ähnlich wie in den letzten drei Jahren mittelgroße<br />

Behörden mit einer durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl<br />

von rund 1000. Erstmals wurde in diesem Jahr auch der Frauenanteil<br />

miterhoben. Frauen machen im Durchschnitt 58,2%<br />

der Belegschaft der befragten Behörden aus, wobei der Frauenanteil<br />

im höheren Dienst durchschnittlich 34,5% beträgt und<br />

in Leitungsfunktionen 36,4%.<br />

Die Mehrzahl der Antworten stammt von den Leitungen der Bereiche<br />

Organisation (30,0%), IT (21,8%) und E-Government/Verwaltungsmodernisierung<br />

(13.3%). 15,9% der Antworten kamen<br />

von der Behördenleitung selbst, was eine knappe Verdopplung<br />

gegenüber dem Vorjahreswert von 7,3% bedeutet. Die restlichen<br />

Antworten stammen von Führungskräften in anderen<br />

Leitungsfunktionen sowie sonstigen Behördenvertretern.<br />

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlecht.<br />

110


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

2. Aufbruch: Strategie, Werte & Recht<br />

Die wesentlichsten Herausforderungen der Zukunft<br />

Die Weiterentwicklung von E-Government und Maßnahmen<br />

der Digitalisierung steht klar an der Spitze der zentralen Herausforderungen<br />

der Zukunft: 42,8% der Befragten erachten<br />

das als eine der drei wichtigsten Herausforderungen mit dem<br />

größten Handlungsbedarf für die eigene Behörde in den nächsten<br />

fünf Jahren (vgl. Abbildung 1). Hoher Handlungsbedarf wird<br />

ebenfalls in Hinblick auf eine demografieorientierte Personalpolitik<br />

(34.8%), budgetären Druck und Einsparungen (28,4%)<br />

sowie die Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber<br />

(26,0%) gesehen. Überraschend und nicht in Einklang mit<br />

der starken Präsenz in Politik und Medien ist die doch deutlich<br />

geringere Bedeutung der Flüchtlingsthematik (<strong>2016</strong> erstmals<br />

abgefragt) aus Sicht der Behördenleitungen. Die Aufnahme,<br />

Unterbringung und Integration von Flüchtlingen wird nur von<br />

knapp einem Viertel der Befragten (24,0%) als zentrale Herausforderung<br />

gesehen. Ein direkter Vergleich zwischen den Verwaltungsebenen<br />

zeigt allerdings auch, dass vor allem Städte<br />

und Gemeinden (35,8%) in der aktuellen Flüchtlingssituation<br />

eine zentrale Herausforderung sehen, während die Relevanz<br />

auf Ebene der Landkreise bereits deutlich geringer ist (16,4%).<br />

In den Bundes- und Länderverwaltungen wird das Thema nur<br />

vergleichsweise selten als Herausforderung wahrgenommen<br />

(unter 10%). Diese unterschiedliche Einschätzung der Relevanz<br />

könnte erklären, warum sich Städte und Gemeinden von Bund<br />

und Ländern bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation<br />

vielfach im Stich gelassen oder zumindest nicht ausreichend<br />

unterstützt fühlen.<br />

Abbildung 1:<br />

Die Herausforderungen mit dem größten Handlungsbedarf<br />

innerhalb der nächsten fünf Jahre<br />

Weitere Bereiche, wo erheblicher Handlungsbedarf gesehen<br />

wird, sind die Stärkung der IT-Sicherheit, die Stärkung von Führung<br />

und Management in der Behörde sowie die Sicherstellung<br />

von Infrastrukturinvestitionen. Ähnlich wie in den vergangenen<br />

Jahren werden stärker vom Bürger ausgehende Herausforderungen<br />

(Verbesserung der Verwaltungsangebote für Bürger,<br />

Beteiligung und Einbindung von Bürgern, Transparenzdruck gegenüber<br />

Bürgern/Medien/sozialen Medien sowie Open Data)<br />

als deutlich weniger relevant erachtet. Ebenfalls etwas überraschend<br />

kommt die vergleichsweise geringe Bedeutung der<br />

erfolgreichen Umsetzung von Großprojekten sowie einer verstärkten<br />

Zusammenarbeit mit anderen Behörden. Gerade letzteres<br />

bietet Grund zur Besorgnis, da gerade die ungenügende<br />

Koordination im föderalen System und fehlende behördenübergreifende<br />

Zusammenarbeit vielfach als zentrales Hemmnis<br />

einer beschleunigten Digitalisierung erachtet wird bzw. auch<br />

in den vorangegangenen Studien klar bestätigt wurde.<br />

Im direkten Vergleich mit den Ergebnissen des letztjährigen<br />

Zukunftspanels (vgl. Abbildung 2) zeigen sich interessante Veränderungen<br />

bzw. Schwerpunktverschiebungen. Insbesondere<br />

der budgetäre Druck scheint nach Ansicht der Befragten deutlich<br />

nachgelassen zu haben und deutet auf eine Entspannung<br />

der öffentlichen Haushalte durch hohe Steuereinnahmen und<br />

die niedrigen Zinsen hin. Während im Vorjahr 37,9% der Befragten<br />

den budgetären Druck als zentrale Herausforderung<br />

sahen (ähnlich wie in den Vorjahren) ist dieser Wert in der<br />

aktuellen Befragung auf 28,4% gesunken. Trotzdem stehen<br />

budgetärer Druck und Einsparungen weiterhin an dritter Stelle<br />

der zentralen Herausforderungen. Ein ähnlicher Rückgang ist<br />

auch bei der Sicherstellung von Infrastrukturinvestitionen zu<br />

beobachten (von 26,0% auf 18,0% gesunken). Klar an Bedeutung<br />

gewonnen hat neben der Flüchtlingsthematik (dieses<br />

Jahr erstmalig abgefragt) insbesondere die Attraktivität als<br />

Arbeitgeber (Anstieg von 19,4% auf 26,0%), was sicherlich auch<br />

auf zunehmend spürbare Schwierigkeiten<br />

bei der Einstellung neuer Mitarbeiter im<br />

Bereich der Flüchtlingsregistrierung und<br />

-integration zurückzuführen ist. Hinzu<br />

kommt, dass die öffentliche Verwaltung<br />

bereits seit einigen Jahren in einem zunehmenden<br />

Wettbewerb mit der Privatwirtschaft<br />

gerade um bspw. IT-Fachkräfte,<br />

aber auch andere Spezialisten steht. Bei<br />

sämtlichen anderen Herausforderungen<br />

ist die Einschätzung weitgehend stabil<br />

mit dem Vorjahr.<br />

111


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 2:<br />

Die größten Herausforderungen – Veränderungen zum Jahr 2015<br />

Abbildung 3:<br />

Herausforderung durch die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

Erhebliche Herausforderungen, aber auch positive Impulse<br />

durch die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

Während die Flüchtlingsthematik insgesamt nicht an der<br />

Spitze der Herausforderungen liegt, sind die Verwaltungen<br />

doch klar gefordert (vgl. Abbildung 3). Vor allem bei der Zusammenarbeit<br />

mit ehrenamtlichen Helfern (50,6%) sowie<br />

mit gemeinnützigen Organisationen (46,3%), der Haushaltsplanung<br />

(48,2%) und der Personalplanung und -gewinnung<br />

(44,8%) sieht sich rund die Hälfte der befragten Behörden klar<br />

gefordert und unter Druck. Inwieweit die Flüchtlingssituation<br />

eine stärkere Koordination mit anderen Behörden und innerhalb<br />

der eigenen Behörde verlangt, wird sehr unterschiedlich<br />

beurteilt. Im Gegensatz sieht nur ein relativ kleiner Prozentsatz<br />

der befragten Behörden größere Herausforderungen in<br />

Hinblick auf IT-Systeme und Schnittstellen (18,1%) sowie die<br />

allgemeine strategische Ausrichtung (14,0%) der Behörde.<br />

Gleichzeitig wird die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

von den befragten Behördenleitungen<br />

auch als Chance<br />

wahrgenommen, um schon lange bekannte<br />

Herausforderungen anzugehen.<br />

Fast die Hälfte der befragten Behörden<br />

erwartet sich neue Impulse und Verbesserungen<br />

in Hinblick auf die Entwicklung<br />

gemeinsamer behördenübergreifender<br />

IT-Lösungen (47,6%) und eine bessere<br />

Abstimmung von IT-Lösungen im föderalen<br />

System (43,4%) (vgl. Abbildung 4).<br />

Aber auch in Hinblick auf die bessere<br />

inhaltliche Zusammenarbeit im föderalen<br />

System (39,8%), Prozessneugestaltung<br />

(37,7%), IT-Modernisierung (37,1%)<br />

und bessere bereichsübergreifende Zusammenarbeit in der<br />

eigenen Behörde (33,8%) wird die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

von knapp einem Drittel der Befragten als klare Chance gesehen.<br />

Hingegen erwarten die Befragten nur geringe Impulse<br />

in Hinblick auf eine verstärkte Einbeziehung von Zivilgesellschaft<br />

und Privatwirtschaft in die Verwaltungsarbeit (48,6%<br />

erwarten kaum oder keine Impulse bzw. Verbesserungen), die<br />

Finanzierung von föderalen Vorhaben (41,2%) und die Stärkung<br />

der Bürgersicht bei der Verwaltungsarbeit (39,6%).<br />

112


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Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 4:<br />

Impulse und Verbesserungen durch die Flüchtlingssituation<br />

Abbildung 5:<br />

Bereiche, die von ähnlichen Ansätzen wie der Digitalisierung des Asylwesens<br />

profitieren können<br />

Abbildung 6:<br />

Einstellungen zur digitalen Agenda 2014-2017: Die Digitale Agenda...<br />

Es überrascht, dass die Chancen und<br />

Impulse vor allem im Bereich IT und<br />

Digitalisierung verortet werden. Ein<br />

wesentlicher Grund dafür dürfte die<br />

Vorbildwirkung der Digitalisierung des<br />

Asylverfahrens sein, wo es innerhalb<br />

kurzer gelungen ist, durch zentrale Koordination<br />

auf Bundesebene und starke<br />

Kooperation über die Länder hinweg bemerkenswerte<br />

Fortschritte zu erzielen.<br />

Gefragt nach weiteren Bereichen, die<br />

von ähnlichen föderalen Lösungsansätzen<br />

zur Digitalisierung profitieren könnten<br />

(vgl. Abbildung 5), wurden vor allem<br />

das Meldewesen (mit 72,5% klar an der<br />

Spitze), aber auch Sozialwesen, Steuern<br />

und Verkehr genannt. Vergleichsweise<br />

wenig Potential wird hingegen in den Bereichen<br />

Forschung und Landwirtschaft<br />

gesehen.<br />

Aktueller Stand und Zukunft der<br />

Digitalen Agenda 2014-2017<br />

Am 20. August 2014 verabschiedete<br />

das Bundeskabinett mit der Digitalen<br />

Agenda 2014-2017 erstmals ein umfassendes<br />

Programm zur gezielten Digitalisierung<br />

von Staat, Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Nach mehr als der Halbzeit<br />

erlauben die Ergebnisse der aktuellen<br />

Befragung eine erste Zwischenbilanz zu<br />

den bisherigen Auswirkungen der Digitalen<br />

Agenda 2014-2017 auf die öffentliche<br />

Verwaltung. Zentrale Aussagen zur<br />

Digitalen Agenda aus dem letztjährigen<br />

Zukunftspanel wurden in diesem Jahr<br />

erneut abgefragt, um mögliche Veränderungen<br />

zu messen.<br />

Ähnlich wie im Vorjahr wird der Erfolg<br />

der Digitalen Agenda insgesamt relativ<br />

kritisch gesehen (vgl. Abbildung 6).<br />

Hauptkritikpunkte sind das Fehlen konkreter<br />

Handlungsvorgaben und Zielsetzungen<br />

(64,9% Zustimmung), die<br />

ungenügende Koordination im föderalen<br />

System (63,3%) sowie eine fehlende<br />

Finanzierung (62,4%). Gleichzeitig ist<br />

auch ein positiver Trend auszumachen.<br />

So hat sich der Anteil der Behörden, die<br />

bereits einen spürbaren Einfluss der<br />

Agenda auf die eigene Behördenarbeit<br />

sieht, mit 12,0% gegenüber dem Vorjahr<br />

nahezu verdoppelt. Der Anteil der Befragten,<br />

die zustimmen, dass sich durch<br />

die Agenda die digitalen Strukturen der<br />

114


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Verwaltung nachhaltig verbessern werden, ist um 12,4% auf<br />

37,4% angestiegen. In dieses Bild passt auch, dass sich eine<br />

klare Mehrheit der befragten Behörden für eine Fortsetzung<br />

durch eine Nachfolgestrategie ausspricht (47,3% Zustimmung<br />

vs. 14,2% Ablehnung). Tendenziell positiv und besser als in den<br />

Vorjahren eingeschätzt wird auch eine Stärkung des IT-Planungsrats<br />

(36,4% Zustimmung vs. 21,9% Ablehnung).<br />

3. Digitale Verwaltung: Strukturen, Prozesse<br />

& Dienstleistungen<br />

Hoher Stellenwert und Fortschritte in der Umsetzung<br />

Das aktuelle Zukunftspanel <strong>2016</strong> bestätigt wie auch in den<br />

Vorjahren, dass die Weiterentwicklung von E-Government und<br />

Digitalisierung die Arbeit vieler Behörden bestimmt. Der Anteil<br />

der befragten Behörden mit einer eigenen digitalen Strategie<br />

(umgesetzt oder in Umsetzung) ist etwa gegenüber dem Vorjahr<br />

leicht angestiegen und liegt jetzt bei 37,5%.<br />

Gerade auch bei der Online-Bereitstellung von digitalen Angeboten<br />

ist eine hohe Umsetzungsdynamik festzustellen: 15,2%<br />

der befragten Behörden berichten, digitale Angebote bereits<br />

umgesetzt zu haben und bei 61,6% sind Online-Angebote bereits<br />

teilweise umgesetzt (Abbildung 7). In der Planungsphase<br />

zur Realisierung von digitalen Angeboten befinden sich weitere<br />

20,3% der Behörden und lediglich 3,0% planen auch für die<br />

Zukunft nicht, digitale Angebote bereitzustellen.<br />

Die Umsetzung konzentriert sich dabei vor allem auf drei Anwendungsbereiche<br />

(vgl. Abbildung 8): Informationsbereitstellung<br />

(33,3%), Antragstellung und Meldewesen (30,1%) sowie<br />

Online-Dienstleistungen im Bereich Kraftfahrzeuge (z. B. Reservierung<br />

von Wunschkennzeichen) (22,8%). Auch Maßnahmen<br />

im Formularwesen (16,3%) sowie im Terminmanagement<br />

(12,4%) und Beschwerdemanagement (8,4%) wurden von den<br />

Behördenleitungen öfter genannt.<br />

Das deckt sich auch stark mit den Prioritäten der befragten<br />

Behörden. Gefragt nach den wichtigsten Dienstleistungen für<br />

eine Digitalisierung (vgl. Abbildung 9) stehen ebenfalls Kraftfahrzeug<br />

bezogene Dienstlungen (84,8% der Antwortenden<br />

sehen diese als wichtig an), Meldeangelegenheiten (84,3%) sowie<br />

Meldungen im Bereich Gewerbe (79,1%) klar an der Spitze.<br />

Aber auch für die Bereiche Personalausweise und Reisepässe<br />

(67,4%), Geburtsurkunden (54,0%) und Eheurkunden (49,3%)<br />

sieht eine klare Mehrheit der befragten Behördenleitungen<br />

eine hohe Wichtigkeit.<br />

Abbildung 8:<br />

Schwerpunkte bei der Umsetzung von Online Angeboten<br />

Abbildung 9:<br />

Wichtigkeit der Digitalisierung bestimmter Dienstleistungen<br />

Abbildung 7:<br />

Online Bereitstellung von digitalen Angeboten der Behörde<br />

Umsetzungsstand der Digitalisierung in den Behörden:<br />

klare Fortschritte, aber viele Anwendungen erst ansatzweise<br />

umgesetzt<br />

Die notwendigen Rahmenbedingungen für die Umsetzung<br />

von E-Government Anwendungen scheinen in den deutschen<br />

Behörden zunehmend vorhanden zu sein, wie Abbildung 10<br />

zeigt. Ein Online-Zugang an jedem Arbeitsplatz ist mittlerweile<br />

Standard in deutschen Verwaltungen (81,3% gaben an,<br />

dies bereits umgesetzt zu haben) und auch die Möglichkeit<br />

zur Tele-Arbeit oder zum Home-Office ist bereits mehrheitlich<br />

umgesetzt (69,3%). Vergleichsweise weit vorangeschritten sind<br />

auch Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit (umgesetzt<br />

bzw. in Umsetzung in 79,8% der Behörden) sowie zur Sicherstellung<br />

von Schnittstellen zum elektronischen Austausch von<br />

Informationen (51,5%).<br />

115


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 10:<br />

Umsetzungsstand von Rahmenbedingungen der Digitalisierung<br />

Abbildung 11:<br />

Umsetzungsstand von E-Government Anwendungen<br />

Abbildung 12:<br />

Umsetzungsstand digitalisierter Bürger-Kommunikation<br />

Bereits deutlich geringer ist der Umsetzungsstand<br />

bei konkreten E-Government<br />

Anwendungen (vgl. Abbildung 11). Lediglich<br />

drei der abgefragten Anwendungen sind<br />

bisher von der Mehrzahl der Behörden umgesetzt<br />

bzw. in Umsetzung: rechtssichere<br />

E-Mail Kommunikation (DE-Mail; 53,9%),<br />

elektronische Durchführung von Verfahren<br />

zur Vergabe öffentlicher Aufträge (E-Vergabe;<br />

52,0%) sowie die elektronische Akte<br />

und das Scannen von Akten-Eingängen<br />

(56,4%). Etwas fortgeschrittener ist der Umsetzungsstand<br />

auch bei der Digitalisierung<br />

des Rechnungswesens, der elektronischen<br />

Bezahlfunktion (ePayment), der digitalen<br />

Signatur zur Dokumenten-Verifizierung,<br />

der Digitalisierung der Personalverwaltung<br />

sowie dem elektronischen Einreichen von<br />

Nachweisen und Dokumenten (bei etwa<br />

einem Drittel der befragten Behörden in<br />

Umsetzung bzw. bereits umgesetzt). Bei<br />

nahezu allen diesen Anwendungen findet<br />

sich erheblicher Anteil der Behörden allerdings<br />

erst in der Planungsphase (zw. 33,2%<br />

bei der Digitalisierung des Rechnungswesens<br />

und 48,3% bei der digitalen Signatur).<br />

Es ist somit mit einem deutlichen Bedeutungsanstieg<br />

dieser Anwendungen in den<br />

nächsten Jahren zu rechnen. Ein ähnlicher<br />

Bedeutungsanstieg ist auch für Bereiche zu<br />

erwarten, in denen die Umsetzung bisher<br />

nur sehr gering ist und bei lediglich 10% der<br />

befragten Behörden liegt: Anwendungen<br />

für den neuen Personalausweis, mobile<br />

E-Government Anwendungen sowie elektronische<br />

Rechnungen im Auftragswesen.<br />

Sehr gering ist der Umsetzungsgrad bei<br />

Cloud Computing und Big-Data-Anwendungen.<br />

Im Gegensatz zu den anderen Anwendungen<br />

sind diese Anwendungen bei<br />

der Mehrheit der befragten Behörden auch<br />

nicht geplant.<br />

Ähnlich wenig fortgeschritten ist auch die<br />

Umsetzung digitaler Formen der Kommunikation<br />

mit den Bürgern (vgl. Abbildung 12).<br />

Online Diskussionsforen für Bürger (67,7%<br />

gaben an, die Anwendung nicht zu planen)<br />

und Online-Petitionen (79,5%) sind für die<br />

meisten Behörden kein Themen und auch<br />

nicht geplant. Lediglich knapp 10% der befragten<br />

Behörden nutzen diese digitalen<br />

Kanäle bereits. Deutlich weiter fortgeschritten<br />

ist die Verwendung von sozialen Medien<br />

zur Kommunikation mit den Bürgern. Über<br />

ein Drittel der befragten Behörden (35,7%)<br />

116


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Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

hat dies bereits umgesetzt. Gleichzeitig zeigen sich 29,5% der<br />

befragten Behörden sehr skeptisch und planen auch für die<br />

Zukunft keinen Einsatz sozialer Medien.<br />

Eine Vielzahl von Herausforderungen bremst die<br />

Digitalisierung auf Behördenebene<br />

Die relativ schleppende Umsetzung auf Behördenebene trotz<br />

allgemein hoher Priorität der Weiterentwicklung von E-Government<br />

und Maßnahmen der Digitalisierung lässt die Existenz<br />

von Barrieren bzw. Herausforderungen der Umsetzung vermuten.<br />

Konkret danach gefragt, welche Herausforderungen die<br />

Behörden in Hinblick auf die Umsetzung auf Behördenebene<br />

sehen, zeigt sich ein kritisches Bild vieler bremsender Faktoren<br />

(vgl. Abbildung 13). Lediglich der politische Wille wird vergleichsweise<br />

positiv eingeschätzt, aber auch da sieht knapp ein<br />

Drittel der Befragten (34,0%) eine deutliche Herausforderung.<br />

Als zentrale Hindernisse bzw. Herausforderungen werden einerseits<br />

personelle Engpässe gesehen: die Qualifizierung von<br />

Führungskräften und Mitarbeitern in digitalen Kompetenzen<br />

(71,3%) sowie Fachkräftemangel im IT-Bereich (60,6%) betreffen<br />

eine klare Mehrzahl der befragten Behörden. Wie auch im Vorjahr<br />

werden ebenfalls mehrheitlich hohe Herausforderungen<br />

durch Kosten und fehlende Finanzierung (66,4%), datenschutzrechtliche<br />

Anforderungen (62,2%) sowie bei der technischen<br />

Umsetzung (57,6%) gesehen. Aber auch verwaltungsinterne<br />

Faktoren wie Führungskultur und Entscheidungsstruktur der<br />

Behörde (62,2%), Verwaltungskultur der Behörde (57,0%) und<br />

bestehende Verwaltungsstrukturen (46,7%) bremsen die Umsetzung<br />

deutlich. Die Erwartungen und Anforderungen der<br />

Bürger werden in deutlich geringerem Ausmaß als Herausforderung<br />

wahrgenommen.<br />

Prioritäten der Zukunft: Bündelung, Konsolidierung und<br />

einheitliche Serviceportale<br />

Angesichts von Budgetdruck und Einsparungen und der<br />

Notwendigkeit IT-Wissen und Erfahrungen zu teilen und gemeinsame<br />

Lösungen zu entwickeln, rücken Möglichkeiten<br />

der behördenübergreifenden Zusammenarbeit, Bündelung<br />

und Konsolidierung vermehrt in den Vordergrund. Gerade vor<br />

dem Hintergrund, dass sich die Behörden häufig mit weitgehend<br />

idententischen Herausforderungen konfrontiert sehen,<br />

erscheint der Ansatz, bereits bestehende digitale Lösungen<br />

untereinander auszutauschen, naheliegend. Die Umsetzung<br />

einer solchen gemeinsamen Nutzung ist bisher aber erst bei<br />

rund 10% der befragten Behörden erfolgt (vgl. Abbildung 14)<br />

und scheint insgesamt auch auf erhebliche Skepsis zu stoßen.<br />

Ein Großteil der Behörden plant weder digitale Lösungen anderen<br />

Verwaltungen zur Verfügung zu stellen (50,0%), noch die<br />

anderer Verwaltungen zu übernehmen (43,7%).<br />

Abbildung 14:<br />

Bereitschaft zu gemeinsamer Nutzung digitaler Angebote<br />

Abbildung 13:<br />

Herausforderungen der Digitalisierung auf Behördenebene<br />

Deutlich positiver werden hingegen Maßnahmen zur Bündelung<br />

von digitalen Verwaltungsleistungen und der Konsolidierung<br />

von IT-Rechenzenten eingeschätzt. Gefragt nach dem Mehrwert<br />

konkreter Ansätze und Maßnahmen (vgl. Abbildung 15)<br />

bewertet eine klare Mehrheit von 63,8% der Befragten die Bündelung<br />

digitaler Verwaltungsleistungen zu Lebenslagen wie<br />

Geburt oder Zuwanderung als klar positiv. Insgesamt positiv<br />

wird auch der Mehrwert durch eine Konsolidierung (Zusammenlegung)<br />

von IT-Rechenzentren gesehen, allerdings mit<br />

der Einschränkung, dass dies auf kommunaler Ebene (57,1%)<br />

oder Landesebene erfolgt (44,0%). Auch die Bündelung von<br />

IT-Beschaffung, IT-Finanzierung und IT-Controlling in einer<br />

118


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Hand wird mehrheitlich positiv gesehen (49,5%). Weitgehend<br />

skeptisch stehen die befragten Behördenleitungen allerdings<br />

der Einbindung von Bürgern beim Design von digitalen Verwaltungen<br />

gegenüber. Nur knapp 25% der befragten Behördenleitungen<br />

sehen hier einen klaren Nutzen, während 43,3%<br />

keinen Mehrwert sehen.<br />

Abbildung 15:<br />

Erwarteter Mehrwert von Maßnahmen der Bündelung und Konsolidierung<br />

Abbildung 16:<br />

Art des Einsatzes eines Serviceportals<br />

Abbildung 17:<br />

Größter Investitionsbedarf der öffentlichen Hand in den nächsten fünf Jahren<br />

Für das Betreiben öffentlicher IT bieten sich den Behörden in<br />

Deutschland unterschiedliche Rechtsformen an. Am besten<br />

geeignet für dieses Unterfangen erscheint nach Ansicht der Befragten<br />

die rechtsfähige Anstalt öffentlichen Rechts (46,8), gefolgt<br />

von der nicht-rechtsfähigen Verwaltungseinheit (40,1%).<br />

Die privatwirtschaftliche GmbH im gemeinsamen Besitz unterschiedlicher<br />

Gebietskörperschaften (17,1%) und die privatwirtschaftliche<br />

GmbH in 100% Besitz der<br />

Gebietskörperschaft (16,6%) werden bereits<br />

deutlich skeptischer gesehen und lediglich<br />

13,1% erachten öffentlich-private Partnerschaften<br />

als beste Rechtsform.<br />

Für Bürger erleichtern übergreifende Serviceportale,<br />

die mehrere Dienstleistungen<br />

auf einer Plattform bündeln, den Umgang<br />

mit Verwaltungsangelegenheiten. Solche<br />

Serviceportale sollten nach Ansicht der<br />

Hälfte der befragten Führungskräfte idealerweise<br />

auf Landes- (48,2%) und Kommunalebene<br />

(46,8%) implementiert werden.<br />

Nur 21,1 % der Befragten halten eine Implementierung<br />

auf Bundesebene für eine<br />

ideale Lösung. In Hinblick auf den Einsatz<br />

eines Serviceportals findet die Idee eines<br />

umfassenden Dienstleistungsportals, in<br />

dem alle Ablaufschritte vollständig über<br />

das Portal abgewickelt werden, die größte<br />

Zustimmung (61,0%) (vgl. Abbildung 16).<br />

Ein Service-Portal als interoperabler Einstieg<br />

mit direkter Weiterleitung zu den<br />

gewünschten Verwaltungsleistungen befürworten<br />

39,9%. Rund ein Viertel favorisiert<br />

den Ansatz eines Portals, das Informationen<br />

bündelt und Links zu den entsprechenden<br />

Webseiten bereitstellt (24,7%). Fast keine<br />

Behörde sprach sich gegen den Einsatz von<br />

Service-Portalen (0,9%) aus und bestätigt<br />

eine allgemein hohe Akzeptanz des Einsatzes<br />

von Service-Portalen für administrative<br />

Bürgeranliegen.<br />

4. Finanzen: Investitionen,<br />

Effizienz & Transparenz<br />

Klarer Investitionsdruck und steigende<br />

Ausgaben in Folge des hohen Zuzugs von<br />

Flüchtlingen<br />

Trotz klarer Anzeichen eines insgesamt<br />

spürbaren Nachlassens des budgetären<br />

Drucks (vgl. dazu auch Kapitel 2) sehen die<br />

Behördenleitungen weiterhin einen hohen<br />

Investitionsbedarf der öffentlichen Hand.<br />

Feststellbar sind allerdings klare Schwerpunktverschiebungen<br />

gegenüber dem Vorjahr,<br />

die sich vor allem durch die hohe Anzahl<br />

119


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 18:<br />

Voraussichtliche Budgetentwicklung der eigenen Behörde in den nächsten<br />

drei Jahren<br />

Abbildung 19:<br />

Maßnahmen mit dem größten Einsparpotential<br />

den nächsten drei Jahren (vgl. Abbildung<br />

18) erwarten 25,0% der befragten Behördenleitungen<br />

(v. a. auf Ebene der Städte und<br />

Gemeinden) einen substantiellen Budgetanstieg<br />

für die Flüchtlingsaufnahme/-integration<br />

von über 10% sowie ein weiteres<br />

Drittel einen moderaten Budgetanstieg<br />

von 2-10%. Ein moderater Budgetanstieg<br />

von mindestens 2% wird mehrheitlich<br />

auch für die Bereiche Digitalisierung und<br />

E-Government sowie IT-Sicherheit gesehen<br />

(65,2% bzw. 52,5%). Aber auch in sämtlichen<br />

anderen Bereichen wie Nachwuchsrekrutierung,<br />

Personalentwicklung, externe<br />

Beratungsleistungen, IT-Netzwerke und<br />

IT-Ausstattung ist insgesamt mit einem<br />

Budgetanstieg zu rechnen. Interessant ist,<br />

dass v. a. in den Bereichen Nachwuchsrekrutierung<br />

und Personalentwicklung wieder<br />

mit einem klaren Budgetanstieg gerechnet<br />

wird. Und lediglich 11% der Befragten erwarten<br />

einen Rückgang des Budgets für externe<br />

Beratungsleistungen.<br />

aufgenommener Flüchtlinge erklären lassen (vgl. Abbildung<br />

17). Der Investitionsbedarf in Verkehrsinfrastruktur und die digitale<br />

Infrastruktur wird weiterhin als sehr hoch angesehen<br />

(Zustimmung von 52,0% bzw. 49,5%; max. 3 Bereiche konnten<br />

angekreuzt werden), ist allerdings geringer als im Vorjahr und<br />

liegt erstmals hinter dem Bildungsbereich (54,9%), was v.a. in<br />

Hinblick auf erforderliche Bildungsmaßnahmen für die aufgenommenen<br />

Flüchtlinge zu verstehen ist. Hoher Investitionsbedarf<br />

wird auch in Hinblick auf die Aufnahme und Integration<br />

von Flüchtlingen gesehen (49,5%) sowie – allerdings bereits<br />

deutlich weniger – Wohnungsbau (28,4%), Innere Sicherheit<br />

(20,6%) und kommunale Daseinsvorsorge (20,6%), während<br />

traditionelle Bereiche wie Gesundheitswesen, Energieversorgung<br />

oder Arbeitsmarkt klar an Bedeutung verloren haben.<br />

Auch die Budgetentwicklung der befragten Behörden ist stark<br />

durch die Flüchtlingsthematik geprägt. Gefragt nach der voraussichtlichen<br />

Budgetentwicklung der eigenen Behörde in<br />

Klare Erwartung von<br />

Einsparungspotentialen durch die<br />

Digitalisierung<br />

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass<br />

Investitionen und Budgetanstiegs in Digitalisierung<br />

und IT auch klar mit der Erwartung<br />

von mittel- bis langfristig zu erzielenden<br />

Einsparungen verbunden sind. Gefragt nach<br />

den Maßnahmen der digitalen Transformation<br />

mit dem mittel- bis langfristig größten<br />

Einsparungspotential (die drei wichtigsten<br />

konnten angekreuzt werden) liegen elektronische<br />

Akte bzw. Vorgangsbearbeitung<br />

(78,8%) sowie der Ausbau von Online-Angeboten<br />

(54,5%) klar an der Spitze. Standardisierung und die<br />

Konsolidierung von IT-Rechenzentren werden ebenfalls vergleichsweise<br />

positiv gesehen. Kaum bzw. nur ein geringes Einsparungspotential<br />

(Zustimmung unter 10%) wird hingegen bei<br />

Big Data, Cloud Computing oder partnerschaftlichen Modellen<br />

mit IT-Anbietern vermutet.<br />

Unterstützung für Reformen des Haushaltssystems<br />

Obwohl die befragten Führungskräfte der Modernisierung<br />

von Budgetmanagement und Rechnungslegung in Hinblick<br />

auf die eigene Behörde insgesamt keine allzu große Bedeutung<br />

zumessen, werden konkrete Reformvorschläge dennoch<br />

sehr positiv gesehen. Die Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in den Jahren<br />

2013 und 2014 das Haushaltssystem des Bundes eingehend<br />

untersucht und verschiedene Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />

des Budgetsystems in Deutschland gegeben, die<br />

im Rahmen des Zukunftspanels <strong>2016</strong> auch abgefragt wurden<br />

120


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 20:<br />

Zweckmäßigkeit bestimmter Vorschläge zum Haushaltssystem<br />

Abbildung 21:<br />

Zweckmäßigkeit von Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz und Transparenz<br />

von öffentlichen Großprojekten<br />

BER, Elbphilharmonie Hamburg, Neubau<br />

der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes)<br />

und einem entsprechend hohen medialen<br />

Druck, hat in den letzten Jahren die<br />

Frage des Managements von öffentlichen<br />

Großprojekten stark an Aufmerksamkeit<br />

gewonnen. Aufbauend auf den Arbeiten<br />

einer Reformkommission „Bau von Großprojekten“<br />

hat das Bundesministerium für<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur einen<br />

„Aktionsplan Großprojekte“ erarbeitet, der<br />

im Dezember 2015 vom Bundeskabinett<br />

verabschiedet wurde. Die darin vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen werden von den befragten<br />

Behördenleitungen mehrheitlich positiv<br />

beurteilt (vgl. Abbildung 21). Insbesondere<br />

das Abrücken von der Vergabe nach dem<br />

„Billigstkriterium“ findet fast uneingeschränkte<br />

Zustimmung (92,8%). Aber auch<br />

nahezu alle anderen abgefragten Empfehlungen<br />

werden mehrheitlich unterstützt.<br />

Lediglich die Beiziehung externer Experten<br />

wird etwas skeptischer beurteilt (sowohl im<br />

Rahmen von Kompetenzzentren als auch<br />

beim Projektmanagement). Ähnlich wie in<br />

den vergangenen Jahren besteht ein sehr<br />

hoher Vorbehalt bzw. Skepsis unter den<br />

Befragten gegenüber dem Modell öffentlich-privater<br />

Partnerschaften (von 49,7% als<br />

nicht zweckmäßig beurteilt).<br />

5. Arbeitswelt: Lernen, Führen<br />

& Verändern<br />

(vgl. Abbildung 20). Zwei der Empfehlungen werden von einer<br />

großen Mehrheit der Befragten als zweckmäßig erachtet:<br />

eine stärkere Messung und Berücksichtigung von langfristigen<br />

budgetären Risiken (73,7%) sowie die Einführung themenbezogener<br />

Haushaltsanalysen, um bestehende Ausgaben kritisch<br />

zu hinterfragen (international als Spending Reviews diskutiert)<br />

(71,5%). Eine stärkere Ausrichtung des Haushalts auf die Ergebnisse<br />

für die Bürger wird tendenziell ebenfalls noch positiv eingeschätzt<br />

(37,2% Zustimmung vs. 23,3% Ablehnung), während<br />

beim Top-Down Verfahren der Budgetplanung die kritischen<br />

Einschätzungen überwiegen.<br />

Notwendige Maßnahmen für ein verbessertes Management<br />

öffentlicher Großprojekte<br />

Angesichts spektakulärer Kosten- und Terminüberschreitungen<br />

bei aktuellen Großprojekten (z. B. Stuttgart 21, Flughafen<br />

Hohe Relevanz einer zunehmenden<br />

Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

Die Arbeitswelt der öffentlichen Verwaltungen<br />

unterliegt heute wie auch die der<br />

Privatwirtschaft grundlegenden Veränderungen.<br />

Bekannte Beispiele sind die Auswirkungen der Digitalisierung,<br />

der demografische Wandel sowie insbesondere eine<br />

neue Generation von „digital natives“ (vielfach als Generation Y<br />

bezeichnet) mit grundsätzlich anderen Erwartungen an den<br />

Arbeitgeber und Arbeitsplatz der Zukunft. Es überrascht daher<br />

nicht, dass Personalthemen von den Behördenleitungen<br />

mittlerweile als zentrale Herausforderung gesehen werden<br />

(vgl. dazu auch Kapitel 2). Unter dem Label „Arbeit 4.0“ werden<br />

die Herausforderungen eines digitalisierten Arbeitsmarktes<br />

zunehmend auch in der öffentlichen Verwaltung diskutiert.<br />

Die Ergebnisse des Zukunftspanels bestätigen die hohe Relevanz<br />

dieser Herausforderungen und Entwicklungen. Eine<br />

deutliche Mehrheit der befragten Behördenleitungen sieht<br />

die Relevanz bzw. Wichtigkeit folgender Entwicklungen (vgl.<br />

Abbildung 22): Qualifizierung in Hinblick auf digitale Kompetenzen<br />

(79,1%), grundlegend neue Anforderungen an die<br />

121


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 22:<br />

Relevanz bestimmter Entwicklungen zum Thema „Arbeit 4.0“<br />

für die öffentliche Verwaltung<br />

Abbildung 23:<br />

Reaktionen auf Erwartungen der Generation Y an die Arbeitswelt<br />

Führungskräfte (65,8%), verstärkter Wunsch der Mitarbeiter<br />

nach mehr Zeitsouveränität und Work-Life-Balance (64,0%)<br />

oder verstärktes vernetztes Arbeiten mit anderen Organisationen<br />

(56,3%). Eine Abkehr von hierarchischen Strukturen und<br />

hierarchischer Führungskultur wird ebenfalls vielfach gesehen,<br />

allerdings auch von 26,5% der Befragten verneint. Als deutlich<br />

weniger relevant wird die Entwicklung in Richtung neuer Formen<br />

der Mitbestimmung und Beteiligung eingestuft (32,5%<br />

Ablehnung vs. 22,7% Zustimmung). Ganz klar angezweifelt wird<br />

die Möglichkeit bzw. Gefahr eines Jobverlusts durch die Digitalisierung<br />

von Tätigkeiten wie sie etwa für die Privatwirtschaft<br />

diskutiert wird (z. B. die Prognose von Ökonomen der Oxford<br />

Universität, die eine Gefährdung nahezu der Hälfte aller Berufe<br />

durch die Automatisierung / Computerisierung<br />

sehen).<br />

Bisher nur sehr verhaltene Reaktion auf die<br />

Erwartungen der Generation Y<br />

Mit der Generation Y treffen öffentliche Arbeitgeber<br />

heute auf eine zwischen 1980 und<br />

1995 geborene Kohorte von Mitarbeitern mit<br />

teils veränderten Erwartungen an Arbeitsformen<br />

und Arbeitsplatz und mit neuen Vorstellungen<br />

von Führung. Das Zukunftspanel<br />

<strong>2016</strong> zeigt insgesamt, dass die befragen Behörden<br />

auf diese neuen Anforderungen bisher<br />

nur zögerlich reagieren (vgl. Abbildung<br />

23). Lediglich vier der abgefragten Maßnahmen<br />

wurden bereits mehrheitlich umgesetzt<br />

bzw. befinden sich in Umsetzung:<br />

systematische Förderung von Nachwuchsführungskräften<br />

(65,0%), projektbezogene<br />

Formen des Arbeitens (52,8%), Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeitmodelle (51,2%) sowie<br />

schnellere Übertragung von Verantwortung<br />

auf jüngere Mitarbeiter (51,7%). Die meisten<br />

anderen Maßnahmen finden sich erst bei<br />

rund einem Drittel der befragten Behörden<br />

in Umsetzung. Für eine zukünftige deutlich<br />

höhere Dynamik in diesem Bereich spricht<br />

allerdings der relativ hohe Anteil von 14%<br />

bis 35% der Befragten, die solche Maßnahmen<br />

planen. Am höchsten ist der Anteil bei<br />

der Entwicklung von Kompetenzmodellen,<br />

um die Anforderungen an Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte zu spezifizieren sowie eine<br />

Anpassung der Rekrutierungsmaßnahmen<br />

an die spezifischen Anforderungen der Generation<br />

Y. Mehrheitlich abgelehnt bzw.<br />

nicht geplant sind Maßnahmen wie der<br />

erleichterte Wechsel von Führungskräften<br />

zwischen öffentlicher Verwaltung und Privatwirtschaft<br />

(70,8%), die Etablierung neuer<br />

Feedback-Formate (61,4%) oder die stärkere<br />

Rotation von Mitarbeitern in der Behörde<br />

(58,2%).<br />

Gleichberechtigung und Diversitätsmangement als<br />

Daueraufgabe<br />

Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an<br />

Führungspositionen ist für die öffentliche Verwaltung in<br />

Deutschland ebenfalls bereits seit Jahren ein wichtiges Thema.<br />

Die befragten Behördenleitungen sehen einen gewissen Handlungsbedarf<br />

für die eigene Behörde mit zwei Ausnahmen (vgl.<br />

Abbildung 24): das Ziel gleicher Entlohnung von Männern und<br />

Frauen (89,5%) sowie die Verhinderung von Diskriminierung<br />

(80,0%) wird als weitgehend umgesetzt erachtet. In Hinblick<br />

auf Frauen in Leitungspositionen sowie die Beschäftigung von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund sehen 44,5% bzw. 35,4%<br />

122


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Abbildung 24:<br />

Gleichberechtigung und Diversitätsmanagement<br />

Abbildung 25:<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der Mitarbeitermotivation:<br />

Wichtigkeit und Handlungsbedarf<br />

der Befragten klare Defizite. Bei konkreten Maßnahmen für die<br />

eigene Behörde sind die Befragten allerdings deutlich zurückhaltender.<br />

Knapp ein Drittel setzt sich für eine höhere Beschäftigung<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund (32,3%), für<br />

die Förderung von Frauen (27,9%) sowie die Verbesserung der<br />

Vereinbarkeit von Kindern und Karriere (26,8%) aus. Deutlich<br />

kritischer bzw. weitgehend abgelehnt werden hingegen Vorschläge<br />

wie verbindliche Zielvorgaben für die Gleichstellung<br />

(48,2% Ablehnung), die Untersuchung der Entgeltgleichheit<br />

(52,4%) oder die Integration von Diversitätsmanagement in<br />

die Personalarbeit (58,0%).<br />

Vorgesetzten-Feedback und interne<br />

Kommunikation als zentrale Hebel zur<br />

Motivationssteigerung<br />

In den Zukunftspanels der letzten Jahre<br />

wurde die Motivation der Mitarbeiter von<br />

den befragten Behördenleitungen als Bereich<br />

mit dem größten Handlungsbedarf in<br />

Hinblick auf eine erfolgreiche Führung der<br />

Behörde betont. Motivierte Mitarbeiter sind<br />

von zentraler Bedeutung für die Leistungsfähigkeit<br />

einer Behörde und es gilt, dieses<br />

Potential bestmöglich zu nutzen. Sowohl<br />

aus der Praxis als auch Forschung kennt<br />

man unzählige Ansatzpunkte bzw. Maßnahmen,<br />

die sich dafür anbieten. Gefragt nach<br />

der Wichtigkeit solcher Maßnahmen bzw.<br />

Ansatzpunkte, um die Motivation und das<br />

Engagement der Mitarbeiter zu erhöhen<br />

(die befragten Behördenleitungen konnten<br />

die drei wichtigsten ankreuzen) (vgl.<br />

Abbildung 25), stechen zwei Maßnahmen<br />

heraus: regelmäßiges Feedback bzw. Dialog<br />

mit den Vorgesetzten (43,6%) sowie effektive<br />

interne Kommunikation in der Behörde<br />

(42,2%) werden klar am wichtigsten eingeschätzt.<br />

Als relativ wichtig (Zustimmung<br />

von jeweils einem Viertel bis einem Drittel<br />

der Befragten) werden auch noch Möglichkeiten<br />

einer beruflichen Weiterentwicklung,<br />

eine erhöhte Autonomie für die Mitarbeiter,<br />

Arbeitszeitflexibilisierung/Telearbeit sowie<br />

leistungsorientierte Entlohnung erachtet.<br />

Nur ein geringer motivationssteigernder<br />

Effekt wird hingegen bei der Variation von<br />

Aufgaben und Arbeitsinhalten, der Kommunikation<br />

der Wichtigkeit der Aufgabe und<br />

den Werten der Behörde sowie etwas überraschend<br />

auch bei Arbeitsplatzausstattung<br />

und Weiterbildung und Training gesehen.<br />

Gefragt nach dem größten Handlungsbedarf<br />

in der eigenen Behörde stehen die<br />

zwei gleichen Maßnahmen an der Spitze:<br />

sowohl beim Feedback durch Vorgesetzte wie auch der internen<br />

Kommunikation sehen knapp 20% der Befragten den<br />

größten Handlungsbedarf. Die wichtigsten Maßnahmen sind<br />

somit gleichzeitig die Maßnahmen, die noch nicht ausreichend<br />

umgesetzt und vor allem auch ohne wesentliche Zusatzkosten<br />

umzusetzen sind. Weitere Bereiche mit höherem Handlungsbedarf<br />

sind leistungsorientierte Entlohnung, Möglichkeiten der<br />

beruflichen Weiterentwicklung, Stärkung der Handlungsautonomie<br />

der Mitarbeiter sowie Möglichkeiten einer stärkeren<br />

Einbindung und Partizipation.<br />

123


Zukunftspanel Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

6. Zentrale Ergebnisse im Überblick<br />

Digitalisierung, E-Government und eine personelle Neuausrichtung<br />

– auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsthematik<br />

– sind die wichtigsten Herausforderungen der<br />

Zukunft<br />

Die Weiterentwicklung von E-Government und Maßnahmen<br />

der Digitalisierung stehen deutlich an der Spitze der Herausforderungen<br />

mit dem größten Handlungsbedarf für die nächsten<br />

fünf Jahre. Eine hohe Bedeutung wird auch einer demografieorientierten<br />

Personalpolitik und der Attraktivität der öffentlichen<br />

Verwaltung als Arbeitgeber beigemessen, deren Relevanz<br />

gegenüber dem Vorjahr auffallend gestiegen ist. Etwas überraschend<br />

ist die aus Sicht der Behördenleitungen relativ geringe<br />

Bedeutung der Flüchtlingsthematik (lediglich fünftgrößte Herausforderung),<br />

verglichen mit der hohen Präsenz in Politik<br />

und Medien. Allerdings unterscheiden sich die Einschätzungen<br />

deutlich zwischen den Verwaltungsebenen: Vor allem Städte<br />

und Gemeinden sehen in der aktuellen Flüchtlingssituation<br />

eine zentrale Herausforderung, während die Relevanz auf den<br />

anderen Verwaltungsebenen deutlich geringer eingestuft wird.<br />

Erhebliche Herausforderungen, aber auch positive Impulse<br />

durch die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

Auch wenn die Flüchtlingssituation nicht an der Spitze der<br />

Herausforderungen steht, bestätigen die Ergebnisse der Erhebung<br />

doch erhebliche Auswirkungen und einen deutlichen<br />

Druck auf die Verwaltungen. Die größten Herausforderungen<br />

werden in Hinblick auf die erforderliche Zusammenarbeit mit<br />

ehrenamtlichen Helfern, gemeinnützigen Organisationen und<br />

der Privatwirtschaft sowie in den bislang offenen Fragen der<br />

Finanzierung und Rekrutierung neuer Mitarbeiter für Aufgaben<br />

rund um die Flüchtlingssituation wahrgenommen. Gleichzeitig<br />

wird die aktuelle Flüchtlingssituation auch als wichtiger<br />

Impulsgeber insbesondere in Hinblick auf IT-Lösungen und<br />

Digitalisierung sowie eine bessere Zusammenarbeit im föderalen<br />

System gesehen.<br />

Öffentliche Finanzen: Deutlich spürbare budgetäre<br />

Entspannung und gleichzeitig neue Prioritäten durch die<br />

Integration von Flüchtlingen<br />

Die Ergebnisse lassen eine deutliche Entspannung der öffentlichen<br />

Haushalte erkennen. Gegenüber dem Vorjahr haben der<br />

budgetäre Druck sowie die Notwendigkeit von Infrastrukturinvestitionen<br />

deutlich an Bedeutung verloren. Gleichzeitig sehen<br />

die Behörden einen klar ansteigenden Investitionsbedarf in den<br />

Bereichen Bildung, Flüchtlingsbetreuung, Wohnungsbau und<br />

Innere Sicherheit. Für die nächsten fünf Jahre wird mehrheitlich<br />

auch mit steigenden Ausgaben, sowohl für Maßnahmen der<br />

Flüchtlingsaufnahme/-integration als auch für Digitalisierung<br />

und E-Government, gerechnet. Letztere sind klar verknüpft<br />

mit der Erwartung von mittel- bis langfristigen Einsparungen<br />

durch die elektronische Vorgangsbearbeitung sowie den Ausbau<br />

von Online-Angeboten für Verwaltungsdienstleistungen.<br />

Digitale Agenda: Zunehmend positive Auswirkungen und<br />

Wunsch nach einer Nachfolgestrategie mit mehr Biss<br />

Die Digitale Agenda wird ähnlich wie im Vorjahr insgesamt<br />

kritisch beurteilt, was vor allem auf den geringen Konkretisierungsgrad,<br />

die mangelnde Finanzierung und die ungenügende<br />

Koordination im föderalen System zurückzuführen ist. Gleichzeitig<br />

hat sich der Anteil der Behörden, die durch die Agenda<br />

bereits einen spürbaren Einfluss auf die Arbeit ihrer Behörde<br />

wahrnehmen und eine nachhaltige Verbesserung der digitalen<br />

Strukturen der Verwaltung erwarten, gegenüber dem Vorjahr<br />

verdoppelt. Auch die Fortsetzung der Digitalen Agenda im<br />

kommenden Jahr durch eine Nachfolgestrategie findet eine<br />

deutliche Zustimmung. Zentrale Parameter sollten dann aber<br />

konkretere Handlungsvorgaben/Zielsetzungen, eine stärkere föderale<br />

Koordination, bessere Finanzierung sowie mehr Ressourcen<br />

und Regelungskompetenzen für den IT-Planungsrat sein.<br />

Weiterhin nur zögerliche Umsetzung von E-Government und<br />

Digitalisierung gebremst durch vielfältige Herausforderungen<br />

Die Weiterentwicklung von E-Government und Digitalisierung<br />

hat bei den meisten Behörden mittlerweile einen hohen<br />

Stellenwert. Fortschritte lassen sich in Hinblick auf die Entwicklung<br />

eigener Strategien, die Umsetzung von Online-Angeboten<br />

digitaler Verwaltungsleistungen, auf Maßnahmen<br />

zur IT-Sicherheit oder die Einführung digitaler Arbeitsplätze<br />

feststellen. Besonders wichtig erscheint die Digitalisierung von<br />

Verwaltungsleistungen im Bereich Kfz, Meldewesen, bei der<br />

Gewerbe-An/Abmeldung sowie allgemein bei der Informationsbereitstellung.<br />

Gleichzeitig ist der Umsetzungsstand von<br />

E-Government Anwendungen insgesamt noch relativ gering.<br />

Lediglich rechtssichere E-Mail Kommunikation (DE-Mail), elektronische<br />

Durchführung von Verfahren zur Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge (E-Vergabe) sowie die elektronische Akte und das<br />

Scannen von Akteneingängen sind in der Umsetzung relativ<br />

weit fortgeschritten. Die Digitalisierung des Rechnungswesens<br />

und der Personalverwaltung, die elektronische Bezahlfunktion<br />

(ePayment), die digitale Signatur zur Dokumenten-Verifizierung,<br />

das elektronische Einreichen von Nachweisen und<br />

Dokumenten, Anwendungen für den elektronischen Personalausweis<br />

oder im Bereich Mobile Government sind vielfach<br />

in der Planungsphase und lassen einen Bedeutungsanstieg in<br />

den nächsten Jahren erwarten. Big Data und Cloud Computing<br />

stoßen weiterhin auf große Skepsis und sind mehrheitlich<br />

nicht geplant. Deutliche Zustimmung findet sich hingegen für<br />

eine Bündelung von digitalen Verwaltungsleistungen nach Lebenslagen,<br />

für eine Konsolidierung bzw. Zusammenlegung von<br />

Rechenzentren (v. a. auf kommunaler bzw. Landesebene) sowie<br />

für die Entwicklung von Serviceportalen, die dem Bürger den<br />

Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen ermöglichen. Die<br />

trotz allgemein hoher Priorität relativ schleppende Umsetzung<br />

von Maßnahmen der Digitalisierung auf Behördenebene und<br />

Weiterentwicklungen im E-Government lässt sich v. a. durch<br />

eine Vielzahl von Herausforderungen erklären. Die Behördenleitungen<br />

sehen als zentrale Hindernisse personelle Engpässe<br />

(digitale Qualifizierung der Mitarbeiter und Fachkräftemangel<br />

im IT-Bereich), hohe Kosten und fehlende Finanzierung, daten-<br />

124


schutzrechtliche Anforderungen, aber vor allem auch verwaltungsinterne<br />

Faktoren wie Führungskultur und Entscheidungsstruktur der<br />

Behörde sowie die bestehenden Verwaltungsstrukturen. Auffallend<br />

ist auch die vergleichsweise geringe Bereitschaft der Behörden, digitale<br />

Angebote mit anderen Behörden zu teilen bzw. Angebote anderer<br />

Verwaltungen zu übernehmen sowie generell mit anderen Behörden<br />

zu kooperieren.<br />

Anliegen und Einbindung der Bürger hat für die<br />

Behördenleitungen nur geringe Priorität<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren verhärtet sich der Eindruck,<br />

dass der Bürger insgesamt, vor allem aber bei der Digitalisierung,<br />

für die Verwaltungen nicht im Vordergrund steht. Eine vermehrte<br />

Beteiligung und Einbindung von Bürgern, der Transparenzdruck gegenüber<br />

Bürgern, Medien und sozialen Netzen sowie die Umsetzung<br />

von Open-Data-Vorhaben werden nur von relativ wenigen Behörden<br />

als zentrale Herausforderungen wahrgenommen. Gleichzeitig zeigt<br />

sich eine hohe Skepsis gegenüber der stärkeren Einbindung von Bürgern<br />

beim Design von digitalen Verwaltungsleistungen. Auch der<br />

Auf- und Ausbau digitaler Kommunikationskanäle mit den Bürgern<br />

(z.B. Diskussionsforen, Online-Petitionen) ist bislang wenig vorangeschritten.<br />

Im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingssituation<br />

wird die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern und zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen zwar als Herausforderung gesehen,<br />

aber nicht als Chance verstanden.<br />

Anforderungen an eine digitalisierte Arbeitswelt erkannt, aber<br />

erst ansatzweise umgesetzt<br />

Die geänderten Anforderungen an eine digitalisierte Arbeitswelt und<br />

der demografische Wandel stellen gerade auch die Personalarbeit<br />

der öffentlichen Verwaltungen vor erhebliche Herausforderungen.<br />

Insbesondere die vermehrte Qualifizierung in Hinblick auf digitale<br />

Kompetenzen, grundlegend neue Anforderungen an die Führungskräfte,<br />

der verstärkte Wunsch der Mitarbeiter nach mehr Zeitsouveränität<br />

und Work-Life-Balance sowie das verstärkt vernetzte Arbeiten<br />

mit anderen Organisationen sind heute von großer Wichtigkeit und<br />

prägen die Personalarbeit der Zukunft. Auf die Anforderungen einer<br />

neuen Generation von Arbeitskräften reagieren die befragten Behörden<br />

bisher allerdings nur zögerlich. Die systematische Förderung<br />

von Nachwuchsführungskräften, projektbezogene Formen des Arbeitens,<br />

die Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle sowie die schnellere<br />

Übertragung von Verantwortung auf jüngere Mitarbeiter stehen<br />

bisher im Vordergrund. In den nächsten Jahren werden vor allem<br />

Maßnahmen wie die Entwicklung von Kompetenzmodellen, um die<br />

Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte zu spezifizieren,<br />

sowie eine Anpassung der Rekrutierungsmaßnahmen an die spezifischen<br />

Anforderungen der Generation Y an Bedeutung gewinnen. Zur<br />

Steigerung der Mitarbeitermotivation stechen aus Sicht der Behördenleitungen<br />

zwei Maßnahmen hervor: regelmäßiges Feedback bzw.<br />

Dialog mit den Vorgesetzten sowie effektive interne Kommunikation<br />

in der Behörde. Gleichzeitig wird bei diesen Maßnahmen der höchste<br />

Handlungsbedarf gesehen. Weiterer Handlungsbedarf besteht in<br />

den Bereichen leistungsorientierte Entlohnung, Möglichkeiten der<br />

beruflichen Weiterentwicklung, Stärkung der Handlungsautonomie<br />

der Mitarbeiter sowie Möglichkeiten einer stärkeren Einbindung und<br />

Partizipation.<br />

Kontakt:<br />

Wegweiser GmbH Berlin<br />

Research & Strategy<br />

Novalisstraße 7, 10115 Berlin<br />

Tel.: 030 / 28 48 81–0<br />

Fax: 030 / 28 48 81–11<br />

www.wegweiser.de<br />

Oliver Lorenz,<br />

Geschäftsführer<br />

E-Mail: oliver.lorenz@<br />

wegweiser.de<br />

Hertie School of Governance<br />

Friedrichstaße 180<br />

10117 Berlin<br />

www.hertie-school.org<br />

Tel.: 030 / 259 219–201<br />

Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid,<br />

Professor of Public and<br />

Financial Management<br />

E-Mail: hammerschmid@<br />

hertie-school.org<br />

Projektleitung:<br />

Prof. Dr. Gerhard<br />

Hammerschmid<br />

Projektteam:<br />

Oliver Lorenz,<br />

Matthias Canzler,<br />

Lorenz Löffler<br />

Unterstützung der Studie durch:<br />

125


S. Hofschlaeger / pixelio.de<br />

IV.<br />

Sonderteil<br />

Wie die Digitalisierung und<br />

Prozessoptimierung zur Bewältigung<br />

der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

127


Heinrich Rentmeister<br />

Partner und Managing Director,<br />

The Boston Consulting Group GmbH, Public Sector<br />

Karin Schetelig<br />

Projektleiterin, The Boston Consulting Group GmbH<br />

Patrick Bauer<br />

Principal, The Boston Consulting Group GmbH<br />

Y Die Flüchtlingskrise – ein Stresstest für die<br />

öffentliche Verwaltung<br />

Sieben Monate sind seit der Verschärfung der Flüchtlingskrise<br />

vergangen: Im September 2015 stieg die Zahl der monatlichen<br />

Registrierungen sprunghaft von 100.000 auf 164.000 an. Über<br />

1,2 Millionen Flüchtlinge sind im Jahr 2015 nach Deutschland<br />

gekommen. Auch wenn der Zustrom aktuell vorläufig abgenommen<br />

hat: die Flüchtlingskrise bleibt eine große Herausforderung<br />

für die gesamte Gesellschaft, aber vor allem auch ein<br />

akuter Stresstest für die Institutionen des öffentlichen Sektors.<br />

Schon die Erstaufnahme und Unterbringung dieser Anzahl<br />

an Menschen ist eine enorme Herausforderung – die Integration<br />

in das deutsche Schulsystem, in den Ausbildungs- und<br />

Arbeitsmarkt eine Mammutaufgabe. Für das Jahr <strong>2016</strong> alleine<br />

werden 300.000 zusätzliche Schüler an deutschen Schulen und<br />

380.000 Menschen auf der Suche nach Arbeit prognostiziert.<br />

Der öffentliche Sektor in Deutschland reagiert jedoch schwerfällig.<br />

Das System zeigt genau an jenen Punkten Schwächen, die<br />

im Normalbetrieb seine Stärke ausmachen: seine klare Struktur<br />

in Verantwortlichkeiten, seine Stabilität und sein Perfektionismus.<br />

Lange Jahre sorgte eben dieses System in der Bundesrepublik<br />

für wirtschaftliche und soziale Stärke, indem es klare<br />

Regeln und Strukturen vorgab.<br />

Die Vorteile eines solchen Systems liegen auf der Hand. Stabile<br />

Strukturen gewährleisten Sicherheit, Verlässlichkeit und<br />

Gerechtigkeit. Zudem führen sie mit einer an Zuständigkeiten<br />

ausgerichteten Arbeitsteilung zu einer Organisation, in der<br />

bewährte Denkweisen größere Effizienz versprechen. So hat<br />

sich zum Beispiel der deutsche Arbeitsmarkt mit seinem straff<br />

reglementierten Ausbildungssystem weltweit den Ruf erstklassiger<br />

Qualität erworben.<br />

Auf der anderen Seite vermag ein solches System auf disruptive<br />

Veränderungen nicht adäquat zu reagieren. Es fehlt an Flexibilität<br />

und Agilität, aber auch am Willen zum Pragmatismus<br />

und am Mut, ein mögliches Scheitern in Kauf zu nehmen. Für<br />

Probleme, welche außerhalb der Regelwerke der deutschen<br />

Bürokratie und Behördenlogik liegen, gibt es seit Jahren keine<br />

zufriedenstellenden Lösungen – das gilt beispielsweise für die<br />

sich verfestigende Langzeitarbeitslosigkeit, für deren Bewältigung<br />

zahlreiche Akteure effektiv zusammenwirken müssten.<br />

Und auch in der Flüchtlingskrise werden vor allem dort punktuelle<br />

Erfolge erzielt, wo bestehende Strukturen überwunden<br />

und Regeln flexibilisiert werden, wo Pragmatismus über der<br />

Angst vor Fehlern steht, wo Kooperation und damit verbundene<br />

Risiken bewusst gesucht wurden.<br />

Während die Zivilgesellschaft rasch mit einem bewundernswerten<br />

Engagement reagiert hat, bewegt sich das System<br />

öffentlicher Institutionen eher langsam. Zuständigkeiten, Regeln,<br />

komplexe (föderale) Strukturen behindern schnelle Lösungsfindung<br />

im Interesse der Menschen – sowohl derjenigen<br />

in Deutschland wie auch jener, die zu uns kommen. Während<br />

in einigen Regionen die Turnhallen zeitweise aus allen Nähten<br />

platzten, standen und stehen in anderen Teilen der Republik<br />

komplett ausgestattete Unterkünfte leer.<br />

Wie können die öffentlichen Systeme zukunftsfähiger gemacht<br />

werden?<br />

Mehrere Ansätze können öffentlichen Institutionen helfen,<br />

die heutigen Herausforderungen zu meistern und zugleich<br />

gestärkt für die Zukunft daraus hervorzugehen. Die gegenwärtigen<br />

Aufgaben sind eine Belastung, bieten aber auch die<br />

Chance auf eine Reform, welche unser öffentliches System<br />

zukunftsfähiger machen kann.<br />

Erfolgreiches Agieren im Ökosystem<br />

Die Rollen von öffentlichen Institutionen verändern sich nachhaltig.<br />

Was in der Wirtschaft schon selbstverständlich ist, muss<br />

im öffentlichen Sektor noch wachsen: Zusammenarbeit und Arbeitsteilung<br />

mit einem gemeinsamen Ziel. Im Falle der Flüchtlingskrise<br />

heißt dies: behördenübergreifende Kooperation von<br />

Anfang bis Ende des Integrationsprozesses, geleitet von einer<br />

128


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

klaren strategischen Vorstellung, wie ein Ökosystem aussehen<br />

kann, in dem die Aufgaben und Ziele in arbeitsteiliger Zusammenarbeit<br />

je nach Kompetenz verteilt und so besser erreicht<br />

werden können. Ausgehend von Industriebeispielen muss das<br />

Ökosystem gestaltet werden: Wo soll die Arbeitsteilung greifen?<br />

Wer hat welche Rolle? Welche Vorgaben sind erforderlich?<br />

Wo helfen Standards, wo Zertifizierung, und wo sind einfach<br />

nur die richtigen Anreize vonnöten?<br />

Mut zur Flexibilität<br />

Die Leitplanken des deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes<br />

sind ein Beispiel für ein System in Deutschland, das weltweit<br />

den Ruf von Qualität und Verlässlichkeit hat. Jetzt braucht es<br />

jedoch Mut zur Veränderung. Systeme dürfen nicht verharren,<br />

sie müssen zukunfts- und krisenfähig gemacht werden. So sind<br />

modulare Weiterqualifizierung, neuartige Ausbildungskonzepte<br />

und digitale Angebote Grundlage für eine schnelle und<br />

flexible Integration.<br />

Privatwirtschaft, Wissenschaft und gemeinnützige Projekte<br />

haben diesen Zusammenhang längst erkannt. Auf die spezifischen<br />

Anforderungen von Flüchtlingen zugeschnitten, plant<br />

die Kiron University in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen<br />

kostenlos Online-Abschlüsse anzubieten. Ein weiteres Beispiel<br />

ist das Berliner Airbnb-Pendant „Flüchtlinge Willkommen“, welches<br />

von Privatpersonen angebotene Unterkünfte schnell und<br />

unkompliziert für Flüchtlinge bereitstellt. Und auch in anderen<br />

Bereichen des öffentlichen Sektors gibt es unzählige Lösungsvorschläge<br />

aus innovativen Jungunternehmen.<br />

Transparenz und effiziente Nutzung von Daten<br />

Kundenorientierte Big-Data-Nutzung ist in der Privatwirtschaft<br />

längst an der Tagesordnung. Big Data und moderne Analytik<br />

hätten auch in der Flüchtlingskrise großen Mehrwert schaffen<br />

können: beispielsweise durch die Simulation von konkretem<br />

Unterstützungsbedarf bei der Unterbringung von Flüchtlingen.<br />

In Deutschland wird jedoch oft der berechtigte Wunsch<br />

nach Datenschutz zum Totschlagargument statt konstruktiv<br />

zu prüfen, was auch mit hohen Datenschutzansprüchen vereinbar<br />

ist. Andere Länder machen es uns vor: So wird in den USA<br />

beispielsweise für Haftentlassungen ein Algorithmus verwendet,<br />

der berechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass<br />

Ex-Häftlinge wieder straffällig werden. Ein weiteres Beispiel<br />

zeigt, wie mit analytischen Rechenmodellen der Ausbruch<br />

von Denguefieber und Malaria vorhergesagt werden kann.<br />

in den existierenden organisatorischen Strukturen nicht verwirklichen<br />

lassen. Fehlertoleranz, schnelles Innovationstempo,<br />

effektive und agile Entscheidungsprozesse sowie der Mut zur<br />

Planänderung sind maßgebend für erfolgreiche, rasche und<br />

realitätsnahe Veränderungen. Eine IT-Abteilung, welche für<br />

die nächsten Jahre keine neuen Projekte annehmen kann, ist<br />

nicht in der Lage, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.<br />

Wenn Entscheidungen über zeitkritische Projekte viele<br />

Monate dauern, erstickt das jeden Ansatz zu mehr Flexibilität<br />

und Innovation im Keim.<br />

Moderne Software- und Produktentwicklung macht vor, wie es<br />

gehen kann. Agiles Management und Rapid Prototyping sind<br />

Beispiele, wie Organisationen schnell neue Ansätze ausprobieren<br />

und so besser auf Veränderungen reagieren können. Eine<br />

gewisse Fehlertoleranz und der Verzicht auf Perfektionismus<br />

werden hier bewusst zugunsten von Geschwindigkeit und Innovation<br />

in Kauf genommen.<br />

Es muss sich jetzt zeigen, wie agil und veränderungsfähig das<br />

deutsche System ist, denn wir benötigen gesellschaftlichen<br />

Wandel mit erheblichem Tempo und müssen uns von Perfektionismus,<br />

Vorhersehbarkeit und fixen Regeln verabschieden.<br />

Die Kombination der Stärken des öffentlichen Sektors mit der<br />

erforderlichen Fähigkeit, unter Unsicherheit flexibel und innovativ<br />

zu agieren, ist die Herausforderung, vor der das System<br />

heute steht. Aber genau dies kann den gesamten Sektor jetzt<br />

zukunftsfähiger machen. „Aus der Krise lernen“ ist richtig, aber<br />

nur, wenn ernsthaft Neuland betreten wird und bisher gültige<br />

Leitplanken auch radikal in Frage gestellt werden.<br />

Die Flüchtlingskrise hat den öffentlichen Sektor bereits einiges<br />

gelehrt und ihm gezeigt, dass dieser sich Flexibilität nicht<br />

verschließen darf. Nur durch das Erkennen und Annehmen von<br />

Krisen als Chancen und durch agiles und adäquates Reagieren<br />

kann sichergestellt werden, dass Deutschland weiterhin ein<br />

international anerkanntes Beispiel für wirtschaftlichen Erfolg<br />

und hohe Lebensqualität bleibt.<br />

Agile Strukturen<br />

Ideen und Inspirationen aus anderen Bereichen gibt es viele –<br />

nun stellt sich die Frage, wie diese bei den aktuellen Herausforderungen<br />

der Flüchtlingskrise umgesetzt werden können. Bei<br />

unseren Kunden sehen wir exzellente Ideen, stehen aber oft<br />

gleichzeitig vor der ernüchternden Gewissheit, dass sich diese<br />

The Boston Consulting<br />

Group GmbH<br />

Schützenstraße 40<br />

10117 Berlin<br />

E-Mail:<br />

rentmeister.heinrich@bcg.com<br />

Web: www.bcg.de<br />

129


Solveigh Hieronimus<br />

Partnerin, McKinsey & Company<br />

Y Integriertes Flüchtlingsmanagement:<br />

Wie „Wir schaffen das“ in der Praxis gelingen kann<br />

Im Spätsommer 2015 reisten innerhalb eines Quartals so viele<br />

Flüchtlinge nach Deutschland wie zuvor in einem ganzen Jahr.<br />

Für die zuständigen Behörden eine Riesenaufgabe: Es mangelte<br />

an zuverlässigen Informationen, wer diese Menschen waren<br />

und wo sie sich genau aufhielten. Zudem war das Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als zuständige Behörde<br />

weder personell noch technisch für die große Menge neuer<br />

Asylanträge gerüstet, die es zu bearbeiten galt.<br />

Blickt man heute auf die Situation im vergangenen Jahr zurück,<br />

lässt sich feststellen: Die deutschen Behörden haben gemeinsam<br />

einen Kraftakt geleistet. Wie ist die Situation heute?<br />

> > Informationen & Transparenz: Im Rahmen des integrierten<br />

Flüchtlingsmanagements lässt sich inzwischen sehr genau sagen,<br />

wie viele Menschen tatsächlich seit dem Spätsommer 2015<br />

nach Deutschland eingereist sind und wer es heute tut, wo<br />

sie und die Menschen vor ihnen in ihren Asylverfahren stehen<br />

und wann sie ggf. mit entsprechenden Integrationsmaßnahmen<br />

versorgt werden müssen. Dank eindeutiger biometrischer<br />

Identifikation, einem einheitlichen Stammdatensatz<br />

und einer besseren Vernetzung aller zuständigen Behörden<br />

herrscht nun auch mehr Klarheit darüber, wer sich wo im<br />

Land aufhält.<br />

> > Prozess: Seit Oktober 2015 wurde der Gesamtprozess in der<br />

Administration von Flüchtlingen quasi neu aufgesetzt – vor<br />

allem, was die Registrierung von Neuankömmlingen und das<br />

effiziente Durchführen von Asylverfahren in den neuen, so<br />

genannten Ankunftszentren angeht. Dort erledigen vielerorts<br />

Bundes- und Landesmitarbeiter gemeinsam alle relevanten<br />

Aufgaben ohne lange Wartezeiten und „unter einem Dach“.<br />

Dafür wurden Abläufe (erkennungsdienstliche Behandlung<br />

inkl. Sicherheitsprüfung, medizinische Untersuchung,<br />

Antragstellung, Anhörung und Bescheiderstellung) genau<br />

geplant und aufeinander abgestimmt sowie die Zahl der<br />

dafür benötigten Fachkräfte (Entscheider, Bürosachbearbeiter,<br />

Übersetzer) personell aufgestockt und die Arbeitsab-<br />

läufe effizienter aufeinander abgestimmt. Auf diese Weise<br />

kann heute für ca. 50 Prozent der Fälle schon innerhalb von<br />

48 Stunden nach Ankunft des Flüchtlings bzw. dessen<br />

Zuleitung in ein Ankunftszentrum über seinen Asylantrag<br />

entschieden werden – statt wie bisher nach durchschnittlich<br />

5,3 Monaten. Diese Art der Verfahrensbeschleunigung<br />

ist nicht nur eine große finanzielle Entlastung<br />

für Deutschland in Milliardenhöhe, sondern entlastet<br />

auch die Menschen, die vorher manchmal sogar bis zu<br />

18 Monate auf die Entscheidung ihrer Verfahren warten und<br />

somit in verunsichernden Umständen leben mussten. 18<br />

der aktuell geplanten 23 Ankunftszentren arbeiten bereits<br />

bundesweit nach diesem System, bis zum Herbst sollen die<br />

übrigen folgen.<br />

Ist die Hauptaufgabe der Behörden damit erledigt? Können wir<br />

uns nun wieder anderen Themen und Problemen zuwenden?<br />

Keineswegs. Denn wenn man genau hinsieht, ist heute sogar<br />

mehr zu tun als 2015: Rechnet man den Rückstand aus noch nicht<br />

abgeschlossenen und noch nicht einmal begonnenen Verfahren<br />

sowie die prognostizierte Zahl der Neuzugänge in <strong>2016</strong> – trotz<br />

aktuell gesunkener Zahlen – zusammen, erwarten in diesem<br />

Jahr weiterhin rund 1 Million Menschen eine Entscheidung über<br />

ihre Asylanträge – und damit bei aktuellen Schutzquoten nach<br />

Herkunftsland voraussichtlich rund 700.000 davon eine Positive.<br />

Und damit sind wir bei den wirklich großen Aufgaben. Denn so<br />

wichtig eine genaue Registrierung und effiziente Asylverfahren<br />

sind – entscheidend ist doch, wie gut sich die anerkannten Asylberechtigten<br />

in Deutschland integrieren können. Was bedeutet<br />

diese Integration konkret – für Bund, Länder und Gemeinden,<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft? In diesem Zusammenhang<br />

gibt es vor allem zwei Handlungsfelder:<br />

130


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

> > Arbeitsmarktintegration. Von den voraussichtlich 700.000<br />

positiv Beschiedenen wird wahrscheinlich kurzfristig mehr<br />

als die Hälfte – überwiegend junge Menschen – dem Arbeitsmarkt<br />

zur Verfügung stehen. Auch wenn einheitlich erhobene<br />

Zahlen nur bedingt zur Verfügung stehen, ist davon<br />

auszugehen, dass die Bildungshintergründe der Flüchtlinge<br />

sehr unterschiedlich sind: Erste Zahlen lassen darauf schließen,<br />

dass weniger als zehn Prozent Akademiker sind, etwa<br />

weitere zehn Prozent haben eine Qualifikation, die mit einem<br />

deutschen Lehrberuf vergleichbar ist. Viele sind aber<br />

auch ohne jede formale Bildung, schulisch wie beruflich.<br />

Daher gilt es, unterschiedliche Pfade zur Arbeitsmarktintegration<br />

zu definieren und auch bewusst zu segmentieren:<br />

für die einen die längerfristige Ausbildung zur Fachkraft mit<br />

höherer Wertschöpfung, aber auch geringeren Erfolgsquoten<br />

(Abbrüche), für die anderen ein direkter Einsatz als Helfer<br />

mit dem Vorteil, unmittelbar wirtschaftlich selbstständig zu<br />

werden und in das beruflich-gesellschaftliche Umfeld einzumünden<br />

– gepaart mit modularen Qualifizierungsangeboten<br />

zur beruflichen Weiterentwicklung. Hierbei kommt es in jedem<br />

Fall darauf an, gemeinsam mit den Arbeitgebern neue,<br />

pragmatische Lösungen für den Berufseinstieg zu finden.<br />

Beispielsweise könnte ein „Kompetenzpass“, d. h. ein skalierbares<br />

Erfassungssystem zu fachlichen, sprachlichen und<br />

überfachlichen Kompetenzen es ermöglichen, Stärken von<br />

Asylberechtigten zu identifizieren, sie gezielt weiterzubilden<br />

und schnell in geeignete Arbeitsstellen oder Praktika zu vermitteln.<br />

In „Schnupperpraktika" können sowohl Arbeitgeber<br />

als auch die Asylberechtigten selbst, diese Kompetenzen dann<br />

iterativ validieren und weiterentwickeln.<br />

> > Bildung als Chance. Gut ein Drittel der Menschen mit voraussichtlich<br />

positivem Asylentscheid ist jünger als 18 Jahre.<br />

Um diesen rund 200.000 Kindern und jungen Erwachsenen<br />

die Chance auf Bildung und damit eine zukünftige gesellschaftliche<br />

Teilhabe zu ermöglichen, müssen noch in diesem<br />

Jahr 50.000 neue Kindergartenplätze geschaffen, rund 8.000<br />

zusätzliche Schulklassen eingerichtet und etwa 12.000 neue<br />

Lehrer eingestellt werden. Zum Vergleich: Seit Einführung<br />

des Rechtsanspruches auf Tagesbetreuung in 2013 wurden<br />

durchschnittlich ungefähr 45.000 neue Kindergartenplätze<br />

pro Jahr geschaffen. Es ist also Eile geboten und es sind wieder<br />

pragmatische Lösungen gefragt. Denn es genügt beispielsweise<br />

nicht, pensionierte Lehrer zu „reaktivieren“ – selbst<br />

wenn dies in großer Zahl gelänge. Das gilt um so mehr, als<br />

sich die Anforderungen noch vervielfachen, wenn als Teil des<br />

prognostizierten Familiennachzugs bis Ende 2018 tatsächlich<br />

weitere 600.000 Kinder hinzukommen. Dann wären zusätzlich<br />

noch einmal 130.000 Kindergartenplätze und 10.000<br />

Schulklassen notwendig. Damit die Arbeit auf diesen zwei<br />

Handlungsfeldern – Arbeitsmarktintegration und Bildung –<br />

gelingen kann, ist eine Voraussetzung zentral: Alle Flüchtlinge<br />

sollten schnellstmöglich gut Deutsch lernen, d. h. nach der<br />

sechsstufigen Bewertung des Goethe-Instituts zumindest<br />

das vierthöchste Sprachniveau (B1) erreichen. Noch in diesem<br />

Jahr müssen daher Sprachkurse für rund 550.000 Menschen<br />

bereitgestellt werden. Mit traditionellen Integrationskursen<br />

alleine wird das vermutlich nicht gelingen, vielmehr sollten<br />

je nach Zielgruppe unterschiedliche Formate und Kanäle genutzt<br />

werden (Schulunterricht, Online-Formate etc.). Und:<br />

Der Spracherwerb darf für die Flüchtlinge nicht optional sein:<br />

Alle sollen teilnehmen. Um hierbei keine der ohnehin schon<br />

knappen Ressourcen zu verschwenden, müssen die Maßnahmen<br />

z. B. nach Startzeitpunkten und Belegquoten effizient<br />

und verbindlich gesteuert werden.<br />

Alle diese Zahlen und Vergleiche zeigen, dass Deutschland<br />

tatsächlich vor einer großen Aufgabe steht. Bei deren Bewältigung<br />

kann ein ressortübergreifendes nationales Integrationsprogramm<br />

helfen, das in allen relevanten Handlungsfeldern<br />

(Arbeit und Bildung, aber auch Unterbringung, Gesundheit<br />

und gesellschaftliche Teilhabe) klare Ziele, Vorgehensweisen<br />

und Meilensteine definiert und dessen Umsetzung anhand<br />

von nationalen Kennzahlen auch gemessen werden kann. Damit<br />

ein solches nationales Integrationsprogramm erfolgreich<br />

sein kann, müssen alle Beteiligten pragmatisch anpacken und<br />

intensiv zusammenarbeiten: Bund (z. B. Bundesministerien,<br />

BAMF, Bundesagentur für Arbeit), Länder (z. B. Kultusminister)<br />

und Kommunen (z. B. Deutscher Städte- und Landkreistag),<br />

Wirtschaftsverbände und einzelne Unternehmen, Sozialverbände,<br />

Vereine und engagierte Bürger. Sie alle sollten sich in<br />

einem gemeinsamen, themenübergreifenden Handlungsprogramm<br />

konkrete Ziele setzen, Verantwortlichkeiten festlegen,<br />

Fortschritte transparent messen und Nachhaltigkeit der Maßnahmen<br />

sicherstellen. Dann wird „Wir schaffen das“ besonders<br />

im Bereich Integration tatsächlich Realität – daran müssen wir<br />

uns als Gesellschaft messen lassen.<br />

McKinsey & Company, Inc.<br />

Sophienstrasse 26<br />

80333 München<br />

Tel.: +49 89 / 5594-8050<br />

Fax: +49 89 / 5594-8051<br />

E-Mail:<br />

solveigh_hieronimus@<br />

mckinsey.com<br />

131


Klaus Wiswe<br />

Landrat des Landkreises Celle und Präsident<br />

des Niedersächsischen Landkreistages<br />

Y Unterbringung, Integration, Organisation der<br />

Ausreise – die kommunale Ebene ist gefordert<br />

Unterbringung der Flüchtlinge<br />

Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen der Unterbringung von<br />

deutlich mehr als einer Million Flüchtlingen in Deutschland.<br />

So sind z. B. in Niedersachsen zusätzliche Landesunterkünfte<br />

für die Erstaufnahme und in großer Zahl Behelfs- und Notunterkünfte<br />

unter direkter Verantwortung des Landes geschaffen<br />

worden. Darüber hinaus sind 37 Landkreise und kreisfreie<br />

Städte im Wege der Amtshilfe verpflichtet worden, weitere<br />

große Gemeinschaftsunterkünfte für die Erstaufnahme von<br />

bis zu 13.500 Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Die Zahl der<br />

