BOLD THE MAGAZINE No.24
FREIHEIT SPECIAL TOPIC: CAR | DER NEUE AMAROK AVENTURA | V8 AUF EIS | JAGUAR SOUNDCHECK: NEW YORK | NEUER PORSCHE 911 UND MACAN GTS | CALIFORNIA ROADTRIP | INTERVIEW: TOKUO FUKUICHI
FREIHEIT
SPECIAL TOPIC: CAR | DER NEUE AMAROK AVENTURA | V8 AUF EIS | JAGUAR SOUNDCHECK: NEW YORK | NEUER PORSCHE 911 UND MACAN GTS | CALIFORNIA ROADTRIP | INTERVIEW: TOKUO FUKUICHI
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LIFESTYLE | FASHION | DESIGN | MOTION | TRAVEL | ART<br />
D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF No. 24<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
FREIHEIT<br />
SPECIAL TOPIC: CAR | DER NEUE AMAROK AVENTURA | V8 AUF EIS | JAGUAR SOUNDCHECK: NEW YORK<br />
NEUER PORSCHE 911 UND MACAN GTS | CALIFORNIA ROADTRIP | INTERVIEW: TOKUO FUKUICHI
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INHALT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 7<br />
THINK <strong>BOLD</strong><br />
NEVER REGULAR<br />
INHALT<br />
EINSTIEG<br />
Freiheit<br />
Die Kunst frei zu sein<br />
FASHION<br />
Enjoy Freedom<br />
Amarok Aventura<br />
LIFESTYLE<br />
8<br />
10<br />
The Unexpected Element<br />
Tokuo Fukuichi (Präsident Lexus<br />
International) im Interview<br />
TRAVEL<br />
Insight<br />
New York<br />
California Roadtrip:<br />
Mercedes-AMG SL 63<br />
36<br />
28<br />
72<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 24<br />
Titelbild:<br />
Mercedes-Benz C 400 4MATIC Cabriolet<br />
(www.mercedes-benz.de)<br />
V8 auf Eis<br />
Ferrari California T<br />
MOTION<br />
Tradition und Zukunft:<br />
Porsches neuer Elfer<br />
Intensiv und kraftvoll:<br />
Porsche Macan GTS<br />
The new Intelligence:<br />
Die neue E-Klasse<br />
54<br />
46<br />
50<br />
58<br />
TREND<br />
The Masters of Time:<br />
Letzte Vorbereitungen für<br />
Olympia 2016, Swiss Timing Chef<br />
Alain Zobrist im Gespräch<br />
Breaking News:<br />
Rolls-Royce, BMW, MINI, Renault,<br />
Peugeot, Mazda, Aston Martin, VW,<br />
Fiat, Škoda, Range Rover, Audi<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
40<br />
62<br />
DESIGN<br />
Impressum<br />
90<br />
Soundcheck<br />
Jaguar F-Type SVR<br />
22<br />
Mehr <strong>BOLD</strong>: <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> App<br />
und www.bold-magazine.eu
8 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> EINSTIEG | FREIHEIT<br />
DIE KUNST<br />
FREI ZU SEIN<br />
FREIHEIT<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Das große Wort, das den Geist beflügelt<br />
und Hoffnung sät: Freedom, Liberté –<br />
Freiheit. Revolutionen wurden mit der<br />
Forderung danach begonnen. Gerichtet<br />
gegen Unterdrückung, Machtmissbrauch,<br />
Ungerechtigkeit, Sklaverei und<br />
Ausbeutung. Für mehr Gleichheit und<br />
mehr Gerechtigkeit, für eine demokratische<br />
Grundordnung. Zudem gibt es die<br />
Freiheit, die einer Gesellschaft ein soziales<br />
Miteinander und dem Einzelnen<br />
Freiraum garantiert – was nicht zuletzt<br />
die individuelle Freiheit beschreibt.<br />
Den Pop-Song „Freiheit“ von Marius<br />
Müller-Westernhagen sangen seinerzeit<br />
zwanzigtausend Menschen, auf einem<br />
Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle<br />
(1989), inbrünstig aus voller Kehle<br />
mit. „Freiheit ist das einzige, was zählt<br />
…“, lautet die einprägsame Liedzeile.<br />
Denken wir an unsere ganz persönliche<br />
Freiheit – uns Zeit zu nehmen für die<br />
wichtigen Dinge des Lebens – haben wir<br />
mit dem neuen Amarok Aventura die<br />
Reminiszenz des Machbaren vor Augen,<br />
denn mit dem Amarok ist einfach<br />
alles, überall möglich. Volkswagens<br />
Premium-Pickup im B-Segment bekam<br />
ein größeres „Herz“ – einen V-Sechszylinder<br />
der neuesten Generation – und<br />
zeigt nun sein ganzes Leistungspotential.<br />
Der Pickup, der auf der Straße wie<br />
im Gelände zu Hause ist, erreicht 550<br />
Newtonmeter Drehmoment und 224 PS<br />
(165 kW). Doch mehr wollen wir zu<br />
den einzelnen Fahrzeugdaten hier nicht<br />
erzählen (mehr Informationen gibt es<br />
auf: www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de),<br />
uns geht es vielmehr um die Lifestyle-<br />
Komponente des Amarok Aventura. Viel<br />
Platz für Surfbord oder Schlagzeug und<br />
eine Menge Freiheit, das zu tun, worauf<br />
man Lust hat – wann und wo man will.<br />
Für <strong>BOLD</strong> mehr als ein Grund, mit<br />
einem der ersten der neuen Amaroks ein<br />
Lifestyle-Car-Shooting der besonderen<br />
Art in den Hallen der Station Berlin<br />
umzusetzen (siehe folgende Seiten),<br />
welches genau diesen – und komplett<br />
anderen – Aspekt eines hierzulande<br />
klassischen Nutzfahrzeuges zeigt. Die<br />
Freiheit nehmen wir uns dann mal!
EINSTIEG | FREIHEIT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 9
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />
ENJOY<br />
FREEDOM<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: C. PAUL<br />
T-Shirt und Jeans: Tigha<br />
Jacke: Heinz Bauer Manufakt<br />
Schuhe: Nobrand<br />
Fahrzeug:<br />
Amarok Aventura<br />
Motor: 3,0 l TDI | Getriebe: 8-Gang Automatik<br />
Außenfarbe: Ravennablau Metallic<br />
(www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de)<br />
Make-Up & Hair: C. König (CiCi King) | Assistenz: T. Langenfeld<br />
Styling: Z. Khawary | Model: F. Brock (Mega Model Agency)<br />
Location: Station Berlin (www.station-berlin.de)
Outfit: Tigha<br />
Schuhe: Nobrand<br />
Fahrzeug: Amarok Aventura<br />
(www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de)
14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> FASHION | ENJOY FREEDOM<br />
linke Seite<br />
Jacke: Heinz Bauer Manufakt<br />
rechte Seite<br />
Outfit: Tigha<br />
Ketten: Khawary Jewellery
Outfit: Tigha<br />
Schuhe: Nobrand<br />
Ketten: Khawary Jewellery<br />
Fahrzeug: Amarok Aventura<br />
(www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de)
FASHION | ENJOY FREEDOM<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />
linke Seite<br />
Outfit: Tigha<br />
Schuhe: Floris van Bommel<br />
Socken: Levi`s<br />
rechte Seite<br />
Outfit: Tigha
Outfit: Tigha<br />
Schuhe: Floris van Bommel<br />
Fahrzeug: Amarok Outfit: PREACH Aventura<br />
(www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de)<br />
(www.preach.eu)
SOUNDCHECK<br />
TUNNELBLICK<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Atemberaubend: <strong>BOLD</strong> graulte röhrend mit dem 322 km/h schnellen neuen Jaguar<br />
Sportwagen durch den berühmten Park Avenue Tunnel in New York City und erlebte<br />
den knallharten Sound des neuen Jaguar F-Type SVR hautnah.
24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN | SOUNDCHECK<br />
Ab sofort sind die ersten Jaguar SVR-Modelle zu Preisen ab 138.400 Euro für das Coupé und<br />
145.400 Euro für das Cabriolet bestellbar. Im Juni beginnt die offizielle Einführung bei den<br />
deutschen Jaguar-Händlern.
