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WIRTSCHAFT+MARKT 4/2016

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24 | W+M LÄNDERREPORT<br />

Digitalisierung als Jobmotor?<br />

Der deutsche Mittelstand gibt sich optimistisch. Eine aktuelle<br />

Studie der Commerzbank AG belegt, dass sich mittelständische<br />

Unternehmen von der Digitalisierung eher positive Impulse für den<br />

Arbeitsmarkt erhoffen. Defizite bei der Qualifikation der Mitarbeiter<br />

bremsen aber den innovativen Schwung. Von Matthias Salm<br />

in den Unternehmen vor allem ein starkes<br />

Interesse an Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Zudem wünschen sich die Mitarbeiter<br />

laut der Studie eine stärkere Einbeziehung<br />

in die künftige strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens.<br />

Vom Jobkiller zum Jobmotor – auf<br />

diese Kurzformel lässt sich die gegenwärtige<br />

Erwartungshaltung<br />

des Mittelstands hinsichtlich des digitalen<br />

Wandels bringen. Galt die Digitalisierung<br />

bisher vielen Unternehmern als Lizenz<br />

zur Vernichtung von Arbeitsplätzen,<br />

sehen nun 43 Prozent der in einer Umfrage<br />

der Initiative Unternehmerperspektiven<br />

der Commerzbank AG befragten Firmen<br />

einen steigenden Personalbedarf durch die<br />

Digitalisierung der Wirtschaft. 48 Prozent<br />

der Befragten sagen zumindest eine gleich<br />

bleibende Personalstärke voraus.<br />

Vor einem Jahr hingegen hatten Deutschlands<br />

Mittelständler noch zu 40 Prozent<br />

negative Beschäftigungseffekte befürchtet.<br />

Für die Studie „Tradition trifft Transformation:<br />

Unternehmen Zukunft“ waren<br />

insgesamt 4.000 mittelständische Unternehmen<br />

in ganz Deutschland befragt<br />

worden. Die Mittelstandsinitiative Unternehmerperspektiven<br />

fragt seit mittlerweile<br />

zehn Jahren regelmäßig Einschätzungen<br />

mittelständischer Unternehmer<br />

aller Größenordnungen und Branchen zu<br />

aktuellen Themen ab.<br />

Während die Digitalisierung neuen Bedarf<br />

an qualifiziertem Personal weckt –<br />

68 Prozent der Befragten suchen nach<br />

Mitarbeitern mit mehrjähriger Erfahrung<br />

–, bekundet die vorhandene Belegschaft<br />

Die Studie zeigt zudem: Der Mittelstand<br />

setzt bereits großflächig auf dezentrale<br />

Projekte zur Entwicklung von Innovationen.<br />

65 Prozent der befragten Unternehmen<br />

ermöglichen es ihren Mitarbeitern,<br />

eigene Projekte selbstständig zu verwirklichen.<br />

53 Prozent der Unternehmen äußerten,<br />

abteilungsübergreifende Innovations-<br />

und Pilotprojekte initiiert zu haben.<br />

In Firmen, die sich bereits in hohem<br />

Maße der Digitalisierung verschrieben<br />

haben, wird Mitarbeitern mehr Freiraum<br />

gewährt. Dies betrifft sowohl die individuelle<br />

Planung des Arbeitstages als auch<br />

eine größere Flexibilität bei Lebensarbeitszeitmodellen<br />

und betrieblichen Auszeiten.<br />

Diese digitalen Transformatoren,<br />

Foto: Nataliya Hora/fotolia.com<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2016</strong>

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