Aufnahmeplätze wurde auf diese Weise mehr als verzehnfacht.<br />

Die Weiterleitung und Verteilung der Flüchtlinge auf die Landkreise<br />

und dann auf die Städte und Gemeinden verlief demgegenüber<br />

eher schleppend. Wesentliche Ursache hierfür war<br />

– und ist immer noch – die schleppende Erfassung, Registrierung<br />

und Entgegennahme der Asylanträge der Flüchtlinge.<br />

Zurzeit ist der Ansturm auf Unterbringung in den Erstaufnahmeeinrichtungen<br />

des Landes deutlich zurückgegangen. Die<br />

Inanspruchnahme der Kommunen im Wege der Amtshilfe ist<br />

am 31. März <strong>2016</strong> ausgelaufen. Gleichwohl warten immer noch<br />

Tausende auf die Weiterleitung in die Kommunen.<br />

Das heißt, der aktuelle Rückgang der Flüchtlingszahlen wirkt<br />

sich auf die Anforderungen an die kommunale Ebene nicht bzw.<br />

noch nicht aus.<br />

Gleichwohl rückt durch die bereits erfolgten und die zu erwartenden<br />

Zuweisungen auf die kommunale Ebene neben dem<br />

Problem der Unterbringung jetzt immer stärker der Bereich<br />

der Integration in den Fokus der kommunalen Bemühungen.<br />

Integration, Bleibeperspektiven und Ausreiseverpflichtungen<br />

Zu Beginn der Integrationsbemühungen muss Klarheit über die<br />

Bleibeperspektiven der jeweiligen Person bestehen. Die ent-<br />

sprechenden dafür maßgeblichen Entscheidungen (Asylrecht,<br />

Schutz nach der Genfer Konvention, subsidiärer Schutz) müssen<br />

sorgfältig, aber trotzdem möglichst schnell getroffen werden.<br />

Die bisherigen Versuche, die Verfahren und auch die Rückführung<br />

von Personen ohne Bleibeperspektive in ihre Heimatländer<br />

zu beschleunigen, waren nahezu erfolglos. Allein<br />

im Landkreis Celle haben wir über 200 Personen, die zur Ausreise<br />

verpflichtet sind. Sie blockieren dringend notwendigen<br />

Wohnraum und – auch das gehört zur kommunalen Praxis<br />

und Erfahrung – erschweren manchmal durch ihr Verhalten<br />

die Akzeptanz für Flüchtlinge.<br />

Regelmäßige kurzfristige Ausreisen zum Sommer, Wiedereinreisen<br />

mit Wiederholungsanträgen zum Winter, Wegwerfen<br />

der Pässe, keine Hilfsbereitschaft bei Anträgen auf Passersatzpapiere,<br />

keine Aufnahmebereitschaft der Herkunftsländer, Gesundheitsatteste,<br />

wonach bei Abschiebung Suizid droht – all<br />

das erschwert die Rückführung von Flüchtlingen ohne Bleibeperspektive<br />

massiv. Fakt ist, dass zwangsweise Abschiebungen<br />

nur in seltenen Fällen erfolgreich sind. Gleichzeitig wird<br />

aber durch die zur Ausreise verpflichteten Personen wertvoller<br />

Wohnraum blockiert.<br />

Integration für die Menschen mit Bleibeperspektive<br />

Die Menschen mit Bleibeperspektive sind extrem unterschiedlich.<br />

Es sind viele Analphabeten darunter, Menschen mit<br />

geringer Schulbildung, mit Ausbildungen, die unseren Anforderungen<br />

nicht genügen, zum Teil auch – allerdings eher weniger<br />

– hoch qualifizierte Facharbeiter und Akademiker.<br />

Beginn jeder Integration ist eine Unterbringung, die eine Integration<br />

fördert, das heißt eine dezentrale Unterbringung,<br />

keine Unterbringung in großen Sammelunterkünften. In einigen<br />

Kommunen gibt es – noch – freie Wohnungen, in anderen<br />

Kommunen – vor allem in den Ballungsräumen und den wirtschaftlich<br />

stärkeren Gebieten – fehlt es bereits jetzt an diesem<br />

132


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Wohnraum. Wenn die Zugangszahlen sich wieder erhöhen<br />

sollten oder sogar das Niveau des Jahres 2015 erreichten, sind<br />

wir flächendeckend nicht mehr zu dezentralen Unterbringungen<br />

in der Lage. Müssen wir die Menschen aber konzentriert in<br />

größeren Einheiten unterbringen, dann entstehen Parallelgesellschaften,<br />

dann gibt es syrische oder irakische Straßenzüge<br />

oder sogar Stadtteile. In solchen Parallelgesellschaften findet<br />

keine oder nur eine stark abgeschwächte Integration statt. Gilt<br />

unser Rechtssystem nicht uneingeschränkt, werden unsere gesellschaftlichen<br />

Werte nur bedingt akzeptiert. Auch und gerade<br />

im Interesse einer funktionierenden Integration, Akzeptanz und<br />

Hilfe für die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive muss deshalb der<br />

Zugang von Flüchtlingen nach Deutschland verringert werden.<br />

Zweiter Teil einer funktionierenden Integration ist die Sprache.<br />

Derzeit gibt es Integrationskurse, Sprachkurse des BAMF,<br />

Sprachkurse der Bundesarbeitsagentur, Sprachförderkurse,<br />

bundesfinanzierte berufsbezogene Sprachkurse, Sprachlernklassen<br />

für schulpflichtige Kinder, Sprachförderklassen für<br />

junge Erwachsene usw. Und trotz der Vielfalt ist vor Ort das<br />

Angebot an Deutschkursen ohne den immensen Einsatz vieler<br />

Ehrenamtlicher nicht ansatzweise ausreichend. Allerdings ist<br />

nicht immer klar, wer da was, in welcher Form, mit welchem<br />

Erfolg unterrichtet.<br />

Aus kommunaler Sicht brauchen wir ein aufeinander aufbauendes<br />

System der Förderung. Einen Grundkurs, anschließend<br />

Fortgeschrittenenkurse. Kurse, die miteinander verzahnt sind,<br />

Kurse, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Diese Kurse müssen<br />

in ihren Grundangeboten auch die wesentlichen Merkmale<br />

unserer Gesellschaft vermitteln, also nicht nur die Sprache,<br />

sondern auch unsere Werte, unser Rechtssystem.<br />

Unser Angebot und unsere Forderung ist es, den Landkreisen<br />

die verantwortliche Koordination dieser Sprachförderung zu<br />

übertragen. Wir kennen die Menschen vom ersten Tag ihrer<br />

Zuweisung in den Kommunen, zum Teil sogar schon vom ersten<br />

Tag ihrer Ankunft in Deutschland. Unsere Ausländer-, Sozial-,<br />

Jugend- und Gesundheitsämter betreuen die Familien, wir sind<br />

Träger der Berufsschulen und viele der Menschen werden wir<br />

in den Jobcentern über Jahre begleiten. Das setzt allerdings<br />

voraus, dass die Landkreise auch die entsprechenden finanziellen<br />

Mittel erhalten, im Idealfall als Fallpauschale für jeden<br />

Flüchtling, um ihm dann passgenaue Angebote unterbreiten<br />

zu können.<br />

Die genannten Grundangebote müssen verpflichtend sein. Integration<br />

ist keine Einbahnstraße, sie ist nicht nur ein Nehmen,<br />

sondern auch ein Geben. Auch bei der Integration gilt fördern<br />

und fordern. Im Moment ist das noch nicht der Fall, aber wenn<br />

genügend Kurse zur Verfügung stehen, dann muss das Grundangebot<br />

an Sprach- und Wertevermittlung auch verpflichtend<br />

angenommen werden. Bei Nichtannahme müssen Sanktionen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Für den Einstieg in das Berufsleben ist der Spracherwerb unverzichtbar,<br />

wobei der Grad an Deutschkenntnissen sicher nicht für<br />

alle Berufe gleich sein muss. Wichtig ist, dass wir die Notwendigkeit<br />

einer fundierten Ausbildung vermitteln. Wir leben es<br />

zurzeit häufiger, dass Flüchtlinge schnell Geld verdienen wollen.<br />

Unsere Arbeitswelt hat aber nur wenige Arbeitsmöglichkeiten<br />

für ungelernte Kräfte, erst recht, wenn sie dann nur schlecht<br />

oder gar kein Deutsch sprechen.<br />

Auf der anderen Seite müssen wir unser Rechtssystem überprüfen<br />

und auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge zuschneiden.<br />

Insbesondere das SGB II gehört auf den Prüfstand. Es hat sich<br />

schon bei der Integration der inländischen Langzeitarbeitslosen<br />

als zu starr und weitgehend wirkungslos erwiesen. Den Bedürfnissen<br />

der Menschen mit einem ganz anderen kulturellen,<br />

sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund werden wir nur gerecht<br />

werden, wenn den Jobcentern ein wesentlich erweiterter<br />

Instrumentenkasten an die Hand gegeben wird.<br />

Für eine wirksame Integration ist deshalb der Weg über ein<br />

fundiertes Lernen der deutschen Sprache und eine fundierte<br />

Ausbildung unverzichtbar.<br />

Zusammenfassung<br />

Unterbringung, Integration der Flüchtlinge mit Bleibeperspektive,<br />

Organisation der Ausreise von Flüchtlingen ohne<br />

Bleibeperspektive – vor allem die kommunale Ebene ist dabei<br />

gefordert. Die Landkreise, Städte und Gemeinden und viele<br />

Ehrenamtliche vor Ort stellen sich der Herausforderung. Sie<br />

erwarten aber die dafür nötige Unterstützung. Dabei geht es<br />

nicht nur um Geld. Es geht auch um rechtliche und organisatorische<br />

Spielräume. Wenn die Kommunen die nötige Finanzausstattung<br />

und flexible Handlungsspielräume haben, dann<br />

werden sie die Herausforderungen meistern. Voraussetzung<br />

dafür ist aber auch, dass unsere hilfsbereite Gesellschaft nicht<br />

durch zu hohe Zahlen überfordert wird.<br />

Landkreis Celle<br />

Der Landrat<br />

Trift 26<br />

29221 Celle<br />

Tel.: +49 5141 / 916 1600<br />

Fax: +49 5141 / 916 1620<br />

E-Mail: Landrat@lkcelle.de<br />

Web: www.landkreis-celle.de<br />

133


Klaus Wierwille<br />

ORPHOZ GmbH & Co. KG<br />

Thomas Höhn<br />

HÖHN CONSULTING GmbH<br />

Y Kommunales Integrationsmanagement:<br />

Erfolgsfaktoren gelungener Projekte zur<br />

Flüchtlingsintegration<br />

Integration in den Kommunen:<br />

Vom spontanen Engagement zum planvollen Vorgehen<br />

Projekte zur Integration von Flüchtlingen existieren bundesweit<br />

in großer Zahl und in verschiedensten Ausprägungen. Die<br />

ersten Integrationsinitiativen nach dem sprunghaften Anstieg<br />

der Zuwanderung auf über eine Million Asylsuchende im Jahr<br />

2015 waren dabei von einem spontanen, nicht immer synchronisierten<br />

persönlichen Engagement zehntausender Freiwilliger<br />

und Ehrenamtlicher geprägt.<br />

Die Komplexität und absehbare Dauer der Integrationsaufgabe<br />

erfordern aus heutiger Sicht jedoch gerade in den Kommunen<br />

eine koordinierte Planung ungeachtet verteilter Zuständigkeiten.<br />

Ein bundesweit einheitliches Erfolgsrezept für kommunale<br />

Integrationsbemühungen wird es allerdings nicht geben – zu<br />

unterschiedlich sind die Ausgangslagen und lokalen Rahmenbedingungen.<br />

Dennoch erscheint es sehr hilfreich, die vielfältigen<br />

Erfahrungen mit kommunalem Integrationsmanagement<br />

zu verdichten, um auf der Basis von nachweisbaren Erfolgsfaktoren<br />

und wegweisenden Praxisbeispielen wirkungsvolle<br />

kommunale Integrationsangebote zu entwickeln.<br />

Was bedeutet „Integration“ und wie funktioniert sie?<br />

Der Begriff „Integration“ im Sinne eines nachhaltigen gesellschaftlichen<br />

Einbezugs von Zuwanderern und Flüchtlingen<br />

wird zumeist unreflektiert verwandt. Insbesondere bestehen<br />

in der Integrationspraxis oft unterschiedliche Sichten auf das<br />

anzustrebende Verhältnis von Assimilation und Bewahrung<br />

der kulturellen Identität des jeweiligen Herkunftslandes: Soll<br />

Integration neben vielfältigen Angeboten zur Vermittlung unserer<br />

kulturellen Werte und Traditionen auch Plattformen zur<br />

Pflege der Herkunftskultur umfassen? Ist die räumlich verteilte<br />

Unterbringung von Flüchtlingen stets der beste Weg? Kann<br />

nicht gerade das planvolle benachbarte Wohnen und Leben von<br />

Zuwanderern im neuen Umfeld einem Gefühl der Isolation und<br />

Fremdheit vorbeugen und die Integration fördern?<br />

Aus praktischen Fragen wie diesen ergibt sich für das kommunale<br />

Integrationsmanagement die einer spezifischen Maßnahmenplanung<br />

oder -optimierung vorgelagerte Aufgabe,<br />

die übergeordneten Ziele und konzeptionellen Leitplanken der<br />

Flüchtlingsintegration im Spannungsfeld von Assimilation und<br />

Identitätswahrung zu bestimmen.<br />

Im Zusammenhang mit der auf dieser Zieldefinition aufbauenden<br />

Konzeption und Umsetzung eines wirkungsvollen Integrationsmanagements<br />

ist zu beachten, dass – so auch die<br />

schlüssige Sicht von Stephan Articus vom Deutschen Städtetag –<br />

wenig erreicht wird, wenn in einer Kommune nicht ganzheitlich<br />

aufeinander abgestimmte Angebote, sondern lediglich für einzelne<br />

Facetten des vielschichtigen Phänomens Integration (z. B.<br />

Wohnraumsituation oder Spracherwerb) singuläre Angebote<br />

bzw. Lösungen existieren.<br />

Articus unterscheidet folgende Einflussgrößen der Integration:<br />

Stephan Articus: Herausforderungen kommunaler Integrationspolitik, in: Integration von<br />

Zuwanderern. Erfahrungen, Konzepte, Perspektiven. Hrsg. von Stefan Luft u. a. Bielefeld 2010<br />

134


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Der nachhaltige Erfolg kommunaler Integrationsbestrebungen<br />

hängt daher von einer verzahnten, auf Wirkung ausgerichteten<br />

Gesamtkonzeption ab. Aus unserer Sicht sind dabei die folgenden<br />

Handlungsfelder zentral: Wohnraum, Sprache & Bildung,<br />

Arbeitsmarktintegration, Akzeptanz & Engagement, Teilhabe<br />

sowie koordiniertes Integrationsmanagement. Dabei können in<br />

einem gestuften Vorgehen unterschiedliche Integrationsfelder<br />

nacheinander priorisiert werden, um auf begrenzte materielle<br />

und personelle Ressourcen der Kommune Rücksicht zu nehmen.<br />

Als Grundlage einer wirkungsorientierten Beratung kommunaler<br />

Akteure beim Auf- bzw. Ausbau von Integrationsangeboten<br />

und bei deren Umsetzung haben die Partnerunternehmen<br />

HÖHN CONSULTING und ORPHOZ Anfang <strong>2016</strong> eine Best-<br />

Practice-Analyse von Projekten zur Integration von Flüchtlingen<br />

in Ländern und Kommunen initiiert, die laufend aktualisiert und<br />

erweitert wird. Im Rahmen dieser Analyse haben wir bislang<br />

über 900 Projekte untersucht. Aus den Analyseergebnissen<br />

formt sich ein klares Bild der Erfolgsfaktoren für kommunales<br />

Integrationsmanagement, das ganzheitlich konzipiert ist und<br />

nachhaltig wirkt.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld WOHNRAUM<br />

Die Vermittlung von angemessenem Wohnraum mit abgegrenzter<br />

Privatsphäre verschafft den Zugezogenen den idealen<br />

Ausgangspunkt für eine gelingende Integration. Beispielhaft<br />

für erfolgreiche Projekte im Bereich Wohnraum sind das Auszugsmanagement<br />

Köln, die Wohnbrücke Hamburg und mov’in<br />

Nürnberg. Ihnen ist gemein, dass sie die Flüchtlinge in allen<br />

Fragen der Wohnungssuche, der Fördermöglichkeiten und des<br />

Mietverhältnisses unterstützen und dabei dem Vermieter Ansprechpartner<br />

zur Verfügung stellen, die in der Lage sind, Ängsten<br />

und Vorbehalten entgegenzuwirken – sei es hinsichtlich der<br />

Vertrauenswürdigkeit der neuen Mieter oder der Sicherung der<br />

Mietzahlungen.<br />

Wichtig ist zudem die Sozialverträglichkeit der Wohnraumbereitstellung<br />

insbesondere hinsichtlich der Vermeidung einer<br />

„Ghettoisierung“. Ob die konzentrierte Ansiedlung von<br />

Flüchtlingen in bestimmten Wohngegenden die Integration<br />

befördert oder hemmt, ist nicht abstrakt zu entscheiden.<br />

Eine ethnisch-kulturell vertraute Nachbarschaft vermittelt<br />

insbesondere in der ersten Phase der Integration ein Gefühl<br />

der Sicherheit, aus dem heraus sich eine produktive Neugier<br />

am neuen, noch sehr fremden Umfeld entwickeln kann. Wo<br />

die Gelegenheit besteht, Flüchtlinge in einem studentischen<br />

oder aufgeschlossen bürgerlichen Umfeld anzusiedeln, ist eine<br />

Ghettobildung wenig wahrscheinlich. Einer Konzentration von<br />

Flüchtlingen in sozial benachteiligten Stadtvierteln, deren Bewohner<br />

aufgrund der eigenen Lebenssituation häufig wenig<br />

Verständnis gegenüber unterstützungsbedürftigen Neubürgern<br />

aufbringen, ist zur Vermeidung sozialer Spannungen jedoch<br />

entgegenzuwirken.<br />

Gelungene Lösungen stellen das Hamburger Wohnprojekt<br />

„Bunte Mischung“ sowie die Initiative „Integrationsprojekt<br />

Kistlerhofstraße“ in München dar, wo junge Flüchtlinge und<br />

Studenten unter einem Dach wohnen. In Hamburg hat sich<br />

eine Gruppe von Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammengetan,<br />

um ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt zu<br />

realisieren, das der Tendenz zur Vereinzelung entgegenwirken<br />

soll. Jede siebte Wohnung pro Haus will die Baugemeinschaft<br />

an Flüchtlinge vermieten, um ihnen den Kontakt zu deutschen<br />

Mitbürgern zu ermöglichen.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld SPRACHE & BILDUNG<br />

Während lediglich ca. 20 Prozent der männlichen deutschstämmigen<br />

Schulabgänger ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss<br />

in das Berufsleben eintreten, sind es bei den<br />

Schulabgängern mit Migrationshintergrund mehr als 50 Prozent<br />

(Quelle: Statistisches Bundesamt 2014). Grund hierfür sind<br />

v. a. unzureichende deutsche Sprachkenntnisse der Kinder und<br />

Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. So ergaben z. B. Einschulungsuntersuchungen<br />

im Land Berlin bei 90 Prozent der Kinder<br />

mit Migrationshintergrund z. T. erhebliche Sprachdefizite.<br />

Diese Daten zeigen einerseits, wie groß der Handlungsbedarf<br />

ist, wenn man das Entwicklungspotenzial junger Migranten<br />

erschließen will. Andererseits unterstreicht diese Diagnose den<br />

besonderen Stellenwert der Förderung und Konsolidierung von<br />

Deutschkenntnissen noch vor Beginn der Schullaufbahn.<br />

135


Aus der Zuständigkeit der Kommunen für die vorschulische<br />

Betreuung der Flüchtlingskinder ergibt sich vor diesem Hintergrund<br />

die integrationspolitisch überaus bedeutsame Aufgabe,<br />

die (sprachlichen) Grundvoraussetzungen für den späteren<br />

Schulbesuch zu schaffen. Wesentlicher Erfolgsfaktor ist dafür,<br />

die frühkindliche Sprachförderung in Kindergärten und Kindertagesstätten<br />

durch gezielte und kontinuierliche Maßnahmen<br />

abzusichern. Ziel muss es sein, durch individuelle Förderung die<br />

Lücke zwischen einer Sprachstandsfeststellung bei Aufnahme<br />

in die jeweilige Kinderbetreuungseinrichtung und den sprachbezogenen<br />

Voraussetzungen des späteren Grundschulbesuchs<br />

zu schließen.<br />

Die Zuständigkeit für Schulen der Primar- sowie der Sekundarstufe<br />

I liegt bei den Kultusverwaltungen der Länder. Die Kommunen<br />

haben jedoch freie Hand, den Schulunterricht durch<br />

nachmittägliche Betreuungsangebote zu erweitern. Gerade<br />

solche Zusatzangebote können den an einheitlichen curricularen<br />

Standards ausgerichteten Unterricht der Schulen ideal<br />

ergänzen, um Flüchtlingskinder als Gruppe oder individuell zu<br />

fördern. Der Stadtsoziologe Hartmut Häußermann weist zu<br />

Recht darauf hin, dass dieses „kompensatorische“ Schulkonzept<br />

deutlich höhere Sach- und Personalkosten verursacht als<br />

die „Normalschule im Mittelschichtwohngebiet“. Die Bedeutung<br />

einer den Schulunterricht ergänzenden Betreuung von<br />

Flüchtlingskindern ist im Zusammenhang des beschleunigten<br />

Spracherwerbs kaum zu überschätzen, da es sich bei den zu uns<br />

kommenden jungen Flüchtlingen vielfach um schulpflichtige<br />

Kinder und Jugendliche handelt, die weder sprachlich noch aufgrund<br />

ihrer schulischen und Allgemeinbildung auf den Besuch<br />

einer deutschen Schule vorbereitet sind.<br />

Ein wegweisendes Praxisbeispiel für die gelungene Ergänzung<br />

von kompensatorischem und Normalunterricht gibt die<br />

Städteregion Aachen. Dieser kommunale Zweckverband hat<br />

im Februar 2015 an den Grundschulen „Willkommensklassen“<br />

eingerichtet, die Flüchtlingskinder speziell fördern, indem sie<br />

spielerisch die deutsche Sprache erlernen.<br />

Zudem gehen verschiedene kommunale Initiativen erfolgreich<br />

den Weg, die Eltern minderjähriger Flüchtlinge mit Struktur, Bedeutung<br />

und Chancen des deutschen Schulsystems vertraut zu<br />

machen und so familiären Rückhalt für die erläuterten Maßnahmen<br />

zur schulischen Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

aus Zuwandererfamilien zu schaffen.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld<br />

ARBEITSMARKTINTEGRATION<br />

Arbeit ist in der deutschen Erwerbsgesellschaft entscheidend<br />

für die integrative Verankerung von Flüchtlingen. Beiträge zum<br />

gesellschaftlichen Wohlstand und zur nachhaltigen Entwicklung<br />

kommunaler Gebietskörperschaften werden berechtigterweise<br />

immer wieder als Legitimation für Einwanderung<br />

herausgestellt. Zu den positiven Auswirkungen zählen Entlastung<br />

der gesetzlichen Sozialversicherungen in einer alternden<br />

Gesellschaft, Wachstumseffekte für die Volkswirtschaft insgesamt<br />

und durch eine Eingliederung der Flüchtlinge in den<br />

lokalen Arbeitsmarkt kurzfristig ein geringeres Aufkommen<br />

an kommunalen Sozialleistungen sowie erhöhte Kaufkraft und<br />

Steuereinnahmen in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Die<br />

gelungene Arbeitsmarktintegration ist außerdem ein wichtiger<br />

Katalysator für soziale Kontakte vor Ort und die erfahrene<br />

Wertschätzung in der kommunalen Gemeinschaft.<br />

Für ein erfolgreiches arbeitsmarktorientiertes Integrationsmanagement<br />

muss eine Kommune Antworten auf mindestens<br />

fünf Fragen finden:<br />

> > Welche Angebote zur schnellen und nachhaltigen Berufsqualifizierung,<br />

Weiterbildung und Vermittlung für Flüchtlinge<br />

werden kommunal unterstützt bzw. gefördert? (z. B. mobile<br />

Berufsberatung durch Jobcenter)<br />

> > Welche Integrations- und Beschäftigungsangebote für<br />

Flüchtlinge werden durch lokale Arbeitgeber gemacht?<br />

(z. B. Lernwerkstatt der Handwerkerinnungen zur Vermittlung<br />

berufspraktischer Qualifikationen)<br />

> > Gibt es Beratungsangebote für Unternehmen zu Fragen der<br />

Rekrutierung und Beschäftigung von Flüchtlingen? (z. B. Beratungshotline<br />

für Arbeitgeber)<br />

> > Wie wird Flüchtlingen bei der Unternehmensgründung geholfen?<br />

(z. B. über Zusatzangebote von Gründerzentren für<br />

Flüchtlinge)<br />

> > Welche zusätzlichen Jobvermittlungsformate gibt es?<br />

(z. B. lokale Jobmessen)?<br />

Ein Beispiel für gelingende Arbeitsmarktintegration ist „IHAFA –<br />

Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung“. Das Gemeinschaftsprojekt<br />

der niedersächsischen Landkreise, des Niedersächsischen<br />

Ministeriums für Arbeit, der Handwerkskammer<br />

Niedersachsen und der Bundesagentur für Arbeit vereint alle<br />

wichtigen Akteure, um Flüchtlinge gezielt in den Arbeitsmarkt<br />

zu integrieren. Das Modellprojekt bereitet ab November 2015<br />

Asylsuchende und Flüchtlinge in allen sechs niedersächsischen<br />

Kammerbezirken auf Handwerksausbildungen im Aus-<br />

136


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

bildungsjahr <strong>2016</strong>/2017 vor. So sollen im ersten Jahr bis zu 500<br />

Stellen durch Flüchtlinge besetzt werden. Als Projektkoordinator<br />

fungiert die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen.<br />

Das Projekt setzt auf ein gestaffeltes Vorgehen aus<br />

Kompetenzfeststellung, Beratung, Kooperation mit örtlichen<br />

Handwerksbetrieben, Informationen über Fördermöglichkeiten<br />

sowie achtwöchige Einstiegspraktika. Kommt es zu einer<br />

Ausbildung, erfolgt in den ersten Monaten ein begleitendes<br />

Coaching.<br />

Ein weiteres wegweisendes Praxisbeispiel ist „W.I.R – work and<br />

integration for refugees“ in Hamburg. Diese Initiative ist ein<br />

Integrationsprogramm für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive,<br />

bei dem bis Ende <strong>2016</strong> alle erwerbsfähigen Personen,<br />

die die Bedingungen des Programms erfüllen, in den Arbeitsmarkt<br />

integriert sein sollen. Die Vermittlung der Flüchtlinge<br />

in eine Arbeit erfolgt durch mobile Teams des Jobcenters in<br />

vier Schritten: Vorscreening in den Unterkünften, detaillierte<br />

Kompetenzerfassung, Berufsvorbereitung und anschließend<br />

eine Vermittlung in Ausbildung, Schule, Beruf oder Studium.<br />

Seit Start des Programms im Oktober 2015 wurden bereits mehr<br />

als 600 erwerbsfähige Asylsuchende beraten.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld<br />

AKZEPTANZ & ENGAGEMENT<br />

Kommunales Integrationsmanagement kann nur Wirkung<br />

entfalten, wenn die überwiegende Mehrheit der bereits Ortsansässigen<br />

die Zuwanderer als Bereicherung des Lebens in der<br />

Gemeinde wahrnimmt oder ihnen zumindest ohne offene oder<br />

versteckte Ablehnung entgegentritt. Zu den diesbezüglichen<br />

Handlungsbedarfen liefert das SVR-Integrationsbarometer<br />

<strong>2016</strong> wichtige Basisdaten. So fällt auf, dass die bestehenden<br />

Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen umso ausgeprägter sind,<br />

je geringer Bildungs- und Einkommensniveau sind. Dieser<br />

Zusammenhang verstärkt sich noch deutlich, wenn man die<br />

Ergebnisse der Befragung von Spätaussiedlern und Bürgern<br />

mit türkischem Migrationshintergrund in die Betrachtung<br />

einbezieht. Es sind mithin soziale Gruppen am Rande der<br />

Mehrheitsgesellschaft, deren häufig unbefriedigende eigene<br />

Lebenssituation den idealen Nährboden für die Ablehnung<br />

der ihrerseits unterstützungsbedürftigen Flüchtlinge bildet –<br />

verständlich vor dem empfundenen Verteilungskampf um öffentliche<br />

Zuwendungen jeder Art.<br />

Kommunales Integrationsmanagement muss dem Eindruck<br />

vorbeugen, dass in Anbetracht der großen Zahl zu integrierender<br />

Flüchtlinge Ressourcen umgeleitet werden, die für die<br />

Unterstützung der materiell bzw. gesellschaftlich schlechter<br />

gestellten Ortsansässigen fehlen. Zusätzliche Investitionen in<br />

die Infrastruktur speziell der Wohngebiete mit einer sozial benachteiligten<br />

Bevölkerungsmehrheit zum Beispiel durch Schaffung<br />

verbesserter ÖPNV-Anbindungen und Freizeitangebote<br />

können hier ein wichtiges Signal sein.<br />

Jenseits der Bestrebungen, durch kommunales Integrationsmanagement<br />

die Akzeptanz für die Einbindung von Flüchtlingen in<br />

das gesellschaftliche Leben der Gemeinde zu steigern, ist die Sicherung<br />

des Engagements ehrenamtlicher und freiwilliger Helfer<br />

ein entscheidender Erfolgsfaktor gelingender Integration.<br />

Hierzu kann die Kommune beitragen, indem sie Anlaufstellen<br />

für ehrenamtliche Helfer einrichtet, die deren Engagement mit<br />

zielführender fachlicher oder rechtlicher Beratung unterstützen,<br />

koordinieren und dabei insbesondere Synergiepotenziale<br />

sowie eine Verbesserung des Informations- und Erfahrungsaustauschs<br />

zwischen privaten Flüchtlingsprojekten am selben Ort<br />

oder in Nachbarkommunen im Blick haben.<br />

So hat die Stadt Frankfurt am Main in Kooperation mit neun<br />

lokalen Stiftungen die Koordinierungsstelle für ehrenamtliche<br />

und freiwillige Flüchtlingsarbeit „Frankfurt hilft“ eingerichtet.<br />

Sie wurde initiiert, um die vielfältigen ehrenamtlichen Projekte<br />

zu bündeln und die Helfer, wo nötig, zu qualifizieren.<br />

Auch in Nordrhein-Westfalen fördert das Integrationsministerium<br />

mit dem Aktionsprogramm KommAn-NRW Städte und<br />

Gemeinden sowie ehrenamtlich Tätige bei den anstehenden<br />

Aufgaben. Zu diesem Zweck werden zur Unterstützung des<br />

Ehrenamts zusätzliche hauptamtliche Stellen in den Kommunalen<br />

Integrationszentren zur Gesamtkoordination der Integrationsaktivitäten<br />

eingerichtet.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf die unerlässliche, auch öffentlichkeitswirksame<br />

Würdigung der privaten Helfer durch die kommunalen<br />

Funktionsträger und Gremien sowie das Erfordernis,<br />

für die Vereinbarkeit beruflicher und ehrenamtlicher Aufgaben<br />

zu werben bzw. – wo es sich um Mitarbeiter kommunaler oder<br />

kommunal geförderter Institutionen handelt – geeignete Rahmenbedingungen<br />

hierfür zu schaffen.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld TEILHABE<br />

Die Medienberichterstattung der letzten Monate kennt viele<br />

Fälle, in denen Integration ganz offensichtlich misslungen ist<br />

und Migranten selbst nach vielen Jahren in ihrer neuen Heimat<br />

nicht „angekommen“ sind. Dies trifft häufig auch für<br />

Menschen mit Migrationshintergrund zu, deren Lebensumstände<br />

als „konsolidiert" gelten können, die vereinzelt sogar<br />

137


Hochschulen mit Erfolg besucht haben und dennoch anfällig<br />

sind für antidemokratische, islamistisch geprägte Propaganda.<br />

Diese Wahrnehmung bestätigt die Sicht von Stephan Articus,<br />

demzufolge eine rein materielle Integration, die sich in angemessenem<br />

Wohnraum und beruflichen Perspektiven erschöpft,<br />

nicht ausreicht, um eine nachhaltige Identifikation mit dem<br />

neuen sozial-kulturellen Umfeld zu erreichen.<br />

Flüchtlinge, die sich lediglich als Objekte einer auf Effizienz bedachten<br />

„Integrationsbürokratie“ wahrnehmen, werden vor<br />

diesem Hintergrund nur schwerlich tiefe Wurzeln in unserem<br />

Gemeinwesen schlagen. Allein eine Einbindung in bestehende<br />

persönliche Netzwerke unserer Zivilgesellschaft ist geeignet,<br />

unserer Lebensweise und unseren Werten ein „menschliches<br />

Gesicht“ zu verleihen. Diese Einbindung muss dabei den spezifischen<br />

Interessen und Talenten der Flüchtlinge individuell<br />

Rechnung tragen. Die aktive Einbindung von Zuwanderern<br />

in die vielfältigen Netzwerke unserer Zivilgesellschaft dürfte<br />

für das vertiefte Verständnis unseres Gemeinwesens weitaus<br />

förderlicher sein als ein Vortrag über die Strukturen und Spielregeln<br />

einer demokratischen Gesellschaft im Rahmen eines<br />

Integrationskurses. Privaten Initiativen und Vereinen kommt<br />

dafür eine bedeutende, wenn nicht vielleicht sogar die entscheidende<br />

Rolle zu.<br />

Die Konsequenz für das kommunale Integrationsmanagement<br />

liegt auf der Hand: Wo immer und wann immer möglich, sollte<br />

die Kommune Einfluss darauf nehmen, dass Zuwanderer Aufnahme<br />

und eine aktive Rolle finden in Sport- und Schützenvereinen,<br />

freiwilligen Feuerwehren, Musikschulen, Bürgerinitiativen<br />

oder bei Stadtteilfesten.<br />

Die kreative Vielfalt erfolgreicher Aktivitäten im Zusammenhang<br />

mit der Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe von<br />

Flüchtlingen veranschaulichen beispielhaft die nachstehenden<br />

Projekte:<br />

Das Land Hessen hat mit „WIR – Wegweisende Integrationsansätze<br />

Realisieren“ ein Förderprogramm aufgelegt, das insbesondere<br />

die Integration und Teilhabe von Flüchtlingen in<br />

den Kommunen unterstützen will. Im Rahmen des Programms<br />

werden Modellprojekte und Integrationslosen finanziert. Eine<br />

zentrale Koordinierungsstelle baut ein regionales Integrationsmanagement<br />

auf und stärkt die Willkommenskultur.<br />

Der Landessportverband Schleswig-Holstein e.V. und das<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein haben im<br />

März 2015 das Förderprogramm „Sport für alle – Sport mit<br />

Flüchtlingen“ gestartet, das Sportvereine finanziell unterstützt,<br />

die gemeinsame Projekte mit Asylsuchenden starten<br />

und diesen damit die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.<br />

Ein besonders gelungenes, mehrfach ausgezeichnetes Beispiel<br />

der Integration von Flüchtlingen über den Sport stellt „Welcome<br />

United 03“ des brandenburgischen SV Babelsberg 03 e.V.<br />

dar. Mit dem auch durch die Stadt Potsdam geförderten Projekt<br />

soll die Fußballbegeisterung der einheimischen Fans und die der<br />

Flüchtlinge genutzt werden, um die Integration auf spielerische<br />

Weise zu beschleunigen.<br />

Dass Teilhabe der Zuwanderer (und in diesem Fall auch die Akzeptanz<br />

der Ortsansässigen) auch ohne größere institutionelle<br />

Anstrengungen wirksam befördert werden können, zeigt ein<br />

aktuelles Beispiel aus der Stadt Rheinbach in Nordrhein-Westfalen.<br />

Hier haben sich 27 junge Männer aus Syrien, Afghanistan,<br />

Pakistan, dem Iran und Albanien, die in einer Mehrzweckhalle<br />

eine erste Bleibe gefunden hatten, für die freundliche Aufnahme<br />

in der Gemeinde mit einem Buffet mit Spezialitäten<br />

aus ihren Heimatländern bedankt. Bürgermeister Stefan Raetz<br />

kommentiert diese gelungene Initiative treffend: „Essen verbindet.<br />

Über das Essen kommt man ins Gespräch.“ Und das sei,<br />

was die Asylsuchenden jetzt am meisten brauchen.<br />

Erfolgsfaktoren im Handlungsfeld KOORDINATION<br />

Initiativen zur Integration entfalten vor allem dann Wirkung,<br />

wenn sie auf kommunaler Ebene systematisch verzahnt und<br />

koordiniert werden. Ein kontinuierlicher Informationsaustausch<br />

zwischen den Akteuren muss gesichert werden, Rollen und Verantwortlichkeiten<br />

zwischen Kommunen, Bildungseinrichtungen,<br />

Unternehmen und Zivilgesellschaft sind dabei zu klären.<br />

Als wegweisendes Praxisbeispiel kann hier etwa das Modellprojekt<br />

„Lotsenhaus für Flüchtlinge“ in Koblenz gelten. Im<br />

Rahmen des Projekts wurden die zentralen Akteure der Flüchtlingsintegration<br />

(u. a. Kammern, Jobcenter, IHK) unter einem<br />

Dach vereint, um besser kooperieren zu können. Die acht im<br />

Lotsenhaus arbeitenden Einrichtungen und Behörden bieten<br />

eine abgestimmte und koordinierte Hilfe an.<br />

Ähnlich arbeitet das Projekt PFIFF („Projektstelle für Integration<br />

und für Flüchtlinge“) der Stadt Schwäbisch Gmünd. Hier wird<br />

ein Front-Office-Ansatz verfolgt, bei dem Dienstleistungen zentralisiert<br />

angeboten und mehrere Ämter und Institutionen mit<br />

Integrationsaufgaben in einem Gebäude zusammengefasst<br />

werden. Dadurch können die beteiligten Stellen ihre Abläufe<br />

aufeinander abstimmen, was überschneidungsfreie, gebündelte<br />

Unterstützungsleistungen ermöglicht.<br />

138


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Check Up Kommunales Integrationsmanagement<br />

Der Aufbau eines wirksamen kommunalen Integrationsmanagements<br />

ist eine vielschichtige Herausforderung, für die<br />

es keinen Handlungsrahmen geben kann, der jeder Kommune<br />

gleichermaßen gerecht wird. Die Partnerunternehmen<br />

ORPHOZ und HÖHN CONSULTING haben daher einen Check Up<br />

Integration entwickelt, der ausgehend von einer Bestandsaufnahme<br />

der Integrationsaktivitäten im jeweiligen kommunalen<br />

Umfeld Optimierungspotenziale für das Integrationsmanagement<br />

und konkrete Handlungsempfehlungen aufzeigt.<br />

Der Check Up zielt darauf, Maßnahmen innerhalb der Handlungsfelder<br />

Wohnraum, Sprache & Bildung, Arbeitsmarktintegration,<br />

Akzeptanz, Engagement & Teilhabe sowie Koordination<br />

zu entwickeln, um Integrationswirkung und Akzeptanz von<br />

Flüchtlingen in der Kommune zu verbessern. Der Check Up berücksichtigt<br />

dabei, wie Integrationskosten für den kommunalen<br />

Haushalt begrenzt werden können, um die häufig ohnehin<br />

engen finanziellen Handlungsspielräume zu sichern. Eine pragmatische<br />

Maßnahmen- und Ressourcenplanung ermöglicht<br />

es, die erforderlichen Aktivitäten und Projekte zielgerichtet zu<br />

initiieren und zu steuern.<br />

Jeder Check Up Integration ist individuell auf die lokalen Besonderheiten<br />

und Ziele ausgerichtet. Er ist modular aufgebaut,<br />

wobei sich die Module an den zentralen Handlungsfeldern<br />

eines wirksamen Integrationsmanagements orientieren und<br />

bedarfsbezogen kombinieren lassen. In jedem Modul erarbeiten<br />

wir in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren<br />

konkrete Ziele und Maßnahmen.<br />

Die über 200-seitige Best-Practice-Analyse „Integration<br />

von Flüchtlingen in Ländern und Kommunen“ mit über 100<br />

beispielgebenden Projekten und Initiativen sowie weitergehende<br />

Informationen über den Check Up Kommunales Integrationsmanagement<br />

erhalten Sie bei Thomas Höhn, HÖHN<br />

CONSULTING GmbH.<br />

HÖHN CONSULTING GmbH<br />

Kieler Str. 72<br />

24119 Kronshagen<br />

Tel.: +49 431 / 21089491<br />

E-Mail: thomas.hoehn@<br />

hoehn-consulting.de<br />

139


René Ruschmeier<br />

Bereichsleiter, Kienbaum Management Consultants GmbH<br />

Y Integrationsagentur – Integriertes Management<br />

in den Kommunen<br />

Lösungsvorschlag für gelingende Einwanderung<br />

„Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst.“<br />

(H.v. Förster)<br />

Die starke Zuwanderung nach Deutschland in den zurückliegenden<br />

Monaten hat die Prozesse und Systeme in den Kommunen<br />

und allen anderen behördlichen Ebenen stark in Frage<br />

gestellt. Die Kernfrage der mittelfristigen Zukunft lautet:<br />

„Haben Kommunen, Landkreise sowie Bundes- und Landesbehörden<br />

lediglich Herausforderungen aufgrund der Menge<br />

der Menschen zu lösen, deren Integration in die deutsche Gesellschaft<br />

zu leisten ist, oder offenbart der Zuzug der Einwanderer<br />

darüber hinaus auch eine qualitative Herausforderung<br />

für Prozesse und Strukturen zu erfolgreichen Gestaltung von<br />

Integration?“<br />

Kienbaum Management Consultants analysierte in der Studie<br />

„Organisatorische Herausforderungen durch den Flüchtlingsstrom<br />

in Deutschland“ den aktuellen Stand der Flüchtlingsmanagements<br />

aus der Perspektive der Kommunen und Landkreise<br />

in Deutschland.<br />

In der Studie beurteilten die Befragten besonders die Planbarkeit<br />

von Maßnahmen, die Personalakquise und die Abstimmung<br />

mit übergeordneten Verwaltungsebenen als schwierig. Mehr<br />

als die Hälfte der Kommunen setzen bei der Steuerung der<br />

Flüchtlingshilfe auf die Regelstruktur der Verwaltung, häufig<br />

ergänzt um koordinierende Gremien wie (Krisen-)Stäbe oder<br />

Lenkungsgremien. Mehr als 40 Prozent erachten eine Modifizierung<br />

der derzeitigen Aufbauorganisation für eine souveräne<br />

Bewältigung des Flüchtlingsstroms für notwendig. Die<br />

etablierten Geschäftsprozesse in einigen essentiellen Aufgaben<br />

des Integrationsmanagements werden als nicht hilfreich<br />

oder eher nicht hilfreich bewertet: allen voran „Steuerung und<br />

Controlling“ (23 Prozent nicht hilfreich, 32 Prozent eher nicht<br />

hilfreich), das „Profiling von Potenzialen und Bedarfen“ (19 Pro-<br />

zent nicht hilfreich, 38 Prozent eher nicht hilfreich) sowie die<br />

„Koordination“ (14 Prozent nicht hilfreich, 34 Prozent eher nicht<br />

hilfreich) und die „Bedarfsplanung“ (17 Prozent nicht hilfreich;<br />

37 Prozent eher nicht hilfreich) von Integrationsangeboten.<br />

Zusammenfassend zeigen Studie und Praxis ein hohes Engagement<br />

aller Akteure und gute konzeptionelle Ansätze im Detail.<br />

Potenziale für die aktive Gestaltung liegen vielfach vor allem<br />

> > in dem Verständnis von Integrationsmanagement als langfristigen<br />

Geschäftsprozess entlang eines Lebensphasenmodells,<br />

> > in der Vernetzung von isolierten Zuständigkeiten über Fachbereichs-<br />

und Behördengrenzen,<br />

> > in der Harmonisierung von Konzeptionen unterschiedlich<br />

zuständiger Behörden und Bereiche,<br />

> > in der Entwicklung einer integrierenden Leitidee zur Gestaltung<br />

von Einwanderung und<br />

> > in der konstruktiven Einbindung der Bürgerinnen und Bürger<br />

in diesen Prozess.<br />

Das Konzept der Integrationsagenturen bietet hier eine Lösung.<br />

Dieses Konzept ist weniger als Blaupause für den Verwaltungsaufbau<br />

zu verstehen, sondern mehr als ein Modell zur Reflektion<br />

über gelingende Strukturen in den Regionen vor Ort und<br />

für die Zusammenarbeit über Fachbereichs- und Behördengrenzen<br />

hinaus. Die Bausteine sind:<br />

140


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Integrationsagenturen können die Verbindung der losen<br />

Netzwerke des Einwanderungsmanagements zu einer Einheit<br />

außerhalb der Verwaltung unter einer gemeinsamen Leitidee<br />

gestalten, eine gemeinsame Identität Beteiligter schaffen und<br />

mit gemeinsamen Konzepten Wirkungen verstärken.<br />

Kernaufgabe einer solchen Agentur sollte die konzeptionelle<br />

Gestaltung des Einwanderungs- und Integrationsmanagements<br />

entlang eines Lebensphasen- und Bedarfslagen-Modells<br />

der einwandernden Menschen sein:<br />

> > Entwicklung eines flexiblen Unterbringungskonzeptes, das<br />

konzeptionell den Bildungserwerb und die Arbeitsmarktintegration<br />

systematisch unterstützt – von der spontan zuschaltbaren<br />

Unterkunft bis zur langfristigen städtebaulichen<br />

Entwicklung;<br />

> > Konzeption eines kontinuierlichen bedarfsorientierten Lückenschlusses<br />

in der Bildungsplanung – von Alphabetisierung<br />

bis zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse;<br />

> > Koordinierung des Übergangs in existenzsichernde Erwerbstätigkeit<br />

– von der passgenauen Vermittlung bis zur Gewinnung<br />

von einwandernden Menschen für Vorteile einer langfristigen<br />

Qualifizierung;<br />

> > Gestaltung der Einbindung der Stakeholder in ein Steuerungssystem<br />

in konzentrischen Kreisen – von der Koordination<br />

spontaner ehrenamtlicher Hilfe über die Einbeziehung<br />

der Trägerlandschaft bis zur Kooperation mit Unternehmen<br />

und Unternehmensverbänden;<br />

> > Gestaltung gesellschaftlicher Integration – vom Kennenlernen<br />

europäischer Grundwerte bis zur Öffnung der Bevölkerung<br />

für Neues;<br />

> > Verzahnung aller genannten Konzeptionen zu einem einheitlichen<br />

Steuerungssystem – von der Vision einer integrierten<br />

Stadtgesellschaft bis zum Management des Systems in geschlossenen<br />

Kreisläufen.<br />

Mit dem Gestaltungswillen der Entscheider_innen vor Ort<br />

wächst die Summe der Möglichkeiten. Integrierte Konzeption<br />

unter dem gemeinsamen Dach einer Integrationsagentur kann<br />

optimale Prozesse schaffen. Kienbaum freut sich auf den Dialog<br />

mit klugen Gestalterinnen und Gestaltern zu den Möglichkeiten<br />

in Ihrer Region vor Ort.<br />

Kienbaum Management<br />

Consultants GmbH<br />

Potsdamer Platz 8<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 172 / 9117692<br />

E-Mail:<br />

rene.ruschmeier@kienbaum.de<br />

141


André Siedenberg<br />

Projektverantwortlicher, KoPart eG<br />

Y Transparent und wirtschaftlich:<br />

Kommunen in NRW bestellen Grundversorgung<br />

für Flüchtlingsunterkünfte gesammelt über<br />

elektronische Bestellplattform<br />

Die Flüchtlingsströme des vergangenen Sommers stellten<br />

die öffentliche Verwaltung vor Herausforderungen bisher<br />

unbekannten Ausmaßes. Die notwendigsten Dinge mussten<br />

oft kurzerhand von den unterschiedlichen Akteuren, die<br />

meist keine besonderen Qualifikationen für die öffentliche<br />

Beschaffung aufzuweisen hatten, organisiert werden. Dies<br />

veranlasste den lieferantenunabhängigen Anbieter einer webbasierenden<br />

Einkaufslösung für öffentliche Verwaltungseinrichtungen<br />

im September 2015 dazu, spezifische Bedarfe für<br />

Flüchtlingsunterkünfte zu entwickeln und zu katalogisieren.<br />

Bereits Anfang November konnten in Zusammenarbeit mit<br />

einigen Kunden des Dienstleisters erste Kernsortimente zur<br />

Verfügung gestellt werden. Die kommunale Einkaufsgemeinschaft<br />

für Nordrhein-Westfalen, KoPart eG, die bereits seit<br />

Ende 2014 den elektronischen Katalogeinkauf zur Beschaffung<br />

von C-Artikeln nutzt, hat diese Sortimente aufgegriffen,<br />

im Kreise seiner Mitglieder abgestimmt, ausgeschrieben und<br />

seit Frühjahr <strong>2016</strong> freigeschaltet. Den Kommunen verhilft die<br />

schnelle Anpassung des Angebots der Einkaufsgemeinschaft<br />

zu mehr Struktur und einer verbesserten Effizienz im Umgang<br />

mit der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge.<br />

Zu Beginn fehlte es an allem: angefangen beim Mobiliar wie<br />

Betten, Tische, Stühle und Schränke über einen Bodenschutz,<br />

um diese beispielsweise in Turnhallen aufstellen zu können<br />

ohne den Boden zu beschädigen, bis hin zu Hausrat – einschließlich<br />

Geschirr, Besteck, Töpfen, Handtüchern, Bettwäsche,<br />

Sanitäts- und Hygieneprodukten sowie Weißer Ware.<br />

Da sich die Verfahrensabläufe und Prozesse des Anbieters der<br />

webbasierenden Einkaufslösung durch einen hohen Grad an<br />

Digitalisierung und Standardisierung auszeichnen, gelang die<br />

Entwicklung der ersten elektronischen Kataloge für Flüchtlingsbedarf<br />

innerhalb von nur zwei Monaten. Seither wachsen sie<br />

im operativen Tagesgeschäft mit jeder weiteren Artikelanfrage.<br />

Beschaffung im politisch-medialen Spannungsfeld<br />

Die zu entwickelnden Sortimente wiesen dabei eine Reihe<br />

funktionaler, aber auch qualitativer Besonderheiten auf beziehungsweise<br />

wichen zum Teil komplett von den üblichen<br />

Artikeln ab, die sonst für die öffentliche Verwaltung beschafft<br />

wurden. So kannte sich der Dienstleister zwar mit Büromöbeln<br />

aus, nicht jedoch mit Feld- oder Metallstockbetten, die für die<br />

Unterkünfte benötigt wurden. Andere Artikel waren hingegen<br />

bekannt, mussten jedoch in Sets zusammengefasst und<br />

verpackungstechnisch als solche vom Lieferanten abgegeben<br />

werden, wie zum Beispiel Hygieneartikel oder Babywindeln.<br />

Eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielte auch das politisch<br />

und medial aufgeladene Spannungsfeld, in dem die Beschaffung<br />

für Flüchtlinge erfolgt. So müssen die Waren innerhalb<br />

kürzester Zeit zu beschaffen sein, eine menschenwürdige Ausstattung<br />

darstellen, gleichzeitig langlebig und günstig sein, das<br />

heißt, nicht über den sonstigen Standards für Bedürftige, etwa<br />

für Obdachlose, liegen, da sonst Akzeptanzprobleme drohen.<br />

Neben diesen Aspekten waren natürlich die üblichen vergaberechtlichen<br />

Bestimmungen sowie zahlreiche produktspezifische<br />

Vorgaben, wie beispielsweise Siegel und Zertifikate für<br />

Möbel, einzuhalten. All diese Anforderungen werden über die<br />

Online-Bestellplattform bereits bei der Ausschreibung durch<br />

KoPart abgewickelt.<br />

Die Einkaufsgemeinschaft für Nordrhein-Westfalen bündelt<br />

dafür die Bedarfe der beteiligten Mitglieder, um günstige Konditionen<br />

aushandeln zu können, und führt elektronisch die<br />

periodische Ausschreibung und Vergabe durch. Dabei können<br />

auch Präferenzen in Hinblick auf regionale oder lokale Anbieter<br />

berücksichtigt werden. So ist KoPart in der Lage, Verwaltungen<br />

bezirks- oder kreisweise zu gruppieren und mit einem regionalen<br />

Lieferanten mit spezifischem Sortiment zu verknüpfen. Die<br />

142


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Quelle: TEK Service AG<br />

Für die Zuständigen der beteiligten Kommunen in NRW ist der E-Einkauf von Flüchtlingsbedarf jetzt denkbar einfach:<br />

Wie bei anderen Bestellplattformen auch, legt der Benutzer die gewünschten Artikel in einen digitalen Warenkorb. Der Auftrag wird an den<br />

jeweiligen Lieferanten weitergeleitet, der die Bestellung vollständig automatisiert verarbeitet und schließlich die Waren versendet.<br />

geschlossenen Rahmenverträge werden je nach Bedarf über<br />

die webbasierte Lösung bereitgestellt und direkt vom autorisierten<br />

Besteller einer Verwaltung abgerufen. Bestehende<br />

Beschaffungs- beziehungsweise Genehmigungsstrukturen<br />

können dabei weitestgehend in das System integriert werden.<br />

Artikelanfragen und Reklamationen werden individuell entgegengenommen<br />

und bearbeitet. Zahlreiche Zusatzfunktionen<br />

und Steuerungsmöglichkeiten sowie ein aussagekräftiges Berichtswesen<br />

geben darüber hinaus die Möglichkeit, verwaltungsinterne<br />

Prozesse und Abläufe zu optimieren.<br />

Darüber hinaus lässt sich durch die Digitalisierung nachvollziehen,<br />

wer wann was geordert hat. Somit können Kommunen<br />

systematisch agieren statt nur ad hoc zu reagieren. Gerade,<br />

wenn die Besteller keine ausgebildeten Einkäufer sind, sondern<br />

Bürokräfte oder Hausmeister, die mit dem Einholen mehrerer<br />

Angebote und der korrekten Abgabe von Verpflichtungserklärungen<br />

überfordert wären, sind die Vorteile offensichtlich.<br />

Auch die Tatsache, dass ständig neue rechtliche Anforderungen<br />

an die Ausschreibungen hinzukommen, spricht für eine digitalisierte<br />

Beschaffung.<br />

Bedarfsgerechte Kataloge erlauben systematisches Agieren<br />

Für die Zuständigen bei der Kommune ist der Vorgang denkbar<br />

einfach, zumal die Bedienung sehr intuitiv ist: Wie bei anderen<br />

Bestellplattformen auch, legt der Benutzer die gewünschten<br />

Artikel in einen digitalen Warenkorb. Der Auftrag wird an den<br />

jeweiligen Lieferanten weitergeleitet, der die Bestellung vollständig<br />

automatisiert verarbeitet und schließlich die Waren<br />

versendet. Dadurch dass die Kataloge bereits rechtssicher und<br />

bedarfsgerecht zusammengestellt sind, gewinnen die Mitarbeiter<br />

der Kommunen Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben<br />

zurück und die Kommunen werden finanziell und personell<br />

entlastet.<br />

KoPart eG<br />

Kaiserswerther Straße 199-201<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 / 59895755<br />

Fax: +49 211 / 43077279<br />

E-Mail: info@kopart.de<br />

Web: www.kopart.de<br />

TEK-SERVICE AG<br />

Eisenbahnstraße 10, 79541<br />

Lörrach-Haagen<br />

Tel.: +49 7621 / 9140-40<br />

Fax: +49 7621 / 9140-429<br />

E-Mail: zentrale@tek-service.de<br />

Web: www.tek-service.de<br />

143


George Wyrwoll<br />

Unternehmenskommunikation und<br />

Regierungsbeziehungen, Sodexo Pass<br />

Y Effiziente Leistungserbringung durch Gutscheine<br />

und Karten: Was nutzt der Verwaltung und<br />

Hilfebedürftigen, was will der Bürger?<br />

Kommunale und internationale Erfahrungen mit Gutscheinsystemen<br />

Der Einsatz von Gutscheinsystemen im Bereich der Sozialpolitik<br />

steckt in Deutschland in vielerlei Hinsicht noch in den<br />

Kinderschuhen. In anderen Ländern sind Gutscheine dagegen<br />

schon lange ein Instrument der Finanzierung und Steuerung<br />

sozialpolitischer Programme: In den USA werden Gutscheine<br />

schon seit den 1960er-Jahren in der Schulbildung eingesetzt,<br />

um Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu fördern.<br />

Des Weiteren soll das Food-Stamp Programm die Versorgung<br />

einkommensschwacher Familien sichern. Hierbei kommt eine<br />

elektronische Gutscheinkarte zum Einsatz, die für den Erwerb<br />

von Lebensmitteln verwendet werden kann. In Finnland werden<br />

Gutscheine z. B. auch im Bereich der Pflege- und Sozialdienste<br />

eingesetzt.<br />

Aus diesen Erfahrungen und aus theoretischen Überlegungen<br />

geht hervor, dass die Umstellung auf ein Gutscheinsystem<br />

in bestimmten Bereichen positive Effekte auf die Leistungserbringung,<br />

die Angebotsqualität und den Umfang des Angebots<br />

sowie auf die gesamtwirtschaftliche Effizienz hat. In<br />

den vergangenen Jahren sind auch in Deutschland erste Gutscheinsysteme<br />

auf kommunaler Ebene eingeführt worden, z.<br />

B. im Bereich der frühkindlichen Betreuung, im Bildungsbereich<br />

und bei der Sozialhilfe. Diese Modelle zeigen, dass sich Gutscheinsysteme<br />

durch Allokationseffizienz und meritorische<br />

Effekte positiv auf die Gesamtwirtschaft auswirken. Gerade im<br />

Bereich der Bildungs- und Familienpolitik kommen Gutscheine<br />

vermehrt zum Einsatz, da sie die Probleme, die mit staatlichen<br />

Fördermaßnahmen verbunden sind, zumindest teilweise ausräumen<br />

können.<br />

Sachleistung oder Geldleistung<br />

Neben generellen Fragen, die gesellschaftspolitischen Ziele<br />

von Fördermaßnahmen betreffend, wurde die Frage einer<br />

zweckmäßigen Verwendung von Geldleistungen beispielsweise<br />

gerade im Hinblick auf das sogenannte Bildungspaket [Förderleistungen<br />

im Bereich Bildung und Teilhabe (Vereinsbeiträge,<br />

Nachhilfe, Mittagessen, Schulausflüge etc.) für bedürftige Kinder<br />

und Jugendliche] breit diskutiert. Dabei fiel auf, dass eine<br />

deutliche Mehrheit der Bevölkerung sich für Sachleistungen<br />

und gegen Geldzahlungen aussprach.<br />

So befürworteten 2010 in einer repräsentativen Umfrage<br />

(Forsa-Umfrage für das Magazin „Stern”) fast 80 Prozent<br />

der Deutschen Gutscheine statt Geldüberweisungen an<br />

Hartz-IV-Empfänger. Die Unterstützer dieses Vorhabens kamen<br />

im Übrigen aus allen politischen Wählerlagern: Am meisten<br />

Zustimmung fand der Vorschlag unter Unionswählern (86<br />

Prozent). Aber auch fast drei Viertel (71 Prozent) der Linken-Anhänger<br />

waren dafür. Nur knapp jeder Fünfte (19 Prozent) wollte,<br />

dass Hartz-IV-Empfängern zusätzliche Gelder zur Verfügung<br />

gestellt werden sollten.<br />

Zwei repräsentative Umfragen (Toluna-Umfrage unter 1.500<br />

wahlberechtigten Bundesbürgern 10/2014 und 01/<strong>2016</strong>) zeichnen<br />

aktuell die Wähler-Präferenz im Bereich Asylbewerberleistungen<br />

nach. Auf die Frage, welche Leistungsform Asylbewerber<br />

bzw. Flüchtlinge für Ernährung, Kleidung und Hygieneartikel<br />

zusätzlich zum Taschengeld erhalten sollten, votierten weniger<br />

als 10 Prozent der Bundesbürger für Bargeld, rund 90 Prozent<br />

sprachen sich gegen Bargeld und für Sachleistungen aus.<br />

In der Erhebung wurden auch die Parteienpräferenzen erhoben.<br />

Bargeld als Leistungsform findet dabei über alle Wählerlager<br />

hinweg mehrheitlich keine Unterstützung. Für Bargeld als<br />

144


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Leistungsform votierten<br />

jeweils nur:<br />

7 % der CDU/CSU<br />

Wähler, 9 % der SPD-<br />

Wähler, 25 %, der<br />

Wähler von Die<br />

Linke, 19 % der Anhänger<br />

von Bündnis<br />

90/Die Grünen, 5 %<br />

der FDP-Wähler und<br />

1,6 % der AFD-Sympathisanten.<br />

Obwohl<br />

die Einstellung<br />

der Wähler, also des Souveräns, relativ klar scheint, hatte<br />

sich der Gesetzgeber im September 2014 mit Wirkung zum<br />

01.03.2015 für eine gegenläufige Änderung der Erbringungsform<br />

für Unterstützungsleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />

entschieden.<br />

Sachleistungen für Asylbewerber und Flüchtlinge?<br />

Der Grundsatz des 1993 geschaffenen Asylbewerberleistungsgesetzes<br />

(AsylbLG) war: Vorrangigkeit der Sachleistung anstelle<br />

der Geldleistung. Mit dem AsylbLG wurde damals ein Gesetz<br />

zum Mindestunterhalt für Asylbewerber und bestimmte andere<br />

ausländische Staatsangehörige geschaffen. Es sah für<br />

diese Personengruppen gegenüber Deutschen deutlich abgesenkte<br />

Leistungen und vorrangig Sachleistungen anstelle<br />

von Geldleistungen vor. Damit wollte die damalige Bundesregierung<br />

die Zahl der einreisenden Asylbewerber begrenzen<br />

und Kosten für Aufnahme und allgemeine Versorgung gering<br />

halten. Das AsylbLG trat seinerzeit als Sonderreglung neben<br />

das Bundessozialhilfegesetz (BSHG).<br />

Bedarfe und Höhe der Leistungen sind in § 3 AsylbLG definiert.<br />

Dort wird die Deckung des notwendigen Bedarfs an Ernährung,<br />

Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheits- und Körperpflege<br />

und Gebrauchs- und Verbrauchsgüter des Haushalts sowie die<br />

Deckung der persönlichen Bedürfnisse des täglichen Lebens<br />

geregelt. Im Juli 2012 erklärte das Bundesverfassungsgericht die<br />

Höhe der Asylbewerberleistungen für verfassungswidrig und<br />

forderte eine Anhebung der Leistungssätze. Die Geldleistungen<br />

seien für den Lebensunterhalt von Asylbewerbern unzureichend<br />

und nicht nachvollziehbar bemessen. Insbesondere ein<br />

bar auszuzahlendes Taschengeld wurde faktisch festgesetzt,<br />

eine Übergangsregelung verordnet und dem Gesetzgeber aufgetragen,<br />

das Gesetz nachzubessern. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht<br />

in seinem Asyl-Urteil explizit den Vorrang<br />

von Sachleistungen betont: „Im Unterschied zum allgemeinen<br />

Fürsorgerecht gilt im Asylbewerberleistungsrecht ein Vorrang<br />

von Sachleistungen vor anderen Leistungsformen“ (BVerfG,<br />

1 BvL 10/10 vom 18.7.2012, Abs. 41). Neben der Sachleistung v. a.<br />

für Unterkunft, Heizung, ärztliche Akutversorgung und dem<br />

Taschengeld als Barleistung konnte die Grundleistung für Ernährung,<br />

Kleidung und Mittel zur Gesundheits- und Körperpflege<br />

bis dahin unbar zum Beispiel als Paketversorgung, als<br />

Wertgutschein oder zusätzliche Geldleistung erbracht werden.<br />

Am 19.9.2014 wurden im sogenannten „Asylkompromiss“<br />

im Bundesrat als Gegenleistung für die Zustimmung zu einer<br />

erweiterten sicheren Herkunftsstaaten-Regelung von<br />

Baden-Württemberg weitreichende Zugeständnisse ausgehandelt:<br />

Eine Lockerung der Residenzpflicht und die faktische<br />

Abschaffung des Sachleistungsprinzips. Mit dem Gesetz zur<br />

Besserstellung der Rechtsstellung von asylsuchenden und geduldeten<br />

Ausländern vom 23.12.2014 hat der Bundestag dann<br />

mit Zustimmung des Bundesrates eine Änderung des AsylbLG<br />

beschlossen, die zum 1. März 2015 in Kraft trat.<br />

Als Leistungsprinzip galt nun: Vorrang von Geldleistungen vor<br />

Sachleistungen. Diese Regelung wurde durch das sogenannte<br />

„Asylpaket I“ zum 24. Oktober 2015 teilweise wieder revidiert.<br />

Kommunale Bezahlkarte für Hilfsbedürftige, Geflüchtete<br />

und Asylbewerber<br />

Erste Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass eine kommunale<br />

Bezahlkarte, wie sie beispielsweise aktuell bereits von Sodexo<br />

in fünf Bundesländern für Kommunen umgesetzt wird, ein<br />

hilfreicher Baustein sein kann, wenn es um ein effizientes Erbringungsverfahren<br />

für staatliche Unterstützungs- und Sozialleistungen<br />

für Asylbewerber und Flüchtlinge geht. Unter dem<br />

Motto „Integrieren statt Bürokratisieren“ können Ämter und<br />

Kommunen mit der Kommunal Pass Karte Hilfeleistungen für<br />

Asylbewerber schnell und effizient bereits ab der Erstaufnahme<br />

vergeben und verwalten.<br />

Dabei vereinfacht<br />

die Bezahlkarte<br />

die Leistungserbringung<br />

von geldwerten<br />

Fördermitteln<br />

für die Verwaltung<br />

und erhöht zugleich<br />

nennenswert die Lebensqualität<br />

der Leistungsberechtigten. Ihre Unterstützung<br />

kann ohne lange Warteschlangen zielgenau, transparent und<br />

sicher erfolgen. Die Kommunal Pass Bezahlkarte funktioniert<br />

dabei wie eine EC-Karte in allen Ladengeschäften und an Bargeldautomaten<br />

mit Maestro-Akzeptanz. Über das Internet und<br />

via Smartphone können Nutzer Abläufe schnell verinnerlichen,<br />

aktuelle Kontostände in Erfahrung bringen und frei über die<br />

Leistungen verfügen. Auf allen Kommunikationsebenen wurde<br />

beispielsweise gezielt auf Mehrsprachigkeit geachtet, um alle<br />

Anspruchsgruppen zu erreichen. Moderne Bezahlverfahren und<br />

technische Informationssysteme können also auch hier dazu<br />

führen, dass Leistungen für Asylbewerber und andere Hilfebedürftige<br />

besser ankommen und damit Teilhabe und Integration<br />

von Anfang an unterstützen.<br />

Sodexo Pass GmbH<br />

Lyoner Straße 6<br />

60528 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 69 / 73996-6211<br />

Fax: +49 69 / 73996-6201<br />

Web: www.sodexo-benefits.de<br />

E-Mail: george.wyrwoll@<br />

sodexo.com<br />

145


Uwe G. Becking<br />

Diplom-Betriebswirt (FH), Direktor & Leiter Strategische<br />

Geschäftsentwicklung Soziale Sicherheit<br />

Y Managementsysteme und ganzheitliche<br />

Integration in „Flucht-Asyl-Migration“<br />

(FAM) von IBM<br />

Kollaborative Verwaltung und erfolgreiche Integration für<br />

„Flucht, Asyl und Migration (FAM)“<br />

IBM dient als Innovationsmotor seit mehr als 100 Jahren<br />

weltweit dem Fortschritt der Gesellschaft und hat seit der<br />

Firmengründung insbesondere die Entwicklungen in der öffentlichen<br />

Verwaltung als strategischer Transformationspartner<br />

entscheidend mitgeprägt. Seit Spätsommer 2015 stellen<br />

wir zur Meisterung dieser nationalen Herausforderung rund<br />

um „Flucht-Asyl-Migration (FAM)“ entsprechende Konzeptionen<br />

für Bund, Länder und Kommunen bereit. Mit neuen integrativen<br />

und ganzheitlichen Ansätzen können umfassende<br />

Lösungen in kurzer Zeit z. B. drei Monaten implementiert und<br />

im Betrieb fortlaufend weiter entwickelt werden.<br />

Die zunehmende Anzahl an Flüchtlingen und nachziehenden<br />

Verwandten in Deutschland und Europa bleibt eine große<br />

Herausforderung des Bundes, der Länder und vor allem der<br />

Kommunen. Mit der Entwicklung und Implementierung des<br />

Kerndatensystems im Bund und dem Ankunftsnachweis ist<br />

ein wichtiger Schritt getan. Die Bearbeitung von Asylanträgen<br />

wird ebenfalls mit Hochdruck realisiert. Doch der langjährige<br />

Prozess der eigentlichen Integration von Bleibeberechtigten<br />

mit Wartezeiten ab Ankunft in Kommunen und Städten bleibt<br />

ungelöst. Die Frage „Wie kann Digitalisierung hier helfen?“ ist<br />

dabei in einem breiten Spektrum zu beantworten. In der Beratung<br />

sind spezifische Ansätze gesamthaft „neu zu denken“.<br />

Neue Prozesse in der Verwaltung müssen gesichert umgesetzt<br />

und übergreifende föderalistische Lösungen realisiert werden.<br />

Übergreifende und ganzheitliche Integration als Schlüssel<br />

zum Erfolg<br />

Die operative Integrationsarbeit rückt jetzt in den Fokus. Damit<br />

beginnt die eigentliche Mammutaufgabe. Als Leitlinien für eine<br />

nachhaltig erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

lassen sich dazu die drei Bereiche „Sicherheit, Netzwerkarbeit<br />

und ganzheitliches Integrationmanagement in Flucht, Asyl und<br />

Migration (FAM)“ identifizieren.<br />

Auf die Frage „Was kommt nach Registrierung, Asylantragsbescheidung<br />

und Verteilung über die Bundesländer in die<br />

örtlichen Strukturen?“ lautet die eindeutige Antwort: „INTE-<br />

GRATION“ ist der Schlüssel und damit der erfolgskritische Faktor<br />

schlechthin. Der Bedarf einer „Virtuellen<br />

Integrationsbehörde“ der versammelten deutschen<br />

Kräfte in allen Facetten und Dimensionen<br />

kann gerade mit Hilfe von Digitalisierung<br />

gelöst werden. Nur so können alle während<br />

dieser Aufenthaltszeit beteiligten Hilfskräfte,<br />

Unterstützer, Freiwillige, Ämter, Behörden, Institutionen<br />

und Private kongruent, kollaborativ<br />

und effektiv zusammenwirken.<br />

146


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

Die Bleibeberechtigten und der einzelne Flüchtling im Mittelpunkt der ganzheitlichen Integration<br />

Das ganzheitliche Management-System von IBM ermöglicht<br />

den Zugriff von jeglichen Beteiligten mit entsprechenden<br />

Rechten und ganzheitlich über Bund, Länder und Kommunen<br />

hinweg aus einem Guss. Dabei steht „Integrativ“ für die jeweils<br />

mögliche Konvergenz an Prozessen und Systemen und<br />

ermöglicht fortlaufend dynamische Änderungen im laufenden<br />

Betrieb.<br />

Lösungen bereit zum Einsatz<br />

Die Bleibeberechtigten müssen sich während ihres Aufenthalts<br />

bestmöglich integrieren können, um neue Qualifikationen zu<br />

erwerben und sich gesellschaftlich einzubringen, bis eine sichere<br />

Rückkehr in ihre Heimatländer möglich ist. Zugleich wird<br />

der einzelne Bleibeberechtigte für die Zeit seines Aufenthalts<br />

in den Mittelpunkt gestellt und mit Online Self-Services zur<br />

eigenständigen Kollaboration mit „Fördern und Fordern“ in<br />

Integrationsvereinbarungen verpflichtet. Insgesamt kann die<br />

Lösung in kurzer Frist agil eingeführt werden.<br />

IBM bringt auch in Zukunft alle Kräfte ein, um die einwandfreie,<br />

nachhaltige, effiziente und wirkungsvolle Integration<br />

der Asylsuchenden in unsere Gesellschaft aktiv zu managen.<br />

Darüber hinaus können weitere nutzbringende Lösungen bereit<br />

gestellt werden wie beispielsweise Video-Systeme, E-Learning,<br />

Sprachanwendungen.<br />

Neben digitalen Services in mehreren Sprachen wird die kognitive<br />

Assistenz für alle Beteiligten immer wichtiger, was von uns<br />

mit IBM Watson unterstützt wird. Damit können auch unstrukturierte<br />

Daten und Informationen wahrhaftig, ganzheitlich<br />

und umfassend zur effektiven Verwaltung genutzt werden.<br />

IBM Deutschland GmbH<br />

Nahmitzer Damm 12<br />

12277 Berlin<br />

Mob.: +49 162 / 2587354<br />

Tel.: +49 7034 / 2742-820<br />

E-Mail: uwbe@de.ibm.com<br />

147


Thomas Schier<br />

Account Executive Bundesverwaltung,<br />

Hewlett Packard Enterprise<br />

Y Flüchtlingsströme besser managen<br />

IT-Fachverfahren für Flüchtlings- und Ausländerfragen<br />

Die Zahl der Asylanträge hat sich nach Angaben des Bundesamtes<br />

für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Jahresvergleich<br />

mehr als verdoppelt und betrug 2015 fast eine halbe Million.<br />

Dieser massive Ansturm stellt Behörden vor große Herausforderungen.<br />

Die Bundesregierung hat deshalb gesetzliche<br />

Voraussetzungen geschaffen, die ein schnelleres und konsistenteres<br />

Flüchtlingsmanagement sicherstellen sollen.<br />

Ziel ist es unter anderem, das Ausländerzentralregister, die<br />

Ausländerfachverfahren und die Flüchtlingsverwaltung beziehungsweise<br />

die Verwaltung der Asylsuchenden näher<br />

zusammenzuführen. Bislang waren sie, auch aufgrund der<br />

Verwaltungsstrukturen, völlig getrennt.<br />

PAULA INT Schnittstellen neu und alt<br />

Bildungsträger<br />

Ausweisdrucker<br />

Fingerabdruck-<br />

System<br />

Sozialbehörden<br />

Quartierverwaltung<br />

Erweiterung zum<br />

Kerndatensystem<br />

Ausländer-<br />

Zentralregister<br />

PAULA INT<br />

eAkte<br />

DMS<br />

andere<br />

Ausländerbehörden<br />

Bundesdruckerei<br />

Melderegister<br />

Bundesamt für<br />

Migration und<br />

Flüchtlinge<br />

weitere eGov-<br />

Schnittstellen<br />

Integriertes Ausländer- und Flüchtlingsmanagement<br />

Technisch-funktional spricht sehr viel dafür, ein integriertes<br />

Fachverfahren auf kommunaler Ebene einzusetzen, das<br />

Ausländer- und Flüchtlingsverwaltung vereint. Die Zusammenführung<br />

beider Fachverfahren stößt jedoch auf eine<br />

organisatorische Hürde. In den meisten Kommunen sind unterschiedliche<br />

Ämter für die Verwaltung von Ausländern beziehungsweise<br />

Flüchtlingen zuständig. Ein vereinheitlichtes<br />

Fachverfahren muss also sowohl der technischen Integration<br />

als auch der organisatorischen Diversität Rechnung tragen.<br />

Neu<br />

Alt<br />

Anforderungen an ein integriertes Fachverfahren<br />

Es ergeben sich demnach folgende Anforderungen für<br />

ein integriertes Ausländer- und Flüchtlingsfachverfahren:<br />

> > Die zugrunde liegende Lösung muss in der Lage sein, alle für<br />

beide Verfahren erforderlichen Kennzahlen zu erheben, zu<br />

speichern und weiterzuleiten. Dabei dürfen nur die Daten<br />

bearbeitet werden, die für den jeweiligen Verfahrensanteil<br />

gesetzlich vorgesehen sind.<br />

> > Das Programm muss sich leicht an die Anforderungen der<br />

jeweiligen Behörde anpassen lassen.<br />

> > Das Fachverfahren sollte mandantenfähig sein. So werden<br />

kommunale IT-Dienstleister in die Lage versetzt, mit einer<br />

einheitlichen Lösung sämtliche angeschlossenen Städte und<br />

Gemeinden zu versorgen und dabei die Datenschutz-Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

