DNS Ausgabe Juni 2016
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<strong>Juni</strong> <strong>2016</strong><br />
seit 12-2000<br />
Auflage:<br />
30.000<br />
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<strong>DNS</strong><br />
DÜRENS STATT- MAGAZIN<br />
Schau mich an !<br />
WWW.<strong>DNS</strong>-DIGITAL.DE<br />
Titelstory<br />
Die Wilde 13<br />
Vereinsportrait<br />
Ausflugstip<br />
Firmenportrait<br />
Gusto Uno
06.<strong>2016</strong><br />
Damit seine Eltern<br />
keinen Fön kriegen:<br />
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06.<strong>2016</strong><br />
Herausgeber:<br />
DNR Verlag, Kirsten &<br />
Michael Bille<br />
Anschrift:<br />
Glashüttenstraße 4 -<br />
52349 Düren<br />
Telefon: 0171 - 28 666 39<br />
Mail: info@dns-tv.de<br />
Internet:<br />
www.dns-digital.de<br />
Auflage:<br />
30.000 (Haushaltsverteilung)<br />
Anzeigenleitung:<br />
Michael Bille<br />
Verteilung in die Haushalte der Stadt Düren<br />
sowie Derichsweiler, Niederau, Rölsdorf, Gürzenich,<br />
Lendersdorf, Echtz und alle Dürener Gewerbegebiete.<br />
Der Abdruck erfolgt ohne Gewähr. Der<br />
Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos, etc.. Die Artikel geben die<br />
Meinung der Autoren wieder und stellen nicht<br />
zwangsläufig die Meinung des Verlages oder der<br />
Redaktion dar.<br />
<strong>DNS</strong>-Digital: Kevin Bille<br />
Redaktion:<br />
Michael Bille<br />
(verantwortlicher Chefredakteur)<br />
Kirsten Bille<br />
(Redaktion)<br />
Grafik/Satz/Layout:<br />
Kevin Bille<br />
Verantwortlich im Sinne des<br />
Pressegesetzes:<br />
Michael Bille<br />
Druck<br />
Grafischer Betrief Henke GmbH<br />
Nachdruck in Auszügen oder komplett ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />
Verlages gestattet. Dies gilt insbesondere<br />
für die Gestaltung und Ausführung der<br />
Anzeigen. Die Urheberrechte liegen beim<br />
Verlag. Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />
ist Düren. Es liegen die AGB des Verlages<br />
zugrunde, die auf Verlangen gerne zugesandt<br />
werden. Abmahnungen werden<br />
ohne vorherige Information des Verlages<br />
nicht anerkannt.<br />
... auf den Punkt gebracht.<br />
Na geht es ihnen auch so,<br />
da bauen die Schweizer mal so eben den längsten Tunnel<br />
der Welt und-oh Wunder, erreichen damit eine Punktlandung.<br />
Die Kosten wie veranschlagt und schneller als es<br />
der Zeitplan vorsah. Alle Achtung!<br />
Zumal man ja in Deutschland, dem Land der Dichter, Ingenieure<br />
und Denker eine Großbaustelle nach der anderen<br />
versiebt. Ist ja für die Verantwortlichen auch nicht weiter<br />
Inhalt<br />
Titelstory 4<br />
SWD.KOMMedy.Abend 7<br />
Vereinsportrait 8<br />
Nachgefragt 10<br />
Ausflugstip 12<br />
Stadt Düren informiert 13<br />
Wellness 18<br />
Konzepte 19<br />
Gut versichert 20<br />
Finanzen 21<br />
Firmenportrait 23<br />
Terminator 24<br />
Gesundheit 27<br />
Recht SO 28<br />
Spruch des Monats<br />
Ein gutes Mittel gegen die Managerkrankheit:<br />
Stecke mehr Zeit in deine Arbeit als Arbeit in<br />
deine Zeit.<br />
Friedrich Dürrenmatt<br />
Schweizer Schriftsteller (1921-1990)<br />
schlimm, denn die dummen Steuerzahler kommen für diesen<br />
Murks ja auf. Wenn schon sonst nichts mehr klappt,<br />
dann stürzt man sich jetzt eben auf das achso wichtige,<br />
schnelle Internet.<br />
<strong>DNS</strong> mach eine Sommerpause, auch wenn noch kein<br />
Sommer in Sicht ist.<br />
Michael Bille<br />
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Titelstory<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Die wilde 13 – ein<br />
Konzept der besonderen<br />
Art<br />
Dem ein oder anderen mag der blau bemalte Bus<br />
im Kreis Düren schon mal aufgefallen sein.<br />
Seit nunmehr 16 Jahren steht dieser umgebaute Bus<br />
für ein mobiles Jugendkonzept der etwas anderen<br />
Art. Anlass für diesen Artikel war der „neue“ Standort<br />
in Drove.<br />
Zum Verständnis: Dieser Bus dient als Anlaufund<br />
Begegnungsstätte für Jugendliche in den jeweili-<br />
4
06.<strong>2016</strong><br />
Titelstory<br />
gen Gemeinden.<br />
Im Durchschnitt verweilt er jeweils einen Nachmittag<br />
an insgesamt fünf verschiedenen Standorten<br />
im Kreisgebiet.<br />
Nun ist so ein Bus ja kein Selbstläufer, der einfach<br />
so da ist. Von der Idee des Geschäftsführers der SKF<br />
(Sozialdienst katholischer Frauen) Ulli Lennartz, bis<br />
zu der konsequenten und nachhaltigen Umsetzung<br />
war es ein kein leichter Weg.<br />
Gerade in der Anfangszeit war es nicht einfach dieses<br />
Projekt dem ein oder anderen Bürgermeister nahe zu<br />
bringen.<br />
Was bezweckt dieser Bus? Dieser Frage wollten<br />
auch wir auf den Grund gehen und trafen uns mit<br />
Ulli Lennartz sowie dem verantwortlichen Erzieher<br />
für diesen Bus- Jens Musche.<br />
<strong>DNS</strong>: „Warum dieses Konzept?“<br />
Ulli Lennartz: „Jugendliche benötigen eine Anlaufstelle<br />
sich auszutauschen, zu treffen, mal schlichtweg<br />
miteinander zu kommunizieren und zwar vor allem<br />
im persönlichen Kontakt.<br />
Dieser Bus ist eine mobile Anlaufstelle.<br />
Er dient allerdings auch als Anreiz für die jeweilige<br />
Gemeinde selbst aktiv zu werden eine feste Anlaufstelle<br />
zu schaffen, wenn diese nicht bereits vorhanden<br />
ist.<br />
In der Regel ist der Bus etwa zwei Jahre in einer<br />
Gemeinde und dann erfolgt ein gleitender Übergang<br />
in ein festes Jugendzentrum oder ähnliches.“<br />
Jens Musche: „Insgesamt ist dieser Bus für gut 130<br />
Jugendliche in fünf Gemeinden ein Ort, der sie einlädt<br />
zu spielen, soziale Kontakte zu pflegen oder gar<br />
welche aufzubauen.<br />
5
Titelstory<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Die Gesellschaft hat sich verändert und oftmals sind<br />
es gerade in ländlichen Bereichen die Jugendlichen,<br />
die wenig Alternativen haben sich zu treffen.<br />
Hier gibt es klare Regeln, aber auf Augenhöhe-die<br />
Jugendlichen fühlen sich verstanden und mitgenommen<br />
und erhalten hier einen Freiraum.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Was hat sich denn in den Jahren verändert<br />
oder besser gefragt, wie hat sich ihre Arbeit verändert?“<br />
Jens Musche: „Nur ein Beispiel, am Anfang mussten<br />
wir noch klare Zeiten für die an Bord befindlichen<br />
Rechner aufstellen-jetzt denken wir darüber<br />
nach, diese abzubauen, weil sie eigentlich kaum noch<br />
einen interessieren, denn Brettspiele stehen ganz<br />
hoch im Kurs.<br />
In Drove hat sich auch eine Bandmintongruppe<br />
gebildet und mit diesen Jungendlichen gehen wir<br />
dann in die angrenzende Schulsporthalle. Ohne uns<br />
kämen die Jugendlichen allein da überhaupt nicht<br />
rein.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Welche Voraussetzungen sollte denn eine<br />
Gemeinde erfüllen?“<br />
Ulli Lennartz: „Der Bedarf sollte klar erkannt worden<br />
sein und natürlich sind auch die Rahmenbedingungen<br />
sehr wichtig, wie z.B. eine Sporthalle.<br />
Natürlich werden hier auch simple Werte vermittelt,<br />
wenn diese nicht vorhanden sind-dazu gehört<br />
gegenseitiger Respekt und ein Gefühl des Miteinanders.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Was ist denn das Erfolgsrezept?“<br />
Ulli Lennartz: „Vor allem Kontinuität und<br />
Kompetenz.<br />
Man, und das sind vornehmlich die Jugendlichen,<br />
können sich auf den Bus und damit auf die Ansprechpartner<br />
verlassen und das seit nunmehr<br />
16 Jahren.<br />
Er gehört damit zu einem festen Bestandteil im<br />
Leben dieser vielen Jugendlichen und hat sie so ein<br />
Stück weit in ihrem Leben begleitet.<br />
Allerdings ist der Bus knapp 30 Jahre alt und hat<br />
gut 600.000 km gelaufen, davon knapp 300.000 als<br />
„Wilde 13“. Man muss sich an den Gedanken<br />
gewöhnen, dass hier ein Nachfolgebus kommen<br />
muß.“<br />
Michael Bille<br />
6
06.<strong>2016</strong><br />
SWD.KOMMedy.Abende<br />
<strong>2016</strong>/2017<br />
Im Oktober starten bereits zum sechsten Mal in<br />
Folge die SWD.KOMMedy.Abende und bringen<br />
ein buntes Kabarett- und Comedy-Programm nach<br />
Düren.<br />
„Auf das Publikum wartet ein abwechslungsreiches<br />
Unterhaltungsprogramm, das für jeden Geschmack<br />
etwas zu bieten hat,“ sagt SWD-Geschäftsführer<br />
Heinrich Klocke.<br />
Frei nach dem Motto: „Für Dich, Für Düren,“ bieten<br />
die SWD ein tolles Kulturprogramm zu fairen<br />
Preisen.<br />
„Ich freue mich sehr, dass die Stadtwerke Düren das<br />