DESIGN | SOUNDCHECK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25
26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN | SOUNDCHECK
DESIGN | SOUNDCHECK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 27<br />
Die Sonne berührt den Horizont und<br />
taucht die Stadt an der Ostküste der<br />
Vereinigten Staaten in ein gleißend rotgelbes<br />
Licht. New York ist eine Stadt, die<br />
niemals schläft. Berauschend, multikulturell<br />
und voller Hoffnung für den einen<br />
Moment – der das Leben für immer<br />
verändern kann. Mehr als acht Millionen<br />
Einwohner begeben sich täglich auf die<br />
Suche nach dem Glück und machen<br />
die Megacity zu einem der beeindruckendsten<br />
und dynamischsten Orte der<br />
Welt – und zur idealen Kulisse für ein<br />
ganz besonderes Erlebnis.<br />
Die Dunkelheit der Nacht zieht sich,<br />
gleich einer Decke, über die Straßen und<br />
Blocks, und für einen kurzen Moment<br />
könnte man glauben: Ruhe kehrt ein und<br />
Stille hält einzug. Doch die Lichter gehen<br />
an und ein tiefes röhrendes Grollen<br />
bahnt sich seinen Weg durch die Straßen<br />
und Häuserschluchten.<br />
Unsere nächtliches Ziel ist der Park<br />
Avenue Tunnel im New Yorker Stadtteil<br />
Manhattan, der unter sieben Blocks die<br />
Park Avenue mit dem Stadtteil Murray<br />
Hill in Midtown Manhattan verbindet.<br />
Hier sind wir mit John Edwards, dem<br />
Managing Director of Special Vehicle<br />
Operations, von Jaguar Land Rover verabredet,<br />
der eigens für uns den legendären<br />
Tunnel sperren lies, um den besonderen<br />
Sound des neuen F-Type SVR zu<br />
demonstrieren.<br />
und der schnellste F-Type, der je gebaut<br />
wurde. Er braucht nur 3,7 Sekunden um<br />
von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.<br />
Das Coupé liegt bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von 322 km/h. Neben<br />
der Performance und dem Handling des<br />
F-Type gehört vor allem der Sound des<br />
Motors zu den herausragenden Eigenschaften<br />
des erfolgreichen britischen<br />
Sportwagens.<br />
Das Geheimnis seines knallharten<br />
Sounds, so Jaguar, sei der Sportauspuff<br />
aus Titan und Inconel. Jaguar bietet den<br />
SVR in den Karosserievarianten Coupé<br />
und Cabrio an. Optisch erkennt man den<br />
Allrad-Sportler an der neuen Schürze mit<br />
optimierten Kühlluftöffnungen. Am Heck<br />
unterscheidet sich der coolste F-Type<br />
durch den auffälligen Diffusor und die<br />
Titan-Auspuffanlage.<br />
422 Meter röhrt der SVR durch die Röhre:<br />
Die Wände werfen das böse Grollen des<br />
V8 zurück, die Mundwinkel zeigen nach<br />
oben und man möchte, hemmungslos<br />
schreiend, einstimmen – in den Sound<br />
der Nacht. „Das könnte mein neues<br />
Hobby werden“, höre ich meinen Kollegen<br />
sagen, beim Versuch, die Fassung nicht<br />
gänzlich zu verlieren.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.jaguarlandrover.com<br />
Der Jaguar F-Type SVR verfügt über die<br />
neueste Evolution von Jaguar’s 5.0-Liter<br />
Kompressor V8. Er ist der erste Jaguar SVR<br />
VIDEO:<br />
www.bold-magazine.eu/F-TYPE
Foto: America Unlimited
INSIGHT<br />
NEW YORK<br />
AUTOR: M. WINCKLER<br />
Drei Stunden Schlange stehen bei der Einreise im John F. Kennedy Airport in New York<br />
City. In einem langen, schmalen, stickigen, tunnelähnlichen Gang mit niedriger Decke<br />
und greller Neonbeleuchtung drängen sich hunderte Passagiere. Manche sind einem<br />
Kreislaufkollaps nah. Nur fünf Beamte an 15 Schaltern kontrollieren die Pässe von<br />
Nicht-US-Bürgern. Die Fluggäste fragen sich angesichts dieser Tortur, ob das systematische<br />
Abschreckungskultur oder komplettes Managementversagen ist.
30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | NEW YORK<br />
Künstlerisch:<br />
Graffiti in der South Bronx<br />
Fotos: M. Winckler
TRAVEL | NEW YORK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31<br />
Dafür ist der Empfang im Marmara<br />
Boutique-Hotel in Manhattan Uptown<br />
umso herzlicher. Neslie Cafer, Marketingchefin<br />
des Hauses, hat uns etwas<br />
früher erwartet und schenkt türkischen<br />
Rotwein ein. Sie bezeichnet die lange<br />
Wartezeit am Flughafen als eine „Zumutung“.<br />
Die Beschwerden häuften sich und<br />
die zuständige US-Sicherheitsbehörde<br />
gerate immer stärker unter Druck, die<br />
Passkontrolle zu beschleunigen. Sie habe<br />
angekündigt, die Situation durch mehr<br />
Personal zu verbessern, geschehen sei<br />
aber noch nichts. Es müsse aber endlich<br />
was passieren, denn New York sei die<br />
„aufregendste Stadt der Welt“. Es ist<br />
einfach unwürdig, ihren Besuchern solch<br />
extrem lange Wartezeiten zuzumuten.<br />
Diese Kritik äußert jeder New Yorker, den<br />
wir treffen.<br />
Am nächsten Morgen entspannen das<br />
Schwimmen im 15 Meter langen Pool<br />
und einige Minuten im Hamam. Frühstück<br />
gibt es in der hellen Lobby mit zwei<br />
Kaminen und Bistrotischen vor der Bar.<br />
Von der Terrasse des Penthouses in der<br />
18. bis 20. Etage schweift der Blick über<br />
Dächer mit hölzernen Wassertanks und<br />
begrünten Hinterhöfen bis zum nahen<br />
Empire State Building, das sich über<br />
alle anderen Wolkenkratzer des Quartiers<br />
erhebt. In der Lobby wartet Daniel<br />
Abatelli auf uns. Der frühere Geschichtslehrer<br />
will uns die South Bronx zeigen.<br />
Wir fahren mit der U-Bahn 40 Minuten<br />
und steigen an der Station 138 St./Alexander<br />
Av NW Corner aus. Der U-Bahnhof<br />
heruntergekommen und vernachlässigt.<br />
Hinter den Gleisen an den Wänden<br />
kleben nur noch vereinzelt Kacheln auf<br />
geschwärztem Beton. Dumpfes, gelbes<br />
Licht fällt träge auf den Bahnsteig. Die<br />
Schienen zwischen den Plattformen<br />
dämmern in tiefem Schwarz. Nur wenige,<br />
scheinbar in sich versunkene Fahrgäste,<br />
Weiße, Schwarze, Latinos, Mütter mit<br />
Kinderwagen, warten auf den nächsten<br />
Zug. Einige hören Musik über Kopfhörer,<br />
wippen mit den Füßen, andere sind mit<br />
ihrem Handy beschäftigt, tippen SMS.<br />
Die South Bronx ist ein Gewerbegebiet<br />
mit Sozialwohnungen, wo sich urbane<br />
Entwicklung abzeichnet, vielleicht die<br />
spannendste in New York. Graffiti-Kunst<br />
an Häuserwänden, Kneipen, Minirestaurants,<br />
breite Straßen, wenig Verkehr,<br />
kaum Menschen auf den Trottoirs, ganz<br />
im Gegensatz zu Manhattan. Eine Frau<br />
verkauft illegal Sandwiches aus dem<br />
Kofferraum ihres Autos. Ihre Kunden sind<br />
Maurer, Klempner, Elektriker, Installateure,<br />
Maler. Sie arbeiten in alten Fabrikgebäuden<br />
und Handelshäusern, in denen<br />
Lofts, Appartements, Ateliers, Kneipen,<br />
Clubs und Galerien entstehen. Die South<br />
Bronx sei bei Künstlern angesagt, da die<br />
Mieten von Ateliers und Wohnungen<br />
hier noch bezahlbar seien, sagt Daniel.<br />
Vor zehn Jahren noch habe man sich in<br />
manchen Quartieren der Bronx abends<br />
und zuweilen auch tagsüber nicht auf<br />
die Straßen gewagt, fügt er hinzu. Heute<br />
sei New York eine der sichersten Städte<br />
der USA. Wir kehren in eine Schnapsbrennerei<br />
ein. Inhaber Manny Munoz:<br />
„Die Bronx ist der einzige Stadtteil New<br />
Yorks, den man sich zurzeit leisten kann.“<br />
Die Kriminalität sei in den vergangenen
32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | NEW YORK<br />
Jahren stark zurückgegangen und abgewandert<br />
nach Long Island. Früher seien<br />
die Bewohner der Bronx auf der Suche<br />
nach einem besseren und sicheren Leben<br />
nach Brooklyn gezogen, heute kehrten<br />
sie wegen der noch bezahlbaren Mieten<br />
zurück und weil sie spürten, dass sich die<br />
Bronx endlich entwickle.<br />
In einer Mikrobrauereikneipe um die<br />
Ecke sitzt Lokalreporter John Dias von<br />
„News12 The Bronx“ auf einem Barhocker<br />
an der Theke und trinkt ein Bronx Pale<br />
Ale – ein würzig-herbes, hellbraunes Bier.<br />
„Die Bronx ist zurzeit der spannendste<br />
Stadtteil New Yorks, hier tut sich was,<br />
man fühlt es, es pulsiert und knistert.“<br />
Nach der Prohibition habe es hier 125<br />
Biergärten gegeben, sie seien dann mit<br />
den Jahren fast alle verschwunden, nun<br />
entstünden neue Bierbrauereien, Destillerien<br />
und Galerien, die der South Bronx<br />
wieder Leben einhauchten. „New York<br />
verändert sich rasend schnell“, sagt Dias,<br />
„die South Bronx wird zum Szene-Viertel.“<br />
Pensionär Lester Barnett, früher in einer<br />
leitenden Position in der Gesundheitsbranche<br />
tätig, führt uns zum Meatpacking-Distrikt<br />
und ins angrenzende<br />
Chelsea. Wir fahren mit dem Bus in die<br />
Nähe der High Line und lassen uns auf<br />
dem ehemaligen, heute mit Gartenkräutern,<br />
Büschen und Bäumen begrünten<br />
Hochbahngelände treiben. Der Weg<br />
führt vorbei an alten Backsteingebäuden<br />
mit Leitern an den Fassaden und dahinter<br />
aufragenden Wolkenkratzern. Weitere<br />
Hochhäuser werden errichtet, Kräne<br />
drehen sich über den Baustellen. Bei<br />
Neuvermietung von Wohnungen würden<br />
hier inzwischen für Durchschnittverdiener<br />
unbezahlbare Preise verlangt, sagt<br />
Barnett. Künstler, deren Atelier-Mietvertrag<br />
auslaufe, fürchteten umziehen zu<br />
müssen, weil die Miete zu stark angehoben<br />
werde. Das böse Wort der Gentrifizierung<br />
geht hier um im Meatpacking-<br />
Distrikt. Es ist die Schattenseite des als<br />
gelungen geltenden Stadtentwicklungsprojekts.<br />
Der Meatpacking-Disrikt und<br />
Chelsea waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
Manhattans größtes Industrierevier.<br />
Die Frachtbahn wurde über die<br />
Straßen verlegt, um den Autoverkehr<br />
zu entlasten. Sie wurde schließlich in<br />
den 80er Jahren nicht mehr gebraucht<br />
und verrottete. Eine Gruppe, die sich für<br />
das High-Line-Projekt einsetzte, konnte<br />
den von den Anwohnern favorisierten<br />
Abriss verhindern und sorgte so für<br />
eine weitere Attraktion New Yorks. 2009<br />
wurde endlich der erste Abschnitt eines<br />
Grünstreifens mit Parkbänken eröffnet.<br />
Seither entwickelt sich das Umfeld<br />
rasant. In der Nähe der High Line, in der<br />
75 Ninth Ave Höhe 15th Street, liegt<br />
der Chelsea Market in einer ehemaligen<br />
Keksfabrik. An Samstagen drängt sich das<br />
Publikum in den Gängen mit Lebensmittelgeschäften,<br />
Imbissen und Gourmet-<br />
Garküchen. Das Preisniveau ist für New<br />
Yorker Verhältnisse moderat. Rund um<br />
den Backsteinbau und unter der High<br />
Line ist ein Netz aus Straßen und kopfsteingepflasterten<br />
Gassen gesponnen.<br />
Boutiquen, Kneipen und Cafés reihen<br />
sich aneinander. In ehemaligen Schlachthöfen<br />
sind Galerien und Clubs untergebracht.
