Profile Nr. 8 - Kunst und Kulturmagazin
Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt KünstlerInnen aus der Region vor, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen mit dem gewissen "e". Kunstschaffende,
Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt KünstlerInnen aus der Region vor, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen mit dem gewissen "e". Kunstschaffende,
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Die starkfarbigen Skulpturen sollen den Betrachter<br />
zum Nachdenken bringen <strong>und</strong> ihn herausfordern,<br />
Gewohntes <strong>und</strong> lieb Gewonnenes zu hinterfragen<br />
Robert Ochsenfarth<br />
> > ><br />
Nepomuk von Deutschland<br />
Johannes Nepomuk war ein böhmischer Priester <strong>und</strong><br />
Märtyrer. Er wurde 1729 heiliggesprochen <strong>und</strong> gilt als<br />
„Brückenheiliger“ <strong>und</strong> Patron des Beichtgeheimnisses.<br />
Bei der Verfremdung der Figur zum „Nepomuk<br />
in Deutschland“ wurde die Farbgebung komplett<br />
verändert. Neben den Gr<strong>und</strong>tönen der Deutschen<br />
Flagge kamen Silber <strong>und</strong> Gold hinzu.<br />
Hl. Robert als Supermann<br />
Der Hl. Robert steht in einem barocken Seitenaltar<br />
der Klosterkirche zu Marienfeld (Kreis Warendorf)<br />
<strong>und</strong> wurde in den 1970er Jahre während einer<br />
Restaurierungsmaßnahme originalgetreu in Master-<br />
Modellpaste abgeformt. Im Original zeigt er sich<br />
in einem schlichten hellen Gewand <strong>und</strong> trägt ein<br />
Kirchenmodell sowie einen Bischofsstab. Zur<br />
Steigerung der Aufmerksamkeit wurde die Kopie<br />
starkfarbig in den Farben des Supermannes gefasst.<br />
Der Heilige Liborius<br />
Der heilige Liborius gilt als Schutzpatron der Stadt Paderborn<br />
<strong>und</strong> als Heiliger in Anruf gegen Steinleiden. Bei dem farbig<br />
übersteigerten Eyecatcher hat es den Heiligen selbst getroffen,<br />
indem ihm die Gallensteine zu Kopf gestiegen sind (grünes Gesicht).<br />
Meissner als Herr der romanischen Kirchen<br />
In Köln steht eine Figur des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts, darstellend „Papst<br />
Clemens”. Die Farbigkeit der Skulptur, mit grünem Gewand, rotem<br />
Mantel <strong>und</strong> Gold- Absetzungen, diente als Vorlage für eine andere<br />
gotische Bischofsfigur, die ein Kirchenmodell in der linken Hand trug.<br />
Die Haltung <strong>und</strong> die Gesichtszüge der Figur, erinnerten Ochsenfarth<br />
an den in Köln residierenden Kardinal Meissner, der als „Herr der<br />
12 romanischen Kirchen in Köln” gilt.<br />
Moderne Madonna in Gr<strong>und</strong>farben<br />
Die ursprüngliche Darstellung war aus Stuckgips in<br />
weiß modelliert. Ochsenfarth hat die drei Gr<strong>und</strong>farben<br />
Blau, Rot <strong>und</strong> Gelb aus der Farbentheorie verwendet.<br />
Margareta mit dem chinesischen Drachen<br />
Margareta von Antiochia (um 300 n. Chr) kam<br />
nach ihrer Hinwendung zum christlichen Glauben<br />
ins Gefängnis. Dort erschien ihr ein Drache, um sie<br />
zu verschlingen. Das Kreuzzeichen, das sie schlug,<br />
rettete sie vor dem Tod. Aus Asien kennen wir die<br />
sog. Drachenwagen, die durch ihre poppige Farbigkeit<br />
auffallen. Diese Farbigkeit wurde auf die Skulptur<br />
übertragen.<br />
Sitzmadonna in der Tracht der Mutter Teresa<br />
Die Abformung einer barocken Madonna diente<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für die Neubemalung der Skulptur<br />
nach Vorlage der Heiligen Mutter Teresa. Ihr<br />
Erkennungsmerkmal war ein weißes Gewand, mit blau<br />
abgesetzten Säumen <strong>und</strong> doppelten Begleitlinien.<br />
Robert Ochsenfarth<br />
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