Festival weiter unterstützen, denn nur so können wir<br />
hier in Düren wirklich gutes Kabarett und Comedy<br />
für jeden erschwinglich machen,“ sagt Thomas Lüttgens,<br />
Geschäftsführer des KOMM, das gemeinsam<br />
mit den Stadtwerken Düren die SWD.KOMMedy.<br />
Abende veranstaltet.<br />
Die Eröffnungsrevue im Haus der Stadt findet am<br />
27. Oktober <strong>2016</strong> statt, bei der alle Künstler einen<br />
Ausschnitt aus Ihrem Programm zeigen und einen<br />
Vorgeschmack auf Ihre Einzelgastspiele geben.<br />
Mit Liza Kos, Thilo Seibel, Bill Mockridge, Anka<br />
Zink, das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie!, 3<br />
FunkyMonkeys&Friends sowie Lioba Albus, die auch<br />
die Moderation der Eröffnungsrevue übernimmt,<br />
konnten wieder Kabarett- und Comedy-Größen für<br />
das Festival gewonnen werden, die nicht nur die<br />
Herzen der Zuschauer erobern, sondern auch für<br />
begeistertes Staunen sorgen werden.<br />
Der Vorverkauf startet ab sofort an den bekannten<br />
Vorverkaufsstellen. Neuigkeiten, Ticketverlosung,<br />
Termine und alles Wissenswerte rund um die Künstler<br />
finden sich auf<br />
www.stadtwerke-dueren.de<br />
www.facebook.com/stadtwerke.dueren<br />
Wir wünschen allen viel Spaß!<br />
Kirsten Bille<br />
7
Vereinsportrait<br />
Vereinsportrait (Post-<br />
Ford-Sportverein<br />
Düren e.V.)<br />
PARK<br />
06.<strong>2016</strong><br />
PLATZ<br />
FREUND<br />
Space Star Diamant Edition 1.0 MIVEC 5-Gang<br />
Begonnen hat die Traditionsgeschichte dieses Dürener<br />
Vereins 1930. Damals allerdings noch unter dem<br />
Namen Postsportgemeinschaft.<br />
Eine erste Umbenennung, geschuldet der Aufteilung<br />
der „Namensgeberin,“ erfolgte 1998 in Post- und<br />
Telekom-Sportverein 1930 e.V.<br />
Der Tennisclub Ford Düren wurde 1976 gegründet.<br />
Wenn man also heute von PFSV spricht und liest, so<br />
ist dies der Fusion beider Vereine im Oktober 2006<br />
geschuldet.<br />
Die Aufgabe des Standortes auf dem ehemaligen Visteon<br />
und heutigen Neapco – Gelände sowie der auch<br />
damit einhergehende Mitgliederverlust, machten die<br />
Fusion beider Vereine schlichtweg sinnvoll.<br />
Was sich aber einfach schreibt und noch einfacher<br />
liest, ist aber im realen Leben eben nicht so einfach,<br />
denn beide Vereine mussten nun auch eine gemeinsame<br />
Identität entwickeln- und das bedurfte der Zeit.<br />
Auf Einladung des Vorstandes des PFS Düren e.V.<br />
betraten wir von <strong>DNS</strong> zum ersten Mal diese Anlageund<br />
waren beeindruckt.<br />
Insgesamt 8 optimal gewartete Tennisplätze, eine<br />
tolle, auch gehobenen Ansprüchen gerecht werdende<br />
Gastronomie, ein eigener, liebevoll gestalteter Grill-<br />
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platz und last but not least, ein großes Schwimmbasin,<br />
laden nicht nur zum Spiel, sondern auch zum<br />
Verweilen ein.<br />
Es war ein weiter Weg, wie man uns erklärte. Viel<br />
persönliches Engagement und Eigeninitiative waren<br />
erforderlich, damit die oben beschriebene Identität,<br />
auch in den baulichen Veränderungen, ihren Niederschlag<br />
fand.<br />
Jetzt ist man soweit, der Verein positioniert sich in<br />
Düren als Anlaufstelle sowohl für den Breiten-, als<br />
auch für Leistungsport-Tennis. Hier möchte man<br />
auch Schulen die Möglichkeit geben, diesen hoch<br />
interessanten und ambitionierten Sport kennen zu<br />
lernen.<br />
Die Jugendarbeit ist dabei ein fundamentaler<br />
Schwerpunkt, dem seitens des Vereins viel Aufmerksamkeit<br />
gewidmet wird. Familien und Leistungssportler<br />
gleichermaßen können hier eine Anlage<br />
8
06.<strong>2016</strong><br />
Vereinsportrait<br />
nutzen, die einen sehr hohen Freizeitwert bietet.<br />
Wer sich selbst mal ein Bild machen möchte,<br />
der kann dies im Rahmen eines hoch attraktiven<br />
„Schnupperprogramms“ machen oder ganz einfach<br />
mal vorbeikommen. Wer mehr wissen will, der kann<br />
sich informieren unter: www.PFSV-Dueren.de.<br />
9
Nachgefragt<br />
Ein Tag auf dem<br />
Bauernhof<br />
„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt....“.<br />
Nun, selbst in meiner Jugend war es wohl eher der<br />
Traktor, der damals noch knatternd angeworfen wurde,<br />
um auf das Feld zu fahren. Soviel zur Romantik.<br />
Was aber ist dran am gesuchten Image des Landwirtes<br />
in einer Hightech-Welt, in der alles und jeder mit<br />
allen und jedem vernetzt zu sein scheint- sich andererseits<br />
nach dem unkomplizierten Leben sehnt und<br />
auf dem Markt oder Hofladen frisches Obst/Gemüse<br />
sowie wohl auch etwas heile Welt sucht?<br />
Wie alles, so ist auch diese Frage nicht so leicht zu<br />
beantworten, denn Landwirt ist ja auch nicht gleich<br />
Landwirt. Da sind die Viehbauern, deren Hochleistungskühe<br />
überhaupt nicht mehr aufs Feld kommen,<br />
damit der Milchpreis immer weiter sinkt und diejenigen<br />
Landwirte vom Markt verdrängt, die zwar<br />
keine Hightech-Kühe haben, diese aber wenigstens<br />
noch auf die Wiese treiben. Der Streit um den Milchpreis<br />
ist voll entbrannt-und wird wohl über kurz<br />
oder lang auch das idyllische Bild von weidenden<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Kühen auf die Leinwand verbannen.<br />
Dann gibt es da diejenigen Bauern, die ihre Felder<br />
für Raps, Mais oder ähnlichen Anbau nutzen, um<br />
Biogas, Biodiesel etc. zu gewinnen. Ob das eine Zukunft<br />
hat, Lebensmittel in Konkurrenz mit Treibstoffen<br />
zu setzen, mag ich nicht beurteilen.<br />
Last but not least gibt es zum Glück auch noch<br />
diejenigen, die dem Begriff Landwirt noch voll und<br />
ganz gerecht werden, arbeiten sie doch buchstäblich<br />
mit den Händen. Außenstehende würden das wohl<br />
in ihrer Hygienewelt als „buddeln im Dreck“ bezeichnen.<br />
Für Landwirte, wie Klaus Langen ist es seit<br />
10
06.<strong>2016</strong><br />
Nachgefragt<br />
Generationen die Verbindung von Mensch und Erde<br />
schlechthin. Das was man säht, das erntet man auch,<br />
sogar im übertragenen Sinne.<br />
Wir wollten es etwas genauer wissen und so sprachen<br />
wir mit dem Landwirt vor Ort, auf dessen Hof<br />
in Kerpen-Buir.<br />
Die Familie und osteuropäische Saisonkräfte, viele<br />
von Ihnen schon seit Jahren, sind vor Ort, um aktuell<br />
Spargel, Salat und Erdbeeren zu ernten, die dann auf<br />
dem Dürener Wochenmarkt oder im eigenen Hofladen<br />
angeboten werden, waren fleißig bei der Arbeit.<br />
Es ist schon eine körperliche Herausforderung das<br />
Gemüse und die Früchte zu erntet, die sorgsam behütet<br />
auf diesen Moment zu warten scheinen.<br />
„Wetter ist das a und o,“ meint Klaus Langen fast beiläufig,<br />
denn hier arbeitet jeder mit, denn jede Hand<br />
ist gefragt.<br />
<strong>DNS</strong>: „Was ist denn mit dem Mindestlohn?“ fragte<br />
ich ebenso nebenbei.<br />
Klaus Langen: Den zahlte ich auch vorher schon,<br />
nur jetzt setzt diese unseelige Bürokratie noch einen<br />
drauf. Für unseren Betrieb ist dies schlichtweg nicht<br />
nötig. Die Saisonarbeiter arbeiten oftmals schon<br />
viele Jahre bei uns-da sind auch Freundschaften<br />
gewachsen, aber ebenso natürlich ist auch, dass diese<br />
Frauen und Männer nicht kommen würden, wenn<br />
der Verdienst in der Vergangenheit nicht auch schon<br />
gestimmt hätte.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Wie wichtig ist denn die Frische der Ware?“<br />
Klaus Langen: „Die Kunden erwarten zu recht,<br />
dass Frische und Geschmack eine Einheit bilden<br />
und die Ware das hält, was sie verspricht- und das<br />
zu fairen Preisen. Was wir hier heute geerntet haben<br />
kommt schon morgen auf den Markt, gleich in den<br />
Hofladen oder zum Großmarkt.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Was bedeutet Ihnen und ihrer Familie diese<br />
Arbeit?“<br />
Klaus Langen: „Diese Arbeit hier ist unser Leben,<br />
also viel mehr als nur in Job!“<br />
Michael Bille<br />
11
Ausflugstip<br />
Unser Ausflugstip!<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Die Teufelsschlucht befindet sich am Ostrand des-<br />
Ferschweiler Plateaus im Naturpark Südeifel in der<br />
Nähe von Irrel. Wer mit dem Auto anreist, kann<br />
seine Tour am Naturparkzentrum Teufelsschlucht in<br />
Ernzen beginnen.<br />
Die beindruckende Teufelsschlucht mit ihrer bizarren<br />
Felslandschaft ist eine tief-durchzogene Schlucht,<br />
die in der letzten Eiszeit durch Felsabtragungen der<br />
Prüm entstanden ist. Damals brachen gewaltige Gesteinsbrocken<br />
