gab Juli 2016
CSD Frankfurt 2016 – Liebe gegen Rechts"
CSD Frankfurt 2016 – Liebe gegen Rechts"
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Szene 36<br />
FOTOS: ZÜRICH TOURISMUS<br />
Städtetour Zürich<br />
GRÜEZI, ZÜRI!<br />
Wusstet ihr, dass 1836 eine der ersten Abhandlungen über gleichgeschlechtliche<br />
Liebe von einem Schweizer namens Heinrich<br />
Hössli verfasst wurde? Dass die Entkriminalisierung homosexueller<br />
Akte unter Erwachsenen bereits 1942 im Schweizer Gesetzbuch<br />
verankert war? Dass die Organisation „Der Kreis“ zwischen<br />
1943 und 1967 als erste Schwulen- und Lesbenorganisation<br />
überhaupt die ganze westliche Welt inspirierte? Oder dass es dort<br />
seit 2007 homosexuellen Paaren möglich ist, ihre Partnerschaft<br />
eintragen zu lassen? Mit so vielen historischen Pluspunkten im<br />
Gepäck ist es kein Wunder, dass sich die Metropole Zürich den<br />
LGBT*-Touristen aus aller Welt mit Stolz präsentiert. Das beginnt<br />
schon mit der Infrastruktur: Neben zahlreichen Verbänden und<br />
Vereinen bietet Zürich jede Menge Bars und Treffpunkte, vor<br />
allem das Niederdorf gilt als Zentrum der LGBT*-Gemeinschaft.<br />
Drei gute Beispiele: Über dem Eingang der „Barfüsserbar“, der<br />
ältesten Schwulenbar Europas, hängt bis heute eine Regenbogenfahne,<br />
auch wenn die Gäste inzwischen gemischt sind. Ebenfalls<br />
sehenswert: In „Petra’s Tip Top Bar“ verbringen Männer einen<br />
Abend zu Schlagermusik, während die Ende 2013 eröffnete<br />
Tanzbar „Les Garçons“ mit Art-déco-Interieur im Stil der 1920er-<br />
Jahre besticht. Wer nach einem abwechslungsreichen Barabend<br />
in Zürichs Nachtleben eintauchen will, wird ebenfalls gut bedient:<br />
Der „Heaven Club“ mitten im Niederdorf trat im März 2013 die<br />
Nachfolge des bekannten Klublokals „T&M“ an. Für Frauen ist die<br />
„Tanzleila“ die älteste Serie der Stadt und noch heute ein Garant<br />
für großartige Partynächte. Darüber hinaus gibt es regelmäßige<br />
Partyreihen wie die Kitsch- oder die White Party, Aviator, Player Z<br />
oder die international bekannte „WE Party“. Ein besonderer Tipp:<br />
Das Gay-Schiff, das zweimal im Jahr mit Dinner und DJ ausgestattet<br />
in den Zürichsee sticht.<br />
Seit 1994 wird in Zürich regelmäßig der Christopher Street<br />
Day durchgeführt. Im Jahr 2009 war Zürich Gastgeber für den<br />
Europride, seither findet jährlich das Zurich Pride Festival statt.<br />
Das dreitägige Programm beinhaltet eine Eröffnungs- sowie eine<br />
Abschlussparty, Bars und Essensstände auf dem Festivalgelände,<br />
Konzerte und Shows, verschiedene Partys, spezifische Tagungen<br />
und eine Parade durch die Innenstadt. Über 30.000 Leute nehmen<br />
jährlich teil und demonstrieren so für die Rechte und gegen die<br />
Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Aus den EuroGames,<br />
die im Jahr 2000 Sportler aus der ganzen Welt nach Zürich brachten,<br />
resultierte die Veranstaltung „Warmer Mai“, ein bis heute<br />
jährlich stattfindender Kulturmonat, der sich mit homosexuellen<br />
Themen in Kunst und Kultur beschäftigt. Auftakt bildet jeweils das<br />
Filmfestival Pink Apple mit Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen,<br />
Konzerten und vielem mehr.<br />
Fazit: Zürich ist eine weltoffene und tolerante Stadt, die in den<br />
letzten Jahrzehnten eine lebendige Schwulen- und Lesbenszene<br />
hervorbrachte. Und eben diese lohnt es sich, neben den vielen anderen<br />
Sehenswürdigkeiten und dem Charme dieser kleinen, aber<br />
sehr feinen Großstadt, zu erkunden. Last but not least: Gerade<br />
im Sommer besticht die Stadt durch ihre wunderschöne Lage am<br />
See mit allen Möglichkeiten, die sich für Wasserratten und Sonnenanbeter<br />
dadurch bieten. Von Frankfurt aus erreicht man die<br />
Schweizer Metropole mit dem Auto, der Bahn oder dem Fernbus<br />
in wenigen Stunden. Lasst euch von Zürich überraschen!<br />
www.zuerich.com