Position Dezember 2011 - Fidelity Investments
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16<br />
Die schwellenländer<br />
bieten, was Anleger<br />
sich wünschen. Doch<br />
welche Länder konkret<br />
in Zukunft die nase<br />
vorn haben werden,<br />
kann niemand vor-<br />
hersagen.<br />
Solides Wachstum, kaum Schulden –<br />
und ordentlich konsumiert wird auch<br />
noch! Fast scheinen alle Schwellenländer<br />
Anlegers Paradies zu sein. Wir<br />
sollten uns jedoch davor hüten, zu sehr<br />
die rosarote Brille aufzusetzen und die<br />
Kinderkrankheiten, an denen viele der<br />
Länder noch leiden, zu übersehen: zum<br />
Beispiel das starke Arm-reich-Gefälle,<br />
unterschiedliche Bevölkerungsgruppen,<br />
Korruption oder die teilweise unzu-<br />
reichende Infrastruktur.<br />
Einige Länder weisen keine investorenfreundliche<br />
Unternehmenskultur auf.<br />
Und die politischen Interventionen sind<br />
mitunter viel einschneidender, als wir<br />
es aus Europa heraus gewohnt sind.<br />
So begrenzt Brasilien künstlich den<br />
Kapitalzufluss oder China drosselt von-<br />
seiten der Regierung die Vergabe von<br />
Bankkrediten. Dennoch fließt mitunter<br />
in einzelne Länder viel spekulatives<br />
Kapital, das keine langfristige Anlage<br />
sucht und somit zu deutlichen Kursschwankungen<br />
führen kann.<br />
<strong>Position</strong>en<br />
Cornelia Fentzahn,<br />
Vertriebsleiterin Investment,<br />
Invers GmbH<br />
schwellenländer –<br />
aber bitte flexibel<br />
Wie will ich als Berater meiner Kunden<br />
von Deutschland aus beurteilen, wel-<br />
ches Land der prinzipiell sehr zukunftsträchtigen<br />
Region gerade wie gewich-<br />
tet werden soll, geschweige denn<br />
welches Unternehmen in welcher<br />
Weise abhängig von welchen Unwägbarkeiten<br />
ist? BRIC und N-11 waren<br />
geniale Marketingstorys: Aber welche<br />
Buchstaben sind es in Zukunft?<br />
Für den Anleger ergeben sich zwei<br />
Konsequenzen: Erstens gehören<br />
Schwellenländer für jeden, der wirklich<br />
global investieren möchte, als Bestandteil<br />
ins Depot. Zweitens sollten Inves-<br />
toren aber auf eine vernünftige Streuung<br />
innerhalb des Sektors achten und<br />
sich hüten, zu spät einzelnen, teils von<br />
den Marketingabteilungen der Banken<br />
forcierten Modetrends aufzusitzen<br />
(BRIC). Auch ein Timing einzelner Länderwetten<br />
im Selbstversuch dürfte in<br />
dieser Region zusätzliches Risikopotenzial<br />
bergen. Mein Grundsatz seit 15 Jahren:<br />
„Kaufe, was du verstehst, verstehe,<br />
was du besitzt.“ Und das heißt hier:<br />
Titelauswahl und regionale Allokation<br />
innerhalb der Schwellenländer den<br />
Profis überlassen und für den Anleger<br />
flexibel und breit anlegende Fondsprodukte<br />
wählen. �<br />
Wie denken ihre Kollegen und<br />
Wettbewerber im Markt? Welche<br />
<strong>Position</strong>en vertreten sie zu aktuellen<br />
Anlage- und Beratungsthemen?<br />
in der Rubrik „<strong>Position</strong>en“<br />
stellen wir unterschiedliche<br />
Überzeugungen gegenüber:<br />
heute zum thema „investieren<br />
in schwellenländern, aber wie?“.<br />
Was empfehlen sie Fondsanlegern?<br />
Breit gestreut in Fonds mit<br />
flexiblem Länderschwerpunkt?<br />
oder lieber konkret dort schwerpunkte<br />
setzten, wo die Chancen<br />
für Anleger am größten sind?<br />
schreiben sie uns unter<br />
redaktion-position@fidelity.de