vom Ferschweiler Plateau ab, stürzten<br />
hinab ins Tal und formten so die Schlucht.<br />
Heute zeugen zahlreiche Felsblöcke an den Hängen<br />
des Ferschweiler Plateaus von den Massenbewegungen<br />
dieser Zeit. Die Teufelsschlucht ist als Felsspalte<br />
mit ca. 1 bis 5 m Breite als direkte Folge der Felssturzereignisse<br />
anzusehen.<br />
Es gibt aber noch eine andere Entstehungsgeschichte,<br />
die Sage wonach der Teufel persönlich den Spalt ins<br />
Gestein getrieben hat.<br />
Mit einer bizarren Felsenlandschaft, den steilen<br />
Felswänden, engen Schluchten und Spalten ist die<br />
Teufelsschlucht ein ideales Ausflugsziel.<br />
Von hier aus folgt man den beschilderten Wanderwegen<br />
zu den Stromschnellen<br />
von Irrel<br />
rauschen diese gewaltig<br />
am Unterlauf<br />
der Prüm, zwischen<br />
Prümzurlay und Irrel.<br />
Sie nennen sich<br />
„Wasserfälle“ und<br />
sind in Wirklichkeit<br />
eindrucksvolle<br />
Stromschnellen.<br />
Entstanden sind sie<br />
durch einen Felssturz<br />
in der letzten Eiszeit,<br />
vor 20 000 Jahren, da staute sich die Prüm mit dem<br />
Luxemburger Sandstein auf und es bildete sich ein<br />
natürlicher Stausee. Durch nachströmende Wassermassen<br />
lief der Stausee über und führte die riesigen<br />
Felsbrocken vom Luxemburger Sandstein mit sich,<br />
die dann später die eindrucksvollen Stromschnellen<br />
bildeten.<br />
Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche und spannende<br />
Wanderung! Wir wünschen viel Spaß dabei.<br />
Kirsten Bille<br />
12
06.<strong>2016</strong> Stadt Düren informiert ...<br />
Kulturrucksack geht mit buntem<br />
Programm in Düren in die vierte<br />
Runde:<br />
„Kultur gehört ins Lebensgepäck<br />
mit hinein!“<br />
Düren. Seit 2013 macht die Stadt Düren beim „Kulturrucksack<br />
NRW“ mit, ein Projekt des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, das zehn- bis vierzehnjährige<br />
Kinder und Jugendliche niederschwellig an die Kultur<br />
heranführen möchte.<br />
Inzwischen hat sich das Projekt, das dieses Jahr unter<br />
dem Motto „Deine Stadt ist bunt“ in Düren zum<br />
vierten Mal an den Start geht, zu einer Erfolgsgeschichte<br />
entwickelt.<br />
Zwischen 250 und 300 Kinder nehmen jährlich an<br />
den Angeboten teil, die von inzwischen neun Veranstaltern<br />
entwickelt und durchgeführt werden.<br />
Von Anfang an mit dabei waren der Abenteuerspielplatz<br />
des Spielpädagogischen Dienstes, das Hoesch-<br />
Museum und das Papiermuseum der Stadt, das<br />
Jugendzentrum der Evangelischen Gemeinde MultiKulti,<br />
die Musikschule und die Stadtbücherei. Im<br />
letzten Jahr kam das Stadtmuseum dazu, und dieses<br />
Jahr sind auch das Roncalli-Haus sowie die Kunst-<br />
Werker erstmalig mit dabei. „Das wächst immer<br />
weiter. Wir können aus dem Vollen schöpfen“, freut<br />
sich Bibliotheksleiterin Alexandra Oidtmann, Koordinatorin<br />
der Kulturrucksack-Aktionen in Düren.<br />
„Durch die Zusammenarbeit von Kultur- und Jugendeinrichtungen<br />
erreichen wir eine Zielgruppe,<br />
die sonst nicht so leicht für kulturelle Aktionen zu<br />
begeistern ist“, erklärt Sabine Wagner vom Spielpädagogischen<br />
Dienst.<br />
Im Flyer, der jetzt an allen Kulturinstituten, im Bürgerbüro<br />
und im Eingangsbereich des Rathauses an<br />
der Infotheke ausliegt, ist zu jedem Angebot ein Ansprechpartner<br />
benannt. Es darf genäht werden, die<br />
Musikschule wird erkundet, es gibt eine Geo-caching<br />
Schatzsuche rund um den Stadtpark, jede Menge<br />
Kunstaktionen, Theater sowie kreative Workshops.<br />
Die Aktionen finden nicht nur in den Sommerferien<br />
statt, sondern einige bereits davor, andere danach, so<br />
dass das ganze Jahr über „Kulturrucksack“ in Düren<br />
erlebt werden kann. Bürgermeister und Kulturdezernent<br />
Paul Larue, der allen in Düren am Kulturrucksack-Projekt<br />
Beteiligten seinen Dank für ihr Engagement<br />
aussprach, lobte das niederschwellige Konzept:<br />
„Das Programm des Kulturrucksacks findet da statt,<br />
wo die Kinder schon sind“, und stellte die Frage:<br />
„Was packt man in einen Rucksack? Nur das Nötigste!<br />
Kultur ist so nötig wie Brot, gehört zum Menschsein<br />
dazu, muss ins Lebensgepäck mit hinein!“<br />
Ein toller Tag für Kinder<br />
voller Spaß und Spiel<br />
Düren. Liesel Koschorreck, stellvertretende Bürgermeisterin<br />
der Stadt Düren, begrüßte die zahlreichen<br />
kleinen und großen Besucherinnen und Besucher<br />
des Kinderkulturtages im Willy-Brandt-Park. Über<br />
50 Vereine, Einrichtungen und Initiativen hatten<br />
ein buntes Angebot auf die Beine gestellt sowie ein<br />
abwechslungsreiches Bühnenprogramm, betreut und<br />
moderiert vom Ersten Dürener Rundfunkverein.<br />
Die Bläserklassen der Musikschule Düren, des<br />
Burgau-Gymnasiums, der Anne-Frank-Gesamtschule,<br />
der Realschule Wernersstraße, der Gemeinschaftsgrundschule<br />
Nideggen und der Katholischen<br />
Grundschule LeNie sorgten gleich zu Anfang für<br />
die richtige Stimmung mit einem furiosen musikalischen<br />
Auftakt.<br />
Die Kinder nutzten ihren Tag bei herrlichem Sonnenschein.<br />
Überall gab es einladende Angebote.<br />
Sie konnten schwebend Bilder malen, Kistentürme<br />
erklettern, barfuß über einen „Fühlparcours“ laufen,<br />
Trommeln bauen und riesige Seifenblasen in die Luft<br />
steigen lassen oder in der Alten Stadtgärtnerei künstlerisch<br />
tätig sein.<br />
Zwischendrin wurden sie geschminkt oder umtobten<br />
13
Stadt Düren informiert ...<br />
den Schnellen Emil, den Spielebus des Spielpädagogischen<br />
Dienstes.<br />
Organisatorin Sabine Wagner vom Spielpädagogischen<br />
Dienst des Jugendamtes zieht eine positive<br />
Bilanz: Sehr viele Kinder, Eltern und Großeltern<br />
fanden den Weg in den Willy-Brandt-Park und<br />
genossen den Familientag. 160 Trommeln wurden<br />
am Stand des Abenteuerspielplatzes gebastelt und im<br />
Rahmen des Projekts Kulturrucksack 90 Bücher.<br />
Einigen Ständen ging schon gegen 17 Uhr das Material<br />
aus, so groß war der Andrang den ganzen Nachmittag<br />
über.<br />
Während die Kinder rundum Spaß hatten, konnten<br />
sich die Eltern über die bunte Vielfalt an Einrichtungen<br />
in Düren, die das ganz Jahr für Kinder im<br />
Einsatz sind, informieren.<br />
Zahlreiche Unterstützer wie die Stadtwerke Düren,<br />
die Sparkasse Düren und die Dürener Bürgerstiftung<br />
machen es möglich, dass alle Angebote kostenlos<br />
sind. Viele Einrichtungen von AWO bis OGS Martin<br />
Luther Schule, und zahlreiche Fördervereine von<br />
Kitas sowie die KG Jüzzenije Plüme boten Leckeres<br />
zu essen, BANA Africa e.V., GIVE und Kurdisches<br />
Kulturhaus sogar afrikanische, türkische und kurdische<br />
Spezialitäten.<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Könnens gaben, mit dem sie das Finale des Festivals<br />
Ende Mai in Düsseldorf bereichern.<br />
Das internationale Sprach- und Kulturfestival ist ein<br />
wichtiger Baustein zum Verständnis der Nationen<br />
und Kulturen. In jedem Jahr kommen Kinder und<br />
Jugendliche aus den unterschiedlichsten Kulturen<br />
zusammen, um zu zeigen, wie reich und vielfältig<br />
ihre Lebensweisen sind.<br />
Sie tanzen und singen, dieses Jahr unter dem Festivalmotto<br />
„Colours oft the World“.<br />
Die vier Finalisten brachten tatsächlich Farbe aus<br />
ihrer Heimat mit ins Rathaus. Sie trugen die Fahnen<br />
ihrer Heimatländer, drei sangen Lieder aus<br />
ihrem Herkunftsland, der Gast aus Albanien tanzte<br />
im Sitzungssaal einen Friedenstanz. Der Ideal Bildungsverein<br />
Düren ist Kooperationspartner des<br />
Internationalen Sprach- und Kulturfestivals, das<br />
auch schon einmal in Düren zu Gast war, und nimmt<br />
unterschiedliche Aufgaben bei der Organisation des<br />
Festivals wahr, empfängt und begleitet zum Beispiel<br />
Gruppen von Festivalteilnehmern. Geschäftsführer<br />
Julian Heidelmeyer stellte das Festival vor, an<br />
dem sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 160<br />
Ländern zwischen 12 und 16 Jahren beteiligen. Die<br />
Finalisten halten sich einen Monat in Deutschland<br />
auf, erkunden das Land, stellen sich in vielen Städten<br />
vor, so wie jetzt in Düren.<br />
Bürgermeister Paul Larue dankte dem Verein für die<br />
Initiative, Festivalteilnehmer im Rathaus vorzustellen<br />
und für ihren Einsatz für das Festival, das so viele<br />
junge Menschen aus aller Welt zusammenführt.<br />
„Es ist interessant und aufregend, so viel zu erleben<br />
