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WIRTSCHAFT+MARKT 4/2016

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VBIW | 61<br />

Nachhaltige Energie-Eigenversorgung<br />

Wellmitz. VBIW-Mitglieder aus Eisenhüttenstadt<br />

besuchten die Biogasanlage<br />

der Agrargenossenschaft Neuzelle e. G.<br />

in Wellmitz. Der Vorstandsvorsitzende der<br />

Genossenschaft Frank Matheus führte die<br />

Gäste durch die Anlage.<br />

Täglich werden 15 Tonnen Mais-Silage der<br />

Anlage zugeführt. Daneben noch Gras-Silage<br />

und die Gülle aus der Schweinemast.<br />

Alle Einsatzstoffe produziert die Agrargenossenschaft<br />

selbst, wofür nur etwa zehn<br />

Prozent der Ackerfläche genutzt werden.<br />

Auf dieser Grundlage entstehen in den<br />

Fermentern pro Tag circa 5.200 Nanokubikmeter<br />

Biogas. Mit dem wird in einem<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW) Elektroenergie<br />

erzeugt, die zu 50 Prozent von der Genossenschaft<br />

selbst verbraucht wird. Den<br />

Rest erhält das Stromnetz. Die Abwärme<br />

des Gasmotors, welcher Bestandteil des<br />

BHKW ist, dient der Beheizung der Fermenter,<br />

der Ställe und Gebäude sowie der<br />

Warmwasserbereitung. Die Reste aus den<br />

Gärbehältern werden als Dünger ausgebracht.<br />

Die Teilnehmer gewannen die Erkenntnis,<br />

dass Biogasanlagen einen effektiven<br />

und sinnvollen Beitrag zur Erzeugung<br />

Erneuerbarer Energie leisten, deren Förderung<br />

fortgesetzt werden sollte, natürlich<br />

mit den richtigen Anreizen. Den Vorschlag,<br />

Grasschnitt von den Freiflächen,<br />

die durch Wohnungsrückbau in Eisenhüttenstadt<br />

entstanden sind, für die Biogaserzeugung<br />

zu nutzen, erachtet Matheus auf<br />

der Grundlage derzeitiger Förderbedingungen<br />

für nicht praktikabel.<br />

<br />

Helmut Kummich (VBIW)<br />

Der Fermenter der Biogasanlage in Wellmitz<br />

im Südosten Brandenburgs.<br />

Rettung des Stahlstandorts<br />

Fotos: Helmut Kummich (VBIW, oben), Bernd Geller (VBIW, unten)<br />

Prof. Döring vor dem industriellen Leuchtturm.<br />

Eisenhüttenstadt. Der VBIW-Ortsverein<br />

Eisenhüttenstadt hatte zu einer Veranstaltung<br />

mit VBIW-Mitglied Professor Dr.<br />

Karl Döring geladen. Nicht nur Mitglieder<br />

kamen zahlreich, da Professor Döring wegen<br />

seines Einsatzes bei der Rettung des<br />

Stahlstandorts Eisenhüttenstadt in der Region<br />

und in der Branche auch heute noch<br />

hohe Anerkennung genießt. Dabei stellte<br />

er auch sein Buch „EKO – Stahl für die<br />

DDR, Stahl für die Welt" vor.<br />

Döring war von 1985 bis 1990 Generaldirektor<br />

des Bandstahlkombinats und wurde<br />

nach dessen Umwandlung in eine Aktiengesellschaft<br />

1990 Vorstandsvorsitzender<br />

der neuen EKO STAHL AG. Das Stahlwerk<br />

in Eisenhüttenstadt zu errichten, sei<br />

eine außerordentliche Leistung der DDR<br />

gewesen. Das Buch habe er auch deshalb<br />

geschrieben, um jenen den Wind aus den<br />

Segeln zu nehmen, welche die DDR allein<br />

auf „marode“ und „bankrott“ reduzieren<br />

wollen. Der heute 79-Jährige schilderte,<br />

wie schwierig es war, das EKO zu<br />

retten, wie 1997 der metallurgische Zyklus<br />

durch ein Warmwalzwerk geschlossen<br />

wurde und das Werk nach zweifachem Namenswechsel<br />

schließlich Teil des Weltkonzerns<br />

ArcelorMittal wurde (siehe auch<br />

W+M 3/2014). Döring könne die Zukunft<br />

nicht voraussagen, sieht die des EKO aber<br />

optimistisch. Jutta Scheer (VBIW)<br />

VBIW – Verein Brandenburgischer<br />

Ingenieure und Wirtschaftler e. V.<br />

Landesgeschäftsstelle:<br />

Fürstenwalder Str. 46,<br />

15234 Frankfurt (Oder),<br />

Tel.: 0335 8692151<br />

E-Mail: buero.vbiw@t-online.de<br />

Internet: www.vbiw-ev.de<br />

www.WundM.info <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2016</strong>

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