Position Dezember 2011 - Fidelity Investments
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Gerade China legt ein rasantes Tempo vor. Was wir über<br />
die Jahrzehnte der wirtschaftlichen Entwicklung in der westlichen<br />
Welt seit dem Zweiten Weltkrieg beobachtet haben,<br />
vollzieht sich dort wie im Zeitraffer: Die Bedeutung neuer<br />
Industriezweige wächst, die Kraft alter schrumpft. Unternehmer<br />
treten mit neuen Ideen auf den Plan. Andere, die entscheidende<br />
Weichenstellungen verpassen, werden an den<br />
Rand gedrängt. Unternehmen, die den alten Vorstellungen<br />
des Exports zu Dumpingpreisen nachhängen, müssen auch in<br />
China schon schließen. Andererseits florieren inzwischen auch<br />
in großem Stil chinesische Marken, die gezielt die Ansprüche<br />
der Heerscharen chinesischer Konsumenten bedienen.<br />
Umbruch bei Anlegern noch nicht angekommen<br />
Die Portfolios privater Anleger haben sich in den vergangenen<br />
zehn Jahren bereits deutlich verändert. Europäische<br />
Anleger haben insbesondere den Anteil von Anlagen in den<br />
USA verringert. Der asiatische Raum und Schwellenländer<br />
generell waren die Nutznießer dieser Entwicklung. Dennoch<br />
hat gerade das aufstrebende Asien bei Weitem noch nicht<br />
den Anteil, der ihm aufgrund seiner Wirtschaftsdynamik zukäme<br />
– übrigens auch nicht bei den Portfolios institutioneller<br />
Investoren. Ein nachhaltiger Umbruch in der Regionengewichtung<br />
ist noch nicht in der Breite vollzogen.<br />
Ein wichtiger Grund dafür: Wenn Anleger ihre Portfolios auf-<br />
bauen, orientieren sie sich traditionell an der Marktkapitalisierung<br />
einzelner Länder oder Regionen. Eine hohe Marktkapitalisierung<br />
hat dann einen großen Anteil am Portfolio zur Folge.<br />
So entstehen Anlegerportfolios, die dort am stärksten investiert<br />
sind, wo Wirtschaft und Aktienkultur schon am weitesten entwickelt<br />
sind. Heute ist aber genau in diesen Ländern ein vergleichsweise<br />
geringeres Wirtschaftswachstum zu erwarten. Die<br />
Marktkapitalisierung bestimmt auch den Zuschnitt traditioneller<br />
Welt-Aktienindizes. So wird die Zusammensetzung des MSCI<br />
World sowie des MSCI All Country World Index (ACWI),<br />
der neben den entwickelten Märkten auch Schwellenländer<br />
berücksichtigt, entsprechend der Marktkapitalisierung der<br />
Länder gewichtet.<br />
Wirtschaftsleistung zählt<br />
Einen Gegenpol zur Gewichtung nach Marktkapitalisierung<br />
stellt die Gewichtung nach Wirtschaftsleistung dar. Indizes,<br />
die nach Marktkapitalisierung gewichtet sind, reflektieren<br />
eine zurückliegende Wirtschaftsentwicklung. Sie blicken in die<br />
Vergangenheit. Sogenannte „GDP Weighted Indices“ dagegen<br />
orientieren sich am aktuellen Bruttoinlandsprodukt einzelner<br />
Länder. Also daran, wo heute und in Zukunft wirtschaftliche<br />
Leistung erbracht wird. So gibt es neben dem klassischen<br />
MSCI World und dem MSCI ACWI auch die nach Wirtschaftsleistung<br />
gewichteten Gegenstücke (z. B. den MSCI ACWI GDP<br />
Weighted). Ursprünglich wurden sie in den 80er-Jahren ▸<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
„An China wird auf lange<br />
wie auf kurze sicht kein<br />
Asien-investor vorbeikommen.<br />
Das Land ist die Wirtschaftsmacht<br />
nummer eins<br />
in der Region und in nicht<br />
allzu ferner Zukunft mögli-<br />
cherweise sogar weltweit.“<br />
FTD.de, 23 . 08 . <strong>2011</strong><br />
Portfolios europäischer Anleger<br />
hinken hinterher<br />
USA West-<br />
europa<br />
Japan Asien-Pazifik<br />
ohne Japan<br />
Allokation in europäischen Anlegerportfolios (Fonds mit Domizil in Europa)<br />
Quelle: EPFR Global, Juni <strong>2011</strong><br />
2001<br />
2010<br />
Europäische Anleger haben die Verschiebung der wirt-<br />
schaftlichen Balance über das letzte Jahrzehnt nur teilweise<br />
in ihren Portfolios reflektiert: Deutlich reduziert<br />
wurde der Anteil von Anlagen in den USA, Zuwächse verzeichnen<br />
die Schwellenmärkte weltweit (nicht in der Grafik<br />
erfasst) und auch die Schwellenländer des asiatischen<br />
Raumes (Asien-Pazifik ohne Japan). Diese haben jedoch<br />
bei Weitem nicht den Anteil an den Portfolios, der ihnen<br />
nach ihrer heutigen und künftigen Wirtschaftskraft zukäme.<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 7