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Rilke Monatsheft Mai 2016

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MONATSHEFT<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

Mit rilke durch das jahr


Posts<br />

aus meinem Blog:<br />

Mit <strong>Rilke</strong> durch das Jahr.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

1875-1926<br />

Blogadresse:<br />

Monat <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

Heft 2 <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

GdC. BlogOwner des oben genannten privaten Blog,<br />

Siehe Impressum des Blogs.<br />

Blogs seit 2006 - 10 Jahre


mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de<br />

http://mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/fruhling-ist-wiedergekommen.html<br />

Frühling ist wiedergekommen....<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Frühling ist wiedergekommen.<br />

Die Erde ist wie ein Kind, das Gedichte weiß;<br />

viele, o viele.... Für die Beschwerde<br />

langen Lernens bekommt sie den Preis.<br />

(Ausschnitt)<br />

Aus: Sonett an Orpheus I - 21<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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http://mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/der-auferstandene.html<br />

Der Auferstandene<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Fritz von Uhde, die Himmelfahrt Christi. 1897.<br />

Der Auferstandene<br />

Er vermochte niemals bis zuletzt<br />

1/2


ihr zu weigern oder abzuneinen,<br />

daß sie ihrer Liebe sich berühme;<br />

und sie sank ans Kreuz in dem Kostüme<br />

eines Schmerzes, welches ganz besetzt<br />

war mit ihrer Liebe größten Steinen.<br />

Aber da sie dann, um ihn zu salben,<br />

an das Grab kam, Tränen im Gesicht,<br />

war er auferstanden ihrethalben,<br />

daß er seliger ihr sage: Nicht -<br />

Sie begriff es erst in ihrer Höhle,<br />

wie er ihr, gestärkt durch seinen Tod,<br />

endlich das Erleichternde der Öle<br />

und des Rührens Vorgefühl verbot,<br />

um aus ihr die Liebende zu formen,<br />

die sich nicht mehr zum Geliebten neigt,<br />

weil sie, hingerissen von enormen<br />

Stürmen, seine Stimme übersteigt.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

FRITZ von UHDE 1848 - 1911 .<br />

"In dieser Welt, wo Unrecht so geschieht<br />

wie Staub sich bildet unter allen Dingen<br />

in allen Fugen des geklafften Daseins.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong>, etwa 1.7.1911, Paris<br />

Sämtliche Werke, Band II<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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MEIN NEUES :<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Neuerwerbung zu meiner <strong>Rilke</strong> Bibliothek.<br />

I.<br />

Es dringt kein Laut bis her zu mir<br />

Von der Nationen wildem Streite.<br />

Ich stehe ja auf keiner Seite;<br />

1/2


Denn Recht ist weder — dort noch hier.<br />

II.<br />

Der erscheint mir als der Grösste.<br />

Der zu keiner Fahne schwört.<br />

Und weil er vom Theil sich löste<br />

Nun der ganzen Welt gehört.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Aus Larenopfer 1896.<br />

"In dieser Welt, wo Unrecht so geschieht<br />

wie Staub sich bildet unter allen Dingen<br />

in allen Fugen des geklafften Daseins.+<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong>, etwa 1.7.1911, Paris<br />

Sämtliche Werke, Band II<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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<strong>Mai</strong>tag<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Hans Thoma Waldwiese. 1896<br />

<strong>Mai</strong>tag<br />

Still! - Ich hör, wie an Geländen<br />

leicht der Wind vorüberhüpft,<br />

wie die Sonne Strahlenenden<br />

an Syringendolden knüpft.<br />

1/2


Stille rings. Nur ein geblähter<br />

Frosch hält eine Mückenjagd,<br />

und ein Käfer schwimmt im Äther,<br />

ein lebendiger Smaragd.<br />

Im Geäst spinnt Silberrhomben<br />

Mutter Spinne Zoll um Zoll,<br />

und von Blütenhekatomben<br />

hat die Welt die Hände voll.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong> . 1875 - 1926<br />

Aus Larenopfer, Erstdruck 1895<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Gedichte über Natur von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Vilhelm Hammershøi<br />

Landschaft am Gentofter See<br />

Leise von den Alleen<br />

Ergriffen, rechts und links,<br />

Folgend dem Weitergehen<br />

Irgendeines Winks,<br />

Tritts du mit einem Male<br />

In das Beisammensein<br />

Einer schattigen Wasserschale<br />

Mit vier Bänken aus Stein;<br />

In eine abgetrennte<br />

Zeit, die allein vergeht.<br />

Auf feuchte Postamente,<br />

Auf denen nichts mehr steht,<br />

Hebst du einen tiefen<br />

Erwartenden Atemzug;<br />

Während das silberne Triefen<br />

Vor dem dunkeln Bug<br />

Dich schon zu den Seinen<br />

Zählt und weiterspricht.<br />

Und du fühlst dich unter Steinen,<br />

Die hören, und rührst dich nicht.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

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"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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Kalenderblatt <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Kalenderblatt <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

Paul Cézanne<br />

Stillleben mit Petunien um 1885<br />

<strong>Mai</strong><br />

Liebhaben von Mensch zu Mensch:<br />

das ist vielleicht das Schwerste,<br />

was uns aufgegeben ist,<br />

das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung,<br />

die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur<br />

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Vorbereitung ist.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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<strong>Mai</strong> 1903<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Yuri Annenkov (Russian),<br />

L’Arc de Triomphe, ca. 1927.<br />

Blumen und Vögel, Sterne und Gestalten<br />

aus einem alten fernen Sagenkreis.<br />

Und draußen war ein Tag aus Blau und Grün<br />

mit einem Ruf von Rot an hellen Stellen.<br />

Der Teich entfernte sich in kleinen Wellen,<br />

und mit dem Winde kam ein fernes Blühn<br />

und sang von Gärten draußen vor der Stadt.<br />

Es war, als ob die Dinge sich bekränzten,<br />

sie standen licht, unendlich leicht besonnt,<br />

ein Fühlen war in jeder Häuserfront,<br />

und viele Fenster gingen auf und glänzten.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

