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»Yoga Vidya Journal« 29/2014

Gestaltung, Briefing Fotoshooting, Layout, Satz. Realisiert 2014 für Yoga Vidya e.V.

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Yoga<br />

Raja Yoga – Beherrsche deinen<br />

Geist, statt umgekehrt<br />

‚Raja’ heißt ‚König’ und Ziel ist KönigIn über die eigenen<br />

Gedan ken zu werden. „Yoga ist das zur-Ruhe-bringen der<br />

Gedan ken im Geist“ laute die berühmte Raja Yoga Definition<br />

nach Patanjali. Techniken, wie positives Denken, Visualisierungen,<br />

Entwicklung von Konzentration & Meditation sollen<br />

dazu führen Innenschau zu praktizieren, die Sinne von äußere<br />

Reizen abzuziehen und so zu erkennen, dass alles Vergnügen,<br />

was wir aus äußeren Objekten erlangen vergänglich ist und<br />

uns niemals wirklich befriedigt.<br />

Übung: Versuche dich, wann immer es geht, auf deinen Atem<br />

zu konzentrieren, um so raus aus den Kopf rein in den gegenwärtigen<br />

Moment zu kommen.<br />

Karma Yoga – Gebe dein Bestes<br />

und lasse dann los<br />

Karma Yoga heißt einerseits, dass man die zusätzliche Energie,<br />

Achtsamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Gelassenheit und Belast -<br />

barkeit, die man aus den anderen Yogawegen gewinnt, nutzbringend<br />

für sich, seine Mitmenschen und die ganze Gesellschaft<br />

in das tägliche Leben einbringt. Es bedeutet auch<br />

Pflichterfüllung in dem Sinn, dass man seine Kraft und sein<br />

Können bestmöglich einsetzt, einfach, weil gewisse Aufgaben<br />

und Pflichten erfüllt werden müssen. Und andererseits bedeutet<br />

es selbstloses Handeln im Sinne von Dienst am Mitmenschen,<br />

Nächstenliebe, Hilfe, ohne eine Gegenleistung oder<br />

Belohnung dafür zu erwarten. Aufgaben werden als Chance<br />

angesehen, daraus zu lernen und zu wachsen. Es bedeutet in<br />

der Praxis, dass man sich durchaus bemüht, seine Aufgaben<br />

so gut wie möglich zu erfüllen und sein Möglichstes dafür tut<br />

oder dass man eine Entscheidung so gut wie möglich abwägt<br />

und dann nach bestem Wissen und Gewissen trifft, dass man<br />

aber letztendlich auch loslässt und erkennt, im Grunde genommen<br />

liegt vieles außerhalb meines Einflussbereiches und<br />

es soll das geschehen, was geschehen soll. Was auch immer<br />

kommen mag, es ist langfristig und von einer höheren Warte<br />

aus betrachtet gut und richtig.<br />

Loslassens, der Hingabe – Vertrauen in etwas Höheres als man<br />

selbst oder Vertrauen darin, dass alles irgendwie schon seine<br />

Richtigkeit hat. Dass auch die Dinge, die außerhalb des eigenen<br />

Einflussbereiches liegen, im Grunde genommen letztlich gut sind.<br />

Bhakti Yoga wird stark entwickelt durch Wohlwollen gegenüber<br />

allem Leben, Mantra-Singen, Gebet, Zeremo nien und Rituale.<br />

Übung: Vertiefe das Gefühl der Verbundenheit mit allen Wesen<br />

und einer höheren Kraft als du selbst.<br />

Jnana Yoga – Wer oder was bist du?<br />

Jnana Yoga ist die Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen<br />

wie: „Was ist der Sinn des Lebens?“, „Wer oder was bin ich?“,<br />

„Woher komme ich?“, „Gibt es Gott?“ und so weiter. Grundlage<br />

dafür ist die Vedanta-Philosophie, eine nicht-dualistische<br />

Philo sophie, die beschreibt, dass hinter allem eine gemeinsame<br />

„Ursubstanz“ steht (Brahman). Das bedeutet, wir sind in unserem<br />

innersten Kern verbunden mit allem. Weiterhin wird dieses<br />

tiefste Selbst (Atman), dass in uns allen ist, als Sein-Wissen-<br />

Glückseligkeit (Sat-Chit-Ananda) beschrieben und kann durch<br />

fortschreitende Yogapraxis immer klarer erkannt werden. Zwar<br />

kann es hilfreich sein, intellektuell darüber zu philosophieren,<br />

nur muss dieses Wissen letztlich intuitiv erfahren und erkannt<br />

werden, weil es jenseits der Erfassbarkeit des menschlichen<br />

Geistes liegt. Und dieses intuitive Erfahren wird unterstützt durch<br />

die anderen Yogawege, vor allem den Raja und Bhakti Yoga.<br />

Übung: Gehe der Frage „Wer bin ich?“ auf den Grund.<br />

Übung: Versuche im Alltag dein Bestes zu geben aber dann<br />

auch das Ergebnis loszulassen und zufrieden zu sein.<br />

Bhakti Yoga – Liebe deinen<br />

Nächsten wie dich selbst<br />

Bhakti Yoga fördert die Hingabe und Liebesfähigkeit in uns<br />

und wirkt daher eher auf der Gefühlsebene. Dieser Weg wird<br />

in Indien am meisten praktiziert und ist eine gute und wichtige<br />

Ergänzung zu der in unserer Kultur vorherrschenden Rationalität.<br />

Es ist eine innere Grundhaltung bedingungslosen Vertrauens und<br />

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