TRAVEL | NEW YORK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />
Überwältigend: Blick von der<br />
Brooklyn Bridge auf Manhattan
34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | NEW YORK<br />
Hoch hinaus:<br />
One World Trade Center und Umgebung
TRAVEL | NEW YORK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35<br />
„Hoffentlich verdrängen Investoren nicht<br />
das kreative Umfeld“, sagt Barnett nachdenklich.<br />
Hotelwechsel. Conrad im Financial<br />
District. Die Lobby ein Atrium, die hinaufführenden<br />
Treppen leuchten abends<br />
golden, das Atrium selbst in unterschiedlichen<br />
Farben wie Pink und Türkis. Das<br />
Fünf-Sterne-Haus hat mehr als 2.000<br />
Werke zeitgenössischer Kunst. Eine App<br />
dazu führt durch die aufs ganze Haus<br />
verteilte Sammlung. Von der Dachterrasse<br />
schweift der Blick über den<br />
Hudson River nach New Jersey. Die<br />
Brooklyn-Bridge, SoHo und China Town<br />
sind nahebei. Wenige Schritte entfernt<br />
das One World Trade Center, rund 510<br />
Meter hoch, vierthöchstes Gebäude der<br />
Welt, dort erbaut, wo die Zwillingstürme<br />
des World Trade Centers beim Terroranschlag<br />
vom 11. September 2001 in sich<br />
zusammenstürzten. Gleich neben dem<br />
im Sonnenlicht strahlenden und glänzenden<br />
Wolkenkratzer erhebt sich am<br />
Ground Zero, wie Phönix aus der Asche,<br />
das filigrane Stahlgerippe des neuen<br />
U-Bahnhofs „Oculus“, den der spanische<br />
Architekt Santiago Calatrava entworfen<br />
hat. Im März ist die gigantische, unterirdische<br />
Transithalle eröffnet worden,<br />
sieben Jahre später als geplant. 3,85 Milliarden<br />
Dollar hat der Bau gekostet, zwei<br />
Milliarden mehr als vorgesehen. Es ist die<br />
teuerste U-Bahn-Station der Welt. 200.000<br />
Pendler werden erwartet, womit der<br />
Bahnhof der drittgrößte Verkehrsknotenpunkt<br />
der Metropole wäre. Ground Zero<br />
wird noch viele Bauprojekte erfahren.<br />
Darüber wird wie üblich viel gestritten<br />
werden. Calatravas Entwurf wurde von<br />
Anbeginn kontrovers diskutiert. Manche<br />
assoziierten ein Gürteltier, andere fühlten<br />
sich durch die Architektur an die in<br />
die Luft ragenden, verbogenen Stahlträger<br />
der eingestürzten Zwillingstürme<br />
erinnert. Der Architekt sieht in seinem<br />
Bahnhof eine „Friedenstaube“. Es ist sein<br />
„Geschenk an alle New Yorker“.<br />
EINREISE:<br />
Deutsche Staatsbürger, die bis zu<br />
drei Monaten die USA bereisen<br />
wollen, können am Visa Waiver<br />
Programm teilnehmen. Die Reisegenehmigung<br />
ESTA wird online<br />
beantragt und in der Regel sofort<br />
online erteilt.<br />
ANREISE:<br />
Mit Iceland Air von Frankfurt oder<br />
München über Reykjavik weiter<br />
nach New York. Es bietet sich ein bis<br />
zu sieben-tägiger Stopover-Aufenthalt<br />
in Island, ohne Flug-Aufpreis,<br />
an. Deutsche Staatsbürger können<br />
in Island ohne Visum einreisen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.newyork.de<br />
www.icelandair.de<br />
Marmara Park Avenue Hotel<br />
www.marmaranyc.com<br />
Hotel Conrad<br />
www.conradnewyork.com
DESIGN | INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37<br />
<strong>THE</strong> UNEXPECTED<br />
ELEMENT<br />
TOKUO FUKUICHI<br />
AUTOR: M. MAI | INTERVIEW: N. DEXTER<br />
Seit 2015 ist Lexus fester Bestandteil<br />
auf der Mailänder Design Woche und<br />
nutzt die Plattform vor allem auch für<br />
die Nachwuchsförderung. Der Lexus<br />
Design Award gibt jungen Kreativen<br />
die Möglichkeit ihre Ideen, gemeinsam<br />
mit Mentoren aus der Automobilindustrie,<br />
der Kunst und Architektur sowie mit<br />
finanzieller Unterstützung, zum Zwecke<br />
der Forschung und Entwicklung, einem<br />
internationalen Publikum zu präsentieren.<br />
Auch in 2016 waren wieder über<br />
1.200 Einsendungen eingegangen, und<br />
12 Teilnehmer schafften es bis zur Präsentation<br />
auf der Milan Design Week. Am<br />
Ende setzte sich ein kreatives Trio aus<br />
Asien durch, welches die Herstellung und<br />
Nutzung von Verpackungsmaterialien<br />
aus Algen vorstellte. <strong>BOLD</strong> sprach vor Ort<br />
mit Tokuo Fukuichi (Präsident Lexus International)<br />
über Design und Inspiration.<br />
Herr Fukuichi, Sie sind selbst Designer<br />
und stehen an der Spitze eines Automobil-Konzerns.<br />
Was unterscheidet Ihre<br />
Arbeit von Ihren Vorgänger?<br />
Vor allem Anderen, versuche ich, einen<br />
Charakter für unsere Marke zu schaffen, den<br />
keine andere Luxusmarke bisher erreicht<br />
hat. Das Wichtigste hierbei ist Originalität.<br />
Ich fokussiere Lexus im Besonderen<br />
auf Design und Qualität, weil wir stets<br />
und kontinuierlich besser werden müssen.<br />
Vor allem in Qualität und Leistung. Getreu<br />
meinem Leitsatz: Sei stets besser als am<br />
Tag zuvor!<br />
Verändert sich die Zielgruppe von<br />
Lexus aufgrund des neuen Designs und<br />
wächst das Interesse bei den jüngeren<br />
Generationen?<br />
Absolut. Das Wichtigste ist hier aber das<br />
Verhältnis von Zurückhaltung, Ernsthaftigkeit<br />
und der Ansicht der verschiedenen<br />
Zielgruppen. Weiterhin sind ausgeprägte<br />
Beständigkeit und Kontinuität vonnöten,<br />
um aus einem ersten Interesse dauerhafte<br />
Kunden zu machen.<br />
Als Designer benötigen Sie Inspiration.<br />
Woher beziehen Sie diese?<br />
Im Großen und Ganzen aus der Zusammenarbeit<br />
mit meinem Team. Was wir bei<br />
Lexus versuchen zu erreichen, ist, etwas zu<br />
erschaffen, was über die Erwartungen der<br />
Menschen hinausgeht. Am besten zwei<br />
Jahre, bevor es auf dem Markt erscheint.<br />
Wir denken also viel über die Zukunft und<br />
das unerwartete Element nach, gehen<br />
beständig und immer tiefer in die Basis von<br />
Formen, Farben und Haptiken – um mit<br />
etwas sehr Neuem zu überraschen. Deshalb<br />
kreieren wir strenge und starke Designs.<br />
Oftmals sagen unsere Kollegen, dass das<br />
neue Design vielleicht etwas zu aggressiv<br />
wirkt – sobald sie es aber zwei Jahre später<br />
betrachten, verstehen sie unseren ursprünglichen<br />
Ansatz zumeist und vergessen ihr<br />
Vorurteil.<br />
... woher wissen Sie, wie sich der Markt<br />
verändert?<br />
Weil wir ständig neue Modelle ansehen<br />
und seit sehr vielen Jahren Dinge kreieren.<br />
Da entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl,<br />
welches einem den richtigen Weg zeigt, und<br />
so sieht man kommende Design-Trends<br />
durch Zeit und Erfahrung voraus.<br />
Was ist zum Beispiel das unerwartet<br />
Neue am Lexus RX?<br />
Was denken Sie? (lacht) Man kann den<br />
Unterschied zu jedem anderen Produkt<br />
auf dem Markt fühlen. Man spürt es in<br />
der Gestaltung des Fahrzeugs. Aber die
38 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN | INTERVIEW<br />
Unerwartet anders:<br />
Der neue Lexus RX
DESIGN | INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 39<br />
Grundlagen habe sich nicht geändert.<br />
Die hexagonale Struktur zum Beispiel,<br />
welche stark an Diamanten erinnert, bleibt<br />
bestehen. Mit klaren Linien und einer neuen<br />
Formsprache versuchen wir, die Menschen<br />
zu erreichen, und den meisten gefällt das<br />
neue Design von Lexus. Auch wenn es am<br />
Ende vielleicht nur 10 von 100 Menschen<br />
sind, wäre das in Ordnung – denn das<br />
ist die Grundaussage des Wortes: Luxus.<br />
Luxus ist nicht für Jedermann. Unsere<br />
Kunden und Luxus-Kunden im Generellen,<br />
schauen nach dem gewissen Unterschied<br />
im Vergleich zu den klassischen Produkten.<br />
Wenn wir also Dinge mit Originalität<br />
schaffen, sind Menschen bereit, viel Geld zu<br />
zahlen (macht eine Pause) – hoffentlich!<br />
(und lacht)<br />
Wir wollen keine Preisnachlässe geben.<br />
Je mehr man sein Design an das anderer<br />
Produkte anlehnt, desto mehr fangen die<br />
Menschen an zu vergleichen und somit<br />