<strong>Mai</strong> 1903, Paris<br />

Aus: Buch der Bilder, des ersten Buches erster Teil: Die Konfirmanden.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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<strong>Mai</strong> 1921<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Feierlich ists an meinem Fenster den Abend zu erleben:<br />

einzelne <strong>Mai</strong>käfer surren gegen die Rosenspaliere und knallen<br />

wieder zurück ins Ungenaue, taumelnd (ich weiß nicht, was sie so<br />

blindlings wider die Mauer anrennen läßt, was<br />

sie sich dort erwarten?) dann wirds immer stiller.<br />

Am ersten Abend kam eine Amsel; saß erst unten auf dem Dach des<br />

Weinlaubengangs, sang tief und versonnen.<br />

Plötzlich kamsie zu einer Stelle des Lieds, die von höherem Platze aus<br />

gesprochen werden mußte und in erst flachem dann rasch,<br />

steil ansteigendem Bogen warf sie sich rechts hinauf bis<br />

auf die äußerste Spitze der Tanne und rief von dort, der Reihe nach,<br />

was noch zu rufen war:<br />

jedesmal klangs, als packte sie bei ihrem langen Ende eine Liedschleife und zöge<br />

sie auf, löste sie —.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Aus: Aus einem Brief an Nanny Wunderly-Volkart, 16.5.1921<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Menschen ....<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Rudolf Großmann,<br />

Die Maler Jules Pascin und Hans Purrmann im Moulin de la Galette, Paris. 1909<br />

Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder,<br />

wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, -<br />

- wenn man dann die wirre trübe Menge sieht,<br />

begreift mans nicht, -<br />

daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Der Maler: Rudolf Großmann<br />

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"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Personen um und mit Rainer Maria <strong>Rilke</strong> ....<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Aus Briefen ....<br />

Auch dies ist ja eine von den wunderlichen Begrenzungen innerhalb der menschlichen Näherungen, dass es einem<br />

versagt scheint oder wenigstens die Kraft übersteigt, mit jemandem, mit dem man im Größesten sich zu benehmen<br />

wusste, eines Tages Halbes, Bedingtes, Geringeres zu erleben.<br />

Brief an Helene von Nostitz<br />

27. Januar 1914<br />

Helene von Nostitz, geborene Helene von Benckendorff und<br />

Hindenburg<br />

* 18. November 1878 in Berlin; † 17. Juli 1944 in Bassenheim;<br />

auch Helene von Nostitz-Wallwitz, war eine deutsche Schriftstellerin<br />

und Salonière.<br />

Sie war die Nichte des späteren Reichspräsidenten Paul von<br />

Hindenburg.<br />

Die Autorin war mit zahlreichen Künstlern und Schriftstellern<br />

befreundet,<br />

unter anderem mit Auguste Rodin und Hugo von Hofmannsthal.<br />

Hugo von Hofmannsthal setzte Helene von Nostitz, der „anmutigsten<br />

und schönsten jungen Frau“, die er in Deutschland kannte, im<br />

'Gespräch über den 'Tasso' von Goethe' und im 'Schwierigen'<br />

literarische Denkmale.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

wurde von ihr beim gemeinsamen Aufenthalt an der Ostsee 1913 zu<br />

zwei Gedichten inspiriert.<br />

Ihre von Auguste Rodin gefertigte Büste stand 1999 im Mittelpunkt einer ihr gewidmeten Ausstellung in München.<br />

1/3


Auguste Rodin, Helene von Nostitz<br />

Vom 28. Juli bis zum 16. August 1913 weilte Rainer Maria <strong>Rilke</strong> auf<br />

Einladung von Helene von Nostitz in Heiligendamm.<br />

In ihren Erinnerungen „Aus dem alten Europa“ schildert sie<br />

Wanderungen mit <strong>Rilke</strong> durch den Küstenwald und die blühenden Felder<br />

der Umgebung.<br />

In Heiligendamm schreibt <strong>Rilke</strong> sein Gedicht<br />

„Hinter den schuldlosen Bäumen....“ .<br />

Hinter den schuldlosen Bäumen<br />

Hinter den schuld-losen Bäumen<br />

langsam bildet die alte Verhängnis<br />

ihr stummes Gesicht aus.<br />

Falten ziehen dorthin ...<br />

Was ein Vogel hier aufkreischt,<br />

springt dort als Weh-Zug<br />

ab an dem harten Wahrsagermund.<br />

O und die bald Liebenden<br />

lächeln sich an, noch abschiedslos,<br />

unter und auf über ihnen geht<br />

sternbildhaft ihr Schicksal,<br />

nächtig begeistert.<br />

Noch zu erleben nicht reicht es sich ihnen,<br />

nach wohnt es<br />

schwebend im himmlischen Gang,<br />

eine leichte Figur.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

August 1913, Heiligendamm<br />

Gesammelte Werke, Band 3<br />

Ein Jahr darauf entsteht das Gedicht „Waldsee“.<br />

Hier beschreibt <strong>Rilke</strong> sehr poetisch den im westlichen Küstenwald gelegenen Spiegelsee.<br />

Ein Brief <strong>Rilke</strong>s<br />

Gästebücher Schloss Neubeuren - Biografie<br />

Archiv Auerbach Helene von Nostitz-Wallwitz<br />

Henry Van de Velde<br />

Geschichte meines Lebens :<br />

Nostitz-Wallwitz, Helene von<br />

2/3


(geb. von Hindenburg) 1878-1944 (Schriftstellerin) auf Seite 225 f., 299 f., 488<br />

