Reiter-Spektrum-Saar Ausgabe 3-2009
Reiter-Spektrum-Saar - das informative Magazin für Pferdesport an der Saar. Reiter-Spektrum-Saar bietet seinen Lesern Informationen rund um das Reiten in seiner ganzen Vielfältigkeit.
Reiter-Spektrum-Saar
- das informative Magazin für Pferdesport an der Saar.
Reiter-Spektrum-Saar bietet seinen Lesern Informationen rund um das Reiten in seiner ganzen Vielfältigkeit.
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PORTRAIT<br />
hegte er dann den Wunsch, Bereiter zu<br />
ist. „Da sie aus einer echten <strong>Reiter</strong>fami-<br />
werden. „Ich habe mich in Holland an<br />
lie kommt, ist ihr die Liebe zu den Pfer-<br />
entsprechender Stelle beworben und bin<br />
den quasi in die Wiege gelegt worden.<br />
auch angenommen worden. Da meine<br />
Sie reitet ihr Pony nach Möglichkeit<br />
Eltern die Idee jedoch ganz und gar nicht<br />
jeden Tag und hat auch schon ihre erste<br />
gut fanden, konnte ich mein Vorhaben<br />
Führzügelklasse gewonnen. Ob und<br />
dann trotzdem nicht in die Tat umset-<br />
inwiefern sie später mal reiten wird,<br />
zen.“ Nach Meinung der Eltern, sollte er<br />
bleibt aber abzuwarten. Wichtig ist mir<br />
etwas Anständiges lernen und nicht der<br />
bei ihr nicht die Leistung, sondern nur,<br />
in ihren Augen brotlosen Kunst des Rei-<br />
dass sie den Spaß am Reiten hat – egal,<br />
tens frönen. „Obwohl ich sehr enttäuscht<br />
ob ihm Spring- oder Dressursattel.“<br />
war, konnte ich mich nicht gegen sie<br />
Obwohl er selbst im Dressursattel<br />
durchsetzen und habe dann die Fach-<br />
zuhause ist, hat er auch schon erfolgreich<br />
oberschule Wirtschaft besucht.“ Drei<br />
Springen geritten. „Bei der Meisterprü-<br />
Jahre später war der Wunsch, Bereiter zu<br />
fung musste ich sogar ein M-Springen<br />
lernen jedoch immer noch da und dieses<br />
Arjan van Loon<br />
Foto: (hch)<br />
reiten.“ Für den Dressurprofi liegt sein<br />
Mal konnte er sich gegenüber seinen<br />
größter Erfolg darin, dass er im Laufe<br />
Eltern behaupten. „Ein Freund gab mir<br />
liche Training zuhause wie auch das Vor-<br />
der Jahre schon viele Pferde erfolgreich<br />
damals den Rat, nach Deutschland zu<br />
stellen auf Turnieren im und außerhalb<br />
von der Jungpferdeprüfung bis zur<br />
gehen und dort zu lernen. Nachdem<br />
des <strong>Saar</strong>landes. Daneben gibt er Reitun-<br />
schweren Klasse ausgebildet hat. Beson-<br />
meine Eltern endlich ihr Einverständnis<br />
terricht und hält – vor allem in den tur-<br />
ders gern denkt er an Mondstein zurück,<br />
gegeben hatten, hat mein Vater sogar<br />
nierruhigen Wintermonaten – Dressur-<br />
mit er sich seinen ersten <strong>Saar</strong>landmei-<br />
seine Beziehungen spielen lassen und<br />
lehrgänge ab.<br />
ster-Titel erritt, und an Deville, mit dem<br />
mir einen Job als Gehilfe von Theo von<br />
er sich auf dem Mannheimer Maimarkt-<br />
Kampfen, einem Stallmeister, besorgt.“<br />
13 Stunden-Arbeitstag<br />
turnier gleich hinter Klimke platzieren<br />
Unter dessen Fittiche sei er dann mit<br />
konnte. „Ich mag zwar alle 'meine'<br />
allen großen <strong>Reiter</strong>n der damaligen Zeit<br />
Sein Tag beginnt in der Regel um sieben<br />
Pferde, besonders am Herzen liegt mir<br />
in Kontakt gekommen und habe viele<br />
Uhr morgens und endet um acht Uhr<br />
aber derzeit meine eigene Stute Donna<br />
wichtige Leute kennen gelernt. Beim<br />
abends. Das Reiten von acht bis neun<br />
Anastasia, mit der ich gerade <strong>Saar</strong>land-<br />
Indoor Brabant s` Hertogenbosch, einem<br />
Pferden, das Führen von Kundengesprä-<br />
meister geworden bin und die jetzt schon<br />
von Donnerstag bis Sonntag dauernden<br />
chen und das Erteilen von Unterricht lie-<br />
Grand Prix- Niveau geht.“ Der Berufs-<br />
Turnier, sei er dann auf die Suche nach<br />
gen in diesen rund 13 Stunden täglichen<br />
reiter, der sich gerade erst bei den Rei-<br />
einer Lehrstelle gegangen – seine einzige<br />
Arbeitspensums. „Auch wenn der Job<br />
tern den <strong>Saar</strong>landmeistertitel sichern<br />
Chance auf eine Ausbildung in diesem<br />
hart ist und man selbst diszipliniert sein<br />
konnte, hofft, dass alles bleibt wie es ist.<br />
Metier. „Obwohl ich viele gefragt habe,<br />
muss, könnte ich mir nicht vorstellen,<br />
„Vor allem wünsche ich mir für mich,<br />
hatte ich samstags noch immer keine<br />
etwas Anderes zu machen, und ich bin<br />
meine Familie und meine Pferde viel<br />
Lehrstelle und bin langsam nervös<br />
sehr froh, dass meine Familie so hinter<br />
Gesundheit und Glück.“<br />
geworden. Abends habe ich dann Harry<br />
mir steht und mich in allen Belangen<br />
(hch)<br />
Bold, den deutschen Nationaltrainer,<br />
unterstützt. Vor allem meiner Frau, die<br />
getroffen und ihn um eine Ausbildungs-<br />
mich quasi managt, bin ich zu großem<br />
stelle gebeten. Er hatte zwar selbst keine<br />
Dank verpflichtet.“ Auch mit seinen bei-<br />
Verwendung für mich, stellte aber den<br />
den Mitarbeiterinnen, die bei ihm den<br />
Kontakt zu Wolfgang Christensen her<br />
Beruf des Bereiters erlernen und mit<br />
und hat damit quasi meine Bereiter-<br />
ihm zusammen täglich die Berittpferde<br />
Lehre initiiert.“ Er musste dann zum Vor-<br />
arbeiten, ist er zufrieden.<br />
reiten nach Neunmünster reisen, wo er<br />
glücklicherweise angenommen wurde.<br />
Damals wie heute sei Reiten für ihn das<br />
Non-Plus-Ultra. Was für andere ihr<br />
Hobby ist, ist für ihn sein Beruf. 23<br />
Berittpferde stehen derzeit bei ihm im<br />
Stall, 18 davon werden bereits unter dem<br />
Arjan ist stolz<br />
auf seine Tochter<br />
Besonders stolz ist er auf seine kleine<br />
Tochter, die trotz ihrer erst sieben Lenze<br />
schon eine engagierte <strong>Reiter</strong>in und auf<br />
Caprilli Reitsport<br />
Merziger Str. 20<br />
66663 Merzig-Hilbringen<br />
Tel. 06861 / 7922047<br />
www.caprilli.de<br />
Sattel ausgebildet. Dazu gehören das täg-<br />
den Turnieren sein größter Glücksbringer<br />
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