und kennenzulernen“, bestätigte die kirgisische Festivalteilnehmerin,<br />
die nach Beendigung ihrer Schulzeit<br />
gerne in Deutschland studieren möchte.<br />
„Farben der Welt“ im<br />
Dürener Rathaus<br />
14<br />
Düren. Vier Finalisten des Internationalen Sprachund<br />
Kulturfestivals (IFLC) aus Bangladesch, Indonesien,<br />
Albanien und Kirgisien waren auf Initiative des<br />
Ideal Bildungsvereins Düren zu Gast im Sitzungssaal<br />
des Rathauses, wo sie Bürgermeister Paul Larue<br />
und Vertretern des Jugendamtes Kostproben ihres
06.<strong>2016</strong> Stadt Düren informiert ...<br />
Otto Böhr als Vorsitzenden<br />
der Fotografischen<br />
Gesellschaft verabschiedet.<br />
Düren. Während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit<br />
in der Fotografischen Gesellschaft 1925 Düren, deren<br />
Vorsitzender er die letzten zwölf Jahre lang war, hat<br />
sich Otto Böhr in vielfältiger Weise um die Stadt verdient<br />
gemacht. Dafür bedankte sich Bürgermeister<br />
Paul Larue bei einem Empfang im Rathaus, bei dem<br />
er zugleich den neuen Vorsitzenden der Fotografischen<br />
Gesellschaft, Jürgen Taeter sowie weitere neu<br />
gewählte Vorstandsmitglieder.<br />
Schülerinnen und Schülern in der chinesischen Partnerstadt<br />
fotografisch begleitet und macht ehrenamtlich<br />
biometrische Passbilder von Flüchtlingen.<br />
Auch der neue Vorsitzende der Fotografischen<br />
Gesellschaft Düren, Jürgen Taeter, hat sich bereits<br />
dadurch hervorgetan, dass er die Stadt Düren ins<br />
rechte Licht rückt, zum Beispiel mit seinen Fotoausstellungen<br />
von der Sanierung des Rathauses.<br />
Jürgen Taeter dankte für das gute Zusammenwirken<br />
mit der Stadt, dessen Bindemitglied Otto Böhr gewesen<br />
sei und versprach, die Zusammenarbeit solle<br />
fortgesetzt und vertieft werden.<br />
Das derzeit im Fokus stehende Projekt, an dem die<br />
Fotografische Gesellschaft Düren sich beteiligt und<br />
zu dem im kommenden Jahr eine Ausstellung auf<br />
Schloss Burgau vorgesehen ist, heißt „Heimat, Identität,<br />
Sehnsucht“.<br />
2014 ist Otto Böhr für seinen Einsatz für die Stadt<br />
Düren mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden.<br />
Damit wurde unter anderem gewürdigt, dass er<br />
im Bereich des Kulturbetriebes die Proben und Aufführungen<br />
der jungen Theatermacher „Ernas Erben“<br />
begleitet und fotografisch dokumentiert hat, und<br />
das er an der Ausrichtung zahlreicher Ausstellungen<br />
in Düren und dessen Partnerstädten maßgeblich<br />
beteiligt war, Sommerfeste des Heinrich-Böll-Hauses<br />
ebenso in Fotografien festhielt wie Stadtfeste und den<br />
Historischen Annamarkt.<br />
Bürgermeister Paul Larue sprach dem scheidenden<br />
Vorsitzenden dafür seinen besonderen Dank aus<br />
und hob auch dessen Einsatz für das Stadtmarketing<br />
hervor, dem Otto Böhr<br />
oftmals für Broschüren<br />
und Internet-Auftritte<br />
Fotos unentgeltlich überließ.<br />
„Er war immer ein<br />
verlässlicher Partner<br />
für die Stadt und ist ein<br />
Freund geworden“, sagte<br />
Sabine Briscot-Junkersdorf,<br />
Marketingleiterin<br />
der Stadt Düren.<br />
Niemals geht man so<br />
ganz, und auch Otto Böhr<br />
bleibt nach dem Niederlegen<br />
des Vorsitzes der<br />
Fotografischen Gesellschaft<br />
in und für die Stadt<br />
aktiv. So hat er den ersten<br />
Austausch von Dürener<br />
15
Stadt Düren informiert ...<br />
Thomas Rachel ehrt<br />
AWO Kita Düren für<br />
außergewöhnlichen Einsatz<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Berlin/Düren: Der Parlamentarische Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Bildung und Forschung,<br />
Thomas Rachel MdB (CDU), verkündete in Berlin<br />
Deutschlands beste Kita- Projekte im Rahmen des<br />
bundesweiten Kita-Wettbewerbs „Forschergeist“ und<br />
gratulierte vor allem der Dürener Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO) Kita „Mäuseburg“ zu ihrer Ehrung. Mit ei-<br />
nem Sonderpreis zeichnete der<br />
Parlamentarische Staatssekretär<br />
Thomas Rachel die Kita für ihren<br />
außergewöhnlichen Einsatz<br />
bei der Arbeit mit ihren Schützlingen<br />
aus. Der „Forschergeist“<br />
ist ein bundesweiter Kita-Wettbewerb<br />
der Deutsche Telekom<br />
Stiftung und der Stiftung „Haus<br />
der kleinen Forscher“. Gesucht,<br />
gefunden und prämiert wurden<br />
herausragende Projekte,<br />
die Mädchen und Jungen für<br />
die Welt der Naturwissenschaften,<br />
Mathematik oder Technik<br />
begeistert haben. Insgesamt<br />
haben sich 605 Kitas aus ganz<br />
Deutschland mit ihren Projekten<br />
beim „Forschergeist <strong>2016</strong>“ beworben.<br />
„Technik ist ein wichtiger Aspekt unseres Lebens“,<br />
erklärte der Bildungsstaatssekretär der Bundesregierung<br />
Thomas Rachel und rief die Kita „Mäuseburg“<br />
aus Düren auf die Bühne. „Die AWO Kita Mäuseburg<br />
aus Düren hat ein hervorragendes Projekt im<br />
Bereich der Medienkompetenz von Kindern mit dem<br />
Schwerpunkt Fotografie in ihrer Kita umgesetzt und<br />
erhält einen Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro“,<br />
freute sich Thomas Rachel MdB.<br />
Die Erzieherinnen sind gemeinsam mit den Kleinsten<br />
den Fragen nachgegangen, wie kommt das Foto<br />
in den Fotoapparat? Wie kommt das Bild von der<br />
Kamera auf den Computer? „Motive finden heißt<br />
auch Details entdecken. Kinder interessieren sich<br />
von klein auf für<br />
technische Geräte, ganz nach dem Prinzip learning<br />
by doing. Das besondere Engagement der Kita<br />
„Mäuseburg“ im Bereich der Medienkompetenz bietet<br />
zusätzlich die Gelegenheit, „hinter die Kulissen“<br />
zu schauen und beispielsweise die Funktion einer<br />
Kamera zu verstehen“, betont der Dürener Christdemokrat.<br />
Das Projekt habe den Blick für Details<br />
geschärft, den Austausch und den wertschätzenden<br />
Umgang miteinander gefördert und nicht zuletzt<br />
schöne Ergebnisse hervorgebracht, beglückwünschte<br />
Thomas Rachel die AWO Kita „Mäuseburg“ für ihre<br />
wertvolle Arbeit in der frühkindlichen Bildung und<br />
bedankte sich bei allen Erzieherinnen und Erziehern.<br />
Die AWO Geschäftsführerin, Leonore Küpper-Beckers,<br />
freute sich über den Sonderpreis und kündigte<br />
an, dass die Erfahrungen in dem Projekt in die tägliche<br />
Arbeit aller AWO Kitas im Kreis Düren einfließen<br />
werden.<br />
16
06.<strong>2016</strong><br />
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17
Wellness<br />
Kryolipolyse- ein Erfahrungsbericht<br />
Zur Erklärung- was ist Kryolipolyse?<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Das Anlegen des Applikators kann vereinzelt als unangenehm<br />
empfunden werden, lässt aber nach einer<br />
Minute wieder nach. Die Kälte spürt man gar nicht.<br />
Die Kunden sind nach der Behandlung erstaunt,<br />
wie kalt das behandelte Areal ist, wenn man es dann<br />
anfasst.<br />
Man kann feststellen, dass die meisten Kunden sehr<br />
zufrieden mit den Ergebnissen- und froh sind, sich<br />
für diese Art der Behandlung<br />
entschieden haben.<br />
Die Redaktion<br />
18<br />
Kryolipolyse ist die Fettverbrennung infolge Kälte.<br />
Durch das Aufsetzen eines Applikators auf eine Problemzone<br />
wird das Fettdepot für eine Stunde auf -5<br />
Grad Celsius gekühlt.<br />
Dabei kristallisieren Fettzellen und werden zerstört.<br />
Diese werden im Laufe von ca. 2- 3 Monaten über<br />
die Lymphe und Leber abgebaut. Die Fettzellen sind<br />
dadurch unwiderruflich zerstört und können sich<br />
nicht wieder mit Fett füllen.<br />
Die meisten Kunden wünschen sich eine Fettreduzierung<br />
an Bauch und Hüften.<br />
In einem Vorgespräch werden die Möglichkeiten der<br />
Fettreduzierung und die Kontraindikationen erörtert.<br />
Erfahrungen zeigen, dass bei den meisten Kunden<br />
eine Umfangreduzierung von durchschnittlich 3 cm<br />
pro Behandlung erreicht wird. Somit liegt es in der<br />
Hand des Kunden wie viele Behandlungen er machen<br />
möchte. Ein Behandlungsintervall von 4 – 6<br />
Wochen hat sich als sinnvoll erwiesen. So hat der<br />
Körper Zeit die zerstörten Zellen abzubauen und die<br />
Leber wird nicht unnötig belastet. Ein endgültiges<br />
Ergebnis zeigt sich aber erst nach ein paar Monaten.<br />
Nebenwirkungen, wie die Rötung des behandelten<br />
Areals nach der Behandlung durch die Kälte und den<br />
Ansaugdruck bilden sich in den folgenden Stunden<br />
vollständig zurück. Sehr vereinzelt auftretende<br />
Blutergüsse bilden sich wie ein normaler blauer Fleck<br />
zurück.