> > Das Verfahren muss alle nötigen Schnittstellen zu anderen<br />

Ausländerbehörden, dem BAMF, der Bundesdruckerei, dem<br />

BVA und der Polizei enthalten.<br />

> > Es muss möglichst schnell und flexibel an eine Veränderung<br />

der Gesetzeslage angepasst werden können.<br />

> > Es sollte sich nahtlos in das Dokumentenmanagement der<br />

Behörde integrieren lassen.<br />

Fazit<br />

Die Zahl der Hilfe- und Asylsuchenden wird auch in den kommenden<br />

Jahren nicht abnehmen, die Herausforderungen für<br />

Bund, Länder und Kommunen werden also bleiben und sich<br />

sogar noch vergrößern. Mit den richtigen Fachverfahren lässt<br />

sich zumindest auf IT-Seite die bestmögliche Unterstützung<br />

bieten, um zukünftig die Flüchtlingsströme effizient und effektiv<br />

zu managen.<br />

Hewlett Packard Enterprise<br />

Lützowplatz 15<br />

10785 Berlin<br />

Tel.: +49 152 / 0165 4874<br />

E-Mail: thomas.schier@hpe.com<br />

Web: www.hpe.com<br />

148


IV. Sonderteil – Wie die Digitalisierung und Prozessoptimierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beitragen können<br />

IV.1<br />

Rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

149


Dr. Hagen Hoffmann<br />

Partner, GÖHMANN Rechtsanwälte und Notare<br />

Ralf Stötzel LL.M.<br />

Partner, GÖHMANN Rechtsanwälte und Notare<br />

Y Die Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE)<br />

als Auswirkung der Vergaberechtsnovelle <strong>2016</strong><br />

Am 18.04.<strong>2016</strong> trat das am 17.12.2015 vom Bundestag und am<br />

18.12.2015 vom Bundesrat beschlossene Gesetz zur Modernisierung<br />

des Vergaberechts (Vergaberechts Modernisierungsgesetz<br />

– VergRModG) in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt – es<br />

handelt sich dabei um den letzten Tag der hierfür vorgesehenen<br />

Umsetzungsfrist – beansprucht ebenfalls die Verordnung zur<br />

Modernisierung des Vergaberechts (Vergaberechtsmodernisierungsverordnung<br />

– VergRModVO) Gültigkeit. Grundlage hierfür<br />

ist ein vollständig überarbeitetes Regelwerk für die Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge und Konzessionen des Unionsgesetzgebers.<br />

Dieses umfasst neben der Richtlinie über die öffentliche<br />

Auftragsvergabe (RL 2014/24/EU) die Richtlinie über die Vergabe<br />

von Aufträgen in den Bereichen Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung<br />

sowie der Postdienste (RL 2014/25/EU) und die<br />

Richtlinie über die Vergabe von Konzessionen (RL 2014/23/EU).<br />

Die Vergaberechtsreform bringt nicht nur wesentliche Neustrukturierungen<br />

und Erweiterungen des 4. Teils des Gesetzes<br />

gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und der Vergabeverordnung<br />

(VgV), sondern auch eine Reihe an Neuerungen,<br />

die das Vergabeverfahren zukünftig flexibler, effizienter und<br />

einfacher machen sollen. Hierzu zählt auch und insbesondere<br />

die Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE), die nunmehr<br />

in § 50 VgV geregelt ist. Die Vorgabe hierzu findet sich in Art. 59<br />

der Richtlinie 2014/24/EU. Erklärtes Ziel des europäischen<br />

Gesetzgebers ist dabei die Vereinfachung der Prüfung, unter<br />

welchen Voraussetzungen Unternehmen grundsätzlich geeignet<br />

sind, einen öffentlichen Auftrag auszuführen. Die EEE<br />

soll nunmehr die Eignungsprüfung vorstrukturieren und damit<br />

erheblich erleichtern.<br />

Zunächst soll hierdurch der Nachweis erbracht werden, dass<br />

keine Ausschlussgründe vorliegen. Gleiches gilt für die Erfüllung<br />

der Eignungskriterien. Letztere sind in den §§ 44 - 49 VgV<br />

geregelt. Die EEE ersetzt damit die sonst geforderten Eignungsnachweise<br />

durch eine Eigenerklärung und enthält zusätzlich<br />

eine Versicherung des Bieters bzgl. seiner wirtschaftlichen,<br />

finanziellen, technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit<br />

einschließlich der Befähigung zur Berufsausübung.<br />

Die EEE ist ausschließlich unter Verwendung eines Standardformulars<br />

in elektronischer Form abzugeben, was bereits Art. 59<br />

Abs. 2 der Richtlinie 2014/24/EU vorschreibt. Einzelheiten<br />

bezüglich des Formulars ergeben sich wiederum aus der<br />

Durchführungsverordnung (EU) <strong>2016</strong>/7 der Kommission vom<br />

05.01.<strong>2016</strong> und ihrem Anhang 1, der eine ausführliche Anleitung<br />

enthält. Das Standardformular besteht aus 6 Teilen und<br />

sieht insbesondere Angaben zum Vergabeverfahren sowie zum<br />

öffentlichen Auftraggeber und Wirtschaftsteilnehmer, zu den<br />

Ausschlussgründen, zu den Eignungskriterien sowie zur Verringerung<br />

der Zahl geeigneter Bewerber vor.<br />

Zu beachten ist, dass die EEE derzeit (noch) ein Instrument ist,<br />

das die Bieter/Bewerber freiwillig nutzen können. Ein Nutzungszwang<br />

ergibt sich aus § 50 VgV nicht. Auch besteht für<br />

den öffentlichen Auftraggeber keine Verpflichtung zur Einforderung<br />

der EEE. Allerdings muss der Auftraggeber die EEE akzeptieren,<br />

sofern diese vorgelegt wird. Auch und insbesondere<br />

im Hinblick auf die geäußerte Kritik durch die Bauwirtschaft<br />

bleibt abzuwarten, ob sich die EEE in der Praxis durchsetzt und<br />

tatsächlich dazu geeignet ist, die Eignungsprüfung künftiger<br />

Vergabeverfahren zu vereinfachen und zu erleichtern.<br />

GÖHMANN Rechtsanwälte<br />

und Notare<br />

Landschaftstraße 6<br />

30159 Hannover<br />

Tel.: +49 511 / 30 27 70<br />

Fax: +49 511 / 32 92 16<br />

E-Mail:<br />

ralf.stoetzel@goehmann.de<br />

GÖHMANN Rechtsanwälte<br />

und Notare<br />

Hegelstraße 29<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel.: +49 391 / 59 70 50<br />

Fax: +49 391 / 59 70 52 1<br />

E-Mail: hagen.hoffmann@<br />

goehmann.de<br />

150


Y<br />

Die Aufgabe<br />

Mit dem Steueränderungsgesetz 2015<br />

wurde für juristische Personen öffentlichen<br />

Rechts (jPöR) ein lange erwarteter<br />

Systemwechsel vollzogen. Bisher waren<br />

jPöR – wie Kommunen oder Körperschaften<br />

öffentlichen Rechts – nur im Rahmen<br />

ihrer Betriebe gewerblicher Art und ihrer<br />

land- und forstwirtschaftlichen Betriebe,<br />

also lediglich in Ausnahmefällen, Unternehmer<br />

i. S. d. Umsatzsteuergesetzes<br />

(UStG). Ab 2017 gelten sie nur dann nicht<br />

als Unternehmer i. S. d. UStG, wenn sie<br />

Tätigkeiten ausüben, die ihnen im Rahmen<br />

der Ausübung öffentlicher Gewalt<br />

obliegen, wenn gleichzeitig deren Nichtbesteuerung<br />

nicht zu größeren Wettbewerbsverzerrungen<br />

führt.<br />

Silvia Michel,<br />

Steuerberaterin,<br />

Wirtschaftsprüferin,<br />

Partnerin<br />

Neue Umsatzbesteuerung für<br />

juristische Personen des<br />

öffentlichen Rechts<br />

Finanzen angesiedelt, die neu zu bewertenden<br />

Leistungsverhältnisse werden<br />

jedoch von anderen Referaten/Sparten<br />

verantwortet. Der Gesetzgeber hat eine<br />

antragsgebundene Übergangsregelung<br />

gewährt. Trotzdem müssen in <strong>2016</strong> die<br />

Weichen dafür gestellt<br />

werden, dass<br />

die Umsatzsteuer<br />

Bestandteil der laufenden<br />

Geschäftsprozesse<br />

der Verwaltung<br />

wird.<br />

Trinavis begleitet<br />

seit 2015 eine<br />

bundesweit organisierte<br />

Bundesanstalt<br />

bei der Bewältigung dieser Aufgabe.<br />

Im ersten Schritt sind Leistungsverhältnisse,<br />

aus denen Einnahmen erzielt werden,<br />

zu identifizieren und steuerlich neu<br />

zu bewerten. Dabei ist es wichtig, die<br />

Untersuchung so vorzubereiten, dass sie<br />

in der gesamten Organisationsstruktur<br />

effizient und zielorientiert wirkt. Gemeinsam<br />

mit dem Finanzbereich werden<br />

deshalb die Einzelbewertungen zur finanziellen<br />

Gesamtbetrachtung verdichtet<br />

und so die Grundlagen für weitere Entscheidungen<br />

gebildet.<br />

Das Fazit<br />

Mit der Gesamtbetrachtung hat Trinavis<br />

gemeinsam mit der Mandantin einen<br />

entscheidenden Meilenstein erreicht.<br />

Nun werden im Umsetzungsprojekt in<br />

weiteren Schritten die Geschäftsprozesse<br />

an die neuen Aufgaben angepasst. Dabei<br />

geht es um Themen wie Änderung der<br />

Kostenkalkulation und Rechnungslegung,<br />

Anpassung von Vertragsklauseln und Erweiterung<br />

der Steuererklärungspflichten.<br />

Die Projektbeschreibung<br />

Die Herausforderung für alle jPöR besteht<br />

darin, dass einerseits das Thema<br />

Steuern naturgemäß keine hohe Priorität<br />

in der öffentlichen Verwaltung hat.<br />

Andererseits ist die Verantwortlichkeit<br />

für Steuerfragen im Bereich Haushalt/<br />

Planung und Durchführung:<br />

Trinavis GmbH & Co. KG<br />

Cicerostraße 2<br />

10709 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 89 04 82-0<br />

Fax: +49 30 / 89 04 82-100<br />

Web: www.trinavis-crowehorwath.com<br />

Kontakt: Silvia Michel, Steuerberaterin,<br />

Wirtschaftsprüferin, Partnerin<br />

E-Mail: silvia.michel@trinavis.com<br />

151


Y<br />

Compliance in der<br />

öffentlichen Verwaltung und<br />

öffentlichen Unternehmen<br />

Schilderung der Problematik<br />

Das Thema Compliance wurde im letzten<br />

Jahrzehnt viel diskutiert und hat sich<br />

inzwischen als fester Bestandteil in der<br />

Privatwirtschaft manifestiert. Doch wie<br />

sieht es mit dem Thema im öffentlichen<br />

Sektor aus? Ein Blick in den letzten Lagebericht<br />

zur Korruption des Bundeskriminalamtes<br />

zeigt, dass im Jahr 2014 in<br />

Verbindung mit der Bestechlichkeit und<br />

Bestechung von Amtsträgern (§§ 331 bis<br />

335 StGB) ein Schaden von 338 Mio. Euro<br />

registriert wurde. Dabei ist diese Summe<br />

nur als eine vage Darstellung zu sehen, da<br />

sie sich nur auf die polizeilich bekannten<br />

Fälle bezieht. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

hat sich die Zahl der polizeilich erfassten<br />

Straftaten im Zusammenhang mit<br />

Korruption im Jahr 2014 verdreifacht. 1<br />

Neben einem wirtschaftlichen Schaden<br />

entsteht durch Korruption vor allem auch<br />

ein immaterieller Schaden, der schwer<br />

zu messen ist. Korruption schädigt das<br />

Grundvertrauen des Bürgers in die Unabhängigkeit,<br />

Unbestechlichkeit und<br />

Handlungsfähigkeit des Staates sowie<br />

in die Integrität der Wirtschaft. Dieses<br />

Bild spiegelt sich in der Meinung der<br />

Bevölkerung wider, denn laut Pressemitteilungen<br />

glaubt knapp die Hälfte der<br />

deutschen Bevölkerung, dass Korruption<br />

und Unterschlagung in der öffentlichen<br />

Verwaltung verbreitet seien.<br />

Vor diesem Hintergrund besitzt die Bekämpfung<br />

der Korruption und damit einhergehend<br />

auch das Thema Compliance<br />

Management als präventive Maßnahme<br />

eine hohe Relevanz für den öffentlichen<br />

Sektor. Ein Blick in die Organigramme des<br />

öffentlichen Sektors zeigt jedoch, dass<br />

Compliance Management als Mittel zur<br />

Vorbeugung dieser Taten hier im Gegensatz<br />

zu der Privatwirtschaft noch kein<br />

Thema zu sein scheint. Dabei sind die Anforderungen<br />

an einen Beamten aufgrund<br />

der gesetzlich geregelten Beamtenpflichten<br />

grundsätzlich höher, als die an<br />

Mitarbeiter eines Privatunternehmens.<br />

Darüber hinaus steigen die Ansprüche<br />

an eine Verwaltung bzw. Unternehmensführung<br />

durch rechtliche Entwicklungen<br />

und neue Richtlinien. So wurde im Jahr<br />

2009 durch das BMI ein Public Corporate<br />

Governance Kodex veröffentlicht, auf<br />

dem weitere ähnliche Kodizes auf Kommunal-<br />

und Landesebene herausgegeben<br />

wurden – diese setzen auch Standards<br />

für Compliance im öffentlichen Sektor.<br />

Auch bei Kooperationen mit externen<br />

Partnern z. B. im Rahmen von Ausschreibungen,<br />

Auftragsvergaben oder Öffentlich-Privaten-Partnerschaften<br />

steigen die<br />

Anforderungen zumindest in Bezug auf<br />

Anti-Korruptionssysteme und Verhaltensrichtlinien.<br />

Neue ISO Standards wie<br />

ISO 19600 und ISO 37001 werden diesen<br />

Trend noch verschärfen.<br />

Größe und Zielgruppe<br />

des Projektes<br />

Zu beachten ist, dass sich die Zielgruppe<br />

im öffentlichen Sektor nicht nur auf<br />

das klassische Beamtenverhältnis bezieht.<br />

So gilt laut § 11 Abs. 1 Nr. 2c StGB<br />

als Amtsträger, wer dazu bestellt ist, bei<br />

einer Behörde oder bei einer sonstigen<br />

Stelle oder in deren Auftrag, Aufgaben<br />

der öffentlichen Verwaltung unbeschadet<br />

der zur Aufgabenerfüllung gewählten<br />

Organisationsform, wahrzunehmen.<br />

Hierunter fallen auch Unternehmen,<br />

welche die Aufgaben einer öffentlichen<br />

Verwaltung wahrnehmen (z. B. Betriebe<br />

in den Bereichen der kommunalen Verund<br />

Entsorgung oder öffentliche Unternehmen,<br />

welche die Ausschreibungen<br />

für Bauvorhaben und deren anschließende<br />

Überwachung durch private<br />

Ingenieurbüros abwickeln). Somit unterliegen<br />

auch öffentliche Unternehmen<br />

besonderen Anforderungen, die sie von<br />

privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />

unterscheiden. Zu diesen besonderen<br />

Anforderungen gehört die Wahrnehmung<br />

öffentlicher Interessen, in Verbindung<br />

mit einer Gemeinwohlorientierung,<br />

öffentlichen Trägerschaft und damit verbundener<br />

Nutzung öffentlicher Gelder.<br />

152


IV.1 Sonderteil – Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Dadurch rücken diese Unternehmen in<br />

den Fokus der Öffentlichkeit, welche ein<br />

Fehlverhalten mit besonders schwerer<br />

Auswirkung auf die Reputation bestraft.<br />

Aufgaben und Ziele von<br />

Compliance Management<br />

Ähnlich der Privatwirtschaft sollte sich<br />

das Compliance Management System<br />

(CMS) im öffentlichen Sektor auf die<br />

Prävention und Detektion von Risiken<br />

fokussieren, basierend auf Verhaltensnormen,<br />

welche die Konformität des<br />

Verhaltens von Führungskräften und<br />

Mitarbeitern fördern. Ein solches CMS<br />

steuert und überwacht sämtliche organisatorische<br />

Maßnahmen einer Verwaltung<br />

über alle Bereiche hinweg.<br />

Dabei sollte ein besonderer Fokus auf<br />

unternehmensspezifischen Risiken – wie<br />

bspw. korruptions- bzw. betrugsgefährdeten<br />

Bereichen – liegen. Im Falle des öffentlichen<br />

Sektors sind es insbesondere<br />

die Bereiche der Beschaffung und Auftragsvergabe<br />

zumeist in Verbindung mit<br />

Bau- und Großprojekten, aber auch der<br />

Einflussnahme bei sonstigen Entscheidungen<br />

oder Bevorzugungen.<br />

Zu einem effektiven CMS gehört auch<br />

ein Integritäts- und Wertemanagement,<br />

welches die Kultur und ethische Integrität<br />

der öffentlichen Verwaltung betrifft<br />

und die Internalisierung von Normen anstrebt<br />

und fördert. Was sich zuerst nach<br />

Mehraufwand anhört, kann bei einer<br />

durchdachten Planung und zielgerichteten<br />

Umsetzung den Regel- und Kontrollaufwand<br />

reduzieren und die Flexibilität<br />

der öffentlichen Verwaltung und schließlich<br />

auch das Vertrauen in diese erhöhen.<br />

Herangehensweise<br />

Zur Erreichung dieses Zieles sollten öffentliche<br />

Unternehmen und öffentliche<br />

Verwaltungen über ein geeignetes<br />

CMS verfügen, welches alle Geschäftsbereiche<br />

umfasst und diese mit den<br />

Unternehmenszielen, -werten und -strategien<br />

verbindet. Dabei sind die Kern-<br />

Compliance-Risiken und relevante Gesetze,<br />

Verordnungen und Vorschriften<br />

zu berücksichtigen und zu beachten,<br />

dass es keinen einheitlichen Lösungsansatz<br />

für die verschiedenen öffentlichen<br />

Verwaltungen und Unternehmen gibt.<br />

Die heterogenen Aufgaben, Strukturen<br />

und Organisationskulturen sollten stets<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung des<br />

CMS berücksichtigt werden.<br />

Eine geeignete Herangehensweise an<br />

ein effektives CMS ist die permanente<br />

Evaluierung der verschiedenen Aktivitäten<br />

sowie Umsetzungs- und Überwachungsfunktionen<br />

von Normen über das<br />

gesamte Unternehmen zur Optimierung<br />

der operativen Prozesse. Diese Maßnahmen<br />

erlauben den Führungskräften, sich<br />

ein reales Bild davon zu machen, ob Prozesse<br />

und Praktiken einer zeitgemäßen<br />

und nachhaltigen Verwaltungsleitung<br />

bzw. Unternehmensführung entsprechen.<br />

Langfristig angesetzte präventive<br />

Maßnahmen und ein anpassungsfähiges<br />

und gelebtes CMS sind unabdingbar im<br />

öffentlichen Sektor, da hier laut Bundeskriminalamt<br />

die Form der strukturellen<br />

Korruption („Tatausführung auf der<br />

Grundlage von längerfristig angelegten<br />

korruptiven Beziehungen“) am häufigsten<br />

vorkommt. Solchen sich über<br />

lange Jahre hinziehenden korruptiven<br />

Beziehungen muss dauerhaft mit nachhaltigen<br />

Compliance-Maßnahmen entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Friedrichstraße 140<br />

10117 Berlin<br />

Fazit und Nachhaltigkeit<br />

Trotz oder vielleicht wegen dieser Besonderheiten<br />

und Komplexität von Anforderungen<br />

an das Compliance Management<br />

in der öffentlichen Verwaltung und öffentlichen<br />

Unternehmen hat sich Compliance<br />

Management bisher noch nicht<br />

in allen Bereichen durchgesetzt. Deshalb<br />

sollte es das vorrangige Ziel sein,<br />

eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Verwaltungsleitung bzw. Unternehmensführung<br />

sicherzustellen und<br />

Dienstvergehen oder kriminelle Handlungen<br />

präventiv zu vermeiden. Vor allem<br />

um der Reputationsschädigung nachhaltig<br />

entgegen zu wirken, sollte neben<br />

reaktiven Maßnahmen verstärkt auch<br />

auf präventive Maßnahmen im öffentlichen<br />

Sektor gesetzt werden. So führt<br />

ein effektives und prozessbegleitendes<br />

Compliance Management zu transparenten<br />

Abläufen, was sich positiv auf<br />

die öffentliche Wahrnehmung auswirkt<br />

und der Reputationserhaltung dient. Inzwischen<br />

scheinen sich solche Überlegungen<br />

auch im öffentlichen Sektor<br />

durchzusetzen. Der Aufgabenbereich<br />

eines Compliance Officers ist hier zwar<br />

noch nicht anzutreffen, jedoch nimmt<br />

zumindest das Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

von Compliance auch im öffentlichen<br />

Sektor zu.<br />

1 http://www.bka.de/nn_205932/DE/Publikationen/<br />

JahresberichteUndLagebilder/Korruption/korruption__<br />

node.html?__nnn=true<br />

Web: www.ey.com<br />

Kontakt: Felix Benecke, Partner<br />

Government & Public Sector<br />

Tel.: +49 30 / 25471 15293<br />

E-Mail: felix.benecke@de.ey.com<br />

153


Kommune21 – die Fachzeitschrift für Verwaltungsspitzen, Amtsleiter,<br />

Dezernenten und IT-Entscheider in Städten, Gemeinden und Kreisen.<br />

Aktuell, kompetent und praxisorientiert informiert das monatlich<br />

erscheinende Magazin detailliert über alle Aspekte der IT-gestützten<br />

Verwaltungsmodernisierung sowie der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

im Public Sector – über Trends, neue Technologien,<br />

Produkte und Unternehmen.<br />

www.kommune21.de


Q.pictures / pixelio.de<br />

V.<br />

Best Practices und innovative<br />

Lösungen & Kompetenz-/<br />

Unternehmensporträts<br />

155


Y Digitales Servicekonto für Bürger und Unternehmen<br />

SMART Government<br />

Warum stehen Bürger und<br />

Unternehmen heute immer<br />

noch vor einem Dschungel an<br />

E-Government-Dienstleistungen?<br />

Die rasch voranschreitende Digitalisierung<br />

privater Dienstleistungen führt zu<br />

einer kontinuierlich zunehmenden Erwartungshaltung<br />

deutscher Bürger 1 und<br />

Unternehmen gegenüber der Verwaltung.<br />

Dienstleistungen privater Anbieter<br />

sind in vielerlei Lebenslagen bereits flächendeckend<br />

über benutzerfreundliche<br />

Online-Verfahren verfügbar. Die Hälfte<br />

der deutschen Bürgerinnen und Bürger<br />

erwartet von öffentlichen Dienstleistungen<br />

ein gleichwertiges Qualitätsniveau 2 .<br />

Das unübersichtliche Angebot führt<br />

zu geringer Akzeptanz von digitalen<br />

Verwaltungsleistungen<br />

Viele Fachbereiche und Bundesländer<br />

ziehen eine eigene Lösung einer verknüpften<br />

und nutzerfreundlicheren<br />

Anwendung vor. Dies führt zu einem<br />

vielfältigen Angebot mit unterschiedlichen<br />

Zugängen und Kommunikationskanälen,<br />

die für den Nutzer oft nicht<br />

nachvollziehbar sind. Eine Verknüpfung<br />

von Verwaltungsverfahren verschiedener<br />

Fachbereiche (bspw. in Form von beteiligten<br />

Nachweisen) findet selten statt.<br />

Dieser „Online-Behörden-Dschungel“<br />

erschwert die Nutzung von E-Government-Leistungen<br />

und sorgt in der Konsequenz<br />

für eine geringe Akzeptanz unter<br />

den Bürgern 3 .<br />

64 % der Bürger stufen die Verfügbarkeit<br />

von Verwaltungsdienstleistungen über<br />

digitale Kanäle als wichtig ein. Jedoch benutzen<br />

lediglich 25 % der Bürger solche<br />

Kanäle gegenwärtig für Behördengänge.<br />

Damit liegt Deutschland im internationalen<br />

Vergleich weit hinten. Laut der<br />

diesjährigen E-Government Benchmark<br />

Studie der EU greifen durchschnittlich<br />

47 % der europäischen Bürger auf E-Government-Dienstleistungen<br />

zu 4 .<br />

Welche Erwartungen haben Bürger<br />

und Unternehmen an die digitale<br />

Verwaltung?<br />

In einem Accenture Anforderungsworkshop<br />

im Rahmen des IT-Gipfels 2015 mit<br />

Experten aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

wurde die Erwartungshaltung der Bürger<br />

und Unternehmen exemplarisch anhand<br />

einer relevanten Lebenslage ermittelt<br />

(s. Abbildung User Journey - Lauras Café).<br />

Der Nutzer 5 will von überall und zu jeder<br />

Zeit Zugriff auf digitale Verwaltungsleistungen<br />

haben<br />

Der Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen<br />

muss aus Nutzersicht<br />

so gestaltet sein, dass auf Leistungen aus<br />

anderen Ländern auch im Heimatbundesland<br />

zugegriffen werden kann. Die<br />

Nutzung muss zudem sicher und benutzerfreundlich<br />

sein. Dies setzt voraus, dass<br />

der Zugriff nicht nur über die eID funktioniert,<br />

sondern – dem entsprechenden<br />

Vertrauensniveau angepasst – auch einfachere<br />

Authentifizierungsmöglichkeiten<br />

angewendet werden können.<br />

Lösungen müssen personalisiert sein und<br />

einen echten Mehrwert bieten<br />

Der Nutzer will unkompliziert durch Verwaltungsverfahren<br />

begleitet werden.<br />

Statt fragmentierter Einzelangebote<br />

erwartet er eine Übersicht darüber, welche<br />

Verwaltungsleistungen er in seiner<br />

spezifischen Situation in welcher Reihenfolge<br />

nutzen kann. Das Angebot sollte der<br />

156


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

?<br />

User Journey –<br />

Lauras Café<br />

Laura (35) wohnt in<br />

München und möchte<br />

ein Café in Heidelberg<br />

eröffnen.<br />

Lauras Fragen zu<br />

den erforderlichen<br />

Behördengängen:<br />

Wieso kann ich mit<br />

meinem bayerischen<br />

Servicekonto nicht auf<br />

Dienstleistungen in<br />

Baden-Württemberg/<br />

Heidelberg zugreifen?<br />

Wieso kann ich mich nur<br />

mit der eID des neuen<br />

Personalausweises<br />

einloggen?<br />

Wieso finde ich keine<br />

Übersicht darüber,<br />

welche Dienstleistungen<br />

ich in welcher Reihenfolge<br />

in Anspruch<br />

nehmen muss?<br />

Wieso kann ich Anträge<br />

nicht online signieren<br />

und digital versenden<br />

ohne zum Amt gehen zu<br />

müssen?<br />

Wieso muss ich Nachweise<br />

bei einer Behörde<br />

beantragen und bei einer<br />

anderen einreichen?<br />

jeweiligen Lebenslage entsprechend gefiltert,<br />

geordnet und personalisiert sein.<br />

Informationen müssen vollständig und in<br />

der jeweils angepassten Reihenfolge bereitgestellt<br />

werden. Ein deutlicher Mehrwert<br />

muss durch die digitale Abwicklung<br />

der Dienstleistungen und den dadurch<br />

gesparten Gang zum Amt geboten wer-<br />

den. Amtliche Nachweise sollen direkt<br />

zwischen zuständigen Behörden ausgetauscht<br />

werden, ohne dass der Nutzer<br />

diese Schritte mühsam umsetzen muss.<br />

Welche Hindernisse stehen<br />

einem smarten, digitalen<br />

Verwaltungsangebot im Weg?<br />

Fünf Faktoren erschweren die Nutzung<br />

digitaler Angebote<br />

Die Nutzung der wachsenden Anzahl digital<br />

angebotener Leistungen wird durch<br />

den Mangel an digitalisierten Daten, die<br />

noch geringe Akzeptanz der eID, die<br />

fehlende Interoperabilität bestehender<br />

Servicekonten, die mangelhafte Informationsvermittlung<br />

zwischen Behörden<br />

sowie nicht-personalisierte Angebote<br />

erschwert.<br />

> > Erstens ist die Voraussetzung, dass Daten<br />

digital vorliegen, nicht vollständig<br />

gewährleistet. Vielerorts ist die digitale<br />

Verfahrensumsetzung (eAkte) noch<br />

nicht realisiert, und die Daten liegen<br />

noch analog vor.<br />

> > Zweitens schalten bundesweit lediglich<br />

32 % der Besitzer eines neuen<br />

Personalausweises die eID-Funktion<br />

ein 6 . Gründe dafür sind fehlende Anwendungen,<br />

die Notwendigkeit eines<br />

Kartenlesegeräts sowie der Mangel an<br />

Training für Sachbearbeiter in Bürgerämtern.<br />

Die Mehrzahl der Bürger und<br />

Unternehmen hat daher zurzeit keinen<br />

Zugang zu digitalen Leistungen mit hohem<br />

Vertrauensniveau, die die Nutzung<br />

der eID voraussetzen.<br />

> > Drittens sind bestehende Servicekonten<br />

meist nicht interoperabel. Derzeit<br />

bieten neun Länder eigene digitale Servicekonten<br />

an; weitere befinden sich in<br />

Planung. Diese erleichtern zwar den<br />

Zugang zu Dienstleistungen mit niedrigerem<br />

Vertrauensniveau, ermöglichen<br />

jedoch bisher keinen Zugriff auf digitale<br />

Angebote anderer Bundesländer.<br />

> > Viertens ist der Nutzer gegenwärtig<br />

selbst für die Datenvermittlung zwischen<br />

verschiedenen Behörden verantwortlich.<br />

Nachweise, die von einer<br />

Behörde ausgestellt und an eine andere<br />

Behörde weitergeleitet werden sollen,<br />

müssen vom Nutzer in den meisten<br />

Verfahren selbst abgeholt und wieder<br />

eingereicht werden – anstelle eines digitalen<br />

Informationsaustauschs zwischen<br />

Behörden.<br />

> > Fünftens sind Angebote nicht personalisiert.<br />

Kaum eine Dienstleistung führt<br />

den Nutzer in individualisierter Form –<br />

seiner persönlichen Lage entsprechend –<br />

durch das Verfahren.<br />

Wie kann ein Servicekonto zur<br />

Verwirklichung eines smarten,<br />

digitalen Verwaltungsangebotes<br />

beitragen und bestehende<br />

Nutzungshemmnisse überwinden?<br />

Ein interoperables Servicekonto ermöglicht<br />

einen bundesweiten Zugriff auf digitale<br />

Leistungen<br />

Mit einem interoperablen Servicekonto<br />

wäre ein Zugriff auf digitale Services<br />

aller föderalen Ebenen unabhängig<br />

vom Herkunftsbundesland realisierbar.<br />

Auf die Anmeldung beim Servicekonto<br />

mit mehrstufiger Authentifizierung<br />

folgt die Auswahl der Handlungsform<br />

(Bürger oder Unternehmen) sowie des<br />

Bundeslandes der entsprechenden<br />

Dienstleistung, damit Schnittstellen zu<br />

den passenden Behörden und Fachverfahren<br />

hergestellt werden.<br />

Eine mehrstufige Authentifizierung ist<br />

sicher und benutzerfreundlich<br />

Ein mehrstufiges Authentifizierungsverfahren<br />

sollte eine Anmeldung mit<br />

der jeweils passenden Vertrauensstufe<br />

ermöglichen. Bei Dienstleistungen mit<br />

niedrigem Vertrauensniveau werden<br />

bei der Anmeldung nur Benutzername<br />

und Kennwort als ausreichende Identifizierung<br />

benötigt; bei einem hohen Vertrauensniveau<br />

wird die Authentifizierung<br />

mittels moderner ID-Funktionen (eID,<br />

VideoIdent etc.) verlangt.<br />

Ein Angebot nach Lebenslagen vereinfacht<br />

die Nutzung digitaler Leistungen<br />

Ein zentrales Servicekontoangebot sollte<br />

nach Lebenslagen (z. B. Unternehmensgründung,<br />

Geburt eines Kindes) sortiert<br />

sein. Jede Lebenslage sollte über einen<br />

Filter verfügen, auf dessen Basis ein personalisierter<br />

Plan der zu erledigenden<br />

Behördengänge erstellt werden kann.<br />

157


Aktionsplan<br />

Vier weitere komfortable Basiskomponenten<br />

bieten einen echten Mehrwert<br />

Ein benutzerfreundliches Servicekonto<br />

sollte die Stammdaten des Benutzers automatisch<br />

in erforderliche Online-Formulare<br />

übertragen. Damit Behördengänge<br />

außerdem jederzeit durchgeführt werden<br />

können, muss das Servicekonto ein<br />

Postfach zur Versendung von digitalen<br />

Formularen beinhalten. Vorgänge sollten<br />

durch elektronische Bezahlsysteme abgewickelt<br />

6 werden, die der Nutzer selbst<br />

auswählen kann. Erhaltene Zertifikate<br />

oder Urkunden sollten in einem Dokumentensafe<br />

für den jeweiligen Vorgang<br />

gespeichert werden können.<br />

Digitale Daten und Verfahren sind die<br />

Grundlage SMARTER Servicekonten<br />

Bei der Abwicklung digitaler Verwaltungsverfahren<br />

kann zwischen zwei Nutzungsanforderungen<br />

unterschieden werden:<br />

Im ersten Schritt müssen Dokumente<br />

aktiv beantragt und erstellt werden<br />

(z. B. Gaststättenerlaubnis). Im zweiten<br />

Schritt müssen für einige Verfahren<br />

zusätzliche Nachweise bereitgestellt<br />

werden (z. B. Führungszeugnis, Auszug<br />

Gewerbezentralregister). Die Bereitstellung<br />

dieser Nachweise erfolgt heutzutage<br />

durch den Nutzer selbst. Für den<br />

Nutzer ist es schwer nachzuvollziehen,<br />

dass er für die Informationsvermittlung<br />

zwischen einzelnen Behörden zuständig<br />

ist. Daher muss der zweite Schritt der<br />

Verfahrensabwicklung langfristig automatisiert<br />

werden, sodass der Nutzer Dokumente<br />

nicht selbst beantragen muss,<br />

sondern notwendige Informationen<br />

zwischen Behörden selbstständig ausgetauscht<br />

werden. Dabei ist es essentiell,<br />

dass der Nutzer die Kontrolle über seine<br />

Daten behält. Nachweise dürfen nur mit<br />

seiner expliziten Zustimmung beantragt<br />

und weitergeleitet werden.<br />

Accenture ist Gestalter des<br />

digitalen Wandels<br />

Accenture<br />

Campus Kronberg 1<br />

61476 Kronberg im Taunus<br />

Tel.: +49 6173 / 94-99<br />

Fax: +49 6173 / 94-98<br />

Web: www.accenture.de<br />

Als Federführer des Fokusthemas „Servicekonto<br />

für Bürger und Unternehmen“<br />

in der Plattform „Digitale Verwaltung<br />

und öffentliche IT“ des IT-Gipfels ist<br />

Accenture insbesondere an der Entwicklung<br />

eines smarten Servicekontos für<br />

Deutschland beteiligt. In diesem Rahmen<br />

wurde im September 2015 ein Anforderungsworkshop<br />

mit Experten aus<br />

Verwaltung und Wirtschaft zu den Erwartungen<br />

an ein Servicekonto durchgeführt.<br />

Auf Basis der Ergebnisse wurde ein<br />

Prototyp entwickelt und auf dem IT-Gipfel<br />

2015 vorgestellt. Zwei erfolgreiche<br />

Praxisbeispiele wurden von Accenture<br />

bereits geplant und eingeführt.<br />

Altinn bietet ein zentrales Portal für<br />

E-Government-Dienstleistungen<br />

Altinn ist ein Portal, das 2003 in Norwegen<br />

landesweit eingeführt wurde und<br />

sowohl Bürgern als auch Unternehmen<br />

den digitalen Zugang zur Verwaltung bietet.<br />

Altinn wird über verschiedene Kanäle,<br />

einschließlich mobiler Endgeräte und<br />

durch Enterprise-Resource-Planning-Systeme<br />

von Unternehmen, genutzt. Aktuell<br />

bieten über 40 Verwaltungen mehr<br />

als 130 E-Government-Dienstleistungen<br />

über Altinn an, Tendenz steigend. Etwa<br />

drei Viertel der im Verwaltungsalltag erforderlichen<br />

Formulare werden bei ebendiesen<br />

40 Verwaltungen eingereicht.<br />

Bisher wurden mehr als 50 Millionen<br />

Nachrichten und Formulare digital statt<br />

in Papierform über Altinn versendet, was<br />

den Arbeitsaufwand beider Seiten deutlich<br />

reduzierte.<br />

SingPass bietet einen Single Sign On (SSO)<br />

für einzelne digitale Dienstleistungen<br />

Der Singapore Personal Access wurde<br />

ebenfalls 2003 eingeführt und dient als<br />

Authentifizierungslösung zu bestehenden<br />

E-Government-Dienstleistungen.<br />

Er bietet seinen mehr als 3,3 Millionen<br />

registrierten Benutzern Zugriff auf<br />

über 200 Dienstleistungen von mehr als<br />

60 Verwaltungen. Die Authentifizierung<br />

erfolgt auf zwei Stufen, je nach Vertrauensniveau<br />

der Dienstleistung mit Username<br />

und Passwort, oder zusätzlich<br />

mit Tan-Verfahren über mobile Endgeräte<br />

oder Hardware-Token. <strong>2016</strong> soll der<br />

SingPass um CorpPass als ein separates<br />

Servicekonto für Unternehmen sowie<br />

MyInfo als eine Dokumentensafe-Funktion<br />

erweitert werden.<br />

1 Der Begriff „Bürger“ umfasst im Folgenden Bürgerinnen<br />

und Bürger.<br />

2 Accenture (2015). Digital at Depth for Government Innovation:<br />

https://www.accenture.com/us-en/insight-digital-depth-<br />

government-innovation.aspx<br />

3 Accenture (2014). Digital Government: Pathways to<br />

Delivering Public Services to the Future: https://www.<br />

accenture.com/us-en/insight-digital-government-pathwaysdelivering-public-services-future<br />

4 Europäische Kommission (2015). eGovernment Benchmark<br />

Insight Report: https://ec.europa.eu/digital-agenda/en/<br />

news/eu-egovernment-report-2015-shows-onlinepublicservices-europe-are-smart-could-be-smarter<br />

5 Der Begriff „Nutzer“ umfasst im Folgenden sowohl Bürger<br />

als auch Unternehmen.<br />

6 Initiative D21 & Ipima (2015). eGovernment Monitor<br />

2015: http://www.egovernment-monitor.de/fileadmin/<br />

uploads/Studien/2015/150715_eGovMon2015_FREIGABE_<br />

Druckversion1.pdf<br />

Kontakt:<br />

Christian Bertmann<br />

E-Mail: christian.bertmann@accenture.com<br />

Philip Hauth<br />

E-Mail: philip.hauth@accenture.com<br />

158


Der zentrale IT-Dienstleister für das Land Berlin<br />

Unsere Kompetenzen:<br />

Beratung<br />

E-Government<br />

Betrieb von IT-Fachverfahren<br />

IT-Beschaffung<br />

Projektmanagement<br />

PC-Arbeitsplatzservice<br />

Auskunft und Vermittlung<br />

Druckservices<br />

Infrastrukturen - Basisdienste - Sicherheitsprodukte<br />

VERWALTUNGEN SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER<br />

Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der zentrale<br />

Lösungsanbieter für die Berliner Verwaltung und unterstützt das Land<br />

Berlin bei Zukunftsthemen und -projekten mit strategischer Beratung,<br />

technischem Know-How und innovativen Services für eine<br />

bürgerfreundliche Stadt- und Landesverwaltung.<br />

Internet www.itdz-berlin.de<br />

Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Besuchen Sie uns auf dem Zukunftskongress <strong>2016</strong>: Ebene B / Stand B0230


Y<br />

Die amplus AG –<br />

Ihr Internetanbieter aus der<br />

Region. Für die Region.<br />

Herausforderung<br />

Eine gute Breitbandversorgung ist entscheidender<br />

Standortfaktor für Betriebe<br />

und Privatpersonen. Laut ARD/ZDF-<br />

Onlinestudie 2015 nutzen annähernd<br />

65 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren<br />

täglich das Internet und die dadurch bereitgestellten<br />

Services. Suchmaschinen<br />

und E-Mail-Dienste bleiben weiterhin<br />

Hauptanwendungen für die Nutzer. Das<br />

Internet ist längst Teil des Alltags und liefert<br />

darüber hinaus Mehrwert für jeden<br />

Anwender. Deutschlandweit erhalten eng<br />

besiedelte Ballungsräume hohe Übertragungsgeschwindigkeiten.<br />

Im ländlichen<br />

Raum herrscht in weiten Teilen noch ein<br />

konträres Bild vor. Dünn besiedelte und<br />

abgelegene Regionen erfahren oftmals<br />

eine Benachteiligung – auch bei der<br />

Schaffung einer digitalen Autobahn. Die<br />

Kommunen stoßen auf das Desinteresse<br />

von Telekommunikationskonzernen. Die<br />

Umsetzung von Breitbandprojekten stellt<br />

sich dort als unwirtschaftlich dar. Dieses<br />

Ungleichgewicht zwischen urbanem<br />

und ruralem Lebensraum schlägt sich<br />

deutlich in den Anwendungsmöglichkeiten<br />

nieder. Anwohner wünschen Home-Office,<br />

Videokonferenzen und neue<br />

Online-Premiumdienste wie IPTV oder<br />

Videostreaming auch in abgelegenen<br />

Winkeln. Schließlich ermöglicht schnelles<br />

Internet die Verschmelzung aller Vorteile<br />

ländlichen Wohnens mit der Verbindung<br />

zur großen weiten Welt. Ein spezielles Angebot<br />

für die Besonderheiten in diesen<br />

Orten ist deshalb essentiell und erforderlich.<br />

Seit 2009 bietet die amplus AG für<br />

weitläufige und ländliche Gemeindegebiete<br />

kostengünstige Lösungen für eine<br />

flächendeckende Glasfaserversorgung.<br />

Projektbeschreibung<br />

Die amplus AG hat sich mit dem Unternehmensleitbild<br />

„Schnelles Internet<br />

für Jeden“ das Ziel für diese besondere<br />

Zielgruppe vorgegeben. Als Teil eines<br />

Verbunds von auf Breitbandausbau<br />

spezialisierten Unternehmen erarbeitet<br />

die Tochtergesellschaft in partnerschaftlicher<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunen individuelle Konzepte.<br />

Standardlösungen gibt es nicht. Jedes<br />

Ausbauvorhaben wird speziell auf die<br />

Region zugeschnitten. Zugang zum<br />

„Highspeed Internet“ kennt damit<br />

keine Benachteiligten mehr. Alle Carrier-<br />

Dienste finden unter dem Dach der<br />

CCNST Group Platz – einem starken<br />

und erfahrenen Partner in Sachen Infrastruktur<br />

und Netzausbau. Internet<br />

erhalten die Partner durch die Kombination<br />

verschiedener Faktoren zur eigenwirtschaftlichen<br />

oder geförderten<br />

Breitbanderschließung. Ein wichtiger<br />

Punkt ist stets die Kombination aus der<br />

Erschließung des Ortskerns parallel zum<br />

Ausbau abgelegener Gemeindegebiete.<br />

Aus diesem Vorgehen heraus umfasst<br />

das Netz der amplus AG heute mehrere<br />

hundert Kilometer Glasfasertrassen<br />

und versorgt über rund 500 Verteilerknoten<br />

mittlerweile 350.000 Haushalte<br />

Ostbayerns mit schnellem Internet.<br />

Täglich wächst das Netz weiter und<br />

stellt mehr als 100 Gemeinden in zwölf<br />

Landkreisen Bayerns Bandbreiten bis<br />

zu 200 Megabit pro Sekunde und mehr<br />

zur Verfügung. Zukünftig plant der Internetanbieter<br />

aus Bayern sein Netz auf<br />

ganz Deutschland auszuweiten. Derzeit<br />

befinden sich deutschlandweit mehrere<br />

Glasfaserbackbones im Bau.<br />

Fördermittel<br />

Das erste Ausbauprogramm der Bayerischen<br />

Staatsregierung sicherte im Jahr<br />

2008 die Breitband-Grundversorgung<br />

ländlicher Gemeinden. Die rasante Entwicklung<br />

der Internet-Services führte zu<br />

Wettbewerbsnachteilen von Kommunen<br />

außerhalb der Ballungsräume. Schon hier<br />

startete das umfangreiche Engagement<br />

der amplus AG zur eigenwirtschaftlichen<br />

Erschließung ländlicher Gebiete entlang<br />

der Glasfasertrassen. Auf diese Weise bot<br />

der Breitband-Carrier bereits vor Jahren<br />

Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro<br />

Sekunde. Im Juni 2012 veröffentlichte die<br />

160


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Bayerische Staatsregierung ein neues<br />

Förderprogramm zur Errichtung von<br />

Hochgeschwindigkeitsnetzen. Ende Juli<br />

2014 trat die überarbeitete Version unbürokratischer<br />

und effektiver in Kraft. Das<br />

Bayerische Staatsministerium der Finanzen,<br />

für Landesentwicklung und Heimat<br />

stellt den bayerischen Kommunen 1,5 Milliarden<br />

Euro speziell für die Investition in<br />

hochleistungsfähige NGN-Netze (Netze<br />

der nächsten Generation) zur Verfügung.<br />

Im Oktober 2015 verabschiedete das Bundeskabinett<br />

zusätzlich das 2 Milliarden<br />

Euro umfassende Bundesförderprogramm<br />

zum Breitbandausbau.<br />

Zu den Netzen der nächsten Generation<br />

gehört die Glasfaser-Versorgung bis ins<br />

Haus – Fibre to the Building (FTTB). Ein<br />

geeignetes Leerrohr bzw. Speedpipe<br />

wird vom Rohrende des Grundstücks bis<br />

zum hausinternen Netzabschlusspunkt<br />

gelegt. Das Glasfaserkabel verläuft bis<br />

zu diesem APL (Abschlusspunkt Linientechnik).<br />

Ein optisches Verbindungskabel<br />

sichert die Übertragung zwischen<br />

APL und dem Signalwandler (ONT: Optical<br />

Network Termination). Das Ethernet-Patchkabel<br />

verbindet den ONT mit<br />

dem Router. Ist der Hausanschluss einmal<br />

hergestellt, sind die Anwohner für<br />

Bandbreiten in unbegrenzter Höhe gerüstet.<br />

Das World Wide Web wird so Bestandteil<br />

des alltäglichen Lebens – und<br />

zwar überall.<br />

Fazit und Nachhaltigkeit<br />

Das Ausbaukonzept der amplus AG ist<br />

einmalig unter den Internetanbietern.<br />

Nicht nur Kabelverzweiger werden mit<br />

Glasfaser aufgerüstet (FTTC: Fibre to<br />

the Curb), abgelegene Ortsteile erhalten<br />

Glasfaser bis ins Haus (FTTB: Fibre to the<br />

Building). Persönliche Beratungsgespräche<br />

in den Kommunen vor Ort garantieren<br />

eine individuelle Lösungsfindung.<br />

Dabei empfiehlt die amplus AG eine<br />

großzügigere Festlegung des Erschließungsgebiets.<br />

Im Auswahlverfahren<br />

nehmen dann neben Teilen größerer<br />

Ortschaften oder des Ortskerns ebenso<br />

entlegene, weitläufige Ortsgebiete teil.<br />

Die hinsichtlich notwendiger Tiefbauarbeiten<br />

wirtschaftlichere Erschließung der<br />

dichter besiedelten Bereiche refinanziert<br />

so in gewisser Hinsicht entlegene Adressen.<br />

Somit wird eine nachhaltige FTTB-Erschließung<br />

greifbar und umsetzbar. Auch<br />

im Rahmen von eigenwirtschaftlichen Erschließungen<br />

der amplus AG abseits der<br />

laufenden Förderprogramme investiert<br />

das Unternehmen bis heute in die nachhaltige<br />

Art des Glasfaserausbaus.<br />

Kabelverzweiger rüstet die amplus AG<br />

zukunftsfähig aus: Sie erhalten bereits<br />

die für FTTB notwendige technische Ausstattung<br />

und sind für Bandbreiten mit bis<br />

zu 200 Megabit pro Sekunde und mehr<br />

nachrüstbar. Für die Kommunen entfällt<br />

ein zusätzlicher Investitionsaufwand.<br />

2015 führte die amplus AG als weltweit<br />

erster Internetanbieter neben einem<br />

eigenen IPTV-Service die Bonding-Technologie<br />

mit der Produktoption „nimm.<br />

zwoa“ ein. Durch die Bündelung von zwei<br />

Kupfer-Doppeladern wird die verfügbare<br />

Bandbreite nahezu verdoppelt. Das Unternehmen<br />

ermöglicht über Kupfer somit<br />

auch Bandbreiten bis zu 200 Megabit pro<br />

Sekunde.<br />

Als verlässlicher Partner im Breitbandausbau<br />

stellt die amplus AG außerdem kostenlose<br />

Hotspots für die Allgemeinheit<br />

zur Verfügung. Im Fokus der Hotspot-<br />

Initiative stehen daher alle Bürgerinnen<br />

und Bürger, Touristen, öffentliche Institutionen,<br />

Vereine und Gewerbetreibende<br />

in den Gemeindegebieten. Mithilfe der<br />

WLAN-Technologie erfolgt eine kabellose<br />

Datenübertragung zwischen dem<br />

Hotspot und dem mobilen Endgerät<br />

des Kunden. Die Basis des öffentlichen<br />

Netzwerks ist denkbar einfach: Entweder<br />

per direkter Verbindung zur aktiven<br />

Glasfasertechnik der amplus AG oder<br />

über einen VDSL-Anschluss innerhalb<br />

eines Gebäudes. Per WLAN verbundene<br />

Access Points an verschiedenen Positionen<br />

eines Areals sichern die stabile und<br />

schnelle Verbindung zum mobilen Internet<br />

für alle Nutzer.<br />

Planung und Durchführung:<br />

amplus AG<br />

Technologiecampus 4<br />

94244 Teisnach<br />

Tel.: +49 9923 / 8045-100<br />

Fax: +49 9923 / 8045-120<br />

Die Verpflichtung des Internetanbieters<br />

aus Teisnach geht weit über den Breitbandausbau<br />

hinaus: Bereitstellung von<br />

kostenlosem Internet mit Bandbreiten bis<br />

zu 200 Megabit pro Sekunde für Schulen<br />

sowie die Unterstützung ausgewählter sozialer<br />

Projekte und Vereine vor Ort stehen<br />

ganz oben auf der Agenda. Im Hinblick auf<br />

Standortmarketing und soziales Engagement<br />

steht die amplus AG an der Seite von<br />

langfristigen und verlässlichen Partnern.<br />

Übertragbarkeit<br />

Mit einer Glasfaserleitung bis ins Haus<br />

sind nahezu unbegrenzte Bandbreiten<br />

möglich – sowohl im Download als<br />

auch beim Upload von Daten. Der stetig<br />

wachsende Bedarf nach Bandbreiten<br />

seit Etablierung des Internets für den<br />

Hausgebrauch zeigt deutlich, dass ein<br />

FTTC-Ausbau nur der erste Schritt im<br />

Breitbandausbau ist. In naher Zukunft<br />

reichen 30 Megabit pro Sekunde nicht<br />

mehr aus. Auf den ersten Blick ist eine<br />

FTTB-Erschließung teurer, langfristig<br />

gesehen stellt sie jedoch die bessere Variante<br />

dar. Die amplus AG setzt deshalb<br />

auf die neueste Glasfasertechnologie.<br />

Der Rahmen an Möglichkeiten für Internet-Services<br />

erhöht sich so enorm:<br />

16 Megabit pro Sekunde ermöglichen problemlos<br />

IPTV-Anwendungen oder Cloud-<br />

Dienste. Mit Bandbreiten, die nach oben<br />

hin offen sind, lassen sich aber Virtual-Reality-Services,<br />

Telearbeit und -medizin in<br />

den Tagesablauf integrieren. In punkto<br />

Nachhaltigkeit bezieht die amplus AG<br />

auch klare Stellung pro Tiefbau. Oberirdische<br />

Kabeltrassen sind nur kurzfristig<br />

die kostengünstigere Option – langfristig<br />

stimmt die Bilanz lediglich in der Verlegung<br />

der Glasfaser mittels erdverlegter<br />

Trassen. Die zunächst höheren Kosten<br />

amortisieren sich nach kurzer Zeit und<br />

leisten einen entscheidenden Beitrag zur<br />

Qualität des Breitbandausbaus.<br />

E-Mail: kommune@amplus.ag<br />

Web: www.amplus.ag<br />

Kontakt: Dr. Johannes Böhm,<br />

Kommunalbetreuer<br />

Tel.: +49 9923 / 8045-200<br />

E-Mail: johannes.boehm@amplus.ag<br />

161


Y<br />

Riesiges Einsparpotenzial:<br />

Stadt Bad Hersfeld digitalisiert Rechnungsprozesse<br />

Kommunen verlieren bares Geld, wenn<br />

sie ihre Prozesse nicht digitalisieren. Mit<br />

der Umstellung von papierbasierten<br />

auf elektronische Rechnungen könnten<br />

jährlich rund 6,5 Milliarden Euro eingespart<br />

werden. Die Stadt Bad Hersfeld hat<br />

das Potenzial erkannt. Gemeinsam mit<br />

crossinx stellt die Kommune auf digitale<br />

Rechnungsprozesse um.<br />

„Bad Hersfeld 4.0“<br />

Pro Jahr empfängt die Stadtverwaltung<br />

bis zu 14.000 Rechnungen, die bisher<br />

einen enormen Verwaltungsaufwand<br />

verursacht haben. Um Kosten zu senken,<br />

aber auch um die Digitalisierung<br />

der Verwaltung voranzutreiben, holte<br />

man sich mit crossinx einen erfahrenen<br />

Anbieter für digitale Rechnungsprozesse<br />

und Finanzierungslösungen an Bord. Die<br />

Einführung des neuen Systems und das<br />

Einrichten der Schnittstellen verliefen<br />

reibungslos und zügig.<br />

„Die Eingangsrechnungen werden täglich<br />

an crossinx weitergeleitet und uns nach<br />

der Bearbeitung als PDF inklusive strukturiertem<br />

Datensatz im ZUGFeRD-Format<br />

zur Verfügung gestellt. Einmal im Monat<br />

erhalten wir alle gescannten Papierrechnungen<br />

zur Archivierung zurück”, erklärt<br />

Bürgermeister Thomas Fehling. „Das<br />

Einsparpotenzial ist enorm: Die Bearbeitungszeit<br />

für jede einzelne Rechnung hat<br />

sich halbiert. Außerdem entfallen Irrläufer<br />

und eine verspätete oder fehlerhafte<br />

Erfassung von Daten wird drastisch reduziert.<br />

Insgesamt ist der Verarbeitungsprozess<br />

deutlich verschlankt und um einiges<br />

wirtschaftlicher geworden. Einen Ausbau<br />

der Zusammenarbeit können wir uns<br />

nach den bisher gemachten Erfahrungen<br />

sehr gut vorstellen.“ Ein weiterer Vorteil<br />

der elektronischen Rechnungsverarbeitung<br />

sind freigewordene Ressourcen, die<br />

an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt<br />

werden können.<br />

Planung und Durchführung:<br />

crossinx GmbH<br />

Hanauer Landstr. 291A<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

Digitale Agenda: Umstellung<br />

auf kommunaler Ebene bis<br />

2018 Pflicht<br />

Für alle deutschen Kommunen gilt: Ab<br />

2018 ist die Umstellung auf digitale Prozesse<br />

Pflicht.<br />

„Die Richtlinie 2014/55/EU des Europäischen<br />

Parlaments bildet die treibende<br />

Kraft hinter der Umstellung auf E-Invoicing<br />

im öffentlichen Sektor“, sagt crossinx<br />

CEO Marcus Laube. „Bad Hersfeld hat den<br />

ersten wichtigen Schritt zur Umstellung<br />

getan. Für deutsche Kommunen ist es<br />

höchste Zeit, ihre Prozesse zu digitalisieren.<br />

Wir werden jeder öffentlichen Verwaltung<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen,<br />

um eine vollständige Umstellung so unkompliziert<br />

wie möglich zu gestalten.“<br />

Ein Whitepaper zum Thema E-Invoicing<br />

im öffentlichen Sektor finde Sie unter<br />

www.crossinx.de/whitepaper<br />

Tel.: +49 69 / 4800 6510<br />

Fax: +49 69 / 4800 65 115<br />

E-Mail: info@crossinx.com<br />

Web: www.crossinx.de<br />

162


Y<br />

Zusammenspiel agiler<br />

und nicht-agiler Projekte<br />

Herausforderung<br />

Das Projekt hat die Realisierung von<br />

Online-Anträgen zum Ziel und wird<br />

erstmalig agil entwickelt. Es hat viele<br />

Abhängigkeiten zu weiteren in Entwicklung<br />

befindlichen Projekten, die ein Wasserfall-basiertes<br />

Vorgehen verfolgen. Der<br />

SW-Entwicklungsprozess ist sequentiell.<br />

Die Herausforderung war, die agile<br />

Transformation und Abhängigkeiten zu<br />

berücksichtigen, um eine stabile Basis<br />

für die Entwicklung entstehen zu lassen<br />

und eine belastbare Release-Planung zu<br />

erhalten.<br />

Das Projektteam besteht aus ca. 80<br />

Mitarbeitern, das sich aus mehreren<br />

cross-funktional besetzten Sprint-Teams,<br />

Produkt-Ownern, Scrum-Master sowie<br />

Architekten und spezifischen Rollen<br />

zusammensetzt.<br />

bewusst auf Release-Level, die Detaillierung<br />

erfolgt auf Sprint-Level.<br />

Die Release-RP orientierte sich an einer<br />

empirischen Team Velocity. Release-Treue<br />

wird durch einen adäquaten Füllgrad des<br />

Release-Backlogs unterstützt. Das Risiko<br />

fehlender Zuarbeiten wurde dadurch minimiert,<br />

dass Interfaces mit signifikantem<br />

Vorlauf spezifiziert, vereinbart und<br />

beauftragt wurden. Interfaces stehen für<br />

Tests beim Start und in finaler Version am<br />

Ende des Release zur Verfügung.<br />

Finanzierung<br />

Das Projekt besitzt ein festes, an Themen<br />

gebundenes Projektbudget. Budgetverschiebungen<br />

sind nicht ohne Weiteres<br />

gegeben, so dass das Projekt seine Planung<br />

auf den initial zugewiesenen Ressourcen<br />

basieren muss.<br />

Fazit<br />

Obwohl das erste Life-Release noch nicht<br />

im Feld ist, lässt sich eine positive Release-Treue<br />

von ca. 90 Prozent feststellen.<br />

Abweichungen liegen hauptsächlich<br />

in Architektur- oder Technikänderungen<br />

begründet.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Release-RP ist ein sehr valider und<br />

übertragbarer Lösungsansatz, der eine<br />

planerische Sicherheit für die Sprint-Teams<br />

gibt, die umso größer ist, je stabiler die Architektur<br />

ist und je weniger Änderungen<br />

es am Release-RP gibt. Release-Inhalte<br />

sollten während der Entwicklung nicht<br />

verändert werden. Der Planungsaufwand<br />

im Vorfeld sowie das Schaffen eines architekturellen<br />

Rahmens verursachen einen signifikanten<br />

Aufwand. Der kontinuierliche<br />

Abstimmungsbedarf rechtfertigte die Etablierung<br />

der Rolle des Interface-Managers.<br />

Die Transparenz des Entwicklungsfortschrittes<br />

ist durch Burn-Down Charts gegeben.<br />

Gegenüber dem Sponsor wird der<br />

Fortschritt an der Release-RP gespiegelt<br />

und berichtet.<br />

Lösungsansatz<br />

Der gewählte Lösungsansatz basiert auf<br />

einer von den Fachorganisationen und<br />

Architekten erarbeiteten und mehrere<br />

Releases umfassenden Release-Rahmenplanung<br />

(Release-RP) der Fachfunktionen<br />

sowie einer abgeleiteten Interface-Rahmenplanung.<br />

Die Planung bewegt sich<br />

Planung und Durchführung:<br />

ESG Consulting GmbH<br />

Livry-Gargan-Straße 6<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Web: www.esg-consulting.com<br />

Kontakt: Thomas Lauffer,<br />

Principal Consultant<br />

Tel.: +49 89 / 9216-2461<br />

Fax: +49 89 / 9216-2236<br />

E-Mail: thomas.lauffer@<br />

esg-consulting.com<br />

163


Y<br />

Der Smart Green Tower –<br />

Innovation für den Menschen<br />

„Der wirkliche Grund zu bauen ist, Lebensräume<br />

für Menschen zu schaffen“, sagt Architekt<br />

Wolfgang Frey. Im Zentrum der<br />

Arbeit Wolfgang Freys und seines Teams<br />

steht die ökologische und nachhaltige<br />

Architektur und Stadtentwicklung.<br />

Das von ihm in zweiter Generation geführte<br />

Büro mit Sitz in „Green City“ Freiburg<br />

hat seit 1959 europaweit zahlreiche<br />

Projekte realisiert und ist seit vielen Jahren<br />

ebenfalls in China aktiv. Dort pflegt<br />

Frey den fachlichen Austausch zu Qiu<br />

Baoxing, ehemaliger Vize-Minister für<br />

Bauwesen der Volksrepublik China und<br />

aktueller Berater des Staatsrates von Li<br />

Keqiang, dem Ministerpräsidenten der<br />

Volksrepublik China.<br />

Frey Architekten sind der Überzeugung,<br />

dass nicht nur die Implementierung technischer<br />

Produkte in Bauprojekte wichtig<br />

ist, sondern vielmehr die Identifikation<br />

der multispektralen Bewohnerschaft zu<br />

ihrem Stadtraum mittels gezielter Sozialraummoderation,<br />

die erst dann nachhaltig<br />

für Mensch und Umwelt ist.<br />

Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Gestaltungswille<br />

und Anreiz – das sind<br />

die fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit.<br />

Mit seinem „Fünf-Finger-Prinzip“ macht<br />

Wolfgang Frey deutlich, dass eine isolierte<br />

Betrachtung von Einzelaspekten<br />

nicht ausreicht und vielmehr ein ganzheitlicher<br />

Planungsansatz notwendig ist.<br />

Eines der aktuellen Projekte unter dem<br />

Fünf-Finger-Prinzip ist der „Smart Green<br />

Tower“. Es handelt sich um einen rund 51<br />

Meter hohen Wohn- und Gewerbeturm,<br />

der aufgrund seiner geplanten Größe,<br />

Architektur und umwelttechnischen<br />

Ausstattung ein Leuchtturmprojekt im<br />

Bereich innovativer gebäudeintegrierter<br />

Energiesysteme ist.<br />

Herausragendes Kennzeichen dabei ist<br />

ein ausgeklügeltes Energieversorgungskonzept<br />

für Großobjekte mit einem<br />

hohen solaren Deckungsgrad, das ein<br />

Konsortium aus Experten des Fraunhofer<br />

Instituts für Solare Energiesysteme<br />

(ISE), der Siemens AG, der ads-tec, Frey<br />

Architekten sowie der Freiburg Wirtschaft<br />

Touristik und Messe GmbH und<br />

badenova verwirklicht.<br />

Dieses Energiekonzept basiert im Wesentlichen<br />

auf folgenden Aspekten:<br />

> > eigene Energieerzeugung auf Basis<br />

Erneuerbarer Energien in einem Volumen,<br />

das temporär über den Eigenbedarf<br />

hinausgeht und somit von anderen<br />

Gebäuden im Umfeld genutzt werden<br />

kann;<br />

> > flexible interne Energiespeicherung<br />

in großer Dimension mit der Option,<br />

weitere Energieerzeuger im Stadtteil<br />

anzubinden;<br />

> > optimierter Umgang mit Energie nach<br />

aktuellem Angebot, Bedarf und unter<br />

Kostengesichtspunkten innerhalb des<br />

Gebäudes;<br />

> > Bereitstellen von ausbalancierten Energielasten<br />

aus dem Gebäude heraus im<br />

Verbund mit dem angrenzenden Stadtteil<br />

über eine intelligente Anbindung an<br />

das Smart Grid.<br />

Dieses Konzept wird mit neuester Technologie<br />

realisiert. Insbesondere ein intelligentes<br />

Energiemanagement innerhalb<br />

und außerhalb des Gebäudes wird dabei<br />

eine optimierte Regelung sämtlicher lokaler<br />

Energieströme ermöglichen.<br />

Die Gebäudeintegrierte Photovoltaik-<br />

Energieversorgung in der Megawatt-<br />

Klasse mit Speichertechnologie ist der<br />

Kern von sogenannten „Smart Green<br />

District“-Konzepten. Das Demonstrationsgebäude<br />

soll perspektivisch den<br />

Kern bilden für Entwicklungen, die über<br />

ein einzelnes Gebäude hinausgehen. Der<br />

Tower wird im Verbund mit Bestandsarchitektur<br />

und neuen Objekten Energie<br />

164


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

intelligent erzeugen, speichern und bedarfsgerecht<br />

nutzen und bereitstellen<br />

können. Damit unterscheidet sich das<br />

Energiekonzept des Smart Green Towers<br />

grundsätzlich von Projekten, in denen<br />

lediglich einzelne, in sich geschlossene<br />

Gebäude Energie produzieren, nutzen<br />

oder ins Netz einspeisen.<br />

Ein solcher Verband aus mehreren intelligenten<br />

Objekten arbeitet optimal zusammen<br />

in einem intelligenten Netz und<br />

bildet so die Basis für neuartige Stadtteilkonzepte,<br />

in denen verschiedene Smart<br />

Green Buildings sinnvoll miteinander<br />

kommunizieren – der Smart Green District.<br />

Diese Idee führt zu dem Leitbild einer<br />

Smart Energy City, in der Smart Green<br />

Quartiere zu einem städtischen Verbund<br />

zusammenwachsen.<br />

Als weiteres Highlight wird eine Aquaponik-Anlage<br />

integriert. Es handelt sich dabei<br />

um einen geschlossenen Wasser- und<br />

Nährstoffkreislauf. Hierbei wird die Abwärme<br />

der Speicherbatterien genutzt, um<br />

ein Wasserbecken in einem Gewächshaus<br />

mit Nutzpflanzen aufzuheizen. Auf diese<br />

Weise wird die Aufzucht von Fischen und<br />

die Kultivierung von Nutzpflanzen in einer<br />

Symbiose verbunden. Die Pumpen zur<br />

automatischen Bewirtschaftung werden<br />

über eine vor Ort integrierte Solaranlage<br />

gespeist. Dieses System ist ein aktiver Bestandteil<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie des<br />

Gesamtkonzeptes. Die Anlage bietet Arbeitsplätze<br />

für Menschen mit Behinderungen,<br />

die hier ihre Stärken entfalten können.<br />

<strong>2016</strong> beginnt der Bau des ersten Smart<br />

Green Tower in Freiburg.<br />

Die Belegung im Smart Green Tower sieht<br />

eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen<br />

vor. Das besondere Wohnmodell<br />

stellt das „pro scholare“-Prinzip dar.<br />

„Pro scholare“ ist auch gleichzeitig Name<br />

einer genossenschaftsorientierten Vermietungsgesellschaft,<br />

die zwischen<br />

Eigentümern und Mietern zwischengeschaltet<br />

ist. Die pro scholare erfüllt damit<br />

gleich zwei wesentliche Funktionen.<br />

Einerseits ist sie Teil eines integrativen<br />

sozialen Konzepts. Andererseits verfolgt<br />

sie das Ziel die soziale Durchmischung der<br />

Bewohnerstruktur des Hauses gezielt zu<br />

steuern und faire Mietpreise anzubieten.<br />

Menschen unterschiedlichen Alters und<br />

unterschiedlicher Herkunft, genauso wie<br />

Menschen mit und ohne Behinderung<br />

leben zusammen. Doch damit nicht genug:<br />

Die gebaute Umgebung soll auch die<br />

Kommunikation unter den Bewohnern<br />

und die Identifikation mit ihrem Zuhause<br />

fördern, zum Beispiel über eine kleine<br />

Kunstgalerie im Brandschutztreppenhaus<br />

oder über Setzkästen in den Fluren,<br />

die zu jeder Wohnung gehören und die<br />

von den Bewohnern gestaltet werden<br />

können. Außerdem unterstützt die pro<br />

scholare das Miteinander durch gezielte<br />

Wohnraum- und Sozialmoderation.<br />

Das gemeinschaftliche Konzept verfolgt<br />

die pro scholare ebenfalls im Bauprojekt<br />

Heidelberg Village in der Heidelberger<br />

Bahnstadt, einer der größten Passivhaussiedlungen<br />

der Welt.<br />

Auch hier werden die Wohnungen mit einer<br />

heterogenen Mieterschaft belegt. So<br />

wohnt die Seniorin neben der Studentin,<br />

der Rollstuhlfahrer neben der kinderreichen<br />

Familie etc. Auf diese Weise werden<br />

die Mono-Strukturen gemieden. Es<br />

entsteht ein vitales, heimatbezogenes<br />

Quartierleben mit vielen sozialen Kontakten.<br />

Beide Gebäude des Heidelberg<br />

Village sind durchgängig barrierefrei und<br />

bieten begrünte Fassaden, Begegnungsräume<br />

für eine aktive Nachbarschaft<br />

sowie ein breitgefächertes Angebot<br />

moderner Service-, Pflege- und Betreuungsleistungen.<br />

Hochwertige Bautechnik<br />

in Passivhaus-Standard wird verknüpft<br />

mit der Verfügbarkeit von bezahlbarem<br />

Wohnraum.<br />

Frey Architekten<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 14<br />

79111 Freiburg im Breisgau<br />

Tel.: +49 761 / 477 415 0<br />

Die umfangreiche Charakteristik des<br />

Smart Green Tower und Heidelberg Village<br />

zeigt die erfolgreiche Implementierung<br />

von Technik und Innovation<br />

in Architektur, die gleichermaßen den<br />

Menschen Anreize für Identifikation und<br />

Inklusion gibt. Das Thema um Ökologie<br />

und Mensch beschäftigt die Öffentlichkeit<br />

und Politik.<br />

Um seine Konzepte nach außen zu tragen<br />

und die Thematik um Nachhaltigkeit zu<br />

verstärken, verfasst Wolfgang Frey zahlreiche<br />

Bücher, darunter „Freiburg Green<br />

City – Wege zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung“,<br />

„Das Fünf-Finger-Prinzip –<br />

Strategien für eine nachhaltige Architektur“<br />

und „Free Energy“. Zuletzt erschien<br />

„Die neue Architektur der Pflege – Bausteine<br />

innovativer Wohnmodelle“ mit einem<br />

Vorwort von Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble.<br />

Auf der EXPO 2010 in Shanghai repräsentierten<br />

Frey Architekten für die Stadt<br />

Freiburg entsprechende Beispiele, die<br />

nach dem Fünf-Finger-Prinzip verwirklicht<br />

wurden. Im Januar 2012 zeichnete<br />

das Land Baden-Württemberg Wolfgang<br />

Frey für seine innovativen und<br />

zukunftsweisenden Konzepte als einen<br />

„Übermorgenmacher“ aus. Im Rahmen<br />

des Demografiekongresses 2015 wurde<br />

Wolfgang Frey für seine nachhaltigen<br />

Konzepte vom Bundesministerium für<br />

Arbeit und Soziales, dem Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend und dem Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

mit dem Preis der Initiative<br />

„Deutschland – Land des Langen Lebens“<br />

ausgezeichnet.<br />

Fax: +49 761 / 477 415 23<br />

E-Mail: info@architekten-frey.de<br />

Web: www.freyarchitekten.com<br />

Kontakt: Wolfgang Frey, Inhaber<br />

165


Y Welcome App Germany<br />

Ausgangslage und<br />

Herausforderungen<br />

Wenn Menschen aus einem fremden<br />

Land in Deutschland ankommen, fehlt<br />

es oft an Informationen, um den Alltag<br />

zu bewältigen. Die zumeist vorhandenen<br />

Sprachbarrieren machen das alltägliche<br />

Leben oft schwierig und Missverständnisse<br />

prägen das Miteinander negativ<br />

vor. Informationen stehen zumeist erst<br />

nach Ankunft in der jeweiligen Stadt oder<br />

Kommune zur Verfügung, zumeist allerdings<br />

nur in gedruckter Form und nicht<br />

in passenden Sprachen. Dieser Problematik<br />

soll die Welcome App Germany<br />

entgegenwirken.<br />

Die Zielgruppen der Anwendung sind<br />

neben den über eine Million Flüchtlingen,<br />

die in den letzten Jahren Asyl in<br />

Deutschland beantragten, ebenfalls die<br />

Behörden und Betreuer, die tagtäglich<br />

mit ihnen arbeiten. Auch ist das Informationssystem<br />

für alle in Deutschland<br />

vorübergehend oder dauerhaft lebenden<br />

Ausländer gedacht.<br />

Die Welcome App Germany ist ein<br />

Software-System zur Information und<br />

Orientierungshilfe für Flüchtlinge, Asylsuchende<br />

und Migranten in Deutschland.<br />

Es ist einfach bedienbar und in mehreren<br />

Sprachen verfügbar. Die Lösung ist verfügbar<br />

für die mobilen Plattformen Android,<br />

iOS, Windows sowie für Desktop-PC<br />

und Laptops. Für Behörden, Hilfsorganisationen<br />

und öffentliche Gebäude steht<br />

zudem eine Terminallösung zur Verfügung.<br />

Durch Ansätze wie Sprachausgabe<br />

und Bilddarstellung soll auch der Barrierefreiheit<br />

genüge getan werden. Bei der<br />

Integration und in Beratungsgesprächen<br />

ohne Dolmetscher sowie auch im Deutschunterricht<br />

kann die mehrsprachige<br />

Buchfassung unterstützen.<br />

Projektbeschreibung<br />

Ziel des Projekts ist es, sowohl die Asylsuchenden<br />

und Migranten bei der Orientierung<br />

und Integration in ihrem neuen<br />

Umfeld zu unterstützen und gleichermaßen<br />

den Arbeitsalltag für Berater<br />

und Betreuer zu erleichtern. Dazu bietet<br />

die multimediale Plattform „Welcome<br />

App Germany“ Informationen zum Asylsystem<br />

und zum allgemeinen Leben in<br />

Deutschland. Diese werden untermauert<br />

von Kontaktdaten der wichtigsten<br />

Ansprechpartner aus der jeweiligen Region.<br />

Damit sollen in erster Linie die Asylsuchenden<br />

in die Lage versetzt werden,<br />

sich selbstständig Informationen zu den<br />

für sie relevanten Themen zu beschaffen.<br />

Die gezielte Vorinformation soll im<br />

Resultat die Beratungszeiten bei den<br />

Ansprechpartnern drastisch verkürzen.<br />

Weiterhin trägt die Verfügbarkeit der Informationen<br />

in den Sprachen Arabisch,<br />

Russisch, Farsi, Französisch und Englisch<br />

dazu bei, die Kosten für Übersetzer zukünftig<br />

zu reduzieren.<br />

Zunächst wurde in gemeinnütziger Kooperation<br />

der beiden Dresdner IT-Unternehmen,<br />

Saxonia Systems AG und<br />

Heinrich & Reuter Solutions GmbH – kurz<br />

HeiReS – die Welcome App Dresden erstellt.<br />

Nach dem diese viel positiven medialen<br />

Anklang fand, fragten viele andere<br />

deutsche Städte und Gemeinden nach<br />

einer ebensolchen Lösung. Aus Sicht der<br />

Nutzergruppe ist es jedoch wenig sinnvoll,<br />

für jede Region eine eigene App zu<br />

entwickeln, da ein Überangebot verwirrend<br />

wirken kann und die enthaltenen generellen<br />

Informationen deutschlandweit<br />

gleich sind. Daher entschieden sich die<br />

Projektpartner dazu, ein gemeinsames<br />

Grundgerüst aufzubauen, in welches<br />

die interessierten Städte nach dem immer<br />

gleichen Prinzip integriert werden<br />

können.<br />

Die größte Herausforderung bei der Umsetzung<br />

besteht in der Recherche und Validierung<br />

der regionalen Kontakte. Dazu<br />

ist dringend das Mitwirken der Gemeinden<br />

erforderlich, was oft eine intensive<br />

Kommunikation im Vorfeld voraussetzt.<br />

Weiterhin ist es wichtig, Kontakt zur<br />

Zielgruppe aufzunehmen, um einerseits<br />

den inhaltlichen Bedarf zu ergründen und<br />

nachhaltig zu verbessern, andererseits<br />

aber auch um eine möglichst großflächige<br />

Verbreitung zu erwirken.<br />

Finanzierung<br />

Das Projekt wurde bzw. wird in drei Stufen<br />

finanziert. Die Basis für die Welcome<br />

App Germany bildet das schon im Juni<br />

2015 veröffentlichte Vorreiterprojekt<br />

166


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Welcome App Dresden. Motiviert etwas<br />

Hilfreiches für die in Deutschland ankommenden<br />

Flüchtlinge zu tun und ein<br />

Zeichen der Weltoffenheit für Dresden<br />

zu setzen, wurde die App als ehrenamtliche<br />

Eigenleistung der beiden beteiligten<br />

Dresdner IT-Unternehmen auf eigene<br />

Kosten erstellt. Saxonia versteht sich in<br />

dem Projekt als Mitinitiator. HeiReS ist<br />

mittlerweile vollumfänglich Betreiber<br />

des Projektes sowie rechnungsführendes<br />

Unternehmen. Kurz nach Veröffentlichung<br />

der App kam allerdings vielfach<br />

die Anforderung an die Projektpartner<br />

auf, dass man so eine App für Deutschland<br />

im Ganzen bräuchte. Als Rahmenhandlung<br />

wurde daher zum 03.10.2015<br />

die Welcome App Germany publiziert.<br />

Die Integration weiterer Städte erfordert<br />

allerdings so viel Arbeit, dass eine Finanzierung<br />

zum Selbstkostenpreis notwendig<br />

wird.<br />

Pro Stadt wird für die Datenpflege, die<br />

Übersetzung, die Bereitstellung von<br />

Marketingmaterialien und sämtliche<br />

technische Betreuung ein Wert angesetzt,<br />

der sich nach der Einwohnerzahl<br />

der Gemeinde richtet. Dieser Betrag kann<br />

entweder von der Gemeinde direkt entrichtet<br />

werden oder in Form eines Sponsorings<br />

durch Unternehmen oder Vereine<br />

der Region übernommen werden.<br />

Da sich das Projekt Welcome App Concept<br />

im Kern als non-profit Initiative mit<br />

sozialer Verantwortung versteht, werden<br />

die Gewinne aus dem Projekt an gemeinnützige<br />

Initiativen im Flüchtlingskontext<br />

gespendet. Das sind aktuell durchschnittlich<br />

10 Prozent der Umsätze aus dem Welcome<br />

App Projekt.<br />

Fazit und Nachhaltigkeit<br />

Der Erfolg des Projektes lässt sich an den<br />

Nutzungszahlen der App innerhalb der<br />

jeweiligen Plattformen messen sowie am<br />

entsprechenden Feedback. Insbesondere<br />

die wachsende Beteiligung der Gemeinden,<br />

Behörden und Helfer ist der größte<br />

Erfolgsfaktor des Projektes. Zudem<br />

macht auch der positive Zuspruch durch<br />

Presse und Öffentlichkeit den Projekterfolg<br />

deutlich. Ein weiterer Indikator dafür,<br />

dass hier mit der Welcome App Germany<br />

als Vorreiter etwas richtig Gutes entstanden<br />

ist, sind die vielen Nachahmer, die das<br />

Projekt mittlerweile hat.<br />

Für die Zukunft ist das System nicht ausschließlich<br />

für Asylsuchende ausgelegt. In<br />

erster Instanz soll das System Behörden,<br />

Beratern und Helfern ein echter Alltagshelfer<br />

werden. In mittlerer Zukunft soll<br />

die Zielgruppe auf andere Ausländer in<br />

Deutschland erweitert werden, wie beispielsweise<br />

Saisonarbeiter oder ausländische<br />

Studenten.<br />

HeiReS - Heinrich & Reuter Solutions GmbH<br />

Scariastraße 9<br />

01277 Dresden<br />

Tel.: +49 351 / 65615776<br />

Fax: +49 351 / 65615779<br />

E-Mail: info@heires.net,<br />

info@welcome-app-concept.de<br />

Übertragbarkeit<br />

Durch die Allgemeingültigkeit der Problematik<br />

sowie auch die des erarbeiteten<br />

Grundkonzeptes ist das Welcome App<br />

Concept auf jedes andere Land anwendbar.<br />

Für eine schnelle Übertragung in<br />

andere Länder ist technisch durch das eigens<br />

für das Welcome App Concept entwickelte<br />

Content Management System<br />

der Boden bereitet. Es gibt bereits erste<br />

Anfragen von Europäischen Ländern wie<br />

Österreich, Dänemark oder Norwegen.<br />

Lernen Sie die App kennen!<br />

> > www.welcome-app-concept.de/android<br />

> > www.welcome-app-concept.de/ios<br />

> > www.welcome-app-concept.de/<br />

windows<br />

Halten Sie sich auf dem Laufenden!<br />

> > www.welcome-app-germany.de<br />

> > www.welcome-app-concept.de/blog<br />

> > www.heires.net<br />

> > info@welcome-app-concept.de<br />

> > welcome-app@heires.net<br />

Web: www.heires.net,<br />

welcome-app-concept.de<br />

Kontakt: Peggy Reuter-Heinrich,<br />

Geschäftsführerin HeiReS,<br />

Leitung Design-Unit<br />

Tel.: +49 351 / 65615776<br />

E-Mail: peggy.reuter-heinrich@<br />

welcome-app-concept.de<br />

167


Y Erfolgreiche Kooperation kommunaler<br />

Verwaltungen mit der Hochschule Fulda<br />

Die Hochschule Fulda hat gemeinsam<br />

mit dem Landkreis Fulda, dem Hessischen<br />

Landkreistag und dem Land Hessen den<br />

dualen und berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang<br />

„BASS“ (B.A. Soziale Sicherung,<br />

Inklusion, Verwaltung) als neue<br />

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit für<br />

Kommunen entwickelt.<br />

Der Studiengang wurde konzeptionell vor<br />

allem auf die Erfordernisse des Fallmanagements<br />

im SGB II zugeschnitten: Er<br />

verbindet die Belange der Sozialverwaltung<br />

in Bezug auf die Kenntnisse und<br />

Anwendung von einschlägigen gesetzlichen<br />

Grundlagen sowie die Bedürfnisse<br />

der unterschiedlichen Personenkreise<br />

und deren Lebenslagen. Zudem werden<br />

grundlegende Kenntnisse über kommunales<br />

Finanzwesen und Eingliederungsleistungen,<br />

Arbeitsmarkttheorie/<br />

-politik, Verwaltungsmanagement wie<br />

auch Projektentwicklung vermittelt. Als<br />

zentraler Bestandteil werden die neusten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem<br />

Bereich der psychosozialen Beratung und<br />

der Gesundheitsförderung von Arbeitslosen<br />

gelehrt.<br />

Der Studiengang basiert auf einem „Blended<br />

Learning Ansatz“. Durch die Kombination<br />

von Präsenzzeiten an der Hochschule<br />

und Online-Lernphasen, die zu jeder Zeit<br />

und ortsunabhängig stattfinden können,<br />

kann eine individuelle Studien- und Praxiszeitenplanung<br />

erfolgen. Besonders die<br />

berufsbegleitende Variante wird zunehmend<br />

im Rahmen von kommunalen Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

genutzt.<br />

Insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf,<br />

Qualifizierung und individueller Lebensplanung<br />

machen dieses Studienangebot<br />

für MitarbeiterInnen und Arbeitgeber<br />

gleichermaßen attraktiv. Hinzu kommt<br />

die unmittelbare Nutzung und Anwendung<br />

erworbener Kompetenzen im Beruf.<br />

Damit bietet BASS – mit den Spezialisierungen<br />

Gestaltung arbeitsmarktbezogener<br />

und sozialer Teilhabechancen<br />

sowie kommunaler Sozialverwaltung –<br />

eine abgestimmte Verbindung zwischen<br />

wissenschaftlich fundierter Lehre<br />

Hochschule Fulda<br />

Leipziger Str. 123<br />

36037 Fulda<br />

Tel.: +49 661 / 9640-2444<br />

und praxisorientierten Elementen unter<br />

Berücksichtigung neuster Lehr-/<br />

Lernformen.<br />

Im Rahmen der stetigen Fortentwicklung<br />

des Studiengangs werden die Studieninhalte<br />

an die jeweils aktuellen Bedarfe im<br />

SGB II bzw. der Sozialverwaltung angepasst.<br />

So wird nun das Modul „Integration<br />

von Migrantinnen und Migranten<br />

in die Arbeitswelt“ mit den Vertiefungen<br />

interkulturelle Kompetenzen sowie Förderung<br />

der arbeitsmarktlichen Teilhabe<br />

neu angeboten. Außerdem wird ein<br />

englischsprachiges „Health and Social<br />

Work“ Angebot in Zusammenarbeit mit<br />

der Queensland University of Technology,<br />

Australien, entwickelt.<br />

Web: www.hs-fulda.de<br />

Kontakt: Prof. Dr. Frank Unger,<br />

Studiengangsleiter BASS<br />

Tel.: + 49 661 / 9640-2424<br />

E-Mail: Frank.Unger@sw.hs-fulda.de<br />

168


PwC Cyber Security<br />

Weil es bei jedem Angriff<br />

ums Ganze geht.<br />

Sicherheitsstrategie<br />

Datenschutz<br />

Regelwerke & Kontrollen<br />

Digitale Identität<br />

Aktive Sicherheitsanalysen<br />

Vorfall- und Krisenmanagement<br />

Forensics<br />

Die Bedrohungen durch Cyber-Kriminalität sind vielfältig. Sie<br />

punktuell zu bekämpfen reicht längst nicht mehr aus. Deshalb<br />

entwickeln unsere Experten individuelle Lösungen, die Ihr gesamtes<br />

Unternehmen betrachten und alle Akteure einbinden. Damit greift<br />

endlich eines ins andere: von der Analyse sicherheitsrelevanter<br />

Fragen bis zur strategiekonformen Umsetzung, von der Aufklärung<br />

über das Krisen management bis zur Aktualisierung der Infrastruktur.<br />

Das Resultat: mehr Effizienz, mehr Kontrolle und die<br />

maximal mögliche Sicherheit.<br />

www.pwc.de<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Derk Fischer<br />

Tel.: +49 211 981-2192<br />

E-Mail: derk.fischer@de.pwc.com<br />

© <strong>2016</strong> PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.<br />

„PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International<br />

Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitglieds-gesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.


