20.06.2016 Aufrufe

Reiter-Spektrum-Saar Ausgabe 3-2009

Reiter-Spektrum-Saar - das informative Magazin für Pferdesport an der Saar. Reiter-Spektrum-Saar bietet seinen Lesern Informationen rund um das Reiten in seiner ganzen Vielfältigkeit.

Reiter-Spektrum-Saar
- das informative Magazin für Pferdesport an der Saar.
Reiter-Spektrum-Saar bietet seinen Lesern Informationen rund um das Reiten in seiner ganzen Vielfältigkeit.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Arjan van Loon – ein niederländischer<br />

Wahl-<strong>Saar</strong>länder auf Erfolgskurs<br />

Arjan van Loon<br />

Foto: Fototeam Altenhofer<br />

38<br />

PORTRAIT<br />

Man kann ihn ruhig als holländische<br />

Frohnatur bezeichnen, denn trotz aller<br />

Konzentration und Perfektion im Job,<br />

legt Berufsreiter Arjan van Loon immer<br />

wieder ein heiteres Gemüt an den Tag.<br />

Seit mittlerweile zehn Jahren ist der<br />

gebürtige Niederländer nun schon auf<br />

dem Hartungshof von Wolfgang Kessler<br />

in Bliesransbach ansässig, wo er als<br />

selbstständiger Bereiter und Ausbilder<br />

sein Geld verdient. Ins <strong>Saar</strong>land hat es<br />

den erfolgreichen Vier- und Zweibeinausbilder,<br />

der sich gerade erst bei den<br />

Meisterschaften in Marpingen mit einem<br />

dreifachen S-Sieg den <strong>Saar</strong>landmeistertitel<br />

bei den <strong>Reiter</strong>n holte, aber schon<br />

viel früher verschlagen.<br />

<strong>Saar</strong>länder sind ein lustiges<br />

Völkchen<br />

„Ich habe damals in Schleswig-Holstein<br />

bei Wolfgang Christensen, dem schwedischen<br />

Nationaltrainer, meine Lehre zum<br />

Bereiter begonnen. Nach 1 ½ Jahren<br />

Lehrzeit ist er jedoch leider an Krebs<br />

verstorben, so dass ich kurzfristig umdisponieren<br />

musste.“ Christensens Frau<br />

habe ihm dann glücklicherweise geholfen<br />

und ihn an Ulrike Lautemann weitervermittelt.<br />

So kam er erstmals ins <strong>Saar</strong>land<br />

und konnte hier seine<br />

Bereiter-Lehre beenden. „Da die <strong>Saar</strong>länder<br />

wirklich ein nettes und lustiges<br />

Völkchen sind, ist mir die Eingewöhnung<br />

damals gar nicht schwer gefallen.<br />

Im Gegenteil! Ich habe mich hier schnell<br />

so heimisch gefühlt, dass ich beschloss,<br />

auch für meine Weiterbildung vor Ort zu<br />

bleiben.“ So sei er noch zwei weitere<br />

Jahre als angestellter Bereiter für Ulrike<br />

Lautemann auf dem <strong>Saar</strong>brücker Schanzenberg<br />

tätig gewesen. „Ich habe in dieser<br />

Zeit viele Leute kennen gelernt und<br />

wichtige Kontakte geknüpft, die in<br />

beruflicher und privater Hinsicht einen<br />

entscheidenden Einfluss auf meine<br />

Zukunft hatten. So bin ich damals ja<br />

unter anderem meiner Frau Sandra<br />

begegnet, die zu dieser Zeit erfolgreich<br />

im Springsattel unterwegs war.“ Dann<br />

habe er von Claudia Aulenbacher das<br />

Angebot bekommen, als Bereiter in ihren<br />

privaten Dressurstall zu kommen. Er<br />

habe den Job angenommen und sei<br />

zusammen mit Sandra nach Boden-<br />

Engern gezogen – für ihn eine wichtige<br />

Station. „Ich bin dann zwei Jahre dort<br />

gewesen, habe in dieser Zeit bei mehreren<br />

guten Leuten geritten und natürlich<br />

auch viel gelernt.“ Zu dieser Zeit wie<br />

auch jetzt sei es immer sein Ziel gewesen,<br />

weiter zu kommen. „Da man nie<br />

auslernt, war und ist es für mich wichtig,<br />