auch zu handeln. Sie können dann aus<br />
verschiedenen Marken und Produkten<br />
wählen und nehmen meist das günstigere.<br />
Das mögen wir ganz und gar nicht.<br />
Wir diskutieren keine Preise. Das wäre nicht<br />
Lexus.<br />
Man muss also Risiken eingehen, um zu<br />
lernen. Wenn zum Beispiel ein Kind niemals<br />
raus geht und Fehler macht – wird es nie<br />
lernen. Und niemand wird das Kind jemals<br />
lieben oder hassen. Das ist das Leben! Man<br />
muss was riskieren!<br />
und wie war es für Sie, als Sie mit der<br />
Arbeit als Designer begannen?<br />
Wenn Sie in der Vergangenheit über<br />
Design gesprochen haben, ging es zumeist<br />
ausschließlich um die Form. Heutzutage<br />
geht es um alles. Um das Material, das<br />
Konzept, die Umwelt – um den ganzheitlichen<br />
Gedanken. Junge Designer haben<br />
großes Potential. Viele von ihnen sind<br />
gerade mal Anfang 20 und sehr jung. Ein<br />
weiterer Aspekt ist, dass sie immer mehr<br />
Zweckverbindungen zur Umwelt schaffen.<br />
Also ist diese Entwicklung zwischen den<br />
Generationen nicht nur gut – sie ist absolut<br />
notwendig!<br />
Ist es Ihnen wichtig, die Tradition und<br />
Geschichte Japans in Lexus-Produkten<br />
zu integrieren?<br />
Japanische Kultur ist uns sehr wichtig! Die<br />
japanische Gastfreundschaftlichkeit zum<br />
Beispiel. Wir beschreiben diesen Weg bei<br />
Lexus mit dem Begriff: makellose Erwartung.<br />
Der Geist von Service und Gastfreundschaft<br />
ist tief verwurzelt in der japanischen<br />
Geschichte und somit ebenso in<br />
der Geschichte von Lexus. Wenn man in<br />
Japan ist, spürt man das überall. Sollte, als<br />
Beispiel, ein Zug nur 30 Sekunden zu spät<br />
eintreffen, wird man sich hierfür entschuldigen.<br />
Alles andere wäre respektlos. Und<br />
Respekt ist alles in Japan.<br />
Was denken Sie, wenn Sie die jungen<br />
Designer betrachten: Hat sich heute am<br />
Prozess der Kreation etwas verändert,<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.lexus.com
<strong>THE</strong> MASTERS<br />
OF TIME<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Im Jahr 776 vor Christus wurden in der alten griechischen Ortschaft Olympia alle vier<br />
Jahre Sportwettkämpfe zu Ehren des Gottes Zeus ausgetragen. Nach einem Verbot<br />
des römischen Kaiser Theodosius I. (ca. 400 Jahre nach Christi Geburt), der die Spiele<br />
als "heidnisches Ritual" zur Verehrung heidnischer Götter empfand, gerieten die<br />
Spiele lange Zeit in Vergessenheit. Erst im Jahr 1896 wurden die sogenannten Spiele<br />
der Neuzeit zum ersten Mal wieder ausgetragen. Sie sollten der Völkerverständigung<br />
dienen - und ein länderübergreifender Vergleich zwischen den Athleten sein. Bis 1932<br />
nutzten die jeweiligen Zeitnehmer der Wettkämpfe ihre eigenen Chronographen, was<br />
natürlich zu gravierenden Ungenauigkeiten führte. Um diesem Durcheinander ein<br />
Ende zu bereiten, trat das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Vorfeld der X.<br />
Olympischen Sommerspiele 1932 (Los Angeles) an das, für seine präzisen Zeitmesser<br />
bekannte, Schweizer Uhren-Unternehmen Omega heran, um fortan einen verantwortlichen<br />
Partner und offiziellen Zeitmesser mit an Bord zu haben.
42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TREND | <strong>THE</strong> MASTERS OF TIME<br />
Die Geschichte des Schweizer Uhrenherstellers<br />
Omega reicht bis in das Jahr 1848<br />
zurück. In diesem Jahr eröffnete Louis<br />
Brandt in La Chaux-de-Fonds (Kanton<br />
Neuenburg) seinen Betrieb. Die dort<br />
gefertigten Uhren trugen zunächst den<br />
Markennamen „Louis Brandt“. Im Jahre<br />
1894 tauchte erstmals der Name Omega<br />
auf, mit dem eine im selben Jahr vorgestellte<br />
Taschenuhr benannt wurde. Die<br />
Bezeichnung Omega sollte die außergewöhnliche<br />
Qualität dieser Uhr betonen,<br />
denn Ω ist der letzte Buchstabe des griechischen<br />
Alphabets und steht metaphorisch<br />
für „Vollendung“. In den Folgejahren<br />
erwarb sich Omega einen hervorragenden<br />
Ruf mit dem Bau von Uhren für<br />
spezielle Einsatzbereiche, etwa Sport-,<br />
Flieger- oder professionelle Taucheruhren.<br />
So war es dann auch eine Omega,<br />
die als erste Uhr auf dem Mond war und<br />
maßgeblich zur sicheren Landung der<br />
Raumkapsel beitrug – aber das ist eine<br />
andere Geschichte.<br />
1932 machte sich ein Mitarbeiter des<br />
Uhrenherstellers, nach dem Hilferuf des<br />
IOC, mit 30 Stoppuhren auf den langen<br />
Weg von der Schweiz – mit Zug, Schiff<br />
und quer durch Amerika – bis nach Los<br />
Angeles, dem Austragungsort der X.<br />
Olympischen Sommerspiele, und legte<br />
damit den Grundstein für eine standardisierte<br />
Zeitmessung aller Wettkämpfe.<br />
Heute kümmert sich das Unternehmen<br />
Swiss Timing weltweit, im Auftrag von<br />
Omega, um die Messungen bei Timingoder<br />
Scoring-Sportarten und ist als Innovationsträger<br />
eine feste Größe in der<br />
Sportwelt von heute.<br />
Für <strong>BOLD</strong> nahm sich Swiss Timing CEO<br />
Alain Zobrist die Zeit, um über die<br />
neuesten Innovationen und die im<br />
August 2016 stattfindenden 31. Olympischen<br />
Sommerspiele in Rio de Janeiro zu<br />
sprechen.<br />
Herr Zobrist, die Olympischen Spiele<br />
sind das Thema des Sommers, und<br />
Omega ist bereits zum 27. Mal offizieller<br />
Zeitmesser der Spiele. Wie groß ist heute<br />
der Aufwand, den Sie dafür betreiben<br />
müssen?<br />
Der Aufwand ist enorm: 480 Mitarbeiter und<br />
450 Tonnen Material benötigen wir, um alle<br />
Sportarten abzudecken - sei es für Zeit- oder<br />
Punkte-Sportarten. Wir stellen das gesamte<br />
Know-how personalisiert zur Verfügung, da<br />
das Reglement für jede Sportart ein anderes<br />
ist. Olympia ist wie 28 Weltmeisterschaften<br />
in zwei Wochen, was den Aufwand betrifft.<br />
Wann haben Sie mit den Vorbereitungen<br />
begonnen?<br />
Wir beginnen mit der Planung und Entwicklung<br />
bereits drei Jahre vorher und sind<br />
auch sehr aktiv während der Bauphase der<br />
Stadien und Sportstätten, damit wir am<br />
Ende alles so vorfinden, wie wir es benötigen,<br />
um optimal zu arbeiten.<br />
… und wenn es das Stadion<br />
bereits gibt?<br />
Dann bringen wir alles mit und nutzen<br />
ausschließlich unsere Technik, wir müssen<br />
ja schauen das alles reibungslos funktioniert,<br />
denn je mehr wir die Kontrolle darüber<br />
haben, desto qualitativer ist der Service, für<br />
den wir verantwortlich sind.<br />
Gibt es eine Generalprobe für die Spiele<br />
oder funktioniert alles auf Anhieb?<br />
Ein Jahr vor den Olympischen Spielen gibt<br />
es sogenannte Test-Events – mit dem Ziel,<br />
für alle Beteiligten die Abläufe zu proben.<br />
Das sind zum Teil Weltcups oder nationale<br />
Veranstaltungen, bei denen es gilt,<br />
das gesamte SetUp zu testen. Das betrifft<br />
alle Bereiche, die Organisation, die Sicherheit,<br />
den Ablauf und eben auch uns – damit<br />
am Ende das gesamte Konstrukt Olympia<br />
perfekt funktioniert. Zudem betreuen wir<br />
mit unserem individuellen Service ca. 500<br />
Sportevents im Jahr und sind ein eingespieltes<br />
Team.<br />
Lassen Sie uns kurz zurückblicken.<br />
Warum bat das IOC im Jahr 1932 ausgerechnet<br />
Omega um Hilfe?<br />
Dem IOC war es wichtig, die Zeitmessung<br />
zu standardisieren. Es suchte einen Partner,<br />
der die Zeitmessung für alle Sportarten<br />
machen sollte. Omega war damals bereits<br />
ein Sinnbild für Präzision und hatte Chronographen<br />
die bereits zertifiziert bis auf eine<br />
Zehntelsekunde genau messen konnten.<br />
Und so fragten sie Omega, ob das Unternehmen<br />
nicht die Zeitmesser für die Spiele<br />
zur Verfügung stellen könne.<br />
Wie schnell und wie stellen Sie die<br />
gemessenen Zeiten zur Verfügung?<br />
Wir arbeiten eng mit den Kampfrichtern<br />
zusammen, dass heißt wir stellen nur