Hofmannsthal - Nostitz<br />

Zeit.de Eine große Dame - Helene von Nostitz<br />

Welt.de Aus dem alten Europa (Krauses Klartext)<br />

& Texte aus Wikipedia.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

<strong>Rilke</strong>s Grab auf dem Bergfriedhof von Raron.<br />

1927<br />

Am 2. Januar findet Rainer Maria <strong>Rilke</strong>s Begräbnis in Raron<br />

statt.<br />

Der Grabstein trägt, wie es sein Testament vom<br />

27. Oktober 1925 festlegt, die Inschrift:<br />

„Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,<br />

niemandes Schlaf zu sein unter soviel<br />

Lidern".<br />

Das Epitaph erinnert an die Zeilen, die er am 27. September<br />

1900 in<br />

Worpswede in sein Tagebuch schrieb:<br />

„Ich erfand mir eine neue Zärtlichkeit:<br />

eine Rose leise auf das geschlossene Auge zu legen,<br />

bis sie mit ihrer Kühle kaum mehr fühlbar ist<br />

und nur die Sanftmut ihres' Blattes noch über dem Lid ruht<br />

wie Schlaf vor Sonnenaufgang."<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

1/2


Hans am Ende, Worpswede.<br />

Bild : Worpswede von Hans am Ende,<br />

einer der Worpsweder Maler, der Worpsweder<br />

Malerkolonie, den Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

in seinen Theoretischen Schriften - (Monographie)<br />

"Worpswede" beschreibt. Hans am Ende.<br />

*** WORPSWEDE ***<br />

Buch bei Amazon<br />

*<br />

*<br />

Hans am Ende<br />

Maler und Graphiker, geb. 31. Dezember 1864 in Trier.<br />

Schüler der Münchner Akademie (1884 bis 1886 und<br />

1888/89) zuletzt unter W. Dietz, vorübergehend auch<br />

Karlsruhe unter Ferd. Keller ausgebildet.<br />

Befreundet mit Mackensen, 1889 in Worpswede<br />

niedergelassen,<br />

1892/93 zu einem Studienaufenthalt zu O. Knille nach Berlin.<br />

1896 goldene Medaille in Wien, 1904 in St.Louis.<br />

Landschaftsradierungen, ferner Bildnisse von G. Ebers und H. Allmers.<br />

Drucke von ihm in den größeren deutschen Kupferstichsammlungen.<br />

Starb 9. Juli 1918 in Stettin.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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<strong>Rilke</strong> Buch : Künstler Monographien Worpswede<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Künstlermonographie Worpswede<br />

von<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Buch Online lesen....<br />

Oder als mein PDF-File: Download<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Rückblick April<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Neu : <strong>Monatsheft</strong> April <strong>2016</strong> :<br />

*<br />

© George Courtenay GCFC-Heft 1 April <strong>2016</strong><br />

Hostet by Yumpu (de)<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Leben Geduld haben<br />

arbeiten und keinen Anlaß<br />

zur Freude versäumen.!<br />

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Übersetzungen<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Michelangelo Buonarroti<br />

oft nur Michelangelo<br />

vollständiger Name Michelangelo di Lodovico Buonarroti<br />

Simoni;<br />

* 6. März 1475 in Caprese, Toskana;<br />

† 18. Februar 1564 in Rom, war ein italienischer<br />

Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter.<br />

Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der<br />

italienischen Hochrenaissance und weit darüber hinaus.<br />

Michelangelo-Denkmal in Florenz<br />

Einige seiner Werke:<br />

1/5


Pieta Petersdom<br />

2/5


David<br />

Die Erschaffung Adams Sixtinische Kapelle<br />

3/5


Decke der Sixtinische Kapelle<br />

Die Sixtinische Kapelle<br />

Gedichte und Briefe Michelangelos<br />

Neben dem bildnerischen Werk entstanden eine Reihe von Sonetten, die vor allem seiner langjährigen Freundin<br />

Vittoria Colonna und seinem Freund Tommaso de’ Cavalieri gewidmet sind, sowie Madrigale und andere Gedichte.<br />

Ich Michelangelo<br />

– Briefe, Dichtungen und Gespräche in einer Auswahl. Herausgegeben von Fritz Erpel im Henschelverlag Berlin, 4.<br />

Auflage 1966<br />

R. A. Guardini: Michelangelo. Gedichte und Briefe. In: Project Gutenberg.<br />

Michelangelo Buonarroti:<br />

Liebesgedichte, Italienisch und Deutsch. Insel Verlag, Frankfurt am <strong>Mai</strong>n 2007.<br />

ISBN 978-3-458-34944-0<br />

Zitat<br />

Du weißt, Herr, dass ich weiß, wie sehr du weißt,<br />

dass ich, um dich zu fühlen, dich erreiche,<br />

und weißt, ich weiß, du weißt, ich bin der Gleiche:<br />

was ists, das uns im Gruße zögern heißt?<br />

Ist wahr die Hoffnung, die du mir gebracht,<br />

und wahr der Wunsch und sicher, dass er gelte,<br />

so bricht die Wand, die zwischen uns gestellte,<br />

verhehltes Wehe hat nun doppelt Macht.<br />

Wenn ich an dir nur liebe, was auch du<br />

am meisten an dir liebst, Herz, zürne nicht.<br />

Das sind die Geister, die sich so umwerben.<br />

Was ich begehr in deinem Angesicht,<br />

dem sehn die Menschen unverständig zu,<br />

und wer es wissen will, der muß erst sterben.<br />

Sonett an Tommaso de’ Cavalieri.<br />

Übersetzung: Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

4/5


Dichtungen des Michelangelo,<br />

Übersetzung<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Das Buch beginnt:<br />

Auf die „Nacht" des Buonarroti<br />

Von Giovanni Strozzi<br />

Die Nacht, die du hier siehst, im Gleichgewicht<br />

des schönen Schlafes, bildete im Stein<br />

ein Engel. Schlaf heißt ihr Lebendigsein.<br />

Wenn du’s nicht glaubst, so weck sie auf: sie spricht.<br />

Antwort des Buonarroti<br />

Schlaf ist mir lieb, doch über alles preise<br />

ich, Stein zu sein. Währt Schande und Zerstören,<br />

nenn ich es Glück: nicht sehen und nicht hören.<br />

Drum wage nicht zu wecken. Ach! Sprich leise.<br />

....<br />

DOWNLOAD : Michelangelo, Gedichte und Briefe Download im eBook Format<br />

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Vollmond<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Carl Anton Joseph Rottmann 1797-1850,<br />

