WIRTSCHAFT+MARKT 4/2016
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36 | W+M TITEL<br />
Dennoch glänzt gerade die öffentliche<br />
Forschungslandschaft im Osten an vielen<br />
Orten durch exzellente Spitzenforschung<br />
und erfolgreichen Wissenstransfer. Ein<br />
Überblick:<br />
Sachsen<br />
Sechs Institute der Wissenschaftsgemeinschaft<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz,<br />
zwei Helmholtz-Zentren, 14 Einrichtungen<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft und sechs<br />
Institute der Max-Planck-Gesellschaft –<br />
Sachsen verfügt über eine beeindruckende<br />
Forschungsvielfalt. Hinzu gesellen sich<br />
die vier Hochschulen und fünf Fachhochschulen<br />
– allen voran Deutschlands größte<br />
Technische Universität in Dresden mit<br />
den Exzellenzclustern „Center for Advancing<br />
Electronics Dresden“ und „From<br />
Cells to Tissues to Therapies“.<br />
FORSCHUNG IN SACHSEN<br />
Anteil der FuE-Ausgaben (in 2013) ...<br />
... am BIP 2,74 %<br />
... des Sektors „Staat und private Institutionen<br />
ohne Erwerbszweck“ am BIP<br />
0,81 %<br />
... des Sektors Hochschulen am BIP 0,82 %<br />
... des Sektors Wirtschaft am BIP 1,11 %<br />
Patentanmeldungen je eine Million Einwohner 239<br />
Mit rund 300 Unternehmen und Forschungsinstituten<br />
ist zudem Silicon Saxony<br />
der größte Branchenverband der Halbleiter-,<br />
Elektronik- und Mikroelektronik-Industrie<br />
Europas. Der Freistaat reüssiert<br />
auch mit einer der dichtesten Biotech-<br />
Forschungsszenen in Deutschland und<br />
rangiert unter den Top fünf der deutschen<br />
Biotechnologie-Regionen mit mehr als 30<br />
universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.<br />
Weitere Schwerpunkte der sächsischen<br />
Spitzenforschung sind die Nanotechnologie,<br />
der Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />
die Material- und Werkstoffwissenschaften,<br />
die Medizin und Medizintechnik, die<br />
Neurowissenschaften sowie die Umweltforschung.<br />
Einen interessanten Weg gehen sächsische<br />
Firmen beispielsweise auf dem Feld<br />
Die Firma IFA Rotorion kooperiert mit der Wissenschaft.<br />
der organischen Elektronik, also bei organischen<br />
Materialien mit halbleitenden<br />
Eigenschaften. Einige<br />
dieser 40 Betriebe<br />
entstanden als Ausgründungen<br />
aus sächsischen<br />
Universitäten.<br />
Das betrifft etwa die<br />
Dresdener Novaled<br />
GmbH, die sich heute<br />
international führend<br />
bei Technologien zur<br />
Herstellung organischer<br />
Leuchtdioden<br />
(OLED) präsentiert, oder auch die Dresdner<br />
Heliatek GmbH. Sie genießt ebenfalls<br />
den Ruf eines weltweiten Technologieführers<br />
in der organischen Photovoltaik<br />
(OPV).<br />
In Chemnitz etablierte sich unter dem<br />
Stichwort „Merge“ das deutschlandweit<br />
einzige Bundesexzellenzcluster<br />
zur Leichtbauforschung.<br />
Angesiedelt<br />
ist es an der<br />
Technischen Universität<br />
der Stadt, doch beteiligen<br />
sich auch 250<br />
kleine und mittelständische<br />
Unternehmen<br />
(KMU) rund um den<br />
Clusterkern Chemnitz.<br />
FORSCHUNG IN THÜRINGEN<br />
Thüringen<br />
In Thüringen haben sich neben den neun<br />
staatlichen Hochschulen außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Institute<br />
für Angewandte Optik und<br />
Feinmechanik in Jena oder für Keramische<br />
Technologien und Systeme in Hermsdorf<br />
angesiedelt. Einen wichtigen Kristallisationspunkt<br />
bildet der Wissenschaftscampus<br />
Beutenberg in Jena. Hier befinden sich<br />
neun Institute, unter anderem der Leibniz-<br />
Gemeinschaft sowie der Max-Planck- und<br />
Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
Die Thüringer Forschungsschwerpunkte<br />
liegen unter anderem in der Gesundheitsforschung<br />
und Medizintechnik, in der Mikrobiologie<br />
und Biotechnologie, den optischen<br />
Technologien, den Mikro- und Nanotechnologien,<br />
der Mikroelektronik sowie<br />
den Informations- und Kommunikationstechnologien.<br />
Anteil der FuE-Ausgaben (in 2013) ...<br />
... am BIP 2,20 %<br />
... des Sektors „Staat und private Institutionen<br />
ohne Erwerbszweck“ am BIP<br />
0,52 %<br />
... des Sektors Hochschulen am BIP 0,64 %<br />
... des Sektors Wirtschaft am BIP 1,04 %<br />
Patentanmeldungen je eine Million Einwohner 248<br />
Foto: IFA Rotorion, Quelle Schaubilder: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2016</strong>