TREND | <strong>THE</strong> MASTERS OF TIME<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43<br />
Einer der 30 Schleppzeigerchronographen<br />
für die Olympischen Spiele 1932
44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
TREND | <strong>THE</strong> MASTERS OF TIME<br />
Alain Zobris erklärt das Prinzip<br />
des modernen Photo-Finish
TREND | <strong>THE</strong> MASTERS OF TIME<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />
die Technologie zur Verfügung. Offizialisiert<br />
wird das Ergebnis immer und nur durch<br />
den Kampfrichter. Sobald dieser das macht,<br />
werden alle Daten in unserem Datenzentrum<br />
formatiert und an die verschiedenen<br />
Kanäle und Kunden gesendet. Dabei benötigt<br />
dieser Prozess der Auswertung heute<br />
zwischen 3 und 5 Sekunden je Athlet.<br />
Kümmern Sie sich, bei knappen Entscheidungen,<br />
auch um das Photofinish?<br />
Ja, natürlich. Zudem haben wir dieses<br />
System komplett überarbeitet! Heute<br />
machen wir 10.000 Bilder je Sekunde,<br />
von den ersten fünf Millimetern der Ziellinie.<br />
Das heißt, 10.000 Bilder eines kleinen<br />
Ausschnitts von nur fünf Millimetern in der<br />
Zeit - wir haben also kein räumliches Bild,<br />
wie zu den Anfängen, sondern ein Bild einer<br />
Zeitlinie. Das macht alles enorm präzise<br />
und sehr zuverlässig.<br />
Welche Innovationen dürfen wir für die<br />
Olympischen Spiele erwarten?<br />
Wir haben zum Beispiel auch die Startpistolen<br />
über die Jahre von Grund auf überarbeitet<br />
und neu gestaltet. Zum Einen<br />
wurde es seit 2010 immer schwieriger, die<br />
Startpistolen (als Waffen) im Handgepäck<br />
der Airlines zu transportieren, und zum<br />
Anderen war die Methode des einzelnen<br />
Startschusses völlig veraltet – und zudem<br />
nicht wirklich synchron: Denn wenn der<br />
Schuss ertönte, hörte ihn der Athlet, der<br />
nah bei der Startpistole stand, einige Millisekunden<br />
eher als der weiter wegstehende<br />
– was dessen Start natürlich auch entsprechend<br />
verzögerte. Damit alle zur gleichen<br />
Zeit den Startschuss hören, wurde das<br />
Start-System seit 2010 völlig neu entwickelt.<br />
Der heute elektronische Startton (Schuss)<br />
wird jedem Athleten via Lautsprecher an<br />
seinen Startblock direkt und ohne Zeitverzögerung<br />
übermittelt. Zudem gibt es<br />
weitere Lautsprecher entlang der Bahn, die<br />
den Ton an die Menge im Stadion und die<br />
Athleten weitergeben – die 100-prozentige<br />
Synchronisierung ist hier das völlig Neue<br />
unserer Entwicklung. Und mit zusätzlichen<br />
Messdaten direkt von den Startblöcken<br />
können wir jetzt auch den Druck (Kraftaufwand)<br />
und die Reaktionszeit der Athleten<br />
messen. Reagiert er beispielsweise unter<br />
1/10 Sekunde, ist für uns klar, dass es ein<br />
Fehlstart war und der Sportler zu früh<br />
gestartet ist.<br />
Gibt es in Zukunft weitere neue Innovationen,<br />
die wir von Swiss Timing erwarten<br />
dürfen – können Sie aus dem Nähkästchen<br />
plaudern?<br />
Ja, das Kästchen ist natürlich enorm groß<br />
(lacht). Die Technik entwickelt sich permanent<br />
weiter, es gibt viele Innovationen, und<br />
wir haben bereits heute neue Ideen für die<br />
verschiedenen Sportarten, und das nicht<br />
nur für das nächste Jahr, sondern bereits<br />
für die Olympischen Spiele 2018 in Plong<br />
Chang und Tokio 2020. Da wird es viele<br />
neue Technologien geben, die auf uns<br />
zukommen, und es bleibt spannend!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.omegawatches.com
TRADITION<br />
UND ZUKUNFT<br />
AUTOR: K. SPECHT | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Es gibt Autos, die fährt man, und Automobile, nach denen man sich sehnt. Porsche<br />
hat zwei neue Objekte der Begierde geschaffen, die wir uns bei sonnigem Wetter und<br />
in grandioser Kulisse, auf der Vulkaninsel Teneriffa, etwas näher ansehen. Das neue<br />
911 Carrera S Cabrio sowie den neuen Macan GTS – und besonders beim neuen Elfer<br />
stellt sich die spannende Frage: Wie ist und wie klingt die neue Turbo-Revolution?<br />
Denn zum ersten Mal in der Geschichte des Elfers werden der Carrera und der Carrera S<br />
von Turbomotoren angetrieben.<br />
Beide Leistungs-Varianten greifen auf einen 3,0 Liter großen Boxermotor mit sechs<br />
Zylindern zurück. Als Carrera schickt das Turboaggregat 370 PS und maximal 450<br />
Newtonmeter an die Hinterräder. Trägt der 911 das „Carrera S“ im Namen, stehen 420 PS<br />
und 500 Nm zur Verfügung. Beide Versionen leisten damit 20 PS und 60 Newtonmeter<br />
mehr als die jeweiligen Carrera-Modelle mit Saugmotoren. Optional bietet Porsche das<br />
Doppelkupplungsgetriebe PDK an, das den Carrera S in Verbindung mit dem aufpreispflichtigen<br />
Sport Chrono-Paket in unter vier Sekunden auf 100 km/h sprinten lässt.
Äußerlich besticht der 911 Carrera durch sein evolutionäres und weiter geschärftes<br />
Design. Die neuen automatischen Kühlluftklappen verstärken die Aerodynamik des Elfers<br />
sowie die Effizienz und Fahrdynamik. Im Zusammenspiel mit dem variablen Heckspoiler<br />
können Luftwiderstand und Auftrieb je nach Bedarf gesenkt werden. Im Innenraum<br />
ist erstmalig das neue Porsche Communication Management (PCM) an Bord, mit<br />
verbesserter Konnektivität und Echtzeit-Verkehrsinformationen. Im Handumdrehen ist<br />
das PCM mit dem Smartphone vernetzt, wodurch weitere zahl- und hilfreiche Apps<br />
hinzukommen. Alles in allem eine gelungene Turbo-Revolution – mit einem verdammt<br />
guten Sound.
INTENSIV<br />
UND KRAFTVOLL<br />
AUTOR: K. SPECHT | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Der neue Porsche Macan GTS ist der Sportwagen unter den SUV und wurde vom Rennsport<br />
inspiriert – wie alle Porsche-Modelle mit diesem Kürzel. 20 PS mehr Leistung als<br />
der Macan S, ein überarbeitetes Fahrwerk und verstärkte Bremsen liefern das Rüstzeug.<br />
Mit 265 kW (360 PS; Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,2–8,8 l/100 km; CO2-Emissionen<br />
215 - 207 g/km) und 500 Nm rangiert der Macan GTS in Sachen Leistung und Drehmoment<br />
zwischen dem Macan S und dem Macan Turbo. Die technische Basis bildet der<br />
Dreiliter-V6-Biturbo-Motor des Macan S. Mit an Bord sind das Porsche-Doppel-Kupplungsgetriebe<br />
(PDK) sowie das Porsche Traction Management (PTM) mit flexibler Kraftverteilung<br />
zwischen Vorder- und Hinterachse. So absolviert der Macan GTS den Sprint<br />
von null auf 100 km/h in 5,2 Sekunden, und mit optionalem Sport-Chrono-Paket in nur<br />
5,0 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 256 km/h.
Der Macan GTS verbindet ein hohes Maß an Porsche-typischer Fahrdynamik mit ausgezeichneter<br />
Alltagstauglichkeit: Ein sportlicher abgestimmtes PASM-Fahrwerk mit 15<br />
Millimeter Tieferlegung gehört ebenso zur GTS-Ausstattung wie die mattschwarz<br />
lackierten 20-Zoll-Räder im RS Spyder-Design mit Mischbereifung. Von außen erkennt<br />
man den Macan GTS an den Akzenten in Schwarz – oberhalb der Gürtellinie in Hochglanz,<br />
in den tieferen Karosseriebereichen matt schimmernd.<br />
Das neue Porsche Communication Management (PCM) feiert im Macan GTS seine SUV-<br />
Premiere. Der hochwertige Multitouchscreen bietet zusammen mit dem optionalen<br />
Connect Plus-Modul eine Online-Navigation mit Echtzeitverkehrsinformationen und<br />
eine Integration des Smartphones über Apple CarPlay. Erstmals offeriert der Macan<br />
GTS, als Option, mit dem Porsche Dynamic Light System Plus, auch LED-Scheinwerfer<br />
inklusive. Sie garantieren eine optimale Fahrbahnausleuchtung unter allen Bedingungen.<br />
Fazit: Noch mehr Fahrspaß und Porsche-Feeling.
V8 AUF EIS<br />
DARF ICH BITTEN<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Bei hochsommerlichen Außentemperaturen träumt es sich leicht vom Winter. Doch<br />
wir wollen nicht unken, freuen uns auf die herrlichen Sommertage und begnügen uns<br />
mit einem angenehm kühlen Rückblick in die vergangene Winter-Saison.