meine Entwicklung stetig voran zu treiben<br />

und mich zu verbessern.“<br />

Meisterprüfung auf dem<br />

Tannenhof<br />

Um ihren Mann bei den Pferden besser<br />

unterstützen zu können, sei seine Frau<br />

im Laufe der Zeit vom Spring- auf den<br />

Dressursattel umgestiegen. „Aufgrund<br />

ihrer Tätigkeit im familieneigenen Versicherungsbüro<br />

reitet sie zwar weniger als<br />

ich, hat aber ein sehr gutes Nachwuchspferd,<br />

das nach einer Verletzungspause<br />

nun wieder mit ihr Turniere laufen soll.“<br />

Nach der Zeit bei Claudia Aulenbacher<br />

sei ihm von Familie Großklos, eine<br />

Stelle als Bereiter auf dem Tannenhof<br />

angeboten worden. Da seine Frau, aber<br />

auch er selbst damals bereits Heimweh<br />

nach dem <strong>Saar</strong>land gehabt hätten, sei<br />

man wieder in saarländische Gefilde<br />

zurückgekehrt. „Meine Frau ist in das<br />

Versicherungsbüro ihres Vaters eingestiegen,<br />

und ich habe in dieser Zeit meine<br />

Meisterprüfung gemacht, die ich mit<br />

Stensbeckplakette bestanden habe.“<br />

Obwohl es ihm auf dem Tannenhof gut<br />

gefiel, war dieser Job nur ein kurzer<br />

Zwischenstopp. Denn sein Schwiegervater<br />

Albert Riefer, der selbst in früherer<br />

Zeit ein erfolgreicher Springreiter gewesen<br />

war und durch sein Versicherungsbüro<br />

viele Leute kannte, half ihm seinen<br />

Traum in die Realität umzusetzen. „Ich<br />

wollte nämlich schon immer selbstständig<br />

sein, war in Sachen Lokalität aber bis<br />

dato nicht fündig gewesen.<br />

Wir zogen auf dem Hartungshof<br />

ein<br />

Da mein Schwiegervater jedoch Wolfgang<br />

Kessler kannte und dessen Anlage<br />

für ideal hielt, sorgte er dafür, dass ich<br />

meinen Wunsch auf dem Hartungshof<br />

realisieren konnte. Dafür bin ich ihm und<br />

meiner Schwiegermutter auch heute<br />

noch sehr dankbar.“ Denn Bereiter sei<br />

immer schon sein Traumjob gewesen<br />

und daran habe sich auch bis heute<br />

nichts geändert. Bereits im zarten Alter<br />

von zehn Jahren fing er mit dem Reiten<br />

an. „Ich sollte für die Schule ein Interview<br />

mit einer beliebigen Person machen<br />

und bin dann mit meinem Fahrrad beim<br />

benachbarten <strong>Reiter</strong>hof gelandet. Nachdem<br />

ich den Besitzer interviewt hatte,<br />

wollte er wissen, ob ich nicht Spaß am<br />

Reiten hätte. Das Angebot, bei ihm zu<br />

reiten, nahm ich natürlich sofort dankend<br />

an und habe dann meine gesamte Freizeit<br />

dort verbracht.“ Da es sich um ein Gestüt<br />

mit angeschlossenem Verkaufsstall<br />

gehandelt habe, sei er damals auf vielen<br />

verschiedenen Pferden geritten. „Die<br />

Pferde waren meist ganz jung und mussten<br />

zunächst angeritten beziehungsweise<br />

ausgebildet werden. Aber ich habe<br />

damals auch schon an ein paar Turnieren<br />

teilgenommen.“ Dann nahm der Vater<br />

eine neue Arbeit an und die Familie zog<br />

um – glücklicherweise in eine Gegend,<br />

in der es viele Höfe gab. „Gleich in der<br />

Nähe unseres Hauses gab es einen großen<br />

<strong>Reiter</strong>hof, dessen Besitzer in den<br />

höheren Dressur- und Springklassen am<br />

Start waren. Dort konnte ich dann glücklicherweise<br />

die zumeist jungen Verkaufspferde<br />

mitreiten, wodurch ich viel<br />

gelernt habe.“ Im Alter von 16 Jahren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!