BIG Magazin 02/2016
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ig porträt<br />
big porträt<br />
Wolfgang Glaser: vom Kupferschmied zur Badeente<br />
Der traditionsreiche Sanitär- und Heizungsbetrieb sucht Verstärkung<br />
Ein niedliches Logo ziert<br />
die Teamkleidung von<br />
Wolfgang Glaser und seinen<br />
Mitarbeitern. Die Badeente<br />
signalisiert den Kunden und<br />
jedem anderen, dass sich das<br />
Unternehmen mit Dingen befasst,<br />
die sowohl im engeren<br />
als auch im weiteren Sinne<br />
mit Baden zu tun haben. Dabei<br />
war zu Beginn der Berufstätigkeit<br />
von Wolfgang Glaser<br />
vor rund dreißig Jahren kein<br />
Gedanke an Sanitär- und Heizungsbau.<br />
Seine Ausbildung<br />
hatte zwar auch mit Kupfer<br />
zu tun, aber hauptsächlich mit<br />
Im Lagerraum sorgt der Chef persönlich für Ordnung.<br />
der Fertigung von kupfernen<br />
Gefäßen für den Küchengebrauch<br />
und für Fabriken, aber<br />
weniger mit der Verlegung<br />
solcher Leitungen in die Decken<br />
und Wände von Häusern.<br />
Nach seiner erfolgreich<br />
abgeschlossenen Ausbildung<br />
zum Kupferschmied sahen die<br />
beruflichen Perspektiven allerdings<br />
nicht sehr rosig aus. Aus<br />
diesem Grund entschied er<br />
sich, sofort eine weitere Ausbildung<br />
anzuschließen. Mit<br />
seinen metallhandwerklichen<br />
Vorkenntnissen passte das<br />
Berufsbild des Sanitär- und<br />
Auch die Firmenwagen von Wolfgang Glaser sind im Zeichen der Badeente unterwegs<br />
Heizungsmonteurs bestens<br />
in seine weiteren beruflichen<br />
Vorstellungen. Ohne langes<br />
Zögern hängte er dann an den<br />
erfolgreich geschafften Gesellenbrief<br />
auch gleich den Meisterbrief<br />
für diesen Berufszweig<br />
an. Dieser wurde ihm dann im<br />
Alter von 29 Jahren für die<br />
Gewerke Sanitär- und Heizungsbau<br />
ausgehändigt.<br />
Schon immer das Ziel vor Augen,<br />
einmal Chef im eigenen<br />
Betrieb zu werden, wagte er<br />
im Jahr 1999 den Start in die<br />
Selbständigkeit. Völlig auf sich<br />
allein gestellt, fand er dennoch<br />
schnell Kundschaft, die<br />
seine Leistung zu schätzen<br />
wusste. Wie bei fast allen Unternehmensgründern<br />
rekrutierte<br />
auch er seine Kunden<br />
zunächst aus seinem persönlichen<br />
Umfeld. Dabei stand<br />
für ihn von Beginn an zweifelsfrei<br />
fest, dass er nur dann<br />
in seinem Beruf erfolgreich<br />
bestehen kann, wenn er beste<br />
Leistung und Qualität beim<br />
Kunden abliefert. Das bedeutet<br />
aber auch, sich immer wieder<br />
gegen vermeintlich billigere<br />
Konkurrenz durchzusetzen<br />
und die Kunden von sich und<br />
seiner Leistung zu überzeugen.<br />
Mit diesem Markenzeichen<br />
versehen, wurde er dann auch<br />
gerne weiterempfohlen.<br />
Die Unternehmensentwicklung<br />
nahm zügig Fahrt auf,<br />
sodass der junge Unternehmer<br />
schon kurz nach seinem<br />
Start in die Selbständigkeit<br />
seinen ersten Monteur anstellen<br />
musste. Dies ging einher<br />
mit der Anmietung eines Ladenlokals<br />
in Köln-Vogelsang.<br />
Von dort konnte er nun losgelöst<br />
von dem privaten Bereich,<br />
deutlich besser seine Kunden<br />
beraten, seine Aufträge vorbereiten<br />
und organisieren. Eine<br />
besondere Herausforderung<br />
entwickelte sich durch einen<br />
neuen Kunden, der seinen<br />
umfangreichen Immobilienbestand<br />
im großen Umfang<br />
sanieren musste und Wolfgang<br />
Glaser und sein Team<br />
mit dem anspruchsvollen<br />
Projekt beauftragte. Dafür<br />
musste er weiteres Personal<br />
einstellen, was sich auch damals<br />
schon als nur schwer<br />
lösbare Herausforderung<br />
entwickelte. Und darin sieht<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Wolfgang Glaser auch jetzt<br />
noch ein kaum lösbares Problem.<br />
„Für ein Unternehmen<br />
meiner Größe ist es extrem<br />
schwierig, gute Mitarbeiter zu<br />
finden“, betont der engagierte<br />
Arbeitgeber. „Wenn einem das<br />
gelungen ist, hat man noch<br />
die weitaus größere Herausforderung<br />