06.<strong>2016</strong> Konzepte<br />
Gemeinde Kreuzau-und<br />
der Weg in die Zukunft<br />
Jahrelang hat Dürens Politik mit sich und dem Thema<br />
gerungen-einem Masterplan für die Innenstadt.<br />
Ähnliches hat nun auch die Gemeinde Kreuzau beschlossen.<br />
Aus diesem Grunde sprachen wir mit Ingo<br />
Eßer, Bürgermeister der Gemeinde Kreuzau.<br />
<strong>DNS</strong>: „Auch Kreuzau hat im Kernbereich seine<br />
Schwierigkeiten. Diese waren abzusehen. Kommt<br />
„ihr Masterplan“ nicht zu spät?“<br />
Ingo Esser: „Es ist spät, aber ganz gewiss nicht<br />
zu spät. Komplexe Prozesse wie unser integriertes<br />
Handlungskonzept, benötigen nicht nur viel Zeit.<br />
Sie bedürfen auch einer umfassenden Vorbereitung,<br />
denn es handelt sich um nichts weniger, als städtebauliche<br />
Maßnahmen und zwar im Einklang mit den<br />
Bürger/innen.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Seit zwei Jahrzehnten ist Kreuzau im Haushaltssicherungskonzept.<br />
Ist dies auch ein Problem?“<br />
Ingo Esser: „Ja, ein sehr großes, denn leider war<br />
und ist nicht alles finanzierbar, was wünschenswert<br />
und auch notwendig wäre. Für das integriertes<br />
Handlungskonzept indes muss man Geld in die<br />
Hand nehmen, denn nur so ist es möglich das Bestmögliche<br />
Resultat für das Zentrum zu erlangen und<br />
diesen Bereich attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Im Rahmen des knappen Geldes könnte<br />
doch auch das eigene Bauamt Konzepte entwickeln.“<br />
Ingo Esser: „Für die Umsetzung eines solch weittragenden<br />
Konzeptes müssen Daten und Fakten gesammelt,<br />
Meinungen, Interessen und Auffassungen<br />
gehört, gebündelt und gewichtet werden. Letztlich<br />
ist es ein kompletter Moderationsprozess, der hier<br />
auf den Weg gebracht werden wird und zwar mit<br />
einstimmiger Unterstützung aller im Kreuzauer Rat<br />
vertretenen Parteien. Auch diese einhellige Zustimmung<br />
ist ein gewichtiges Zeichen, dass die Politik es<br />
ernst meint mit diesem Handlungskonzept und an<br />
einem Strang zieht.<br />
Damit dies alles professionell umgesetzt wird, haben<br />
wir uns für ein Aachener Stadtplanungsbüro entschieden,<br />
das über viele Erfahrung in solch langwierigen<br />
Prozessen verfügt.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Das kostet Geld. Können Sie unseren Lesern/<br />
innen verraten wie viel Geld?“<br />
Ingo Esser: „Der Rat hat beschlossen für diese umfangreichen<br />
gestalterischen, planerischen Maßnahmen<br />
und den Moderationsprozess 40.000 Euro zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
An dieser Stelle möchte ich alle interessierten Bürger/innen,<br />
Geschäftsleute und Firmen darum bitten<br />
sich mit Ideen und Vorstellungen einzubringen.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Wie lang wird der Entwicklungsprozess,<br />
sprich die Bestandsaufnahme und das daraus resultierende<br />
Handlungskonzept dauern?“<br />
Ingo Esser: „Wir rechnen bis Ende 2017. Ab dann<br />
wird man in die tatsächlichen baulichen und infrastrukturellen<br />
Umsetzungen gehen können. Dieser<br />
professionell erstellte Handlungsplan versetzt uns als<br />
Gemeinde und Rat erst in die Lage bei der Landesregierung<br />
in Düsseldorf entsprechende Fördergelder<br />
zu beantragen, die dann auch dringend erforderlich<br />
sind, die beschlossenen Pläne und Handlungsstränge<br />
in die Tat umzusetzen.<br />
Sehen Sie, als Gemeinde Kreuzau stehen wir in<br />
einem harten Wettbewerb mit anderen Städten und<br />
Gemeinden, um gewerbliche Neuansiedlungen.<br />
Dieser Wettbewerb fördert allerdings auch die interkommunale<br />
Zusammenarbeit, wenn daraus resultierend<br />
eine winwin-Situation entsteht. Das betrifft zum<br />
Beispiel auch die Dürener Automeile, die vom Prinzip<br />
an eine Dürener/Kreuzauer Automeile darstellt.<br />
Im Übrigen eines der ersten interkommunalen Gewerbegebiete<br />
in NRW.<br />
Dies gilt auch für Nideggen, wo wir einen gemeinsames,<br />
interkommunalen Schulzweckverband entwickelten.<br />
Es ist also wichtig in konkreten Projekten<br />
zusammenzuarbeiten, ohne den Fokus auf die eigene<br />
Gemeinde aus den Augen zu verlieren.“<br />
19
Gut versichert<br />
Das oft unterschätze<br />
Risiko:<br />
Berufsunfähigkeit<br />
Für junge Menschen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
eine der wichtigsten Versicherungen<br />
überhaupt. Denn es trifft sie besonders hart, wenn<br />
sie von einem auf den anderen Tag ihre Arbeitskraft<br />
verlieren und im Grunde am Anfang ihrer Karriere<br />
stehen. Krankheit oder Unfall können schnell alle<br />
Zukunftspläne zunichtemachen. Private Vorsorge ist<br />
hier unverzichtbar.<br />
Wir schreiben das Jahr <strong>2016</strong>. Und doch ist vielen<br />
Menschen entgangen, dass bereits seit 2001 - im<br />
Zuge einer Rentenreform - die Begriffe Berufs- und<br />
Erwerbsunfähigkeit aus dem Vokabular der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung für alle nach<br />
dem 01.01.1960 geborenen gestrichen wurden.<br />
Jetzt heißt es Erwerbsminderungsrente! Und das ist<br />
noch lange nicht das gleiche.<br />
Die gesetzliche Rentenversicherung leistet seither<br />
nicht einmal 40 % des letzten Bruttoeinkommens.<br />
Nach Abzügen verbleiben somit gerade<br />
einmal 1/3 vom ursprünglichenNetto. Die<br />
wenigsten können davon Miete oder die Abtragung<br />
des Hauses, in Verbindung mit den normalen<br />
Lebenshaltungskosten,bezahlen.<br />
Und wir sprechen hier von der vollen Erwerbsminderungsrente.<br />
Entscheidend für den Erhalt der Erwerbsminderungsrente<br />
ist nunmehr das Restleistungsvermögen<br />
(welch ein Wort) des Arbeitnehmers. Was<br />
bedeutet das?<br />
Das Restleistungsvermögen orientiert sich nicht an<br />
der bisher ausgeübten Tätigkeit, sondern ist unabhängig<br />
von Ausbildung, Studium und beruflicher<br />
Qualifikation.<br />
Nur wer weniger als 3 Stunden am Tag arbeiten<br />
kann, erhält die volle Erwerbsminderungsrente.<br />
Nochmal: Entscheidend ist irgendeine Tätigkeit.<br />
Nicht die erlernte!<br />
Wenn es die volle Erwerbsminderungsrente gibt,<br />
dann gibt es natürlich auch die Halbe. Diese erhält<br />
wer zwischen 3 und 6 Stunden täglich arbeiten kann.<br />
Ab 6 Stunden entfällt der Anspruch in<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Gänze!<br />
Zudem wird erst nach Erfüllung der allgemeinen<br />
Wartezeit von 5 Jahren gezahlt.<br />
Soviel zur gesetzlichen Grundabsicherung.<br />
Das gleiche gilt auch für die meisten berufsständischen<br />
Versorgungswerke.<br />
Fazit: Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist<br />
neben der privaten Haftpflichtversicherung eine der<br />
wichtigsten Versicherungen.<br />
Wer nicht privat vorsorgt, riskiert nach einer schweren<br />
Krankheit oder einem schlimmen Unfall schnell<br />
den finanziellen Ruin. Dabei leistet die Berufsunfähigkeit<br />
ohne Wartezeiten in der Regel ab einem Grad<br />
von 50% eine laufende monatliche Rentenzahlung.<br />
Und hier stimmt auch die Begrifflichkeit. Versichert<br />
ist der Beruf und nicht das Restleistungsvermögen,<br />
wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung.<br />
Noch ein Hinweis: Berufsunfähigkeit ist keine Frage<br />
des Arbeitsplatzes. Die häufigsten Ursachen waren<br />
noch vor ein paar Jahren Rücken- oder Herz- und<br />
Kreislauferkrankungen. Heutzutage treten psychosomatische<br />
Ursachen immer mehr in den Vordergrund<br />
(bereits 35% aller Betroffenen). So widerlegt die Statistik<br />
die allgemeine Annahme, dass lediglich Menschen<br />
in körperlich belastenden Berufen ein hohes<br />
Risiko tragen. Es kann jeden treffen.<br />
In diesem Sinne. Passen Sie auf sich auf und bleiben<br />
Sie gesund!<br />
Thomas Quast<br />
Geschäftsstellenleiter der Provinzial<br />
Düren und (Vettweiß)<br />
20
06.<strong>2016</strong><br />
Immobilienfinanzierung:<br />
Zinsbindung - die Qual der Wahl<br />
Welche Funktion hat eine Zinsfestschreibung?<br />
Die Zinsbindung bietet für den Kreditnehmer Kalkulationssicherheit<br />
über den vereinbarten Zeitraum.<br />
Der Zinssatz, der Grundlage ist für die Berechnung<br />
der Kreditrate für die Schulden, ist für den vereinbarten<br />
Zeitraum fixiert. Üblicherweise ist auch der<br />
Tilgungssatz bankseitig während dieser Zeit ebenfalls<br />
fix, so dass die gesamte Leistungsrate festgeschrieben<br />
wird. Zwischenzeitliche Änderungen des Zinsniveaus<br />
verändern während dieser Zeit also nicht die<br />
Kreditrate.<br />
Für die Bank ist die Zinsfestschreibung bindend, der<br />
Normalkunde hat das Recht, ab 10 ½ Jahren nach<br />
Empfang der Kreditmittel den Kredit zu kündigen –<br />
und damit auch den Zins.<br />
Erst nach Ende der Zinsbindungsfrist wird sich<br />
die Rate verändern zu den dann mit der Bank oder<br />
einem neuen Finanzierer ausgehandelte Zins- und<br />
Tilgungssatz.<br />
Die Gretchenfrage:<br />
Nach wie vor befinden sich die Zinssätze für Baufinanzierungen<br />
auf einem historisch sehr niedrigen<br />