Y Moderne Verwaltung: Veränderungen wagen<br />

Durchgängige Digitalisierung ist ein oft<br />

zitiertes Ziel in der öffentlichen Verwaltung,<br />

dem die Realität durch Altsysteme,<br />

Sparzwänge und Personalmangel hinterherhinkt.<br />

Der Software-Hersteller Infor<br />

hat daher für seine Kunden im öffentlichen<br />

Sektor einen schrittweisen Modernisierungsansatz<br />

entwickelt. Der kann,<br />

muss aber nicht in die Cloud führen: Je<br />

nachdem, wie eine Organisation aufgestellt<br />

ist, kann sie Software-Lösungen im<br />

eigenen Rechenzentrum betreiben, von<br />

Infor hosten lassen oder gleich in einem<br />

SaaS-Modell mieten.<br />

Infor deckt mit seinem Angebot viele unterstützende<br />

Prozesse in der Verwaltung<br />

ab, vor allem die kamerale und doppische<br />

Buchführung, die Planung und Budgetierung<br />

von Haushalten, die Verwaltung von<br />

Gebäuden, Anlagen und Fuhrparks, die<br />

Reisegenehmigung und -kostenabrechnung<br />

sowie Lösungen zur Überprüfung<br />

von Richtlinienkonformität. Im Detail<br />

handelt es sich um:<br />

Verwaltung von Gebäuden,<br />

Anlagen und Fuhrparks<br />

Infor Enterprise Management (EAM)<br />

sorgt dort für Transparenz, wo Gebäude<br />

oder Infrastrukturelemente verwaltet<br />

und gewartet oder Fahrzeuge eingesetzt<br />

werden. Die Lösung ermöglicht es,<br />

Instandhaltungsmaßnahmen vorauszusehen,<br />

Wartungstermine zu planen<br />

sowie Reparaturbedarf per proaktiver<br />

Hinweismeldung (Alert) aufzugeben<br />

und legt offen, welche Kosten damit verbunden<br />

sind. Mit einer Budgetmanagement-Funktion<br />

lassen sich alle Aufgaben<br />

von der Erstellung bis zur Einhaltung des<br />

Budgets automatisieren.<br />

Verwalten von Reisekosten<br />

Infor Expense Management (XM) ermöglicht<br />

die Beantragung und Genehmigung<br />

von Reisen sowie die Abrechnung und Erstattung<br />

von Reise- und Bewirtungskosten.<br />

Der Vorteil: Es gibt nur eine zentrale<br />

Anwendung, die allen Mitarbeitern, auch<br />

abteilungs- und ressortübergreifend, zur<br />

Verfügung steht.<br />

Infor (Deutschland) GmbH<br />

Hollerithstraße 7<br />

81829 München<br />

Entscheidungsgrundlagen<br />

Infor dynamic Enterprise Performance<br />

Management (d/EPM) ist die BI-Anwendung<br />

aus dem Hause Infor. Die Anwendung<br />

greift auf Daten unterschiedlicher<br />

Quellen zu und hilft, sie in Informationen<br />

für fundierte Entscheidungen zu übersetzen.<br />

Infor d/EPM kombiniert Funktionen<br />

für Strategieentwicklung, Planung, Analysen<br />

und Risikomanagement auf einer<br />

Plattform.<br />

Controlling von Richtlinien<br />

Schließlich hilft Infor Approva dabei, die<br />

„Compliance“ in den Griff zu bekommen.<br />

Die Lösung kann automatisiert die Einhaltung<br />

von Prozessen in der Verwaltung<br />

überwachen. Ein nachvollziehbarer Prüfpfad<br />

und vorgefertigte Reports liefern<br />

die nötige Datengrundlage für Abweichungen<br />

von der Richtlinienkonformität<br />

und sparen so spürbar Zeit für die<br />

Audit-Vorbereitung.<br />

Tel.: +49 800 / 6646344<br />

E-Mail: kontakt@infor.com<br />

Web: www.infor.de<br />

170


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y<br />

Infor LN PPM – kameral und doppisch<br />

Produktbeschreibung<br />

Infor LN PPM ist ein Verfahren für öffentliche<br />

Verwaltungen, mit dem sowohl<br />

kameral als auch doppisch gebucht und<br />

ausgewertet werden kann. Es ist möglich,<br />

in einem System kameral zu buchen, während<br />

andere Organisationseinheiten rein<br />

doppisch und weitere doppisch mit einer<br />

kameralen Oberfläche buchen. Durch<br />

diese Vielseitigkeit kann für Verwaltungen<br />

der Umstieg auf Doppik erleichtert<br />

werden. So könnte zum Beispiel die Oberfläche<br />

für den Endnutzer im gewohnten<br />

kameralen Umfeld beibehalten werden,<br />

währenddessen doppisch gebucht wird.<br />

Das Haushalts-, Kassen- und Rechnungsverfahren<br />

ist zweischichtig aufgebaut.<br />

Die Basis beinhaltet ein effektives und<br />

von vielen Industriekunden geschätztes<br />

doppisches Buchungssystem (Infor LN).<br />

Darüber hinaus verfügt das Verfahren<br />

über viele zusätzliche Funktionalitäten,<br />

die in einer öffentlichen Verwaltung angewandt<br />

werden (PPM = Public Performance<br />

Management).<br />

Die Module sind vollständig integriert.<br />

Alle Module stammen aus dem Haus<br />

von Infor.<br />

Das Kernverfahren<br />

Das Kernverfahren verfügt über eine<br />

leistungsfähige Kasse mit Kontenauszugsverarbeitung<br />

und vielfältigen maschinellen<br />

Zuordnungsmöglichkeiten der<br />

Ist-Zahlungen auf den zugehörigen Beleg.<br />

Es steht eine Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung<br />

zur Verfügung. Ebenso<br />

kann in einer kameralen oder gemischten<br />

Ausrichtung die Auswertung über Kassenzeichen<br />

und Personenkonten geführt<br />

werden.<br />

Standardmäßig stehen vielfältige und<br />

dynamisch anzupassende Berichte zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus können<br />

Infor- oder eigene Reportingtools integriert<br />

werden.<br />

Das Kernverfahren verfügt zudem über<br />

> > ein integriertes und automatisiertes<br />

Mahnverfahren für Massendaten,<br />

> > ein vielschichtiges Rollen- und Berechtigungssystem.<br />

Weitere Funktionalitäten<br />

Über das Kernverfahren hinaus stehen<br />

weitere, voll integrierbare Funktionalitäten<br />

zur Verfügung. Hier seien<br />

beispielgebend einige genannt.<br />

> > Controlling, Anlagenbuchhaltung<br />

> > Mittelverteilung, Mittelkontrolle<br />

> > Darlehens- und Zweitschuldnerverwaltung<br />

> > Vollstreckung<br />

> > Haushaltsplanung, Stellenplanung,<br />

Haushaltsführung und Haushaltsrechnung<br />

> > Personalkostenverwaltung und Zeitwirtschaft<br />

> > Sicherheit durch digitale Signatur und<br />

Authentisierung / Datenstromverschlüsselung<br />

Das Gesamtsystem Infor LN PPM wird<br />

seit mehr als 15 Jahren im Niedersächsischen<br />

Finanzministerium eingesetzt und<br />

besitzt eine Vielzahl von Verwaltungserleichterungen<br />

und Workflows.<br />

Infor (Deutschland) GmbH<br />

Leipziger Str. 90-92<br />

06108 Halle (Saale)<br />

Tel.: +49 345 / 2924 673<br />

E-Mail: dlg-kontakt.ppm@infor.com<br />

Web: www.infor.de<br />

171


Y Komplexität verstehen<br />

Herausforderung der<br />

Komplexität<br />

Ob in der Verwaltung oder in Unternehmen:<br />

Veränderungen in und mit Organisationen<br />

sind komplex. Das klingt<br />

einfach, ist es aber nicht.<br />

Selbst wenn das theoretische Wissen<br />

vorhanden ist, zeigt die Praxis in zahlreichen<br />

Veränderungsprozessen: Führungskräfte,<br />

auch Ingenieure, Wissenschaftler<br />

und Journalisten, tun in weiten Teilen<br />

noch so, als könnten und müssten<br />

komplexe Herausforderungen mit den<br />

herkömmlichen, alten Werkzeugen bewältigt<br />

werden.<br />

Die Hürden im Kopf<br />

In den Change-Projekten, die wir als<br />

M2M Consulting begleiten, ermöglichen<br />

wir den Beteiligten, das eigene Denken<br />

und Handeln bewusst zu erfahren und<br />

zu begreifen. Mit Hilfe erfahrungsorientierten<br />

Lernens erleben die Teilnehmer<br />

im 1. Schritt hautnah, wie sie angesichts<br />

der komplexen Herausforderungen mit<br />

den althergebrachten Steuerungs- und<br />

Lösungsansätzen scheitern. Das schafft<br />

Betroffenheit; ja, auch Demut.<br />

Typische Aussagen für einige der Erkenntnisse<br />

dieser Phase lauten:<br />

1. Ja, ich gestehe: „Ich habe die Komplexität<br />

der Aufgabe unterschätzt. Ich<br />

habe bei Weitem nicht alles vollständig<br />

begriffen.“<br />

2. „Ich bin überrascht von den zahlreichen<br />

unerwarteten Ereignissen und<br />

Wechselwirkungen.“<br />

3. „Ich erkenne Einflüsse, aber keinen linearen<br />

Ursache-Wirkungs-Mechanismus<br />

mehr.“<br />

4. „Komplexe Systeme haben ein Eigenleben.<br />

Ich kann sie letztlich nicht<br />

steuern.“<br />

5. „Ja, ich hatte falsche Prognosen. Verlässliche<br />

Vorhersagen wären schön.<br />

Doch – bei Licht betrachtet – kann es<br />

sie gar nicht geben.“<br />

6. „Ich muss meinen Glauben an die<br />

bequeme, aber zu einfache „Great-<br />

Man-Theory“ aufgeben.“<br />

7. „Ich gebe zu: Ich konnte im Vorfeld<br />

keine Lösungen erkennen. Sie sind entstanden<br />

– unterwegs und gemeinsam.“<br />

M2M Consulting<br />

Taunusstr. 7<br />

76275 Ettlingen/Karlsruhe<br />

Ulrich Mahr, Geschäftsführener<br />

Gesellschafter, DBVC Senior Coach<br />

Auf der Höhe systemischen<br />

Wissens und Handelns<br />

In einem 2. Schritt geht es darum, diese<br />

existentiellen Erkenntnisse in ein systemisches<br />

Führungshandeln zu transformieren<br />

und in Hinblick auf anstehende<br />

Veränderungs- und Entwicklungsprozesse<br />

zu nutzen. Praktische Ableitungen<br />

für die Veränderungsprojekte lauten z. B.:<br />

1. Wir nutzen das Modell der 9 Levels und<br />

finden unser gemeinsames Bild.<br />

2. Wir brauchen nicht allein die „rationalen<br />

Idioten“, sondern beziehen aktiv<br />

auch Intuition und Vision ein.<br />

3. Wir sorgen dafür, dass der tiefere/übergeordnete<br />

Sinn der Veränderung kommuniziert<br />

und verstanden wird.<br />

4. Durch eine Vertrauenskultur sparen wir<br />

Kontrollen und Energie und ermöglichen<br />

eine innere, natürliche Dynamik.<br />

5. Wir sorgen für Kommunikationsräume,<br />

Austausch und Feedback.<br />

6. Wir sind agil und beweglich.<br />

7. Wir suchen „nur“ den nächsten Schritt<br />

und verzichten auf Perfektionismus<br />

und das erhoffte Optimum.<br />

9 Levels of Value Systems<br />

Einen ausgezeichneten Katalysator für<br />

die Umsetzung dieser Schritte bietet<br />

unserer Erfahrung nach das Modell der<br />

„9 Levels of Value Systems“: Die 9 Levels<br />

machen die Kultur und die Wertesysteme<br />

der Personen, Gruppen und Organisation<br />

greifbar und besprechbar. Sie schaffen<br />

eine gemeinsame Sprache und verbinden<br />

die Beteiligten über gemeinsame Bilder.<br />

Tel.: +49 7243 / 766 77 – 0<br />

E-Mail: u.mahr@m2m-consulting.de<br />

Web: www.m2m-consulting.de<br />

172


Y Digitalisierung von Prozessen<br />

Ganzheitliche Unterstützung der<br />

Verwaltungsarbeit – für die MACH AG<br />

heißt das, in Prozessen zu denken, nicht<br />

in Anwendungen. Ausgangslage sind die<br />

Abläufe mit den einzelnen Schritten, die<br />

zur Erledigung von Aufgaben notwendig<br />

sind und erster Ansatz ist, die aktuelle<br />

Situation transparent zu machen.<br />

Anschließend lässt sich die Frage stellen,<br />

was verbessert werden kann.<br />

Die Bereiche, denen derzeit die meisten<br />

Einsparpotenziale zugesprochen werden,<br />

sind übergreifende Themen und Vorhaben,<br />

die in einem Gesamtkontext gesehen<br />

werden können. Für öffentliche Organisationen<br />

geht es einerseits verstärkt darum,<br />

sich zu öffnen und Systeme so zu gestalten,<br />

dass andere Abteilungen, Behörden<br />

oder externe Personen und Unternehmen<br />

eingebunden werden. Hierauf zielen die<br />

aktuellen Konzepte für die E-Beschaffung<br />

inklusive E-Vergabe, E-Rechnung<br />

oder E-Akte ab. Zum anderen lassen sich<br />

durch Konsolidierung der gewachsenen<br />

(IT-)Strukturen Synergien nutzen.<br />

mit der E-Rechnung, die Zahlung sowie<br />

die Veraktung und die Archivierung<br />

beinhaltet.<br />

Organisationen aller Verwaltungsebenen<br />

setzen MACH Lösungen ein, um den<br />

Prozess von der Bedarfsmeldung bis zur<br />

(E-)Rechnung lückenlos zu gestalten.<br />

Das Unternehmen begleitet die Umsetzung<br />

der digitalen Agenda der Bundesregierung<br />

sowie die EU-Vorgaben zur<br />

Vergaberichtlinie.<br />

E-Rechnung<br />

Die E-Rechnung ist Teil verschiedenster<br />

Verwaltungsvorgänge und kann<br />

weit mehr als eine Schnittstelle sein:<br />

Werden auch organisatorische Abläufe<br />

optimiert und die E-Rechnung in einen<br />

komplett elektronischen Workflow eingebunden,<br />

spielt sie ihr gesamtes Einsparpotenzial<br />

aus.<br />

Die MACH AG ist führend bei der Umsetzung<br />

der E-Rechnung in der öffentlichen<br />

Verwaltung in Deutschland. Gemeinsam<br />

mit dem BVA hat MACH eine Standardlösung<br />

entwickelt, die seit Mitte 2015<br />

produktiv ist: Lieferanten übermitteln<br />

ihre Rechnungen elektronisch und die<br />

Rechnungsdaten werden automatisch<br />

in die Software übernommen. Weitere<br />

Behörden sind bereits bei der Einführung.<br />

E-Akte<br />

E-Akten und Vorgangsbearbeitungslösungen,<br />

die speziell für den öffentlichen<br />

Sektor entwickelt sind, bietet MACH bereits<br />

seit 2003 an. Zwei Spitzenplätze in<br />

der DOMEA-Zertifizierung sorgten für erfolgreiche<br />

Leuchtturmprojekte. Die neue<br />

Generation der MACH E-Akte erfüllt die<br />

Anforderungen aus dem Organisationskonzept<br />

E-Verwaltung. Mit dem Julius<br />

Kühn-Institut führt jetzt die erste Bundeseinrichtung<br />

die neueste Generation ein.<br />

IT-Konsolidierung<br />

Auf allen Verwaltungsebenen steht<br />

die Zentralisierung und Konzentration<br />

der IT im Fokus. Die integrierte MACH<br />

ERP-Lösung gehört zum Portfolio vieler<br />

Rechenzentren, u. a. wird sie im ITZBund<br />

gehostet. Mit niedrigen Betriebskosten,<br />

einer offenen Software-Architektur sowie<br />

einer flexiblen Integrationsplattform und<br />

Leistungen zur Optimierung der Verwaltungsprozesse<br />

unterstützt MACH große<br />

und kleine Konsolidierungsprojekte.<br />

E-Beschaffung<br />

Die E-Beschaffung entfaltet ihr volles<br />

Potenzial in einem ganzheitlichen medienbruchfreien<br />

System, das auch die<br />

E-Vergabe, den Rechnungsworkflow<br />

MACH AG<br />

Wielandstraße 14<br />

23558 Lübeck<br />

Tel.: +49 451 / 70 64 70<br />

Fax: +49 451 / 70 64 73 00<br />

E-Mail: mailbox@mach.de<br />

Web: www.mach.de<br />

173


Y Die digitale Verwaltung<br />

Materna betreut Behörden in allen Phasen<br />

der Wertschöpfungskette: von der<br />

Beratung bis zum Betrieb mithilfe standardisierter<br />

und skalierbarer Lösungen.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst die<br />

Konzeption und Einführung von Internetund<br />

Intranet-Lösungen sowie von Collaboration<br />

und Wissensmanagement, die<br />

Optimierung von Verwaltungsabläufen<br />

sowie die Entwicklung und Integration<br />

ressortspezifischer Fachverfahren.<br />

Lösungen für das<br />

E-Government-Gesetz<br />

Das E-Government-Gesetz (EGovG) des<br />

Bundes stellt wichtige Weichen in Richtung<br />

einer digitalisierten, vernetzten und<br />

kundenfreundlicheren Verwaltung. Es<br />

verpflichtet zu einer Intensivierung des<br />

elektronischen Dialogs mit Bürgern und<br />

der Wirtschaft. Die Kompetenzfelder von<br />

Materna umfassen Open Government,<br />

Mobile Government, E-Payment, eID mit<br />

nPA (neuer Personalausweis), Portale und<br />

Internet-Plattformen, Input-/Output-Management,<br />

Dokumentenmanagement<br />

und elektronische Aktenführung, die<br />

Entwicklung individueller Fachverfahren<br />

sowie die Integration bestehender<br />

und neuer Verfahren zu ganzheitlichen<br />

Lösungen.<br />

Materna GmbH<br />

Voßkuhle 37<br />

44141 Dortmund<br />

Tel.: +49 231 / 5599 00<br />

Lösungen für Internet und<br />

Intranet<br />

Mit dem Government Site Builder, der<br />

Content-Management-Lösung des Bundes,<br />

steht Behörden eine komfortable<br />

out-of-the-box-Lösung zur Gestaltung<br />

ihres barrierefreien, responsiven und<br />

nach dem Styleguide der Bundesregierung<br />

orientierten Behördenauftritt<br />

zur Verfügung. Materna unterstützt<br />

Behörden bei der Einrichtung von Webauftritten<br />

und der Bereitstellung von<br />

Informationsportalen für den Dialog<br />

mit Bürgern und Unternehmen. Hierbei<br />

verknüpft Materna neue Technologien<br />

mit bewährten Vorgehensweisen und<br />

Werkzeugen. Dazu gehört die Entwicklung<br />

von Apps für die mobile Nutzung<br />

als auch die Realisierung von Mitarbeiterportalen<br />

für die collaborative<br />

Zusammenarbeit. Die Integration erforderlicher<br />

Fachprozesse und Lösungen<br />

wie Wissensmanagement oder Formular-Management<br />

für die medienbruchfreie<br />

Online-Antragsbearbeitung runden<br />

das Lösungsangebot ab.<br />

Lösungen für die<br />

elektronische<br />

Aktenverwaltung<br />

Das eAkte-Basispaket von Materna ist<br />

eine flexibel integrierbare Lösung zur<br />

professionellen elektronischen Aktenführung<br />

und unterstützt Behörden gemäß<br />

E-Verwaltungskonzept bei der medienbruchfreien<br />

Bearbeitung von Akten und<br />

Vorgängen im Verwaltungsalltag. Die auf<br />

Microsoft SharePoint basierende Lösung<br />

lässt sich mit behördenspezifischen Fachverfahren<br />

mit der Microsoft Office-Umgebung<br />

komfortabel und ergonomisch<br />

verbinden und sorgt so für mehr Transparenz<br />

in der Dokumentation des Verwaltungshandelns.<br />

Einsetzen lässt sich die<br />

Lösung als On Premise oder in der deutschen<br />

Cloud mit Microsoft Azure und<br />

Office 365. Durch eine gezielte Auswahl<br />

von Produkten marktführender Partner<br />

und eigenen, standard- und nutzerorientierten<br />

Lösungsbausteinen, wie z. B.<br />

der CMIS-X Explorer-Integration, schafft<br />

Materna die jeweils individuell bestmöglichen<br />

Gesamtlösung für Kunden.<br />

Fax: +49 231 / 5599 100<br />

E-Mail: marketing@materna.de<br />

Web: www.materna.de<br />

174


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

175


Y Kölns Trio für digitale Kommunikation:<br />

Rund um die Uhr online!<br />

Köln hat als Metropole und Touristenmagnet<br />

am Rhein viel zu bieten – vor<br />

allem, wenn es um digitale Kommunikation<br />

geht. Nicht umsonst belegt die<br />

Domstadt als digitalste Stadt deutschlandweit<br />

den ersten Platz. 1<br />

„Bereits in 2012 hat der Rat der Stadt<br />

Köln das Konzept „Internetstadt Köln.<br />

Ziele – Strukturen – Zusammenarbeit –<br />

Unterstützung“ (Internetstadt Köln)<br />

einstimmig verabschiedet. Das Konzept<br />

„Internetstadt Köln“ war die erste Digitale<br />

Agenda einer deutschen Großstadt.<br />

Schon der Ratsbeschluss aus 2012 enthielt<br />

ausdrücklich den Auftrag, den Dialog<br />

aller Akteure in der Stadtgesellschaft<br />

in einem Multistakeholder-Prozess zu<br />

initiieren. Ein wichtiges Handlungsfeld:<br />

in der Stadt flächendeckend ein Hochgeschwindigkeits-Internet<br />

und an zentralen<br />

Hotspots ein freies WLAN bereit zu<br />

stellen“, sagt Guido Kahlen, Stadtdirektor<br />

von Köln.<br />

Mit HOTSPOT.KOELN verfügt Köln nicht<br />

nur über ein eigenes, kostenfreies WLAN-<br />

Netz, Dank der Städte-Domains .koeln<br />

und .cologne ist die Stadt auch mit einer<br />

eigenen Kölschen Internetendungen im<br />

World Wide Web präsent. Mit dem neuen<br />

Online-Service „info.koeln“ wird die digitale<br />

Kommunikation innerhalb der Stadt<br />

jetzt um einen weiteren attraktiven<br />

Dienst ergänzt. Der Kölner Telekommunikationsanbieter<br />

NetCologne unterstützt<br />

diese Projekte für Köln und treibt damit<br />

gemeinsam mit der Stadt Köln die Digitalisierung<br />

weiter voran.<br />

.koeln und .cologne – die<br />

Kölschen Internetendungen<br />

„Köln ist Internet- und Medienstadt zugleich<br />

und konsequent ist Köln mit ihrer<br />

eigenen Internetendung an den Start<br />

gegangen“, sagt Stadtdirektor Kahlen.<br />

Um die Kölschen Internetendungen auf<br />

den Markt bringen zu können, richtete<br />

sich die Stadt Köln 2012 deshalb mit einen<br />

Letter of Support an die ICANN, die<br />

weltweite Vergabebehörde für Internetadressen.<br />

NetCologne kümmerte sich als<br />

Partner im Anschluss um die technische<br />

Realisierung für die Stadt und übernahm<br />

die Aufgabe der sogenannten Registry.<br />

Seit Herbst 2014 sind die Kölschen Top<br />

Level Domains (TLDs) offiziell freigeschaltet<br />

und sowohl Privatpersonen als<br />

auch Firmen können die TLDs seitdem<br />

als Statement ihrer Zugehörigkeit zur<br />

Domstadt im World Wide Web nutzen.<br />

„Heute sind bereits 29.500 .koeln-<br />

Domains erfasst und die internationale<br />

Variante .cologne schafft es auf zusätzliche<br />

10.500 Registrierungen. Wir hoffen,<br />

dass sich dieser lokale Trend weiter fortsetzt“,<br />

sagt NetCologne-Geschäftsführer<br />

Jost Hermanns.<br />

„Die Top Level Domains haben für Kölnerinnen<br />

und Kölner eine besondere<br />

Bedeutung. Sie können ihre Verbundenheit<br />

mit der Stadt auch im Netz auf<br />

besondere Art und Weise ausdrücken.<br />

Aber auch Handwerkerinnen, Handwerker,<br />

kleine mittelständische Unternehmen<br />

oder große Filialisten können ihre<br />

geographische Lage mit der URL sofort<br />

kenntlich machen,“ sagt Sabine Möwes,<br />

Leiterin E-Government Online Dienste<br />

der Stadt Köln.<br />

Je mehr Unternehmen ihren Webauftritt<br />

mit den neuen Köln-Endungen<br />

präsentieren, umso häufiger erscheint<br />

der Name Köln und die internationale<br />

176


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Variante Cologne im Internet. Dadurch<br />

wird die Bekanntheit von Köln im Netz<br />

nicht nur national sondern auch international<br />

deutlich gesteigert.<br />

HOTSPOT.KOELN –<br />

kostenfreies WLAN<br />

Neben den Kölschen Internetendungen<br />

darf in der Touristenmetropole am<br />

Rhein eines natürlich nicht fehlen: ein<br />

kostenfreies WLAN-Netz. Seit zwei Jahren<br />

treiben deshalb die Stadt Köln und<br />

NetCologne gemeinsam das öffentliche<br />

WLAN-Projekt „HOTSPOT.KOELN“ voran.<br />

Schon heute sind viele publikumsstarke<br />

Plätze mit kostenfreiem WLAN vernetzt<br />

und mehr als 400 Hotspots in der Stadt<br />

installiert. Im Durchschnitt wählen sich<br />

rund 30.000 Nutzer täglich in das Netz<br />

ein. „Für Touristen ist das kostenfreie<br />

WLAN-Netz ideal, um Köln kennenzulernen.<br />

Sie kommen am Bahnhof an, können<br />

sich direkt mit HOTSPOT.KOELN verbinden<br />

und die wichtigsten Touristen-Routen<br />

aufrufen“, sagt Dr. Fritz Schramma,<br />

Vorsitzender Köln plus Partner e.V. „Zudem<br />

können sie über das kostenfreie<br />

WLAN-Netz vielfältige Informationen<br />

zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten<br />

suchen und natürlich Bilder oder Videos<br />

an Familie und Freunde in die Heimat<br />

senden.“<br />

Neben den publikumsstarken Plätzen<br />

wurden von NetCologne in einem Pilotprojekt<br />

zusätzlich die ersten drei<br />

Einkaufsstraßen, an das HOTSPOT.<br />

KOELN-Netz angeschlossen.<br />

info.koeln – Köln digital<br />

erleben<br />

Die digitale Kommunikation Kölns wird<br />

ab sofort durch einen weiteren Service ergänzt.<br />

Mit info.koeln können Nutzer über<br />

eine Online-Karte auf die Erlebniswelt der<br />

Domstadt zugreifen. Von Kultur über<br />

Gastro bis hin zu Shoppingmöglichkeiten<br />

finden sich auf der digitalen Köln-Karte<br />

sämtliche Infos rund um den aktuellen<br />

Standort. „Für uns war es wichtig, mit<br />

dieser Lösung sowohl für Nutzer als auch<br />

für Händler vor Ort einen Mehrwert zu<br />

schaffen“, erklärt NetCologne-Geschäftsführer<br />

Jost Hermanns. Mit Hilfe des kostenfreien<br />

HOTSPOT.KOELN-Netzes und<br />

der GPS-Funktion des Smartphones können<br />

Nutzer aus verschiedenen Bereichen<br />

des Services, wie Shopping, Essen- und<br />

Trinken, Hotels, Kultur & Freizeit auswählen.<br />

Nähert man sich beispielsweise<br />

einem italienischem Restaurant, öffnet<br />

sich in der digitalen Karte automatisch<br />

eine entsprechende Standortinfo mit<br />

dem dazugehörigen aktuellen Angebot.<br />

Dadurch sind Interessierte immer bestens<br />

über Angebote aus der Nähe informiert.<br />

Händler haben wiederum einen<br />

Planung und Durchführung:<br />

NetCologne Gesellschaft für<br />

Telekommunikation mbH<br />

Raymund Witte, Leiter E-Business<br />

Am Coloneum 9<br />

50829 Köln<br />

zusätzlichen Kanal, über den sie ihre Kunden<br />

ansprechen können – und das sogar<br />

rund um die Uhr. Mit info.koeln haben die<br />

Händler vor Ort die einzigartige Möglichkeit,<br />

persönliche Beratung mit digitaler<br />

Flexibilität zu verschmelzen. Zudem kann<br />

er gegenüber reinen Online-Händlern<br />

konkurrenzfähig bleiben.<br />

1 http://www.pwc.de/digitale_stadt<br />

Tel.: +49 221 / 2222-186<br />

E-Mail: cityguide@info.koeln<br />

Web: www.info.koeln;<br />

www.netcologne.koeln<br />

177


Y<br />

Endlich schlanke Geschäftsprozesse<br />

aus der deutschen Cloud<br />

Die zentralen Ergebnisse des Zukunftspanel<br />

„Staat und Verwaltung“ (Quelle:<br />

Hertie School of Governance, 2013)<br />

sind deutlich genug: Erfolgsversprechende<br />

Lösungsansätze zukunftsorientierten<br />

Verwaltungshandelns zielen<br />

auf die Digitalisierung und neue vernetzte<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />

auf eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit und Vernetzung verschiedener<br />

Gebietskörperschaften sowie<br />

auf die Modernisierung des Personal- und<br />

des Budgetmanagements ab.<br />

Die bisherige Verwaltungsmodernisierung<br />

in den Behörden wird tendenziell<br />

als erfolgreich erachtet, kämpft aber<br />

mit einer Vielzahl hemmender Faktoren.<br />

Wichtigste Hemmnisse sind sichere<br />

IT- und Kommunikationsanwendungen,<br />

Zentralisierung und Konsolidierung und<br />

sicheres Cloud Computing.<br />

Die Digitalisierungshemmnisse sind im<br />

Jahre <strong>2016</strong> überwunden. Neuartige Servicemodelle<br />

haben sich national und international<br />

etabliert.<br />

Digitalisierung durch offenen<br />

Ein-Plattform-Ansatz<br />

Modernisierung durch Digitalisierung bei<br />

höchster IT-Sicherheit und maximaler Arbeitseffizienz<br />

sind die heutigen Dogmen<br />

führender Verwaltungsmanager.<br />

ServiceNow ist einer der führenden Anbieter<br />

von Enterprise-Lösungen, die nicht<br />

nur im privaten Sektor, sondern auch in<br />

öffentlichen Einrichtungen weltweit etabliert<br />

sind. Institutionen wie CERN in der<br />

Schweiz, Royal Mail in England, NHS in<br />

Schottland oder auch die BruderhausDiakonie<br />

in Deutschland sind schon heute<br />

Nutznießer moderner Servicemodelle,<br />

weil sie konsequent den Weg der Digitalisierung<br />

zu Ende gedacht und vollzogen<br />

haben. Ausgangspunkt ist zunächst der<br />

Service-Gedanke: Das Modell eines Unternehmens,<br />

das „Everything-as-a-Service“<br />

bedarfsgerecht bereitstellt. Dazu<br />

nutzt es eine durchgängige, Cloud-orientierte<br />

Software-Umgebung sowie eine<br />

zentrale, hochgesicherte Informationsbasis<br />

(Ein-Plattform-Ansatz) mit Datenhoheit<br />

in Deutschland.<br />

Weitgehende Redundanz der<br />

E-Mail-Kommunikation<br />

Interaktionen zwischen den Abteilungen<br />

laufen durchgängig digitalisiert ab.<br />

Die Erledigung von Aufgaben erfolgt<br />

auf einer einheitlichen Basis durch den<br />

Austausch automatisierter Services.<br />

E-Mail-Kommunikation zwischen den<br />

Full Enterprise<br />

Service Management<br />

mit ServiceaNow |<br />

Ein-Plattform-Ansatz<br />

178


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Mitarbeitenden steht nicht mehr im<br />

Mittelpunkt. Gleiches gilt für Office-Produkte<br />

wie Tabellenkalkulationen, um Prozessschritte<br />

oder den zu dokumentieren.<br />

Eine erfolgreiche Digitalisierung führt zu<br />

immensen Produktivitätssteigerungen<br />

in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung.<br />

In Fachressorts wie IT-Support,<br />

Personal, Marketing und Vertrieb sind<br />

dazu digital durchgängige Prozesse zu<br />

gestalten und zu implementieren.<br />

Automation von<br />

Geschäftsprozessen –<br />

Everything-as-a-Service<br />

Die Chance liegt darin, Routineaufgaben<br />

so weit wie möglich zu standardisieren<br />

und zu automatisieren. Sie werden in zentrale<br />

Services überführt, die sehr einfach<br />

bestellt werden können.<br />

Der Servicebegriff wird in Unternehmen<br />

und Behörden bislang vorwiegend mit<br />

IT-Services in Verbindung gebracht: Anwender<br />

brauchen Unterstützung, möchten<br />

zusätzliche Software ordern, ein<br />

Passwort zurücksetzen, mehr Speicherplatz<br />

buchen. Diese IT-Services laufen<br />

mittlerweile meistens automatisiert ab.<br />

Jetzt geht es darum, in den anderen Fachbereichen<br />

Services für die Mitarbeiter<br />

bereitzustellen. Als klassische Flaschenhälse<br />

erweisen sich Routinetätigkeiten,<br />

die in den Bürgerämtern, beim Einkauf<br />

oder im Personalbereich und auch Projektmanagement<br />

anfallen, etwa bei der<br />

E-Akte, Multikanalstrategie oder für das<br />

Onboarding neuer Mitarbeiter.<br />

Kommunale Verwaltungen hadern mit<br />

der Umsetzung von Bürgerdiensten, wie<br />

z. B. bei der Wohngeldversorgung, deren<br />

Entscheidungsprozess durch zahlreiche<br />

Interaktionspunkte von unterschiedlichsten<br />

Mitarbeitern gekennzeichnet ist. In<br />

den meisten Kommunen sind die beteiligten<br />

Prozesse weiterhin papierbasiert<br />

oder bauen auf proprietäre Lösungen<br />

auf. Die Überführung dieser Prozesse in<br />

Self-Service-Module auf Basis eines einheitlichen<br />

Datenfundamentes liegt nicht<br />

nur nahe, sondern ist obligatorisch.<br />

Hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

der IT-Werkzeuge<br />

In der Praxis beschreiben die meisten<br />

Mitarbeitenden ihre Arbeitsprozesse als<br />

zeitaufwendig und frustrierend. Service<br />

Automation ist in der digitalen Welt der<br />

öffentlichen Verwaltung der zentrale<br />

Leitgedanke für die Überwindung dieser<br />

Effizienzhemmnisse:<br />

1. Strukturierte Arbeitsprozesse waren<br />

bislang nur im Bereich der IT-Services<br />

und der anfangs genannten Consumer<br />

Services erforderlich und dort daher auch<br />

entwickelt worden. Sie werden nun auch<br />

in Bereichen wie Personal und Recht, Beschaffung,<br />

Marketing etc. entstehen.<br />

2. Analysen und Reportings gehen in<br />

Richtung Echtzeit. Mit Data Warehousing<br />

und Business Intelligence ist es gelungen,<br />

große Fortschritte für die Behördensteuerung<br />

zu erzielen. Es reicht nicht mehr,<br />

nur zu verstehen, was vor einer Woche<br />

war – im Zeitalter des Internets geht es<br />

um aktuelle Ereignisse der letzten halben<br />

Stunde. Diese Szenarien lassen sich problemlos<br />

abbilden.<br />

Verschiedene Benutzerrollen (Anwender,<br />

Manager) greifen im Service-Modell von<br />

ServiceNow auf eine einheitliche Plattform<br />

zu. Diese Plattform erlaubt ihnen,<br />

miteinander zu interagieren, ihre Tätigkeiten<br />

in strukturierten, möglichst automatisierten<br />

Prozessen zu organisieren<br />

und damit die Qualität ihrer täglichen<br />

Arbeit zu verbessern.<br />

Eine Configuration Management Database<br />

(CMDB) bildet die Grundlage für<br />

die Definition von Prozessen als Services.<br />

Dabei spielt der Service-Katalog eine<br />

zentrale Rolle: Die Anwender bzw. Anfrager<br />

eines Services wählen auf der<br />

graphischen Oberfläche aus, was sie<br />

brauchen. Hinter dem Service-Katalog<br />

liegen durchgängige Service-Ketten mit<br />

Schnittstellen in alle Fachbereiche und<br />

mit automatisierten Prozessen, die alle<br />

auf die gleiche, einheitliche Datenbasis<br />

zugreifen.<br />

24/7 Managed Services.<br />

Deutsche Cloud. Ende-zu-Ende<br />

Das Enterprise Service Model von ServiceNow<br />

basiert vollständig auf Services<br />

operational services GmbH & Co. KG<br />

Unterschweinstiege 2-14<br />

60549 Frankfurt am Main<br />

Web: www.operational-services.de<br />

aus der Cloud. Für Unternehmen der öffentlichen<br />

Hand muss die Datenhaltung<br />

und Administration der ServiceNow-<br />

Lösungen vollständig in Deutschland<br />

befinden. Die operational services (OS)<br />

betreibt die ServiceNow-Plattform als<br />

einziger ICT Full Service Provider aus einer<br />

eigenen deutschen Cloud.<br />

Damit sind die Potenziale von ServiceNow<br />

für Unternehmen in Deutschland rechtlich,<br />

wirtschaftlich und technisch nutzbar.<br />

Die Konformität zum deutschen<br />

Datenschutz ist vollständig gesichert.<br />

Somit gilt deutsches Recht inkl. Verträge<br />

auf Deutsch.<br />

Die OS sichert den Betrieb der Lösungen<br />

mit einem 24/7-Operation Center sowie<br />

24/7-Service Desk in Deutschland ab. Alle<br />

Daten und Prozesse der ServiceNow-Kunden<br />

werden in den hochsicheren Rechenzentren<br />

der OS ausschließlich in<br />

Deutschland gespeichert.<br />

Mit operational services<br />

zur serviceorientierten<br />

Verwaltung<br />

Die OS fügt der marktführenden Service-Automation-Plattform<br />

von ServiceNow<br />

Mehrwerte hinzu, die für<br />

Kunden den Komfort einer Full-Service-Lösung<br />

bedeuten. Die OS ist der<br />

Ansprechpartner in allen Projektphasen<br />

von Strategie und Design bis hin zur Optimierung<br />

und bringt ihre Kompetenzen<br />

als Full Service ICT Provider ein.<br />

Kontakt: Olaf Reimann,<br />

Senior Marketing Communications<br />

Manager, Pressesprecher<br />

Tel.: +49 69 / 689702-626<br />

E-Mail: olaf.reimann@o-s.de<br />

179


Y<br />

Digitalisierung im<br />

öffentlichen Dienst:<br />

Schritt für Schritt, aber das<br />

Zielbild immer im Blick<br />

Digitalisierung treibt<br />

den Wandel – auch im<br />

öffentlichen Dienst (ÖD)<br />

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und<br />

verändert gerade alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche<br />

fundamental. Für den<br />

öffentlichen Dienst ist die Digitalisierung<br />

Herausforderung und Chance zugleich.<br />

Der Grad der Digitalisierung ist im öffentlichen<br />

Dienst unterschiedlich stark<br />

ausgeprägt. Bereiche wie bspw. Finanzverwaltung,<br />

Kommunen, Gerichte nutzen<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung bereits<br />

in großem Umfang, während andere Bereiche<br />

noch relativ am Anfang stehen.<br />

einer weitgehenden Automatisierung,<br />

einer deutlichen Qualitätssteigerung,<br />

einer signifikanten Beschleunigung und<br />

einer spürbaren Reduktion der benötigten<br />

Personalkapazität. Digitalisierung<br />

kann damit ein wichtiger Baustein sein,<br />

um die insbesondere im ÖD immer weiter<br />

klaffende Lücke zwischen steigendem<br />

Anspruch bzgl. Servicequalität und der<br />

sinkenden Personalausstattung wieder<br />

ein gutes Stück zu schließen.<br />

Aus unserer Sicht kann man verschiedene<br />

Reifegrade in der Digitalisierung<br />

unterscheiden.<br />

Wichtig sind dabei folgende Aspekte:<br />

> > Das Reifegradmodell ist nicht sequentiell<br />

Stufe für Stufe zu durchlaufen.<br />

Vielmehr lässt sich aus dem Modell<br />

ein bestimmtes Ambitionsniveau ableiten,<br />

welches dann im Rahmen von<br />

Umsetzungsinitiativen anzusteuern<br />

ist. Selbstverständlich ist über die Zeit<br />

eine Anpassung bzw. Anhebung des<br />

Ambitionsniveaus möglich.<br />

>Das > Reifegradmodell muss nicht auf<br />

der Ebene einer Gesamtorganisation<br />

angewendet werden. Die Betrachtung<br />

kann vielmehr für ausgewählte Kernbereiche<br />

/ zentrale Fachprozesse separat<br />

erfolgen. Diese müssen oder<br />

können nicht alle den gleichen Reifegrad<br />

aufweisen. Gleichwohl sollte<br />

auch diese differenzierte Betrachtung<br />

möglichst früh für die Gesamtorganisation<br />

erfolgen, um Synergien erkennen<br />

und realisieren zu können (bspw.<br />

bei der Einführung technischer Infrastrukturen).<br />

Digitalisierung ‹› E-Akte!<br />

Der Begriff Digitalisierung wird nach<br />

unserer Erfahrung im ÖD häufig recht<br />

eng gefasst und mit der Einführung der<br />

E-Akte und einer Internetpräsenz gleichgesetzt.<br />

Beide Elemente sind aber nur<br />

Puzzlesteine im Gesamtbild. Digitalisierung<br />

bedeutet die grundlegende Neugestaltung<br />

von Fachprozessen mit dem Ziel<br />

180


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Das gesamte Potenzial der Digitalisierung<br />

erschließt sich erst, wenn Gesamtprozesse<br />

von Anfang bis Ende betrachtet,<br />

mit dem Ziel einer möglichst vollautomatisierten<br />

Bearbeitung optimiert<br />

und in einer adäquaten IT-Infrastruktur<br />

umgesetzt werden. Je besser es gelingt,<br />

Prozesse vom Input über die Sachbearbeitung<br />

zum Output in ihrer Gesamtheit zu<br />

betrachten, um so höher ist das erreichbare<br />

Optimierungspotenzial.<br />

Digitalisierung ist kein Sprint, sondern<br />

ein Marathon. Ihre Umsetzung verlangt<br />

Weitsicht in Planung und Vorbereitung<br />

sowie Ausdauer in der Umsetzung. Zunächst<br />

empfiehlt es sich mit einer Digitalisierungsagenda<br />

das Zielbild der<br />

Digitalisierung zu beschreiben. Diese<br />

Digitalisierungsagenda gilt es anschließend<br />

in eine Digitalisierungsroadmap<br />

mit konkreten, umsetzbaren Schritten zu<br />

übersetzen. Die Roadmap bildet den Rahmen<br />

für die notwendigen Umsetzungsprojekte.<br />

Dieses Vorgehen verhindert das<br />

Starten von isolierten ad-hoc-Initiativen<br />

mit dem hohen Risiko, dass nur ein Teil<br />

des Digitalisierungsnutzens zu unverhältnismäßig<br />

hohen Kosten realisiert wird.<br />

Fallbeispiel Digitalisierung<br />

@VBL<br />

Die VBL (Versorgungsanstalt des Bundes<br />

und der Länder) hat vor einigen Jahren<br />

erkannt, dass vor dem Hintergrund steigender<br />

Anforderungen an die Servicequalität<br />

sowie der tendenziell weiter<br />

sinkenden Personalausstattung ein „weiter<br />

wie bisher“ keine zukunftsweisende<br />

Strategie war.<br />

Vorarbeiten<br />

Vor diesem Hintergrund hat die VBL schon<br />

früh auf das Thema „Vorgelagertes Scannen“<br />

für zentrale Geschäftsprozesse gesetzt.<br />

Diese Grundvoraussetzung für die<br />

Digitalisierung wurde im Rahmen einer<br />

vollständigen System-Modernisierung bis<br />

Anfang 2011 flächendeckend umgesetzt.<br />

Parallel dazu hat die VBL mit „meineVBL“<br />

ein Kundenportal für beteiligte Arbeitgeber,<br />

Versicherte und Rentner aufgebaut,<br />

das über eine Informationsplattform<br />

deutlich hinausgeht und das Anstoßen<br />

von Kundenprozessen (bspw. elektronischer<br />

Rentenantrag) ermöglicht. Ein<br />

leistungsfähiges Input- und Output-Management<br />

(IMS bzw. OMS) ist in der Lage,<br />

Fachprozesse unabhängig vom Eingangskanal<br />

zu bedienen und aus Fachprozessen<br />

Ausgangsdokumente kundenspezifisch<br />

über denjenigen Kanal auszuliefern, den<br />

der Empfänger wünscht bzw. der rechtlich<br />

geboten ist.<br />

Prozessautomatisierung und Effekte<br />

Auf Basis dieser Vorarbeiten (insb. vorgelagertes<br />

Scannen, Portal, IMS und<br />

OMS) ist die VBL seit über zwei Jahren<br />

dabei, ihre Fachprozesse konsequent zu<br />

automatisieren.<br />

Scannen und Erkennen<br />

Mittlerweile werden praktisch alle Eingangsdokumente<br />

vorgelagert gescannt,<br />

aus über 160 Dokumentklassen werden<br />

relevante Fachinformationen automatisiert<br />

ausgelesen und an Fachprozesse<br />

übergeben, bspw. über 200 Datenelemente<br />

alleine für den Rentenantrag. Manuelle<br />

Eingriffe sind nur noch erforderlich,<br />

wenn die Scan- und OCR-Infrastruktur<br />

Daten nicht eindeutig ermitteln kann.<br />

Erste automatisierte Fachprozesse<br />

Im maschinellen Rentenantragsprozess<br />

werden Stammdatenanpassungen (neue<br />

Adresse oder Bankverbindungen) seit<br />

Anfang 2015 komplett dunkel, also ohne<br />

manuellen Eingriff, verarbeitet. Eine<br />

Fallübersicht zeigt der Sachbearbeitung<br />

als Ergebnis eines komplexen Regelwerks<br />

übersichtlich den Status eines jeden Rentenantrags<br />

an (bspw. welche Dokumente<br />

oder Daten fehlen oder Inkonsistenzen,<br />

die manuell zu klären sind). Einfache Fallvarianten,<br />

bei denen alle Unterlagen und<br />

Daten in konsistenter Weise vorliegen,<br />

kann das System mittlerweile komplett<br />

automatisiert verarbeiten. Die hochspezialisierten<br />

Sachbearbeiter können sich<br />

auf die Bearbeitung der komplexen und<br />

arbeitsintensiven Fälle konzentrieren.<br />

ppp4its GmbH<br />

Hans-Thoma-Straße 19<br />

76133 Karlsruhe<br />

Fax: +49 721 / 155 888<br />

Web: www.ppp4its.de<br />

Nächste Schritte<br />

In einer nächsten Stufe werden die Systeme<br />

automatisiert fehlende Unterlagen<br />

anfordern. Die davon betroffenen Fachprozesse<br />

warten dann solange, bis die<br />

Dokumente eingetroffen sind. Parallel<br />

dazu wird das Regelwerk und die Verarbeitungslogik<br />

sukzessive ausgebaut, um<br />

weitere Fallvarianten automatisiert verarbeiten<br />

zu können. Mit anderen Behörden<br />

und Organisationen werden Möglichkeiten<br />

zum elektronischen Datenaustausch<br />

evaluiert und vorangetrieben, um Papier<br />

als Kommunikationsmedium konsequent<br />

zurückzufahren.<br />

Unser Beitrag, unsere Services<br />

Die ppp4its GmbH ist eine Tochtergesellschaft<br />

der VBL und unterstützt diese<br />

seit vielen Jahren bei der Konzeption,<br />

Umsetzung und Einführung optimierter<br />

und automatisierter Fachprozesse. Wir<br />

decken dabei das gesamte Spektrum ab<br />

– von der Formulierung einer Digitalisierungsagenda,<br />

dem Ableiten einer Digitalisierungsroadmap,<br />

der fachlichen und<br />

technischen Konzeption über die Realisierung<br />

und den Test sowie die technische<br />

Einführung und das notwendige Change<br />

Management in den Fachbereichen. Für<br />

IT-Architektur und technische Umsetzung<br />

greifen wir auf die Unterstützung<br />

unserer Schwester, der ITAS GmbH, zurück.<br />

Das Ende-zu-Ende Dienstleistungsangebot<br />

der ppp4its GmbH steht auch<br />

Kunden außerhalb der VBL zur Verfügung.<br />

Wir kennen die Anforderungen<br />

und die Rahmenbedingungen des öffentlichen<br />

Dienstes.<br />

Autoren: Dieter Schumacher, Jürgen Mages,<br />

Martin Lumpp, Dr. Tim Habermann<br />

Kontakt: Dr. Tim Habermann,<br />

Geschäftsführer<br />

Tel.: +49 721 / 155 1011<br />

E-Mail: tim.habermann@vbl.de<br />

181


Jörg Prings, Geschäftsbereichsleiter<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Y<br />

Kita-Lösung für die<br />

zentrale Anmeldung<br />

Seit dem 1. August 2013 gilt der Rechtsanspruch<br />

auf einen Betreuungsplatz<br />

für alle Kinder vom vollendeten ersten<br />

bis zum vollendeten dritten Lebensjahr.<br />

Da die Anzahl der Betreuungsplätze begrenzt<br />

ist, bedarf es einer genauen Planung<br />

und eines umfassenden Überblicks<br />

der vorhandenen Einrichtungen und ihrer<br />

Ressourcen.<br />

Die Antworten auf Fragen wie: Wie hoch<br />

ist der Bedarf an Kindergartenplätzen und<br />

Kindertagesstätten? Kann der tatsächliche<br />

Bedarf ausreichend gedeckt werden?<br />

Wie kann die Betreuungsgarantie<br />

für Kleinkinder umgesetzt werden? Sind<br />

für die Träger von Kindertagesstätten,<br />

beispielsweise Kommunen, Kirchen und<br />

anderen freien Träger, aber insbesondere<br />

auch für die Stadtverwaltungen von hohem<br />

Interesse. Da vielerorts Belegungsund<br />

Grundbedarfszahlen nicht zentral<br />

verfügbar sind, ist die Bedarfsplanung<br />

oft sehr aufwendig und schwierig.<br />

Häufig melden Erziehungsberechtigte<br />

ihre Kinder bei mehreren Einrichtungen<br />

an, um so die Chance auf einen KITA-Platz –<br />

möglichst wohnortnah oder in der Nähe<br />

des Arbeitsplatzes – zu erhöhen. Solche<br />

Mehrfachanmeldungen können von den<br />

KITAs selbst kaum herausgefiltert werden<br />

und in den wenigsten Fällen nehmen Eltern<br />

ihre Anfragen bei erfolgreicher<br />

Vermittlung zurück. Häufig entstehen<br />

lange Wartezeiten für die Eltern, bis ein<br />

Abgleich der Platzangebote zwischen einzelnen<br />

Einrichtungen auch unterschiedlicher<br />

Träger durchgeführt werden können.<br />

Die PROFI-Lösung smartKITA ermöglicht<br />

Erziehungsberechtigten, sich im Internet<br />

über das Angebot in der Stadt bzw. des<br />

bevorzugten Stadtteils zu informieren<br />

und ihre Kinder bei der gewünschten<br />

Einrichtung vorzumerken. Auch Anmeldungen,<br />

die von den Eltern direkt bei<br />

den Trägern oder KITAs vorgenommen<br />

werden, fließen in dieses zentrale System<br />

ein, um den Gesamtüberblick über<br />

PROFI Engineering Systems AG<br />

Otto-Röhm-Straße 18<br />

64293 Darmstadt<br />

Tel.: +49 6151 / 8290-0<br />

Fax: +49 6151 / 8290-7610<br />

Web: www.profi-ag.de<br />

sämtliche Platzwünsche zu erhalten<br />

und die Anfragen mit dem Kontingent<br />

der freiwerdenden Plätze abgleichen zu<br />

können. Die Vergabe der Plätze bleibt<br />

weiterhin Aufgabe der Träger, allerdings<br />

kann mit dieser Lösung die Priorisierung<br />

der Einrichtungen seitens der Eltern berücksichtigt<br />

werden. Sobald der Träger<br />

einen KITA-Platz vergibt und Eltern diesen<br />

annehmen, werden Mehrfachanmeldungen<br />

automatisch gelöscht. Dank<br />

der Datenaktualität werden den Trägern<br />

außerdem wichtige Auswertungen oder<br />

Berichte bereitgestellt, wie z. B. Übersichten<br />

über den aktuellen Anmeldestatus.<br />

smartKITA ist ein Beispiel für eine<br />

eGovernment-Lösung, die die PROFI AG<br />

auf Basis von vorhandenen Tools verschiedener<br />

Hersteller „gebaut“ hat. Die<br />

Erfahrung einer Vielzahl von individuellen<br />

Lösungsprojekten, basierend auf Standard-Marktkomponenten<br />

bei Kunden in<br />

der Privatwirtschaft lässt sich häufig 1:1<br />

auf die Belange der öffentlichen Verwaltung<br />

adaptieren.<br />

Kontakt: Jörg Prings,<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Tel.: +49 6151 / 8290-7672<br />

Mobil: +49 163 / 8075123<br />

E-Mail: j.prings@profi-ag.de<br />

182


Hochsensibel wird hochsicher.<br />

Mit dem SINA Tablet von secunet.<br />

Modernes Arbeiten heißt mobiles Arbeiten. Sensible Daten – unterwegs<br />

verwendet – können zum Ziel von Datendiebstahl werden. Mit dem SINA Tablet<br />

treffen Sicherheit und Komfort aufeinander. Denn die intelligente Kombination<br />

verschiedener Sicherheitsmaßnahmen sorgt für höchsten Schutz bei der<br />

Datenbearbeitung, -speicherung und -übertragung. So wird Arbeiten<br />

beruhigend sicher und bequem mobil.<br />

Klingt unmöglich? Testen Sie uns!<br />

www.secunet.com/sina/tablet<br />

IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland


SAP® S/4HANA<br />

Enterprise Management:<br />

die nächste Generation<br />

der IT<br />

Y<br />

Mit SAP den digitalen Wandel aktiv gestalten<br />

Die Digitalisierung verändert<br />

Staat und Gesellschaft<br />

Unsere Zeit ist schnelllebig geworden.<br />

Die Innovationszyklen werden immer<br />

kürzer, die technologische Entwicklung<br />

schreitet immer schneller voran. Auch<br />

die öffentliche Verwaltung hat am technologischen<br />

Fortschritt partizipiert und<br />

viele Reformprojekte auf den Weg gebracht.<br />

Und jetzt wieder etwas Neues?<br />

Wieder ein Umbruch?<br />

Die Digitalisierung spielt eine zunehmend<br />

wichtige Rolle in unserem Alltag:<br />

Wir können Einkäufe erledigen, Termine<br />

verwalten, Informationen weiterleiten,<br />

mit unserem Umfeld in Kontakt bleiben,<br />

beruflich oder privat. Und alles mit nur<br />

einem Gerät – einfach, sicher, leicht zu<br />

bedienen und überall verfügbar. Was<br />

vor Kurzem noch als Vision galt, ist heute<br />

bereits Realität. Übertragen auf die öffentliche<br />

Verwaltung bedeutet dies: Abläufe<br />

müssen neu organisiert und digitale<br />

Brücken in die Zukunft gebaut werden,<br />

denn Fachverfahren sind bislang nicht<br />

oder selten miteinander vernetzt.<br />

Was im Bereich Digitalisierung möglich<br />

ist, zeigt SAP: Vorgänge, die heute noch<br />

auf handschriftlich ausgefüllten Vordrucken<br />

basieren, können künftig ohne<br />

Umwege und mehrfache, aufwändige<br />

Übertragung digital bearbeitet werden.<br />

Auswertungen werden einfacher, weil<br />

die Informationen in strukturierter Form<br />

vorliegen. Die Kommunikation inner- und<br />

außerhalb einer Organisation mit Bürgern,<br />

Unternehmen und Mitarbeitern<br />

gestaltet sich effizienter. Gelingt die Digitalisierung,<br />

lassen sich viele administrative<br />

Tätigkeiten einfacher abwickeln. Der<br />

Gewinn: mehr Zeit für das Wesentliche.<br />

Die fünf zentralen Bausteine<br />

der Digitalisierung<br />

SAP® S/4HANA ist eine Plattform zur<br />

Steuerung sämtlicher Ressourcen mit<br />

intuitiv bedienbaren Anwendungen, die<br />

einfache Prozesse ermöglichen und dabei<br />

helfen, dass Mitarbeiter Entscheidungen<br />

auf Basis verständlicher Auswertungen<br />

treffen können – ohne dafür mehrere<br />

Systeme bedienen zu müssen.<br />

Baustein 1 – SAP® S/4HANA, die<br />

Plattform zur Steuerung der<br />

Ressourcen<br />

Der Schlüssel zum digitalen Wandel liegt<br />

in einer innovativen, leistungsfähigen Informationstechnologie,<br />

die schon bald<br />

die Abläufe in Behörden grundlegend<br />

verändern wird. Eine große Hürde stellen<br />

bislang die heterogenen IT-Landschaften<br />

dar, die Daten in unterschiedlichen Formaten<br />

verwalten. Abläufe werden unterbrochen,<br />

über Schnittstellen müssen<br />

Informationen zwischen Anwendungen<br />

übertragen werden. Die Bearbeitung<br />

lässt sich nicht in einem Schritt erledigen.<br />

SAP S/4HANA löst dieses Problem und<br />

schafft eine einheitliche digitale Basis.<br />

Die neue SAP-Business-Suite führt Daten<br />

und Informationen an einer zentralen<br />

Stelle zusammen. Der Wechsel zur digitalen<br />

Verwaltung erscheint auf den ersten<br />

Blick gewagt, wird aber gelingen, wenn<br />

die Verantwortlichen die Fakten kennen.<br />

Eine Vielzahl von Anwendungen unterstützt<br />

die Verwaltung dabei, Vorgänge<br />

zu erfassen, die einen Bezug zu den finanziellen<br />

oder personellen Ressourcen<br />

haben. Anfragen, Bestellungen, Rechnungen<br />

oder Entgeltnachweise lassen sich<br />

papierlos bearbeiten und abwickeln. Die<br />

integrierte digitalisierte Steuerung der<br />

Prozesse ohne Schnittstellen und redundante<br />

Eingaben wird Realität.<br />

Um den Überblick über die Vorgänge zu<br />

behalten, bietet SAP S/4HANA die Erfas-<br />

184


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

sung und Analyse in nur einem System.<br />

Jede Veränderung lässt sich „live“ nachverfolgen.<br />

Bearbeitung und Auswertung<br />

finden unter Verwendung derselben Datenbasis<br />

auf einer gemeinsamen Plattform<br />

statt. Aufwändige Abstimmungen<br />

entfallen.<br />

Baustein 2 – neue<br />

Oberflächen für eine intuitive<br />

Bedienung<br />

Viele Anwender sind aus dem privaten<br />

Umfeld einfache und verständliche Oberflächen<br />

gewohnt. Niemand möchte im<br />

Internet unnötig viele Schritte ausführen,<br />

um beispielsweise einen Artikel zu kaufen.<br />

Im Idealfall lässt sich die Bestellung<br />

mit wenigen Klicks erledigen.<br />

Genau dieses Prinzip verfolgt SAP. Der<br />

konkrete Vorteil: Die Systembedienung<br />

ist konsequent auf den Anwender ausgerichtet.<br />

Unabhängig davon, ob er dazu<br />

sein mobiles Endgerät oder den PC an seinem<br />

Arbeitsplatz benutzt. Die Applikation<br />

passt sich an und stellt die Elemente<br />

für die Eingabe oder den Bericht so dar,<br />

dass der Nutzer die beste Übersicht hat.<br />

Vorgänge lassen sich schneller bearbeiten.<br />

Die Orientierung fällt leichter und<br />

Schulungen können wieder stärker auf<br />

fachliche Inhalte ausgerichtet werden.<br />

SAP ist für dieses Design 2015 mit dem<br />

Red Dot Award ausgezeichnet worden.<br />

Die neue Business-Suite SAP S/4HANA<br />

und Anwendungen, die auf der Plattform<br />

SAP HANA® entwickelt wurden, verwenden<br />

diese Oberflächen.<br />

Baustein 3 – deutlich<br />

geringerer Papierverbrauch<br />

durch einfache, durchgängige<br />

Abläufe<br />

Die Verwaltung vernetzt sich aktiv mit<br />

Bürgern und Wirtschaft. Erste Erfahrungen<br />

damit sind vielversprechend. Ein<br />

zentrales Merkmal der Digitalisierung<br />

ist die durchgängige Kommunikation.<br />

Analoge Informationen, die bisher nur<br />

in Papierform vorliegen, werden in ein<br />

digitales, elektronisch nutzbares Format<br />

überführt.<br />

Eine Möglichkeit ist, vorhandene Schriftstücke<br />

zu scannen und in einer elektronischen<br />

Akte abzulegen. SAP bietet Lösungen,<br />

die Vorgänge aus Anwendungen<br />

nahtlos in digitale Speichermedien übertragen.<br />

Leistungsfähige Analysewerkzeuge<br />

der Plattform SAP HANA helfen, die<br />

in diesen elektronischen Dokumenten gesicherten<br />

Daten auszuwerten. Alternativ<br />

kann mit SAP-Software jede Information<br />

direkt digital verarbeitet werden. Bei dieser<br />

Strategie entfällt der Umweg über ein<br />

Papierdokument. Die Nachbearbeitung<br />

von fehlerhaft eingescannten Vordrucken<br />

ist nicht mehr erforderlich. Mit digitalen<br />

SAP-Lösungen wie der E-Rechnung, dem<br />

E-Recruiting oder Selfservices lassen sich<br />

Abläufe völlig neu und einfach gestalten.<br />

Baustein 4 – verständliche<br />

Auswertungen<br />

Im Zeitalter der Digitalisierung sind<br />

Daten der neue „Rohstoff“, um Entscheidungen<br />

abzusichern und gezielte<br />

Analysen zu erhalten. Dadurch wächst<br />

die Menge an verfügbaren Daten. Fehlen<br />

allerdings die Werkzeuge, die helfen, die<br />

Übersicht zu behalten, werden Ursachen<br />

und Zusammenhänge falsch oder zu spät<br />

interpretiert.<br />

Die Plattform SAP HANA unterstützt<br />

Anwender bei der Zusammenführung<br />

unterschiedlicher Datenquellen. Die<br />

Auswertung ist nicht mehr an starre Regeln<br />

gebunden. Zusammenhänge lassen<br />

sich durch einfache Variationen der Datenmodelle<br />

gezielt erkennen. Bei Bedarf<br />

kann bis zur Ebene der Einzelbelege recherchiert<br />

werden. Grafische Elemente,<br />

Geo-Informationen und vordefinierte<br />

Schwellenwerte helfen bei der Analyse<br />

und Visualisierung.<br />

SAP Deutschland SE & Co. KG<br />

Hasso-Plattner-Ring 7<br />

69190 Walldorf<br />

Spezielle Lösungen können digitale<br />

„Spuren“, die Vorgänge in SAP-Systemen<br />

hinterlassen haben, automatisch auswerten.<br />

Werden Auffälligkeiten entdeckt,<br />

liefert das System durch Alarmfunktionen<br />

entsprechende Hinweise. Auf diese<br />

Weise wird die Datenflut beherrschbar.<br />

Die Lösung hilft gezielt, neue Ansätze zu<br />

finden, ohne die Mitarbeiter mit aufwändigen<br />

Auswertungen zu belasten.<br />

Baustein 5 – mehr Sicherheit<br />

für Daten und Systeme<br />

Eine wichtige Rolle spielen die Sicherheit<br />

der Daten und die Frage, wer für<br />

den Schutz der IT-Systeme sorgt. Welches<br />

Betriebsmodell ist das richtige? Der<br />

Betrieb im eigenen Rechenzentrum, im<br />

SAP-Datenzentrum St. Leon-Rot oder<br />

hybride Szenarien? Jede dieser Möglichkeiten<br />

lässt sich problemlos umsetzen.<br />

Die Entscheidung kann für Systeme, die<br />

zur Entwicklung, und für solche, die für<br />

die Produktivumgebung genutzt werden<br />

sollen, individuell getroffen werden. Der<br />

Einstieg in die Digitalisierung ist jederzeit<br />

möglich. Die IT-Mitarbeiter können<br />

sich gezielt auf die neuen Aufgaben<br />

vorbereiten.<br />

Unabhängig vom Betriebsmodell bietet<br />

SAP diverse Sicherheitsanwendungen,<br />

um die Plattform vor Angriffen zu schützen.<br />

Sie ermöglichen es, Protokolle, die<br />

über Zugriffe auf IT- und Netzwerkkomponenten<br />

informieren, auszuwerten. Das<br />

Ausspähen der Daten lässt sich damit in<br />

Echtzeit erkennen, bevor überhaupt ein<br />

Schaden entstanden ist.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Digitale Lösungen ersetzen künftig vielfach<br />

die klassischen Abläufe. Wer die<br />

Herausforderung „Digitale Gesellschaft –<br />

digitale Verwaltung“ erfolgreich meistern<br />

will, sollte Visionen und gute Strategien<br />

haben. Mit flexiblen Angeboten<br />

und führenden Lösungen wird SAP der<br />

öffentlichen Verwaltung ein guter Partner<br />

sein.<br />

Kontakt: Rainer Clüsserath,<br />

SAP Value Engineering<br />

E-Mail: rainer.cluesserath@sap.com<br />

185


Y Konferenzwebshop Sachsen<br />

Herausforderung<br />

Jedes Jahr veranstalten rund 30 Institute<br />

an den Technischen Universitäten<br />

in Freiberg und Chemnitz eine Vielzahl<br />

wissenschaftlicher Konferenzen mit bis<br />

zu 300 Teilnehmern aus aller Welt. Dabei<br />

hatten es insbesondere ausländische<br />

Konferenzteilnehmer früher schwer. Die<br />

Anmeldung per E-Mail oder Telefon verlangte<br />

gute Deutschkenntnisse, hinzu<br />

kamen Probleme mit dem vorgeschriebenen<br />

Zahlverfahren Überweisung (Wechselkurse,<br />

hohe Gebühren etc.). Es kam vor,<br />

dass Konferenzteilnehmer vor Ort und in<br />

bar nachzahlen mussten. Die manuelle<br />

Erfassung von Anmeldungen und die<br />

manuelle Zuordnung von Zahlungseingängen<br />

im Haushalt verursachten zudem<br />

einen hohen Verwaltungsaufwand.<br />

Projektbeschreibung<br />

Konferenzteilnehmer sollen sich komfortabel<br />

online anmelden und problemlos und<br />

sicher internationale Zahlverfahren nutzen<br />

können. Die Verbuchung im Haushalt<br />

soll effizient und medienbruchfrei erfolgen.<br />

Dafür bietet die ePayBL als Zahlungsplattform<br />

mit Anbindung an das jeweilige<br />

HKR (Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen)<br />

zwei mögliche Wege. So kann das<br />

PayKom Kompetenzzentrum bereits vorhandene,<br />

universitätseigene Fachverfahren<br />

für die Online-Anmeldung fit machen,<br />

oder mit Hilfe des ePayBL-Webshops ein<br />

Konferenzportal im konferenz- bzw. institutsspezifischen<br />

Design erstellen. Hier<br />

kann der Teilnehmer zwischen verschiedenen<br />

Teilnahmeangeboten wählen, auch<br />

Nachbuchungen sind möglich, verschiedene<br />

Steuersätze sind kein Problem. Vor<br />

der Umsetzung analysiert PayKom gemeinsam<br />

mit dem Veranstalter den Bedarf<br />

und berät bei der Entscheidung. Eine zügige<br />

Umsetzung und eine kurze Pilotphase<br />

schließen sich an. Danach kann die Konferenzanmeldung<br />

freigeschaltet werden.<br />

Planung und Durchführung:<br />

DResearch<br />

Digital Media Systems GmbH<br />

Otto-Schmirgal-Straße 3 • 10319 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 515 932 236<br />