vor sich: Man muss<br />
versuchen, die Mitarbeiter<br />
an Bord zu halten.“ Dabei ist<br />
Wolfgang Glaser in besonderem<br />
Maße bemüht, durch<br />
kooperativen Führungsstil<br />
sowie einem hervorragenden<br />
Betriebsklima und besten Soziallleistungen<br />
die Mitarbeiter<br />
an sein Unternehmen zu binden.<br />
Dazu gehört auch, seine<br />
Kundendienstmonteure durch<br />
wiederkehrende Schulungsmaßnahmen<br />
immer auf dem<br />
aktuellen Stand der Technik<br />
zu halten. Aber letztlich sind<br />
es gerade die guten Leute, die<br />
dennoch nach ein paar Jahren<br />
den Weg in die Eigenständigkeit<br />
suchen und sich mit dem<br />
in seinem Haus gesammelten<br />
Erfahrungen selbständig machen.<br />
Umso mehr ist Wolfgang<br />
Glaser bestrebt, seine<br />
Monteure selbst auszubilden.<br />
Aber auch das gestaltet sich<br />
zunehmend schwieriger. Denn<br />
derzeit würde er liebend gerne<br />
einem oder vielleicht sogar<br />
zwei jungen Menschen einen<br />
attraktiven Ausbildungsplatz<br />
bieten; wenn er sie denn nur<br />
finden könnte. So hat er schon<br />
im zweiten Jahr in Folge keinen<br />
Auszubildenden mehr für<br />
sein Unternehmen gewinnen<br />
können. Dabei gibt er die<br />
Hoffnung nicht auf, vielleicht<br />
doch noch für das kommende<br />
Ausbildungsjahr sein Team<br />
mit einem jungen Mann oder<br />
auch gerne einer jungen Frau<br />
verstärken zu können.<br />
Möglicherweise bestärkt ja<br />
der gerade abgeschlossene<br />
Umzug junge Leute oder auch<br />
fertige Monteure sich bei ihm<br />
zu bewerben. Denn durch den<br />
Umzug in die neuen Betriebsräume<br />
verfügt die Firma Glaser<br />
nun neben einer attraktiven<br />
Bürofläche auch über größere<br />
Lagerkapazitäten für die<br />
Vorratshaltung wichtiger Installationsmaterialien.<br />
Durch<br />
das deutlich umfangreichere<br />
Sortiment an Sanitär- und<br />
Heizungszubehörartikeln kann<br />
dem Kunden gerade bei Rohrbruchschäden<br />
noch schneller<br />
geholfen und die Reparaturen<br />
oft sofort ohne zeitaufwendige<br />
Materialbeschaffung<br />
ausgeführt werden.<br />
Mit der Verlagerung seines<br />
Betriebes in die neuen Räume<br />
richtet Wolfgang Glaser sein<br />
Unternehmen auch verstärkt<br />
auf die Badsanierung und -<br />
Gestaltung aus. Ziel seiner<br />
erweiterten Unternehmensstrategie<br />
ist es, den Kunden<br />
von der Idee über die konkrete<br />
Planung bis zur Durchführung<br />
der Sanierungsmaßnahme<br />
professionell zu begleiten. Das<br />
Badezimmer bedeutet heute<br />
für viele Kunden viel mehr als<br />
nur die „Nasszelle“ wie das Bad<br />
in der Vergangenheit oft abfällig<br />
bezeichnet wurde. Das Bad<br />
wird heute oftmals luxuriös<br />
und komfortabel ausgestattet,<br />
um es als Raum der Entspannung<br />
und des Wohlfühlens zu<br />
erleben. Unter Verwendung<br />
hochwertiger Materialien und<br />
Einrichtungen entstehen dann<br />
kleine Wellnessoasen im häuslichen<br />
Umfeld. Unterstützt<br />
wird Wolfgang Glaser dabei<br />
von einem renommierten<br />
Fliesenleger, der die hochwertigen<br />
Einbauten durch eine<br />
qualitativ ebenso hochkarätige<br />
Fliesenverlegung optimal<br />
zur Geltung bringt. Manchmal<br />
entstehen dann im wahrsten<br />
Sinne des Wortes kleine Badeinseln,<br />
auf denen dann auch<br />
die Badeente Platz genug zum<br />
Schwimmen hat.<br />
Was die „Badeente“<br />
als Logo auf der<br />
Teamkleidung<br />
betrifft, hilft ja<br />
vielleicht dieser<br />
Artikel<br />
dabei potentielle Bewerber zu<br />
animieren, sich bei Wolfang<br />
Glaser zu melden, um mit einer<br />
gelben Badeente auf dem<br />
Arbeitsanzug bei ihm den<br />
Beruf zum Sanitär- und Heizungsfachmann<br />
auszuüben<br />
oder zu erlernen. Denn Zukunft<br />
hat dieser Beruf allemal;<br />
in Köln und Umgebung gibt es<br />
unzählige Altbauten, die alle<br />
in den nächsten Jahren saniert<br />
werden müssen.<br />
■ Ernst-Jürgen Kröll<br />
Freundlicher Empfang im Meisterbetrieb<br />
22 www.bickendorf.info Ausgabe 2/<strong>2016</strong> | Nr. 94 23