Niveau. Das macht Baufinanzierungen im Augenblick<br />
besonders günstig und damit manche Immobilienfinanzierung<br />
erst möglich.<br />
Bleibt die Frage: „Lohnt sich eine kurze Zinsbindung<br />
oder ist man mit einer langen besser bedient?<br />
Nach meiner Ansicht gibt es hier keine pauschale<br />
Antwort. Wie jeder Kunde individuell ist, so ist jede<br />
Baufinanzierung individuell. Auch deshalb, weil es<br />
unterschiedliche persönliche Neigungen oder Risikoprofile<br />
gibt.<br />
Die Entscheidung muss der Kreditnehmer treffen:<br />
Wie hoch ist mein Nutzen für die gewählte Zinsbindung?<br />
Wie hoch sind mögliche finanzielle Folgen?<br />
Wie können diese Folgen dann getragen werden?<br />
Welche anderen Möglichkeiten gibt es zur Zinsabsicherung<br />
oder Milderung des Zinsänderungsrisikos?<br />
Kurze versus - lange Zinsfestschreibung<br />
Sicher, sofern nicht besondere Gründe für eine noch<br />
kürzere Zinsbindung sprechen, ist für mich bei der<br />
Immobilienfinanzierung derzeit eine 10-Jahres Bindung<br />
die „kurze“ Zinsbindungsfrist. Alles darüber<br />
hinaus, ab 15 Jahre bis hin zu einer 40-jährigen Komplettlösung,<br />
sind die langen Zinsbindungen (hier sei<br />
nochmal erwähnt: der Kreditnehmer kommt hier 10<br />
½ Jahre nach Vollauszahlung aus der Zinsbindung<br />
raus).<br />
Finanzen<br />
In der Regel gilt: Je länger die Zinsfestschreibung,<br />
desto höher ist der Zinssatz. Je nach „Zinsstruktur“<br />
kann aber der Zinsaufschlag für längere Festschreibungen<br />
höher oder geringer ausfallen. Die jeweilige<br />
Zinsstruktur beeinflusst den Nutzen der Zinsvereinbarung.<br />
Bei gegebenen finanziellen Möglichkeiten oder<br />
gegebenen Mitteln für den „Kapitaldienst“ (Zins und<br />
Tilgung) kann bei niedrigem Zins von Anfang an<br />
mehr getilgt werden. D.h., nach Ende der Zinsbindungsfrist<br />
haben sich die Schulden mehr verringert<br />
als im gleichen Zeitraum bei längerer Zinsfestschreibung<br />
bei höherem Zins.<br />
Zur Veranschaulichung ein Beispiel mit Konditionen<br />
per 11.05.<strong>2016</strong>:<br />
Kauf einer neuen Eigentumswohnung für 240.000<br />
Euro. Mit Kaufpreisnebenkosten und Eigenkapitaleinsatz<br />
sind 200.000 Euro zu finanzieren. (Unterstellt<br />
wird ein gute Bonität, ausreichende Kapitaldienstfähigkeit<br />
und gesichertes Einkommen in<br />
Deutschland.)<br />
Bei einem Anschlusszins von 3,625% für nur 5 Jahre<br />
wird die gleiche Restschuld erreicht wie mit einer<br />
15-jährigen Zinsfestschreibung. Wobei der günstigste<br />
Anbieter für eine 5-Jahres Finanzierung zur Zeit<br />
bei 1,11% liegt. Das Zinsniveau muss also mehr als<br />
um 2,51% steigen, damit eine schlechtere Situation in<br />
10 Jahren eintritt.<br />
Der Zins kann auf 6,74% ansteigen, um mit gleicher<br />
Leistungsrate wie bisher – und bezogen auf eine auf<br />
die ursprüngliche Darlehenssumme von 200.000 €<br />
gerechnete anfängliche Tilgung von 1% weitergeführt<br />
zu werden. Hier erhöht sich natürlich dann die<br />
Restschuld auf 108.252 Euro nach 15 Jahren.<br />
Bei einem Anschlusszins von 4,037% für 10 Jahre<br />
wird die gleiche Restschuld erreicht wie mit einer<br />
20-jährigen Zinsfestschreibung von Anfang an. Wird<br />
das Darlehen mit einem reduziertem Tilgungssatz<br />
weitergeführt (1% auf 200.000 €), dann verändert<br />
dies die Restschuld nach 20 Jahren auf 91.636,25<br />
Euro.<br />
Wer also lieber eine kürzere Zinsbindung abschließt<br />
um geringere Zinskosten zu haben, um damit mehr<br />
tilgen zu können, hat bei einer Fehleinschätzung<br />
noch immer die Möglichkeit der Tilgungssatzreduzierung,<br />
um das Darlehen mit gleicher Leitungsrate<br />
weiter bedienen zu können.<br />
Die wahrscheinliche Inflation mit verbundener<br />
Einkommenssteigerungen ist hierbei noch nicht<br />
berücksichtigt. Denn die Darlehensschuld und damit<br />
die Bezugsgröße für die Belastung verändert sich<br />
durch Inflation nicht. Betragsmäßig wird die gleiche<br />
Belastung in 10 Jahren bei sonst gleichen Lebensum-<br />
21
Finanzen<br />
ständen leichter zu tragen sein.<br />
Strategien zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos<br />
Wie oben zu sehen, kostet es Geld, sich gegen das<br />
Zinsänderungsrisiko zu schützen bzw. eine Belastungssicherheit<br />
über einen bestimmten Zeitraum zu<br />
erhalten.<br />
Alternativ kann auch der Betrag, der bei „Einsparung“<br />
durch einen niedrigeren Zins, ggf. auch mit<br />
einem zusätzlichen Sparbeitrag, anderweitig eingesetzt<br />
werden.<br />
Früher schon einmal gerne empfohlene Kapitallebensversicherungen<br />
als Tilgungsersatz sind ja<br />
zwischenzeitlich als brauchbares Modell geplatzt.<br />
Genauso wie auch der Versuch, ersparte Tilgungsbeiträge<br />
in vermeintlich besser verzinsliche Geldanlagen,<br />
wie Wertpapierfonds, zu investieren, um damit<br />
insgesamt eine bessere Verzinsung zu erhalten als das<br />
Darlehen kostet.<br />
Solche Spekulationen sollten sich nur diejenigen<br />
leisten, die eh genug Geld haben und auf den Erfolg<br />
dieser Konstrukte nicht angewiesen sind.<br />
Seriös und durchaus in bestimmten Konstellationen<br />
ist der Bausparvertrag. Hiermit lässt sich auch Zinsabsicherung<br />
betreiben, und dies auch ungezwungen<br />
durch einen zugrunde liegenden Kreditvertrag.<br />
Nimmt man zum Beispiel oben das Beispiel mit<br />
10-jähriger Zinsbindung und spart den Differenzbetrag<br />
zu einer 20-jährigen Zinsbindung (138,33 €/<br />
Monat) in einem Bausparvertrag an, der nach etwa<br />
10 Jahren zuteilungsreif sein soll, dann läßt sich nach<br />
zum Beispiel mit der Deutscher Ring Bausparkasse<br />
AG im Farif FT eine Bausparsumme von 57.000 Euro<br />
erreichen mit einem gesichertem Nominalzins für<br />
das Darlehen in Höhe von 2,45%.<br />
Das angesparte Guthaben beträgt nach Modellrechnung<br />
15.720,28 Euro. Das Darlehen wäre mit 445 €/<br />
Monat innerhalb von nur 8 Jahren und 8 Monaten<br />
zurück zu zahlen.<br />
Die planmäßige Restschuld nach 10 Jahren beträgt<br />
146.580,78 €. Die Zinsabsicherung mit 138,33 € je<br />
Monat beträgt 57.000 Euro. Das Zinsänderungsrisiko<br />
besteht demnach mit Bausparvertrag nur noch über<br />
89.580,78 Euro.<br />
Wenn das Darlehen von Anfang an mit 775 €<br />
zurückgezahlt wird, bleibt eine Restschuld von<br />
128.668,62 Euro und damit ein um 39.087,84 €<br />
höheren Betrag der ungesichert ist gegen das Zinsänderungsrisiko.<br />
Mit zusätzlichen knapp 238 € lässt sich nach 10<br />
Jahren die volle Restschuld absichern. Die Rate für<br />
die Rückzahlung des Bauspardarlehens wäre dann<br />
06.<strong>2016</strong><br />
aber monatlich bei 1.166 € in 10 Jahren! Dafür ist<br />
dann auch die Finanzierung wieder vor Ablauf von 9<br />
Jahren erledigt.<br />
Würde dieser zusätzliche Betrag von Anfang an in<br />
die Tilgung gesteckt, blieb ein Betrag von 98.193,06 €<br />
Restschuld offen, ungesichert.<br />
Der Vorteil von den Bausparverträgen zur Zinsabsicherung<br />
ist die Wahlfreiheit über die Verwendung<br />
der Bausparmittel bzw. ob das Bauspardarlehen<br />
überhaupt in Anspruch genommen wird oder durch<br />
Veränderung der Lebensumstände geändert angespart<br />
wird.<br />
Zudem kann ein Bauspardarlehen jederzeit vollständig<br />
kostenfrei zurück gezahlt werden.<br />
Besteht die Erwartung, dass zu der vereinbarten<br />
Kreditrate Sondertilgungen geleistet werden können,<br />
so bietet sich derzeit immer die Überlegung an, statt<br />
des Darlehens die Beträge in einem Bausparvertrag<br />
anzusparen. Denn der Zinssicherungseffekt ist hier<br />
größer.<br />
Und wie ist nun die Antwort auf die Gretchenfrage?<br />
So wie oben. Je nach Geldbeutel und persönlicher<br />
Risikoeinstellung und Zinserwartung soll hier bitte<br />
der künftige Darlehensnehmer selber entscheiden.<br />
Ob eine Strategie richtig oder falsch ist, sieht man<br />
dann eh erst in einigen Jahren. Darauf kann aber<br />
heute nicht gewartet werden.<br />
Ich habe Verständnis für den Einkommensstarken,<br />
dem nach 10 Jahren die Absicherung der Restschuld<br />
unwichtig ist. Genauso aber ist es in Ordnung, wenn<br />
der sicherheitsorientierte Angestellte mit mittleren<br />
Einkommen die Vollkaskovariante wählt.<br />
Das Schöne ist, dass auch während der Finanzierung<br />
durchaus die ursprüngliche Strategie noch geändert<br />
werden kann. Wer eine Zinsbindung von nur<br />
8 oder 10 Jahren wählt, hat die Möglichkeit, schon<br />
in 3 – 5 Jahren sich einen Anschlusszins zu sichern<br />
(Forward). Aber bis dahin besteht auch ein Zinsäderungsrisiko.<br />
Johannes Meylahn<br />
22
06.<strong>2016</strong> Firmenportrait<br />
Firmenportrait:<br />
GUSTO UNO<br />
Essen gehen ist<br />
ein hohes Gut<br />
und aus meiner<br />
Sicht sollte neben<br />
den angebotenen<br />
Speisen auch das<br />
Ambiente stimmen.<br />
Besonderes<br />
Augen-merk<br />
legten wir allerdings<br />
auch auf ein<br />
stimmiges und<br />
wertiges Küchen-<br />
Menükonzept mit<br />
hoher Qualität zu<br />
fairen Preisen.“<br />