Web: www.dresearch.de<br />

Kontakt: Ines Peters, Bezahlplattform<br />

für Öffentliche Haushalte<br />

E-Mai: peters@dresearch.de<br />

Finanzierung<br />

Die Lösung genügt allen Haushaltsvorgaben<br />

des Freistaats Sachsen. Staatliche<br />

und kommunale Einrichtungen innerhalb<br />

Sachsens können die ePayBL Basiskomponente<br />

Zahlungsverkehr derzeit kostenfrei<br />

nachnutzen. Öffentliche Einrichtungen außerhalb<br />

Sachsens können diese Leistungen<br />

über Einzelverträge mit dem Staatsbetrieb<br />

Sächsische Informatik Dienste abrufen.<br />

Fazit und Nachhaltigkeit<br />

Die Lösung sorgt für reibungslose Anmeldungen,<br />

zufriedene Teilnehmer und<br />

sichere, effiziente Abläufe. Inzwischen<br />

werden sogar die Semestergebühren über<br />

die ePayBL bezahlt und mit Hilfe des Multi-Shops<br />

der ePayBL kann die Lösung zu<br />

einem leistungsfähigen Konferenzportal<br />

der gesamten Universität ausgebaut werden,<br />

in das sich weitere Angebote integrieren<br />

lassen, etwa die Anmeldung zum<br />

Hochschulsport.<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Lösung zur Konferenzanmeldung<br />

kann von weiteren Universitäten als bewährte<br />

Lösung problemlos adaptiert und<br />

ohne große Kosten nachgenutzt werden.<br />

Schütze Consulting AG<br />

Knesebeckstraße 1 • 10623 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 318 05 09-00<br />

Web: www.schuetze-consulting.ag<br />

Kontakt: Martin Rebs, Beratung ePayBL und<br />

ePayment in der öffentlichen Verwaltung<br />

E-Mai: m.rebs@schuetze-consulting.ag<br />

B3 IT Systeme GmbH<br />

Rostocker Str. 5 • 01109 Dresden<br />

Tel.: +49 351 / 88939440<br />

Kontakt: Frank Rochlitzer, Shopsysteme<br />

E-Mai: f.rochlitzer@b3-it.de<br />

186


Y<br />

Goodbye Kleingeld: Digitale Parkraumbewirtschaftung<br />

Der Markt für das Bezahlen von Parkgebühren<br />

per Smartphone („Handyparken“)<br />

wächst. Die Nutzerzahlen steigen,<br />

immer mehr Städte bieten den Service<br />

an – allerdings mit angezogener Handbremse.<br />

Denn die Einführung digitaler<br />

Parkbezahlsysteme gilt als kompliziert,<br />

teuer und aufwendig. Das ändert sich<br />

mit smartparking. Die Initiative fördert<br />

die digitale Parkraumbewirtschaftung<br />

durch eine wettbewerbsübergreifende<br />

Plattform. Gründer sind erfahrene Anbieter<br />

wie EasyPark, Parkmobile, ParkNow<br />

und Mobile City.<br />

Ohne aufwändige<br />

Ausschreibung<br />

Bei der Einführung des Handyparkens<br />

haben Kommunen zwei Möglichkeiten.<br />

Erstens: ein exklusiver und ausschreibungspflichtiger<br />

Vertrag mit einem Anbieter.<br />

Zweitens: eine Plattformlösung<br />

mit freiem Wettbewerb – ohne öffentliche<br />

Ausschreibung. Kommunen wie Berlin,<br />

Hamburg, Köln und Bielefeld setzen<br />

bereits auf die Plattformlösung.<br />

Beispiel Berlin: In einigen Bezirken werden<br />

bereits mehr als 20 Prozent der Parkvorgänge<br />

digital abgewickelt. Die Bürger<br />

können ihren bevorzugten Anbieter samt<br />

Technik (App, Anruf, SMS) frei wählen. Als<br />

Autofahrer profitieren sie dann in alltäglichen<br />

Situationen: Keine Kleingeldsuche<br />

mehr, kein Ärger mit defekten Automaten.<br />

Bequemes Starten, Verlängern und<br />

Stoppen des Parkvorgangs.<br />

Für die leichte Implementierung des<br />

Handyparkens bietet smartparking<br />

praxisbewährte und rechtlich geprüfte<br />

Rahmenverträge, digitale Schnittstellen<br />

und unkomplizierte Abrechnungssysteme.<br />

Die fachliche und datenschutzrechtliche<br />

Qualität stellt der Zertifizierer<br />

TelematicsPRO sicher. Mit der Lösung<br />

lassen sich auch temporäre Parkerlaubnisse<br />

und Anwohnerausweise verwalten.<br />

Und die Anbieter entwickeln ihre Services<br />

ständig weiter, sodass die Kommunen<br />

von künftigen Innovationen schnell<br />

profitieren – etwa von Parkleitsystemen<br />

für den On-Street-Bereich („Parking<br />

Guidance“), die bereits als Pilotprojekte<br />

laufen.<br />

Planung und Durchführung:<br />

smartparking – Initiative für digitale<br />

Parkraumbewirtschaftung<br />

c/o Ole von Beust Consulting<br />

Colonnaden 51<br />

20354 Hamburg<br />

Vorteile für Kommunen<br />

> > Effiziente Parkraumbewirtschaftung,<br />

Reduzierung der Betriebskosten<br />

> > Höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

durch zertifizierte Anbieter<br />

> > Profilierung der Kommune als innovativer<br />

und serviceorientierter Dienstleister<br />

> > Niedrige Investitionskosten, geringer<br />

technischer Aufwand<br />

Als Geschäftsführer von smartparking<br />

konnte Ole von Beust gewonnen werden,<br />

der durch seine kommunalpolitische Erfahrung<br />

die Bedeutung einer dienstleistungs-<br />

und serviceorientierten Kommune<br />

gut kennt: „Was mich von smartparking<br />

überzeugt hat: Es werden nicht einzelne<br />

Unternehmen in Ausschreibungen privilegiert.<br />

Stattdessen wählt der Bürger den<br />

für ihn besten Anbieter. Und er kann sich<br />

darauf verlassen, dass Qualität und Service<br />

stimmen. Für uns ist smartparking<br />

idealer Einstieg in die Smart City.“<br />

Tel.: + 49 40 / 349 6167 0<br />

Web: www.smartparking.de<br />

Kontakt: Philipp Zimmermann,<br />

Stellvertretender Geschäftsführer<br />

Tel.: +49 177 / 411 3107<br />

E-Mail: zimmermann@smartparking.de<br />

© Fotolia<br />

188


Die Zukunft des Parkens.<br />

Digitale Parkraumkonzepte mit ParkNow.<br />

ParkNow ist der erste Parkservice, der eine stressfreie, ticketlose und<br />

bargeldlose Nutzung von Parkplätzen sowohl an öffentlichen Straßen<br />

als auch in Parkhäusern ermöglicht. Die Umsetzung innovativer Parkraumkonzepte<br />

geht mit ParkNow ganz einfach.<br />

Jetzt<br />

Partner<br />

werden.<br />

Argumente, die ParkNow zu Ihrem starken Partner machen:<br />

Kombinierte Lösung für<br />

On- und Off-Street.<br />

Integration von Stellflächen am<br />

Straßenrand und in Parkhäusern<br />

für effektive Verkehrssteuerung.<br />

Einfache Implementierung.<br />

Kein Nachrüsten oder Austausch<br />

von Parkautomaten notwendig.<br />

Einfache Integration in bestehende<br />

Parksysteme.<br />

Neue Bewirtschaftungsmodelle.<br />

Optimierung der Parkraumbewirtschaftung<br />

durch dynamische Tarifoptionen<br />

und Nutzungsmodelle.<br />

Effektive Kosteneinsparungen.<br />

Geringere Kosten für Zahlungsabwicklung<br />

und Wartung der<br />

Automaten durch bargeldlose<br />

Bezahlung.<br />

Gezielte Parkraumüberwachung.<br />

Parksituationsanalyse in Echtzeit<br />

für effektiven Plan und Einsatz von<br />

Ressourcen.<br />

Nachhaltige Mobilität.<br />

Reduzierung des Parksuchverkehrs<br />

sowie der damit verbundenen<br />

Lärm- und Abgasemissionen.<br />

Möchten auch Sie Teil der Zukunft des Parkens sein?<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter: info.de@park-now.com.<br />

Find out more:<br />

park-now.com


Y<br />

Digitale Vernetzung von Bürger und Verwaltung?<br />

Aber sicher.<br />

IT bringt den öffentlichen<br />

Sektor voran<br />

Der technologische Fortschritt durchdringt<br />

alle Lebenswelten und Branchen:<br />

Autos werden zu Connected Cars, Stromnetze<br />

zu Smart Grids und Uhren zu Smartwatches.<br />

Zwei Drittel der Deutschen<br />

nutzen bereits ein Smartphone und dies<br />

längst nicht nur zur Kommunikation, sondern<br />

gleichzeitig als Kamera, News-Medium<br />

oder zur Navigation (Bitkom,<br />

2015). Kurzum: Die Digitalisierung verändert<br />

unsere Gesellschaft und damit die<br />

Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten,<br />

kommunizieren und konsumieren.<br />

Auch im öffentlichen Sektor nimmt die<br />

Informationstechnologie (IT) dadurch einen<br />

maßgeblichen Stellenwert ein, muss<br />

mitwachsen und sich transformieren –<br />

sei es in der Verwaltung, im Bereich der<br />

inneren sowie äußeren Sicherheit, im<br />

Gesundheitswesen oder in Wissenschaft<br />

und Forschung. Selbst Kirchen und<br />

soziale Einrichtungen sind vom digitalen<br />

Wandel betroffen.<br />

Schnell, innovativ und nah an<br />

den Menschen<br />

Diese Entwicklung bringt völlig neue<br />

Herausforderungen mit sich. Behörden,<br />

ob auf Bundes-, Länder- oder kommunaler<br />

Ebene, sehen sich mit den steigenden Ansprüchen<br />

der Bürger an die angebotenen<br />

Dienstleistungen konfrontiert. Behörden<br />

und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben<br />

(BOS) hingegen müssen eine übergreifende<br />

Zusammenarbeit und neue<br />

Bedrohungsszenarien wie Cyber-Kriminalität<br />

oder weltweit organisierte Kriminalität<br />

bewältigen. Das alles bei rückläufigen<br />

IT-Budgets und steigenden Effizienzanforderungen.<br />

Gleichzeitig bietet die Digitalisierung<br />

nie dagewesene Chancen, sei<br />

es durch neue Plattformen und Anwendungen<br />

für die digitale Interaktion mit<br />

Bürgern, effizientere und integrierte Prozesse<br />

oder IT-gestützte Analysen von Big<br />

Data in Forschung und Wissenschaft. In<br />

vielen Bereichen ist zudem eine internationale<br />

Zusammenarbeit unerlässlich und<br />

der Schlüssel zum Erfolg, beispielsweise<br />

im Krisen- und Katastrophenmanagement<br />

oder bei der inneren wie äußeren<br />

Sicherheit. Innovative Kommunikations-,<br />

Kollaborations- und Cloud-Dienste bieten<br />

hier völlig neue Möglichkeiten, um vernetzt<br />

zu agieren und die Herausforderungen<br />

der Zukunft gemeinsam zu meistern.<br />

Vernetzung für ein<br />

starkes Europa<br />

So wird auch die europaweite Vernetzung<br />

und Zusammenarbeit im öffentlichen<br />

Sektor durch die IT beflügelt. Für die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der<br />

EU ist nicht nur eine starke Ökonomie,<br />

sondern auch eine nachhaltige Politik gefragt.<br />

Das Thema Smart City, unter dem<br />

alle Aktivitäten und Maßnahmen für eine<br />

zukunftsfähige, digitale und vernetzte<br />

Stadtentwicklung subsumiert werden,<br />

steht hier an erster Stelle. Ganzheitliche<br />

Digitalisierungskonzepte werden daher<br />

in ganz Europa gefordert und in Projekten<br />

gefördert.<br />

Städte und Regionen<br />

werden smart<br />

Im Mittelpunkt des Zukunftsszenarios<br />

„Vernetzte Städte und Regionen“ stehen<br />

urbane Lebensräume, die sich die<br />

Chancen technologischer und innovativer<br />

Konzepte zu Nutze machen und<br />

dadurch zukunftsfähiger, attraktiver<br />

und effizienter werden, ebenso auch<br />

nachhaltiger. Auf Basis leistungsfähiger<br />

mobiler und fixer Telekommunikationsinfrastrukturen<br />

und -Plattformen können<br />

190


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Städte und Regionen modernste Dienste<br />

nutzen und anbieten. Die Einsatzszenarien<br />

sind vielfältig:<br />

Im Bereich Verkehr lassen sich die Potenziale<br />

einer intelligenten Vernetzung<br />

etwa durch die automatisierte Messung<br />

und Lenkung von Verkehrsströmen oder<br />

durch smarte Parkraumbewirtschaftung<br />

ausschöpfen. Aber auch in anderen Bereichen,<br />

wie Umwelt, Energie, Sicherheit<br />

sowie Bürgerinformation und -Beteiligung<br />

sind die Anwendungsmöglichkeiten<br />

zahlreich.<br />

Digitalisierung der<br />

öffentlichen Hand<br />

vorantreiben<br />

Wenn es also um Digitalisierung und<br />

den Einsatz neuester IT geht, besteht im<br />

öffentlichen Sektor noch enormer Nachholbedarf.<br />

Neben branchenspezifischen<br />

ICT-Lösungen und dem stetigen Ausbau<br />

moderner Netzinfrastrukturen spielen<br />

dabei auch skalierbare Ressourcen aus<br />

der Cloud eine immer größere Rolle. Als<br />

wichtiger interner Partner bei der Neugestaltung<br />

von Prozessen muss die IT-Abteilung<br />

künftig daher noch stärker in die<br />

Modernisierung des öffentlichen Sektors<br />

integriert werden. Denn: Um die Herausforderungen<br />

der Zukunft zu meistern und<br />

auch auf internationaler Ebene bestehen<br />

zu können, ist der Weg zu einer digitalen<br />

öffentlichen Hand unausweichlich.<br />

Digital aber sicher<br />

Ob Spionage, Phishing oder Betrug: Jährlich<br />

kommt es zu knapp 15 Millionen Fällen<br />

von Internetkriminalität und einem<br />

Gesamtschaden von rund 3,4 Milliarden<br />

Euro in Deutschland (Deutsches Institut<br />

für Wirtschaftsforschung, 2015). Die Dunkelziffer<br />

ist noch weitaus höher.<br />

Nicht nur für Sicherheitsbehörden heißt<br />

das, Risiken in der digitalen Welt vorausschauend<br />

vorzubeugen, aufzudecken<br />

und zu schließen. Dazu braucht es sowohl<br />

Experten für Cyber-Kriminalität als auch<br />

entsprechende Security-Mechanismen<br />

und Frühwarnsysteme.<br />

Telekom Security<br />

Weil immer mehr Prozesse digitalisiert<br />

werden, nimmt das Bedürfnis von<br />

Unternehmen nach Datensicherheit<br />

und -schutz weiter zu. Eine Antwort der<br />

Deutschen Telekom auf diese wachsende<br />

Herausforderung ist die Gründung einer<br />

Geschäftseinheit für Sicherheitslösungen,<br />

Telekom Security. Um die Schlagkraft<br />

für Cyber Security zu erhöhen,<br />

werden die im Konzern vorhandenen<br />

Spezialisten für interne und externe<br />

Sicherheit innerhalb der T-Systems gebündelt<br />

und die Sicherheit durch Synergieeffekte<br />

weiter gestärkt um künftigen<br />

Anforderungen noch besser begegnen zu<br />

können. Bereits heute registrieren die 180<br />

Frühwarnsysteme des Konzerns weltweit<br />

vier bis sechs Millionen Angriffe pro Tag.<br />

Telekom Security verfolgt zwei Ziele:<br />

Zum einen, eigene Sicherheitsbereiche<br />

noch besser zu verzahnen, um die Cyberabwehr<br />

weiter zu stärken. Zum anderen,<br />

die gewonnene interne Expertise aus<br />

der erfolgreichen Sicherung der zahlreichen<br />

eigenen Systeme den Kunden als<br />

beste Produkte und Lösungen aus dem<br />

Magenta Security Portfolio heraus anbieten<br />

zu können. Quasi als 360-Grad-Antwort<br />

auf die Rundumbedrohung, welcher<br />

Behörden und Unternehmen heute ausgesetzt<br />

sind.<br />

Sicherheit leicht gemacht<br />

Die Maxime der Telekom Security lautet<br />

„Sicherheit leicht gemacht“ für alle<br />

Bevölkerungsgruppen.<br />

Für den Rentner, die Hausfrau und den<br />

Studenten genauso wie für den Bäcker,<br />

das Stadtwerk, die Anwaltskanzlei oder<br />

den Ölriesen. Leicht verständlich, leicht<br />

zu bedienen. Denn diese „leichte Sicherheit“<br />

ist der Schlüssel für Digitalisierung,<br />

T-Systems International GmbH<br />

Public Sector & Healthcare<br />

Französische Straße 33 a-c<br />

10117 Berlin<br />

ist Voraussetzung dafür, dass Digitalisierung<br />

überhaupt funktioniert und dabei<br />

verlässlich bleibt.<br />

Sichere Datenhaltung als<br />

Rückgrat der Digitalisierung<br />

In hochsicheren, deutschen Rechenzentren<br />

wie etwa dem „Data Center Campus“<br />

der Telekom-Tochter T-Systems in<br />

Biere sind die Daten bestmöglich vor<br />

unbefugtem Zugriff geschützt. Analoge<br />

und digitale Sicherheitslösungen sowie<br />

hochmoderne Verschlüsselungstechniken<br />

sorgen dafür, dass die Daten nur<br />

von berechtigten Personen nach dem<br />

„Need-to-know-Prinzip“ eingesehen werden<br />

können. Zusätzlich baut das „Cyber<br />

Defense Center“ der Deutschen Telekom<br />

die Sicherheitssysteme kontinuierlich<br />

aus, um neue Formen von Hackerangriffen<br />

auf breiterer Ebene zu erkennen und<br />

ihnen vorzubeugen.<br />

Maximale Verfügbarkeit<br />

Schutz, Vertraulichkeit und Integrität von<br />

Daten und Informationen sind Basis einer<br />

digitalen Vernetzung von Bürger und Verwaltung,<br />

entscheidend im täglichen Leben<br />

ist deren Verfügbarkeit. Data Center<br />

der T-Systems sind daher nicht nur mit<br />

modernsten Sicherheitsanlagen und Zugangskontrollen<br />

ausgerüstet. Bei Stromausfall<br />

übernehmen leistungsstarke<br />

Notstromaggregate die Energieversorgung.<br />

Zusammen mit einem baugleichen<br />

Zwilling, der mehrere Kilometer entfernt<br />

alle Daten noch einmal vorhält, werden<br />

Verfügbarkeiten von bis zu 99,999 Prozent<br />

erreicht – das entspricht einer maximalen<br />

Ausfallzeit von rund fünf Minuten<br />

im Jahr.<br />

Kontakt: Kati Kupetz<br />

E-Mail: kati.kupetz@t-systems.com<br />

Web: www.t-systems.de/public-sector<br />

191


Y<br />

„Chancengleichheit und<br />

Effizienz“ – Warum immer<br />

mehr Städte auf anonymisierte<br />

Bewerbungsverfahren setzen<br />

Herausforderung<br />

„Eine alleinerziehende Frau mit Kindern<br />

ist unflexibel“, „Menschen über 50 werden<br />

häufiger krank“, „Türkische Bewerber<br />

können nicht gut Deutsch“. Diese und andere<br />

Vorurteile hört man öfters. Der Rat<br />

der Stadt Monheim am Rhein wollte deshalb<br />

die Chancengleichheit im Auswahlverfahren<br />

erhöhen und ein Zeichen gegen<br />

Diskriminierung setzen. Im Februar 2014<br />

entschied sich die Stadtverwaltung daher<br />

für Interamt, das Stellenportal für den öffentlichen<br />

Dienst, und nutzt seither das<br />

anonymisierte Bewerbungsverfahren.<br />

Projektbeschreibung<br />

Interamt wird von Vivento, dem Personaldienstleister<br />

der Telekom, betrieben. Das<br />

Portal bietet ein modernes Bewerbermanagement-Tool,<br />

das individuell gestaltet<br />

werden kann. Neben einer skalierbaren<br />

Reichweite und mobilen Applikationen ist<br />

das anonymisierte Bewerbungsverfahren<br />

enthalten. Damit wurde Monheim ihrem<br />

politischen Anspruch, „Chancengleichheit<br />

für alle Bewerber sicherzustellen“, so Martin<br />

Frömmer, Bereichsleiter Zentraler Service<br />

bei der Stadtverwaltung Monheim,<br />

gerecht. In der Bewerbung wird weder<br />

ein Foto, noch Name, Nationalität oder<br />

Herkunft preisgegeben. Durch die Anonymisierung<br />

rückt allein die Qualifikation<br />

des Bewerbers in den Vordergrund.<br />

Ergebnis<br />

Seit der Nutzung von Interamt konnte<br />

Monheim auch ihre internen Prozesse<br />

bei der Personalgewinnung verschlanken<br />

und Kosten sparen. Das anonymisierte<br />

Bewerbungsverfahren kam laut Frömmer<br />

genau zur richtigen Zeit. Beispielsweise<br />

INTERAMT<br />

Vivento, Deutsche Telekom AG<br />

Friedrich-Ebert-Allee 140<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0800 / 3302204<br />

E-Mail: kontakt@interamt.de<br />

ging der Kopieraufwand zurück und die<br />

Bestätigungsschreiben an die Kandidaten<br />

werden jetzt automatisch und elektronisch<br />

erstellt. Auch die Kommunikation<br />

mit den Dienststellen erfolgt komplett<br />

elektronisch. Vom ersten Tag des Bewerbungseingangs<br />

haben Fachseite und Personalbereich<br />

unmittelbar Kenntnis von<br />

der Bewerbung sowie dem Stand.<br />

Fazit<br />

Monheim ist eine dynamische, wachsende<br />

Stadt. So werden etwa neben Ingenieuren<br />

und Erziehern zum Beispiel auch Rettungskräfte<br />

und Sachbearbeiter gesucht.<br />

Seit der Nutzung von Interamt gab es bei<br />

der Stadt Monheim mehr als 70 Ausschreibungen<br />

und über 2.200 Bewerbungen im<br />

anonymisierten Verfahren. Durch Interamt<br />

präsentiert sich Monheim heute als<br />

moderner Arbeitgeber mit einer auf die<br />

Stadt zugeschnittenen Karriere-Startseite.<br />

Gerade in der Metropolregion Düsseldorf/<br />

Köln mit vielen attraktiven Arbeitgebern<br />

ist der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte<br />

besonders groß.<br />

Übertragbarkeit<br />

Nach über zwei Jahren zieht Frömmer<br />

eine positive Bilanz: „Ich kann anderen<br />

Verwaltungen, die ebenfalls vor der<br />

Entscheidung stehen, anonyme Bewerbungsverfahren<br />

einzuführen und E-Recruitung<br />

zu nutzen, nur raten, diesen<br />

Schritt zu machen und das Verfahren für<br />

sich zu prüfen.“<br />

Web: www.interamt.de, www.vivento.de<br />

Kontakt: Frauke Vollet, Leiterin<br />

Marketing Interamt<br />

Tel.: +49 221 / 339829680<br />

E-Mail: Frauke.Vollet@telekom.de<br />

192


Taylor Wessing im Überblick<br />

Taylor Wessing ist eine führende internationale Sozietät. Sie berät große und mittelständische Unternehmen sowie die<br />

öffentliche Hand umfassend und praxisnah in allen Fragen des Wirtschaftsrechts. Innovationskraft ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg – wir unterstützen Sie durch unseren innovativen und pro aktiven Beratungs ansatz.<br />

Öffentlicher Sektor<br />

International wächst der Wettbewerb um attraktive Wirtschafts- und Forschungsstandorte, Innovationen und Kapital.<br />

Der öffentliche Sektor muss seinen Investitionsbedarf in vielen Bereichen der Daseinsvorsorge unter finanziellen<br />

Beschränkungen decken – etwa bei Transport und Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Energie, Wasser, Abfallwirtschaft,<br />

Verteidigung und Sicherheit.<br />

Kostengünstige, effiziente Ergebnisse sind das Ziel unserer Beratung. Mit unserer langjährigen Erfahrung im öffentlichen<br />

Sektor unterstützen wir Sie mit innovativen Konzepten bei Privatisierungen und zu Finanzierungsmodellen, bei<br />

Auslagerung und Öffentlich-Private Partnerschaft, Beschaffung und Ausschreibungen.<br />

Eine besondere Stärke ist die Begleitung großer Projekte zur Beschaffung von IT und Verteidigungssystemen. Unsere<br />

Mandanten, Kommunen und Regierungen genauso wie multinationale Organisationen, schätzen auch unser Wissen<br />

über das rein Rechtliche hinaus.<br />

Vergaberecht<br />

Seit der ersten Stunde des Vergaberechts sind wir am Puls der Zeit. Denn wir begleiten die zahlreichen gesetzlichen<br />

Entwicklungen in diesem so schnelllebigen wie komplexen Rechtsgebiet auf allen Ebenen (internationales, europäisches<br />

und nationales Vergaberecht). Auf diese Weise ist es unserem breit aufgestellten multidisziplinären Team aus<br />

Beratern über die Jahre gelungen, eine ausgeprägte Expertise im Vergaberecht zu begründen und diese stetig weiter<br />

auszubauen.<br />

Dank unserer Erfahrung und besonderer Branchenkenntnis lösen wir alle vergaberechtlichen Probleme – auf Seiten<br />

der öffentlichen Hand und der Bieter. Dabei sind wir stets in der Lage, auch neuartige Fragestellungen auf höchstem<br />

Niveau zu bearbeiten. Als langjähriger und zuverlässiger Berater unterstützen wir öffentliche Auftraggeber bei der<br />

rechtssicheren und bedarfsgerechten Ausschreibung von bisweilen hochkomplexen Vergabeverfahren, sei es bei IT-<br />

Vergaben, Ausschreibungen im Verkehrssektor, im Bereich des Gesundheitswesens oder im Bereich von Verteidigung<br />

und Sicherheit. Unter der Berücksichtigung wirtschaftlicher und politischer Vorgaben konzipieren wir maßgeschneiderte,<br />

innovative Vergabeprojekte für die öffentliche Hand und sorgen dafür, dass diese den Anforderungen des<br />

ständig im Fluss befindlichen Vergaberechts ebenso gerecht werden wie dem einschlägigen Fachrecht. Bei Bedarf<br />

erörtern wir die vergaberechtlichen Rahmenbedingungen auch mit der Europäischen Kommission.<br />

Spiegelbildlich dazu beraten wir nationale und internationale Unternehmen bei der erfolgreichen Teilnahme an Vergabeverfahren.<br />

Neben der umfassenden Beratung zu allen Bereichen des Vergaberechts steht die Beratung zu komplexen Vergabeverfahren<br />

in den Bereichen Gesundheitswesen, Verteidigung und Sicherheit, Verkehr und IT-Dienstleistungen bei uns<br />

im besonderen Fokus.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Geschäftsbeziehungen: weltweit<br />

Andreas Haak<br />

Head of Competition,<br />

EU and Trade<br />

+49 (0)211 83 87 284<br />

A.Haak@taylorwessing.com<br />

Dr. Oliver Klöck<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

Taylor Wessing Deutschland<br />

+49 (0)211 83 87 148<br />

O.Kloeck@taylorwessing.com<br />

Niederlassungen:<br />

Europa (Deutschland, Frankreich, Belgien,<br />

Großbritannien, Niederlande, Österreich,<br />

Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Polen,<br />

Ukraine), China (Peking, Shanghai), Vereinigte<br />

Arabische Emirate (Dubai), Saudi-Arabien,<br />

Singapur, USA


A365 Maverick<br />

Produktvorteile<br />

Vollintegration in die Microsoft<br />

Office Suite<br />

Innovatives „Micro-Services“<br />

SOA-Konzept<br />

Dynamische Metadaten und Design<br />

Selbstbestimmter<br />

Veraktungszeitpunkt<br />

Swagger Open API & Cloud Ready<br />

Standard<br />

Y Bechtle GmbH & Co. KG<br />

Produktbeschreibung<br />

Dieses Produkt steht für eine innovative<br />

integrative und interoperable Lösung,<br />

verbunden mit einer Unabhängigkeit,<br />

die getätigte und kommende Investitionen<br />

im Wert erhält. Nach drei Jahren<br />

Entwicklungszeit und erfolgreichen Pilotanwendungen<br />

im behördlichen Umfeld<br />

präsentiert Bechtle im dritten Quartal<br />

<strong>2016</strong> „A365 Maverick“.<br />

Im englischen Sprachgebrauch bezeichnet<br />

Maverick eine Person, die Unabhängigkeit<br />

im Denken und Handeln zeigt.<br />

Eine Hauptprämisse der Entwicklung<br />

war, eine Lösung zu schaffen, die alle<br />

Kernkompetenzen einer Behörde nachvollziehbar<br />

abdeckt, und dabei eine<br />

Souveränität zu erhalten, die bereits<br />

getroffene Entscheidungen einbezieht<br />

und zukünftige freie Entscheidungen erlaubt.<br />

Als GUI-Laufzeitumgebung steht<br />

die gesamte Microsoft Office Suite zur<br />

Verfügung. Mithilfe des Swagger-Open-<br />

API-Konzepts unterstützt Bechtle den<br />

Kunden, eigenständig dem Konzept zu<br />

folgen und weitergehende Funktionen zu<br />

integrieren, ohne den Produktstandard<br />

zu verlassen.<br />

Drehscheibe der meisten Aktenfunktionen<br />

stellt Outlook dar – eine Applikation,<br />

in der der Verwaltungsmitarbeiter durchschnittlich<br />

72 Prozent seiner Arbeitszeit<br />

verbringt. Durch dynamische Metadaten<br />

und Responsive Design baut sich<br />

für jeden Nutzer ein individueller Client<br />

auf, der seine typischen Arbeitsweisen<br />

unterstützt und rollen-/rechtebasiert<br />

Inhalte präsentiert oder ausblendet. Das<br />

innovative GUI (Graphical User Interface)<br />

A365 unterliegt nur dem behördlichen<br />

Release-Management der Office Suite,<br />

deren Nutzungsdauer häufig bis zu acht<br />

Jahre beträgt.<br />

Durch eine moderne Open API korrespondiert<br />

A365 mit dem Herzstück der Lösung:<br />

der Middleware Maverick. Hier sind alle<br />

nötigen Disziplinen der Veraktung in<br />

Micro-Services gehostet und werden je<br />

nach Bedarf mit der neusten Docker-Container-Technologie<br />

n-mal zur Verfügung<br />

Bechtle GmbH & Co. KG<br />

Pennefeldsweg 10<br />

51357 Bonn<br />

Web: www.bechtle.com<br />

Kontakt:<br />

gestellt. Das erlaubt Maverick eine lineare<br />

Skalierung dieser Services sowie höchste<br />

Performance. Maverick ist zudem in der<br />

Lage, verschiedenste Enterprise-Bus-Systeme<br />

(ESB) zu konfigurieren und zu administrieren.<br />

Microsoft, Oracle oder Talend<br />

ESB – hier sind keine Grenzen gesetzt. Im<br />

Enterprise-Segment setzt Maverick auf<br />

den Oracle ESB, der mit seiner Mandantenfähigkeit<br />

ebenfalls Lösungen für Rechenzentren<br />

abbildet und somit eAaaS<br />

(eAkte as a Service) performant und<br />

rechtsraumsicher zur Verfügung stellt.<br />

Auch im Backend finden sich Standardtechnologien<br />

– die Nutzung von BSCW,<br />

SharePoint oder Alfresco als native Kollaborationstools<br />

ist ebenso möglich<br />

wie der pragmatische Rückgriff auf die<br />

E-Zusammenarbeit in A365. Auch Dokumenten-Management-Systeme<br />

(DMS)<br />

und Vorgangsbearbeitungssysteme lassen<br />

sich ohne Performance-Verlust in<br />

das Lösungskonzept von A365 Maverick<br />

integrieren.<br />

Produkteigenschaften<br />

Kundensegment: Öffentliche Auftraggeber<br />

Bund, Land und Kommune<br />

Markteinführung: August <strong>2016</strong><br />

Norm/Zertifizierung: Organisationskonzept<br />

elektronische Verwaltungsarbeit<br />

(OkeVa)<br />

Besonderheiten: Interoperable<br />

E-Akte zur Integration bestehender<br />

Infrastrukturen<br />

Christian Maierhofer,<br />

Abteilungsleiter eGov Solutions<br />

Tel.: +49 228 / 6888-235<br />

Fax: +49 228 / 6888-100<br />

E-Mail: christian.maierhofer@bechtle.com<br />

194


Kunden<br />

Nutzer<br />

E-Mail<br />

EGVP<br />

Browser<br />

De-Mail<br />

Organisation<br />

Fachverfahren<br />

Virtuelles Postfach<br />

E-Mail<br />

Inbound<br />

Outbound<br />

Produktvorteile<br />

Zukunftssichere,<br />

innovative Plattform<br />

Einfache Integration<br />

und Administration<br />

Berücksichtigung nationaler und<br />

internationaler Standards<br />

Erweiterbar um TR-ESOR-zertifizierte<br />

Aufbewahrung<br />

Zugangseröffnung<br />

Y<br />

Governikus MultiMessenger –<br />

Intelligente elektronische<br />

Poststelle<br />

Produktbeschreibung<br />

Behörden, Unternehmen und Bürger<br />

kommunizieren mehr und mehr elektronisch,<br />

wobei vor allem die sichere elektronische<br />

Kommunikation, die Integrität<br />

und Authentizität der elektronischen<br />

Nachrichten voraussetzt, immer mehr<br />

an Bedeutung gewinnt.<br />

Die Vielfalt dieser Kommunikation effizient<br />

zu gestalten, gelingt allerdings nur<br />

durch medienbruchfreie Transaktionen<br />

und einer medienbruchfreien Weiterverarbeitung<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Systemen. Dabei beschränkt sich elektronische<br />

Kommunikation aber keineswegs<br />

auf ein Format: E-Mails, OSCI-Nachrichten,<br />

De-Mails, E-Postbriefe, XML-Daten<br />

etc. Sämtliche Formate erfordern unterschiedliche<br />

Zustell- und Empfangskanäle<br />

sowie die unterschiedlichsten<br />

Client-Anwendungen. Hinzu kommen<br />

Ver- und Entschlüsselungsmechanismen,<br />

Signatur- und Verifikationskomponenten,<br />

Zeitstempel, Virenprüfungen etc. Darüber<br />

hinaus müssen diese Kanäle bzw. Protokolle<br />

in die bestehende IT-Infrastruktur<br />

integriert werden.<br />

Ein erheblicher Aufwand, der sich in<br />

der Regel sehr zeit- und kostenintensiv<br />

gestaltet – und für jeden neu hinzukommenden<br />

Kanal in Zukunft erneut<br />

Organisationen sowie deren System-<br />

Administratoren vor zusätzliche Herausforderungen<br />

stellen wird. Effizienz wird<br />

hier schnell ad absurdum geführt.<br />

Die Governikus KG beschäftigt sich seit<br />

über 15 Jahren mit sicherer elektronischer<br />

Kommunikation. Die Sicherheitsmiddleware<br />

Governikus war die erste<br />

Anwendung überhaupt, die den Verwaltungsstandard<br />

OSCI unterstützt<br />

hat und so mit einer starken Ende-zu-Ende-Verschlüsselung,<br />

der Anbringung<br />

und Prüfungsmöglichkeit<br />

Governikus GmbH & Co. KG<br />

Am Fallturm 9<br />

28359 Bremen<br />

Tel.: +49 421 / 204 95-0<br />

Fax: +49 421 / 204 95-11<br />

elektronischer Signaturen und der<br />

entsprechenden Protokollierung den<br />

Grundstein zu einer abgesicherten elektronischen<br />

Kommunikation gelegt hat.<br />

Die heutigen Herausforderungen in der<br />

elektronischen Kommunikation sind<br />

vielfältig. Aus diesem Grund wurde mit<br />

Governikus MultiMessenger (GMM) eine<br />

einheitliche und intelligente Kommunikationsplattform<br />

entwickelt.<br />

Diese ermöglicht Organisationen, eine<br />

elektronische Poststelle zu implementieren,<br />

die gesichert sämtliche elektronischen<br />

Nachrichten empfängt und an<br />

die internen Empfänger in das jeweils<br />

genutzte Vorgangsbearbeitungssystem<br />

weiterleitet. Die eindeutige Zuordnung<br />

der internen Empfänger wird dabei über<br />

virtuelle Postfächer festgelegt.<br />

Für die ausgehende elektronische Post<br />

bietet Governikus MultiMessenger<br />

eine differenzierte Nutzung verschiedener<br />

Kommunikationssysteme – je<br />

nach Wunsch des externen Kommunikationspartners.<br />

Dabei wird eine explizite Zugangseröffnung<br />

durch den externen Kommunikationspartner<br />

unterstützt. Für die<br />

Zertifikatsprüfungen greift Governikus<br />

MultiMessenger auf die Anwendung<br />

Governikus des IT-Planungsrates zurück,<br />

so dass auch europäische Zertifikate gemäß<br />

eIDAS-Verordnung geprüft werden<br />

können.<br />

E-Mail: kontakt@governikus.de<br />

Web: www.governikus.de<br />

Kontakt: Stefan Rauner, Bereichsleiter<br />

Produkte & Märkte<br />

Tel.: +49 421 / 204 95-0<br />

E-Mail: stefan.rauner@governikus.de<br />

195


Y IT Factory – die Cloud Fabrik<br />

Was IT-Organisationen von<br />

Automobilherstellern lernen<br />

können<br />

Im ersten Moment klingt das vielleicht<br />

erstaunlich: die Automobilindustrie als<br />

Vorbild für IT-Organisationen. Aber durch<br />

die Übertragung etablierter industrieller<br />

Methoden auf die IT, lässt sich der unternehmerische<br />

Nutzen durch Cloud Lösungen<br />

signifikant erhöhen.<br />

Diese industriellen Prozesse und Methoden<br />

können als Vorbild für die IT unter<br />

anderem in der öffentlichen Verwaltung<br />

dienen, denn staatliche Vorgaben wie<br />

das E-Government-Gesetz, der demographische<br />

Wandel und Budgetkürzungen<br />

zwingen die IT-Verantwortlichen dazu,<br />

alle Strukturen auf den Prüfstand zu stellen<br />

und neue Konzepte für die Bereitstellung<br />

von IT-Services zu finden. Sie müssen<br />

sich als Service Provider verstehen und<br />

durch höherwertige Services ihren Wertbeitrag<br />

erhöhen. Des Weiteren müssen<br />

sie in der Lage sein durch ein hohes Maß<br />

an Standardisierung und Automatisierung,<br />

neue Dienste schnell, flexibel und<br />

kostengünstig anbieten zu können.<br />

Solche Lösungsansätze mögen für die<br />

traditionelle IT neu sein, sie sind jedoch<br />

in Bereichen der Industrie seit langem<br />

etabliert. Schon immer diskutieren Fertigungsunternehmen<br />

– allen voran die Automobilindustrie<br />

– das Problem, wie sich<br />

die Produktion standardisieren, automatisieren<br />

und flexibilisieren lässt. Folgende<br />

zentrale Fragen sind dabei zu beantworten:<br />

„Welchen Fertigungstyp wähle ich,<br />

wie sieht mein Liefermodell aus, um<br />

meine IT-Services herzustellen?“ und „In<br />

welcher Fertigungstiefe will ich produzieren,<br />

was mache ich selbst, was kaufe<br />

ich zu in meiner IT-Service-Wertschöpfung?“<br />

Gerade bei der Fertigungstiefe hat<br />

besonders die Automobilindustrie eine<br />

enorme Diversifizierung erreicht. Um<br />

die Produktion eines PKW ist ein ganzes<br />

Ökosystem an Zulieferern und Dienstleistern<br />

entstanden. Die Fertigung von Komponenten<br />

wie etwa dem Armaturenbrett<br />

wird komplett ausgelagert.<br />

Diese zentralen Fragen nach Fertigungstyp<br />

und Fertigungstiefe bilden auch die<br />

„neuen“ Leitplanken in der IT der öffentlichen<br />

Verwaltungen. Voraussetzung,<br />

um alle wesentlichen Potenziale innerhalb<br />

dieser Leitplanken zu nutzen, ist<br />

eine klare Ausrichtung an Services. Ein<br />

wesentliches Potenzial liegt in der Integration<br />

von Cloud-Ansätzen, die in Folge<br />

eine hohe interne Effizienzsteigerung<br />

bzw. eine Reduktion der Fertigungstiefe<br />

im eigenen Haus möglich macht. Im<br />

Extremfall agiert die IT-Abteilung nur<br />

noch als Cloud Broker. Die Cloud als IT-Liefermodell<br />

ist natürlich für die öffentliche<br />

Verwaltung mit einigen Vorbehalten<br />

belastet. Datenschutz und Datensicherheit<br />

sowie die Einhaltung von Gesetzen,<br />

Vorgaben und Regularien erlauben kaum<br />

den Einsatz von Public-Cloud-Angeboten.<br />

Auch an Verfügbarkeit, Performance und<br />

Ausfallsicherheit stellen Behörden extrem<br />

hohe Anforderungen. Systeme zur<br />

Identitätskontrolle, Verkehrssteuerung<br />

oder Finanzüberwachung dürfen nicht<br />

ausfallen. Diese Anforderungen lassen<br />

sich am besten in einem hybriden Liefermodell<br />

abbilden. Je nach Anforderung an<br />

Datenschutz und Datensicherheit, die<br />

Wichtigkeit der Prozesse, den möglichen<br />

Standardisierungsgrad und die Marktsituation<br />

wird ein Service dann typischerweise<br />

aus der eigenen „IT-Fabrik“, einer<br />

Private Cloud (im Sinne einer Serienfertigung),<br />

geliefert oder aus dem bestehenden<br />

traditionellen Ansatz (im Sinne<br />

einer Auftragsfertigung) zur Verfügung<br />

gestellt. Dank offener Schnittstellen und<br />

zunehmender Modularisierung ist auch<br />

die Kombination beider Liefermodelle<br />

für eine Dienstleistung möglich. So kann<br />

die IT Standard-Services über einen Service-Katalog<br />

nicht nur Kunden anbieten,<br />

sondern auch intern zum Beispiel in den<br />

Fachverfahren dazu verwenden, individuelle<br />

Projekte schneller, kostengünstiger<br />

und ressourcenschonender zur Verfügung<br />

zu stellen. Dabei sollten alle Bereiche<br />

unter den Aspekten der Standardisierung<br />

und Automatisierung betrachtet<br />

werden. Darüber hinaus können –<br />

insofern es die Anforderungen zulassen –<br />

über einen gesicherten Zugangspunkt<br />

auch Public-Cloud-Service einbezogen<br />

werden.<br />

© Copyright Hewlett Packard Enterprise<br />

196


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Ganzheitliche Beratung<br />

notwendig<br />

Aus dem Vorgesagten wird deutlich, dass<br />

nur ein ganzheitlicher Beratungsansatz<br />

die Transformation der IT vom traditionellen<br />

Rechenzentrum zur hybriden<br />

Cloud-Fabrik erfolgreich begleiten kann.<br />

Hewlett Packard Enterprise (HPE) stellt<br />

deshalb Services zur Strategieentwicklung<br />

(Advise), Design und Implementierung<br />

(Transform), aber auch zum Betrieb<br />

(Manage) von hybriden Infrastrukturen<br />

(d. h. der richtige Mix aus traditionellen<br />

und Cloud-orientierten Ansätzen) zur<br />

Verfügung. Der erste Schritt zu einem<br />

neuen Liefermodell beginnt mit einem<br />

„Cloud Advisory Workshop“. In ihm diskutieren<br />

die Experten von HPE zusammen<br />

mit dem Kunden, wie die Cloud<br />

sich als Liefermodell nutzen lässt. Der<br />

Workshop ist Basis für die nächste Stufe,<br />

die Entwicklung einer Cloud-Strategie.<br />

Sie ist Teil der „Cloud Strategic Roadmap<br />

Services“ von HPE. In einem „Cloud<br />

Transformation Experience Workshop“<br />

erfahren die Teilnehmer, welche Einsatzszenarien<br />

von Cloud Computing in ihrem<br />

spezifischen Fall möglich sind und entwickeln<br />

gemeinsam mit den Beratern<br />

eine strategische Roadmap. Die Darstellung<br />

der Cloud-Möglichkeiten löst oft ein<br />

erstes Aha-Erlebnis beim Auftraggeber<br />

aus, und mündet nicht nur in der Einsicht,<br />

dass Cloud ein strategisches und kein rein<br />

technologisches Projekt ist. Ein weiterer<br />

Bestandteil der Cloud Strategic Roadmap<br />

Services ist die „Future Definition“. In ihr<br />

muss sich der Kunde klar darüber werden,<br />

wo er in etwa drei Jahren stehen will. Eine<br />

Gap-Analyse klärt, wo und wie groß die<br />

Lücken zwischen dem Ist- und dem gewünschten<br />

Soll-Zustand sind. Im Rahmen<br />

des Business Case Developments wird die<br />

Wirtschaftlichkeit des Vorhabens betrachtet<br />

und die „App & Workflow Suitability“<br />

prüft das aktuelle Inventar sowie<br />

die technischen Anforderungen an die IT.<br />

Mit weiteren Services lassen sich unter<br />

anderem die Infrastruktur evaluieren<br />

sowie Datenschutz und Datensicherheit<br />

sicherstellen.<br />

Wenn sich der Kunde strategisch und<br />

konzeptionell orientiert hat, weiß wohin<br />

er will und seine Roadmap definiert ist,<br />

geht es in den eigentlichen Transformationsprozess.<br />

Die Experten von HPE<br />

generieren gemeinsam mit dem Kunden<br />

daraus konkrete Umsetzungspläne. Zunächst<br />

wird ein noch relativ abstrakter<br />

Plan der zu entwickelnden Cloud entworfen<br />

(High-Level Cloud Design Services),<br />

bevor es in die Detailplanung geht (Detailed<br />

Cloud Design Services). Im Unterschied<br />

zu reinen Technologieanbietern<br />

berücksichtigt HPE dabei auch Prozesse<br />

und Organisationsstrukturen. Eine technische<br />

Lösung allein nutzt nämlich nicht<br />

viel, wenn sie nicht optimal in die Unternehmensarchitektur<br />

des Kunden eingebunden<br />

ist.<br />

Nach dieser Konzeptionsphase steht als<br />

nächstes die konkrete Implementierung<br />

auf der Agenda. Hier unterstützt HPE<br />

mit umfangreichen Fähigkeiten bei der<br />

Installation der definierten Cloud-Infrastruktur.<br />

Anders als bei typischen<br />

Cloud-Anbietern muss der Kunde bei HPE<br />

nicht einfach vorgefertigte Standard-Services<br />

hinnehmen. Stattdessen dient die<br />

Standardimplementierung meist nur als<br />

Basis, auf der die Cloud optimal in die<br />

Infrastruktur des Kunden eingebunden<br />

und an dessen Anforderungen angepasst<br />

wird. Beim Betrieb der Cloud-Umgebung<br />

bietet HPE ebenfalls Unterstützung an.<br />

Bei einem Private-Cloud-Ansatz, in dem<br />

die Cloud-Umgebung im Rechenzentrum<br />

des Kunden aufgebaut ist, verantwortet<br />

dieser das primäre Management in der<br />

Regel selbst. Die Leistungen von HPE<br />

beschränken sich dann auf Support und<br />

Trainingsangebote für die Mitarbeiter.<br />

Dieses Modell wird klassischerweise in<br />

der öffentlichen Verwaltung bevorzugt,<br />

da aufgrund von Gesetzeslage und Vorschriften<br />

Services aus einer Public Cloud<br />

nicht, oder nur eingeschränktem Maße<br />

genutzt werden können.<br />

Hewlett-Packard GmbH<br />

Herrenberger Strasse 140<br />

71034 Böblingen<br />

Tel.: +49 162 / 288 6466<br />

Produktvorteile<br />

Fokussierung auf Innovationsthemen<br />

und auf Services mit hohem<br />

Wertbeitrag<br />

Erhebliche Reduktion von<br />

Bereitstellungkosten<br />

„Baukasten- oder<br />

Veredelungsprinzip“ zur günstigen<br />

Bereitstellung von individuellen<br />

Services<br />

Erhöhung der Agilität der<br />

IT-Organisation<br />

Reduktion der Komplexität und<br />

Erhöhung der Beherrschbarkeit<br />

Fazit<br />

Auch in der öffentlichen Verwaltung<br />

führt kein Weg an einer Flexibilisierung<br />

und Optimierung der IT-Infrastruktur vorbei.<br />

Aufgrund rechtlicher Vorgaben sind<br />

die Spielräume dabei allerdings enger als<br />

in der Privatwirtschaft. Dennoch können<br />

Behörden viel von Industrieunternehmen<br />

lernen, vor allem was das Liefermodell<br />

und die Fertigungstiefe von IT-Services<br />

angeht. Mit Einsatz von Cloud-Technologien<br />

als Ergänzung zum herkömmlichen<br />

IT-Betrieb lässt sich ein hybrides Modell<br />

aufbauen, das sukzessive traditionelle<br />

Beschaffungsmethoden, etwa in den<br />

Fachverfahren, durch moderne Standardservices<br />

aus der Cloud ergänzt oder sogar<br />

ersetzt. HPE unterstützt Rechenzentren<br />

von Kommunen, Ländern oder dem Bund<br />

in allen Aspekten dieses Transformationsprozesses,<br />

von der Planung über die<br />

Implementierung bis zum Betrieb. Im<br />

Unterschied zu vielen anderen Mitbewerbern<br />

setzt das Unternehmen dabei<br />

auf eine ganzheitliche Betrachtung, die<br />

strategische, prozessuale und organisatorische<br />

Aspekte mit berücksichtigt, statt<br />

sich einseitig auf das technisch Machbare<br />

zu konzentrieren.<br />

Fax: +49 7031 / 14 2999<br />

E-Mail: kai.grosse@hpe.com<br />

Web: www.hpe.com<br />

197


Produktvorteile<br />

Hochwertige Materialien und<br />

Qualität „Made in Germany“<br />

Einhaltung der DIN 66399<br />

Schneidwellen aus gehärtetem<br />

Vollstahl<br />

Zerkleinerung von Festplatten,<br />

CDs / DVDs etc.<br />

Schreddern von digitalen<br />

Datenträgern in kleine Partikel<br />

Y<br />

Festplattenvernichter HSM Powerline<br />

Produktbeschreibung<br />

Sicher ist sicher. Besonders, wenn es<br />

sich um vertrauliche und interne Daten,<br />

Geheimnisse oder Passwörter handelt,<br />

geht nichts über Sicherheit. Um die Daten<br />

fremden Händen unzugänglich zu<br />

machen, genügt das einfache Löschen<br />

und Formatieren von Festplatten oder<br />

das Zerreißen von Papier nicht.<br />

HSM bietet mit dem mechanischen Festplattenvernichter<br />

HSM Powerline HDS 230<br />

die Lösung. Digitale Datenträger werden<br />

mit Hilfe eines robusten Vollstahl-Schneidwerks<br />

in kleinste Partikel zerschreddert, so<br />

dass eine Wiederherstellung kaum möglich<br />

ist. Vernichtet werden können Festplatten<br />

und Magnetbänder bis zu 3,5 Zoll,<br />

CDs/DVDs, Disketten sowie USB-Sticks.<br />

Bei normalem und hohem Schutzbedarf<br />

ist eine Partikelgröße von 1000 mm 2 (einstufige<br />

Zerkleinerung) ausreichend, bei<br />

sehr hohem Schutzbedarf empfiehlt sich<br />

die Größe von 300 mm 2 (zweistufige Zerkleinerung).<br />

Die zerschredderten Festplatten<br />

können wieder dem Recyclingkreislauf<br />

zugeführt werden.<br />

Der kompakte Festplattenvernichter<br />

HSM Powerline HDS 150 vernichtet digitale<br />

Datenträger in kleinste Streifen. Er<br />

ist mobil auf Rollen fahrbar und eignet<br />

sich dadurch auch für die dezentrale<br />

HSM GmbH + Co. KG<br />

Austraße 1-9<br />

88699 Frickingen<br />

Tel.: +49 7554 / 2100-0<br />

Fax: +49 7554 / 2100-160<br />

Vernichtung von Datenträgern. Der<br />

Auffangbehälter kann zur Entleerung<br />

einfach herausgenommen werden. Die<br />

Schneidwellen aus gehärtetem Vollstahl<br />

zerteilen die zu zerstörenden Datenträger<br />

in ca. 40 mm breite Streifen, was nach<br />

der DIN 66399 den Sicherheitsstufen<br />

T-1, E-2 und H-3 entspricht. Der kraftvolle<br />

und energieeffiziente Antrieb ermöglicht<br />

dauerhaften Betrieb, bei einer geringen<br />

Geräuschentwicklung von 57 Dezibel im<br />

Leerlauf. Der frequenzgeregelte Direktantrieb<br />

erreicht dabei die aktuell höchste<br />

Energieeffizienzklasse IE3 und erfüllt bereits<br />

heute die ab 2017 geltenden Anforderungen<br />

der EU-Verordnungen. Dank<br />

der intelligenten Steuerung lassen sich<br />

über das Bedienpanel unterschiedliche<br />

Funktionsmodi auswählen, damit sich<br />

Drehzahl und Drehmoment den Anforderungen<br />

der jeweils zu vernichtenden<br />

Datenträger anpassen. Der Festplattenvernichter<br />

verfügt zusätzlich über einen<br />

Energiesparmodus. Der Festplattenvernichter<br />

HSM Powerline HDS 150 hat einen<br />

integrierten Betriebsstunden- und Medienzähler,<br />

der mittels Display die Informationen<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Produkteigenschaften<br />

Kundensegment: Gewerbliche Endkunden<br />

in Behörden und in der Verwaltung<br />

Markteinführung: HSM Powerline HDS<br />

230: 2011; HSM Powerline HDS 150: 2015<br />

Zertifizierung: GS<br />

Besonderheiten: HSM Powerline HDS 150:<br />

Energieeffizienter Betrieb nach IE3, leises<br />

Betriebsgeräusch dank Direktantrieb,<br />

nahezu wartungsfrei; HSM Powerline<br />

HDS 230: Auslaufförderband für Materialtransport<br />

in separaten Behälter, Anwendersicherheit<br />

durch Not-Aus-Schalter<br />

Gewährleistung: 1 Jahr im Ein-Schicht-<br />

Betrieb<br />

E-Mail: info@hsm.eu<br />

Web: www.hsm.eu<br />

Kontakt: Jürgen Weiss, Channel<br />

Manager Central Europe<br />

Tel.: +49 7123 / 9363916<br />

Mobil: +49 160 / 93600077<br />

198


Produktvorteile<br />

Objektive und vergleichbare<br />

Messwerte<br />

In Arabisch, Englisch und weiteren<br />

Sprachen erhältlich<br />

Massenfähiges Messsystem<br />

Aussagekräftige Ergebnisberichte in<br />

mehreren Sprachen<br />

Ohne Dolmetscher oder geschultes<br />

Personal einsetzbar<br />

InCheck<br />

Y<br />

InCheck – Objektive und<br />

fundierte Erstanalyse für<br />

Flüchtlinge im SGB II und SGB III<br />

Produktbeschreibung<br />

Die große Zahl anerkannter Flüchtlinge<br />

und die damit rapide steigenden<br />

Neuanträge im SGB II verlangen nach<br />

neuen Prozessen. Erschwerend kommt<br />

die Sprachproblematik hinzu. Die dauerhafte<br />

Integration von Flüchtlingen in<br />

Arbeit stellt Jobcenter, Arbeitsagenturen,<br />

Wirtschaft und freie Träger vor neue<br />

Herausforderungen.<br />

L&D Support reagiert darauf mit dem<br />

mehrsprachigen Kompetenzmessungsverfahren<br />

„InCheck“ für die Analyse von<br />

Flüchtlingen hinsichtlich Bildung, Beruf<br />

und persönlicher Balance. InCheck ist<br />

die fundierte Erstanalyse für Flüchtlinge<br />

im SGB II und SGB III und hat die Erhebung<br />

objektiver Vergleichsdaten für das<br />

Profiling zum Ziel. InCheck wird in Form<br />

von Gruppenveranstaltungen den Integrationsmaßnahmen<br />

vorgeschaltet. Es<br />

ist ein computergestütztes Messverfahren,<br />

bei dem die Kandidaten einen<br />

psychologischen Fragebogen am Computer<br />

in ihrer Heimatsprache ausfüllen.<br />

Die InCheck-Messung kann auf Arabisch,<br />

Deutsch, Englisch und in verschiedenen<br />

L&D Support GmbH<br />

Rothenbaumchaussee 11<br />

20148 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 / 609 46 92 22<br />

Fax: +49 40 / 609 46 92 99<br />

weiteren Sprachen durchgeführt werden.<br />

Dolmetscher oder speziell geschultes Personal<br />

sind für die InCheck-Messung nicht<br />

nötig. Das System wertet die Antworten<br />

automatisiert aus und erzeugt mehrsprachige<br />

Ergebnisberichte. Die Messung<br />

selbst dauert ca. eine Stunde und die Auswertung<br />

nur wenige Minuten. Die Ergebnisberichte<br />

(Deutsch/Arabisch, Englisch/<br />

Deutsch, Englisch/Arabisch) beinhalten<br />

Messwerte zur emotionalen Balance,<br />

zu den individuellen Soft Skills (Interessen,<br />

Kompetenzen und Einstellungen)<br />

und deren individuelle Passung zu verschiedenen<br />

Wirtschaftszweigen (ISCO-<br />

Standard). Darüber hinaus stehen ein<br />

Berufematching (über 500 Berufsprofile)<br />

und eine Onlineschnittstelle zur Jobbörse<br />

der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung.<br />

Im Anschluss stehen durch InCheck<br />

objektiv vergleichbare Messwerte für<br />

den jeweiligen Fallbestand und die Maßnahmeplanung<br />

zur Verfügung:<br />

Der Grad der emotionalen Stabilität dient<br />

direkt zur Einschätzung der aktuellen<br />

Vermittlungswahrscheinlichkeit.<br />

Ausprägung vermittlungsrelevanter Kompetenzen:<br />

Durch die Gesamtbetrachtung<br />

verschiedener vermittlungsunterstützender<br />

Kompetenzen in der gemessenen<br />

Zielgruppe lässt sich der Maßnahmebedarf<br />

punktgenau einschätzen und planen.<br />

Langfristig führt die strukturierte Erstanalyse<br />

mit InCheck zu objektiv vergleichbarem<br />

Zahlenmaterial für die strategische<br />

Fallbestands-, Ressourcen- und<br />

Maßnahmeplanung. Das erhöht die Vermittlungsquote<br />

in den Arbeitsmarkt und<br />

senkt die Maßnahmekosten.<br />

Produkteigenschaften<br />

Kundensegment: Jobcenter, Arbeitsagenturen<br />

und freie Träger<br />

Markteinführung: Oktober 2015<br />

Norm/Zertifizierung: EFPA zertifiziert,<br />

Jobmatching gem. ISCO-Standard<br />

Besonderheiten: Erfahrung aus über<br />

500.000 Messungen im SGB II und SGB III<br />

E-Mail: Office@LDSupport.de<br />

Web: www.LDSupport.de<br />

Kontakt: Michael Haß, Geschäftsführung<br />

Tel.: +49 40 / 609 46 92 15<br />

E-Mail: M.Hass@LDSupport.de<br />

199


Produktvorteile<br />

BSI-zertifizierte Sicherheit bei der<br />

Langzeitaufbewahrung<br />

Hohe Konnektivität zu über 25 DMS/<br />

ECM/Archive-Systemen<br />

Ordnungsgemäße E-Aktenführung<br />

durch Dokumentenversionisierung<br />

Kein Schulungsaufwand für<br />

Endanwender<br />

Reduzierter Verwaltungsaufwand<br />

eIDAS-konform<br />

Y proNEXT Archive Manager –<br />

BSI-zertifizierte Langzeitarchivierung für Cloud/<br />

OnPremise oder hybride Architekturen<br />

Produktbeschreibung<br />

Der proNEXT Archive Manager beinhaltet<br />

alle Komponenten, die für eine revisionssichere<br />

und beweiswerterhaltende<br />

Ablage qualifiziert signierter Dokumente<br />

sowie die Erhaltung der Gültigkeit von<br />

Signaturen im Rahmen der elektronischen<br />

Langzeitarchivierung benötigt werden. Er<br />

nutzt kryptographische Verfahren einer<br />

Hashbaum-Erstellung nach Vorgaben des<br />

BSI, um elektronische Dokumente rechtskonform<br />

aufzubewahren. Die von procilon<br />

entwickelte Middleware kann über Archive<br />

hinaus auch in Dokumentenmanagementsysteme<br />

und/oder E-Aktenlösungen<br />

integriert werden und ist nach BSI TR<br />

03125 (TR-ESOR) zertifiziert. Als beweiswerterhaltendes<br />

IT-System erzeugt der<br />

proNEXT Archive Manager für archivierte<br />

Dokumente und Signaturen einen elektronischen<br />

Archivzeitstempel und signiert<br />

den Hashbaum automatisch immer wieder<br />

neu. Die Komponente bietet sämtliche<br />

kryptographischen Erweiterungen, die zur<br />

Verbesserung der Beweiskraft elektronischer<br />

Dokumente entsprechend § 71a der<br />

Zivilprozessordnung gefordert werden.<br />

Produkteigenschaften<br />

Kundensegment: öffentliche Verwaltung<br />

und Industrie<br />

Zertifizierung: Zertifizierung nach<br />

BSI-TR 03125 (TR-ESOR)<br />

Besonderheiten: kryptographische<br />

Teilkomponenten nach CC EAL 4+ VAN5<br />

evaluiert<br />

Weiterführende Informationen:<br />

› https://www.procilon.de/aktuelles/<br />

news/596-pressemitteilung-procilon-entschaerftbrandsatz-in-elektronischen-archiven<br />

› https://www.procilon.de/produkte/<br />

pronext/pronext-archive-manager<br />

Digitalisierung und<br />

Langzeitaufbewahrung –<br />

was ist zu beachten?<br />

Der Wunsch, Informationen in digitaler<br />

Form zu erzeugen, zu verarbeiten und<br />

über lange Zeiträume aufzubewahren,<br />

wird durch eine Vielzahl von Triebkräften<br />

erzeugt. Exemplarisch seien hier nur<br />

die Beschleunigung von Verwaltungsprozessen<br />

und die Bewahrung von „analog<br />

vergänglichen“ Informationen, Urkunden<br />

oder Kulturgüter genannt. Die Risiken,<br />

die sich aber aus der digitalen Informationsverarbeitung<br />

ableiten, resultieren<br />

durchaus aus deren Vorteilen, nämlich<br />

aus der Möglichkeit des schnellen und<br />

einfachen Transports und den leichten<br />

und vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Themen wie Datenmanipulation<br />

oder unbefugte Benutzung elektronischer<br />

Identitäten sind weitere wesentliche<br />

Risikofaktoren.<br />

Informationen in Verwaltungsprozessen<br />

stellen unter Berücksichtigung der o. g.<br />

Risiken sowohl unter wirtschaftlichen, juristischen<br />

als auch unter ideellen Aspekten<br />

schützenswerte digitale Objekte dar.<br />

Zu deren Schutz kommen heute kryptographische<br />

Lösungen auf Basis elektronischer<br />

Zertifikate zum Einsatz, die<br />

sich im Wesentlichen der Methoden<br />

Signatur und Hashwertbildung bedienen.<br />

Nun unterliegen diese Lösungen<br />

einem Verschleiß, der vorrangig durch<br />

technologische Weiterentwicklung, aber<br />

auch durch immer stärker werdende Cyberkriminalität<br />

verursacht wird. Bedingt<br />

durch diesen Verschleiß- oder Alterungs-<br />

200


prozess kann die elektronische Signatur<br />

nicht mehr überprüft werden und verliert<br />

damit ihre Gültigkeit.<br />

Dies erfordert also besonders bei der<br />

elektronischen Archivierung im Rahmen<br />

der Digitalisierung, das heißt, dem Ablegen<br />

und Aufbewahren von nur noch<br />

elektronisch vorliegenden Dokumenten<br />

und Daten besondere Sorgfalt, um elementare<br />

Schäden zu vermeiden.<br />

Im Falle „papiergebundener“ und handschriftlich<br />

signierter Dokumente, stellt<br />

die Ablage keine größere Herausforderung<br />

dar, sofern der entsprechende Raum<br />

dafür zur Verfügung steht. Auch die Aufrechterhaltung<br />

des Beweiswertes der<br />

Unterschrift ist problemlos über lange<br />

Zeiträume möglich.<br />

Im Unterschied zu Papierdokumenten<br />

kann die Beweiseignung elektronisch<br />

signierter Dokumente mit der Zeit „verschwinden“.<br />

Ursache dafür ist der Verlust<br />

der Sicherheitseignung kryptographischer<br />

Algorithmen. Zusätzlich können die<br />

für die Überprüfung von Zertifikaten notwendigen<br />

Verzeichnisse und Unterlagen<br />

nicht mehr verfügbar sein. Nun altern<br />

Kryptoalgorithmen nicht schlagartig –<br />

üblich sind Zeiträume von zwei bis fünf<br />

Jahren – aber oft schreibt der Gesetzgeber<br />

im Rahmen der Archivierung Aufbewahrungsfristen<br />

vor, die über diesen<br />

Zeitraum deutlich hinausgehen. Als Beispiele<br />

seien hier Verträge, Rechnungen<br />

oder notarielle Urkunden genannt.<br />

In der Folge muss für digitale Verwaltungsprozesse<br />

bei der Archivierung von<br />

Unterlagen nicht nur sichergestellt werden,<br />

dass diese jederzeit wieder auffindbar<br />

sind, sondern auch für eine mögliche<br />

Beweisführung vor Gericht herangezogen<br />

werden können.<br />

Damit im Rahmen der Langzeitarchivierung<br />

die Beweiskraft elektronischer<br />

Signaturen langfristig erhalten werden<br />

kann, muss der Zeitpunkt der Signaturerstellung<br />

beweiskräftig in einem geeigneten<br />

IT-System dokumentiert werden.<br />

Ein solches „beweiswerterhaltendes“<br />

IT-System erzeugt für zu archivierende<br />

Dokumente und Signaturen einen Archivzeitstempel<br />

und signiert diese somit<br />

immer wieder neu. Wird dann zu einem<br />

beliebigen Zeitpunkt ein signiertes Dokument<br />

aus dem Archivsystem angefordert<br />

und bei der Verifikation festgestellt, dass<br />

die kryptograhpischen Algorithmen und<br />

Parameter nicht mehr sicherheitsgeeignet<br />

sind, kann über ein Beweisdokument<br />

(mit allen bis dato erzeugten Zeitstempeln)<br />

nachgewiesen werden, dass<br />

dieses elektronisch signierte Dokument<br />

rechtzeitig neu signiert wurde und seine<br />

juristische Verwendbarkeit erhalten ist.<br />

In Deutschland ist dies, in Übereinstimmung<br />

mit der EU-Verordnung<br />

über elektronische Identifizierung und<br />

Vertrauensdienste für elektronische<br />

Transaktionen im Binnenmarkt (eIDAS),<br />

durch die Technische Richtlinie TR-03125<br />

„Beweiswerterhaltung kryptographisch<br />

signierter Dokumente“ oder kurz<br />

BSI TR- ESOR bis zum Ende von langen<br />

Aufbewahrungsfristen definiert. Damit<br />

ist der rechtliche Rahmen klar gesteckt.<br />

Die Richtlinie beschreibt einen differenzierten<br />

Katalog von verpflichtenden und<br />

procilon IT-Solutions GmbH<br />

Leipziger Straße 110<br />

04425 Taucha bei Leipzig<br />

Tel.: +49 34298 / 4878-10<br />

Fax: +49 34298 / 4878-11<br />

optionalen Anforderungen an technische<br />

Lösungen. Ergänzend werden vom BSI die<br />

aktuell gültigen sicherheitsrelevanten<br />

kryptographischen Algorithmen in Form<br />

eines Kataloges veröffentlicht. Die BSI<br />

TR 03125 (TR-ESOR) dient als Grundlage<br />

für Produktzertifizierungen und soll Entscheidern<br />

die Architektur- oder Produktauswahl<br />

erleichtern.<br />

Mit dem proNEXT Archive Manager stellt<br />

die procilon ein Software-Produkt her,<br />

das hinsichtlich dieser Anforderungen<br />

überprüft und durch das BSI zertifiziert<br />

wurde. Davon profitieren Kunden aus<br />

dem öffentlichen Sektor, aber auch Unternehmen<br />

aller Größenordnungen, die<br />

vollständig digitalisierte Prozesse bis hin<br />

zur sicheren elektronischen Aufbewahrung<br />

nutzen oder einführen wollen.<br />

proNEXT Suite ergänzt<br />

Mehrwerte<br />

Die Kombination des proNEXT Archive<br />

Managers mit weiteren Produkten der<br />

proNEXT Reihe oder der proGOV Suite,<br />

bietet zudem eine Vielzahl weiterer Security-Mehrwertdienste<br />

für den Transport<br />

und zur Transformation von Daten an, die<br />

nahezu beliebig miteinander kombinierbar<br />

sind.<br />

E-Mail: info@procilon.de<br />

Web: www.procilon.de<br />

Kontakt: Andreas Liefeith, Leiter<br />

Marketing & Partnermanagement<br />

E-Mail: andreas.liefeith@procilon.de<br />

201


Produktvorteile<br />

Wir bieten eine langjährige und<br />

einmalige Kompetenz in Technologieund<br />

Organisationswissen.<br />

Wir integrieren ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen zu Services.<br />

Wir beraten aus einer Hand und<br />

helfen bei der Umsetzung.<br />

Y<br />

DA + Eine Gesamtstrategie für die Digitale Kommune<br />

Produktbeschreibung<br />

Für die erfolgreiche Bewältigung kommunaler<br />

Herausforderungen sind die<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung mehr<br />

denn je ein Schlüsselfaktor. Dabei fällt<br />

es vielen Verantwortlichen nicht leicht<br />

im Überangebot von Instrumenten und<br />

Trends, die richtige Wahl für die eigene<br />

Situation zu treffen.<br />

Die digitalen Projekte innerhalb der Verwaltung<br />

müssen zueinander passen,<br />

um ein innovatives IT-Management zu<br />

gewährleisten. Dazu gehört auch die<br />

Sicherheit und Gewissheit für die Kommunen,<br />

das Richtige zu tun. Maßgeblich<br />

für die moderne und leistungsfähige<br />

Verwaltung ist es, Projekte am Haushaltsgrundsatz<br />

der Wirtschaftlichkeit<br />

und Sparsamkeit im Verhältnis zum Erfolg<br />

zu bemessen.<br />

IT kann ihren Wertbeitrag nur leisten,<br />

wenn sie strategisch betrachtet wird.<br />

Nicht zuletzt hat jede technische Entscheidung<br />

auch Konsequenzen für die<br />

Organisation. Digitalisierung ist kein allein<br />

technisches Thema.<br />

Mit einer digitalen Agenda, den Möglichkeiten<br />

der digitalen Region, der<br />

vernetzten Verwaltung, mit IT-Servicemanagement<br />

und plattformgestütztem<br />

E-Government hat die Verwaltung alle<br />

Bausteine für eine robuste, nutzenstiftende<br />

und wirtschaftliche Verwaltungsarbeit<br />

in den Händen.<br />

DA + aus dem Hause PROSOZ fügt diese<br />

Bausteine zu einer robusten Gesamtarchitektur<br />

zusammen. Ausgehend von<br />

der individuellen Ausgangssituation einer<br />

Verwaltung, leiten die Experten von<br />

DA + die relevanten Handlungsfelder ab<br />

und helfen, die konkreten Maßnahmen<br />

zu definieren und umzusetzen.<br />

DA + stellt Lösungen bereit für die digitale<br />

Strategie der Kommune, die Bewertung<br />

und Steigerung des Wertbeitrags und<br />

Nutzens der IT, ein professionelles und<br />

praktikables IT-Servicemanagement mit<br />

integrierter IT-Sicherheit, das Anforderungsmanagement<br />

und die Geschäftsprozessanalyse,<br />

die Bewertung und<br />

Entscheidung der Anwendungsintegration<br />

im Zuge von E-Government-Vorhaben,<br />

wie z. B. DMS und die Gestaltung<br />

PROSOZ Herten GmbH<br />

Ewaldstraße 261<br />

45699 Herten<br />

Tel.: +49 2366 / 188-0<br />

Fax: +49 2366 / 188-111<br />

und Kommunikation von Veränderungen<br />

in der Verwaltung.<br />

DA + sorgt für Effizienz in den Prozessen,<br />

schafft Handlungsspielräume durch nutzenorientierte<br />

Betrachtung der IT, fördert<br />

Transparenz zu Bürgern und Unternehmen<br />

und öffnet weitere Wege zum erfolgreichen<br />

E-Government.<br />

DA + verfolgt das Ziel, die Digitalisierung<br />

der Verwaltung erfolgreich zu gestalten<br />

und im Sinne der Verwaltung und der<br />

Bürger und Unternehmen nachhaltig<br />

umzusetzen.<br />

Produkteigenschaften<br />

> > Kundensegment: Kleine und mittlere<br />

Verwaltungen<br />

> > Markteinführung: 01.06.2015<br />

> > Besonderheiten: DA + ist keine fertige<br />

Lösung, sondern ein individuelles Vorgehensmodell<br />

> > Weitere Informationen: www.prosoz.de<br />

Web: www.prosoz.de<br />

Kontakt: André Claaßen,<br />

Digitale Strategieberatung<br />

Tel.: +49 2366 / 188-813<br />

E-Mail: digital@prosoz.de<br />

202


Produktvorteile<br />

Schnelle, effiziente Lösung von<br />

Geschäftsaufgaben und vollständige<br />

Transparenz der Vorgänge<br />

Hohe Benutzer-Akzeptanz durch<br />

rollenbezogene Darstellungen<br />

Direkte Schnittstelle zu Online-<br />

Formularsystemen wie AForms2Web<br />

Einfache und rasche Erweiterbarkeit<br />

und Integration von Fachsystemen<br />

Einfacher Betrieb durch Einsatz von<br />

Microsoft Standardprodukten<br />

Y<br />

Acta Nova – eAkte-Lösung mit<br />

Datenerfassung via Online-Formular<br />

Produktbeschreibung<br />

Acta Nova ist eine moderne Web-Anwendung<br />

für e-Akte mit Dokumenten- und<br />

Workflow-Management. Unterstützt<br />

durch das Workflow-Management, gelangen<br />

Vorgänge immer an den richtigen<br />

Empfänger und das vor allem nachvollziehbar.<br />

Dabei stehen durchgängig alle<br />

Stadien eines Vorgangs von der Erfassung<br />

des Eingangs direkt online als auch<br />

herkömmlich bis zum Abschluss und der<br />

Archivierung zur Verfügung.<br />

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />

macht auch vor den Prozessen in der Verwaltung<br />

nicht Halt. Bürger stellen Fragen,<br />

senden Unterlagen oder übermitteln Anträge<br />

mit den gerade zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln, wie Mobiltelefon, E-Mail,<br />

App, Web- und PDF-Formularen und Brief.<br />

Sie erwarten, dass die Verwaltungen<br />

äquivalent auf diese Anfragen reagieren.<br />

Acta Nova hilft, diese neuen Kommunikationskanäle<br />

zu nutzen, z. B. mit<br />

der Erweiterungskomponente AFS von<br />

AForms2Web (http://www.aforms-<br />

2web.com/). Der AFS-Connector bietet<br />

eine nahtlose Integration zwischen Online-Formularen<br />

und dem Vorgangsbearbeitungssystem<br />

mittels Mapping von<br />

Online-Formulardaten zu Nutzdaten in<br />

der e-Akte. Durch die direkte Übernahme<br />

der im jeweiligen Online-Formular abgebildeten<br />

Fachdaten können zielgerichtet<br />

Eingangsstücke im e-Akte System initiiert<br />

und mit den fachlich relevanten<br />

Metadaten automatisiert aus dem Online-Formular<br />

befüllt werden. So wird die<br />

notwendige Erfassung von Metadaten<br />

reduziert und der Grad der Automatisierung<br />

erhöht.<br />

Das Workflow-Management ist vollständig<br />

in der e-Akte integriert. Somit kann in<br />

der Prozess-Ablaufsteuerung auf bestehende<br />

sowie eingehende Informationen<br />

zugegriffen werden, wie bspw. zur Abfrage<br />

einer Zeichnung oder zur automatischen<br />

Durchführung einer Entscheidung,<br />

z. B. aufgrund der Größe eines Betrages.<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit,<br />

rubicon IT GmbH<br />

Friedrichstraße 88<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 408173-164<br />