56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE | V8 AUF EIS
LIFESTYLE | V8 AUF EIS<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />
Es ist Anfang Februar. Wir sind unterwegs<br />
im Schweizer Kanton Uri. In der Nacht<br />
zuvor sind wie erwartet viele Zentimeter<br />
Neuschnee gefallen, und der kleine<br />
Bergort Andermatt, am Fuße des Oberalppasses,<br />
ist schneebedeckt. Der Blick<br />
aus dem neuen Luxushotel The Chedi<br />
Andermatt, was in Fachkreisen als eines<br />
der besten Hotels in den Alpen gehandelt<br />
wird, ist bemerkenswert. Weitaus<br />
bemerkenswerter ist jedoch ein ganz<br />
anderer Faktor: Wir werden in weniger als<br />
einer Stunde auf einem zugeschneiten<br />
Golfplatz mit einem 560 PS starken, nigelnagelneuen<br />
Ferrari California T driften!<br />
Die angenehme Stille der bilderbuchgleichen<br />
Alpenlandschaft findet ihr jähes<br />
Ende, als wir den Startknopf des 3,9-Liter-<br />
V8-Turbo drücken und den Motor starten.<br />
Auf dem Weg zum Testgelände fahren wir<br />
eher moderat auf den blendend-weißen<br />
Straßen und bemerken schnell, dass die<br />
aktivierten Assistenzsysteme selbst auf<br />
vereistem Untergrund für enorme Sicherheit<br />
sorgen. Der neue V8 Turbomotor<br />
mit seiner permanent-dynamischen<br />
Beschleunigung – in allen Drehzahlbereichen<br />
– verlangt Einiges an Gefühl und<br />
einen durchaus besonnenen Fahrer.<br />
Beim Design haben die Italiener dem<br />
California T eine neue und individuellere<br />
Persönlichkeit verliehen – die ihn, in<br />
unseren Augen, eleganter und souveräner<br />
als jedes andere Ferrari-Modell wirken<br />
lässt. Die markante Formsprache ist in<br />
Zusammenarbeit mit dem italienischen<br />
Designstudio und Karosseriebauunternehmen<br />
Pininfarina entstanden. Die Flankenform<br />
wurde vom berühmten Design<br />
des Ferrari 250 Testa Rossa inspiriert, und<br />
eine durchgezogene Designlinie verpasst<br />
dem schnellen Italiener seine aerodynamische<br />
Schnittigkeit und Dynamik.<br />
Ein Vorteil, den Kenner zu schätzen<br />
wissen, ist der großzügige Innenraum<br />
des California T. Er ist der erste Ferrari<br />
seit dem legendären F40 von 1987, der<br />
seine Kraft aus einem zwangsbeatmeten<br />
Achtzylinder schöpft. Außerdem besitzt<br />
Ferraris California T ein weiteres Alleinstellungsmerkmal:<br />
Er ist der erste und<br />
damit einzige Turbo geladene Cavallino<br />
mit Frontmotor-Heckantrieb. Die<br />
Kraftübertragung übernimmt hier ein<br />
Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe,<br />
das die anliegende Leistung an die Hinterräder<br />
schickt. Zum Großteil der erhöhten<br />
Power (plus 250 Nm im Vergleich zum<br />
Vorgänger) tragen zwei Abgasturbolader<br />
bei, die nach dem Twin-Scroll-Prinzip<br />
arbeiten.<br />
Nach ein paar Stunden Ekstase auf dem<br />
Eis ist unser Durst nach dem Extravaganten<br />
vorerst gestillt, und mit kalter,<br />
roter Nase freuen wir uns auf den Kamin<br />
im Hotel – oder irgendetwas Warmes.<br />
Zum Glück ist jetzt Sommer und der neue<br />
California T ein Cabriolet – also auf gehts:<br />
Mit Sonne im Herzen und wehenden<br />
Haaren ab an den See.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.ferrari.com
<strong>THE</strong> NEW<br />
INTELLIGENCE<br />
DIE NEUE E-KLASSE<br />
AUTOR: K. SPECHT | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
In der Stadt der sieben Hügel, wie Lissabon auch gern genannt wird, werden wir die<br />
neue E-Klasse von Mercedes-Benz zum ersten Mal erleben und die neue Automobile<br />
Intelligenz ausgiebig testen. Der erste Eindruck: Modern, stilsicher und sogar ein wenig<br />
coupéhaft-sportlich für die zehnte Generation einer Business-Limousine.
60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | <strong>THE</strong> NEW INTELLIGENCE
MOTION | <strong>THE</strong> NEW INTELLIGENCE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61<br />
Wie kaum anders zu erwarten, setzt die<br />
neue E-Klasse gestalterische Akzente mit<br />
einem klaren und gleichzeitig emotionalen<br />
Design sowie einem hochwertigen,<br />
exklusiven Interieur. Die äußerst gelungene<br />
Linienführung und Innenausstattung<br />
lässt aber kaum erahnen, welche<br />
spannenden Innovationen, die neue<br />
E-Klasse bereithält.<br />
Erstmals halten zum Beispiel berührungssensitive<br />
Touch Controls im Lenkrad eines<br />
Autos Einzug: Wie die Oberfläche eines<br />
Smartphones reagieren sie exakt auf<br />
horizontale und vertikale Wischbewegungen.<br />
Damit erlauben sie die Steuerung<br />
des gesamten Infotainments per<br />
Finger-Wischbewegungen, ohne dass der<br />
Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen<br />
muss. Gemäß dem Motto: „Hands on<br />
the wheel, eyes on the road“. Zusätzlich<br />
zur Steuerung des Infotainmentsystems<br />
lassen sich weitere Bedienmöglichkeiten<br />
nutzen: ein Touchpad mit Controller in<br />
der Mittelkonsole, das Handschriften<br />
erkennt, und die Linguartronic-Sprachsteuerung.<br />
Mit den neuen Assistenz- und Sicherheitssystemen<br />
bietet Mercedes-Benz<br />
mehr Sicherheit, Komfort und Fahrerentlastung<br />
in neuen Dimensionen. Serienmäßig<br />
an Bord ist der Aktive Bremsassistent,<br />
der Attention Assist und viele<br />
nützliche Dinge mehr. Aber auf eines<br />
wollen wir im Besonderen eingehen:<br />
Der Drive Pilot gehört zu den Highlights<br />
des optionalen Fahrerassistenzpakets,<br />
welche die E-Klasse zur intelligentesten<br />
Limousine ihrer Klasse macht.<br />
Mit diesem System geht Mercedes-Benz<br />
den nächsten Schritt auf dem Weg zum<br />
autonomen Fahren. Der Drive Pilot kann<br />
als Abstands-Pilot (Distronic) auf Autobahnen<br />
und Landstraßen nicht nur automatisch<br />
den korrekten Abstand zu vorausfahrenden<br />
Fahrzeugen halten, sondern<br />
ihnen auch erstmals im Geschwindigkeitsbereich<br />
bis 210 km/h folgen. Der<br />
Fahrer kann entlastet werden, indem er<br />
im normalen Fahrbetrieb nicht durch<br />
Bremsen oder Gasgeben eingreifen muss<br />
und durch den Lenk-Pilot deutlich unterstützt<br />
wird – sogar in moderaten Kurven.<br />
Ebenfalls einzigartig: Bis 130 km/h kann<br />
das System wie in einem Schwarm durch<br />
Berücksichtigung von umgebenden<br />
Fahrzeugen und Parallelstrukturen auch<br />
bei nicht eindeutigen Linien, zum<br />
Beispiel in Baustellen, oder sogar ohne<br />
Linien weiterhin aktiv eingreifen. Damit<br />
entlastet und unterstützt das System<br />
den Fahrer vor allem im Kolonnen- und<br />
Stauverkehr wirkungsvoll.<br />
Ob wir das ganzes Paket des technisch<br />
Machbaren wirklich brauchen, ist eine<br />
andere Sache, aber machen wir uns nichts<br />
vor: Nichts ist ermüdender als lange<br />
Fahrten auf immer gleichen Straßen oder<br />
beim Stopp and Go stuppide seinem<br />
Vordermann zu folgen. Vielleicht war<br />
letzteres auch der Grund, warum wir die<br />
E-Klasse in Lissabon testen durften.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.mercedes-benz.de
KURZ GESAGT :<br />
BEGEHRENSWERT<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Die Flaggschiffe von Rolls-Royce, der Phantom Drophead Coupé und der Phantom<br />
Coupé, werden mit einer luxuriösen Zenith Collection geehrt. Der edle Phantom ist<br />
so etwas wie der Markenkern von Rolls-Royce, und da das Modell schon bald erneuert<br />
wird, erhalten das Phantom Coupé sowie das Phantom Drophead Coupé zum Abschied<br />
eine Sonderserie: die Rolls-Royce Phantom Zenith Collection. Die limitierten<br />
Fahrzeuge sollen dabei komplett nach Kundenwunsch gefertigt werden und sind ein<br />
weiterer luxuriöser Meilenstein des britischen Nobel-Automobil-Herstellers.