Heidelberg, Germany<br />

Vollmond Studie<br />

Vollmond ist am:<br />

Samstag ☻ 21. <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong> ☻ 23:14:30 Uhr<br />

Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)<br />

Unten macht sich aller Abend grauer,<br />

und das ist schon Nacht, was da als lauer<br />

Lappen sich um die Laternen hängt.<br />

Aber höher, plötzlich ungenauer,<br />

wird die leere leichte Feuermauer<br />

eines Hinterhauses in die Schauer<br />

einer Nacht hinaufgedrängt,<br />

welche Vollmond hat und nichts als Mond.<br />

Und dann gleitet oben eine Weite<br />

weiter, welche heil ist und geschont,<br />

und die Fenster an der ganzen Seite<br />

werden weiß und unbewohnt.<br />

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Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

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http://mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/zitat_19.html<br />

Zitat<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

August Macke,<br />

Frau eine Blumenschale tragend. 1910<br />

Zitat<br />

Es darf keine Zärtlichkeit der Liebe<br />

Macht haben über die Liebe selbst,<br />

keine darf mit der Gewalt der blinden<br />

Wiederholung sich aufdrängen, immer<br />

muß wieder eine ganz neue aus<br />

der Unerschöpflichkeit des Gefühls<br />

geboren werden.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de<br />

http://mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/zitat-immer-wieder.html<br />

Zitat Immer wieder ....<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Hans am Ende, <strong>Mai</strong>. 1900<br />

Immer wieder,<br />

ob wir der Liebe Landschaft auch kennen, und den kleinen Kirchhof mit seinen klagenden Namen und die furchtbar<br />

verschweigende Schlucht, in welcher die andern enden: -<br />

immer wieder gehn wir zu zweien hinaus unter die alten Bäume,<br />

lagern uns immer wieder zwischen die Blumen,<br />

1/2


gegenüber dem Himmel<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Zitate<br />

Der Maler Hans am Ende<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de<br />

http://mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/zitat.html<br />

Zitat<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Paul Cézanne, Stillleben mit Vorhang, Krug und Obstschale. 1893 - 1894.<br />

[ Bild Gemeinfrei CC Wikipedia ]<br />

Zitat<br />

Ich bin wie ein Stillleben von Cézanne—, ein paar uneßbare Äpfel<br />

und eine Flasche, auf eine alte Decke vom Zufall hingestellt, und das<br />

Ganze fortwährend in Gefahr, vom Tisch zufallen.<br />

Aus: Hiersein ist Herrlich, 365 Tage mit <strong>Rilke</strong>.<br />

1/2


Buch bei Amazon<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Aus: Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer Maria<br />

<strong>Rilke</strong>.<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/aus-dichtungen-des-michelangelo_45.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Dichtungen des Michelangelo,<br />

~. Michelangelo .~<br />

Michelangelo Buonarroti.<br />

Übersetzung Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

In vielen Jahren sucht, in viel Mißlingen,<br />

der Meister, bis er in dem Wurf, der gilt,<br />

lebendiges Bild,<br />

am Tode nah, aus festem Fels erzwang. ,<br />

Zu hohen neuen Dingen<br />

gelangt man spät und bleibt dann nicht mehr lang.<br />

So ähnlich drang<br />

Natur, viel irrend, durch Gesichter her,<br />

und hat sie endlich Äußerstes erreicht<br />

in deinem göttlichen, so ist sie alt und soll dahin.<br />

Weshalb die Furcht, die schwer<br />

je von der Schönheit weicht,<br />

dem Sehnen dient als seltsamste Ernährerin.<br />

In deinem Anschaun bin '<br />

ich wortlos, was mehr nütze oder schade:<br />

Weitende oder des Ergötzens Gnade.<br />

ⅎ<br />

Selige, die ihr euch im Himmel freut<br />

der Tränen, die die Erde nicht vergütet,<br />

wird euch auch dort der Liebe Krieg erneut?<br />

Seid ihr durch euren Tod davor behütet?<br />

Die unsre ewige Ruh, aus aller Zeit<br />

hinweggerückt, ist ganz befreit<br />

von Liebesneid und ängstlichem Beklagen.<br />

So muß ich, Lebender, zu unrecht, seht,<br />

liebend und dienend<br />

solche Schmerzen tragen.<br />

Denn wenn der Himmel Liebende versteht,<br />

die Erde aber undankt dem, der jetzt<br />

die Liebe leistet: wozu bin ich da?<br />

Um viel zu leben? Wie mich das entsetzt:<br />

Wenig ist schon zuviel, geht einem nur sein Dienen<br />

wirklich nah.<br />

1/2


ⅎ<br />

Pieta, Skulptur Michelangelo<br />

Aus: Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer<br />

Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Zitat Rainer Maria <strong>Rilke</strong>:<br />

Natur sorgt gut:<br />

zu solcher Grausamkeit<br />

wußte sie gleiche Schönheit zu erfinden;<br />

sein Gegenteil weiß jedes abzuflachen.<br />

So kann dein Angesicht mein ganzes Leid<br />

mit ein klein wenig Güte überwinden<br />

und es mir leicht, mich selber selig machen.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Aus Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer Maria<br />

<strong>Rilke</strong><br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/aus-dichtungen-des-michelangelo_30.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Dichtungen des Michelangelo<br />