E-Mail: sales@rubicon.eu<br />

abhängig von eingehenden Online-Formularen,<br />

jeweils entsprechende Workflows<br />

zu initiieren.<br />

Durch die intuitive Bedienung ist Acta<br />

Nova einfach zu administrieren. Dank der<br />

vollständigen Integration des Berechtigungssystems<br />

können definierte administrative<br />

Tätigkeiten wie die Verwaltung<br />

von Dokument- und Prozessvorlagen<br />

oder die Pflege des Schlagwort-Katalogs<br />

an inhaltlich vertraute Fachadministratoren<br />

übergeben werden.<br />

Acta Nova bietet aufgrund der Web-Service-Architektur<br />

einen hohen Integrationsgrad<br />

für die Anbindung von<br />

Fachsystemen. Dabei werden bereits<br />

im Standard eine Vielzahl von Webservice-Schnittstellen<br />

zur Ansteuerung von<br />

Acta Nova zur Verfügung gestellt.<br />

Web: www.rubicon.eu<br />

Kontakt: Christoph Unger, Bereichsleiter<br />

Sales & Professional Services<br />

Tel.: +43 676 / 661-2074<br />

203


Y amplus AG<br />

Das Unternehmen<br />

Die amplus AG zählt zu den führenden<br />

Breitbandunternehmen Süddeutschlands.<br />

Als Tochter der CCNST Group versorgt<br />

der zweitgrößte Breitband-Carrier<br />

Bayerns mehr als 100 Kommunen in<br />

zwölf Landkreisen Süd- und Ostbayerns<br />

mit Bandbreiten von 200 Megabit pro<br />

Sekunde und mehr. 70 Mitarbeiter erarbeiten<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunen individuelle Konzepte für den<br />

geplanten Breitbandausbau. Der Internetanbieter<br />

mit Hauptsitz im niederbayerischen<br />

Teisnach entwickelte sich<br />

aus einer Idee des heutigen Vorstandsvorsitzenden<br />

Christof Englmeier: Internet<br />

per Funk. 2009 schenkte die Gemeinde<br />

Kollnburg dem damaligen Start-up sein<br />

Vertrauen. Mittlerweile hat sich der Internetanbieter<br />

auf VDSL und FFTB (FTTB:<br />

Fibre to the Building) per Glasfaserausbau<br />

spezialisiert.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

„Schnelles Internet für Jeden“ ist die Philosophie<br />

und Richtschnur der amplus AG.<br />

Mehrere tausend Kunden profitieren vom<br />

Breitbandnetz des Internetanbieters mit<br />

Übertragungsraten von 200 Megabit pro<br />

Sekunde und mehr. Ziel ist eine flächendeckende<br />

Versorgung mit Glasfaser und<br />

schnellem Internet für alle Anwohner.<br />

Nachhaltigkeit steht bei allen Entscheidungen<br />

im Vordergrund – auch über den<br />

Breitbandausbau hinaus.<br />

Leistungsspektrum<br />

Die amplus AG ist Teil der CCNST Group –<br />

ein Verbund von auf Breitband spezialisierten<br />

Unternehmen. Von der Planung<br />

der Tiefbauarbeiten über den Betrieb<br />

eines hochleistungsfähigen Glasfasernetzes<br />

bis hin zu IT-Systemen jedweder<br />

Art erhalten sowohl Kommunen als auch<br />

Endkunden alle Carrier-Dienste in Sachen<br />

Infrastruktur und Glasfasertechnologie<br />

aus einer Hand.<br />

amplus AG<br />

Technologiecampus 4<br />

94244 Teisnach<br />

Tel.: + 49 9923 / 8045-100<br />

Fax: + 49 9923 / 8045-120<br />

E-Mail: kommune@amplus.ag<br />

Web: www.amplus.ag<br />

Kontakt: Dr. Johannes Böhm,<br />

Kommunalbetreuer<br />

Tel.: +49 9923 / 8045-200<br />

E-Mail: johannes.boehm@amplus.ag<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

Das Ausbaukonzept der amplus AG ist<br />

einmalig unter den Internetanbietern.<br />

Statt ausschließlich Kabelverzweiger mit<br />

Glasfaser zu erschließen (FTTC: Fibre to<br />

the Curb) führt der Breitband-Carrier in<br />

vielen Fällen einen Hybridausbau durch:<br />

Abgelegene Gemeindegebiete erhalten<br />

Glasfaser bis ins Haus (FTTB: Fibre to the<br />

Building) und damit ebenso Zugang zum<br />

„Highspeed Internet“.<br />

Referenzen<br />

> > Stadt Plattling: Vor Ort vertretene Telekommunikationsunternehmen<br />

sahen<br />

lediglich eine FTTC-Erschließung vor.<br />

Schnell und unbürokratisch erschloss<br />

die amplus AG das Neubaugebiet „Pielweichser<br />

Feld“ eigenwirtschaftlich mit<br />

Glasfaser bis ins Haus.<br />

> > Stadt Nabburg: Knapp 200 Nabburger<br />

Adressen erhalten eine Glasfaserleitung<br />

bis ins Haus.<br />

> > Gemeinde Atting: Seit 2010 steht die<br />

amplus AG der Gemeinde als Partner<br />

für den Breitbandausbau zur Seite. Zu<br />

den Ausbauschritten in Atting zählen<br />

neben der ersten FTTC-Erschließung<br />

im außerstädtischen Bereich auch das<br />

erste FTTB-versorgte Gebiet bayernweit.<br />

Vorstand: Christof Englmeier,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Gründung: 2009<br />

Mitarbeiter: 70<br />

Geschäftsbeziehungen: regional,<br />

national und europaweit<br />

Unternehmensbeteiligungen:<br />

CCNST Group GmbH (Holding)<br />

Partnerunternehmen: Bayernwerk AG,<br />

Ocilion IPTV Technologies GmbH,<br />

BREKO Bundesverband<br />

Breitbandkommunikation e. V.<br />

204


Y arvato Bertelsmann<br />

Das Unternehmen<br />

Als global agierendes Dienstleistungsunternehmen<br />

unterstützt arvato Geschäftskunden<br />

aus aller Welt dabei, ihre<br />

Endkundenbeziehungen erfolgreich zu<br />

gestalten. Mehr als 70.000 Mitarbeiter in<br />

fast 40 Ländern konzipieren und realisieren<br />

zu diesem Zweck maßgeschneiderte<br />

Lösungen. Diese setzen sich aus Prozessen<br />

wie z. B. Marketing- und CRM-Services,<br />

Supply Chain Management und<br />

Distribution sowie aus Finanzdienstleistungen<br />

zusammen und werden durch<br />

integrierte IT-Plattformen intelligent<br />

miteinander verbunden. In Deutschland<br />

hat jeder Bundesbürger im Schnitt acht<br />

Mal pro Tag Kontakt mit arvato.<br />

> > 600.000 Bücher werden täglich<br />

versandt<br />

> > 650 Mio. Pakete werden jährlich<br />

verschickt<br />

> > 68 Mio. Bonitätsprüfungen führt<br />

arvato pro Jahr durch<br />

> > 3,2 Mrd. Euro abgewickeltes<br />

Forderungsvolumen<br />

> > 600 Mio. Replikation von CDs und<br />

DVDs pro Jahr<br />

> > 100.000 Stunden Digitalisierungskapazität<br />

pro Jahr<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Der Bereich Public Sector Services bietet<br />

dem öffentlichen Sektor passgenaue<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Finanz-<br />

und Verwaltungsmanagement,<br />

Bürgerkommunikation und -service,<br />

Prozessverbesserung und IT sowie Kreativ-<br />

und Marketingleistungen an. Dabei<br />

verbindet das Unternehmen umfangreiche<br />

und langjährige Erfahrungen aus<br />

der Privatwirtschaft mit den speziellen<br />

Anforderungen des öffentlichen Sektors<br />

und findet so maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Kommunen, Landes- und<br />

Bundesbehörden und Gesellschaften des<br />

öffentlichen Rechts.<br />

arvato Bertelsmann<br />

Friedrichstraße 88<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 408173151<br />

E-Mail: volker.halsch@bertelsmann.de<br />

Web: www.arvato.com<br />

Vorstand: Dr. Thomas Rabe, Fernando<br />

Carro de Prada, Markus Dohle, Dr.<br />

Immanuel Hermreck, Anke Schäferkordt<br />

Kernkompetenzen<br />

Im Mittelpunkt steht modernes E-Government,<br />

IT-Lösungen, die optimierte Unterstützung<br />

von Bürgerbüros, der Betrieb von<br />

multimedialen Servicecentern, Marketingleistungen,<br />

das Abrechnungs- und Forderungswesen<br />

sowie physische und digitale<br />

Dokumentenverwaltung.<br />

Innovative, soziale und<br />

umweltbezogene Aspekte<br />

Als 100-prozentige Tochter der Bertelsmann<br />

SE Co. KGaA orientiert sich arvato<br />

an den Bertelsmann Essentials Partnerschaft,<br />

Unternehmergeist, Kreativität<br />

und gesellschaftlicher Verantwortung.<br />

Referenzen<br />

Neben Kunden aus dem Bereich öffentlicher<br />

Sektor in Deutschland und im europäischen<br />

Ausland gehören die Mehrheit<br />

der deutschen Dax-Unternehmen, ein<br />

Drittel der größten Unternehmen Europas<br />

sowie zahlreiche weltweit agierende<br />

Konzerne zum Kundenstamm von arvato.<br />

Gründungsjahr: 1835<br />

Umsatzhöhe: 4,662 Mrd. Euro<br />

Beschäftigte: > 70.000<br />

Geschäftsbeziehungen: weltweit<br />

Unternehmensbeteiligungen: arvato ist<br />

ein 100-prozentiges Tochterunternehmen<br />

der Bertelsmann SE & Co. KGaA.<br />

Niederlassungen/Repräsentanzen:<br />

Arvato hat mehrere hundert Standorte<br />

in fast 40 Ländern weltweit.<br />

205


Y Bruynzeel Storage Systems<br />

Das Unternehmen<br />

Bruynzeel Storage Systems entwickelt<br />

platzsparende Aufbewahrungslösungen<br />

für Büros, Archive und Lager von<br />

Behörden, Bibliotheken, Museen, Universitäten,<br />

Verwaltungen und dem<br />

Gesundheitssektor.<br />

Ein Team von Beratern steht vor Ort in<br />

ganz Deutschland zur Verfügung und<br />

ein erfahrenes international aufgestelltes<br />

Innendienstteam im Dreiländereck<br />

Deutschland, Belgien, Niederlande<br />

ermöglicht eine länderübergreifende<br />

Kundenbetreuung. Technische Unterstützung,<br />

Installation und Wartung bietet<br />

Bruynzeel alles aus einer Hand.<br />

Leistungsspektrum<br />

Die Produktpalette umfasst Rollregale,<br />

Freiarmregale, Fahnenschränke, Fächerregale,<br />

Teppichregale, Gemäldeverschiebeanlagen,<br />

Schubladenschränken sowie<br />

Bibliotheksregale und viele weitere maßgefertigte<br />

Lösungen.<br />

Das Unternehmen bietet darüber hinaus<br />

Serviceverträge für jeden Anspruch, um<br />

die Verschiebeanlagen langfristig in einem<br />

einwandfreien Zustand zu halten.<br />

Außerdem verleihen die Leasing-Lösungen<br />

die Freiheit, Produkte zu fest kalkulierbaren<br />

Raten zu nutzen.<br />

Innovationen<br />

Seit mehr als 100 Jahren steht der Name<br />

Bruynzeel für Innovationen. Das Unternehmen<br />

hat mit folgenden Erfindungen<br />

und Produktentwicklungen im Regalbau<br />

Meilensteine gesetzt:<br />

> > Einführung der Marke COMPACTUS®<br />

> > Entwicklung der ersten motorisierten<br />

Rollregalanlage<br />

> > Integrierte (LED-)Beleuchtung in handund<br />

motorbetriebenen Rollregalen<br />

> > Entwicklung des ersten zweistöckigen<br />

Rollregalsystems (COMPACTUS® Double-Decker)<br />

Bruynzeel Archiv & Bürosysteme GmbH<br />

Siemensstraße 31<br />

47533 Kleve<br />

Tel.: +49 2821 / 748 30 20<br />

E-Mail: info@bruynzeel.de<br />

Web: www.bruynzeel-storage.com<br />

Kontakt: Bernd Effenberger,<br />

Geschäftsführer<br />

Tel.: +49 174 / 5333320<br />

E-Mail: Effenberger@bruynzeel.de<br />

Nachhaltigkeit und soziale<br />

Verantwortung<br />

Bruynzeel sucht konstant das Gleichgewicht<br />

zwischen Mensch, Umwelt und<br />

Wertschöpfung und investiert in das<br />

Unternehmen und in die Gesundheit,<br />

die Bildung und das Wohlbefinden seiner<br />

Mitarbeiter. Seit Jahrzehnten arbeitet<br />

die Firma daran, den Effekt der Produktion<br />

auf die Umwelt so gering wie möglich<br />

zu gestalten und setzt sich für eine<br />

Kreislaufwirtschaft mit umweltneutraler<br />

Produktion ein.<br />

Referenzen<br />

> > Bundesregierung Berlin<br />

> > Land Brandenburg<br />

> > Stadt Cottbus<br />

> > Museumsdepot der Landeshauptstadt<br />

München<br />

> > Niedersächsischer Landtag<br />

Lizenzen/Zertifikate<br />

RAL-RG 614, IEC 602950, GS, CE (EN15095),<br />

ISO 9001 und ISO 14001<br />

Geschäftsführung: Bernd Effenberger,<br />

Ivo van Duuren und Igor La Vos<br />

Gründung: 1897<br />

Umsatz: 67 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: 265 in 9 Ländern<br />

Niederlassungen/Repräsentanzen:<br />

Verkaufsbüros in 9 europäischen<br />

Ländern und Händler in 43 Ländern<br />

206


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y COMPAREX AG<br />

Das Unternehmen<br />

COMPAREX ist ein internationales IT-Unternehmen,<br />

das auf Lizenzmanagement,<br />

Softwarebeschaffung, technische Produktberatung<br />

sowie Cloud-basierte Services<br />

spezialisiert ist. Mit seiner mehr als<br />

30-jährigen Markterfahrung adressiert<br />

COMPAREX die öffentliche Verwaltung<br />

und den Mittelstand ebenso wie Industrieunternehmen<br />

und international agierende<br />

Konzerne. Das Angebotsportfolio<br />

umfasst Software-Lizenzen von mehr als<br />

3.000 Herstellern sowie Beratungs- und<br />

Serviceleistungen.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Softwarebeschaffung ist die Kernkompetenz<br />

von COMPAREX. Speziell für<br />

öffentliche Auftraggeber agiert das Unternehmen<br />

als Anbieter für alle Produkte<br />

zu hervorragenden Konditionen durch<br />

Volumenlizenzverträge und günstige<br />

Preisstaffeln. Neben dem umfangreichen<br />

Wissen über Beschaffung, Management<br />

und Lizenzierung von Software beinhaltet<br />

das Portfolio umfangreiche herstellerübergreifende<br />

Consultingleistungen<br />

und -Services für die Produktivität und<br />

Wirtschaftlichkeit von IT-Infrastrukturen.<br />

Von der Analyse über Beschaffung, Design<br />

und Implementierung bis hin zu Betrieb<br />

und Support stehen auf der Projektebene<br />

hochqualifizierte Spezialisten zur Verfügung.<br />

Schwerpunkte bilden die Themen<br />

Software Asset Management, Cloud-<br />

Integration & Consulting, Infrastruktur-<br />

Management, SharePoint-Consulting<br />

und -Lösungen, Datenbanken-Services<br />

und Applikationsentwicklungen.<br />

Innovative, soziale und<br />

umweltbezogene Aspekte<br />

COMPAREX engagiert sich in der Bildung<br />

und Förderung des IT-Nachwuchses. So<br />

unterstützt das Unternehmen bereits<br />

seit 2005 die Ausbildung von Kindern<br />

im Kliptown Youth Center in Soweto<br />

(Südafrika).<br />

COMPAREX AG<br />

Blochstraße 1<br />

04329 Leipzig<br />

Tel.: +49 341 / 2568 000<br />

Fax: +49 341 / 2568 999<br />

E-Mail: info@comparex.de<br />

Web: www.comparex.de<br />

Kontakt: Doreen Gebler, Vertical Lead<br />

Public Sector Deutschland<br />

E-Mail: Doreen.Gebler@Comparex.de<br />

Referenzen<br />

> > Bundesministerium des Innern<br />

> > IT-Dienstleistungszentrum Berlin<br />

> > IT.Niedersachsen<br />

> > Bayrischer Landkreistag<br />

> > Stadt Frankfurt am Main<br />

Lizenzen/Zertifikate<br />

COMPAREX ist einer von wenigen Microsoft<br />

Global Partnern weltweit und zählt<br />

insbesondere im Kerngeschäft Software<br />

(Softwarelizenzierung, Lizenzvertragsberatung,<br />

Software Asset Management) zu<br />

den erfolgreichsten Partnern des Herstellers.<br />

Außerdem besitzt COMPAREX umfassendes<br />

Wissen zu Produkten, Software<br />

und Konditionen u. a. von Herstellern wie<br />

Adobe, Citrix, VMware und Symantec.<br />

Geschäftsführung/Vorstand:<br />

Mag. Wilfried Pruschak (CEO),<br />

Hansjörg Egger (COO), Dr. Thomas<br />

Reich (CFO), Achim Herber (Executive<br />

Vice President Deutschland & UK)<br />

Gründung: 1990<br />

Umsatz: 1,770 Milliarden EUR (GJ 2014/15)<br />

Mitarbeiter: 2.350 an mehr als 80<br />

Standorten in 34 Ländern in Europa,<br />

Asien, Afrika und Amerika<br />

207


und langjährige Erfahrungen in der Entwicklung<br />

und Umsetzung von IT-Strategien<br />

für unsere Kunden.<br />

Y Computacenter AG & Co. oHG<br />

Das Unternehmen<br />

Computacenter ist Europas führender<br />

herstellerübergreifender Dienstleister<br />

für eine Informationstechnologie, die<br />

Anwender und deren Geschäft erfolgreich<br />

macht. Das Unternehmen berät<br />

Organisationen hinsichtlich ihrer IT-Strategie,<br />

implementiert die am besten geeigneten<br />

Technologien, optimiert ihre<br />

Performance oder managt die IT-Infrastruktur<br />

der Kunden. Dabei unterstützt<br />

Computacenter CIOs und IT-Abteilungen<br />

in großen Unternehmen und Behörden,<br />

die Produktivität sowie den Wert der IT<br />

für ihre Kunden zu erhöhen.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Computacenter legt im Public Sector seinen<br />

Schwerpunkt auf Bundesbehörden,<br />

Bundesländer (Ministerien und landeseigene<br />

IT-Dienstleister) sowie große Kommunen<br />

und kommunale Rechenzentren.<br />

Das Unternehmen unterstützt seine Kunden<br />

in allen Phasen der Digitalisierung –<br />

von der Analyse und Beratung über die<br />

konkrete Umsetzung bis hin zum Betrieb<br />

oder der Betriebsunterstützung.<br />

Leistungsspektrum<br />

> > Zeitgemäßer Verwaltungsarbeitsplatz –<br />

mobileres und flexibleres Arbeiten für<br />

den Verwaltungsmitarbeiter von heute.<br />

> > Elektronische Akte – bestmögliche Unterstützung<br />

für den Anwender durch<br />

eine konsequente Umsetzung des Organisationskonzeptes<br />

„Elektronische Verwaltungsarbeit“.<br />

> > Mobile Lösungen – sicherer Zugriff sowohl<br />

auf E-Mails, Kontakte und Kalender<br />

als auch auf elektronische Akten<br />

von unterwegs.<br />

> > IT-Sicherheit – umfangreiche und kompetente<br />

Beratung in allen Fragen der<br />

IT-Sicherheit und dem Schutz sensibler<br />

Daten.<br />

> > Dynamische IT-Infrastrukturen – private<br />

und hybride Cloud-Infrastrukturen für<br />

die öffentliche Verwaltung.<br />

> > IT-Strategie – branchenübergreifende<br />

Computacenter AG & Co. oHG<br />

Europaring 34 - 40<br />

50170 Kerpen<br />

Tel.: +49 2273 / 597 - 0<br />

Fax: +49 2273 / 597 - 1300<br />

E-Mail: communications.germany@<br />

computacenter.com<br />

Web: www.computacenter.de<br />

Kontakt: Dr. Carsten Jürgens, Direktor<br />

Geschäftsfeldentwicklung<br />

Neuheiten<br />

Mit dem Next Generation Service Desk<br />

(NGSD) bietet Computacenter eine Kombination<br />

aus Nutzerportal, mobiler App,<br />

Web-Chat und einer umfassenden, auf<br />

das Selfservice-Prinzip ausgerichteten<br />

Knowledge-Datenbank. Mit NGSD erhalten<br />

Anwender ein Angebot, das die Lösung<br />

eines Incidents jederzeit und überall<br />

möglich macht.<br />

Innovative, soziale und<br />

umweltbezogene Aspekte<br />

Computacenter integriert die zehn<br />

Grundsätze des United Global Compact<br />

in die Unternehmenspolitik, die Unternehmenskultur<br />

und in den täglichen<br />

Geschäftsablauf. Das Unternehmen<br />

lehnt alle Geschäftspraktiken ab, die auf<br />

Korruption beruhen. Computacenter<br />

handelt umweltbewusst und hat sein<br />

Umweltmanagement nach DIN EN ISO<br />

14001:2004 zertifizieren lassen.<br />

Referenzen<br />

Bezirksregierung Köln, Niedersächsische<br />

Landesverwaltung, IT.NRW, Bundeswehr,<br />

Deutscher Bundestag, BMI u. a.<br />

Tel.: +49 30 / 70785 - 156<br />

E-Mail: carsten.juergens@<br />

computacenter.com<br />

Geschäftsführung/Vorstand: Tony<br />

Conophy (Vorstand), Reiner Louis, Karsten<br />

Freihube, Thomas Jescheck, Christine<br />

Haupt und Thomas Kottmann<br />

Gründung: 1984<br />

Umsatz: 1.448 Mio. Euro (2014)<br />

Mitarbeiter: 4.619 (2014)<br />

208


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Dienste und Collaboration-Plattformen.<br />

> > Verarbeitung unterschiedlichster Formatvorlagen<br />

von Visitenkarten bis zum<br />

A1-Format.<br />

Y PFU (EMEA) Limited<br />

Das Unternehmen<br />

PFU, eine hundertprozentige Tochter<br />

von Fujitsu Limited (Japan), ist ein global<br />

tätiges IT-Unternehmen, das Computerhardware,<br />

Peripheriegeräte und<br />

Unternehmenssoftware entwickelt,<br />

produziert und vermarktet. Im Markt für<br />

Dokumentenscanner gehört PFU zu den<br />

weltweit führenden Anbietern und hat<br />

ein breites Portfolio an Modellen für den<br />

professionellen Endanwender, Desktopund<br />

Workgroup-Einsatz, für das Scannen<br />

im Netzwerk sowie für Produktionsumgebungen<br />

mit hohem Scanaufkommen.<br />

PFU (EMEA) Limited ist verantwortlich für<br />

Marketing und Vertrieb der Fujitsu-Dokumentenscanner<br />

in Europa, dem Nahen<br />

Osten und Afrika.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Um mit der heutigen, zunehmend digitalen<br />

Welt Schritt zu halten, suchen Organisationen<br />

nach Wegen, Papierdokumente<br />

in all ihre digitalen Geschäftsprozesse<br />

zu integrieren und ein Verwaltungssystem<br />

für ihre elektronischen Akten zu<br />

implementieren. Mit professionellen<br />

Fujitsu-Dokumentenscannern werden<br />

Unternehmen und der öffentliche Sektor<br />

weiterhin wettbewerbsfähig bleiben.<br />

Leistungsspektrum<br />

> > ScanSnap-Modellreihe: Jeder ScanSnap<br />

ist eine komplette Scan-Lösung bestehend<br />

aus Hardware und Software. Die<br />

Modelle sind für den Büro- und Heimgebrauch<br />

sowie für den mobilen Einsatz<br />

konzipiert.<br />

> > fi Series: Business-Scanner für den professionellen<br />

Desktop-Einsatz sowie für<br />

Workgroup- und Produktionsumgebungen<br />

mit hohem Scan-Aufkommen.<br />

> > SP Series: Dokumentenscanner für den<br />

Einstieg in die professionelle Digitalisierung,<br />

jedoch mit voller Funktionalität.<br />

> > Spezialisierung auf Dokumentenscanner<br />

als dediziertes Scanner-Unternehmen.<br />

> > Hohe Leistung und Qualität für elektronisches<br />

Dokumentenmanagement,<br />

Workflow, OCR, Anbindung an Cloud-<br />

PFU (EMEA) Limited<br />

Frankfurter Ring 211<br />

80807 München<br />

Tel.: +49 89 / 32378 0<br />

Fax: +49 89 / 32378 100<br />

E-Mail: pr@fel.fujitsu.com<br />

Web: http://www.fujitsu.com/de/scanners<br />

Kontakt: Sabine Holocher, Manager<br />

PR & Social Media EMEA<br />

Neuheiten<br />

Die fi-7460 und fi-7480 Dokumentenscanner<br />

für den Desktop sind die letzten<br />

Neuzugänge. Die zwei kompakten und<br />

kostengünstigen Einzugsscanner sind<br />

für den Einsatz direkt am Arbeitsplatz<br />

geeignet. Sie sind speziell für die öffentliche<br />

Verwaltung und Geschäftskunden<br />

konzipiert, die Scan-Lösungen für ihre<br />

vielfältigen Anforderungen sowie für<br />

unterschiedlichste Formate benötigen.<br />

Umweltbezogene Aspekte<br />

Der Mutterkonzern Fujitsu war der erste<br />

weltweit operierende Hersteller, der einen<br />

mit dem Blauen Engel zertifizierten<br />

Green PC auf den Markt brachte (1993),<br />

und einer der ersten, die ein komplettes<br />

Rücknahmeprogramm einführten (1988).<br />

Lizenzen<br />

Die Fujitsu-Dokumentenscanner sind bei<br />

der Bundesdruckerei gelistet.<br />

Referenzen<br />

PC Pro Recommended A-List; Winmag Best<br />

Value Award; Channel Info Editor's Choice<br />

Award; Business Info Editor's Choice Award<br />

Tel.: +49 89 / 32378-0<br />

E-Mail: pr@fel.fujitsu.com<br />

Geschäftsführung: Tatsuya Higashida<br />

Gründung: 1981<br />

Umsatz: 1 Milliarde US-Dollar<br />

Niederlassungen: Eigene Büros<br />

in Deutschland, Italien und<br />

Spanien sowie Knowledge Suites<br />

in Frankreich und Russland<br />

209


Y HiSolutions AG<br />

Das Unternehmen<br />

Die HiSolutions AG ist als Spezialistin<br />

für Service & Security Management in<br />

Wirtschaft und Verwaltung das führende<br />

unabhängige Beratungshaus in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />

Sie begleitet über 700 Unternehmen,<br />

Behörden und Einrichtungen in der Kunden-<br />

und Serviceausrichtung ihrer IT<br />

sowie in der Entwicklung ihrer Serviceund<br />

Security-Managementfähigkeiten.<br />

So ermöglicht sie erfolgreichen Wandel<br />

und beherrschbare Risiken. Hierfür<br />

verbindet das Unternehmen Fach- und<br />

IT-Organisation und unterstützt deren<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die HiSolutions AG ist gründergeführt<br />

und seit über 20 Jahren mit hohem stetigen<br />

Wachstum erfolgreich am Markt.<br />

Sie begleitet viele ihrer Kunden langfristig.<br />

Mit über 100 Mitarbeitern an den<br />

Standorten Berlin, Köln, Frankfurt und<br />

München unterstützt HiSolutions ihre<br />

Kunden, deren Wandel zu bewältigen<br />

und den stetig steigenden Anforderungen<br />

an Innovationsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Sicherheit gerecht zu werden.<br />

Die HiSolutions-Beratungsleistung liefert<br />

strategische Impulse, ist aber vor allem<br />

ergebnis- und umsetzungsorientiert sowie<br />

partnerschaftlich ausgerichtet. Für<br />

ihre Leistung in jährlich mehr als 300<br />

Projekten erhält das Beratungshaus von<br />

seinen Kunden ausgezeichnete Noten.<br />

Die HiSolutions AG ist darüber hinaus in<br />

ihren Beratungsfeldern Mittreiber wesentlicher<br />

Standards und Best Practices.<br />

Hierfür engagiert sie sich in Forschung<br />

und Normung sowie in den Fachverbänden<br />

und Communities. Für ihre Leistungen<br />

im Markt wurde die HiSolutions AG<br />

mehrfach ausgezeichnet.<br />

HiSolutions verfolgt den besonderen<br />

Ansatz, Fach- und Umsetzungskompetenz<br />

in der Tiefe mit integriertem Managementverständnis<br />

in der Breite zu<br />

verbinden. Sie sieht die Entwicklung von<br />

Services, Organisation, Technologie sowie<br />

Kunden- und Partnerbeziehungen im<br />

Zusammenhang. HiSolutions verknüpft<br />

konsequent die Fragen der strategischen,<br />

taktischen und operativen Steuerung von<br />

Innovation und Sicherheit.<br />

HiSolutions AG<br />

Bouchéstraße 12<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: +49 30 / 533 289-0<br />

Fax: +49 30 / 533 289-900<br />

E-Mail: info@hisolutions.com<br />

Web: www.hisolutions.com<br />

Kontakt: Torsten Heinrich,<br />

Mitbegründer und Vorstandsmitglied<br />

E-Mail: heinrich@hisolutions.com<br />

210


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y Infor (Deutschland) GmbH<br />

Das Unternehmen<br />

Infor vereint die Vorteile eines globalen<br />

Unternehmens mit lokaler Präsenz und<br />

Expertise. Das Unternehmen ist mit 153<br />

Niederlassungen in 40 Ländern vertreten<br />

und hat über 45 Millionen Cloud Nutzer in<br />

der ganzen Welt. In mehr als 200 Ländern<br />

und Gebieten besitzt das Unternehmen<br />

Ressourcen für Implementierung und<br />

Support. Infor zählt mehr als 12.900<br />

Mitarbeiter weltweit, davon sind 3.780<br />

im Bereich Entwicklung und 5.300 in der<br />

Beratung und im Kundensupport tätig.<br />

Leistungsspektrum/<br />

Kernkompetenzen<br />

Infor bietet Geschäftsanwendungen<br />

mit frischem Design in der Cloud an,<br />

die für ausgewählte Branchen spezifische<br />

Prozessunterstützung bis zum<br />

kleinsten Detail und Erkenntnisse mit<br />

wissenschaftlichem Anspruch liefern.<br />

Das Unternehmen automatisiert geschäftskritische<br />

Prozesse und hilft, auf<br />

kostspielige Anpassungen zu verzichten,<br />

da industriespezifische Prozesse bereits<br />

im Standard abgedeckt sind.<br />

Infor bringt gezieltes und praktisches<br />

Wissen aus den einzelnen Industrien mit<br />

globaler Reichweite zusammen und unterstützt<br />

seine Kunden, damit sie dem<br />

Wettbewerb schon heute einen Schritt<br />

voraus und bestens auf Morgen vorbereitet<br />

sind.<br />

Mit industriespezifischen Anwendungen<br />

und Suiten sowie schneller, flexibler<br />

Software gibt das Unternehmen Gas und<br />

beschleunigt die Geschäftsprozesse seiner<br />

Kunden. Dank benutzerfreundlicher<br />

Oberflächen auf Basis innovativer und<br />

neuster Technologien bekommen seine<br />

Kunden ein neues Anwendererlebnis.<br />

Infor (Deutschland) GmbH<br />

Hollerithstraße 7<br />

81829 München<br />

Tel.: +49 800 / 6646344<br />

E-Mail: kontakt@infor.com<br />

Web: www.infor.de<br />

211


Y Matrix42 AG<br />

Unternehmen<br />

Matrix42 Workspace Management verbindet<br />

Client, Compliance, Enterprise Mobility,<br />

Service sowie Identity und Access<br />

Management zu einer ganzheitlichen<br />

und integrierten Lösung.<br />

Matrix42 ist einer der Top-Anbieter<br />

von Software für das Arbeitsplatzmanagement.<br />

Unter dem Motto „Smarter<br />

Workspace – Better Life“ bietet das Unternehmen<br />

zukunftsorientierte Lösungen<br />

zur Bereitstellung und Verwaltung<br />

physischer, virtueller, mobiler und cloudbasierter<br />

Arbeitsumgebungen. Mehr<br />

als 3.000 Kunden – darunter BMW, Infineon<br />

und Carl Zeiss – verwalten mit den<br />

Workspace Management Lösungen von<br />

Matrix42 über drei Millionen Arbeitsplätze<br />

weltweit.<br />

Matrix42 adressiert heutige und zukünftige<br />

Herausforderungen des IT-<br />

Managements von zunehmend heterogenen,<br />

mobilen und personalisierten<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Anwender erhalten einen sicheren Zugriff<br />

auf Anwendungen, Daten und Services<br />

unabhängig von Gerätetyp, Ort und Zeit<br />

und können über ein Self-Service-Portal<br />

neue Dienste beziehen. IT-Mitarbeiter<br />

erhalten eine automatisierte<br />

Workspace-Management-Lösung mit<br />

leistungsstarken Funktionalitäten für<br />

Clientmanagement, Enterprise Mobility<br />

Management, Lizenz- und Service-Management<br />

aus einer Hand. Unterschiedliche<br />

IT-Arbeitsumgebungen, Services,<br />

Apps, Identitäten und Lizenzen werden<br />

durch Automatisierung und einheitliche<br />

Self-Service-Oberflächen einfacher,<br />

sicherer und schneller bereitgestellt und<br />

orchestriert – vollständig transparent und<br />

zu 100 Prozent richtlinienkonform. Die IT<br />

spart Ressourcen, Zeit und profitiert von<br />

einfacher Gewährleistung der Compliance<br />

von Software, vollständiger Transparenz<br />

bei Lizenzkosten sowie der Genehmigung<br />

von Softwareinstallationen. Sie hat zu<br />

jeder Zeit einen umfassenden Überblick<br />

über die IT-Infrastruktur, den Status sämtlicher<br />

Assets sowie die Möglichkeit, physische,<br />

virtuelle, mobile und cloudbasierte<br />

Workspaces im Rahmen eines automatisierten<br />

Geschäftsprozesses zu verwalten<br />

und Lizenzbedarf nach tatsächlicher Nutzung<br />

zu optimieren.<br />

Matrix42 AG<br />

Elbinger Str. 7<br />

60487 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 6102 / 816-0<br />

Fax: +49 6102 / 816-100<br />

E-Mail: info@matrix42.de<br />

Web: www.matrix42.com<br />

Innovative, soziale und<br />

umweltbezogene Aspekte<br />

Matrix42 ist dem Global Compact der<br />

Vereinten Nationen am 27.11.2013 beigetreten.<br />

Das Unternehmen bekennt sich<br />

zur wirtschaftsethischen Initiative und<br />

dazu, die zehn Prinzipien der Menschenrechte,<br />

Arbeitsrechte, des Umweltschutzes<br />

und der Anti-Korruption zu fördern.<br />

Zertifikate<br />

> > KPMG Deutschland zertifiziert für<br />

Matrix42 Compliance<br />

> > Serview Deutschland zertifiziert für<br />

Matrix42 Workspace-Management<br />

> > Pink Verify zertifiziert für Incident-, Problem-,<br />

Change Management<br />

> > ITAM-ITSM zertifiziert für die ITSM Suite<br />

Referenzen<br />

Landratsamt Karlsruhe; Landesamt für<br />

Natur, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

Nordrhein-Westfalen; Stadt Husum;<br />

Stadt Konstanz; Universität Wien.<br />

Kontakt: Lars Ludwig,<br />

Director Public Germany<br />

E-Mail: lars.ludwig@matrix42.com<br />

Geschäftsführung/Vorstand: Jochen<br />

Jaser (CEO), Michael Schmidt (COO)<br />

Gründung: 1992<br />

Niederlassungen: Österreich, Schweiz,<br />

Benelux, Vereinigtes Königreich, Australien<br />

und Vereinigte Staaten von Amerika<br />

212


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y secunet Security Networks AG<br />

Das Unternehmen<br />

secunet, seit 2004 Sicherheitspartner der<br />

Bundesrepublik Deutschland, ist einer<br />

der führenden Anbieter anspruchsvoller<br />

IT-Sicherheit. Im engen Dialog mit seinen<br />

nationalen und internationalen Kunden<br />

aus Privatwirtschaft sowie öffentlichen<br />

Institutionen entwickelt secunet leistungsfähige<br />

Produkte und fortschrittliche<br />

IT-Sicherheitslösungen.<br />

Leitmotive der Division<br />

Öffentliche Auftraggeber<br />

Prozesse und IT-Infrastrukturen bei<br />

öffentlichen Bedarfsträgern stellen<br />

besondere Anforderungen an die Informationssicherheit.<br />

Die Vielfalt der<br />

Einsatzgebiete, angefangen bei der Absicherung<br />

digitaler Kommunikation über<br />

den Schutz von E-Government-Anwendungen<br />

(z. B. gegen Cyber-Angriffe und<br />

Spionage) bis hin zum Identity Management,<br />

erfordern individuelle hochwertige<br />

IT-Sicherheitslösungen, die sich optimal<br />

in die Betriebsumgebungen und Standard-Anwendungen<br />

der Kunden integrieren<br />

lassen.<br />

Die secunet Division Öffentliche Auftraggeber<br />

begleitet Bundes- und<br />

Landesbehörden und greift dabei auf bedarfsgerecht<br />

kombinierbare, dem Stand<br />

der Technik entsprechende Produkte<br />

und Dienstleistungen sowie individuelle<br />

Sicherheitslösungen zurück. Diese werden<br />

den Ansprüchen einer modernen<br />

Verwaltung gerecht, ermöglichen die<br />

Erfüllung hoheitlicher Aufgaben und<br />

entsprechen den Sicherheitsanforderungen<br />

an den Schutz klassifizierter<br />

Informationen.<br />

Kernkompetenzen<br />

Die besondere Stärke liegt in der langjährigen<br />

Erfahrung mit Sicherheitsbedürfnissen<br />

der öffentlichen Verwaltung und<br />

dem darauf ausgerichteten Produkt- und<br />

Dienstleistungsportfolio. Ein umfassendes<br />

Angebot zur Schulung der IT Security<br />

secunet Security Networks AG<br />

Kurfürstenstr. 56-58<br />

45138 Essen<br />

Tel.: +49 201 / 5454-0<br />

Fax: + 49 201 / 5454-1000<br />

E-Mail: info@secunet.com<br />

Web: www.secunet.com<br />

Kontakt: Norbert Müller, Leiter<br />

Division Öffentliche Auftraggeber<br />

Tel.: +49 201 / 5454-3600<br />

E-Mail: norbert.mueller@secunet.com<br />

Awareness gehört genauso dazu, wie die<br />

Bereitstellung von sicheren und mobilen<br />

Arbeitsplätzen, die Absicherung von<br />

Netzwerken innerhalb der Bundes- und<br />

Landesbehörden sowie der Umsetzung<br />

eines verlässlichen Identity Managements.<br />

So bietet zum Beispiel ein ISMS<br />

nach IT-Grundschutz ein gleichbleibend<br />

hohes Sicherheitsniveau.<br />

Für die sichere Bearbeitung, Speicherung,<br />

Übertragung und Nachweisführung von<br />

klassifizierten und anderen sensiblen Informationen<br />

wird eine beispiellose und<br />

umfassende Sichere Inter-Netzwerk Architektur<br />

(SINA) verwendet. Das Portfolio<br />

umfasst unterschiedliche SINA Clients,<br />

Gateways, Ethernet-Verschlüsseler sowie<br />

SINA Workflow – eingebettet im SINA<br />

Management.<br />

Referenzen<br />

secunet hat mehr als 500 nationale und<br />

internationale Kunden im öffentlichen<br />

Sektor, beispielsweise das Auswärtige<br />

Amt, Bundesministerium der Verteidigung,<br />

Bundesministerium des Innern,<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,<br />

das Bayerische Landesamt<br />

für Steuern u. v. m.<br />

Vorstand: Dr. Rainer Baumgart<br />

(Vorstandsvorsitzender), Thomas Pleines<br />

Gründung: 1997<br />

Umsatz: > 80 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: ~ 400<br />

Geschäftsbeziehungen:<br />

DACH-Region und national<br />

Niederlassungen und Repräsentanzen:<br />

neben dem Hauptsitz in Essen<br />

Standorte in Berlin, Dresden, Eschborn,<br />

Hamburg, München und Siegen<br />

213


Y VEBEG GmbH<br />

Das Unternehmen<br />

Die VEBEG GmbH ist eine bundeseigene<br />

Treuhandgesellschaft zur Vermarktung<br />

gebrauchter und ausgesonderter Investitionsgüter<br />

aller Art. Hauptauftraggeber<br />

sind Bund, Länder und Kommunen sowie<br />

deren nachgeordnete Institutionen. Mit<br />

einem eigens entwickelten Verkaufsverfahren<br />

bietet die VEBEG GmbH eine maßgeschneiderte<br />

und vor allem rechtssichere<br />

Dienstleistung an. Sie ist als moderner<br />

Marktplatz der ideale Mittler zwischen<br />

Auftraggebern und Käufern. Jährlich werden<br />

bis zu ca. 30.000 Verkaufsaufträge<br />

abgewickelt. Über 10.000 Auftraggeber<br />

aus den verschiedensten Branchen greifen<br />

auf die Dienstleistung der VEBEG<br />

zurück. Der hohe Bekanntheitsgrad in<br />

unterschiedlichsten Branchen ermöglicht<br />

auch die Vermarktung ausgefallener<br />

Güter. Die langjährige Erfahrung des<br />

Unternehmens und der Einsatz individuell<br />

entwickelter Software sorgen für eine<br />

rationelle und schnelle Abwicklung der<br />

Geschäftsvorgänge. Dem Auftraggeber<br />

ist so eine zügige Räumung und schneller<br />

Eingang der Erlöse garantiert.<br />

VEBEG GmbH<br />

Rödelheimer Bahnweg 23<br />

60489 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 69 / 75897-0<br />

Fax: +49 69 / 75897-479<br />

E-Mail: mail@vebeg.de<br />

Web: www.vebeg.de<br />

Kontakt: Oliver Jasper, Geschäftsführer<br />

Tel.: +49 69 / 75897-100<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Die VEBEG GmbH gewährleistet den<br />

rechts- und prüfungssicheren Verkauf ausgesonderter<br />

Güter. Durch das verdeckte<br />

Verkaufsverfahren gegen Höchstgebot erfolgt<br />

eine Preisermittlung zum vollen Wert<br />

nach haushaltsrechtlichen Anforderungen.<br />

Der Zuschlag für eine Ware wird nach<br />

Rücksprache und Zustimmung des Auftraggebers<br />

erteilt. Die Abgabe an den Käufer<br />

erfolgt erst nach Bezahlung der Ware.<br />

Das Verfahren ist somit ohne Risiko für den<br />

Auftraggeber. Das Team der VEBEG GmbH<br />

achtet während des gesamten Prozesses<br />

auf die Einhaltung von Umweltgesetzen,<br />

Auflagen sowie Handelsbeschränkungen<br />

und beantragt evtl. notwendige Genehmigungen.<br />

Für den Auftraggeber ist der<br />

Ablauf jederzeit transparent. Zum Verkauf<br />

kommen z. B. PKW, Nutzfahrzeuge,<br />

Bau- und Landmaschinen, Werkzeuge und<br />

Wergzeugmaschinen, aber auch Luftfahrzeuge,<br />

Schiffe sowie sonstige Geräte und<br />

Anlagen.<br />

Leistungsspektrum<br />

Die VEBEG GmbH vermarktet die Waren<br />

auf der Online-Plattform www.vebeg.de<br />

mit über 80.000 registrierten Kunden.<br />

Je nach Eigenschaft wird die Ware des<br />

Auftraggebers in ausgesuchten Fachmedien<br />

gezielt potenziellen Käufern im<br />

In- und Ausland angeboten. Durch den<br />

Wettbewerb regionaler, nationaler und<br />

internationaler Bieter wird ein Preisspiegel<br />

für die Ware generiert und der volle<br />

Marktwert realisiert. Die Dienstleistung<br />

der VEBEG beinhaltet die Erfassung aller<br />

technischen Daten, Beratung zur marktgerechten<br />

Erlöserwartung, die komplette<br />

Vermarktung sowie die gesamte Abwicklung<br />

von der Rechnungsstellung bis hin<br />

zur Abholkontrolle und der Bearbeitung<br />

ggf. erforderlicher Exportformalitäten.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Dienstleistung der VEBEG GmbH<br />

steht im Zeichen des nachhaltigen Wirtschaftens.<br />

Durch effektive Vermarktung<br />

ausgesonderter Güter zum Zweck der<br />

Wiederverwendung wird nicht nur der<br />

Haushalt unserer Auftraggeber gestärkt,<br />

sondern auch zum aktiven Umweltschutz<br />

beigetragen.<br />

E-Mail: oliver.jasper@vebeg.de<br />

Geschäftsführung: Dr. Johannes<br />

Pornschlegel, Oliver Jasper<br />

Gesellschafter: Bundesministerium<br />

der Finanzen<br />

Gründung: 1951<br />

Mitarbeiter: 54<br />

Umsatz: ca. 80 Mio. Euro pro Jahr<br />

214


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y Vivento, Deutsche Telekom AG<br />

Das Unternehmen<br />

Vivento ist als Serviceunternehmen der<br />

Deutschen Telekom AG seit 2003 am<br />

Markt. Als Personaldienstleister bietet<br />

Vivento Verwaltungen flexible, dem Kundenbedarf<br />

angepasste Personallösungen.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Zu den Kunden zählen heute zahlreiche<br />

Behörden auf kommunaler, Landes- oder<br />

Bundesebene. Dabei kann Vivento auf<br />

hoch qualifizierte Mitarbeiter zurückgreifen,<br />

die über fundierte Kenntnisse<br />

nicht nur der öffentlichen Verwaltung,<br />

sondern auch über Erfahrungen in der<br />

Privatwirtschaft verfügen. Als Beamte<br />

sind sie zudem auch zu hoheitlichen Aufgaben<br />

befähigt.<br />

Kernkompetenzen<br />

Die Herausforderungen für Verwaltungen<br />

nehmen stetig zu: Finanzwirtschaftliche<br />

Spielräume werden immer enger,<br />

gleichzeitig steigen die Ansprüche an<br />

Effizienz, Servicequalität und Servicegeschwindigkeit.<br />

Der demographische<br />

Wandel stellt die Personalplanung und<br />

-rekrutierung vor zusätzliche Aufgaben.<br />

Hier bietet Vivento den öffentlichen<br />

Verwaltungen maßgeschneiderte<br />

Unterstützung – von der Bereitstellung<br />

qualifizierter Fachkräfte für allgemeine<br />

Verwaltungsaufgaben, etwa in<br />

den Personal- und Buchhaltungs- oder<br />

IT-Ressorts. Mit hoch qualifizierten Kräften<br />

für das Projektmanagement unterstützt<br />

Vivento zudem Verwaltungen<br />

bei Umstrukturierungen und Optimierungsprozessen.<br />

Zur Zeit unterstützt das<br />

Unternehmen auch verstärkt Bundes-,<br />

Landes- und Kommunaleinrichtungen<br />

bei der Bewältigung der anstehenden<br />

Aufgaben in der Flüchtlingshilfe, beispielsweise<br />

in Erstaufnahmeeinrichtungen,<br />

in den Ausländerbehörden, den<br />

Sozialämtern sowie in den Jobcentern.<br />

Die Mitarbeiter der Deutschen Telekom<br />

verfügen einerseits über langjährige<br />

Verwaltungserfahrung und bringen andererseits<br />

wichtige Eigenschaften wie<br />

Vivento, Deutsche Telekom AG<br />

Friedrich-Ebert-Allee 140<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0800 / 84 83 686<br />

Web: www.vivento.de<br />

Kontakt: Frauke Vollet, Leiterin<br />

Marketing Interamt<br />

Tel.: +49 221 / 339829680<br />

E-Mail: Frauke.Vollet@telekom.de<br />

Flexibilität, Kundenorientierung und<br />

Belastbarkeit mit.<br />

Innovationen<br />

Neben der direkten Bereitstellung von<br />

qualifizierten Fachkräften bietet Vivento<br />

der Verwaltung mit Interamt eine<br />

der führenden E-Recruiting-Plattformen<br />

für den öffentlichen Dienst. Kunden<br />

profitieren dabei nicht nur von vereinfachten<br />

Stellenausschreibungen, sondern<br />

auch von einem effizienten und<br />

online-gestützten Bewerbermanagement.<br />

Darüber hinaus bietet Interamt<br />

die Möglichkeit der anonymisierten Bewerbung<br />

sowie Zugriff auf eignungsdiagnostische<br />

Verfahren der Deutschen<br />

Gesellschaft für Personalwesen e.V. (dgp).<br />

Geschäftsführung: Dr. Matthias Schuster,<br />

Sprecher der Geschäftsleitung<br />

Gründung: Oktober 2003<br />

Geschäftsbeziehungen: national<br />

Unternehmensbeteiligungen:<br />

Vivento Customer Services GmbH,<br />

Vivento Interim Services GmbH<br />

215


Y VMware Global Inc.<br />

Das Unternehmen<br />

VMware gehört zu den Top 10 der erfolgreichsten<br />

Softwareunternehmen der Welt<br />

und ist der führende Anbieter von Virtualisierungs-<br />

und Cloud-Infrastruktur-<br />

Lösungen. Diese Technologien verschlanken<br />

die IT-Umgebungen in Behörden<br />

und Unternehmen, vereinfachen deren<br />

Management, machen sie sicherer und<br />

gestalten Prozesse flexibel und hochverfügbar.<br />

Über 500.000 Kunden setzen<br />

Produkte von VMware ein. Sie werden<br />

von einem Partnernetzwerk aus 75.000<br />

Partnern betreut.<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Die meisten Rechenzentren von Bund,<br />

Ländern und Kommunen in Deutschland<br />

setzen seit vielen Jahren VMware<br />

für die Virtualisierung ihrer Server ein.<br />

Damit konnten sie in der Vergangenheit<br />

enorme Hardwarekosten einsparen und<br />

den reibungslosen Betrieb der IT-Infrastruktur<br />

mit relativ wenig Personal<br />

sicherstellen. Doch die Anforderungen<br />

der Fachbereiche an die IT werden komplexer,<br />

weil neue Aufgaben umgesetzt<br />

werden müssen. Cyberangriffe nehmen<br />

zu und gleichzeitig steigt der Druck, Haushaltsmittel<br />

einzusparen. Immer mehr<br />

mobile Endgeräte und Telearbeitsplätze<br />

sollen sicher angebunden werden und die<br />

Fachverfahren verfügbar machen. Für alle<br />

diese Anforderungen hat VMware etablierte<br />

Lösungen, die zunehmend auch im<br />

öffentlichen Bereich eingesetzt werden.<br />

VMware Global Inc.<br />

Freisingerstraße 3<br />

85716 München<br />

Tel.: +49 89 / 370617000<br />

Web: www.vmware.com/de<br />

Kontakt: Horst Robertz,<br />

Senior Manager, Öffentliche<br />

Auftraggeber & Gesundheitswesen<br />

E-Mail: hrobertz@vmware.com<br />

Kernkompetenzen<br />

Kern der Lösungen von VMware ist die<br />

Virtualisierung sämtlicher Komponenten<br />

des Rechenzentrums, nicht nur der Server.<br />

Ausgehend von der Server-Virtualisierung,<br />

die in der Vergangenheit zu großen<br />

Erfolgen geführt hat, sind die nächsten<br />

Komponenten für die Virtualisierung die<br />

Speichersysteme (mit Virtual SAN) und<br />

die Netzwerke (mit NSX). Mit NSX kann<br />

dabei nur mit Software ein Sicherheitsniveau<br />

erreicht werden, das einen ganz<br />

erheblich besseren Schutz gegen Cyberangriffe<br />

bietet als bisher. Und für die<br />

schnellere Bereitstellung von Verfahren<br />

und Services für die Fachbereiche und die<br />

Endanwender bietet das Unternehmen<br />

umfangreiche Lösungspakete für die<br />

Automatisierung und das Management.<br />

Damit ermöglicht VMware den Aufbau<br />

einer behördeninternen sicheren Cloud<br />

mit Desktop- und Anwendungsvirtualisierung.<br />

Auf diese Weise wird die Behörden-IT<br />

modernisiert und lässt sich<br />

kostengünstig und effizient betreiben.<br />

Innovationen<br />

VMware zählt zu den innovativsten Unternehmen<br />

der Welt. Die führende Position<br />

im Bereich der Virtualisierung wird<br />

durch die Weiterentwicklung der etablierten<br />

Produkte, Neuentwicklungen und<br />

die Integration von zugekauften Lösungen<br />

abgesichert. Der Aufstieg zu einem<br />

der größten Softwareunternehmen der<br />

Welt zeigt den Erfolg dieser Strategie.<br />

Geschäftsführung/Vorstand: Pat Gelsinger,<br />

Zane Rowe, Maurizio Carli, Sanjay Poonen,<br />

Raghu Raghuram, S. Dawn Smith<br />

Gesellschafter: EMC<br />

Gründung: 1998<br />

Umsatz: 6,6 Milliarden<br />

US-Dollar im Jahr 2015<br />

Mitarbeiter: 19.000 Mitarbeiter<br />

an 120 Standorten weltweit<br />

216


V. – Best Practices und innovative Lösungen & Kompetenz-/Unternehmensporträts<br />

Y ESG Consulting<br />

GmbH<br />

Das Unternehmen<br />

ESG Consulting verbindet Beratung mit<br />

Technologie, Strategie und Innovation.<br />

Gemeinsam mit den Kunden realisiert<br />

das Unternehmen individuelle und zukunftsfähige<br />

IT- und Technologieprojekte.<br />

ESG Consulting berät aus Erfahrung<br />

und steht für einen partnerschaftlichen<br />

und lösungsorientierten Beratungsansatz.<br />

Den Grundstein hierzu bilden erfahrene<br />

Beraterinnen und Berater, die einen<br />

breitgefächerten Praxishintergrund mit<br />

dem Verständnis für die Beratungssituation<br />

sowie der notwendigen Methodenkompetenz<br />

vereinen.<br />

Kernkompetenzen<br />

Die Beratungskompetenz der ESG Consulting<br />

rankt sich um die Herausforderungen<br />

heutiger IT- und Technologieprojekte<br />

im öffentlichen Sektor sowie der Unternehmen<br />

des deutschen Mittelstands.<br />

Das Unternehmen fokussiert sich auf<br />

fünf Kompetenzfelder:<br />

> > Projektmanagement<br />

> > Externes Projektcontrolling<br />

> > Prozess- und Organisationsentwicklung<br />

> > Informationssicherheit<br />

> > Innovationsmanagement<br />

ESG Consulting GmbH<br />

Livry-Gargan-Straße 6<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel.: +49 89 / 9216-0<br />

Fax: +49 89 / 9216-2236<br />

E-Mail: info@esg-consulting.com<br />

Referenzen<br />

> > „BIT-BA“, Projektmanagementunterstützung<br />

für die Bundesagentur für<br />

Arbeit<br />

> > Vorstudie für eine Organisationsuntersuchung<br />

in den IT-Bereichen der Freien<br />

Universität Berlin<br />

> > Beratungs- und Unterstützungsleistungen<br />

„Controlling“ im Projekt „DigiNet“<br />

in Bayern, Bayerisches Staatsministerium<br />

des Innern<br />

> > Unterstützungsleistungen im Bereich<br />

Projektmanagement, IT-DLZ Bayern<br />

Web: www.esg-consulting.com<br />

Kontakt: Johannes Seeberger,<br />

Director Sales Public Sector<br />

Tel.: +49 89 / 9216-2802<br />

E-Mail: j.seeberger@esg-consulting.com<br />

Y RFT kabel<br />

Brandenburg<br />

GmbH<br />

Das Unternehmen<br />

Aufgrund der langjährigen Erfahrungen<br />

im Glasfaserausbau zählt die RFT kabel<br />

Brandenburg GmbH zu den innovativsten<br />

Netzbetreibern Deutschlands. Der<br />

Regionalanbieter nutzt seit 2007 ein<br />

autarkes Glasfasernetz, worüber mehr<br />

als 90.000 Haushalte und Firmen in über<br />

zwanzig brandenburgischen Städten mit<br />

Highspeed-Internet, HDTV und Telefonie-Paketen<br />

versorgt werden. Durch eine<br />

redundante Ringstruktur sowie durch die<br />

Nutzung geographisch verteilter Play Out<br />

Center und Rechenzentren wird eine nahezu<br />

100%ige Ausfallsicherheit seines<br />

Netzes erreicht.<br />

RFT kabel Brandenburg GmbH<br />

Kurstraße 14-15<br />

14776 Brandenburg an der Havel<br />

Web: www.rftkabel.de<br />

Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Stefan<br />

Tiemann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Leitmotive im Public Sector<br />

Kommunen setzen verstärkt auf leistungsfähige<br />

und nachhaltige Kommunikationsnetze,<br />

denn vernetzte<br />

Arbeitsprozesse und globale Vertriebsstrategien<br />

fordern eine stabile IT-Infrastrukturanbindung.<br />

Die Verfügbarkeit<br />

von Highspeed-Internet zählt mittlerweile<br />

zu den wichtigsten Kriterien bei<br />

der Standortwahl. Hinsichtlich der<br />

Förderung des regionalen Wirtschaftswachstums<br />

wird der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen<br />

zu einem zentralen<br />

Zukunftsthema.<br />

Leistungsspektrum<br />

> > Glasfaserausbau und -verdichtung<br />

> > Aufbau von Glasfaserortsnetzen<br />

> > FTTH, FTTB; Triple-Play-Angebote<br />

Referenzen<br />

> > 2009: Glasfaserortsnetz in Premnitz<br />

> > 2010/2011: flächendeckende Glasfaserstadtnetze<br />

in Rathenow und<br />

Potsdam<br />

> > 2014/2015: Optimierte FTTH – Lösungen<br />

für Wohnungen in der Speicherstadt<br />

in Potsdam<br />

> > <strong>2016</strong>: FTTB/H – Netz Luckenwalde<br />

Tel.: +49 3381 / 5261-110<br />

Fax: +49 3381 / 52 61-19<br />

E-Mail: st.tiemann@rftkabel.de<br />

Gründung: 1948<br />

Umsatz: 20 Mio. Euro (2015)<br />

Mitarbeiter: 130<br />

217


KIDICAP.APPs für die Personalwirtschaft<br />

Y GIP GmbH<br />

Das Unternehmen<br />

GIP GmbH ist der führende Anbieter<br />

von Personalwirtschaftssoftware für<br />

staatliche, öffentliche und soziale Arbeitgeber.<br />

Die Software KIDICAP® wird<br />

heute von rund 25.000 Organisationen<br />

als Software as a Service genutzt.<br />

KIDICAP® bildet eine moderne, internetbasierte<br />

APP-Plattform für alle Bereiche<br />

des Human Capital Managements und<br />

alle Unternehmensgrößen.<br />

Leistungsspektrum<br />

KIDICAP führt sämtliche Teilbereiche des<br />

„Employee Life Cycle“ zusammen und begleitet<br />

den Menschen im Unternehmen<br />

von der Einstellung zur Entgeltabrechnung,<br />

Zeitwirtschaft über die Aus- und<br />

Gesellschaft für innovative<br />

Personalwirtschaftssysteme mbH<br />

Strahlenbergerstraße 112<br />

63067 Offenbach am Main<br />

Tel.: +49 69 / 619 97 161<br />

Fax: +49 69 / 619 97 160<br />

Weiterbildung bis zum Ende der Beschäftigung<br />

und betrieblichen Versorgung.<br />

Leitmotiv<br />

Die KIDICAP-Software hat ein klares<br />

Ziel: einfache Antworten auf komplexe<br />

fachliche Anforderungen. Lösungen,<br />

die passgenau auf die Bedürfnisse des<br />

Gesundheitswesens, der öffentlichen<br />

Verwaltungen und der sozialen Unternehmen<br />

zugeschnitten sind.<br />

E-Mail: info@gipmbh.de<br />

Web: www.kidicap.de, www.gipmbh.de<br />

Gründung: 1996<br />

Umsatz: >15 Mio. Euro<br />

Mitarbeiter: >120<br />

218


VI.<br />

Zukunftskongress<br />

Staat & Verwaltung<br />

<strong>2016</strong><br />

219


Danke<br />

bedankt sich bei allen Partnern des<br />

Zukunftskongresses Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Unter Schirmherrschaft von<br />

In Partnerschaft mit<br />

Institutionelle Partner<br />

Beteiligte Bundesländer<br />

Platin<br />

Gold<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Partner des eGovernment-Wettbewerbs Hauptmedienpartner<br />

FAZIT<br />

Medienpartner<br />

ASYLCUBE<br />

221


Accenture ist Hauptpartner aus der Wirtschaft<br />

des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung.<br />

Catrin Hinkel<br />

Geschäftsführerin, Leiterin Öffentliche Verwaltung<br />

und Gesundheitswesen<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

Accenture<br />

Y Geleitwort<br />

Auf dem diesjährigen Forschungsgipfel am 12. April sagte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel, dass sie bei der Digitalen Agenda<br />

großen Wert auf die enge Kooperation der Ressorts lege. Sie<br />

nannte die Digitalisierung einen Auslöser, der uns befähigt in<br />

anderen Netzwerken zu arbeiten – und bezog dies auch auf die<br />

Arbeit von Regierungen. Dabei räumte die Kanzlerin ein, dass<br />

es „für administrative Körper keine ganz einfache Sache“ sei<br />

mit flacheren Hierarchien umzugehen. Deshalb kündigte sie<br />

an: „Dem werden wir uns im Regierungshandeln weiter stellen<br />

müssen.“ Die Bundeskanzlerin hat Recht – bei der digitalen<br />

Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft darf die Verwaltung<br />

nicht zurückbleiben. Dieses Credo spiegelt sich auch<br />

in den Top-Prioritäten des CIOs der Bundesregierung wider.<br />

Ob bei der Digitalisierung des Asylverfahrens, der IT-Konsolidierung<br />

des Bundes oder auf dem weiten Feld der Cyber<br />

Security: überall ist die Kooperation innerhalb und zwischen<br />

den Verwaltungen erfolgsentscheidend. Und wir sehen erste<br />

erfolgversprechende Ansätze.<br />

Politik und Verwaltung demonstrieren mit den unterschiedlichen<br />

Projekten zur Organisation des Flüchtlingsaufkommens,<br />

dass sie zügig ein digitales Identitätsmanagement für Asylsuchende<br />

umsetzen wollen. Die Behörden von Bund, Länder<br />

und Kommunen sollen die Abläufe von Asylverfahren und Integrationsmaßnahmen<br />

mit einem konsistenten Datenbestand<br />

bearbeiten. Das entspricht dem „Tell us once“-Gedanken. Danach<br />

sollen Verwaltungen in die Verantwortung genommen<br />

werden, einmal erhobene Daten bei den Bürgern kein zweites<br />

Mal abzufragen. Der Aktionsplan E-Government der EU-Kommission<br />

für die Jahre <strong>2016</strong> bis 2020 will dieses Prinzip verpflichtend<br />

festschreiben.<br />

Was wäre, wenn ein am Nutzererlebnis orientiertes Serviceportal<br />

für Bürger wie Unternehmen alle relevanten Informationen<br />

und Leistungen vernetzt anbieten würde?<br />

Auch die IT-Konsolidierung des Bundes ist ein Paradebeispiel<br />

für eine notwendige wie machbare Kooperation. Hier zeigt sich<br />

auch, dass Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen. Der<br />

Haushaltsausschuss des Bundestages zeigt ein starkes Commitment,<br />

indem er dieses Vorhaben allein im Jahr <strong>2016</strong> mit<br />

118 neuen Stellen, ca. 40 Millionen Euro für Sachmittel und einem<br />

engen Monitoring begleitet. Staatsminister Helge Braun,<br />

der im Kanzleramt die Themen Bürokratieabbau und bessere<br />

Rechtsetzung koordiniert, bringt es auf den Punkt, wenn er<br />

vor kurzem auf einer BITKOM-Veranstaltung sagte „Es gibt<br />

keine Ressorthoheit in Organisationsfragen“. Das Megaprojekt<br />

IT-Konsolidierung Bund geht über die Zusammenführung der<br />

einzelnen Rechenzentren des Bundes weit hinaus.<br />

Was wäre, wenn sich die Verwaltung beispielsweise bei ihrer<br />

Software-Entwicklung konsequent am Plattform-Ansatz<br />

orientieren würde, sich also bei der Entwicklung, Pflege und<br />

Wartung von Basisdiensten auf Kollaborationsplattformen und<br />

Portal-Lösungen konzentrieren würde? Das könnte bei Querschnittsaufgaben<br />

wie bespielweise dem Personalwesen, aber<br />

auch bei fachbezogenen Aufgaben (beispielsweise Soziales,<br />

Steuern, Innere Sicherheit) zu erheblichen Effizienzverbesserungen<br />

führen.<br />

Digitalisierung – das erleben wir in den deutschen Leitindustrien<br />

wie der Automobilwirtschaft – ist die „Betriebsumgebung“<br />

für kollaborative, schnellere, einfachere Abläufe<br />

– verwaltungsintern wie auch gegenüber den Nutzern. Digitalisierung<br />

ermöglicht, bestehende und häufig umständliche<br />

Verwaltungsverfahren neu zu denken und neu zu gestalten;<br />

und dazu gehört auch, existierende Normen kritisch zu hinterfragen<br />

und neue Gesetzesvorhaben von vornherein auf ihre<br />

elektronische Handhabbarkeit auszurichten.<br />

Die Politik hat die Chancen der Digitalisierung auch für ihre<br />

eigenen Angelegenheiten erkannt. Jetzt gilt es, diese Potentiale<br />

ganz konkret zu heben.<br />

223


Die Microsoft Cloud Deutschland<br />

Die Microsoft Cloud mit deutscher Datentreuhand steht für die Bereitstellung<br />

der Microsoft-Dienste Azure, Office 365 sowie Dynamics CRM Online über<br />

eigenständige deutsche Rechenzentren. Sie können sich zukünftig für eine neue<br />

Cloud entscheiden – mit einem deutschen Datentreuhänder, der unter deutschem<br />

Recht agiert. Ihre Daten befinden sich damit nur auf deutschem Boden.<br />

Erfahren Sie mehr auf: www.microsoft.de/cloud-deutschland<br />

© <strong>2016</strong> Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.<br />

224


Veranstaltungsort<br />

Y Veranstaltungsort<br />

bcc Berlin Congress Center | Ebene A<br />

EINGANG/AUSGANG<br />

Zugang über Ebene B<br />

Haus<br />

des Lehrers<br />

A 0227<br />

Zugang Ebene A<br />

A 0226<br />

A 0225<br />

A 0224<br />

A 0223<br />

A 0222<br />

Registrierung<br />

A 0221<br />

i<br />

Raum A 08<br />

A 0233<br />

Gepäckaufbewahrung<br />

A 0232<br />

A 0228<br />

A 0229<br />

Garderobe<br />

A 0230 A 0231<br />

Wellness-Lounge (brainLight GmbH)<br />

Akkuladestation (T-Systems)<br />

Veranstaltungsräume<br />

Speisen/Getränke Toiletten<br />

A 0209<br />

A 0203<br />

A 0204 A 0205<br />

A 0206<br />

A 0207<br />

A 0201 A 0202<br />

Lounge<br />

reserviert<br />

Speakers Hall<br />

Arena der Lösungen<br />

Raum A 01<br />

Raum A 01<br />

A 0212<br />

Wellness-Lounge<br />

(brainLight GmbH)<br />

A 0213<br />

A 0214<br />

A 0208<br />

A 0210<br />

A 0211<br />

A 0215<br />

A 0216<br />

reserviert<br />

A 0217<br />

Lift<br />

Ebene B<br />

Zugang<br />

Ebene B<br />

A 0218<br />

reserviert<br />

A 0219<br />

Akkuladestation<br />

A 0220<br />

Raum 03-04<br />

Raum A 05-06<br />

Raum A 03-04 Raum A 05 Raum A 06<br />

225


Veranstaltungsort<br />

Y Veranstaltungsort<br />

bcc Berlin Congress Center | Ebene B<br />

Ausstellungsflächen<br />

Speisen/Getränke<br />

Veranstaltungsräume<br />

Toiletten<br />

Zugang Ebene A<br />

Haus<br />

des Lehrers<br />

Aussteller<br />

Wacom Europe GmbH.........................B 0201<br />

Bundesamt für Justiz.............B 0202+0203<br />

GISA GmbH..............................................B 0204<br />

PDV-Systeme GmbH.............................B 0205<br />

Bureau van Dijk Electronic<br />

Publishing GmbH...................................B 0206<br />

Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e.V............................................B 0208<br />

Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales + Initiative<br />

Neue Qualität der Arbeit....................B 0209<br />

Fabasoft.....................................................B 0210<br />

]init[ AG......................................................B 0211<br />

ECOS Technology GmbH....................B 0212<br />

adesso AG.................................................B 0213<br />

Mach AG....................................................B 0214<br />

Hewlett Packard Enterprise..............B 0215<br />

eGovernment Computing.............. B 0216a<br />

Sopra Steria Consulting.........B 0217-0219<br />

Atos IT Solutions and<br />

Services GmbH.......................................B 0220<br />

Matrix42 AG............................... B 0221+0222<br />

EY..................................................................B 0223<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

(DGB)...........................................................B 0224<br />

Wolters Kluwer<br />

Deutschland GmbH..............................B 0226<br />

Governikus GmbH & Co. KG..............B 0227<br />

Bundesanzeiger Verlag<br />

GmbH...........................................B 0228+0229<br />

IT-Dienstleistungszentrum<br />

Berlin...........................................................B 0230<br />

Verlag C.H.BECK.....................................B 0231<br />

operational services<br />

GmbH & Co. KG........................ B 0232+0234<br />

secunet Security Networks AG........B 0233<br />

Bechtle GmbH & Co. KG......................B 0235<br />

Materna GmbH......................................B 0236<br />

Cisco Systems GmbH...........................B 0237<br />

Nordrhein-Westfalen............B 0238+0248<br />

MobileIron................................................B 0239<br />

Eingang<br />

VIP<br />

B 0206<br />

B 0205<br />

B 0204<br />

B 0203<br />

+<br />

B 0202<br />

B 0201<br />

Ebene A<br />

Ebene C<br />

B 0275<br />

B 0228<br />

Ebene C +<br />

B 0229<br />

B 0227<br />

B 0261<br />

B 0260<br />

B 0259<br />

B 0258 B 0257<br />

Zugang Ebene A + C<br />

B 0226<br />

bcc-Vorplatz<br />

B 0208 B 0209 B 0210 B 0211 B 0212 B 0213 B 0214 B 0215<br />

B 0256<br />

B 0253<br />

B 0238<br />

+<br />

B 0248<br />

B 0235<br />

B 0239<br />

B 0244<br />

B 0243 B 0249<br />

B 0249a<br />

B 0233<br />

B 0236<br />

B 0242<br />

B 0242a<br />

B 0250<br />

B 0247<br />

B 0237<br />

B 0240<br />

B 0241<br />

+<br />

B 0246<br />

B 0245<br />

B 0255a<br />

B 0252<br />

B 0251<br />

B 0255b<br />

B 0251a<br />

Raum<br />

B 03<br />

B 94 B 92<br />

B 96<br />

Bundesdruckerei GmbH.....................B 0240<br />

Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund.............................................. B 0241+0246<br />

Cassini Consulting.................................B 0242<br />

Vivento, Deutsche Telekom AG.... B 0242a<br />

Computacenter AG & Co. oHG........B 0243<br />

arvato AG..................................................B 0244<br />

IBM Deutschland GmbH....................B 0245<br />

Dataport AöR...........................................B 0247<br />

The Boston Consulting Group..........B 0249<br />

Oracle Deutschland<br />

B.V. & Co.KG........................................... B 0249a<br />

T-Systems International GmbH.......B 0250<br />

Capgemini Deutschland GmbH......B 0251<br />

CANCOM GmbH................................. B 0251a<br />

B 0276<br />

B 0230Ebene C<br />

B 0255<br />

B 0231<br />

B 0232<br />

+<br />

B 0234<br />

Lift<br />

Ebene C<br />

B 0216a<br />

B 0217<br />

–<br />

B 0219<br />

B 0220<br />

B 0221<br />

+<br />

B 0222<br />

B 0223<br />

B 0224<br />

Raum<br />

B 04<br />

PwC Strategy&.......................................B 0252<br />

rubicon IT GmbH....................................B 0253<br />

SAP Deutschland SE & Co. KG...........B 0255<br />

IMTB Group GmbH............................. B 0255a<br />

con terra GmbH................................... B 0255b<br />

Versatel Deutschland GmbH............B 0256<br />

Bitdefender GmbH................................B 0257<br />

SUSE Linux GmbH..................................B 0258<br />

F-Secure GmbH.......................................B 0259<br />

TA Triumph-Adler GmbH....................B 0260<br />

cut-e GmbH..............................................B 0261<br />

Datev eG....................................................B 0275<br />

VMware Global.......................................B 0276<br />

Raum B 09<br />

Raum B 07-08<br />

Raum B 05-06<br />

226


Veranstaltungsort<br />

Y Veranstaltungsort<br />

bcc Berlin Congress Center | Ebene C<br />

Ausstellungsflächen<br />

Speisen/Getränke<br />

Veranstaltungsräume<br />

C 0201<br />

C 0201a<br />

C 0202 C 0203<br />

C 0204a + C 0204b<br />

C 0205a<br />

Lounge<br />

C 0205b<br />

Ebene B<br />

Ebene B<br />

C 0200<br />

C 0206a + C 0207<br />

C 0206<br />

C 0217<br />

C 0210<br />

C 0211<br />

Kuppelsaal<br />

Raum C 01<br />

Lift<br />

C 0212<br />

Ebene B<br />

Ebene B<br />

Raum<br />

C 03<br />

Raum<br />

C 04<br />

Aussteller<br />

Bundesministerium des Innern.............................................. C 0200<br />

Alcatel-Lucent Enterprise (Pylon).......................................... C 0201<br />

Kienbaum......................................................................................C 0201a<br />

Accenture........................................................................................ C 0202<br />

KGSt................................................................................................... C 0203<br />

Vitako............................................................................. C 0204a+0204b<br />

Microsoft Deutschland GmbH (Pylon)..............................C 0205a<br />

EMC Deutschland GmbH........................................................C 0205b<br />

Land Baden-Württemberg....................................................... C 0206<br />

SINC GmbH..................................................................... C 0206a+0207<br />

procilon IT-Solutions GmbH.....................................................C 0210<br />

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport<br />

& Hessische Zentrale für Datenverarbeitung.................. C 0211<br />

Bundesrechenzentrum GmbH (Österreich)...................... C 0212<br />

GPM Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.............................................................C 0217<br />

227


Formate<br />

Y Formate<br />

Y<br />

Plenen<br />

Die Plenumsveranstaltungen bilden den Rahmen des Kongresses: Im Eröffnungsplenum<br />

und Abschlussplenum der beiden Kongresstage sprechen und<br />

diskutieren nationale und internationale Experten sowie der Schirmherr des<br />

Kongresses über die Zukunft von Staat, Verwaltung und Gesellschaft in der<br />

modernen, digitalen Welt.<br />

Y<br />

Zukunftsforen<br />

Konzipiert als Diskussionsrunden, zeichnen sich die Zukunftsforen durch eine<br />

ausgewogene Besetzung aus: Vertreter aus der öffentlichen Verwaltung, der<br />

Wissenschaft, aus Politik und Industrie sowie aus der Beratung diskutieren<br />

gemeinsam über die zentralen Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung<br />

und bringen ihre Standpunkte und Erfahrungen ein. Durch eine<br />

klare Rollenaufteilung sollen auch kontroverse Gespräche ermöglicht werden.<br />

Y<br />

Best-Practice-Dialoge<br />

In den Best-Practice-Dialogen stellen Partner des Zukunftskongresses Erfolgsprojekte,<br />

Leistungen und Lösungsansätze zur Modernisierung von Staat<br />

und Verwaltung in 45-minütigen Slots vor. Die Einbeziehung von Experten<br />

aus der Wirtschaft und den öffentlichen Verwaltungen lenkt den Blick auf<br />

Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Transformationsprojekten.<br />

Y<br />

Zukunftswerkstätten / Zukunftsdialoge<br />

Das Konzept der Zukunftswerkstätten bietet ausreichend Raum für neue,<br />

innovative Ansätze zu konkreten Fragestellungen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung.<br />

Der Fokus liegt auf einer kreativen Herangehensweise<br />

an bestimmte Herausforderungen, um gemeinsam mit den Teilnehmern<br />

Lösungen zu entwickeln. Optional kann das Format auch als Zukunftsdialog<br />

ausgerichtet werden, der ebenfalls auf den Prozess des gemeinsamen Arbeitens<br />

und Diskutierens sowie den daraus entstehenden Lerneffekt setzt.<br />

228


Formate<br />

Y<br />

Arena der Lösungen<br />

„Zeigen Sie, wie Ihre Lösung funktioniert“<br />

Die Arena der Lösungen bietet als „Labor“ einen Rahmen, um gezielt Anwendungen,<br />

Technologien, intelligente Produkte und Systeme aus verschiedenen<br />

Feldern der Verwaltungsarbeit in 20-minütigen Kurzslots<br />

einem ausgewählten Publikum vorzustellen. Dabei kommen wir dem<br />

Wunsch vieler Unternehmen und Nutzer nach, die gern etwas konkret<br />

„am Bildschirm“ zeigen bzw. erleben wollen. Im Anschluss an die Präsentation<br />

bieten wir den Partnern in der „Arena-Lounge“ Raum und Zeit, das<br />

Gespräch mit interessierten Teilnehmern fortzuführen.<br />

Die Slots und Gespräche werden nach folgenden Schwerpunktthemen<br />

geordnet und durch Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Fraunhofer FOKUS moderiert:<br />

> IT-Konsolidierung > IT-Sicherheit<br />

> Verwaltungsdienste > Management und Strultur<br />

Y<br />

Ausstellung, Networking & Get-together<br />

Die Fachausstellung bildet den Mittelpunkt eines umfangreichen Networking-Konzepts.<br />

Klassischer Messebau bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />

ihre innovativen Produkte und Lösungen den Fachbesuchern zu<br />

präsentieren. Lounges laden zu weiterführenden Gesprächen ein, um neue<br />

Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen. Das abendliche Get-together<br />

am Ende des ersten Kongresstages findet ebenfalls inmitten der<br />

Fachausstellung in der Ebene B statt.<br />

Y Handlungsfelder<br />

Der Kongress behandelt vier Handlungsfelder, die sich inhaltlich in den zwölf Fachforen widerspiegeln:<br />

Handlungsfeld<br />

Handlungsfeld<br />

Aufbruch:<br />

1<br />

3 Handlungsfeld<br />

2<br />

4<br />

Strategie, Werte & Recht<br />

Finanzen:<br />

Investitionen, Effizienz & Transparenz<br />

Handlungsfeld<br />

Digitale Verwaltung:<br />

Strukturen, Prozesse & Dienstleistungen<br />

Arbeitswelt:<br />

Lernen, Führen & Verändern<br />

229


Y Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Stand: 13. Juni <strong>2016</strong><br />

08:00<br />

08:30<br />

Schöne Musik mit den Klarinettisten "Duo Gurfinkel" (Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin)<br />

08:30<br />

10:15<br />

08:30<br />

09:00<br />

Eröffnungsplenum<br />

Ausblick auf den Zukunftskongress Staat & Verwaltung <strong>2016</strong><br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Begrüßung<br />