In unserer Reihe Leistungszentren in der Region<br />
waren wir diesmal zu Gast beim Restaurant GUSTO<br />
UNO an Dürens Ahrweiler Platz.<br />
Mit Angelo Cuscito stand uns der Chef persönlich<br />
Rede und Antwort.<br />
<strong>DNS</strong>: „Herr Cuscito, in Düren sind Sie seit vielen<br />
Jahren als Angelo bekannt. Sollen wir es in diesem<br />
Artikel auch so handhaben?“<br />
Angelo Cuscito: „Gern.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Seit wann gibt es ihr Restaurant hier am<br />
Ahrweiler Platz?“<br />
Angelo: „Seit 2004. In eigener Verantwortung leite<br />
ich GUSTO UNO (Ich mach nur meins) seit 2013.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Was änderte sich denn mit der Übernahme<br />
durch Sie?“<br />
Angelo: „Der Name ist Programm und so wurde<br />
GUSTO UNO komplett renoviert, wobei wir als<br />
Team sehr viel Wert auf eine hohe Aufenthaltsqualität<br />
legen.<br />
<strong>DNS</strong>: „Können Sie das unseren Lesern/innen etwas<br />
erklären?“<br />
Angelo: „Sehen Sie, wir stehen für die ursprüngliche<br />
italienische- mediterrane Küche. Das bedeutet<br />
auch hausgemachte Pasta, frisch zubereitete Speisen,<br />
täglich wechselnde Mittagstische, in Verbindung mit<br />
einer familiären Atmosphäre. GUSTO UNO hat sich<br />
zu einem Anlaufpunkt für ein breit gefächertes Publikum<br />
entwickelt. Hier trifft sich alt und jung, Freizeit-<br />
und Geschäftsleute, um in entspannter Atmosphäre<br />
gut zu speisen-und wenn Sie so wollen auch<br />
etwas von dem mediterranen Flair des uroriginellen<br />
Italiens zu genießen.<br />
Auf unserer Speisekarte werden Sie wenig Alltägliches<br />
finden. Wenn Sie wo wollen, gibt es hier immer<br />
etwas Neues zu entdecken.“<br />
<strong>DNS</strong>: „Wie würden Sie denn selbst Ihre Philosophie<br />
beschreiben?“<br />
Angelo: „Nur wenn der Gast sich bei uns wohl<br />
fühlt, geht es auch meinem Team und mir gut.“<br />
23
Terminator<br />
08.06.<strong>2016</strong><br />
11.06.<strong>2016</strong><br />
06.<strong>2016</strong><br />
Ausflugsfahrt für Senioren<br />
am Annakirmesplatz 25€<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
08:00Uhr<br />
12:00Uhr<br />
Sleepers, Kids, Unsaid,<br />
Cold War Everyday<br />
in der KOMM Düren<br />
Beginn:<br />
19:00Uhr<br />
10.06.<strong>2016</strong><br />
12.06.<strong>2016</strong><br />
Lutzemanns Jatzkapelle: Dixie und<br />
Blues im Theater: Haus der Stadt<br />
Düren<br />
Beginn:<br />
20:00Uhr<br />
Adelheid Stockheim, „meine Landschaften“<br />
auf Schloß Burgau<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
11:00Uhr<br />
18:00Uhr<br />
11. - 12.06.<strong>2016</strong><br />
Wochenend-Workshop: Schauspiel für<br />
Erwachsene in der Fabrik für Kultur<br />
und Stadtteil - Becker und Funk<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
10:00Uhr<br />
17:00Uhr<br />
11.06.<strong>2016</strong><br />
Bücherzwerge in der Stadtbücherei<br />
Düren<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
10:30Uhr<br />
11:15Uhr<br />
24
06.<strong>2016</strong> Terminator<br />
12.06.<strong>2016</strong><br />
16.06.<strong>2016</strong><br />
Eröffnung der Ausstellung im<br />
Leopold-Hoesch-Museum in Düren<br />
Hör zu - mach mit! in der Stadtbücherei<br />
Düren<br />
Beginn:<br />
12:00Uhr<br />
Beginn:<br />
16:00Uhr<br />
13.06.<strong>2016</strong><br />
18.06.<strong>2016</strong><br />
Anmeldetag SommerLeseClub in der<br />
Stadtbücherei Düren<br />
Führung „Links und Rechts der Paradiesstraße“<br />
Beginn:<br />
12:30Uhr<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
15:00Uhr<br />
17:00Uhr<br />
13.06.<strong>2016</strong><br />
Komm mit ins Vorleseland in der<br />
Stadtbücherei Düren<br />
Beginn:<br />
15:00Uhr<br />
18.06.<strong>2016</strong><br />
Jazz Dämmershoppen auf<br />
Schloß Burgau<br />
Beginn:<br />
19:00Uhr<br />
14.06.<strong>2016</strong><br />
Infotag für alle Lehrer/innen in der<br />
Stadtbücherei Düren<br />
Beginn:<br />
17:00Uhr<br />
25
Terminator<br />
18.06.<strong>2016</strong><br />
25.06.<strong>2016</strong><br />
06.<strong>2016</strong><br />
Trio Neuzeit „Carmina Variations“<br />
in der KOMM Düren<br />
Samstagsschmöker in der Stadtbücherei<br />
Düren<br />
Beginn:<br />
20:00Uhr<br />
Beginn:<br />
10:30Uhr<br />
21.06.<strong>2016</strong><br />
25.06.<strong>2016</strong><br />
Christopherus Schule - „Düren Die<br />
Stadtmaus und die Feldmaus in der<br />
KOMM Düren<br />
DANCE TRIP in der KOMM Düren<br />
Beginn:<br />
22:00Uhr<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
11:00Uhr<br />
11:30Uhr<br />
26.06.<strong>2016</strong><br />
22.06.<strong>2016</strong><br />
Öffentliche Führung im Stadtmuseum<br />
Düren<br />
Europaschule Langerwehe - „Mörder<br />
morgens messerscharf “<br />
auf Schloß Burgau<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
10:30Uhr<br />
11:30Uhr<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
11:00Uhr<br />
12:00Uhr<br />
26
06.<strong>2016</strong><br />
Fit trotz Stress im Job<br />
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Stress<br />
die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts<br />
und zählt bei fast 70 Prozent aller Krankheiten zu<br />
den Ursachen. Trotzdem gehören Überstunden für<br />
viele Arbeitnehmer zum normalen Pensum. Auch<br />
die Menge der Aufgaben, die erledigt werden müssen,<br />
und die Ansprüche an die Arbeit steigen mit<br />
jedem Jahr – und damit das Risiko für Herzinfarkt,<br />
Diabetes, chronische Rückenschmerzen ,Burnout<br />
und Depressionen . Höchste Zeit, die Reißleine zu<br />
ziehen und mehr auf das eigene Wohlbefinden und<br />
die Gesundheit zu achten – trotz Stress im Job.<br />
Sport und gesunde Ernährung – das muss sein!<br />
Um negativen Stressfolgen vorzubeugen sind regelmäßige<br />
Bewegung und eine ausgewogene Ernährung<br />
mit viel frischem Obst und Gemüse ein Muss. Bewegung<br />
verlängert das Leben und beugt Risikofaktoren<br />
wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes<br />
vor. Zugleich stärkt Bewegung das Immunsystem ,<br />
schärft den Geist und wirkt wie Balsam für die Seele.<br />
Klar, ein bisschen Zeit musst du investieren und ein<br />
paar Änderungen in deinem Alltag vornehmen. Dafür<br />
gewinnst du aber ein deutliches Mehr an Energie<br />
und körperlichen Abwehrkräften.<br />
Eine Frage der Balance<br />
Letztlich geht es um die richtige Balance aus Anspannung<br />
und Entspannung. Ideal ist ein regelmäßiges<br />
Kraftausdauertraining 2-3 Mal pro Woche. Wenn<br />
du das gerade nicht regelmäßig schaffst, solltest du so<br />
viel Bewegung wie möglich in deinen Alltag einbauen,<br />
um dem Stress im Job entgegenzuwirken. Dazu<br />
gehören:<br />
Öfter mal zu Fuß gehen, z.B. eine Station früher aussteigen,<br />
wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
unterwegs bist – auf dem Hin- und/oder auf dem<br />
Rückweg.<br />
Treppensteigen statt Fahrstuhl fahren, den Kollegen<br />
im Büro besuchen anstatt zu telefonieren.<br />
Den Arbeitsweg zur Trainingsstrecke machen: Wer<br />
ins Büro oder in den Betrieb läuft oder radelt, hat<br />
sein Bewegungspensum bereits erfüllt, bevor das<br />
Tagwerk beginnt. Das ist natürlich nur möglich,<br />
wenn dein Arbeitsplatz in geeigneter Entfernung zur<br />
Wohnung liegt.<br />
Laufen gehört zu den effektivsten Sportarten, um<br />
körperlich und geistig fit zu bleiben, ist aber auch<br />
sehr zeitaufwendig. Kombiniere doch z.B. den Gang<br />
zum Bäcker oder mit dem Hund mit einem kurzen<br />
Lauftraining und bringe so deinen Körper in<br />
Schwung.<br />
Zeit für Genuss – auch im Alltag<br />
Gesundheit<br />
Genauso wichtig wie regelmäßige Bewegung ist<br />
eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung<br />
mit frischem Obst und Gemüse und hochwertigen<br />
Speiseölen. Gerade in Stresszeiten solltest du besonders<br />
darauf achten, deinen Körper mit ausreichend<br />
Vitaminen und Mineralien zu versorgen, in Ruhe zu<br />
essen und keine Mahlzeiten ausfallen zu lassen.<br />
Nimm dir die Zeit für ein gesundes Frühstück mit<br />
Cerealien, fettarmen Milchprodukten und etwas<br />
Obst und starte mit Energie in den Tag. Verteile deine<br />
Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag und gönne<br />
dir gesunde Snacks zwischendurch. Denn wer über<br />
längere Zeit nichts isst, wird häufig von Heißhungerattacken<br />
geplagt.<br />
Stress hemmt den Aufbau des Wohlfühlhormons Serotonin.<br />
Mit einer eiweißreichen Ernährung kannst<br />
du dem entgegenwirken. Der Eiweiß-Baustein Tryptophan<br />
ist zum Beispiel in Bananen, Cashewkernen,<br />
Avocados und Ananas enthalten – allesamt Nahrungsmittel,<br />
die sich gut für den Snack zwischendurch<br />
eignen.<br />
Wenn du in der Kantine isst, nimm dir einen Salat<br />
als Beilage, um deinen Vitaminbedarf zu decken.<br />
Wer eine Mikrowelle in der Büroküche hat, kann<br />
Gemüseeintöpfe in größeren Mengen vorkochen,<br />
einfrieren und nach Bedarf an die Arbeitsstätte<br />
mitnehmen. Wenn du viel vor dem Computer sitzt,<br />