~. Michelangelo .~<br />

Michelangelo Buonarroti.<br />

Wenn durch belebten Stein die Kunst vermag<br />

ihr Antlitz Tag für Tag<br />

im Gleichen hinzuhalten; sollte nicht<br />

der Himmel erst, da sie von seiner Hand,<br />

wie dies von meiner ist, so viel Bestand<br />

ihr leihn, daß sie (nicht nur für mein Gesicht)<br />

nicht menschlich mehr, als Göttin sich erhielte?<br />

Und doch geht alles hin und währt nur kurz.<br />

Mir scheint, daß ich im "Wichtigsten verspielte,<br />

wenn da ein Stein besteht nach ihrem Sturz.<br />

Wer wird dies rächen? Einzig die Natur.<br />

Denn was sie wirkt, geht mit der Zeit; und nur,<br />

was ihre Kinder wirken, hat hier Dauer.<br />

So weit über mich<br />

machst du mich, Herrin, steigen.<br />

Worte sind mir nicht eigen<br />

dafür, nicht Gedanken; ich bin doch nicht mehr<br />

dasselbe ich.<br />

Da ich denn länger von hier,<br />

wenn du mir Flügel nicht leihst,<br />

nicht mich erschwinge und flieg zu deines<br />

Angesichts Geist,<br />

gib, daß ich bleibe bei dir;<br />

wenn es erhört sich erwies,<br />

daß je ein Sterblicher mit steige ins Paradies.<br />

Darf es nicht sein, o so trenn<br />

mich von der Seele durch Tod.<br />

Daß ich die Seligkeit kenn<br />

wenigstens einmal<br />

in der mit dir entfliehenden.<br />

Aus: Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

1/2


Lieben<br />

und wie mag die Liebe dir kommen sein?<br />

Kam sie wie ein Sonnen, ein Blütenschein,<br />

kam sie wie ein Beten? - Erzähle:<br />

Ein Glück löste leuchtend aus Himmeln sich los<br />

und hing mit gefalteten Schwingen gross<br />

an meiner blühenden Seele ....<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Zitat<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/zitat_31.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Zitat<br />

Wir müssen es aussprechen, daß das Wesen der Schönheit<br />

nicht im Wirken liegt, sondern im Sein.<br />

Es müssten sonst Blumenausstellungen und Parkanlagen schöner sein<br />

als ein wilder Garten, der vor sich hinblüht irgendwo<br />

und von dem keiner weiß.<br />

Aus:<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong>: Von Kunst-Dingen - Kapitel 6<br />

Über Kunst<br />

Vermutlich Juli/August 1898; ersch. in: Ver sacrum, Wien; I: Jg. I, H. 11, November 1898. II: Jg. II, H. 1, Januar<br />

1899. III: Jg. II, H. 5, <strong>Mai</strong> 1899<br />

Beginnend bei Gutenberg-Spiegel.de mit:<br />

I<br />

Graf Lew Tolstoj hat in seinem letzten vielumfragten Buche ›Was ist Kunst?‹ seiner eigenen Antwort eine lange<br />

Reihe von Definitionen aus allen Zeiten vorangestellt. Und von Baumgarten bis Helmholtz, Shaftesbury bis Knight,<br />

Cousin bis Sar Peladan ist Raum genug für Extreme und Widersprüche. Weiter .... Link<br />

....<br />

Vor Abschnitt II<br />

Ver Sacrum Belvedere Wien Online.<br />

Ver Sacrum Digi.ub.uni-heidelberg, Digitale Bibliothek [Bände 1898-1903 ]<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Gedichte über Natur<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/gedichte-uber-natur.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Gustav Klimt<br />

Mohnwiese, Baumgarten bei Wien.<br />

Natur ist glücklich…<br />

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen<br />

sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:<br />

wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?<br />

Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?<br />

Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?<br />

Wer faßt in sich der Vogelflüge Raum?<br />

Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich<br />

wie jeder Zweig an einem jeden Baum?<br />

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung<br />

ins unbekannte Glück so rein, so reg?<br />

Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung<br />

und hält sich oben wie ein Wiesenweg?<br />

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Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Gedichte über Natur von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/gedichte-uber-natur-von-rainer-maria_29.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Gustav Klimt<br />

Stiller Weiher im Schlosspark von Kammer<br />

Manchmal geschieht es in tiefer Nacht,<br />

Daß der Wind wie ein Kind erwacht,<br />

Und er kommt die Allee allein<br />

Leise, leise ins Dorf herein.<br />

Und er tastet bis an den Teich,<br />

Und dann horcht er herum:<br />

Und die Häuser sind alle bleich,<br />

Und die Eichen sind stumm ...<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Aus: Mir zur Feier«, 1909<br />

Liebhaben von Mensch zu Mensch:<br />

das ist vielleicht das Schwerste,<br />

was uns aufgegeben ist,<br />

1/2


das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung,<br />

die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur<br />

Vorbereitung ist.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

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Gedichte über Natur<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/gedichte-uber-natur.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Gustav Klimt<br />

Mohnwiese, Baumgarten bei Wien.<br />

Natur ist glücklich…<br />

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen<br />

sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:<br />

wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?<br />

Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?<br />

Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?<br />

Wer faßt in sich der Vogelflüge Raum?<br />

Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich<br />

wie jeder Zweig an einem jeden Baum?<br />

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung<br />

ins unbekannte Glück so rein, so reg?<br />

Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung<br />

und hält sich oben wie ein Wiesenweg?<br />

1/2


Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

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Siebente Duineser Elegie<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/siebente-duineser-elegie.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Schloss Duino<br />

