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WIRTSCHAFT+MARKT 4/2016

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16 | W+M SCHWERPUNKT<br />

Industrielle Cluster<br />

als Rückgrat<br />

Als Garanten für das Wachstum im Land<br />

erwiesen sich vor allem die mehr als 1.200<br />

Industriebetriebe – Tendenz steigend. Bei<br />

den von den Wirtschaftsförderern der ZukunftsAgentur<br />

Brandenburg (ZAB) 2015<br />

betreuten Ansiedlungen entfiel jedes<br />

zweite Projekt auf Unternehmen aus dem<br />

Industriesektor. Auch ausländische Investoren<br />

schätzen den Standort in der Mitte<br />

Europas zunehmend. Mehr als 300 ausländische<br />

Unternehmen von eBay bis Rolls-<br />

Royce sind bereits in der Mark ansässig.<br />

In Brandenburg haben sich in den verschiedenen<br />

Landesteilen wirtschaftliche Zentren<br />

herausgebildet. Potsdam ist ein renommierter<br />

Wissenschaftsstandort. Ludwigsfelde<br />

gehört zu den wichtigsten Industrie-<br />

Hochburgen des Landes. Die Lausitz bleibt<br />

Stromlieferant Brandenburgs. Schwarzheide<br />

ist traditionell die Heimat der Kunststoff-<br />

und Chemieproduktion. Raffinerien<br />

und die papierverarbeitende Industrie prägen<br />

die Industriestadt Schwedt.<br />

„Brandenburg ist die Top-Region des Ostens“<br />

– so kühn titelte Brandenburgs regionale<br />

Presse im April dieses Jahres. Der<br />

Anlass: Ein Regional-Ranking des Kölner<br />

Instituts der Deutschen Wirtschaft. Die<br />

Wirtschaftsforscher stuften den Landkreis<br />

Dahme-Spreewald (Platz 27) als<br />

den wirtschaftsstärksten Ostdeutschlands<br />

ein. Potsdam (Platz 29) und Potsdam-Mittelmark<br />

(Platz 62) schnitten ebenfalls<br />

gut ab. Und auch weitere Landkreise<br />

im Berliner Umland ließen ihre ostdeutsche<br />

Konkurrenz hinter sich. Zur<br />

vollständigen Wahrheit gehört allerdings<br />

auch, dass Kommunen in strukturschwachen<br />

Regionen wie der Uckermark oder<br />

Die Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG<br />

testet ihre Großtriebwerke in Dahlewitz.<br />

Die märkische Wirtschaft befindet sich auf Wachstumskurs.<br />

Das Land hat kleine, aber feine industrielle Kerne wie den Metallbau<br />

oder die Energietechnik herausgebildet. Hier soll mit innovativen<br />

Projekten und einem Zusammenspiel von Forschung und Mittelstand<br />

das künftige wirtschaftliche Rückgrat des Landes entstehen.<br />

Von Matthias Salm<br />

der Prignitz weiter ins Hintertreffen geraten<br />

sind.<br />

Dabei ist die Wirtschaft in der Mark im<br />

Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

des Landes stieg 2015 preisbereinigt um<br />

2,7 Prozent. Damit lag die märkische Wirtschaft<br />

auf Rang vier im Vergleich der Bundesländer.<br />

Die Arbeitslosenzahlen sanken<br />

im April <strong>2016</strong> auf nur noch 8,2 Prozent –<br />

2003 waren es noch nahezu 19 Prozent.<br />

Die Uckermark als grüne Lunge des Landes<br />

reüssiert als Triebfeder für die Erneuerbaren<br />

Energien und lockt Investitionen<br />

in Biogas und Windenergie. Im Dreieck<br />

Oranienburg-Hennigsdorf-Velten hat sich<br />

die Schienenfahrzeugindustrie angesiedelt,<br />

ebenso wie im Ortsteil Kirchmöser<br />

in Brandenburg an der Havel. Rathenow<br />

verfügt über eine historisch gewachsene<br />

Kompetenz in der optischen Industrie.<br />

In der auf Cluster ausgerichteten Wirtschaftspolitik<br />

fördert Brandenburg gemeinsam<br />

mit Berlin die Energietechnik;<br />

das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik,<br />

die Gesundheitswirtschaft, die Optik<br />

sowie das Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft.<br />

Eine besondere Bedeutung<br />

für die Wirtschaftsstruktur des Landes genießen<br />

zudem die vier landesspezifischen<br />

Cluster Metall, Ernährungswirtschaft, Tourismus<br />

sowie Kunststoff und Chemie.<br />

Energieland Brandenburg<br />

Das Label Energieland trägt Brandenburg<br />

nicht erst dieser Tage. Seit jeher produziert<br />

und exportiert die Mark Energie. Den Ruf<br />

als Energieregion nährten seit Jahrzehnten<br />

die Kohlegruben in der Lausitz. Jüngst hat<br />

der Energiekonzern Vattenfall sein deutsches<br />

Braunkohlegeschäft an das tschechische<br />

Unternehmen EPH verkauft. Der<br />

Deal sichert den rund 8.000 in der Lausitzer<br />

Braunkohleindustrie Beschäftigten<br />

Foto: Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2016</strong>

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