solltest du Lebensmittel mit viel Vitamin A in den<br />
Speiseplan integrieren, um deine Sehkraft zu stärken.<br />
Möhren, Grünkohl und Fenchel, aber auch Eigelb<br />
und Fischöl enthalten Vitamin A.<br />
Außerdem: Trinke pro Tag mindestens zwei Liter<br />
Wasser und mäßig Kaffee oder schwarzen Tee.<br />
Jennifer Berg<br />
27
Recht So!<br />
Drei Flaschen Wodka<br />
und ein<br />
„Wrap Sibirskaja“<br />
Eine Justizgeschichte<br />
von Rechtsanwalt Christoph Rühlmann,<br />
Fachanwalt für Strafrecht<br />
Der Schweiß tropfte Juri in dicken, zähen Tropfen<br />
von der Nasenspitze. Das Salz, das von der Stirn,<br />
über die Schläfen, durch dünne Rinnsale in seine<br />
Augen gespült wurde, brannte. Wütend schleuderte<br />
er derbe Flüche leise vor sich hin. Er verfluchte die<br />
gerade aufgegangene Sonne, die bereits um 7 Uhr<br />
morgens heiß brennend über dem Rhein stand. Der<br />
in der Nacht gefallene Regen verdampfte in grauen<br />
Schwaden, so dass die Luft zum Atmen fast zu<br />
schwer und feucht schien. Er verfluchte die Fliege,<br />
die sich immer wieder penetrant summend in<br />
seinem Gesicht niederlassen wollte und die er durch<br />
ruckartige Kopfbewegungen erfolglos zu verscheuchen<br />
versuchte. Und nicht zuletzt, verfluchte er<br />
diesen schweren, unhandlich zusammengerollten<br />
Teppich, den er mit seinem Freund Alex, an diesem<br />
ruhigen Sonntagmorgen durch die Ufergasse des<br />
kleinen Oberrheindorfes, hin zur Böschung des ruhig<br />
vor sich hin murmelnden Flusses, schleppte.<br />
Fünf Monate später, saß ich als Verteidiger neben<br />
Juri im turnhallengroßen Schwurgerichtsaal des<br />
Landgerichts, in dem die Verbrechen der „schweren<br />
Jungs“ verhandelt werden. Der mächtige, beinahe<br />
einsneunzig große Mann, saß in sich zusammengesackt<br />
neben mir auf der Anklagebank und schilderte<br />
den fünf Richtern der Schwurgerichtskammer sein<br />
bisheriges Leben. Vor 52 Jahren in Sibirien geboren<br />
und dort aufgewachsen, war seine Kindheit unbeschwert<br />
verlaufen. Er hatte dort den Kindergarten<br />
und die Schule besucht. Im Winter hatte er mit den<br />
Kindern aus der Nachbarschaft auf den zugefrorenen<br />
Seen am Stadtrand Eishockey gespielt, an deren<br />
Ufern man im Sommer zeltete und Wettschwimmen<br />
zu den kleinen Felseninseln in der Seemitte<br />
veranstaltete. Es war eine schöne und freie Zeit, so<br />
erzählte er es dem Gericht. Sein Leben schien wie ein<br />
Fluss zu sein, der beständig, ohne Hast und Besonderheit,<br />
dem ihm vorgegebenen Terrain folgt. Nach<br />
der Schule lernte er den Beruf des Bergmanns und<br />
fuhr als Kumpel in die veralteten, lebensgefährlichen<br />
06.<strong>2016</strong><br />
Gruben des westsibirischen Kusbass ein. Er heiratete<br />
ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihm zwei<br />
Kinder, einen Jungen und ein Mädchen schenkte.<br />
Der Niedergang kam, als er den Wodka lieben lernte.<br />
Erst verlor er seine Arbeit, dann Natascha und die<br />
Kinder, die ihn verließ, weil er sich immer mehr verändert<br />
hatte. Zuletzt verlor er noch seine Heimat, als<br />
er sich seinen Eltern anschloss und als Spätaussiedler<br />
nach Deutschland ging. Er wollte einen Neuanfang,<br />
der aber gründlich misslang. Eine Arbeit fand er<br />
nicht, die deutsche Sprache blieb sein Feind, nur der<br />
Wodka blieb ein steter Begleiter.<br />
Juri stieß erneut einen wüsten Fluch aus. Gerade in<br />
dem Augenblick, als er sich mit Alex der Stelle des<br />
Ufers näherte, wo sie sich ihrer zentnerschweren<br />
Last zu entledigen suchten, die sie bereits fast einen<br />
Kilometer weit geschleppt hatten, war er gestolpert.<br />
Er hatte die Teppichrolle vorne getragen und Alex<br />
hinten, als er mit dem linken Fuß in der Schlinge<br />
einer Baumwurzel hängengeblieben war. Juri stürzte,<br />
weshalb er die Rolle fallen lassen musste, die Alex am<br />
anderen Ende noch zu halten versuchte.<br />
Den beiden lustig plaudernden Mountainbikern, die<br />
den Sonntagmorgen zum Frühsport genutzt hatten<br />
und in diesem Augenblick um die Ecke des Rheinuferweges<br />
bogen, bot sich ein erschreckendes Bild, das<br />
ihnen förmlich die Sprache verschlug: Sie sahen zwei<br />
ungepflegt wirkende, dem Trinkermilieu zugehörig<br />
scheinende Männer, die einen zusammengerollten<br />
Teppich in Richtung Flussböschung trugen. Plötzlich<br />
stolperte der vordere der Beiden, der Teppich glitt<br />
ihm aus den Händen und aus der Röhre rutschte der<br />
Oberkörper einer männlichen Leiche, deren Gesicht<br />
blutverschmiert und von Hämatomen übersät war.<br />
Als die Beweisaufnahme im Saal 104 des Landgerichts<br />
geschlossen wurde, erhob sich der junge<br />
schneidige Staatsanwalt zum Schlussplädoyer. Juris<br />
Geständnis schien die Sache für ihn einfach zu<br />
machen. Juri hatte dem Gericht alles genau erzählt.<br />
Jedenfalls das, woran er sich noch erinnern konnte:<br />
Er, Alex und Paul hatten sich in seiner Wohnung<br />
zum Zechen getroffen, so wie sie dies mehrfach in<br />
der Woche zu tun pflegten. Der Wodka floss reichlich<br />
und am Ende hatte man gemeinsam 3 Flaschen<br />
geleert. Er fiel wie ein Stein in sein Bett, wohingegen<br />
Alex noch im Wohnzimmer, mit der Flasche in<br />
der Hand, auf der zerschlissenen Kunstledercouch<br />
eingedämmert war. Paul schlief auf einer Matratze<br />
im Flur. In der Nacht wachte Juri mit einem üblen<br />
Kratzen im Hals und hämmernden Kopfschmerzen<br />
auf. Er merkte, dass es nicht der Durst war, der ihn<br />
28
06.<strong>2016</strong> Recht So!<br />
geweckt hatte, sondern Paul, der ohrenbetäubend<br />
schnarchend auf der Matratze im Flur lag. „Hey,<br />
Paul! Aufhören zu Schnarchen!“, rief er mehrfach<br />
und rüttelte an diesem. Doch Paul reagierte gar<br />
nicht. Alles Schütteln und Rütteln nutzte nichts. Er<br />
lag weiterhin rücklings auf seiner dreckigen Matratze<br />
und schnarchte, als würden ganze Taigawälder abgeholzt.<br />
Schließlich habe er Paul einige Tritte verpasst,<br />
gab Juri zu. „Nur damit er aufhört zu schnarchen,<br />
Herr Richter!“, beteuerte er immer wieder. „Er hat<br />
dann auch aufgehört! Und ich bin wieder schlafen<br />
gegangen.“<br />
Gegen 6 Uhr sei er wieder aufgewacht und wollte in<br />
die Küche um aus dem Kühlschrank einen Schluck<br />
Milch zu trinken. Da habe er gesehen, dass Paul aus<br />
der Nase blutete und auch geatmet habe er nicht<br />
mehr. Er lag reglos auf der Matratze und im Schritt<br />
seiner schmutzigen Jeans zeichnete sich ein feuchter<br />
Kreis ab. Vor oder nach seinem Tod, hatte Paul noch<br />
eingenässt. Er sei an schweren inneren Verletzungen<br />
gestorben, befand der Rechtsmediziner später im<br />
Prozess.<br />
Juri sagte, die Idee, Paul in den Teppich zu wickeln<br />
und im nur wenige hundert Meter entfernt vorbei<br />
fließenden Rhein zu entsorgen, habe er spontan mit<br />
Alex entwickelt. Den hatte Juri in Panik geweckt und<br />
der war alles andere als begeistert, verdächtigt werden<br />
zu können, mit Pauls Tod etwas zu tun zu haben.<br />
8 Jahre Haft wegen Totschlags, begangen im Zustand<br />
erheblich verminderter Schuldfähigkeit, forderte der<br />
junge Staatsanwalt am Ende seines Plädoyers. Wer<br />
einen Menschen derartig heftig trete, dass dieser<br />
innerlich verblute, der nehme dessen Tod billigend<br />
in Kauf und handele deshalb vorsätzlich. Bedingter<br />
Vorsatz, heißt das im Juristendeutsch.<br />
den ständigen Alkoholkonsum grundsätzlich Probleme,<br />
die Dinge richtig einzuordnen, das gelte dann<br />
auch für die Gefährlichkeit seiner Tritte. Ein Indiz<br />
dafür sei auch der Plan, den toten Paul, am hellen<br />
Tag in einem Teppich eingerollt, durch die Straßen<br />
zu tragen, um ihn im Rhein verschwinden zu lassen.<br />
Eine wahre „Schnapsidee“, so sagte der Vorsitzende<br />
Richter in seiner Urteilsbegründung, sei das gewesen.<br />
Oder ein „Wrap Sibirskaja“, wie die lokale Zeitung<br />
ihre Berichterstattung am Tag nach dem Urteil<br />
ironisch aufmachte.<br />
„Nein“, sagte die Verteidigung in ihrem Plädoyer.<br />
Wer so betrunken sei, wie Juri an diesem Abend, der<br />
erfasse die Gefährlichkeit seines Tuns möglicherweise<br />
nicht vollständig. Ein Tötungsvorsatz sei nicht zu<br />
beweisen. Außerdem müsse Juri in eine Langzeittherapie<br />
und nicht in die Haftanstalt eingewiesen<br />
werden.<br />
Das Gericht folgte der Verteidigung weitgehend<br />
und verurteilte Juri wegen Körperverletzung mit<br />
Todesfolge. Pauls Tod habe er leichtfertig, aber<br />
nicht vorsätzlich verursacht. 5 Jahre Haft, die nicht<br />
verbüßt werden müssten, wenn Juri eine zweijährige<br />
Alkoholtherapie in einer geschlossenen Anstalt<br />
erfolgreich absolviere. Leicht war den Richtern die<br />
Ablehnung eines Tötungsvorsatzes nicht gefallen.<br />
Den Ausschlag gaben letzte Zweifel, Juri habe durch<br />
29
Menschen<br />
06.<strong>2016</strong>
06.<strong>2016</strong><br />
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