Die siebente Elegie<br />

Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme,<br />

sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel,<br />

wenn ihn die Jahreszeit aufhebt, die steigende, beinah vergessend,<br />

dass er ein kümmerndes Tier und nicht nur ein einzelnes Herz sei,<br />

das sie ins Heitere wirft, in die innigen Himmel. Wie er, so<br />

würbest du wohl, nicht minder -, dass, noch unsichtbar,<br />

dich die Freundin erführ, die stille, in der eine Antwort<br />

langsam erwacht und über dem Hören sich anwärmt, -<br />

deinem erkühnten Gefühl die erglühte Gefühlin.<br />

O und der Frühling begriffe -, da ist keine Stelle,<br />

die nicht trüge den Ton der Verkündigung. Erst jenen kleinen<br />

fragenden Auflaut, den, mit steigernder Stille,<br />

weithin umschweigt ein reiner bejahender Tag.<br />

Dann die Stufen hinan, Ruf-Stufen hinan, zum geträumten<br />

Tempel der Zukunft -; dann den Triller, Fontäne,<br />

die zu dem drängenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt<br />

im versprechlichen Spiel.... Und vor sich, den Sommer.<br />

Nicht nur die Morgen alles des Sommers -, nicht nur<br />

1/4


wie sie sich wandeln in Tag und strahlen vor Anfang.<br />

Nicht nur die Tage, die zart sind um Blumen, und oben,<br />

um die gestalteten Bäume, stark und gewaltig.<br />

Nicht nur die Andacht dieser entfalteten Kräfte,<br />

nicht nur die Wege, nicht nur die Wiesen im Abend,<br />

nicht nur, nach spätem Gewitter, das atmende Klarsein,<br />

nicht nur der nahende Schlaf und ein Ahnen, abends...<br />

sondern die Nächte! Sondern die hohen, des Sommers,<br />

Nächte, sondern die Sterne, die Sterne der Erde.<br />

O einst tot sein und sie wissen unendlich,<br />

alle die Sterne: denn wie, wie, wie sie vergessen!<br />

Siehe, da rief ich die Liebende. Aber nicht sie nur<br />

käme... Es kämen aus schwächlichen Gräbern<br />

Mädchen und ständen... Denn wie beschränk ich,<br />

wie, den gerufenen Ruf? Die Versunkenen suchen<br />

immer noch Erde. - Ihr Kinder, ein hiesig<br />

einmal ergriffenes Ding gälte für viele.<br />

Glaubt nicht, Schicksal sei mehr, als das Dichte der Kindheit;<br />

wie überholtet ihr oft den Geliebten, atmend,<br />

atmend nach seligem Lauf, auf nichts zu, ins Freie.<br />

Hiersein ist herrlich. Ihr wusstet es, Mädchen, ihr auch,<br />

die ihr scheinbar entbehrtet, versankt -, ihr, in den ärgsten<br />

Gassen der Städte, Schwärende, oder dem Abfall<br />

Offene. Denn eine Stunde war jeder, vielleicht nicht<br />

ganz eine Stunde, ein mit den Maßen der Zeit kaum<br />

Messliches zwischen zwei Weilen -, da sie ein Dasein<br />

hatte. Alles. Die Adern voll Dasein.<br />

Nur, wir vergessen so leicht, was der lachende Nachbar<br />

uns nicht bestätigt oder beneidet. Sichtbar<br />

wollen wirs heben, wo doch das sichtbarste Glück uns<br />

erst zu erkennen sich giebt, wenn wir es innen verwandeln.<br />

Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser<br />

Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer<br />

schwindet das Außen. Wo einmal ein dauerndes Haus war,<br />

schlägt sich erdachtes Gebild vor, quer, zu Erdenklichem<br />

völlig gehörig, als ständ es noch ganz im Gehirne.<br />

Weite Speicher der Kraft schafft sich der Zeitgeist, gestaltlos<br />

wie der spannende Drang, den er aus allem gewinnt.<br />

Tempel kennt er nicht mehr. Diese, des Herzens, Verschwendung<br />

sparen wir heimlicher ein. Ja, wo noch eins übersteht,<br />

ein einst gebetetes Ding, ein gedientes, geknietes -,<br />

hält es sich, so wie es ist, schon ins Unsichtbare hin.<br />

Viele gewahrens nicht mehr, doch ohne den Vorteil,<br />

dass sie's nun innerlich baun, mit Pfeilern und Statuen, größer!<br />

2/4


Jede dumpfe Umkehr der Welt hat solche Enterbte,<br />

denen das Frühere nicht und noch nicht das Nächste gehört.<br />

Denn auch das Nächste ist weit für die Menschen. Uns soll<br />

dies nicht verwirren; es stärke in uns die Bewahrung<br />

der noch erkannten Gestalt. - Dies stand einmal unter Menschen,<br />

mitten im Schicksal stands, im vernichtenden, mitten<br />

im Nichtwissen-Wohin stand es, wie seiend, und bog<br />

Sterne zu sich aus gesicherten Himmeln. Engel,<br />

dir noch zeig ich es, da! in deinem Anschaun<br />

steht es gerettet zuletzt, nun endlich aufrecht.<br />

Säulen, Pylone, der Sphinx, das strebende Stemmen,<br />

grau aus vergehender Stadt oder aus fremder, des Doms.<br />

War es nicht Wunder? O staune, Engel, denn wir sinds,<br />

wir, o du Großer, erzähls, dass wir solches vermochten, mein Atem<br />

reicht für die Rühmung nicht aus. So haben wir dennoch<br />

nicht die Räume versäumt, diese gewährenden, diese<br />

unseren Räume. (Was müssen sie fürchterlich groß sein,<br />

da sie Jahrtausende nicht unseres Fühlns überfülln.)<br />

Aber ein Turm war groß, nicht wahr? O Engel, er war es, -<br />

groß, auch noch neben dir? Chartres war groß -, und Musik<br />

reichte noch weiter hinan und überstieg uns. Doch selbst nur<br />

eine Liebende -, oh, allein am nächtlichen Fenster....<br />

reichte sie dir nicht ans Knie -? Glaub nicht, dass ich werbe.<br />

Engel, und würb ich dich auch! Du kommst nicht. Denn mein<br />

Anruf ist immer voll Hinweg; wider so starke<br />

Strömung kannst du nicht schreiten. Wie ein gestreckter<br />

Arm ist mein Rufen. Und seine zum Greifen<br />

oben offene Hand bleibt vor dir<br />

offen, wie Abwehr und Warnung,<br />

Unfasslicher, weitauf.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

7. und 26.2.1922, Muzot<br />

Aus: Duineser Elegien<br />

Aus dem Besitz der Fürstin Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe<br />