64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TREND | BREAKING NEWS<br />
Auf dem diesjährigen Concorso<br />
d’Eleganza Villa d’Este ehrte die BMW<br />
Group eines der bedeutendsten Fahrzeuge<br />
der BMW Historie mit einem<br />
besonderen Modell: dem BMW 2002<br />
Hommage. Die außergewöhnliche<br />
Designstudie zelebriert insbesondere<br />
die Ingenieursleistung des BMW<br />
2002 turbo und interpretiert diese in<br />
Form für die heutige Zeit. „Vor genau<br />
50 Jahren begann mit der 02er Reihe<br />
eine Ära des Erfolgs für BMW. Dieses<br />
kompakte Coupé ist eines der Fahrzeuge,<br />
das die Marke zu dem gemacht hat,<br />
was sie heute ist“, so Adrian van Hooydonk,<br />
Leiter BMW Group Design. „Das<br />
Topmodell 2002 war das erste Serien-<br />
Fahrzeug mit Turbo-Technologie überhaupt<br />
in Europa und machte das Coupé<br />
zu einem echten Sportwagen. Gleichzeitig<br />
war der BMW 2002 turbo technologischer<br />
Wegbereiter der Motorenentwicklung<br />
bei BMW. Das alles ehren wir<br />
mit dem BMW 2002 Hommage.“<br />
Die sportliche Silhouette des BMW 2002<br />
Hommage ruht flach über der Straße: die<br />
kompakten Proportionen mit langem<br />
Radstand, kurzen Überhängen und der<br />
ausgeprägten „Sharknose“ versprechen<br />
ein aufregendes Fahrerlebnis. Besonders<br />
augenfällig sind die voluminös modellierten<br />
Radhäuser. Sie zitieren die homologierte<br />
Version des BMW 2002 turbo,<br />
bei dem aufgrund der deutlich breiteren<br />
Spur extra verbreiterte Kotflügel auf die<br />
Karosserie aufgeschraubt wurden.
TREND | BREAKING NEWS<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65<br />
Mit dem neuen Grand Scénic enthüllt<br />
Renault die Langversion der jüngsten<br />
Generation seiner Kompaktvans. Die<br />
Neuauflage misst mit 4,63 Meter<br />
Länge. Wie seine Vorgängermodelle<br />
ist er als Fünf- und Siebensitzer<br />
erhältlich. Die Renault Modellneuheit<br />
kombiniert bewährte Van-Eigenschaften<br />
wie Variabilität, großes<br />
Raumangebot und ausgezeichnete<br />
Sicherheit mit einem unverwechselbaren<br />
Design.<br />
Mit dem neuen MINI Seven setzt<br />
die britische Marke die einzigartigen<br />
Qualitäten des Originals jetzt noch<br />
intensiver in Szene. Er unterstreicht<br />
den unverwechselbaren Charakter,<br />
die britische Herkunft und das traditionsreiche<br />
Fahrzeugkonzept des<br />
Originals und wird zum Marktstart in<br />
jeweils vier Motorvarianten als MINI<br />
3-Türer Seven und MINI 5-Türer<br />
Seven, mit einem Leistungsspektrum<br />
von 85 kW (116 PS) bis 141 kW (192<br />
PS), verfügbar sein.<br />
Vorhang auf für den Neuen von<br />
Peugeot: Er glänzt mit einem<br />
spektakulären Peugeot i-Cockpit,<br />
kreativem Design, einer im Wirkungsgrad<br />
verbesserten Architektur und<br />
vielen weiteren High Tech-Ausstattungen.<br />
Der neue SUV Peugeot 3008<br />
ist der erste Vertreter einer neuen<br />
SUV-Familie von Peugeot.<br />
Der neue Mazda MX-5 RF („Retractable<br />
Fastback“) feiert aktuell beim<br />
Goodwood Festival of Speed nahe<br />
Chichester (England) seine Europapremiere.<br />
Mit seinem elektrisch<br />
versenkbaren Dach bietet er ein Plus<br />
an Komfort und Ganzjahrestauglichkeit<br />
– und verbindet diese rationalen<br />
Argumente mit einer bei geöffnetem<br />
und geschlossenem Dach höchst<br />
eigenständigen Linie. Zudem ergibt<br />
sich eine völlig neue, geschützte Art<br />
des Offenfahrens, weil der hintere Dachbereich<br />
an Ort und Stelle bleibt, während<br />
die vorderen Teile hinter den Sitzen<br />
verschwinden. „Wir wollten etwas völlig<br />
Neues schaffen und haben uns daher<br />
bewusst von traditionellen Denkweisen<br />
befreit“, ergänzt MX-5 Programm-<br />
Manager Nobuhiro Yamamoto. „Unser<br />
Ziel war ein offener Sportwagen mit<br />
einem traumhaftem Fastback-Profil bei<br />
geschlossenem Dach und begeisterndem<br />
Fahrgefühl unter freiem Himmel.“
Aston Martin Vanquish Concept<br />
Car: Die vom Designer Zagato neu<br />
gezeichnete Karosserie besteht vollständig<br />
aus Kohlefaserlaminat, wobei<br />
viele Bauteile zusammengefasst<br />
wurden, um die Karosseriespalte zu<br />
eliminieren. In der Heckabrisskante<br />
verbirgt sich ein ausfahrbarer Spoiler.<br />
Die Außenspiegel und die A-Säulen<br />
wurden mit Sichtcarbon gestaltet und<br />
suggerieren so eine umlaufende Glasfront.<br />
Die neuen Leuchten (hinten und<br />
vorn) des Aston Martin Vanquish Zagato<br />
Concept setzen voll auf LED-Technik.<br />
Typisch für einen Zagato-Entwurf ist<br />
auch das Double-Bubble-Dach. Unter der<br />
perforierten Motorhaube bleibt es indes<br />
beim V12-Saugmotor, der allerdings auf<br />
600 PS leistungsgesteigert wurde, und<br />
uns bleibt nur ein Kommentar: <strong>BOLD</strong>!
68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TREND | BREAKING NEWS<br />
Maximaler Fahrspaß ohne Kompromisse:<br />
Wer den neuen Abarth 124<br />
Spider fährt, bekommt nicht nur ein<br />
traumhaft schönes Cabrio auf Basis des<br />
Fiat 124 Spider, sondern hochkonzentrierte<br />
Adrenalinstöße – dem konsequenten<br />
Leichtbau unter Einsatz von<br />
Aluminiumelementen sei Dank. Das<br />
Ergebnis: Der mit 125 kW (170 PS)<br />
starke 1,4 Liter MultiAir Turbo-Motor<br />
hat genug Kraft, um in jeder Lage<br />
durchzugsstark und überlegen zu sein.<br />
Der Beetle, eine der emotionalsten<br />
Seiten der Marke Volkswagen, punktet<br />
ab sofort mit einigen Neuheiten und<br />
frischt seine Angebotspalette für den<br />
Beetle und das Beetle Cabriolet auf,<br />
und bietet ab sofort einen bunten<br />
Strauß an neuen Modellen an: Vom<br />
klassischen Serienmodell mit vielen<br />
neuen Individualisierungsmöglichkeiten<br />
über das Sondermodell Denim<br />
bis hin zum Beetle Exclusive – für<br />
Beetle Liebhaber ist in jedem Fall<br />
etwas dabei.<br />
Das neue große SUV von ŠKODA<br />
wird Kodiaq heißen. Der Name<br />
bezieht sich auf den Kodiakbären, der<br />
auf der gleichnamigen Insel vor der<br />
Südküste Alaskas lebt. Mit dem neuen<br />
Modell, das in der zweiten Hälfte des<br />
Jahres 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
wird, startet ŠKODA seine neue<br />
Modelloffensive im SUV-Segment.<br />
Mit dem neuen Range Rover Cabriolet<br />
betritt Land Rover gleich zwei<br />
Mal Neuland: Es ist das weltweit erste<br />
Cabrio in der Klasse der kompakten<br />
Premium-SUV und das erste Cabrio-<br />
Serienmodell mit Range Rover-Logo.<br />
Von außen unterscheidet sich das<br />
neue Evoque Cabriolet bis auf sein<br />
wärme- und schallgedämmtes Stoffdach<br />
nur geringfügig von seinen<br />
Modellgeschwistern, aber es lockt mit<br />
einer unvergleichlichen Mischung<br />
aus Komfort, Vielseitigkeit und Open-<br />
Air-Fahrvergnügen auf jedem Terrain.<br />
Der britische SUV-Spezialist bietet seine<br />
jüngste Modellneuheit in zwei reichhaltig<br />
bestückten Ausstattungsvarianten SE<br />
Dynamic und HSE Dynamic an. Beiden<br />
Ausführungen gemeinsam ist ein hochwertiges<br />
Interieur, u. a. mit vier lederbezogenen<br />
Einzelsitzen und der neuesten<br />
Entwicklungsstufe des Infotainmentsystems<br />
von Jaguar Land Rover, InControl<br />
Touch Pro, das optional verfügbar ist.
TREND | BREAKING NEWS<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />
Turboloch ade. Mit seinem elektrisch<br />
angetriebenen Verdichter prescht der<br />
neue Audi SQ7 TDI vom Stand weg<br />
mit voller Kraft voraus. Um Kurven<br />
lässt er sich so leicht händeln wie<br />
eine Sportlimousine. Ein Druck auf<br />
die rot umrandete Starttaste, und der<br />
V8-Diesel erwacht mit einem tiefen<br />
Grollen, das echte Power verheißt:<br />
435 PS und 900 Newtonmeter bereits<br />
ab 1.000 Touren stehen bereit.<br />
Möglich macht das eine Weltneuheit:<br />
der elektrisch angetriebene Verdichter,<br />
der die beiden Abgasturbolader bei<br />
niedrigen Drehzahlen unterstützt. Die<br />
Energie stellt das 48-Volt-Teilbordnetz<br />
bereit, eine neue Technologie von Audi.<br />
Nach weniger als fünf Sekunden fällt<br />
die 100-km/h-Marke, erst bei 250 km/h<br />
ist das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />
Besonders durstig ist der SUV deswegen<br />
aber nicht: Im Schnitt begnügt er sich mit<br />
7,2 Liter auf 100 Kilometer. Doch damit<br />
nicht genug: Das Angebot von 24 Assistenzsystemen<br />
ist das größte im Segment.<br />
So kann der Stauassistent im zähfließenden<br />
Verkehr bis 65 km/h die Lenkarbeit<br />
übernehmen – eine Vorstufe zum<br />
pilotierten Fahren. Obendrein hilft der<br />
SQ7 TDI beim Halten der Spur, bremst in<br />
gefährlichen Situationen, beobachtet den<br />
Gegenverkehr beim Linksabbiegen und<br />
erkennt bei Nacht Fußgänger und Tiere.<br />
Alles in allem ist der neue Audi SQ7 TDI<br />
die Innovation des Sommers und absolut<br />
begehrenswert.