Dr. Johannes Ludewig,<br />

Vorsitzender des Beirates,<br />

Wegweiser GmbH<br />

Berlin Research & Strategy<br />

und Vorsitzender<br />

des Nationalen Normenkontrollrates<br />

Begrüßung<br />

Catrin Hinkel,<br />

Geschäftsführerin,<br />

Leiterin Öffentliche<br />

Verwaltung und<br />

Gesundheitswesen<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz, Accenture<br />

Prof. Dr. Ing. Helmut<br />

Klausing,<br />

Präsident, GPM Deutsche<br />

Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.<br />

Michael Seipel,<br />

Partner, Cassini<br />

Consulting<br />

09:00<br />

10:15<br />

Diskussion mit Vertretern aus der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft:<br />

„Wie fördern wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“<br />

Moderation<br />

Dr. Thomas de Maizière, MdB,<br />

Bundesminister des Innern<br />

Diskutanten:<br />

© Inga Haar<br />

Prof. Jutta<br />

Allmendinger,<br />

Präsidentin, Wissenschaftszentrum<br />

Berlin<br />

für Sozialforschung<br />

© DGB/Simone M. Neumann<br />

Reiner Hoffmann,<br />

Vorsitzender, Deutscher<br />

Gewerkschaftsbund<br />

Bundesvorstand<br />

Dr. Christian P. Illek,<br />

Vorstand Personal,<br />

Deutsche Telekom AG<br />

© Stadt Ludwigshafen<br />

Dr. Eva Lohse,<br />

Präsidentin, Deutscher<br />

Städtetag<br />

Sheila Mysorekar,<br />

1. Vorsitzende, Neue<br />

deutsche Medienmacher<br />

Prof. Dr. C. Katharina Spieß,<br />

Abteilungsleiterin Bildung und<br />

Familie, Deutsches Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

10:15<br />

10:40<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

Platz für Notizen<br />

230


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

10:40<br />

11:55<br />

Parallel stattfindend: Zukunftsforen I – IV & Zukunftswerkstatt A & Arena der Lösungen 1.1<br />

Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 3 Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum l<br />

Zukunftsforum ll<br />

Zukunftsforum lll<br />

Zukunftsforum IV<br />

Flüchtlinge als Weckruf –<br />

effiziente Zusammenarbeit<br />

im föderalen Staat (und<br />

Europa)<br />

Von der E-Akte zur<br />

E-Verwaltung<br />

Digital-Government lohnt<br />

sich: Welche Ansätze und<br />

Hebel bewirken tatsächliche<br />

Optimierungen?<br />

Arbeitswelt 4.0: Die Zukunft<br />

beginnt jetzt!<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Raum B 09 | Ebene B Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Moderation<br />

Marc Reinhardt,<br />

Senior Vice President, Leiter<br />

Public Sector, Capgemini<br />

Diskutanten<br />

Klaus Vitt,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

des Innern und<br />

Beauftragter der Bundesregierung<br />

für Informationstechnik<br />

Catrin Hinkel,<br />

Geschäftsführerin, Leiterin<br />

Öffentliche Verwaltung und<br />

Gesundheitswesen Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz, Accenture<br />

Moderation<br />

Dr. Marianne Wulff,<br />

Geschäftsführerin, Vitako e.V.<br />

Diskutanten<br />

Hartmut Beuß,<br />

Beauftragter der Landesregierung<br />

für Informationstechnik<br />

(CIO), Ministerium für Inneres<br />

und Kommunales des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Johann Herzberg,<br />

Bereichsleiter Architektur &<br />

Strategie, ITDZ Berlin<br />

Moderation<br />

Jürgen Zurheide,<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

(WDR)<br />

Impuls<br />

Dr. Johannes Ludewig,<br />

Vorsitzender des Beirates,<br />

Wegweiser GmbH Berlin<br />

Research & Strategy und<br />

Vorsitzender des Nationalen<br />

Normenkontrollrates<br />

Diskutanten<br />

Dinko Eror,<br />

Vice President und Geschäftsführer,<br />

EMC Deutschland<br />

GmbH<br />

© DGB/Simone M. Neumann<br />

Moderation/Impuls<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer,<br />

Institutsleiter Fraunhofer IAO<br />

und IAT Universität Stuttgart<br />

Impuls<br />

Thorben Albrecht,<br />

Beamteter Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales<br />

Impuls<br />

Reiner Hoffmann,<br />

Vorsitzender, Deutscher<br />

Gewerkschaftsbund Bundesvorstand<br />

Diskutanten<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c.<br />

Jörg Becker,<br />

Prorektor für Strategische Planung<br />

und Qualitätssicherung,<br />

ERCIS - European Research Center<br />

for Information Systems, Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

Guido Kahlen,<br />

Stadtdirektor der Stadt Köln<br />

Stefan Krebs,<br />

CIO des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

© Bundesregierung / Thomas Imo<br />

Christian Rupert Maierhofer,<br />

Leiter Competence Center<br />

eGov Solutions, Bechtle GmbH<br />

& Co. KG<br />

Andreas Pohler,<br />

Leiter Beratungsgeschäft<br />

Bundes- und Landesbehörden<br />

DACH, IBM Deutschland<br />

GmbH<br />

Dorothea Störr-Ritter,<br />

Landrätin des Landkreises<br />

Breisgau-Hochschwarzwald<br />

Thomas Langkabel,<br />

National Technology Officer,<br />

Microsoft<br />

SC Dr. Gerhard Popp,<br />

Leiter Sektion Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie/E-Government,<br />

Bundesministerium für<br />

Finanzen Österreich<br />

Jörn Riedel,<br />

CIO der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Dr. Svenja Falk,<br />

Global Lead Accenture<br />

Research Health & Public Services,<br />

Accenture<br />

Prof. Dr. Joachim Möller,<br />

Direktor, Institut für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung (IAB)<br />

Heinrich Rentmeister,<br />

Partner and Managing<br />

Director, Leiter Praxisgruppe<br />

Public Sector Deutschland,<br />

The Boston Consulting Group<br />

GmbH<br />

Christoph Verenkotte,<br />

Präsident,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Dr. Jochen Zachgo,<br />

Leiter der Unterabteilung<br />

Personal, Organisation,<br />

Infrastruktur, Förderverfahren,<br />

Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung<br />

Dr. Wolfgang Zink,<br />

Partner, PwC<br />

Michael von Uechtritz<br />

und Steinkirch,<br />

Partner, DETECON<br />

Platz für Notizen<br />

231


Menschen machen Organisationen erfolgreich<br />

Die Bewältigung von Wandel ist für Organisationen Kernund<br />

Daueraufgabe. Kienbaum berät seit mehr als 70 Jahren<br />

Unternehmen, Institutionen und Verbände immer dann,<br />

wenn es um Mensch und Organisation geht. Integriert und<br />

vernetzt über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg: von<br />

Executive Search über Managementberatung bis zur Kommunikation.<br />

Im Mittelpunkt des Kienbaum-Beratungsverständnisses steht<br />

der Mensch. Als Träger von Entwicklung und Veränderung<br />

ist er der entscheidende Erfolgsfaktor wandlungsfähiger und<br />

erfolgreicher Unternehmen. Kienbaum verbindet hohe Kompetenz<br />

in allen HR-Fragen mit einer tiefen Expertise in<br />

klassischer Managementberatung und stellt dabei die<br />

besondere Relevanz von Leadership in den Mittelpunkt.<br />

Damit Beratungsprojekte rund um Mensch und Organisation<br />

zum messbaren Erfolg werden, agiert Kienbaum in vier<br />

Dimensionen:<br />

» Strategie und Ausrichtung<br />

» Kompetenzen und Kultur<br />

» Struktur und Steuerung<br />

» Prozesse und Systeme<br />

Diese einzigartige Kombination erlaubt es Kienbaum, zusammen<br />

mit seinen Kunden zukunftsfähige Antworten auf die<br />

aktuellen Herausforderungen zu geben und so den Wert des<br />

Unternehmens messbar und nachhaltig zu steigern.<br />

Kienbaum Consultants International GmbH<br />

Hafenspitze | Speditionstraße 21 | 40221 Düsseldorf<br />

Fon: +49 211 300 89-0 | contact@kienbaum.de<br />

www.kienbaum.de


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

Zukunftswerkstatt A<br />

Social-Media-Monitoring der öffentlichen Verwaltung<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Prof. Dr. Mario Martini,<br />

Lehrstuhlinhaber an der Universität<br />

Speyer, Leiter des Programmbereichs<br />

„Transformation des Staates in Zeiten<br />

der Digitalisierung“ am Deutschen<br />

Forschungsinstitut für öffentliche<br />

Verwaltung (FÖV)<br />

Referent<br />

Heinz D. Schultz,<br />

Business Development,<br />

RADiOSPHERE GmbH<br />

Referent<br />

Prof. Dr. Johannes Caspar,<br />

Hamburgischer Beauftragter<br />

für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Referent<br />

Prof. Dr. Christoph Sorge,<br />

Inhaber der juris-Stiftungsprofessur<br />

für Rechtsinformatik, Mitglied<br />

des Center for IT Security, Privacy<br />

and Accountability (CISPA), Universität<br />

des Saarlandes<br />

Referent<br />

Sebastian von Dobeneck,<br />

Sales Consultant, Social<br />

Analytics Europe, IBM<br />

Referent<br />

Philipp Tiedt,<br />

Mitglied der Geschäftsführung,<br />

Web Intelligence &<br />

Research, VICO Research &<br />

Consulting GmbH<br />

Arena der Lösungen 1.1: Schwerpunkt „IT-Konsolidierung“<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Jens Fromm,<br />

Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Öffentliche IT (ÖFIT),<br />

Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

1. Der Arbeitsplatz der Zukunft (CANCOM GmbH)<br />

2. Konsolidierung von Sach- und Geodaten mit dem mapChart Manager, dem innovativen und<br />

praktischen Geoinformationssystem (microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH)<br />

3. Agiles Service Management in der öffentlichen Verwaltung (Matrix42 AG)<br />

4. IT as a Service – Konsolidierte IT-Service Bereitstellung (Hewlett Packard Enterprise)<br />

12:00<br />

13:00<br />

Die Keynote am 1. Tag<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

© Bundeswehr/Hannemann<br />

Führung und Reformfähigkeit<br />

Dr. Ursula von der Leyen, MdB,<br />

Bundesministerin der Verteidigung<br />

Moderation<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi,<br />

Vorsitzender des Beirates<br />

der Wegweiser Media &<br />

Conferences GmbH<br />

Fragen<br />

Dr. Hilmar Schmidt,<br />

Geschäftsführer,<br />

Kienbaum Management<br />

Consultants GmbH<br />

13:00<br />

13:55<br />

Mittagspause<br />

Platz für Notizen<br />

233


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

13:55<br />

14:40<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 1.1 – 1.8)<br />

Best-Practice-Dialog 1.1 Best-Practice-Dialog 1.2 Best-Practice-Dialog 1.3 Best-Practice-Dialog 1.4<br />

Bitte Anfassen – always change<br />

a running system! Effektives<br />

Sicherheitsmanagement durch<br />

Tool-Unterstützung<br />

Darstellungsdienst zur Bewältigung<br />

der Flüchtlingslage<br />

E-Government und Digitale<br />

Agenda umsetzen – Wie<br />

werden E-Akte, E-Beschaffung<br />

und E-Rechnung für die<br />

Verwaltung ein Erfolg<br />

Erfolgsfaktoren für eGovernment-Anwendungen<br />

–<br />

eine Analyse am Beispiel von<br />

ELSTER, Deutschlands größtem<br />

eGovernment-Portal<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum B 07-08 | Ebene B Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal Raum A 06 | Ebene A<br />

IT-Komponenten und Prozesse<br />

müssen stetig überprüft und<br />

an wechselnde Bedrohungslagen<br />

angepasst werden. Dies<br />

stellt Organisationen vor neue<br />

Herausforderungen. Nur ein<br />

übergreifendes Sicherheitsmanagement<br />

kann einzelne<br />

Sicherheitsthemen zusammenhalten.<br />

Moderation<br />

› Vorstellung des BKG und<br />

Zusammenarbeit zw. Bund<br />

und Ländern sowie Euro-<br />

Geographics<br />

› Vorstellung TopPlus-Dienst,<br />

Geokodierungsdienst, Routingdienst<br />

› Ein Nutzer berichtet: Implementierung<br />

der Kartendienste<br />

in das Einsatzleitsystem<br />

Cobra von der Firma<br />

ISE<br />

Die Prozess-Sicht auf die Themen<br />

E-Akte, E-Beschaffung,<br />

E-Rechnung und IT-Konsolidierung<br />

ermöglicht neue<br />

Perspektiven für Effizienzgewinne<br />

und Lösungsansätze.<br />

Wir diskutieren den gemeinsamen<br />

Nenner von erfolgreichen<br />

Digitalisierungsprojekten.<br />

Referenten<br />

Zahlen/Daten/Fakten: Entwicklung<br />

von Nutzerzahlen, Features<br />

und Verbesserungen seit 2005<br />

› Darstellung der Erfolgsfaktoren<br />

– Bekanntheit und Vertrauen<br />

– Funktionalität<br />

– Kontinuierliche Verbesserung<br />

und Vereinfachung<br />

› Ausblick: Angedachte Features<br />

und Verbesserung zur weiteren<br />

Erhöhung der Nutzerzahlen<br />

Sven Malte Sopha,<br />

Senior Consultant,<br />

Cassini Consulting<br />

Referenten<br />

Karsten Pirschel,<br />

IT-Sicherheitsbeauftragter,<br />

ITDZ Berlin<br />

Alexander Kodermann,<br />

Lead Auditor und Abteilungsleiter,<br />

SerNet GmbH<br />

Referenten<br />

Matthias Bruhne,<br />

Leitstellenleiter, Integrierte<br />

Leitstelle Südpfalz, DRK-Rettungsdienst<br />

Südpfalz GmbH<br />

Christoph Köhler,<br />

Systemadministrator, Integrierte<br />

Leitstelle Südpfalz,<br />

DRK-Rettungsdienst Südpfalz<br />

GmbH<br />

Julia Rehfeld,<br />

Sachgebietsleiterin Marketing<br />

und Vertrieb, Bundesamt für<br />

Kartographie und Geodäsie<br />

Tobias Adam,<br />

Segmentmanager Bundesbehörden,<br />

MACH AG<br />

Heike Keim,<br />

Sachbearbeiterin im Bundesverwaltungsamt,<br />

Abteilung<br />

Verwaltungsmodernisierung /<br />

Verwaltungsmanagement<br />

Jörg-Udo Aden,<br />

Referatsleiter, Bundesministerium<br />

des Innern/ Bundesanstalt<br />

für den Digitalfunk der<br />

Behörden und Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben<br />

Referenten<br />

Roland Krebs,<br />

Verfahrensmanager ELSTER,<br />

Bayerisches Landesamt für<br />

Steuern (BayLfSt)<br />

Martin Fechtelhoff,<br />

Leiter Bereich Entwicklung<br />

Web & Application Security,<br />

secunet<br />

Platz für Notizen<br />

234


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 1.5 Best-Practice-Dialog 1.6 Best-Practice-Dialog 1.7 Best-Practice-Dialog 1.8<br />

PVS: Eine Lösung für das Personalmanagement<br />

von Bundesbehörden<br />

Flüchtlingsmanagement:<br />

Effiziente Prozessgestaltung<br />

mit dem LaGeSo<br />

Die Cloud-Fabrik – IT in der<br />

Öffentlichen Verwaltung<br />

auf dem Weg zum hybriden<br />

Liefermodell<br />

Verwaltung 4.0:<br />

Digitalisierung. Einfach.<br />

Machen.<br />

Raum B 09 | Ebene B Raum B 03 | Ebene B Raum B 04 | Ebene B Raum B 05-06 | Ebene B<br />

PVS ist das neue einheitliche<br />

Personalverwaltungssystem für<br />

die Bundesfinanzverwaltung<br />

und dient als Bundesreferenzmodell.<br />

Erfahren Sie mehr über<br />

die Anwendungsmöglichkeiten<br />

der integrierten Komponenten<br />

der Personalverwaltung<br />

auf einer Plattform sowie die<br />

Erfahrungen und Herausforderungen<br />

der erfolgreichen<br />

Einführung.<br />

Referenten<br />

Dr. Sven Asmussen,<br />

Projektleiter,<br />

Bundesministerium der<br />

Finanzen<br />

Alexandra Chattopadhayay,<br />

Managing Director HR IT<br />

Projekte, Accenture<br />

Prozesse einfach aber effizient<br />

gestalten; insbesondere<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Faktoren Schnelligkeit in der<br />

Umsetzung und Mitnahme<br />

der betroffenen Mitarbeiter.<br />

Referenten<br />

Klaus-Peter Horstmann,<br />

Leiter Vertrieb ECM, arvato<br />

direct services Wilhelmshaven<br />

GmbH<br />

Michael Thiel,<br />

Leiter der Abteilung Zentraler<br />

Service, Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales<br />

(LaGeSo)<br />

Ihr persönliches Cloud<br />

Aha-Erlebnis: Mit Hilfe<br />

einer erfolgreich etablierten<br />

und interaktiven Methode<br />

das Potenzial einer Cloud<br />

verstehen und in einen<br />

unternehmerischen Nutzen<br />

überführen.<br />

Referenten<br />

Ines Fiedler,<br />

Vorständin, IT-Dienstleistungszentrum<br />

Berlin<br />

Frank Bloch,<br />

Director and General Manager<br />

Technology Consulting,<br />

Hewlett Packard Enterprise<br />

› Zugriff – sicher, nachvollziehbar<br />

und mobil<br />

› Vorgangsbearbeitung<br />

– medienbruchfrei und<br />

geräteunabhängig<br />

› Videoberatung – von<br />

Mensch zu Mensch<br />

Referenten<br />

Dr. Thomas Ortseifen,<br />

Stellvertretender IT Leiter, IT<br />

Referent und Projektmanager,<br />

Landeshauptstadt Wiesbaden<br />

Michael von Uechtritz<br />

und Steinkirch,<br />

Partner, DETECON<br />

Gerd Zilch,<br />

Solution Consultant<br />

E-Government, T-Systems<br />

International GmbH<br />

Torsten Hesse,<br />

Referatsleiter, Kompetenzzentrum<br />

für Personalverwaltung<br />

und Systemsteuerung<br />

Kathrin Kiene,<br />

Projektleiterin, Accenture<br />

Swen Tintelott,<br />

Leiter, Kompetenzzentrum<br />

für Personalverwaltung und<br />

Systemsteuerung<br />

Platz für Notizen<br />

235


Cognitive security is here.<br />

When everything is connected, everything is vulnerable.<br />

IBM uses cognitive technology to help protect the critical<br />

assets of your business. It senses and helps detect<br />

millions of hidden threats from millions of sources, and<br />

continuously learns how to defeat them. When your<br />

business thinks, you can outthink.<br />

outthink<br />

threats<br />

IBM and its logo and ibm.com are trademarks of International Business Machines Corp., registered in many jurisdictions worldwide. See current list at<br />

ibm.com/trademark. Other product and service names might be trademarks of IBM or other companies. ©International Business Machines Corp. <strong>2016</strong>.<br />

ibm.com/outthink


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

13:55<br />

15:30<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Arena der Lösungen 1.2: Schwerpunkt „IT-Konsolidierung“<br />

Moderation<br />

Jens Fromm,<br />

Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Öffentliche IT (ÖFIT),<br />

Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

1. Die Genossenschaft als Erfolgsmodell für Kooperation (Vitako)<br />

2. Behördenübergreifendes eGovernment: Ein Vorschlag zur Überwindung der Herausforderungen aus einer<br />

innovativen IT-Perspektive (Atos IT Solutions and Services GmbH)<br />

3. Modernes Rechenzentrum in Zeiten der Cloud (EMC Deutschland GmbH)<br />

4. Digitaler Antrag (IT-Dienstleistungszentrum Berlin)<br />

13:55<br />

15:30<br />

Zukunftswerkstatt B Hinweis: Die Zukunftswerkstatt B (95 min) ist begrenzt auf 40 Teilnehmer.<br />

Smarte Telefone, smarte Autos, smarte Verwaltung – Wunsch trifft Wirklichkeit<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Monik Mellenthin,<br />

Sachbearbeiterin im Referat O 5 Modernisierungsinstrumente,<br />

Dienstleistungszentren,<br />

Bundesministerium des Innern<br />

Moderation<br />

Dr. Lydia Tsintsifa,<br />

Prozessmanagement /<br />

E-Akte, Bundesministerium des Innern<br />

Referentin<br />

Sabrina Agethen,<br />

Organisationsberaterin<br />

im Referat VM II 3 Organisationsberatung,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Referentin<br />

Yvonne Beckhoff,<br />

Organisationsberaterin im Referat<br />

VM II 3 Organisationsberatung,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Referentin<br />

Ute Paukstadt,<br />

Organisationsberaterin im<br />

Referat VM II 3 Organisationsberatung,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Referent<br />

Fabian Starosta,<br />

stellv. Referatsleiter des<br />

Referats VM II 4 Organisationsberatung,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Referent<br />

Jan Weinhold,<br />

Organisationsberater im Referat<br />

VM II 3 Organisationsberatung,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

14:40<br />

14:45<br />

Umbaupause und Möglichkeit zum Raumwechsel<br />

Platz für Notizen<br />

237


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

14:45<br />

15:30<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 2.1 – 2.8)<br />

Best-Practice-Dialog 2.1 Best-Practice-Dialog 2.2 Best-Practice-Dialog 2.3 Best-Practice-Dialog 2.4<br />

Evolutionstheorie für die<br />

Abwicklung – SharePoint als<br />

Digitalisierungsplattform<br />

Orientierungshilfe im<br />

Dschungel der Lösungen<br />

für die E-Verwaltung: Wer<br />

braucht welche Lösungsansätze<br />

Cybersicherheit – Prüfstein<br />

einer digitalisierten<br />

Gesellschaft, Wirtschaft und<br />

Verwaltung<br />

Aktuelle Methoden, Vorgehensweisen,<br />

Organisationsformen<br />

und Tools des „Enterprise Project<br />

Management“ am Beispiel<br />

der Bundesagentur für Arbeit<br />

(Schwerpunkt IT Systemhaus)<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum B 07-08 | Ebene B Raum A 06 | Ebene A Raum B 03 | Ebene B<br />

Revisionssichere Aktenführung<br />

vs. lebendes Dokumentenmanagement,<br />

elektronische<br />

Vorgangsbearbeitung vs. Anstaltsprozesse,<br />

Archivierung vs.<br />

einfache Zugänglichkeit. Diese<br />

Widersprüche können aufgelöst<br />

werden, wie das Beispiel<br />

der SharePoint-Implementierung<br />

bei der Ersten Abwicklungsanstalt<br />

(EAA) zeigt.<br />

Referenten<br />

Torsten Hohendorff,<br />

Erste Abwicklungsanstalt<br />

Praxiserfahrungen von<br />

verschiedenen Projekttypen<br />

zur Umsetzung der<br />

verschiedensten Module<br />

der E-Verwaltung<br />

Referenten<br />

Albert Baumberger,<br />

Geschäftsführer SER<br />

eGovernment Europe GmbH<br />

Frank-Manuel Häusler-Kordt,<br />

Principal Consultant Öffentliche<br />

Auftraggeber, Atos IT<br />

Solutions and Services GmbH<br />

Cybersicherheit rückt in den<br />

Mittelpunkt der digitalisierten<br />

Gesellschaft, Wirtschaft<br />

und Verwaltung. Die Bundesregierung<br />

hat 2011 mit der<br />

Cybersicherheitsstrategie die<br />

richtigen Weichen gestellt<br />

und entwickelt diese kontinuierlich<br />

weiter. Diskutieren<br />

Sie mit dem BMI und dem<br />

BMVg aktuelle Herausforderungen<br />

im Bereich Cybersicherheit.<br />

Referenten<br />

› Herausforderungen des „Enterprise<br />

Project Management“<br />

› Methoden, Vorgehensweisen,<br />

Organisation und Prozesse<br />

› Steuerung der Projekte, Verfahren<br />

und IT Services<br />

Referenten<br />

Ingo Engelhardt,<br />

Bereichsleiter Koordination<br />

und Steuerung, Informationstechnologie<br />

und Prozessmanagement;<br />

Bundesagentur<br />

für Arbeit<br />

Jürgen Weiß,<br />

Geschäftsführer, ProjectValue<br />

GmbH<br />

Michael Komm,<br />

Manager Öffentliche Auftraggeber,<br />

Atos IT Solutions and<br />

Services GmbH<br />

Dr. Rainer Bernnat,<br />

Partner, PwC Strategy&<br />

(Germany) GmbH<br />

Tim Langer,<br />

adesso AG<br />

Dr. Markus Dürig,<br />

Leiter des Referates IT II 1 –<br />

Grundsatzangelegenheiten<br />

der IT- und Cyber-Sicherheit,<br />

Bundesministerium des Innern<br />

Dr. Gundbert Scherf,<br />

Beauftragter Strategische<br />

Steuerung nationaler und<br />

internationale Rüstungsaktivitäten,<br />

Bundesministerium<br />

der Verteidigung<br />

Dr. Germar Schröder,<br />

Partner, PwC Strategy&<br />

(Germany) GmbH<br />

Platz für Notizen<br />

238


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 2.5 Best-Practice-Dialog 2.6 Best-Practice-Dialog 2.7 Best-Practice-Dialog 2.8<br />

Digitale Transformation<br />

beginnt innen: Das Intranet als<br />

Werkzeug für Changemanagement<br />

und Prozessoptimierung<br />

Neue Wege der föderalen<br />

Zusammenarbeit auf Basis<br />

ebenenübergreifender<br />

Lebenslagen<br />

Elektronischer Workflow im<br />

Flüchtlingsmanagement<br />

Organisationswandel unter<br />

externem Druck – in kleinen<br />

Schritten oder disruptiv?<br />

Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Raum B 09 | Ebene B<br />

Raum B 04 | Ebene B<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Wie wird das Intranet zum<br />

Werkzeug eines aktiven<br />

Wissenstransfers?<br />

Wie kann es als Kollaborations-<br />

und Interaktionsplattform<br />

genutzt werden?<br />

Welche Chancen ergeben<br />

sich für Prozessoptimierungen?<br />

Referentin<br />

Sandra Valentin,<br />

Executive Director, ]init[ AG<br />

Moderation<br />

Marc Reinhardt,<br />

Senior Vice President, Leiter<br />

Public Sector, Capgemini<br />

Referenten<br />

Hannes Kühn,<br />

Sekretariat des Nationalen<br />

Normenkontrollrats<br />

Marc Schardt,<br />

Leiter der Geschäftsstelle<br />

IT-Planungsrat, Bundesministerium<br />

des Innern<br />

Der Prozess von der Erstregistrierung<br />

von Flüchtlingen<br />

bis hin zur Integration ist<br />

komplex und optimierungsfähig.<br />

Noch fehlen<br />

integrierte Lösungen für die<br />

elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

und Standards<br />

für den Integrationsprozess.<br />

Ist die öffentliche IT dafür<br />

gerüstet?<br />

Referenten<br />

Diskussion an Best Practice<br />

Beispielen aus der öffentlichen<br />

Verwaltung, wie<br />

massive Herausforderungen<br />

mit der Neuausrichtung der<br />

Organisation gemeistert<br />

werden können<br />

Referent<br />

Dr. Hilmar Schmidt,<br />

Geschäftsführer, Kienbaum<br />

Management Consultants<br />

GmbH<br />

Prof. Tino Schuppan,<br />

Professor für Public Management<br />

an der Hochschule der<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Dr. Johann Bizer,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Dataport<br />

Markus Hofmann,<br />

Leiter der Abteilung Entwicklung,<br />

QM und technisches<br />

Marketing, Anstalt für kommunale<br />

Datenverarbeitung in<br />

Bayern (AKDB)<br />

Dr. Marianne Wulff,<br />

Geschäftsführerin, Vitako e.V.<br />

15:30<br />

15:45<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

Platz für Notizen<br />

239


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

15:45<br />

16:30<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 3.1 – 3.8) & Arena der Lösungen 2.1<br />

Best-Practice-Dialog 3.1 Best-Practice-Dialog 3.2 Best-Practice-Dialog 3.3 Best-Practice-Dialog 3.4<br />

Digitale Diplomatie im<br />

Rechts- und Konsularwesen<br />

des Auswärtigen Amtes. Beispiel:<br />

Familienzusammenführung<br />

syrischer Flüchtlinge.<br />

Ausbau des AZR zum Kerndatensystem<br />

für das digitale<br />

Flüchtlingsmanagement –<br />

moderne IT-Architektur im<br />

Einsatz für alle föderalen<br />

Ebenen<br />

Hoheitliche Grenzen der<br />

Preisbildung – Entscheidender<br />

Einfluss des Preisrechts bei ITund<br />

Sicherheitsvergaben<br />

Digitale Transformation –<br />

aber sicher!<br />

Raum B 09 | Ebene B Raum A 05 | Ebene A Raum A 06 | Ebene A Raum B 03 | Ebene B<br />

› Nutzung eines Portals zur<br />

Familienzusammenführung<br />

› Diskussion des Anwendungsfalls<br />

und weiteren Möglichkeiten<br />

der Digital Diplomacy<br />

Referenten<br />

Vito Cecere,<br />

Beauftragter für Informationstechnik<br />

(CIO), Auswärtiges<br />

Amt / Federal Foreign Office<br />

Peter Pfannes,<br />

Managing Director, Leiter<br />

Strategy Öffentliche Verwaltung<br />

und Gesundheitswesen,<br />

Accenture<br />

Das Ausländerzentralregister<br />

wird innerhalb kürzester<br />

Zeit zum Kerndatensystem<br />

des digitalen Flüchtlingsmanagements<br />

ausgebaut. Wie<br />

können die Herausforderungen,<br />

wie z.B. der Zugriff<br />

von über 6.700 zusätzlichen<br />

Behörden über alle föderalen<br />

Ebenen gemeistert werden?<br />

Moderation<br />

Marc Reinhardt,<br />

Senior Vice President, Leiter<br />

Public Sector, Capgemini<br />

Das öffentliche Preisrecht<br />

gehört zu den am wenigsten<br />

bekannten Rechtsgebieten<br />

in Deutschland. Gleichwohl<br />

ist es für öffentliche Aufträge<br />

von sehr großer Bedeutung.<br />

Sowohl für Auftraggeber<br />

und Auftragnehmer ist es<br />

wichtig, auf der Klaviatur des<br />

Preisrechts spielen zu können.<br />

Der Workshop beleuchtet<br />

praktisch relevante Möglichkeiten<br />

und Fallstricke.<br />

Referent<br />

Die Herausforderung der Verwaltung:<br />

Digitale Exzellenz auf<br />

Basis digitaler Sicherheit.<br />

Referenten<br />

Olaf Janßen,<br />

Senior Manager Information<br />

Security Services, Sopra Steria<br />

Consulting GmbH<br />

Thomas Walsch,<br />

Senior Manager, Sopra Steria<br />

Consulting GmbH<br />

Referenten<br />

Dr. Oliver Klöck,<br />

Partner, Mitglied der Geschäftsführung<br />

Deutschland,<br />

Taylor Wessing Rechtsanwälte<br />

Jakob Boos,<br />

Technical Account Manager<br />

Public Sector, Capgemini<br />

Stefan Göbel,<br />

Abteilung Z II 3 und Teilprojektleiter<br />

des TP4 DAVG,<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Kai Bürger,<br />

Referatsleiter Z II 3 Projektmanagement<br />

und Softwareentwicklung<br />

BVA (Abt. S);<br />

stellvertretender Projektleiter<br />

PG Datenaustauschverbesserungsgesetz;<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

Platz für Notizen<br />

240


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

Best-Practice-Dialog 3.5 Best-Practice-Dialog 3.6 Best-Practice-Dialog 3.7 Best-Practice-Dialog 3.8<br />

Smart City – Gut vernetzt,<br />

bestens versorgt<br />

Digitalisierung jenseits des<br />

Hypes – was wirklich funktioniert<br />

Die besten Köpfe für den<br />

öffentlichen Dienst – der Weg<br />

zu einem neuen Talentmanagement<br />

Das dienstorientierte Netz als<br />

Plattform für die Digitalisierung<br />

der Verwaltung<br />

Raum A 03-04 | Ebene A Raum B 07-08 | Ebene B Raum B 05-06 | Ebene B Raum B 04 | Ebene B<br />

Referent<br />

Thomas Langkabel,<br />

National Technology Officer,<br />

Microsoft Deutschland<br />

Digitalisierung ist ein Hype-<br />

Thema, das viele elektrisiert.<br />

Doch neben Chancen lauern<br />

Herausforderungen. Die BA<br />

berichtet von ihrer einschlägigen<br />

Erfahrung in der<br />

Realisierung von Digitalisierung.<br />

Referenten<br />

Dr. Volker Rebhan,<br />

Bereichsleiter ITP4 – Prozesse,<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Der öffentliche Sektor<br />

braucht dringend Toptalente<br />

um seine immer anspruchsvolleren<br />

Aufgaben<br />

zu meistern. Doch wie kann<br />

der öffentliche Sektor im<br />

Wettbewerb um die besten<br />

Köpfe mithalten?<br />

Referenten<br />

Heinrich Rentmeister,<br />

Partner and Managing<br />

Director, Leiter Praxisgruppe<br />

Public Sector Deutschland,<br />

The Boston Consulting Group<br />

GmbH<br />

Die Digitalisierung stellt an die<br />

Vernetzung der Verwaltung<br />

neue Anforderungen. Es genügt<br />

nicht mehr, Gebäude zu koppeln<br />

oder Arbeitsplatzrechner<br />

mit zentralen Servern zu verbinden.<br />

Wie sieht das Verwaltungsnetz<br />

aus, das den Mitarbeitern<br />

der Verwaltung jederzeit Zugriff<br />

auf alle Prozesse und Dienste<br />

der Verwaltung gibt. Ortsunabhängig,<br />

über alle Medien, auf<br />

allen Geräten. Mit Sicherheit.<br />

Peter Lachenmayer,<br />

Partner, EMEA Digital Architecture,<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Michael Kühn,<br />

Geschäftsführer Personal/<br />

Organisationsentwicklung,<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Referent<br />

Dr. Manfred Zschiesche,<br />

Senior Key Account Manager<br />

Öffentliche Auftraggeber,<br />

Cisco Systems GmbH<br />

Arena der Lösungen 2.1: Schwerpunkt „IT-Sicherheit“<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Jan Ziesing,<br />

Leiter der Fachgruppe Fachprozesse<br />

und sichere Infrastrukturen für den<br />

Geschäftsbereich Digital Public Services,<br />

Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

1. Sicher in die Zukunft – Umstieg vom GSTOOL auf verinice.PRO (SerNet GmbH)<br />

2. Herausforderungen und Bedrohungen so sichert Bitdefender IT-Strukturen (Bitdefender GmbH)<br />

16:30<br />

16:45<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

Platz für Notizen<br />

241


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

16:45<br />

18:00<br />

Parallel stattfindend: Zukunftsforen V – VIII & Zukunftswerkstatt C & Arena der Lösungen 2.2<br />

Zukunftsforum V<br />

Open Government, Datensouveränität<br />

und Datenschutz:<br />

neues Denken für neue Aufgaben?<br />

Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 3 Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum Vl<br />

Neue Wege zu einem nutzerfreundlichen<br />

Dachportal<br />

Zukunftsforum Vll<br />

Effizienz und Transparenz<br />

von öffentlichen Großprojekten.<br />

Wie bekommen wir<br />

Kosten- und Terminüberschreitungen<br />

in den Griff?<br />

Zukunftsforum VIII<br />

Verantwortung übertragen,<br />

Kompetenzen fördern, Leistung<br />

steigern: Innovative Personalentwicklungs-<br />

und Organisationsmodelle<br />

für die Verwaltung<br />

Raum B 07-08 | Ebene B Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal Raum B 09 | Ebene B<br />

Moderation<br />

Prof. Dr. Maria A. Wimmer,<br />

Institut für Wirtschafts- und<br />

Verwaltungsinformatik,<br />

Universität Koblenz-Landau<br />

Moderation<br />

Beate Lohmann,<br />

Leiterin der Abteilung O<br />

Verwaltungsmodernisierung,<br />

Verwaltungsorganisation,<br />

Bundesministerium des<br />

Innern<br />

Moderation<br />

Norman Heydenreich,<br />

Hauptstadtrepräsentant, GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.<br />

Moderation<br />

Dr. Hilmar Schmidt,<br />

Geschäftsführer, Kienbaum<br />

Management Consultants<br />

GmbH<br />

Diskutanten Diskutanten<br />

Diskutanten Impuls<br />

Hartmut Beuß,<br />

Beauftragter der Landesregierung<br />

für Informationstechnik<br />

(CIO), Ministerium für Inneres<br />

und Kommunales des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Carmen Abel,<br />

Regierungsdirektorin im<br />

Regierungspräsidium Kassel;<br />

Einheitlicher Ansprechpartner<br />

Hessen<br />

Rainer Christian Beutel,<br />

Vorstand der Kommunalen<br />

Gemeinschaftsstelle für<br />

Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Herma Kuperus,<br />

Ministry of the Interior and<br />

Kingdom Relations, NL<br />

Diskutanten<br />

Timo Cantell,<br />

Director, Helsinki Region<br />

Infoshare<br />

Christian Bertmann,<br />

Geschäftsführer, Accenture<br />

© BMVi<br />

Rainer Bomba,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur<br />

Jürgen Engelhardt,<br />

Vizepräsident, GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.<br />

© Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

Mirco Rohr,<br />

Sales Engineer,<br />

Bitdefender GmbH<br />

Arne Schönbohm,<br />

Präsident, Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI)<br />

Dr. Johann Bizer,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Dataport<br />

Dr. Oliver Franz,<br />

Dezernent/Stadtrat, Dezernat<br />

für Ordnung, Bürgerservice<br />

und Grünflächen, Landeshauptstadt<br />

Wiesbaden<br />

Werner Gatzer,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

der Finanzen<br />

Andreas Haak,<br />

Partner, Head of Competition,<br />

EU and Trade; Fachanwalt im<br />

Vergaberecht, Taylor Wessing<br />

Rechtsanwälte<br />

Volker Halsch,<br />

Head of Public Sector,<br />

arvato AG<br />

Saskia Esken, MdB,<br />

ordentliches Mitglied im<br />

Ausschuss Digitale Agenda<br />

Arne Semsrott,<br />

Projektleiter FragDenStaat.de,<br />

Open Knowledge Foundation<br />

Deutschland<br />

Stefan Krebs,<br />

CIO des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

Dr. Lothar Mackert,<br />

Vice President & Leiter<br />

Geschäftsbereich Öffentlicher<br />

Dienst, IBM Deutschland<br />

GmbH<br />

Dr. Petra Wolf,<br />

Business Account Manager,<br />

verantwortlich für eGovernment<br />

Beratung, Capgemini<br />

Dirk Stocksmeier,<br />

Chief Executive Officer,<br />

]init[ AG<br />

Univ.-Prof. Dr. Holger<br />

Mühlenkamp,<br />

Universitätsprofessor für öffentliche<br />

Betriebswirtschaftslehre an der<br />

Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften;<br />

Mitglied des<br />

Deutschen Forschungsinstituts für<br />

öffentliche Verwaltung Speyer<br />

Arena der Lösungen 2.2: Schwerpunkt „IT-Sicherheit“<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Jan Ziesing,<br />

Leiter der Fachgruppe Fachprozesse<br />

und sichere Infrastrukturen für den<br />

Geschäftsbereich Digital Public Services,<br />

Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

1. s/mail – Der Weg zur sicheren E-Mail-Kommunikation (Bundesdruckerei GmbH)<br />

2. Next Generation Remote Access – Hochsicherer Fernzugriff, auch von Zuhause (ECOS Technology GmbH)<br />

3. Bremst der Datenschutz die Digitalisierung – Behandlung personenbezogener Daten bei der<br />

elektronischen Kommunikation (procilon IT-Solutions GmbH)<br />

4. Malware – kriminelle Geschäftsmodelle (F-Secure GmbH)<br />

242


Programm Kongresstag 1 | 21. Juni <strong>2016</strong><br />

Zukunftswerkstatt C<br />

Ein Blick über den Tellerrand:<br />

Technologietrends, Konsolidierung und agile Organisation – Modelle für eine effiziente Gestaltung der öffentlichen IT<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Jan-Lars Bey,<br />

Unit-Manager, Cassini<br />

Consulting<br />

Referent<br />

Sven Egyedy,<br />

Leiter der Projektgruppe Bündelung<br />

der IKT-Beschaffung<br />

Bund im Beschaffungsamt<br />

des BMI<br />

Referent<br />

Roland Jabkowski,<br />

Präsident der Euritas<br />

Referent<br />

Matthias Kammer,<br />

Direktor, Deutsches Institut<br />

für Vertrauen und Sicherheit<br />

im Internet (DIVSI)<br />

Referent<br />

Robert Kamrau,<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Öffentlicher Dienst, Alcatel-Lucent<br />

Enterprise<br />

Referent<br />

Stefan René Salz,<br />

Referatsgruppenleiter für<br />

IT-Fachverfahren, Bundesverwaltungsamt<br />

18:00<br />

20:00<br />

Get-together & Möglichkeit, das Fußballspiel gemeinsam zu verfolgen<br />

Auf dem bcc-Vorplatz:<br />

Cassini Eiswagen, Get-together und Live-Fußball.<br />

Auf dem Vorplatz des bcc bieten wir Ihnen gemeinsam mit unserem<br />

Partner Cassini in einer gemütlichen Lounge die Möglichkeit<br />

des Austauschs und Verweilens. Genießen Sie die Pausen bei<br />

einem Eis am Cassini-Eiswagen mit Blick auf den Alexanderplatz<br />

und lassen Sie die Eindrücke des Kongresses Revue passieren.<br />

Um auch unter freiem Himmel über das aktuelle Geschehen<br />

im bcc informiert zu sein, werden einzelne Programmpunkte<br />

und spannende Highlights auf einer großen LED-Videowand<br />

übertragen. Dazu live das Fußballspiel Deutschland-Nordirland.<br />

Am Abend laden wir Sie herzlich zum gemeinsamen Get-together<br />

bei einem Getränk und Snack ein.<br />

Lounge-Bereich Fußball live Cassini Eiswagen<br />

243


Y Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

08:45<br />

09:30<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 4.1 – 4.8)<br />

Best-Practice-Dialog 4.1 Best-Practice-Dialog 4.2 Best-Practice-Dialog 4.3 Best-Practice-Dialog 4.4<br />

Dezentrale Projektumfelder Verwaltung 4.0 – ein schöner Das Serviceportal<br />

Architekturmanagement als<br />

erfolgreich managen<br />

(Alp)Traum?<br />

Baden-Württemberg – ein strategisches Steuerungsinstrument<br />

Modell für die Zukunft?!<br />

zur IT-Konsolidierung<br />

Raum B 09 | Ebene B Raum B 05-06 | Ebene B Raum A 03-04 | Ebene A Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Projekte der öffentlichen<br />

Verwaltung sind oft durch<br />

komplexe dezentrale<br />

Umfelder gekennzeichnet.<br />

Wie diese dezentralen<br />

Projekte erfolgreich<br />

durchgeführt werden<br />

können, ist das Thema des<br />

Best-Practice-Dialoges.<br />

Moderation<br />

Dr. Florian Theißing,<br />

Senior Consultant,<br />

Cassini Consulting<br />

Referenten<br />

Michael Besser,<br />

Leiter IT-Entwicklung Post<br />

– eCommerce – Parcel der<br />

Deutschen Post und Geschäftsführer<br />

E-POST Development<br />

GmbH<br />

Bertram Geck,<br />

Produktverantwortlicher<br />

ROBASO, IT-Systemhaus der<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Derzeit scheitert die digitale<br />

Verwaltung vielerorts aufgrund<br />

von fünf Ursachen, die<br />

wir in diesem Dialog thematisieren.<br />

Anschließend zeigen<br />

wir anhand drei konkreter<br />

Handlungsfelder auf, wie Sie<br />

ganz konkret den Weg zu<br />

einer modernen und attraktiven<br />

Verwaltung ebnen<br />

können.<br />

Referenten<br />

André Claaßen,<br />

Leiter Strategieberatung und<br />

Informationsmanagement,<br />

PROSOZ Herten GmbH<br />

Leslie Czienienga,<br />

Leiterin Strategieberatung<br />

und Informationsmanagement,<br />

PROSOZ Herten GmbH<br />

Warum sind bisherige<br />

Ansätze zur Bereitstellung<br />

elektronischer Verwaltungsleistungen<br />

nicht erfolgreich?<br />

Wie reagieren wir darauf?<br />

Ausschließlicher Einsatz von<br />

OpenSource, hochmoderne<br />

Microservice-Architektur und<br />

Agiles Vorgehen beim Aufbau<br />

einer E-Government-Infrastruktur<br />

– (wie) geht das?<br />

Wir stehen in diesem Dialog<br />

Rede und Antwort (nicht<br />

nur) zu diesen Fragen.<br />

Referenten<br />

Stephan Jaud,<br />

Stellvertretender Abteilungsleiter<br />

und Leiter des Referats<br />

E-Government, Open Government,<br />

Verwaltungsmodernisierung<br />

im Innenministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

Stefan Eichenhofer,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Leiter des Bereiches<br />

Software Development<br />

und Services, SEITENBAU<br />

GmbH Konstanz<br />

Referent<br />

Dr. Wilhelm Weisweber,<br />

Bereichsleiter IT-Strategie<br />

und -Architektur, Deutsche<br />

Rentenversicherung Bund<br />

Dr. Joachim Sturm,<br />

Referatsleiter KM5; Vorsitzender<br />

der Bund-Länder Arbeitsgruppe<br />

Nationales Waffenregister,<br />

Bundesministerium<br />

des Innern<br />

Platz für Notizen<br />

244


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 4.5 Best-Practice-Dialog 4.6 Best-Practice-Dialog 4.7 Best-Practice-Dialog 4.8<br />

Information – der Rohstoff<br />

der Digitalisierung<br />

Public Cloud im Public Sector<br />

Digitalisierung des Flüchtlingsmanagements<br />

beim<br />

BAMF: Informationstechnik<br />

als Erfolgsfaktor zur Krisenbewältigung<br />

Infrastrukturprojekt: Herausforderungen<br />

beim Aufbau<br />

des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten<br />

Raum B 03 | Ebene B Raum A 06 | Ebene A<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum B 04 | Ebene B<br />

Ob Smart City, intelligente<br />

Regionen oder Industrie 4.0<br />

– die Gewinnung, Zusammenführung<br />

und intelligente<br />

Nutzung von Informationen<br />

ist der Rohstoff, auf dem<br />

Digitalisierungsprojekte<br />

nicht nur in der Industrie<br />

sondern in allen Bereichen<br />

der Gesellsaft aufbauen. Wie<br />

können Politik und Verwaltung<br />

diesen neuen Rohstoff<br />

gewinnen und verarbeiten,<br />

um neue Möglichkeiten für<br />

Bürger und Gesellschaft zu<br />

schaffen.<br />

Referent<br />

Heiko Deiss,<br />

Vertriebsleiter Öffentliche<br />

Auftraggeber, Cisco Systems<br />

GmbH<br />

Das BAMF hat gemeinsam<br />

mit seinen Partnern<br />

in Rekordzeit die Zentrale<br />

Integrationsplattform ASYL<br />

Online realisiert. Wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren sind Agile<br />

Anwendungsentwicklung<br />

unter Nutzung von Integrierter<br />

Hardware und Standardsoftware,<br />

standardisierte<br />

Schnittstellen zu nachgelagerten<br />

Verfahren, Wiederverwendbarkeit.<br />

Referenten<br />

Kausik Munsi,<br />

Leiter Anwendungsentwicklung<br />

beim Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge<br />

Lars Schubert,<br />

Integration Architekt, Oracle<br />

Deutschland BV & Co KG<br />

Roland Spengler,<br />

Programm Manager Taskforce<br />

Asyl und Migration<br />

Das ITDZ Berlin arbeitet<br />

gemeinsam mit anderen<br />

Landesdienstleistern am<br />

Aufbau des zukünftigen<br />

LAF, das voraussichtlich<br />

ab 1. August <strong>2016</strong> als neue<br />

Anlaufstelle für Flüchtlinge<br />

und Asylsuchende dienen<br />

wird. Der Vortrag beleuchtet<br />

die organisatorischen<br />

Herausforderungen bei der<br />

Koordination, sowie die<br />

technischen Anforderungen<br />

an die IT-Infrastruktur. Dabei<br />

zeigt sich die Wichtigkeit der<br />

Standardisierung, z.B. durch<br />

den Einsatz des BerlinPC.<br />

Referenten<br />

Ines Fiedler,<br />

Vorständin, IT-Dienstleistungszentrum<br />

Berlin<br />

Wolf Plesmann,<br />

Stellvertreter des Beauftragten<br />

für die Unterbringung<br />

und Versorgung der Flüchtlinge,<br />

Landesregierung Berlin<br />

Immer mehr kritische IT-Anwendungen,<br />

auch im Bereich<br />

der öffentlichen Hand, werden<br />

inzwischen cloud-basiert<br />

entwickelt. Amazon Web<br />

Services ist bereits seit 2006<br />

in diesem Bereich tätig. Im<br />

Rahmen des Best Practice Dialogs<br />

„Public Cloud im Public<br />

Sector“ werden erfolgreiche<br />

Beispiele aus der ganzen<br />

Welt vorgestellt, sowie die<br />

Besonderheiten erläutert,<br />

die bei der Beschaffung von<br />

Cloud-Services beachtet<br />

werden müssen.<br />

Referenten<br />

Hugo Lerias,<br />

Leiter Public Sector DACH,<br />

Amazon Web Services<br />

Germany GmbH<br />

Kai Fryder,<br />

Business Development Manager<br />

Public Sector, Amazon<br />

Web Services Germany GmbH<br />

Platz für Notizen<br />

245


für ein vernetztes, digitales Deutschland<br />

cisco.de/zeitreif/deutschland<br />

©<strong>2016</strong> Cisco und/oder Partnerunternehmen. Alle Rechte vorbehalten.


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

08:45<br />

11:45<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Arena der Lösungen 3: Schwerpunkt „Verwaltungsdienste“<br />

Moderation<br />

Lutz Nentwig,<br />

Leiter der Fachgruppe<br />

Fachprozesse und sichere<br />

Infrastrukturen für den Geschäftsbereich<br />

Digital Public<br />

Services, Fraunhofer-Institut<br />

FOKUS<br />

Moderation<br />

Roman Konzack,<br />

Leiter der Forschungskommunikation<br />

für den Geschäftsbereich<br />

Digital Public<br />

Services, Fraunhofer-Institut<br />

FOKUS<br />

1. A365 Maverick – Ihre Wunsch eAkte als Produkt (Bechtle GmbH & Co. KG)<br />

2. Digitale Verwaltung mit dem eAkte-Basispaket (Materna GmbH)<br />

3. Geo Open Data – Geodaten einfach bereitstellen und europaweit nutzen (con terra GmbH)<br />

4. Digitaler Bürgerhaushalt – Der Thüringer Landeshaushalt interaktiv erklärt und gestaltbar (Microsoft<br />

Deutschland GmbH)<br />

5. Mobile Endgeräte, mobile Applikationen und Daten absichern – Mobile Government und die Vorteile im<br />

Hinblick auf Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen (MobileIron)<br />

6. Warum Serviceorientierung für die Verwaltung einen Ausweg darstellt. (ÖPP Deutschland AG)<br />

7. Kommune as a Service (KaaS) – Der "App-Store" für Kommunen sowie seine Anwendungen FAZIT und<br />

ASYLCUBE (UplinkIT GmbH)<br />

8. One-Stop-Government mit AntOn-AntragOnline (]init[ AG)<br />

9. E-Rechnung (Mach AG)<br />

09:30<br />

09:45<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

<strong>2016</strong> wird der Zukunftskongress<br />

Staat & Verwaltung wieder durch die<br />

Kongress-App begleitet und unterstützt.<br />

Plattformübergreifend,<br />

auch offline verwendbar<br />

Eigenes Profil und<br />

Netzwerken durch<br />

In-App Chat<br />

Bewerten von<br />

Programmpunkten<br />

Zusammenstellen einer<br />

eigenen Agenda<br />

Verzeichnisse für Teilnehmer,<br />

Referenten und<br />

Aussteller/Sponsoren<br />

News-Funktion<br />

Dokumentenbibliothek<br />

Mit der App können Sie sich als Partner, Sponsor,<br />

Aussteller und Teilnehmer des Zukunftskongresses<br />

durch vielfältige Tools präsentieren, mit anderen<br />

Nutzern austauschen und Ihr individuelles Programm<br />

für den Kongress zusammenstellen.<br />

Zusätzlich erhalten Sie jederzeit alle aktuellen<br />

Informationen zum Programm und zu allen Institutionen,<br />

Unternehmen und Referenten, die auf dem<br />

Kongress vertreten sind.<br />

Im Nachgang können Sie auf die Inhalte der Veranstaltung<br />

zugreifen.<br />

URL: app.zukunftskongress.info<br />

Passwort: zk_<strong>2016</strong><br />

Platz für Notizen<br />

247


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

09:45<br />

10:30<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 5.1 – 5.8)<br />

Best-Practice-Dialog 5.1 Best-Practice-Dialog 5.2 Best-Practice-Dialog 5.3 Best-Practice-Dialog 5.4<br />

Blick nach vorne: Die Digitale<br />

Verwaltung in 3 – 5 Jahren<br />

Projektgovernance in der<br />

Öffentlichen Verwaltung<br />

Konsolidierung in der<br />

Kommunalen IT<br />

Die neuen Vertrauensdienste<br />

gemäß EU-Verordnung eIDAS<br />

– Einsatzmöglichkeiten im<br />

eGovernment<br />

Raum B 05-06 | Ebene B Raum B 09 | Ebene B Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

› Digitalisierung als Ansatz zur<br />

Auflösung des Spannungsverhältnisses<br />

zwischen steigenden<br />

Anforderungen und<br />

sinkendem Personalkörper<br />

› Bisherige Ergebnisse und<br />

Lessons Learned<br />

Konzepte und Praxiserfahrungen<br />

für die Governance<br />

komplexer Projekte und Programme<br />

werden beleuchtet,<br />

mit denen Führungskräfte<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

ihrer Projektverantwortung<br />

gerecht werden.<br />

Konsolidierung der kommunalen<br />

IT bedeutet neben<br />

betrieblichen Fusionen auch<br />

ein verändertes Leistungsportfolio<br />

bei den IT-Dienstleistern:<br />

spezialisierte<br />

Angebote und verstärkte<br />

Kooperation. Ein Erfahrungsbericht<br />

aus erster Hand.<br />

› EU-Verordnung eIDAS, fernausgelöste<br />

qualifizierte Signatur,<br />

qualifizierte Siegel,<br />

› Serviceportale, Vertrauensdienste,<br />

Online-Unterschrift, qualifizierte<br />

Webseitenzertifikate,<br />

› einfache Integration, Blackbox,<br />

Portallösung, Signaturportal<br />

Moderation<br />

Christian Bertmann,<br />

Geschäftsführer, Accenture<br />

Referenten<br />

Thomas Bönig,<br />

Abteilungsleiter IT (CIO),<br />

Versorgungsanstalt des<br />

Bundes und der Länder<br />

(VBL)<br />

Moderation<br />

Norman Heydenreich,<br />

Hauptstadtrepräsentant, GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.<br />

Referenten<br />

Jörn Riedel,<br />

CIO der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Referenten<br />

Prof. Dr. Andreas Engel,<br />

IT-Leiter der Stadt Köln;<br />

Geschäftsführer des KDN –<br />

Dachverband kommunaler<br />

IT-Dienstleister<br />

William Schmitt,<br />

Geschäftsführer, Kommunale<br />

Informationsverarbeitung<br />

Baden-Franken (KIVBF);<br />

stellv. Vorstandsvorsitzender,<br />

Vitako e.V.<br />

Referenten<br />

Enrico Entschew,<br />

Senior Business Developer,<br />

Bundesdruckerei GmbH<br />

Silke Heiß,<br />

Key Account Öffentliche<br />

Verwaltung, Bundesdruckerei<br />

GmbH<br />

Peter Onderscheka,<br />

Geschäftsbereichsleiter,<br />

Landeshauptstadt München<br />

Amin Saidoun,<br />

Executive Director der IPMA,<br />

International Project<br />

Management Association<br />

Gerd Schramm,<br />

Leiter Unternehmenssteuerung,<br />

Dataport<br />

Patricia Tewald,<br />

Gruppenleiterin IT, Finanzministerium<br />

des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Dr. Lutz Wenzel,<br />

Unterabteilungsleiter für<br />

Zentrale Aufgaben der<br />

Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik<br />

und Nutzung<br />

im Bundesministerium der<br />

Verteidigung<br />

Platz für Notizen<br />

248


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 5.5 Best-Practice-Dialog 5.6 Best-Practice-Dialog 5.7 Best-Practice-Dialog 5.8<br />

AVU Asyl – Flüchtlingsmanagement<br />

aus Ländersicht –<br />

1 Jahr danach<br />

Cognitive Government – die<br />

öffentliche Aufgabenerfüllung<br />

am Beginn eines neuen<br />

Zeitalters<br />

#Recruiting im öffentlichen<br />

Dienst<br />

Neue Führung durch Digitalisierung<br />

– Prognosen zur Arbeitsund<br />

Führungswelt 4.0<br />

Raum B 04 | Ebene B<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum A 06 | Ebene A Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Die Fachanwendung AVU<br />

Asyl zur Aufnahme, Verteilung<br />

und Unterbringung<br />

von Asylbewerbern in NRW<br />

wurde im Juli 2015 in Betrieb<br />

genommen. Wir schauen auf<br />

die bisherigen Ergebnisse ein<br />

Jahr nach „Go-Live“ und die<br />

anstehenden Entwicklungen.<br />

Referentinnen<br />

Referenten<br />

Eckard Schindler,<br />

Leiter Strategische Geschäftsentwicklung<br />

Vertrieb Öffentlicher<br />

Sektor, IBM Deutschland<br />

GmbH<br />

Joachim Stark,<br />

Executive Partner, Government,<br />

Cognitive Solutions<br />

Europe, IBM Deutschland<br />

GmbH<br />

› innovatives und effizientes<br />

Recruiting ist ein Schlüsselfaktor<br />

für moderne Personalauswahl<br />

› wir stellen Ihnen die neuesten<br />

Trends im HR-Bereich vor<br />

› unser Kunden-Case der<br />

Freien und Hansestadt<br />

Hamburg zeigt Ihnen die<br />

praktische Umsetzung sich<br />

ganzheitlich in der Personalauswahl<br />

aufzustellen<br />

Referent<br />

Prof. Dr. Walter Jochmann,<br />

Geschäftsführer/ Partner,<br />

Kienbaum Consultants<br />

International<br />

Dr. Katharina Tluk von<br />

Toschanowitz,<br />

Referentin, IT.NRW<br />

Referenten<br />

Julia Fritsch,<br />

Consultant, Computacenter<br />

AG & Co oHG<br />

Stefan Häussermann,<br />

Business Director Germany,<br />

cut-e GmbH<br />

Stefan Hinrichsen,<br />

Senior Consultant,<br />

cut-e GmbH<br />

10:30<br />

11:00<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

Platz für Notizen<br />

249


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

11:00<br />

11:45<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 6.1 – 6.8)<br />

Best-Practice-Dialog 6.1 Best-Practice-Dialog 6.2 Best-Practice-Dialog 6.3 Best-Practice-Dialog 6.4<br />

A365 Maverick – Akte der<br />

nächsten Generation<br />

Online-Partizipation auf dem<br />

Demografieportal des Bundes<br />

und der Länder – Erfahrungen<br />

mit dem Praxisdialog<br />

„Digitale Dörfer“<br />

Advanded Cyber Defence:<br />

Sicherheit durch den Blick<br />

auf‘s Ganze.<br />

Moderne Verwaltungsapplikationen<br />

auf Basis eines Cloud<br />

Native Ansatzes<br />

Raum A 06 | Ebene A Raum B 05-06 | Ebene B Raum B 09 | Ebene B Raum B 03 | Ebene B<br />

Reactive Design und User Experience<br />

sind in aller Munde<br />

und doch fehlt es an praktikablen<br />

Lösungen im Bereich<br />

der Schriftgutverwaltung.<br />

Vergaberecht vs. innovativ &<br />

integrativ. Bechtle zeigt wie<br />

es geht!<br />

› Ziele und Hintergrund zu<br />

den Online-Dialogen auf<br />

dem Demografieportal<br />

› Erfahrungen mit dem Praxisdialog<br />

„Digitale Dörfer“<br />

am Beispiel eines Projekts<br />

zur Unterstützung der Daseinsvorsorge<br />

› Cyberattacke. Und nun?<br />

› Hackerangriffe erkennen<br />

und vorbeugen<br />

› Empfehlungen und Erfahrungen<br />

aus verschiedenen<br />

Angriffsszenarien<br />

Referenten<br />

Referent<br />

Matthias Zastrow,<br />

Senior Director Sales Strategy,<br />

EMC Deutschland GmbH<br />

Referent<br />

Christian Rupert Maierhofer,<br />

Leiter Competence Center<br />

eGov Solutions, Bechtle GmbH<br />

& Co. KG<br />

Referenten<br />

Bernd Brato,<br />

Bürgermeister, Stadt und<br />

Verbandsgemeinde Betzdorf<br />

Yvonne Eich,<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin / Online-<br />

Redakteurin Demografieportal,<br />

Bundesinstitut für<br />

Bevölkerungsforschung<br />

Bernd König,<br />

Evangelist Cyber Security,<br />

T-Systems International<br />

GmbH<br />

Alexander Scholz,<br />

Account Director<br />

Bundesbehörden, T-Systems<br />

International GmbH<br />

Platz für Notizen<br />

250


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 6.5 Best-Practice-Dialog 6.6 Best-Practice-Dialog 6.7 Best-Practice-Dialog 6.8<br />

Unterstützung einer bedarfund<br />

prozessorientierten<br />

Digitalisierung mit Governikus-Technologien<br />

Mobile Prozesse auf Kommunal-<br />

und Bundesebene –<br />

Wie Prozessoptimierungen<br />

mit Hilfe von Smartphones<br />

und Tablets die Effizienz<br />

steigern können<br />

Ein Ablage- und Registratursystem<br />

für die Generalzolldirektion<br />

– Praxisbericht von<br />

der Planung bis zum Betrieb<br />

Vielfalt und Chancengleichheit<br />

im öffentlichen Dienst.<br />

Die anonymisierte Online-<br />

Bewerbung in der Praxis.<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum B 07-08 | Ebene B Raum B 04 | Ebene B Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Der Vortrag skizziert wie<br />

mithilfe von Governikus Lösungen<br />

(u.a. digitale Multikanal-Poststelle<br />

und rechtssichere<br />

Langzeitaufbewahrung)<br />

im Sinne moderner Produkt<br />

und Komponentenbausteine<br />

ganzheitliche Geschäftsprozesse<br />

unterstützt werden.<br />

Referenten<br />

Florian Scheld,<br />

Portfoliomanager, Governikus<br />

GmbH & Co. KG<br />

› Enterprise Mobility<br />

Management und Mobile<br />

Security<br />

› Mobile Apps im<br />

behördlichen Umfeld<br />

› Absichern von Smartphones,<br />

Tablets und Applikationen<br />

sowie Daten<br />

Referenten<br />

Stratos Komotoglou,<br />

Senior Manager, EMEA<br />

Product- & Field Marketing;<br />

MobileIron Inc.<br />

Standortübergreifende Zusammenarbeit,<br />

elektronisches<br />

Ablage- und Registratursystem,<br />

Recherche, Schriftgutverwaltung,<br />

organisatorische<br />

und technische Aspekte<br />

Referenten<br />

Dr. Karina Leuschner,<br />

Referatsleiterin, Generalzolldirektion –<br />

Referat DII.A.2 (IWM Zoll)<br />

Andreas Schulz-Dieterich,<br />

Senior Consultant, Materna GmbH<br />

Wie erreicht der öffentliche<br />

Dienst mehr Chancengleichheit<br />

bei der Mitarbeiter-Rekrutierung?<br />

Die anonymisierte Bewerbung<br />

kann hier einen Beitrag<br />

leisten. Diskussion mit Behördenvertretern<br />

und Referenten<br />

aus Wirtschaft und Verbänden.<br />

Moderation<br />

Matthias Wieliki,<br />

Referent Programmbereich<br />

Personalmanagement,<br />

Kommunale Gemeinschaftsstelle<br />

für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Diskutanten<br />

Dr. Klaus Lüttich,<br />

Produktmanager, Governikus<br />

GmbH & Co. KG<br />

Bernd Lehmann,<br />

Co-Dezernent, Kreisstadt<br />

Siegburg<br />

Impuls: Wahrnehmung: Beobachtungs-<br />

und Beurteilungsfehler<br />

und Lösungsansätze<br />

Ulrich Stadelmaier,<br />

Leiter Geschäftsstelle Stuttgart,<br />

dgp Deutsche Gesellschaft für<br />

Personalwesen e.V.<br />

Martin Frömmer,<br />

Bereichsleiter Zentraler<br />

Service, Stadtverwaltung<br />

Monheim<br />

Marco Prill,<br />

Leiter öffentliche Auftraggeber,<br />

Vivento Deutsche<br />

Telekom AG<br />

Platz für Notizen<br />

251


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Cassini für den Public Sector:<br />

Transformation zum<br />

Ergebnis führen.<br />

CASSINI<br />

BEGEGNEN:<br />

Stand B0242<br />

und in Diskussionen,<br />

Vorträgen, Workshops.<br />

Mehr auf cassini.de<br />

Der digitale Umbruch in Staat und Verwaltung verlangt nach wegweisenden<br />

Antworten. Und Resultaten. Effektives Management dezentraler Projekte, Modelle<br />

der IT-Konsolidierung, wirksame Sicherheitsstrategien vor dem Hintergrund von<br />

IT-Sicherheitsgesetz und Digitaler Agenda: Erleben Sie eine Demonstration der<br />

Cassini Kompetenz für den Public Sector.<br />

Cassini ist universeller Partner von Bund und Ländern. Ihr Rahmen an Möglichkeiten<br />

ist umfassend, um mit uns Veränderung in Ergebnisse umzusetzen. Reden wir darüber.<br />

Hier auf dem Zukunftskongress.<br />

Auf dem bcc-Vorplatz: eine Möglichkeit, gemeinsam mit uns das Fußballspiel<br />

Deutschland-Nordirland live auf Großbildleinwand zu verfolgen. Besuchen Sie uns!


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

11:50<br />

13:20<br />

Dialog Hinweis: Der Dialog (90 min) ist begrenzt auf 25 Teilnehmer.<br />

Der Dialog bietet einen Raum zum Erfahrungsaustausch und zum Lernen von anderen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen:<br />

› Mit welchen personalpolitischen Ansätzen lassen sich die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen meistern?<br />

› Welche konkreten Erfahrungen gibt es (positive Praxisbeispiele, Erfolgsfaktoren, Schwierigkeiten)?<br />

Raum A 05 | Ebene A<br />

Dialogbegleiterin<br />

Doreen Molnár,<br />

Referentin im Referat Zukunftsgerechte Gestaltung der Arbeitswelt und<br />

Arbeitskräftesicherung, Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

11:50<br />

12:15<br />

Die Keynote am 2. Tag<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

© Monika Nonnenmacher<br />

Steuergerechtigkeit braucht eine<br />

moderne Finanzverwaltung<br />

Moderation<br />

Dr. Norbert Walter-Borjans,<br />

Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi,<br />

Vorsitzender des Beirates der Wegweiser<br />

Media & Conferences GmbH<br />

12:15<br />

13:15<br />

15. eGovernment-Wettbewerb<br />

eGovernment-Wettbewerb.de<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Die Preise werden in folgenden Kategorien vergeben:<br />

1. Bestes Digitalisierungsprojekt <strong>2016</strong><br />

2. Bestes Modernisierungsprojekt <strong>2016</strong><br />

3. Bestes Kooperationsprojekt <strong>2016</strong><br />

4. Bestes Infrastrukturprojekt <strong>2016</strong><br />

Moderation<br />

Jon Abele,<br />

Partner, BearingPoint<br />

Moderation<br />

Christian Korff,<br />

Managing Director<br />

Öffentliche Auftraggeber;<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

Cisco Systems GmbH<br />

Keynote<br />

Prof. Dr. Helge Braun, MdB<br />

Staatsminister bei der<br />

Bundeskanzlerin für<br />

Bürokratieabbau, bessere<br />

Rechtsetzung und<br />

die Koordinierung der<br />

Bund-Länder-Beziehungen<br />

(*angefragt)<br />

12:15<br />

13:15<br />

Game of ThreatsTM – der interaktive Workshop zur Simulation eines Cyber-Angriffs<br />

Hinweis: Die Werkstatt (60 min) ist begrenzt auf 30 Teilnehmer.<br />

Game of ThreatsTM ist ein digitaler Workshop von PwC um die Komplexität und Herausforderungen eines tatsächlichen<br />

Cyber-Angriffs zu simulieren. Die Spielumgebung ermöglicht eine realitätsnahe Erfahrung. Die Spieler müssen schnelle<br />

Entscheidungen auf Basis von wenigen Informationen treffen.<br />

Raum A 06 | Ebene A<br />

Spielleiter<br />

Rene Sieben,<br />

Senior Manager, PwC<br />

13:15<br />

14:00<br />

Mittagspause<br />

253


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

14:00<br />

14:45<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 7.1 – 7.8)<br />

Best-Practice-Dialog 7.1 Best-Practice-Dialog 7.2 Best-Practice-Dialog 7.3 Best-Practice-Dialog 7.4<br />

Entwicklung organisationaler<br />

Projektmanagement-Kompetenz<br />

in der<br />

öffentlichen Verwaltung<br />

Digitale Agenda für<br />

Kommunen und Regionen<br />

Einheitliche Standards der<br />

Bundesverwaltung und das<br />

„elektronische Beschaffungsportal“<br />

IT Sicherheitslage ...<br />

erwarte das Unerwartete<br />

Raum B 09 | Ebene B Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum A 06 | Ebene A<br />

Die Fähigkeit der Projektsteuerung<br />

ist eine strategische<br />

Kernkompetenz der<br />

öffentlichen Hand. Über die<br />

Kompetenzen des Einzelnen<br />

hinaus ist es wichtig, die<br />

Kompetenz der Organisation<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Moderation<br />

Heike Kratt,<br />

Politische Referentin, GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V.<br />

Die digitale Qualität wird<br />

zum entscheidenden Standortfaktor<br />

für Kommunen.<br />

Welche gemeinsamen Ziele<br />

und eigenen Akzente müssen<br />

Kommunen entwickeln,<br />

um Agenda-Prozesse auf<br />

kommunaler und regionaler<br />

Ebene zu starten? Über den<br />

notwendigen rechtlichen<br />

Rahmen und Aktivitäten zur<br />

Digitalen Agenda für Kommunen<br />

und Regionen wird<br />

berichtet.<br />

› Chancen und Nutzen der<br />

Digitalisierung der Verwaltung<br />

in Deutschland<br />

› Vorstellung des Projektes<br />

E-Beschaffung im Rahmen<br />

der digitalen Agenda 2020<br />

mit dem Teilprojekt XVergabe<br />

sowie sich ableitende<br />

Themen wie das elektronische<br />

Beschaffungsportal<br />

› Entwurf eines E-Rechnungs-Gesetzes<br />

Bund<br />

Referenten<br />

› Cyberangriffe<br />

› Angriffe auf<br />

Cloud Computing<br />

› Big Data / Mobile Devices /<br />

Social Media / Internet der<br />

Dinge<br />

Referent<br />

Mirco Rohr,<br />

Sales Engineer,<br />

Bitdefender GmbH<br />

Diskutanten<br />

Markus Brockmann,<br />

Projektwissenscenter; stellvertretender<br />

Leiter der Abteilung<br />

Organisation und zentrale<br />

Dienste, Finanzbehörde<br />

Hamburg<br />

Referenten<br />

Burkard Dregger,<br />

Netzpolitischer Sprecher der<br />

CDU-Fraktion im Berliner<br />

Abgeordnetenhaus<br />

Frank Schmitz,<br />

Leiter Referat Z14, E-Beschaffung,<br />

Vergabeportal; Beschaffungsamt<br />

des BMI<br />

Jürgen Lorse,<br />

Referatsleiter Personalmanagement<br />

Zivilpersonal,<br />

Bundesministerium der<br />

Verteidigung<br />

Dr. Marianne Wulff,<br />

Geschäftsführerin, Vitako e.V.<br />

Dr. Stefan Werres,<br />

Referat O5 Modernisierungsinstrumente,<br />

Bundesministerium<br />

des Innern<br />

Prof. Dr. Silke Schönert,<br />

Fachhochschule Köln;<br />

Leitung der GPM Fachgruppe<br />

„Projektmanagement in der<br />

Öffentlichen Verwaltung“<br />

Platz für Notizen<br />

254


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 7.5 Best-Practice-Dialog 7.6 Best-Practice-Dialog 7.7 Best-Practice-Dialog 7.8<br />

Vom Großrechner-Anwender<br />

zum Cloud-Anbieter<br />

Einführung der E-Akte in<br />

Bund und Ländern – endlich<br />

auf der Zielgeraden?<br />

Aktuelle Herausforderungen,<br />

Hindernisse und Lösungsansätze<br />

Digitale Transformation bei<br />

der Versorgungsanstalt des<br />

Bundes und der Länder (VBL)<br />

auf Basis von SAP<br />

Mit Kennzahlen nachhaltig<br />

steuern<br />

Raum B 03 | Ebene B Raum B 05-06 | Ebene B Raum B 04 | Ebene B Raum A 03-04 | Ebene A<br />

› Cloud-Anbieter, Großrechner,<br />

Agilität, Transformation<br />

› eGovernment, Berufsgenossenschaften,<br />

Software,<br />

Rechenzentren, Service,<br />

Beratung, Transformation<br />

› VMware, Hybride Cloud,<br />

CIO, RZ-Leiter, CEO, Behördenleiter<br />

Seit Jahren versuchen sich<br />

Bund und Länder an der<br />

flächigen Einführung der<br />

E-Akte. Die Referenten<br />

zeigen Best Practices für<br />

eine erfolgreiche Umsetzung<br />

auf – u. a. der Aufbau eines<br />

Kompetenzzentrums als<br />

wichtiger Erfolgsfaktor.<br />

Referenten<br />

Dr. Tim Habermann,<br />

Geschäftsführer der ppp4its,<br />

VBL<br />

Bernd Simon,<br />

Leiter Geschäftsentwicklung<br />

Öffentlicher Sektor, SAP<br />

Deutschland SE & Co. KG<br />

Der umfassende Ansatz zur<br />

Reformierung der öffentlichen<br />

Verwaltung, das sog.<br />

New Public Management<br />

(NPM), basiert in erster<br />

Linie auf der Anwendung<br />

betriebswirtschaftlicher<br />

Methoden und Instrumente,<br />

wie z.B. Kennzahlen.<br />

Referenten<br />

Referenten<br />

Referent<br />

Jürgen Lang,<br />

Solution Architekt im Bereich<br />

öffentliche Auftraggeber,<br />

VMware<br />

Tobias Frick,<br />

Referatsleiter, Sächsisches<br />

Staatsministerium des Innern<br />

Dr. Marco Boehle,<br />

Consulting Public Sector,<br />

DATEV eG<br />

Burkhard Wolf,<br />

Geschäftsführer, BG-Phoenics<br />

GmbH<br />

Jan Wilkens,<br />

Geschäftsführer, IMTB<br />

Platz für Notizen<br />

255


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

14:45<br />

15:30<br />

Parallel stattfindend: Best-Practice-Dialoge (Session 8.1 – 8.8)<br />

Best-Practice-Dialog 8.1 Best-Practice-Dialog 8.2 Best-Practice-Dialog 8.3 Best-Practice-Dialog 8.4<br />

Change Management in der E-Government-Projekte – Digital und sicher. Endlich Transformation – Government,<br />

Verwaltung: Wie Gewinnerprojekte<br />

Erfolgsfaktor Nutzer-<br />

schlanke Geschäftsprozesse rewritten by software.<br />

Veränderungsprozes-<br />

akzeptanz?<br />

aus der deutschen Cloud<br />

se erfolgreich gestalten.<br />

Raum A 05 | Ebene A Raum B 05-06 | Ebene B Raum B 07-08 | Ebene B Raum A 06 | Ebene A<br />

Diskussionsrunde mit<br />

Finalisten des 15. eGovernment-Wettbewerbs<br />

Moderation<br />

Peter Liebscher,<br />

Senior Manager, BearingPoint<br />

Diskutanten<br />

Was Samurais und Ninjas mit<br />

IT-Projekten zu tun haben<br />

und welche Implikationen<br />

sich aus Gartners’ Studie zur<br />

Bimodalen IT auf die Herausforderungen<br />

von E-Government-Projekten<br />

ergeben.<br />

Referenten<br />

Chancen der Automatisierung<br />

von Geschäftsprozessen<br />

im IT- und Non-IT-Umfeld<br />

der öffentlichen Verwaltung.<br />

Nationale und internationale<br />

Anwender berichten über<br />

ihre Erfahrungen mit ServiceNow.<br />

Referenten<br />

Strategische Planung und Governance<br />

von Transformationen und<br />

Konsolidierungen ermöglichen.<br />

Ebenenübergreifende technische<br />

Kommunikation über moderne<br />

Schnittstellen realisieren und<br />

sichern.<br />

Referent<br />

Rudolf Herlitze,<br />

IT-Beauftragter des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit und<br />

seines Geschäftsbereichs<br />

Dr. Kim Lauenroth,<br />

adesso AG<br />

Gerburg Joos-Braun,<br />

Leiterin Dienstleistungszentrum<br />

Informationstechnologie,<br />

BruderhausDiakonie<br />

Andreas Gremm,<br />

Senior Business Technology<br />

Architect, CA Technologies<br />

Stephan Jaud,<br />

Stellvertretender Abteilungsleiter<br />

und Leiter des Referats E-Government,<br />

Open Government,<br />

Verwaltungsmodernisierung im<br />

Innenministerium Baden-Württemberg<br />

Steffen Schlachter,<br />

adesso AG<br />

Georg Goller,<br />

Area Vice President,<br />

ServiceNow<br />

André Schmode,<br />

Leiter der Projektgruppe Digitalisierung<br />

des Asylverfahrens, Bundesministerium<br />

des Innern<br />

Peter Sondermann,<br />

Abteilungsleiter IT und<br />

E-Government, Sächsisches<br />

Staatsministerium des Innern<br />

Platz für Notizen<br />

256


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Best-Practice-Dialog 8.5 Best-Practice-Dialog 8.6 Best-Practice-Dialog 8.7 Best-Practice-Dialog 8.8<br />