(1912/1922)<br />

O Funkenglück<br />

O Funkenglück aus dem Herzfeuerstein<br />

durch den harten Aufblick klingend ausgeschlagen.<br />

Mitten im langen Leiden-hören-sagen<br />

sprühendes Glück aus dem Herzfeuerstein.<br />

3/4


Und du darfst wünschen, dass das Leben finge<br />

und die Verzehrung sei, die ihm entfuhr?<br />

Du lebtest längst, als liebtest du die Dinge<br />

in ihrem eingefriedigten Contur.<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong>, 1915,<br />

Gedichte 1906 bis 1926.<br />

(Aus: Sammlung der verstreuten und nachgelassenen Gedichte<br />

aus den mittleren und späten Jahren.)<br />

Gedichte 1910-1922<br />

[ Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

ist ein Dichter der leisen Töne, des stillen Nachdenkens über das Leben.<br />

Wie kaum ein anderer Dichter findet er Worte für das, was unaussprechlich scheint. ]<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Aus: Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer Maria<br />

<strong>Rilke</strong>.<br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/aus-dichtungen-des-michelangelo_25.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Dichtungen des Michelangelo.<br />

~. Michelangelo .~<br />

Übersetzung Rainer Maria <strong>Rilke</strong>:<br />

So wie, indem man abnimmt, langsam nur<br />

innen im harten Berggestein sich findet<br />

ein Niederschlag lebendiger Figur,<br />

der mehr erwächst, je mehr der Stein verschwindet,<br />

so ist von manchem guten Tun die Spur,<br />

darin die Seele bebend sich erwiese,<br />

versteckt durch diese Oberfläche, diese<br />

des eignen Fleisches steinige Natur.<br />

Du kannst allein aus meinen Außenseiten<br />

dieses befrein, wozu aus mir in mir<br />

nicht Wille ist, noch Kraft, es zu bestreiten.<br />

David, Skulptur von Michelangelo.<br />

Aus: Dichtungen des Michelangelo, Übersetzung Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Zitat Rainer Maria <strong>Rilke</strong>:<br />

Lieben Ist . . . .<br />

ein erhabener Anlaß für den einzelnen, zu reifen,<br />

in sich etwas zu werden, Welt zu werden für sich um eines anderen willen,<br />

es ist ein großer unbescheidener Anspruch an ihn,<br />

etwas, was ihn auserwählt und zu Weitem beruft.<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

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werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

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RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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Personen um und mit Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

mitrilkedurchdasjahr.blogspot.de/<strong>2016</strong>/05/personen-um-und-mit-rainer-maria-rilke_27.html<br />

Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

Franzisca Stoecklin<br />

Franzisca Stoecklin<br />

* 11. September 1894 in Basel,<br />

† 1. September 1931 in Basel, war eine deutsche<br />

Lyrikerin und Künstlerin.<br />

Kurzbio:<br />

Franzisca Stoecklin war die Tochter des Basler<br />

Kaufmanns Johann Niklaus Stoecklin (1859–1923) und<br />

dessen Frau Genoveva Fanny Stoecklin-Müller (1859–<br />

1939).<br />

Nach dem Besuch der Allgemeinen Gewerbeschule<br />

machte sie sich 1913 selbständig und begann ein<br />

künstlerisches Bohèmeleben.<br />

Im folgenden Jahr reiste sie mit ihrem Bruder Niklaus<br />

und einer Freundin nach München, wo sie unter<br />

anderen Karl Wolfskehl, Johannes R. Becher, Hugo<br />

Ball und Emmy Hennings kennenlernte.<br />

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte sie in die Schweiz zurück.<br />

1920 heiratete sie Harry Betz, einen Buchhandelsgehilfen aus Zürich.<br />

1928 erfolgte die Scheidung. Nach der Trennung zog sie, schwer herzleidend, in das Tessin, wo sie im Kreis um das<br />

Ehepaar Ball-Hennings verkehrte<br />

und von Rainer Maria <strong>Rilke</strong> literarisch gefördert wurde.<br />

1931 starb sie nach einjährigem Aufenthalt im St. Claraspital in Basel.<br />

1920 hatte sie einen ersten Gedichtband veröffentlicht. Es folgten zwei Bände mit lyrischer Prosa und 1925 ein<br />

weiterer Gedichtband Die singende Muschel.<br />

Die Themen ihrer Lyrik sind Traum, Liebe, Tod und Natur, wobei im ersten Band die Liebeslyrik dominiert, während<br />

im zweiten Band das Thema Tod in den Vordergrund tritt.<br />

Neben ihrer dichterischen Arbeit war sie Malerin, Lithographin, Holzschneiderin und Stickerin.<br />

Andenken<br />

von Franzisca Stoecklin.<br />

Wenn der Abend so wunderbar blau und dunkel<br />

In den Bäumen hängt,<br />

Der runde Mond fern und golden über der Erde schwebt,<br />

1/5


Bist du mir nah.<br />

Deine schmalen Hände behüten mit inniger Sorgfalt<br />

Die Reliquien unserer Liebe,<br />

Zarte Gebilde süßer Erinnerungen.<br />

Leise öffnet sich das Fenster.<br />

Meine Augen folgen den Sternen,<br />

Aber unfaßbar ist alle Ewigkeit,<br />

Angefüllt mit Schauer und den Fragen nach Verstorbenen.<br />

Dem stillen Weinen ungeborener Kindlein.<br />

Von Unendlichkeit verwirrt,<br />

Sinke ich an das braune Kreuz des Fensters.<br />

Leise bete ich deinen Namen.<br />

Ich weiß dich im einsamen Zimmer,<br />

Träumend bei einer Kerze.<br />

Um deinen Mund ein todnahes Lächeln.<br />

Francisca Stoecklin<br />

Einer ihrer Brüder war der Maler Niklaus Stöcklin.<br />

<strong>Rilke</strong> Zeichnung von Niklaus Stoecklin 1920<br />

Niklaus Stoecklin<br />

* 19. April 1896 in Basel<br />

† 31. Dezember 1982 in Basel<br />

war ein Schweizer Maler und Grafiker.<br />

Stoecklin gilt als Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit und des Magischen<br />

