Rilke Monatsheft Mai 2016
Rainer Maria Rilke Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!" Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung: Die Texte von Rainer Maria Rilke werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben, sondern im Originalformat von Rainer Maria Rilke. Dieser Blog folgt dem Originaltext. RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926 2/2
Siebente Duineser Elegie mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/2016/05/siebente-duineser-elegie.html Rainer Maria Rilke Schloss Duino Die siebente Elegie Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme, sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel, wenn ihn die Jahreszeit aufhebt, die steigende, beinah vergessend, dass er ein kümmerndes Tier und nicht nur ein einzelnes Herz sei, das sie ins Heitere wirft, in die innigen Himmel. Wie er, so würbest du wohl, nicht minder -, dass, noch unsichtbar, dich die Freundin erführ, die stille, in der eine Antwort langsam erwacht und über dem Hören sich anwärmt, - deinem erkühnten Gefühl die erglühte Gefühlin. O und der Frühling begriffe -, da ist keine Stelle, die nicht trüge den Ton der Verkündigung. Erst jenen kleinen fragenden Auflaut, den, mit steigernder Stille, weithin umschweigt ein reiner bejahender Tag. Dann die Stufen hinan, Ruf-Stufen hinan, zum geträumten Tempel der Zukunft -; dann den Triller, Fontäne, die zu dem drängenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt im versprechlichen Spiel.... Und vor sich, den Sommer. Nicht nur die Morgen alles des Sommers -, nicht nur 1/4
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Siebente Duineser Elegie<br />
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Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />
Schloss Duino<br />
Die siebente Elegie<br />
Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme,<br />
sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel,<br />
wenn ihn die Jahreszeit aufhebt, die steigende, beinah vergessend,<br />
dass er ein kümmerndes Tier und nicht nur ein einzelnes Herz sei,<br />
das sie ins Heitere wirft, in die innigen Himmel. Wie er, so<br />
würbest du wohl, nicht minder -, dass, noch unsichtbar,<br />
dich die Freundin erführ, die stille, in der eine Antwort<br />
langsam erwacht und über dem Hören sich anwärmt, -<br />
deinem erkühnten Gefühl die erglühte Gefühlin.<br />
O und der Frühling begriffe -, da ist keine Stelle,<br />
die nicht trüge den Ton der Verkündigung. Erst jenen kleinen<br />
fragenden Auflaut, den, mit steigernder Stille,<br />
weithin umschweigt ein reiner bejahender Tag.<br />
Dann die Stufen hinan, Ruf-Stufen hinan, zum geträumten<br />
Tempel der Zukunft -; dann den Triller, Fontäne,<br />
die zu dem drängenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt<br />
im versprechlichen Spiel.... Und vor sich, den Sommer.<br />
Nicht nur die Morgen alles des Sommers -, nicht nur<br />
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