Der Mazda RX-Vision hat den „Car<br />
Design Award 2016“ in der Kategorie<br />
„Konzeptfahrzeuge“ erhalten und<br />
wurde für sein bemerkenswertes und<br />
fortschrittliches Automobil-Design<br />
ausgezeichnet. Mit der Kombination<br />
aus zukunftsorientiertem Design<br />
und innovativer Technologie ist die<br />
Studie ein Wegweiser für zukünftiges<br />
Automobil-Design.<br />
Das dynamische Design verspricht nicht<br />
zu viel, denn was unter der Motorhaube<br />
versteckt ist, kann sich sehen lassen: Ein<br />
Kreiskolbenmotor der nächsten Generation,<br />
der SKYACTIV-R. Mazda hat stets<br />
an dieser unkonventionellen Technologie<br />
festgehalten und ist der einzige Automobilhersteller<br />
der Welt, dem es gelungen<br />
ist, den Kreiskolbenmotor erfolgreich auf<br />
den Markt zu bringen.
CALIFORNIA<br />
ROADTRIP<br />
AUTOR: N. DEXTER | FOTOGRAF: D. MAURER<br />
Fast jeder hat einen Traum. Einer unserer Träume war: In Kalifornien mit offenem<br />
Verdeck an der Pazifik-Küste entlang zu cruisen. Bei angenehm warmen Temperaturen,<br />
die Sonne von oben und guter Mucke aus den Boxen. Manche Träume werden wahr,<br />
und so schickte uns unser Chefredakteur auf eine ebensolche Tour. Für <strong>BOLD</strong> erlebten<br />
wir zwei spannende Tage mit dem neuen Mercedes-AMG SL 63 – On the Road, von<br />
Los Angeles nach San Diego (USA).
74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | ROADTRIP<br />
Kalifornien macht im Frühjahr am meisten<br />
Spaß: Es ist nicht zu heiß und nicht<br />
zu voll (wäre nicht gerade das Oscar-<br />
Wochenende). Die endlosen Straßen im<br />
südkalifornischen Umland bieten beste<br />
Bedingungen, um den sportlichen Zweisitzer<br />
auf Herz und Nieren zu testen.<br />
Der Tag beginnt früh in Laguna Beach.<br />
Der kleine Vorort liegt am südlichen<br />
Stadtrand von Los Angeles, und noch<br />
nicht ganz wach, starten wir den Motor.<br />
Der V8 bollert heiser durch alle Drehzahlregionen<br />
und stemmt seine 900 Newtonmeter<br />
Drehmoment auf die Kurbellwelle.<br />
Die 585 PS geben dem High-Performance-<br />
Roadster einen enormen Antrieb, der<br />
einen innerhalb von 4,1 Sekunden auf<br />
Hundert katapultiert. Der SL gehört<br />
einfach hierher. Allein bei der Fahrt durch<br />
den Ort Dana Point kommen uns sechs<br />
seiner Vorgänger entgegen.<br />
Der neue Mercedes-AMG SL hat allerdings<br />
einiges zu bieten: 5,5-Liter-Biturbo-<br />
V8 mit 585 PS und 900 Newtonmetern,<br />
sind die Leistungsdaten des „kleinen“ SL<br />
63 von AMG. Der SL 65 AMG mit V12 ist<br />
noch gewaltiger und verfügt über 630 PS<br />
und 1.000 Newtonmeter Drehmoment. In<br />
der Praxis bedeutet das, dass dem SL 63<br />
der Spurt auf 100 km/h in 4,3 Sekunden<br />
gelingt und die Höchstgeschwindigkeit<br />
bis zu 300 km/h beträgt. Auch die<br />
Ausstattung ist alles andere als fade: Der<br />
SL 63 AMG verfügt zum Beispiel über das<br />
Speedshift-Siebengang-Sportgetriebe,<br />
ein dreistufiges ESP, ein AMG-Fahrwerk<br />
und ein „Magic Sky Control“-Sonnendach.<br />
Was braucht man mehr!<br />
Das Tuning-Kürzel AMG der Affalterbacher-Motoren-Gruppe<br />
ist hiererort ein<br />
fester Bestandteil bei allen Gesprächen<br />
zu Fahrzeug, Motoren und ihrer Herkunft.<br />
„Made in Germany“ kann sich selbstbewusst<br />
neben den starken Muscle-Cars<br />
der Americaner behaupten und schindet<br />
nach wie vor großen Eindruck. Kurz<br />
nach der Ortsausfahrt von Dana Point<br />
werden die Staßen leerer und kurviger.<br />
Wir wechseln in den Sport-Plus-Modus<br />
und versuchen, die Leistungsgrenzen<br />
des kraftvollen Gefährts herauszukitzeln.<br />
Doch wir haben keine Chance und<br />
schnell wird klar, dass das eigentliche<br />
Zuhause des SL die Rennstrecke ist.<br />
Der SL ist Spitzenreiter in den unterschiedlichsten<br />
Disziplinen: Eleganter<br />
Roadster für entspannt-komfortables<br />
Cruisen oder dynamisches Coupé für<br />
sportliche Kurventouren. Ola Källenius,<br />
Vorstandsmitglied der Daimler AG,<br />
verantwortlich für Mercedes-Benz Cars<br />
Vertrieb: „Nur der SL bietet Fahrspaß in<br />
einer einzigartigen Kombination: ob<br />
pures sportliches Roadster-Feeling oder<br />
entspanntes komfortables Cruisen. Er ist<br />
ein Traumwagen, der die Wünsche seiner<br />
Besitzerin oder seines Besitzers mit technischer<br />
Perfektion erfüllt.“<br />
Besonders auffällig ist die überarbeitete<br />
Front des neuen SL: Der einzigartige<br />
Diamant-Kühlergrill verbreitert sich<br />
nach unten. Zwei Powerdomes akzentuieren<br />
die langgestreckte Motorhaube.<br />
Unverwechselbar wird der neue Auftritt<br />
des SL auch durch das neue serienmäßige<br />
LED Intelligent Light System mit
TRAVEL | ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 75
78 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | ROADTRIP
TRAVEL | ROADTRIP<br />
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TRAVEL | ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />
weit nach außen gezogenem Scheinwerfergehäuse.<br />
Die sportliche Silhouette<br />
wird durch vergrößerte optische Luftauslässe<br />
mit flügelähnlichen Chromspangen<br />
in den dynamisch-breiten Kotflügeln<br />
und die auf der Bordkante aufgesetzten<br />
Außenspiegel betont.<br />
„Das sportliche Design des neuen SL mit<br />
seiner progressiven Front und die ästhetische<br />
Silhouette unterstreichen seinen<br />
einzigartigen Charakter. Das Fahrzeug<br />
definiert durch seine sinnliche Klarheit<br />
unseren Spitzenanspruch an modernem<br />
Luxus“, so Gorden Wagener, Vice President<br />
Design Daimler AG.<br />
kabine thront die von AMG-Modellen<br />
bekannte Analog-Uhr von IWC-Schaffhausen.<br />
Die Sitze verfügen über Luftkissen,<br />
welche sich dem Kurven-<br />
Neigungs-Winkel entsprechend als<br />
Stabilisatoren hinzuschalten und einem<br />
auch beim dynamischen Fahren ein<br />
angenehmes und sicheres Sitzgefühl<br />
vermitteln.<br />
Unser Tag neigt sich dem Ende entgegen,<br />
und wir kommen genau zur richtigen<br />
Zeit auf Shelter Island an, wo wir den<br />
Sonnenuntergang vor der Skyline von<br />
San Diego bewundern können.<br />
Das Modellprogramm des neuen Luxus-<br />
Roadsters von Mercedes-Benz besteht<br />
aus dem SL 400 mit auf 270 kW (367<br />
PS) und 500 Nm gesteigertem V6-Motor<br />
(plus 25 kW/34 PS sowie 20 Nm) sowie<br />
dem SL 500 mit 335 kW (455 PS) starkem<br />
V8-Antrieb, der ein Drehmoment von<br />
700 Nm bereitstellt. Serienmäßig wird<br />
die Kraft von der neuen Neunstufen-<br />
Automatik 9G-Tronic übertragen. Mit<br />
„Dynamic Select“ lässt sich die Fahrzeugcharakteristik<br />
auf Knopfdruck in<br />
Sekundenschnelle verstellen, denn das<br />
System ändert auf Wunsch des Fahrers<br />
das Set-up von Motor, Getriebe, Fahrwerk<br />
und Lenkung. Nicht zu vergessen sind<br />
die beiden Mercedes-AMG Modelle SL 63<br />
und SL 65, letzterer mit V12-Motor.<br />
In Sachen Interieur ist auch der neue SL<br />
wie gewohnt edel und hochwertig verarbeitet<br />
und auch für längere Ausfahrten<br />
äußerst bequem. Im Zentrum der Fahrer-<br />
EINREISE:<br />
Deutsche Staatsbürger, die bis zu<br />
drei Monaten die USA bereisen<br />
wollen, können am Visa Waiver<br />
Programm teilnehmen. Die Reisegenehmigung<br />
ESTA wird online<br />
beantragt und in der Regel sofort<br />
online erteilt.<br />
BESTE REISEZEIT:<br />
Von Februar bis Mai und von<br />
September bis November, dann ist<br />
es nicht zu heiß. Ansonsten ganzjährig<br />
mildes bis sehr trockenes<br />
Klima.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitcalifornia.com<br />
www.mercedes-benz.de<br />
www.mercedes-amg.com
82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
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