Realismus sowie als bedeutender Plakatgestalter.<br />

Selbstportrait, Niklas Stoecklin, Neue Sachlichkeit<br />

Kurzbio:<br />

Er wuchs als Sohn eines Kaufmanns in Basel auf und lernte bei seinem<br />

Onkel Heinrich Müller das Handwerk des Kunstmalers.<br />

Über Jahrzehnte widmete sich Niklas Stoecklin auch der Plakatgestaltung.<br />

Durch seine öffentlichen Werke, unter anderem das Wandbild über dem<br />

Aushang der Eheverkündigungen beim Basler Münsterplatz (1920), und<br />

durch seinen Einsatz als Laternenmaler für die Basler Fasnacht wurde er<br />

zur bekannten, „typisch baslerischen“ Figur.<br />

Niklaus Stoecklins Werk reicht vom Entwurf einer Briefmarke bis zu<br />

Wandbildern. Neben Grafik und Malerei umfasst es auch Zeichnungen,<br />

Tapisserien, Glasmalereien und insbesondere Plakate.<br />

Er ist Bruder der Lyrikerin Franziska Stoecklin.<br />

Beeinflusst durch die spätgotische Malerei des Oberrheins, der sienes,<br />

Renaissance und des Expressionismus gilt Niklas Stoecklin als Hauptvertreter<br />

der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus in der Schweiz.<br />

Seine Werke befinden sich hauptsächlich in den Museen von Basel, Winterthur und Zürich. 1958 Basler Kunstpreis.<br />

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Im Jahr 1925 war er einziger Schweizer Vertreter in Gustav Friedrich<br />

Hartlaubs Ausstellung Neue Sachlichkeit in der Kunsthalle Mannheim.<br />

Einige Werke von Niklas Stoecklin<br />

Bildende Künstler der Neuen Sachlichkeit:<br />

Alo Altripp<br />

Robert Angerhofer<br />

Christian Arnold<br />

Aimé Barraud<br />

François Barraud<br />

Albert Birkle<br />

Herbert Böttger<br />

Jakob Bräckle<br />

Max Brüning<br />

Heinrich Maria Davringhausen<br />

Adolf Dietrich<br />

Erna Dinklage<br />

Rudolf Dischinger<br />

Otto Dix<br />

Dodo Wolff<br />

August Wilhelm Dressler<br />

Adolf Erbslöh<br />

Conrad Felixmüller<br />

Arvid Fougstedt<br />

Ernst Fritsch<br />

Otto Griebel<br />

Carl Grossberg<br />

George Grosz<br />

Eduard Gubler<br />

Elsa Haensgen-Dingkuhn<br />

Karl Hauenherm<br />

Wilhelm Heise<br />

Christian Hess<br />

Gussy Hippold-Ahnert<br />

Karl Hubbuch<br />

Hella Jacobs<br />

Grethe Jürgens<br />

Paul Kälberer<br />

Alexander Kanoldt<br />

Franz Klemmer<br />

Hans Kraft<br />

Heinrich Kralik von Meyrswalden (Maler)<br />

Bernhard Kretzschmar<br />

Lotte Laserstein<br />

Konrad Adolf Lattner<br />

Franz Lenk<br />

Elfriede Lohse-Wächtler<br />

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Karl Friedrich Lippmann<br />

Léo <strong>Mai</strong>llet<br />

Jeanne Mammen<br />

Josef Mangold<br />

Carlo Mense<br />

Hans Mertens<br />

Hanna Nagel<br />

Valentin Nagel<br />

Kay Heinrich Nebel<br />

Otto Nückel<br />

Felix Nussbaum<br />

Gerta Overbeck<br />

Curt Querner<br />

Franz Radziwill<br />

Anton Räderscheidt<br />

Anita Rée<br />

Albert Renger-Patzsch<br />

Siegfried Rischar<br />

Karl Rössing<br />

August Sander<br />

Christian Schad<br />

Otto Rudolf Schatz<br />

Harald Schaub<br />

Rudolf Schlichter<br />

Wilhelm Schmid<br />

Wilhelm Schnarrenberger<br />

Georg Scholz<br />

Werner Schramm<br />

Liselotte Schramm-Heckmann<br />

Georg Schrimpf<br />

Walter Schulz-Matan<br />

Franz Sedlacek<br />

Franz Sikora<br />

Niklaus Stoecklin<br />

Hermann Tiebert<br />

Ernst Thoms<br />

Max Unold<br />

Rudolf Wacker<br />

Otto Weber<br />

Josef Wedewer<br />

Erich Wegner<br />

Kurt Weinhold<br />

Ludwig Weninger<br />

Paul Westerfrölke<br />

Gustav Wunderwald<br />

*<br />

Freundschaft<br />

Wie Blumen neigen sich<br />

4/5


die hellen Mädchen,<br />

die innigen Gestalten,<br />

liebe Frauen,<br />

in mein Leben.<br />

Und ihrer Freundschaft dank ich<br />

Stunden süßer Seligkeiten,<br />

gemeinsam Trauern,<br />

herben Abschiedsschmerz.<br />

O, daß kein Sturmwind,<br />

daß keine Hand<br />

die schönen Kelche<br />

seelenlos ergreife.<br />

Zu sehr sind sie der Freundin<br />

zartere Liebkosung,<br />

und herzlichstes Verstehn gewöhnt.<br />

Franzisca Stoecklin<br />

"Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit!"<br />

Editorische Notiz : Betrifft Rechtschreibung:<br />

Die Texte von Rainer Maria <strong>Rilke</strong><br />

werden nicht im Format der neuen deutschen Rechtschreibung wiedergegeben,<br />

sondern im Originalformat von Rainer Maria <strong>Rilke</strong>.<br />

Dieser Blog folgt dem Originaltext.<br />

RAINER MARIA RILKE . 1875 - 1926<br />

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GC- Mit <strong>Rilke</strong> durch das Jahr<br />

<strong>Monatsheft</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong> GC-05<strong>2016</strong>A2

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