E-Bilanz in der öffentlichen ist geteilt in zwei ist geteilt in zwei<br />

Moderne IT-Arbeitsumgebungen<br />

für die öffentliche<br />

Verwaltung – erstmalige 20-minütige Slots 20-minütige Slots<br />

E-Bilanzpflicht für die<br />

Verwaltung<br />

Wirtschaftsjahre 2015 bzw.<br />

2015/<strong>2016</strong><br />

Raum A 03-04 | Ebene A Raum B 03 | Ebene B Raum B 04 | Ebene B Raum B 09 | Ebene B<br />

1.Teil<br />

1.Teil<br />

› Hintergründe und Ziele<br />

der E-Bilanz<br />

› Persönlicher, sachlicher und<br />

zeitlicher Anwendungsbereich<br />

› Erleichterungen und<br />

Sanktionen<br />

Referentin<br />

Jana Bibow,<br />

Produktmanagerin<br />

eBilanz-Online, Bundesanzeiger<br />

Verlag GmbH<br />

Das neue VgV: Herausforderungen<br />

für die digitale<br />

Verwaltung<br />

Das neue Vergaberecht erhöht enorm die<br />

Anforderungen für Auftragnehmer im öffentlichen<br />

Sektor. Die Herausforderungen<br />

sind zahlreich, sei es die vorgeschriebenen<br />

Lohn-, Sozial- und Ökostandards oder neue<br />

Bürokratievorschriften. Themen wie faire<br />

Bezahlung von Arbeitnehmern, Vorgaben<br />

beim Umweltschutz oder gar der Lebenszykluskosten<br />

stehen im Fokus bei der<br />

Vergabe. Hierbei ist zu beachten, dass fast<br />

alle Bundesländer eigene Vergabeschriften<br />

verordnen. Auch zukünftig treten neue<br />

Regularien in Kraft, so sind Firmen ab 2017<br />

verpflichtet umfassende Umwelt- und<br />

Sozialberichterstattungen abzulegen.<br />

Referent<br />

IBM Lösungsplattform für<br />

Elektronische Verwaltungsarbeit<br />

Die IBM Lösungsplattform<br />

deckt das gesamte Spektrum<br />

von einfacher Ablage über<br />

den MS Explorer bis zur effizienten<br />

Vorgangsbearbeitung<br />

inkl. der Nutzung mobiler<br />

Endgeräte ab.<br />

Referent<br />

Michael Kirchner,<br />

Leading Solutions Consultant<br />

Cloud Content Services (ECM),<br />

IBM Deutschland GmbH<br />

› Industrie 4.0 benötigt auch<br />

eine öffentliche Verwaltung<br />

4.0<br />

› Neue Arbeitsplatzanforderungen<br />

in der öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

› Mobilität, Prozessautomation<br />

und Systemintegration<br />

sind Schlüsselfaktoren<br />

Referent<br />

Boris Samsel,<br />

Director Presales, Matrix42 AG<br />

Dr. Daniel Wagenführer,<br />

General Manager Business<br />

Development, TA<br />

Triumph-Adler<br />

2.Teil<br />

2.Teil<br />

Mobile Government<br />

Referent<br />

Die ELO E-Akte – Mehr<br />

Effizienz für Ihr Verwaltungshandeln<br />

Wir zeigen Ihnen das benutzerfreundliche<br />

Bedienkonzept der ELO E-Akte. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei die flexible Vorgangsbearbeitung,<br />

die smarte Microsoft Office<br />

Integration und die ressortübergreifende<br />

Zusammenarbeit.<br />

Daniel Markefka,<br />

Senior Key Account Manager<br />

Public, Alcatel-Lucent<br />

Enterprise<br />

Referent<br />

Marcus Svitak,<br />

Vertriebsbereichsleiter Public,<br />

ELO Digital Office GmbH<br />

15:30<br />

15:45<br />

Kaffee- und Kommunikationspause<br />

257


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Programm<br />

im Detail<br />

ab Seite 260<br />

15:45<br />

17:00<br />

Parallel stattfindend: Zukunftsforen IX – XII & Zukunftswerkstatt D & Arena der Lösungen 4<br />

Zukunftsforum IX<br />

Digitale Agenda:<br />

Fortschritt oder Stillstand?<br />

Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 2<br />

Sonderformat aus aktuellem Anlass<br />

Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum X<br />

IT-Konsolidierung und<br />

IT-Strategie: Wohin geht die<br />

Reise bei Bund, Ländern und<br />

Kommunen?<br />

Zukunftsforum XI<br />

Flüchtlingsmanagement:<br />

In Unsicherheit effektiv<br />

agieren – Big Data und<br />

Personalmanagement in<br />

agilen Strukturen.<br />

Zukunftsforum XII<br />

Führung und Mitarbeitermobilisierung:<br />

Konzepte<br />

und Instrumente zur Optimierung<br />

der Führungs- und<br />

Verwaltungskultur<br />

Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Raum B 09 | Ebene B<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Moderation<br />

Dr. Helmut Drüke,<br />

Senior Consultant, Cassini<br />

Consulting<br />

Moderation<br />

Reinhard Geigenfeind,<br />

Business Manager öffentliche<br />

Verwaltung, Hewlett<br />

Packard Enterprise<br />

Referenten<br />

Moderation<br />

Prof. Dr. Gerhard<br />

Hammerschmid,<br />

Professor für Public and<br />

Financial Management,<br />

Hertie School of Governance<br />

Diskutanten<br />

Diskutanten<br />

Diskutanten<br />

Dr. Andreas Goerdeler,<br />

Leiter der Unterabteilung<br />

Nationale und europäische<br />

Digitale Agenda, Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Energie<br />

Prof. Dr. Andreas Engel,<br />

IT-Leiter der Stadt Köln;<br />

Geschäftsführer des KDN –<br />

Dachverband kommunaler<br />

IT-Dienstleister<br />

Lutz Henckel,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />

Kompetenzzentrum Öffentliche IT<br />

(ÖFIT), Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

Dr. Beatrix Behrens,<br />

Leiterin Personalpolitik,<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

© Bundesregierung /<br />

Jesco Denzel<br />

Christian Korff,<br />

Managing Director Öffentliche<br />

Auftraggeber; Mitglied<br />

der Geschäftsführung Cisco<br />

Systems GmbH<br />

Lena-Sophie Müller,<br />

Geschäftsführerin, Initiative<br />

D21 e.V.<br />

Stefan Müller,<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

bei der Bundesministerin<br />

für Bildung und<br />

Forschung<br />

Hans-Georg Göhring,<br />

Direktor, Informationstechnikzentrum<br />

Bund (ITZBund)<br />

Alexander Scholz,<br />

Account Director<br />

Bundesbehörden, T-Systems<br />

International GmbH<br />

Dr. Heike Stach,<br />

Referatsleiterin IT I 3, Bundesministerium<br />

des Innern<br />

Florian Keppeler,<br />

Teamleiter Personalmanagement,<br />

Landratsamt Lindau (Bodensee)<br />

Matthias Kreutzer,<br />

Referent im Geschäftsbereich<br />

Beratung & Vergleiche, Kommunale<br />

Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Andreas Pamp,<br />

Referent im Programmbereich<br />

Organisations- und Informationsmanagement,<br />

Kommunale<br />

Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Dr. Charlotte Beissel,<br />

Leiterin des Hauptamtes<br />

- Amt für Personal, Organisation<br />

und IT, Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf<br />

Dr. Christine Dörner,<br />

Leiterin Zentrum für<br />

Organisationsentwicklung,<br />

Führungsakademie<br />

Baden-Württemberg<br />

Dirk Lönnecke,<br />

Kreisdirektor, Landkreis Soest<br />

Peter Batt,<br />

Leiter der Abteilung Informationstechnik,<br />

Digitale<br />

Gesellschaft und Cybersicherheit,<br />

Bundesministerium des<br />

Innern<br />

Dr. Mario Walther,<br />

Senior Manager, Accenture<br />

Marco Prill,<br />

Leiter öffentliche Auftraggeber,<br />

Vivento Deutsche Telekom AG<br />

Matthias Wieliki,<br />

Referent Programmbereich<br />

Personalmanagement, Kommunale<br />

Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Achim Steinhorst,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung/Director<br />

& Partner,<br />

Kienbaum Management<br />

Consultants GmbH<br />

Zukunftswerkstatt D<br />

Der internationale Dialog – Hemmnisse und Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung Flüchtlingsmanagement großer Modernisierungsprojekte in Kommunen am Beispiel der<br />

elektronischen Gesundheitsakte (Vergleich Österreich – Deutschland)<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Peter Reuschel,<br />

CEO, Bund i VC<br />

Beratung GmbH<br />

Referentin<br />

Dr. Susanne<br />

Herbek,<br />

Geschäftsführung,<br />

ELGA GmbH<br />

Referent<br />

Mark Langguth,<br />

Leiter Abteilung Produktmanagement,<br />

gematik Gesellschaft<br />

für Telematikanwendungen<br />

der Gesundheitskarte<br />

mbH<br />

Referent<br />

Prof. Dr. Guido<br />

Noelle,<br />

Geschäftsführer,<br />

gevko GmbH<br />

Referent<br />

Norbert Paland,<br />

Ständiger Vertreter der<br />

Abteilung Grundsatzfragen<br />

der Gesundheitspolitik<br />

und Telematik,<br />

Bundesministerium für<br />

Gesundheit<br />

258


Programm Kongresstag 2 | 22. Juni <strong>2016</strong><br />

Arena der Lösungen 4: Schwerpunkt „Management und Struktur“<br />

Raum A 01 | Ebene A<br />

Moderation<br />

Dr. Mike Weber,<br />

stellvertretender Leiter des<br />

Kompetenzzentrums Öffentliche<br />

IT (ÖFIT), Fraunhofer-Institut<br />

FOKUS<br />

1. Psychische Gefährdungsbeurteilung in der Praxis – Status Quo, Herausforderungen und Lösungen bei der<br />

Durchführung (brainLight GmbH)<br />

2. Anteil von Frauen in Führungspositionen und Entgeltgleichheit – Wie kann die Lücke zwischen Wunsch<br />

und Wirklichkeit wirksam geschlossen werden? (Kienbaum)<br />

3. Recruiting-Prozesse mit Interamt effizient managen. (Vivento, Deutsche Telekom AG)<br />

4. Die Strategische Personalplanung – Basis jeder langfristigen Personalstrategie (The Boston Consulting<br />

Group GmbH)<br />

17:00<br />

17:45<br />

Abschlussplenum<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

„Es ist nicht unsere Aufgabe, die Zukunft vorauszusagen, sondern auf sie gut vorbereitet zu sein.“ (Perikles)<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi, Dr. Johannes Ludewig und Beate Lohmann* im Gespräch mit Günter Weinrauch (CIO des ADAC e.V.)<br />

über die Frage, was die digitale Disruption heute von uns verlangt.<br />

Günter Weinrauch,<br />

CIO des ADAC e.V.;<br />

Vertreter VOICE<br />

Dr. Johannes Ludewig,<br />

Vorsitzender des Beirates,<br />

Wegweiser GmbH<br />

Berlin Research & Strategy<br />

und Vorsitzender<br />

des Nationalen Normenkontrollrates<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi,<br />

Vorsitzender des Beirates<br />

der Wegweiser<br />

Media & Conferences<br />

GmbH<br />

Beate Lohmann,<br />

Leiterin der Abteilung O<br />

Verwaltungsmodernisierung,<br />

Verwaltungsorganisation,<br />

Bundesministerium<br />

des Innern<br />

(*angefragt)<br />

Platz für Notizen<br />

259


Programm im Detail<br />

Handlungsfeld 1<br />

Zukunftsforum l<br />

Flüchtlinge als Weckruf –<br />

effiziente Zusammenarbeit<br />

im föderalen Staat (und<br />

Europa)<br />

Zukunftsforum Il<br />

Von der E-Akte zur<br />

E-Verwaltung<br />

Handlungsfeld 2<br />

Handlungsfeld 3<br />

Zukunftsforum III<br />

Digital-Government lohnt<br />

sich: Welche Ansätze und<br />

Hebel bewirken tatsächliche<br />

Optimierungen?<br />

Raum C01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Die Digitalisierung ist zur treibenden<br />

Kraft des geschäftlichen und privaten<br />

Lebens geworden. Auch die Verwaltung<br />

ist gefordert, dieser Entwicklung zu folgen<br />

und die damit verbundenen Chancen<br />

aktiv zu nutzen.<br />

Die Digitalisierung des Asylverfahrens<br />

zeigt, dass Bund, Länder und Kommunen<br />

diese Aufgabe nur gemeinsam erfolgreich<br />

bewältigen können. Bei der Registrierung<br />

von Asylsuchenden sind eine<br />

Reihe von Behörden auf Bundes-, Landes-<br />

und kommunaler Ebene beteiligt.<br />

Die einzelnen Behörden haben zumeist<br />

eigene IT-Anwendungen, die jeweils auf<br />

ihr Aufgabengebiet ausgerichtet und nur<br />

in Einzelfällen über Schnittstellen miteinander<br />

verbunden sind. Dies führte dazu,<br />

dass Daten im Registrierungsprozess oftmals<br />

mehrfach redundant erfasst werden<br />

mussten.<br />

Nun erfolgt die Registrierung über ein<br />

neues, einheitliches Verfahren; die Daten<br />

werden zentral gespeichert und<br />

können von allen abrufberechtigten Beteiligten<br />

genutzt werden. Identitäten<br />

werden über Fingerabdrücke eindeutig<br />

festgestellt. Durch die Digitalisierung<br />

des Asylverfahrens werden der Bearbeitungsaufwand<br />

und die Bearbeitungsdauer<br />

deutlich reduziert. Die Frage ist,<br />

wie können wir diesen Erfolg auf andere<br />

Bereiche der Verwaltung übertragen?<br />

Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Endlich: Die E-Akte ist auf dem Vormarsch<br />

– in unterschiedlichen Ausprägungen.<br />

Von der elektronischen Akte<br />

über die Nutzung von Dokumentenmanagementsystemen<br />

bis hin zur elektronischen<br />

Vorgangsbearbeitung ist alles<br />

dabei. Mit den E-Government-Gesetzen<br />

bekommt das Thema einen zusätzlichen<br />

Schub, eine Rechtsgrundlage und – für<br />

Bund und Länder – einen Zeithorizont.<br />

Der Nutzen der E-Akte ist unbestritten:<br />

permanente Verfügbarkeit, Zeit- und<br />

Platzersparnis, vollständige Dokumentation<br />

von Vorgängen etc. Wahrer Bürokratieabbau<br />

wird aber erst gelingen,<br />

wenn die Verwaltung ihre Arbeitsprozesse<br />

radikal neu gestaltet, unter bestmöglicher<br />

Nutzung von IT. Erst wenn<br />

die Verwaltung E-Prozesse auch über<br />

Organisationsgrenzen hinweg modelliert,<br />

wird eine Leistungserbringung<br />

möglich, die aus Bürger- und Unternehmensperspektive<br />

komfortabel, aus der<br />

Perspektive der Verwaltung schlank, effizient<br />

und schnell ist. An medienbruchfreien<br />

elektronischen Prozessen, über<br />

die Grenzen von Organisationseinheiten<br />

oder gar Behörden hinweg, mangelt es<br />

noch. Erforderlich sind eine konsequente<br />

Prozessorientierung, Schnittstellen und<br />

Standards sowie die professionelle Gestaltung<br />

des Veränderungsprozesses.<br />

Erfolgsfaktoren und Stolpersteine von<br />

E-Akte und E-Vorgangsbearbeitung sind<br />

bekannt, aufgeschrieben und nachlesbar.<br />

Gute Beispiele weisen den Weg,<br />

Hemmnisse sind ausgemacht und können<br />

beseitigt werden. Im Zukunftsforum<br />

wollen wir uns darüber austauschen, wo<br />

wir bereits erfolgreich sind und wie wir<br />

die elektronisch vernetzte Verwaltung<br />

voranbringen können.<br />

Raum B 09 | Ebene B<br />

Hintergrund dieses Zukunftsforums ist<br />

ein Gutachten, das im Auftrag des Nationalen<br />

Normenkontrollrates vom Kompetenzzentrum<br />

öffentliche IT (Fraunhofer<br />

FOKUS) erstellt wurde und folgenden<br />

Fragen nachging:<br />

Wie sieht die E-Government-Praxis in<br />

Deutschland aus?<br />

Was sind die wesentlichen Herausforderungen<br />

für Nutzer und Anbieter von<br />

E-Government-Lösungen?<br />

Wie müssten E-Government-Angebote<br />

ausgestaltet sein, um tatsächlich zu<br />

entlasten?<br />

Wie lassen sich die Kosten für Entwicklung<br />

und Betrieb von E-Government<br />

senken?<br />

"Wirksames E-Government gibt es in<br />

Deutschland de facto nicht. Wir haben<br />

in Deutschland eine heterogene und<br />

zerklüftete IT- und E-Government-Landschaft<br />

mit vielen Insellösungen und<br />

einsamen Leuchttürmen", erklärte Dr.<br />

Johannes Ludewig. So zeigt das Gutachten,<br />

dass von den untersuchten Kommunen<br />

die Hälfte nicht mehr als zwei<br />

Online-Dienste zur Verfügung stellt<br />

und nur wenige mehr als zehn. Demgegenüber<br />

steht eine rückläufige Akzeptanz<br />

bei den Nutzern. Daraus entsteht<br />

ein „Teufelskreis": Wenig Nachfrage, bei<br />

gleichzeitig hohen Kosten demotiviert<br />

die Verwaltung, weitere Angebote zu<br />

entwickeln.<br />

Ziel des Forums ist es, konkrete Ansätze<br />

herauszuarbeiten, wie Optimierungen<br />

nachhaltig erreicht werden können und<br />

wie Deutschland vom „Abstieg zum<br />

Aufstieg“ im internationalen Vergleich<br />

gelangen kann. Dies betrifft Organisationsmodelle<br />

für eine verbesserte Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund, Ländern und<br />

Kommunen, Anreiz- und Geschäftsmodelle<br />

für die Entwicklung und den Betrieb<br />

von E-Government-Angeboten sowie<br />

wirksame Controlling-Instrumente und<br />

Kosten-Nutzen-Analysen. Alles mit dem<br />

Ziel: „So lohnt sich E-Government!“<br />

260


Programm im Detail<br />

Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum lV<br />

Arbeitswelt 4.0: Die Zukunft<br />

beginnt jetzt!<br />

Handlungsfeld 1<br />

Zukunftsforum V<br />

Open Government, Datensouveränität<br />

und Datenschutz:<br />

neues Denken für<br />

neue Aufgaben?<br />

Handlungsfeld 2<br />

Zukunftsforum Vl<br />

Neue Wege zu einem nutzerfreundlichen<br />

Dachportal<br />

Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Die Themen der Digitalisierung im Kontext<br />

von Industrie 4.0, Digitaler Agenda<br />

usw. haben unterschiedlichste Auswirkungen<br />

auf die zukünftigen Vorgehensweisen,<br />

Prozesse und Arbeitsinhalte. Im<br />

Allgemeinen wird dies unter dem Namen<br />

Arbeitswelt 4.0 aufgegriffen und erörtert.<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer stellt<br />

auf neutraler Ebene im Rahmen eines<br />

Aufschlages (Impulsvortrag) aktuelle<br />

Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen<br />

der Arbeitswelt anhand verschiedener<br />

Studien vor. Wie wirken sich<br />

aber diese Veränderungen der Arbeitswelt,<br />

aber auch aus Digitaler Agenda und<br />

Industrie 4.0 auf die Arbeit in der Verwaltung<br />

aus? Wie verändert sich die Verwaltungsarbeit,<br />

wie kann die Veränderung<br />

begleitet werden, lassen sich Modelle<br />

aus Arbeitswelt 4.0 übertragen? Diese<br />

Fragen werden in einer Podiumsdiskussion<br />

erörtert.<br />

Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Die Öffnung von Staat und Verwaltung<br />

gegenüber der Bevölkerung und der<br />

Wirtschaft kann zu mehr Transparenz,<br />

mehr Partizipation, intensiverem Austausch,<br />

besserer Zusammenarbeit und<br />

schließlich auch zur Steigerung der Verwaltungseffizienz<br />

führen. In Deutschland<br />

scheinen die Bemühungen zur<br />

Datenöffnung jedoch schwer zu fallen.<br />

Aber worin liegen die Ursachen der<br />

mangelnden Umsetzung von Open Government<br />

Projekten? Und was können<br />

wir von „transparenten Städten“, wie z.B.<br />

Helsinki, lernen?<br />

Parallel dazu rücken die Diskussionen<br />

um Datenschutz und Datensouveränität<br />

immer mehr in den Fokus. In Deutschland<br />

werden täglich nicht nur zahlreiche<br />

Unternehmen oder Organisationen<br />

sondern auch Privatpersonen Opfer von<br />

Cyberkriminalität. Doch sichere IT-Infrastrukturen<br />

sind nicht nur die Grundlage<br />

für Vertrauen und Akzeptanz der Nutzer<br />

sondern auch die Basis für Deutschlands<br />

Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit in<br />

einer zunehmend digitalisierten Welt.<br />

Sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch<br />

Unternehmen wollen ihre Daten gegen<br />

Missbrauch schützen und die Entscheidung<br />

über die Verwendung ihrer Daten<br />

selbst treffen. Aber wie können Gefahren<br />

erkannt werden und wie kann man<br />

sich davor schützen? Wie kann die Aufklärung<br />

für Unternehmen, Institutionen<br />

und private Nutzer verbessert werden?<br />

Wie können Datenschutz und Datensouveränität<br />

als eine wichtige Grundlage<br />

unserer Demokratie nachhaltig und<br />

effektiv gestärkt werden? Oder müssen<br />

wir unser Verständnis zum Umgang<br />

mit Daten und Datenschutz völlig neu<br />

denken und an die neuen Möglichkeiten<br />

anpassen?<br />

Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Bund, Länder und Kommunen brauchen<br />

eine leistungsfähige und sichere Kommunikationsinfrastruktur.<br />

Diese muss<br />

alle Beteiligten vernetzen, damit Unternehmen<br />

und Bürger einfach, schnell und<br />

effektiv mit der Verwaltung kommunizieren<br />

und interagieren können – wie<br />

auch die Behörden selber untereinander.<br />

Dazu müssen sich die Beteiligten<br />

auf die notwendigen Infrastrukturen<br />

verständigen. Ein einheitlicher Zugang,<br />

der Einheitliche Ansprechpartner, Servicekonten<br />

(eID) und nutzerfreundliche,<br />

an Lebenslagen orientierte Dienste gehören<br />

dazu. Vor allem ein interoperables<br />

Servicekonto kann den Zugriff auf<br />

digitale Services aller föderalen Ebenen<br />

unabhängig vom Herkunftsbundesland<br />

realisieren und bestehende Nutzungshemmnisse<br />

überwinden. Das sollte in<br />

Deutschland möglich sein – zum Wohle<br />

aller!<br />

261


Programm im Detail<br />

Handlungsfeld 3<br />

Zukunftsforum VlI<br />

Effizienz und Transparenz von<br />

öffentlichen Großprojekten.<br />

Wie bekommen wir Kostenund<br />

Terminüberschreitungen<br />

in den Griff?<br />

Raum C 01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Um die Zukunft Deutschlands zu gestalten,<br />

müssen politische Ziele durch<br />

Projekte umgesetzt werden. Auch für<br />

den Ausbau der Infrastruktur oder der<br />

Verteidigungsfähigkeit ist die Fähigkeit,<br />

eigene Projekte zu steuern, eine strategische<br />

Kompetenz der öffentlichen Hand.<br />

Eine Studie der Hertie School of Governance<br />

hat für 170 öffentliche Großprojekte<br />

aus unterschiedlichen Bereichen<br />

eine durchschnittliche Kostensteigerung<br />

von 63% errechnet. Die Kosten des Flughafens<br />

BER stiegen um 125%, die Bauzeit<br />

wurde um über 200% überschritten.<br />

Der damalige Bundesminister für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung Peter<br />

Ramsauer hat 2013 die „Reformkommission<br />

Großprojekte“ ins Leben gerufen.<br />

Sie sollte Probleme ermitteln, Ursachen<br />

aufzeigen und Handlungsempfehlungen<br />

erarbeiten. Die Empfehlungen ihres<br />

Berichts wurden Ende 2015 als „Aktionsplan<br />

Großprojekte“ vom Bundeskabinett<br />

verabschiedet. Verteidigungsministerin<br />

Ursula von der Leyen gab 2014 eine Bestandsaufnahme<br />

und Risikoanalyse<br />

zentraler Rüstungsprojekte in Auftrag<br />

und setzte 2015 das Programm „Agenda<br />

Rüstung“ auf, in deren Rahmen auch das<br />

Portfolio- und Projektmanagement gestärkt<br />

werden soll.<br />

Was sind die Erkenntnisse aus den<br />

durch die Bundesregierung in Auftrag<br />

gegebenen Analysen? Welches sind die<br />

Konsequenzen, die daraus abzuleiten<br />

sind? Welchen Plan verfolgt die Bundesregierung,<br />

um Kosten- und Terminüberschreitungen<br />

in den Griff zu bekommen<br />

und Performance und Transparenz von<br />

öffentlichen Großprojekten sicherzustellen?<br />

Welche Erkenntnisse aus Wissenschaft<br />

und internationaler Praxis<br />

können dazu beitragen?<br />

Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum VIII<br />

Verantwortung übertragen,<br />

Kompetenzen fördern, Leistung<br />

steigern: Innovative Personalentwicklungs-<br />

und Organisationsmodelle<br />

für die Verwaltung<br />

Raum B 09 | Ebene B<br />

Die moderne Arbeitswelt unterliegt einem<br />

stetigen Wandel – dies macht auch<br />

vor der Verwaltung nicht Halt. Aufgabenbereiche<br />

sind fach- und themenübergreifend,<br />

Arbeitsprozesse werden komplexer,<br />

Zuständigkeiten werden gebündelt, wohingegen<br />

Einsparungen beim Personal<br />

vorgenommen werden. Bei der Bewältigung<br />

der Anforderungen, die dieser<br />

Wandel mit sich bringt, ist jeder Mitarbeiter<br />

gefragt. Dies bedeutet zum einen,<br />

dass eine klare Aufgabenstrukturierung<br />

sowie klare Zuweisungen von Tätigkeitsbereichen<br />

stattfinden müssen, um<br />

eine konkrete Verteilung der Aufgaben<br />

zu ermöglichen. Wie kann der Prozess<br />

der modernen Arbeitsteilung optimiert<br />

werden? Welche Faktoren müssen bei<br />

der Übertragung von Verantwortung<br />

beachtet werden? Wie können Verwaltungen<br />

strukturiert werden, um aus den<br />

Mitarbeitern die optimale Leistung herauszuholen?<br />

Wie kann jeder einzelne<br />

Mitarbeiter individuell gefördert werden,<br />

um ein Zugewinn für die Organisation zu<br />

schaffen? Zunächst wird Herma Kuperus<br />

als Vertreterin aus dem Innenministerium<br />

der Niederlande ihre Studienergebnisse<br />

zum Thema „Top 50 Mangers in<br />

Europe“ vorstellen. Im Anschluss werden<br />

die Teilnehmer der Diskussionsrunde beraten,<br />

wie die Personalpolitik in einer<br />

modernen Verwaltung gestaltet werden<br />

kann, um den modernen Anforderungen<br />

der Arbeitswelt gerecht zu werden.<br />

Zukunftsforum IX<br />

Digitale Agenda:<br />

Fortschritt oder Stillstand?<br />

Raum B 07-08 | Ebene B<br />

Handlungsfeld 1<br />

Am 20. August 2014 verabschiedete das<br />

Bundeskabinett mit der Digitalen Agenda<br />

erstmals ein alle Aspekte umfassendes<br />

Programm zur gezielten Weiterentwicklung<br />

der Digitalisierung. Damit setzte sie<br />

eine der zentralen Aufgaben der Koalitionsvertrags<br />

aus dem Koalitionsvertrag<br />

der 18. Legislaturperiode um. Angesichts<br />

des nahezu zweijährigen Bestehens der<br />

Digitalen Agenda und dem verbleibenden<br />

Jahr bis zur nächsten Bundestagswahl<br />

ist die richtige Zeit, Zwischenbilanz<br />

zu ziehen. Welche Maßnahmen wurden<br />

umgesetzt, welche sind noch offen? Was<br />

kann die jetzige Regierung in der verbleibenden<br />

Zeit noch erreichen? Haben sich<br />

die Steuerungsstrukturen der Digitalen<br />

Agenda bewährt? Wie wirken sich die<br />

Digital Single Market Strategie der Europäischen<br />

Union und die zunehmend<br />

aufkommenden Digitalen Agenden von<br />

Ländern und Kommunen auf die Bundespolitik<br />

aus? Dies und mehr soll auf dem<br />

Zukunftsforum diskutiert werden.<br />

262


Programm im Detail<br />

Handlungsfeld 2<br />

Zukunftsforum X<br />

IT-Konsolidierung und IT-Strategie:<br />

Wohin geht die Reise bei<br />

Bund, Ländern und Kommunen?<br />

Sonderformat aus aktuellem Anlass<br />

Zukunftsforum XI<br />

Flüchtlingsmanagement: In<br />

Unsicherheit effektiv agieren –<br />

Big Data und Personalmanagement<br />

in agilen Strukturen.<br />

Handlungsfeld 4<br />

Zukunftsforum XII<br />

Führung und Mitarbeitermobilisierung:<br />

Konzepte und Instrumente<br />

zur Optimierung der Führungs-<br />

und Verwaltungskultur<br />

Raum B 05-06 | Ebene B<br />

Konsolidierung ist ein Begriff aus der Finanzwelt,<br />

der seit geraumer Zeit auch Einzug in die<br />

Welt der Informationstechnologie gehalten<br />

hat. Hier steht er für die Vereinheitlichung<br />

und die Zusammenführung von Systemen,<br />

Datenbeständen und Anwendungen mit dem<br />

Ziel, die IT-Infrastruktur zu vereinfachen und<br />

skalierbarer zu machen. Die Konsolidierung<br />

kennt unterschiedliche Erscheinungsformen<br />

und kann sich nach einem Modell des Marktforschers<br />

IDC auf unterschiedliche Ebenen beziehen,<br />

die in unmittelbaren Zusammenhang<br />

mit der Kapitalrendite (ROI) stehen. Allgemein<br />

führt die Konsolidierung der Ressourcen zur<br />

Verbesserung des Return on Investment (ROI).<br />

Mit steigendem ROI-Potential unterscheidet<br />

das Marktforschungsunternehmen vier<br />

Konsolidierungsstufen:<br />

› die logische Konsolidierung,<br />

› die physikalische Konsolidierung,<br />

› die Konsolidierung der Arbeitslasten,<br />

› die Konsolidierung der Anwendungen.<br />

Das Zukunftsforum X „IT-Konsolidierung und<br />

IT-Strategie: Wohin geht die Reise bei Bund,<br />

Ländern und Kommunen?“ geht der Frage<br />

nach, wie und warum die öffentlichen Gebietskörperschaften<br />

in Deutschland diesen Trend<br />

aus der Privatwirtschaft aufgreifen und umsetzen.<br />

So will der Bund beispielsweise "seine<br />

Kräfte in der IT bündeln und dazu den IT-Betrieb<br />

der unmittelbaren Bundesverwaltung<br />

bis 2022 stufenweise in ein bis zwei IT-Dienstleistern<br />

an wenigen Standorten konzentrieren<br />

(Betriebskonsolidierung), die Entwicklung von<br />

häufig im Bund benötigten IT-Anwendungen<br />

und -Diensten zusammenfassen und eine<br />

Bundescloud aufbauen (Anwendungskonsolidierung)<br />

und die IT-Beschaffung in wenigen<br />

Stellen der Bundesverwaltung zusammenführen<br />

(Beschaffungsbündelung).“<br />

Neben den Blick in (unterschiedliche?) Strategien<br />

und Umsetzungswege der öffentlichen<br />

IT-Konsolidierung soll dabei auch die Frage<br />

erörtert werden, ob und welche Konsolidierungsmodelle<br />

eine engere und verbesserte<br />

Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern<br />

und Kommunen ermöglichen würden. Nicht<br />

zuletzt sollen auch Sicherheits- und Kostengesichtspunkte<br />

hinterfragt werden.<br />

Raum B 09 | Ebene B<br />

Gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren<br />

wir das Thema agile Strukturen<br />

unter verschiedenen Gesichtspunkten.<br />

Wie kann eine innovative und kreative<br />

Nutzung von Datenbeständen dabei<br />

helfen, schnell und effektiv zu reagieren?<br />

Welche Rolle spielen die Menschen dabei<br />

– sowohl auf Ebene der Führungskräfte,<br />

als auch auf der der Mitarbeitenden?<br />

Wo liegen aber auch die Grenzen der<br />

Agilität und wann braucht es verlässliche<br />

Back-Up-Strukturen, um Krisen zu<br />

managen? Die Impulse zur Diskussion<br />

erfolgen durch kommunale Praktiker<br />

und die KGSt.<br />

Raum C 01 | Ebene C | Kuppelsaal<br />

Engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, ihr Wissen und<br />

Engagement, ihre Kompetenz und Kreativität,<br />

sind von zentraler Bedeutung für<br />

die Leistungsfähigkeit des öffentlichen<br />

Dienstes. Es gilt dieses Potenzial optimal<br />

zu nutzen und zu entwickeln. Mitarbeiterengagement<br />

als Messgröße für Zufriedenheit,<br />

Leistungsfähigkeit, Loyalität<br />

und Identifikation mit der Organisation<br />

ist heut so wichtig wie nie und ist in den<br />

letzten Jahren zunehmend in den Fokus<br />

einer modernen Personalpolitik gerückt.<br />

Gerade die regemäßige Messung im<br />

Rahmen von Mitarbeiterbefragungen<br />

ermöglicht es Führungskräften, gemeinsam<br />

mit den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern gemeinsam Maßnahmen<br />

ableiten, die die Zusammenarbeit verbessern<br />

und die Leistungsfähigkeit steigern.<br />

Welche Faktoren (Arbeitsplatzbedingungen,<br />

Führungskultur und -verhalten<br />

etc.) sind für ein hohes Mitarbeiterengagement<br />

entscheidend? Wie gelingt<br />

es, Engagement, Motivation, Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit der Belegschaft<br />

zu erhalten und zu fördern? Welche Herausforderungen<br />

stellen sich angesichts<br />

zunehmender Alterung aber auch Diversität<br />

und demographischer Veränderungen<br />

innerhalb der Beschäftigtenstruktur<br />

des öffentlichen Dienstes? Wie sollen<br />

Führungskräfte mit dem Spannungsfeld<br />

von zunehmend hoher Erwartungshaltung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und gleichzeitig steigendem Druck<br />

auf Arbeitsverdichtung und Produktivitätssteigerungen<br />

umgehen?<br />

263


Programm im Detail<br />

Zukunftswerkstatt A<br />

Social-Media-Monitoring<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

Zukunftswerkstatt B<br />

Smarte Telefone, smarte<br />

Autos, smarte Verwaltung<br />

– Wunsch trifft Wirklichkeit<br />

Zukunftswerkstatt C<br />

Ein Blick über den Tellerrand:<br />

Technologietrends, Konsolidierung<br />

und agile Organisation<br />

– Modelle für eine effiziente<br />

Gestaltung der öffentlichen IT<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

„Durch Social-Media-Monitoring lassen<br />

sich Präferenzartikulationen der Bevölkerung<br />

erfassen und typische Verhaltensmuster<br />

erkennen, um daraus Potenziale<br />

für die Gemeinwohlentwicklung abzuleiten.<br />

Technologien der Sentimentanalyse<br />

und Algorithmen zur Auswertung<br />

der Interaktion in sozialen Netzwerken<br />

sind bereits weit entwickelt und vielfach<br />

im praktischen Einsatz. Sie machen sich<br />

das Kommunikationsbedürfnis, aber<br />

auch den Hang zur Selbstdarstellung<br />

des Homo digitalis zunutze. Private<br />

Unternehmen verfolgen den Weg des<br />

Social-Media-Monitorings bereits seit<br />

geraumer Zeit, öffentliche Stelle folgen<br />

mit Verzögerung, aber immer nachhaltiger.<br />

Die öffentliche Verwaltung nutzt<br />

seine Möglichkeiten insbesondere zur<br />

Trend- und Meinungsforschung, zur politischen<br />

Strategieoptimierung und als<br />

Stethoskop politischer Krisenintervention.<br />

Auch Sicherheitsbehörden interessieren<br />

sich für die digitalen Datenhalden.<br />

Zu den Schattenseiten des Monitorings<br />

gehört das Risiko einer digitalen Blockwart-Mentalität,<br />

die demokratische<br />

Selbstentfaltung und Innovationsfähigkeit<br />

der Gesellschaft durch vollständige<br />

Erfassung in Gefahr bringt.“ (Auszug<br />

aus dem Forschungsprogramm des Programmbereichs<br />

„Transformation des<br />

Staates in Zeiten Digitalisierung“ am FÖV<br />

Speyer, Leitung: Prof. Dr. Mario Martini).<br />

In der Zukunftswerkstatt diskutieren<br />

die Referentinnen und Referenten die<br />

Chancen und Grenzen des Einsatzes<br />

von Social-Media-Monitoring durch die<br />

öffentliche Verwaltung.<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Wir befinden uns mitten in der digitalen<br />

Revolution. Diese wird die Art und<br />

Weise wie wir arbeiten und wie wir<br />

leben grundlegend verändern. Schon<br />

heute können sich viele Menschen eine<br />

Welt ohne Internet und Smartphone<br />

nicht mehr vorstellen. Ganze Industriezweige<br />

werden auf den Kopf gestellt. In<br />

der Autoindustrie arbeiten Hersteller an<br />

Car-Connectivity-Services, selbstfahrenden<br />

Fahrzeugen, Car-Sharing-Angeboten,<br />

etc.<br />

Auch die Verwaltung muss sich auf die<br />

veränderten Anforderungen von Bürgern<br />

und Mitarbeitern im Zeitalter der<br />

Digitalisierung einstellen. Der Digitalisierungsprozess<br />

birgt viele Potentiale<br />

für die Behörden, die es zu nutzen gilt.<br />

Wir möchten mit den Teilnehmern gemeinsam<br />

ein mögliches Bild der Verwaltung<br />

im Jahr 2025 zeichnen. Dazu<br />

sollen nach einem Impulsvortrag in<br />

Kleingruppen Chancen und Risiken sowie<br />

die Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert<br />

werden. Die Ergebnisse werden<br />

im Plenum vorgestellt.<br />

Während dieser interaktiven Veranstaltung<br />

begleiten Sie Monik Mellenthin,<br />

Dr. Lydia Tsintsifa (Prozessmanagement<br />

/ E-Akte im Bundesministerium des Innern),<br />

Fabian Starosta, Sabrina Agethen,<br />

Jan Weinhold, Ute Paukstadt und Yvonne<br />

Beckhoff (Verwaltungsmodernisierung<br />

/ Organisationsberatung im Bundesverwaltungsamt)<br />

durch eine Reise in die<br />

Zukunft der Verwaltung.<br />

Die aufbereiteten Ergebnisse werden<br />

den Teilnehmern zur Verfügung gestellt<br />

und in die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte<br />

zur Digitalisierung im Bereich<br />

elektronische Vorgangsbearbeitung und<br />

Prozessmanagement einfließen.<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

„Technologie“, „agile Organisation“ und<br />

„IT-Konsolidierung“ sind Schlagworte zur<br />

Modernität von Organisationen. Sie werden<br />

getrieben durch den Wunsch nach<br />

mehr Beherrschbarkeit oder Flexibilität,<br />

Verbesserung der Datensicherheit, fortschreitendem<br />

technologischen Wandel<br />

und dem Bedarf nach Kostenreduktion.<br />

Bei der Zusammenführung, Aufteilung<br />

und Umstrukturierung korrespondierender<br />

Organisationen ergeben sich<br />

aus dem Zusammenspiel verschiedener<br />

organisatorischer und prozessualer Faktoren<br />

komplexe Rahmenbedingungen,<br />

die in der Privatwirtschaft ebenso wichtig<br />

sind wie im Bereich des öffentlichen<br />

Dienstes.<br />

Ziel der Zukunftswerkstatt ist es, eine<br />

Plattform zum konstruktiven Austausch<br />

von Experten mit einschlägiger<br />

Erfahrung und unterschiedlichsten<br />

Perspektiven zu schaffen. Dabei wird<br />

insbesondere ein Austausch zwischen<br />

Privatwirtschaft und Verwaltung angestrebt.<br />

Die Veranstaltung soll genutzt<br />

werden, um das Potential von Synergien<br />

im Kontext von digitalen Entwicklungen<br />

und Automatisierungen sowie der bestehenden<br />

Problemfelder, auch im Bereich<br />

der Fachverfahren, anzureißen. Zentral<br />

ist dabei die Diskussion um innovative<br />

aber gangbare Umsetzungsstrategien,<br />

die aus der Privatwirtschaft auf die Verwaltung<br />

übertragen werden können.<br />

Durch den interaktiven und freien Austausch<br />

von Erfahrungen aus Verwaltung<br />

und Wirtschaft sollen die Potentiale zur<br />

Steigerung von Nutzerfreundlichkeit und<br />

Sicherheit bei gleichzeitiger Reduktion<br />

von kosten und Komplexität aufgezeigt<br />

werden. Schließlich erscheint es als unabwendbare<br />

Realität, dass die Komplexität<br />

durch Anwendungen weiter steigen<br />

wird.<br />

264


Programm im Detail<br />

Zukunftswerkstatt D<br />

Der internationale Dialog –<br />

Hemmnisse und Erfolgsfaktoren<br />

bei der Umsetzung großer<br />

Modernisierungsprozesse am<br />

Beispiel der elektronischen<br />

Gesundheitsakte (Vergleich<br />

Österreich – Deutschland)<br />

Raum A 03-04 | Ebene A<br />

Mit der schrittweisen Einführung der<br />

elektronischen Gesundheitsakte in Österreich<br />

haben Patienten erstmalig die<br />

Möglichkeit, selbstbestimmt über ihre<br />

medizinischen Daten zu verfügen – diese<br />

zeit- und ortsunabhängig einzusehen,<br />

auszudrucken, abzuspeichern. In dieser<br />

Zukunftswerkstatt analysieren Experten<br />

der E-Health Szene aus Deutschland<br />

und Österreich die Umsetzung des Modernisierungsprojektes<br />

vom Start des<br />

Vorhabens bis hin zur Umsetzung. Im<br />

Mittelpunkt stehen strukturelle und<br />

prozessuale Fragen sowie Möglichkeiten<br />

der Finanzierung von Innovationen<br />

an der Nahtstelle zwischen privatem und<br />

öffentlichem Sektor.<br />

Weitere Themen sind:<br />

> der Zugang für Startups zu Großprojekten<br />

unter der Berücksichtigung von<br />

Timing-Anforderungen für die Sicherstellung<br />

ihrer Wachstumsfinanzierung,<br />

> die Öffentlichkeitsarbeit von Großprojekten<br />

und die Klärung ethischer Fragen<br />

sowie<br />

> vergleichende Betrachtungen zur Vorgehensweise<br />

in Deutschland und Österreich<br />

und anderen internationalen<br />

Initiativen zur Einführung von elektronischen<br />

Gesundheitsakten<br />

Unter Anleitung eines erfahrenen Praktikers<br />

reflektieren die Diskutanten das Projekt<br />

in Österreich, um den Teilnehmern<br />

der Werkstatt praktische Hilfestellungen<br />

für ihre tägliche Arbeit zu vermitteln.<br />

Werkstatt<br />

Game of Threats TM –<br />

der interaktive Workshop<br />

zur Simulation eines<br />

Cyber-Angriffs<br />

Raum A 06 | Ebene A<br />

Game of ThreatsTM ist ein digitaler<br />

Workshop von PwC um die Komplexität<br />

und Herausforderungen eines tatsächlichen<br />

Cyber-Angriffs zu simulieren. Die<br />

Spielumgebung ermöglicht eine realitätsnahe<br />

Erfahrung. Die Spieler müssen<br />

schnelle Entscheidungen auf Basis von<br />

wenigen Informationen treffen.<br />

In unserem interaktiven Workshop<br />

werden die Teilnehmer in Angreifer<br />

und Verteidiger unterteilt. Beide Seiten<br />

müssen im Verlauf der Simulation unter<br />

Zeitdruck die richtigen Entscheidungen<br />

treffen um erfolgreich zu sein. Hierbei<br />

werden richtige Entscheidungen belohnt<br />

und falsche Entscheidungen bestraft, so<br />

dass die Spieler in der Lage sind, die Konsequenzen<br />

ihrer Entscheidung in Echtzeit<br />

zu erleben.<br />

Die Teilnehmer werden im Laufe des<br />

Workshops spielerisch für potentielle<br />

Angriffsszenarien sensibilisiert und gewinnen<br />

hilfreiches Wissen, wie mit den<br />

heutigen Gefährdungslagen umzugehen<br />

ist. Cyber-Security-Experten von PwC begleiten<br />

die Teams während des Spiels,<br />

fördern den Dialog zur Entscheidungsfindung<br />

und geben direktes Feedback<br />

zu jeder getroffenen Entscheidung. Im<br />

Anschluss wird eine detaillierte Auswertung<br />

der verfolgten Strategien erstellt.<br />

Nach dem Workshop verfügen die Teilnehmer<br />

über ein deutlich verbessertes<br />

Verständnis für die aktuellen Bedrohungen<br />

und wie ihr Unternehmen in Zukunft<br />

besser abgesichert werden kann.<br />

265


Programm im Detail<br />

Kongresstag 1<br />

21. Juni <strong>2016</strong><br />

10:40<br />

11:55<br />

Y<br />

Arena der Lösungen 1.1 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „IT-Konsolidierung“<br />

Y Y Y<br />

1. 2. 3. 4.<br />

20 Min.<br />

Der Arbeitsplatz der Zukunft<br />

20 Min.<br />

Konsolidierung von<br />

Sach- und Geodaten mit<br />

dem mapChart Manager,<br />

dem innovativen und<br />

praktischen Geoinformationssystem<br />

20 Min.<br />

Agiles Service Management<br />

in der öffentlichen Verwaltung<br />

20 Min.<br />

IT as a Service – Konsolidierte<br />

IT-Service Bereitstellung<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

› Transformation in eine<br />

Enterprise Private Cloud<br />

Umgebung.<br />

› Wie verändert die Digitalisierung<br />

die Art und Weise<br />

des Arbeiten in IT Umgebungen?<br />

› TCO Optimierung durch<br />

konsequente Automatisierung<br />

und Standardisierung.<br />

Referent<br />

Armin Linder,<br />

Sales Manager Enterprise<br />

Cloud, CANCOM GmbH<br />

› Geoinformationssystem,<br />

Geodaten, Standortanalysen,<br />

raumbezogene Daten<br />

› Soziodemografische Daten,<br />

Sozialraumanalysen, Stadtentwicklung<br />

Referenten<br />

Oliver Jörns,<br />

Senior Consultant Key<br />

Account Management,<br />

microm Mikromarketing-<br />

Systeme & Consult GmbH<br />

Beate Senftleben,<br />

Senior Consultant Key<br />

Account Management,<br />

microm Mikromarketing-<br />

Systeme & Consult GmbH<br />

› Automatisierte Service<br />

Prozesse<br />

› Service Catalog und Self<br />

Service Portal, Universales<br />

Gerätemanagement<br />

› Proaktives Lizenzmanagement<br />

Referent<br />

Dominik-Erik Otto,<br />

Presales Consultant,<br />

Matrix42 AG<br />

› Automatisierte Bereitstellung<br />

von IT-Services<br />

› Zentralisierte Beauftragung<br />

über ein Self-Service<br />

Portal<br />

› Everything as a Service<br />

Referent<br />

Hauke Melius,<br />

Cloud Presales Consultant,<br />

Hewlett Packard Enterprise<br />

Platz für Notizen<br />

266


Programm im Detail<br />

Kongresstag 1<br />

21. Juni <strong>2016</strong><br />

13:55<br />

15:30<br />

Y<br />

Arena der Lösungen 1.2 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „IT-Konsolidierung“<br />

Y Y Y<br />

1. 2. 3. 4.<br />

20 Min.<br />

Die Genossenschaft als<br />

Erfolgsmodell für<br />

Kooperation<br />

20 Min.<br />

Behördenübergreifendes<br />

eGovernment: Ein Vorschlag<br />

zur Überwindung der Herausforderungen<br />

aus einer innovativen<br />

IT-Perspektive<br />

20 Min.<br />

Modernes Rechenzentrum<br />

in Zeiten der Cloud<br />

20 Min.<br />

Digitaler Antrag<br />

veranstaltet durch:<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

ProVitako eG, die Marketingund<br />

Dienstleistungsgesellschaft<br />

der Vitako-Mitglieder,<br />

ist eine Genossenschaft, zu<br />

der sich 2007 verschiedene<br />

kommunale IT-Dienstleister<br />

zusammengeschlossen haben,<br />

um u.a. ihre Einkaufsaktivitäten<br />

zu bündeln. Sie hat<br />

heute rund 30 Mitglieder, die<br />

Rahmenverträge mit Lieferanten<br />

haben inzwischen ein<br />

Volumen von mehr als 100<br />

Millionen Euro. Im Jahr 2015<br />

ist ProVitako zu neuen Ufern<br />

aufgebrochen: ins Geschäftsfeld<br />

Leistungsaustausch, in<br />

dem die Mitglieder über die<br />

Genossenschaft spezifische<br />

Leistungen anbieten und<br />

einkaufen können.<br />

› Nutzung von funktionalen<br />

Ansätzen zur Reduktion<br />

fachlich-/logischer Abhängigkeiten<br />

› Nutzung von offenen Webtechnologien<br />

zur Reduktion<br />

technischer Abhängigkeiten<br />

› Nutzung von agilem Vorgehen,<br />

reduziert die vertraglichen<br />

Abhängigkeiten<br />

Referent<br />

Keno Kuhlmann,<br />

Projektleiter Öffentliche Auftraggeber,<br />

Atos IT Solutions<br />

and Services GmbH<br />

Cloud Provider werden<br />

immer mächtiger. Haben<br />

kleine Rechenzentren noch<br />

eine Überlebenschance? Im<br />

Praxisbeispiel zeigen wir die<br />

„Zutaten“ für ein modernes<br />

Rechenzentrum und den<br />

Weg in eine moderne IT.<br />

Referent<br />

Ralph Giebel,<br />

Head of Business Development<br />

and Public Affairs<br />

- Public Sector & Healthcare,<br />

EMC Deutschland GmbH<br />

Referent<br />

Jonas Kipp,<br />

Produktmanager, ITDZ Berlin<br />

Referenten<br />

Karl-Josef Konopka,<br />

Vorstand, ProVitako<br />

Dr. Marianne Wulff,<br />

Vorstand, ProVitako<br />

267


Programm im Detail<br />

Kongresstag 1<br />

21. Juni <strong>2016</strong><br />

15:45<br />

16:30<br />

Y<br />

Arena der Lösungen 2.1 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „IT-Sicherheit“<br />

Y<br />

1. 2.<br />

20 Min.<br />

Sicher in die Zukunft – Umstieg vom<br />

GSTOOL auf verinice.PRO<br />

20 Min.<br />

Herausforderungen und Bedrohungen<br />

so sichert Bitdefender IT-Strukturen<br />

veranstaltet durch:<br />

veranstaltet durch:<br />

Referent<br />

Alexander Kodermann,<br />

Lead Auditor und Abteilungsleiter,<br />

SerNet GmbH<br />

› Schutz for Zero-Day-Angriffen<br />

› IT Infrastruktur physisch, virtuell und in der Cloud<br />

› Schutz von Rechenzentren<br />

Referent<br />

Mirco Rohr,<br />

Sales Engineer, Bitdefender GmbH<br />

Platz für Notizen<br />

268


Programm im Detail<br />

Kongresstag 1<br />

21. Juni <strong>2016</strong><br />

16:45<br />

18:00 Y<br />

Arena der Lösungen 2.2 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „IT-Sicherheit“<br />

Y Y Y<br />

1. 2. 3. 4.<br />

20 Min.<br />

s/mail – Der Weg zur sicheren<br />

E-Mail-Kommunikation<br />

20 Min.<br />

Next Generation Remote<br />

Access – Hochsicherer Fernzugriff,<br />

auch von Zuhause<br />

20 Min.<br />

Bremst der Datenschutz die<br />

Digitalisierung – Behandlung<br />

personenbezogener Daten bei<br />

der elektronischen Kommunikation<br />

20 Min.<br />

Malware – kriminelle<br />

Geschäftsmodelle<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

› Mailverschlüsselung – auch<br />

für Verschlusssachen (VS-nfD)<br />

› Sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />

unter Verwendung<br />

etablierter Standards (s/<br />

mime), Outlook/IBM-Notes<br />

› Einfache Integration und<br />

größtmögliche Kompatibilität<br />

› Sicherheitsanforderungen<br />

gemäß BDSG und BSI<br />

Grundschutz<br />

› Kosten-/Nutzenanalyse<br />

› Erfolgreiche Umsetzung in<br />

der Praxis<br />

Referent<br />

› Anforderungen des Datenschutzes<br />

an die elektronische<br />

Kommunikation<br />

› Notwendige Maßnahmen<br />

zur Einhaltung des Datenschutzes<br />

› Realisierungsstand an Hand<br />

praktischer Beispiele<br />

› Kreative kriminelle<br />

Geschäftsmodelle auf Basis<br />

von Trojanern<br />

› Gefahren von IOT Anwendungen<br />

und SMART Devices<br />

in unserem Alltag<br />

Referent<br />

Referent<br />

Andreas Weise,<br />

Senior Product Manager,<br />

Bundesdruckerei GmbH<br />

Paul Marx,<br />

Geschäftsführer, ECOS<br />

Technology GmbH<br />

Referent<br />

Andreas Liefeith,<br />

Leiter Marketing- und<br />

Partnermanager, procilon<br />

IT-Logistics GmbH<br />

Rüdiger Trost,<br />

Senior Sales Engineer, F-Secure<br />

Platz für Notizen<br />

269


Programm im Detail<br />

08:45<br />

11:45<br />

Y<br />

20 Min.<br />

A365 Maverick – Ihre Wunsch<br />

eAkte als Produkt<br />

Arena der Lösungen 3 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „Verwaltungsdienste“<br />

Y Y Y Y<br />

1. 2. 3. 4.<br />

20 Min.<br />

Digitale Verwaltung mit dem<br />

eAkte-Basispaket<br />

20 Min.<br />

Geo Open Data – Geodaten<br />

einfach bereitstellen und<br />

europaweit nutzen<br />

20 Min.<br />

Digitaler Bürgerhaushalt –<br />

Der Thüringer Landeshaushalt<br />

interaktiv erklärt und<br />

gestaltbar<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

Enterprise Service Bus //<br />

MicroServices // Docker Container<br />

// Swagger Open API<br />

// NoCode BPMN Engine &<br />

Add-In Technology der Cloud<br />

Generation. eAaaS – eAkte<br />

as a Service.<br />

Referent<br />

E-Government-Gesetz,<br />

Konzept E-Verwaltung,<br />

E-Zusammenarbeit,<br />

E-Vorgangsbearbeitung,<br />

E-Fachverfahren, E-Archiv,<br />

Nutzungsszenarien, formelle<br />

und informelle Kommunikation<br />

› Geo Open Data – Geodateninfrastrukturen<br />

und<br />

Open Data Portale effizient<br />

verbinden<br />

› Europäisches Datenportal<br />

– Nutzen und Technologien<br />

von Open Data<br />

Vorstellung des Konzepts<br />

„Digitaler Bürgerhaushalt“<br />

und Demonstration einer<br />

mobilen Webanwendung,<br />

mit der sich Bürger interaktiv<br />

über den Landeshaushalt<br />

informieren und diesen<br />

virtuell gestalten können.<br />

Christian Rupert Maierhofer,<br />

Leiter Competence Center<br />

eGov Solutions, Bechtle GmbH<br />

& Co. KG<br />

Referent<br />

Dr. Alexander Fronk,<br />

Solution Sales, Materna<br />

GmbH<br />

Referent<br />

Marc Kleemann,<br />

Market Delivery Manager,<br />

con terra GmbH<br />

Referenten<br />

Nora Möller,<br />

Consultant, B-S-S Business<br />

Software Solutions GmbH<br />

Thomas Müller,<br />

Senior Sales Manager, B-S-S<br />

Business Software Solutions<br />

GmbH<br />

Y<br />

5. 6.<br />

Y<br />

20 Min.<br />

Mobile Endgeräte, mobile Applikationen und Daten absichern<br />

– Mobile Government und die Vorteile im Hinblick auf<br />

Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen<br />

veranstaltet durch:<br />

20 Min.<br />

Warum Serviceorientierung für die Verwaltung<br />

einen Ausweg darstellt.<br />

veranstaltet durch:<br />

Referent<br />

Stratos Komotoglou,<br />

Senior Manager, EMEA<br />

Product- & Field Marketing;<br />

MobileIron Inc.<br />

› Mobile Device Management<br />

› Mobile Application Management<br />

› Mobile Content Management<br />

Referenten<br />

Jan von Lübtow,<br />

Direktor Öffentliche Verwaltung,<br />

Leiter Kommunale<br />

Beziehungen, Bundesdruckerei<br />

GmbH<br />

Claus Wechselmann,<br />

Mitglied des Vorstands Partnerschaften<br />

Deutschland;<br />

BMI Abt. O<br />

Öffentliche Aufgaben sind gesetzliche<br />

Vorgaben, die in vielen Fällen wenig<br />

Spielraum für eine Ausgestaltung der<br />

Leistungserbringung lassen. Serviceorientierung<br />

wird oftmals mit dem<br />

einfachen Prozess verwechselt, bei dem<br />

Bedarfsträger und Bedarfsdecker ihre<br />

Anspruchsposition tauschen. Tatsächlich<br />

ist Serviceorientierung ein Verhaltensparadigma,<br />

das grundsätzlich Qualität und<br />

Preis optimiert.<br />

270


Programm im Detail<br />

Kongresstag 2<br />

22. Juni <strong>2016</strong><br />

7. Y 8. Y 9.<br />

20 Min.<br />

Kommune as a Service (KaaS) – Der<br />

"App-Store" für Kommunen sowie seine<br />

Anwendungen FAZIT und ASYLCUBE<br />

20 Min.<br />

One-Stop-Government mit<br />

AntOn-AntragOnline<br />

20 Min.<br />

E-Rechnung<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

KaaS – „App-Store für Kommunen“: Die<br />

Stadt Kaiserslautern hat mit UplinkIT<br />

GmbH die innovative Infrastruktur<br />

entwickelt, in der Cloud-Lösungen aus<br />

dem Bereich Haushalt und Asyl Verwaltungsprozesse<br />

FAZIT<br />

optimieren.<br />

Referent<br />

Kai S. Utzinger,<br />

Head of Sales, Marketing &<br />

PR, UplinkIT GmbH<br />

ASYLCUBE<br />

Wie werden Online-Services für die Nutzer<br />

und die Verwaltung einfach umgesetzt?<br />

Wie werden aus digitalen Anträgen<br />

One-Stop-Portale?<br />

Referentin<br />

Anne Rudolph,<br />

Marketing Manager, ]init[ AG<br />

Warum E-Rechnung? Mit der Umstellung<br />

auf die elektronische Rechnung<br />

können Sie über den gesamten Prozess<br />

Zeit und Kosten reduzieren sowie<br />

die Prozessqualität erhöhen: Neben<br />

Einsparungen bei Papier und Porto<br />

bietet die durchgängige elektronische<br />

Weiterverarbeitung der Daten<br />

immense Vorteile in Sachen Schnelligkeit<br />

und Sicherheit.<br />

Referent<br />

Tobias Adam,<br />

Segmentmanager Bundesbehörden,<br />

MACH AG<br />

Platz für Notizen<br />

KaaS<br />

KaaS<br />

ASYLCUBE<br />

FAZIT<br />

271


Programm im Detail<br />

Kongresstag 2<br />

22. Juni <strong>2016</strong><br />

15:45<br />

17:00<br />

Y<br />

Arena der Lösungen 4 (Raum A 01 | Ebene A):<br />

Schwerpunkt „Management und Struktur“<br />

Y Y Y<br />

1. 2. 3. 4.<br />

20 Min.<br />

Psychische Gefährdungsbeurteilung<br />

in der Praxis – Status<br />

Quo, Herausforderungen und<br />

Lösungen bei der Durchführung<br />

20 Min.<br />

Anteil von Frauen in Führungspositionen<br />

und Entgeltgleichheit<br />

– Wie kann die<br />

Lücke zwischen Wunsch und<br />

Wirklichkeit wirksam geschlossen<br />

werden?<br />

20 Min.<br />

Recruiting-Prozesse mit Interamt<br />

effizient managen.<br />

20 Min.<br />

Die Strategische Personalplanung<br />

– Basis jeder langfristigen<br />

Personalstrategie<br />

veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch: veranstaltet durch:<br />

ArbSchG §5 seit 2013: Die<br />

Pflicht für Unternehmen eine<br />

psychische Gefährdungsbeurteilung<br />

durchzuführen. Wie<br />

können Unternehmen am<br />

besten handeln? –> Lösungsansätze<br />

und Maßnahmen<br />

ableiten.<br />

Referent<br />

Roman Kutschera,<br />

Senior Sales Manager, brainLight<br />

GmbH<br />

Der Kienbaum „Female Desk"<br />

stellt Instrumente zur gleichberechtigten<br />

Teilhabe an<br />

Führungspositionen im Public<br />

Sector sowie Modelle zur<br />

Messung von Entgeltgleichheit<br />

vor.<br />

Referenten<br />

Nikolaj Bøggild,<br />

Director/ Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Kienbaum<br />

Management Consultants<br />

Anne von Fallois,<br />

Hauptstadt-Repräsentantin/<br />

Director Political Relations,<br />

Kienbaum Consultants International<br />

GmbH<br />

Interamt bietet Behörden<br />

ein IT-gestütztes Bewerbermanagement<br />

zur<br />

signifikanten Optimierung<br />

ihrer Recruiting-Prozesse.<br />

Anonymisierte Bewerbung<br />

und Zugang zu eignungsdiagnostischen<br />

Verfahren<br />

inklusive.<br />

Referent<br />

Peter-Detlef Haupt,<br />

Projektmanager Interamt,<br />

Deutsche Telekom AG<br />

Laut der internationalen BCG-Studie<br />

„Creating People Advantage“ ist<br />

die Strategische Personalplanung<br />

(SPP) eines der drei Top-HR-Themen<br />

im öffentlichen Sektor. SPP verlängert<br />

den Planungshorizont über die<br />

herkömmliche Haushaltsplanung<br />

hinaus und schafft Transparenz<br />

über künftige Personalrisiken. So<br />

können frühzeitig strategische<br />

Maßnahmen eingeleitet werden,<br />

bevor strukturelle Personalengpässe<br />

auftauchen. BCG setzt SPP seit<br />

Jahren in einer anwenderfreundlichen<br />

Lösung erfolgreich ein.<br />

Referent<br />

Tim Arnold,<br />

Principal, The Boston<br />

Consulting Group GmbH<br />

Platz für Notizen<br />

272


Service<br />

Y Service<br />

Offenes WLAN<br />

Im bcc Berlin Congress Center steht Ihnen kostenfrei während<br />

der Veranstaltung ein offenes WLAN-Netz zur Verfügung.<br />

Kennung: bcc<br />

Ansprechpartner vor Ort<br />

Annett Röder<br />

Division Creation &<br />

Content (Public)<br />

Division Manager<br />

Tel.: +49 (0)30/284 88 1-28<br />

annett.roeder@<br />

wegweiser.de<br />

Patricia D. Hanschur<br />

Division Operations &<br />

Production<br />

Project Manager<br />

Tel.: +49 (0)30/284 88 1-41<br />

patricia.hanschur@<br />

wegweiser.de<br />

Fotos und Präsentationen<br />

Die Präsentationen der einzelnen Veranstaltungen werden im<br />

Nachgang des Kongresses von unseren Partnern in der App<br />

hochgeladen und stehen Ihnen dort in der Dokumentenbibliothek<br />

zur Verfügung.<br />

Das Hochladen der Präsentationen ist freiwillig. Sollte eine Präsentation,<br />

für die Sie sich interessieren, nicht verfügbar sein,<br />

nutzen Sie die Möglichkeit sich mit dem Partner über die App<br />

in Kontakt zu setzen.<br />

Die Veranstaltungsfotos werden ebenfalls nach dem Kongress<br />

von uns auf unserer Webseite für Sie bereitgestellt. Sie erhalten<br />

dazu von uns eine E-Mail.<br />

Web: www.zukunftskongress.info<br />

App: http://app.zukunftskongress.info<br />

Die Kongress-App<br />

Die App kann auf jedem Endgerät (PC, Smartphone, Tablet)<br />

genutzt werden, indem Sie die URL über das gewünschte Gerät<br />

im Browser öffnen.<br />

Beim ersten Laden der App wird eine aktuelle Version auf Ihr<br />

Handy geladen und kann anschließend auch ohne Internet<br />

verwendet werden (bitte beachten Sie die Anweisungen Ihres<br />

Handys). Aktualisierungen der App, die Chatfunktion und Umfragen<br />

benötigen Internetzugang.<br />

URL: http://app.zukunftskongress.info<br />

Passwort: zk_<strong>2016</strong><br />

Netzwerk<br />

Als Netzwerk-Teilnehmer können<br />

Sie mit anderen Nutzern über<br />

die App chatten. Bitte füllen Sie hierfür<br />

im Profil Ihren Namen und die E-Mailadresse<br />

aus. Anschließend wird Ihr Profil<br />

im Reiter „Netzwerk“ angezeigt und Sie<br />

können von anderen Teilnehmern kontaktiert<br />

werden. Ihre E-Mail-Adresse wird nur<br />

für die Registrierung benötigt und ist für<br />

Zweite nicht einsehbar!<br />

Umfrage-/Feedback-Funktion<br />

Nach dem Kongress freuen wir<br />

uns über Feedback zu Ihren besuchten<br />

Programmpunkten.<br />

Dokumentenbibliothek<br />

Partner haben die Möglichkeit<br />

vor und nach der Veranstaltung<br />

Präsentationen und andere Dokumente<br />

zum Download bereitzustellen. Den<br />

Zugang zu ihrem Partner-Profil finden<br />

Partner in ihrer Checkliste.<br />

Teilnehmer finden die Dateien anschließend<br />

gesammelt in der Dokumentenbibliothek.<br />

→<br />

→<br />

273


ZUKUNFTSKONGRESS<br />

STAAT & VERWALTUNG<br />

20./21. Juni<br />

2017 • bcc,<br />

Berlin<br />

ave the D<br />

Diskussion mit<br />

Vertretern aus der<br />

Wirtschaft, Zivilgesellschaft<br />

und<br />

Wissenschaft (<strong>2016</strong>)<br />

Dr. Thomas de<br />

Maizière, MdB,<br />

Bundesminister des<br />

Innern<br />

© BMI / Bildschön<br />

Keynote (<strong>2016</strong>)<br />

Dr. Ursula von der Leyen, MdB,<br />

Bundesministerin der<br />

Verteidigung<br />

Treffen Sie das „Who is Who“ der Verwaltungsmodernisierung<br />

© Bundeswehr/Hannemann<br />

Keynote (<strong>2016</strong>)<br />

Dr. Norbert Walter-Borjans,<br />

Finanzminister des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

© Monika Nonnenmacher


Forum Digitale Gesellschaft des<br />

IT-Gipfels @ Zukunftskongress<br />

„Die Zukunft der Verwaltung in der<br />

digitalen Welt“ (2015)<br />

Unter Schirmherrschaft von<br />

In Partnerschaft mit<br />

ate<br />

„Eine qualitativ<br />

hochwertige Veranstaltung<br />

in einem überzeugenden<br />

Format.“<br />

Keynote (2015)<br />

Sigmar Gabriel, MdB,<br />

Bundesminister für<br />

Wirtschaft und Energie<br />

und des E-Government! • www.zukunftskongress.info


Verzeichnisse<br />

Y Autorenverzeichnis<br />

Bauer, Patrick, Principal, The Boston Consulting<br />

Group GmbH................................................................128<br />

Becking, Uwe G, Diplom-Betriebswirt (FH)<br />

Direktor Strategische Geschäftsentwicklung<br />

Soziale Sicherheit, IBM Deutschland GmbH...146<br />

Bendig, Oliver, Chief Technology Officer (CTO),<br />

Matrix42 AG..................................................................102<br />

Beuß, Hartmut, Beauftragter der<br />

Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

für Informationstechnik (CIO)..................................38<br />

Bey, Jan-Lars, Management Consultant,<br />

Cassini Consulting.........................................................86<br />

Bieber, Maria, Geschäftsbereichsleiterin<br />

Unternehmenskommunikation, Kommunale<br />

Datenverarbeitung Region Stuttgart...................99<br />

de Maizière, Dr. Thomas, MdB,<br />

Bundesminister des Innern......................................... 3<br />

Gall, Reinhold, Innenminister des Landes<br />

Baden-Württemberg...................................................16<br />

Groß, Marc, Leiter des<br />

KGSt-Programmbereichs Organisationsund<br />

Informationsmanagement..............................76<br />

Heinrich, Torsten, Mitbegründer und<br />

Vorstandsmitglied, HiSolutions AG.......................72<br />

Heydenreich, Norman, Hauptstadtrepräsentant,<br />

GPM Deutsche Gesellschaft für<br />

Projektmanagement e.V............................................ 90<br />

Hieronimus, Solveigh, Partnerin,<br />

McKinsey & Company..............................................130<br />

Hinkel, Catrin, Geschäftsführerin,<br />

Leiterin Öffentliche Verwaltung und<br />

Gesundheitswesen Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz, Accenture............................223<br />

Hoffmann, Dr. Hagen, Partner,<br />

GÖHMANN Rechtsanwälte und Notare...........150<br />

Höhn, Thomas, HÖHN CONSULTING GmbH........134<br />

Junginger, Sabine PhD, Fellow an der<br />

Hertie School of Governance................................106<br />

Keller, Axel, Management Consultant,<br />

Cassini Consulting.........................................................86<br />

Landré, Burkhard, Direktor, ÖPP Deutschland AG<br />

(Partnerschaften Deutschland)..............................92<br />

Lemke, Christian, Leiter Schulsupport,<br />

NetCologne...................................................................104<br />

Lennartz, Jürgen, Staatssekretär,<br />

Chef der Staatskanzlei und<br />

Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund,<br />

CIO des Saarlandes.......................................................46<br />

Lenz, Thomas, Staatssekretär im Ministerium<br />

für Inneres und Sport<br />

Mecklenburg-Vorpommern......................................32<br />

Linxweiler, Jan Alexander, Associate, Cassini<br />

Consulting........................................................................86<br />

Lohmann, Beate, Abteilungsleiterin O,<br />

Bundesministerium des Innern...............................68<br />

Ludewig, Dr. Johannes, Vorsitzender des<br />

Nationalen Normenkontrollrats;<br />

Vorsitzender des Beirates, Wegweiser GmbH<br />

Berlin Research & Strategy........................................64<br />

Manke, Stephan, Staatssekretär im<br />

Niedersächsischen Ministerium für Inneres<br />

und Sport..........................................................................34<br />

Missalla-Steinmann, Monika, Referentin<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)..................96<br />

Otto, Ulrich, CEO und Vorstandsvorsitzender,<br />

NETFOX AG.......................................................................80<br />

Paulick-Thiel, Caroline, Gründerin, Vorstand,<br />

nextlearning e. V.........................................................106<br />

Persch, Dr. Peter-Roman, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, ÖPP Deutschland AG<br />

(Partnerschaften Deutschland)..............................84<br />

Poch, Peter-Paul, Beirat der DNS:NET<br />

Internet Service GmbH............................................100<br />

Raab, Heike, Staatssekretärin, Bevollmächtigte des<br />

Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und<br />

für Europa, für Medien und Digitales...................42<br />

Reinhardt, Marc, Leiter Public Sector,<br />

Capgemini Deutschland.............................................66<br />

Rentmeister, Heinrich, Partner und<br />

Managing Director, The Boston Consulting<br />

Group GmbH, Public Sector...................................128<br />

Richter, Michael, Staatsekretär im Ministerium<br />

der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt...........52<br />

Riedel, Jörn, CIO, Hamburg..............................................26<br />

Rohr, Mirco, Sales Engineer, Bitdefender GmbH....82<br />

Ruschmeier, René, Bereichsleiter, Kienbaum<br />

Management Consultants GmbH......................140<br />

Schäfer, Dr. Thomas, Hessischer Minister<br />

der Finanzen und CIO...................................................30<br />

Schetelig, Karin, Projektleiterin,<br />

The Boston Consulting Group GmbH................128<br />

Schier, Thomas, Account Executive<br />

Bundesverwaltung, Hewlett Packard<br />

Enterprise.......................................................................148<br />

Schröter, Karl-Heinz, Minister des Innern<br />

und für Kommunales des Landes<br />

Brandenburg...................................................................24<br />

Schubert, Dr. Hartmut, Staatssekretär im<br />

Thüringer Finanzministerium..................................59<br />

Siedenberg, André, Projektverantwortlicher,<br />

KoPart eG.......................................................................142<br />

Söder, Markus, Bayerischer Staatsminister<br />

der Finanzen, für Landesentwicklung<br />

und Heimat......................................................................18<br />

Statzkowski, Andreas, Staatssekretär in<br />

der Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport des Landes Berlin...............................................20<br />

Stötzel, Ralf, LL.M., Partner,<br />

GÖHMANN Rechtsanwälte und Notare...........150<br />

Thomsen, Sven, CIO des Landes<br />

Schleswig-Holstein.......................................................56<br />

Vanberg, Stephan, Geschäftsführer,<br />

FP Mentana-Claimsoft GmbH.................................88<br />

Vitt, Klaus, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium des Innern und<br />

Beauftragter der Bundesregierung<br />

für Informationstechnik.............................................12<br />

Vogt, Achim, Projektmanager, ESG<br />

Elektroniksystem- und Logistik-GmbH................78<br />

Wierwille, Klaus, ORPHOZ GmbH & Co. KG..........134<br />

Wilhelm, Dr. Michael, Staatssekretär im Sächsischen<br />

Staatsministerium des Innern....................49<br />

Wiswe, Klaus, Landrat des Landkreises Celle<br />

und Präsident des Niedersächsischen<br />

Landkreistages............................................................132<br />

Wohltmann, Matthias, Beigeordneter für<br />

Öffentliche Finanzen, Daseinsvorsorge<br />

und Verkehr, Deutscher Landkreistag..................94<br />

Wulff, Dr. Marianne, Geschäftsführerin,<br />

Vitako Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />

der Kommunalen IT-Dienstleister e. V. ........ 70, 74<br />

Wyrwoll, George, Unternehmenskommunikation<br />

und<br />

Regierungsbeziehungen, Sodexo Pass..............144<br />

Y Inserentenverzeichnis<br />

Alcatel-Lucent Enterprise................................................85<br />

arvato Bertelsmann............................................................75<br />

ASSMANN BÜROMÖBEL GMBH & CO. KG...............U4<br />

Bechtle GmbH & Co. KG....................................................55<br />

Bitdefender GmbH..............................................................93<br />

Capgemini Deutschland..................................................U2<br />

Cassini Consulting............................................................252<br />

Cisco Systems GmbH......................................................246<br />

DATEV eG.................................................................................. 9<br />

EMC Deutschland GmbH.................................................81<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG....................23<br />

Fabasoft Deutschland GmbH........................................15<br />

Festland Verlag Bonn/OECKL......................................108<br />

Giroflex GmbH......................................................................61<br />

Governikus GmbH & Co. KG......................................... 117<br />

Hewlett Packard Enterprise............................................37<br />

IBM Deutschland GmbH...............................................236<br />

IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin)... 159<br />

K21 media AG/kommune21...........................................154<br />

Kienbaum Consultants International GmbH.......232<br />

Mach AG..................................................................................41<br />

Matrix42 AG........................................................................187<br />

Microsoft Deutschland GmbH...................................224<br />

MobileIron..............................................................................89<br />

operational services GmbH & Co. KG.........................29<br />

ParkNow GmbH................................................................189<br />

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft......................169<br />

secunet Security Networks AG...................................183<br />

Taylor Wessing<br />

Partnerschaftsgesellschaft mbB.........................193<br />

T-Systems International GmbH....................................... 7<br />

Vivento, Deutsche Telekom AG..................................113<br />

Wegweiser Media & Conferences GmbH<br />

Berlin........................................................................ 274, U3<br />

Zweckverband Kommunale<br />

Datenverarbeitung Region Stuttgart (KDRS)/<br />

Rechenzentrum Region Stuttgart GmbH...........69<br />

276


2. ZUKUNFTSKONGRESS<br />

Migration & Integration <strong>2016</strong><br />

Das Praktikertreffen für gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />

20./21. September <strong>2016</strong> | Presse- und Informationsamt der Bundesregierung • Berlin<br />

NEU: 2 Tage!<br />

Mehr Zeit und Tiefe für<br />

Themen und Austausch.<br />

Foto: Bundesregierung/Stutterheim<br />

Registrierung • Unterstützung • Information unter www.wegweiser.de<br />

Bringen Sie Ihre Kompetenz<br />

und Ihre Erfahrungen bei der<br />

Bewältigung der Flüchtlingssituation<br />

ein und gestalten<br />

Sie unsere gemeinsame<br />

Zukunft mit!<br />

Vernetzen Sie sich mit<br />

den wichtigsten Entscheidungsträgern<br />

und „Machern“<br />

aus Bund, Ländern<br />

und Kommunen sowie<br />

dem Ausland.<br />

Erfahren Sie von den<br />

verantwortlichen Institutionen<br />

auf welchem Weg sie sind<br />

und wie aus der Krise eine<br />

Chance für unser Gemeinwesen<br />

werden kann.<br />

Wegweiser dankt für die Unterstützung und Zusammenarbeit (Stand 13.6.<strong>2016</strong>)<br />

Gold<br />

Silber<br />

Bronze


Canvaro<br />

Schreibtischprogramm. Das Ergonomiekonzept.<br />

Variabel für Rücken und Budget.<br />

Ergonomisches Arbeiten im Büro wird zunehmend zur<br />

Selbstverständlichkeit. Mit den Steh-Sitz-Arbeitsplätzen<br />

von ASSMANN haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Tischvarianten, die sich nicht nur an Ihren Rücken, sondern<br />

auch an Ihr Budget fl exibel anpassen.<br />

www.assmann.de/canvaro

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