Position Dezember 2011 - Fidelity Investments
Position Dezember 2011 - Fidelity Investments
Position Dezember 2011 - Fidelity Investments
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<strong>Dezember</strong> 4|11<br />
<strong>Position</strong><br />
Das <strong>Fidelity</strong> Partner-Magazin<br />
mit Marketinginformationen<br />
Dauerhaft wirksam<br />
überzeugen.<br />
Dossier S. 11<br />
Der die Wahl lässt.<br />
Porträt fikon Finanz-<br />
Konzepte GmbH S. 18<br />
Die demokratischen<br />
Kunstsammler. Mit<br />
Gewinnspiel S. 20<br />
Wo<br />
Portfolios<br />
Energie<br />
tanken
D<br />
Q&A<br />
4<br />
Wo Portfolios Energie tanken<br />
Asiens Wirtschaft wächst weltweit am schnellsten.<br />
Welchen Anteil soll es an Anlegerportfolios haben?<br />
11<br />
Dauerhaft wirksam überzeugen<br />
Im Dossier: mehr als psychologische Kniff e –<br />
Methoden, die Kunden dauerhaft überzeugen.<br />
15<br />
Q&A-Forum<br />
Fragen und Antworten rund um die<br />
Marktkapitalisierung von Regionen.<br />
16<br />
investieren in Asien<br />
<strong>Position</strong>en: Regionenfonds oder einzelne<br />
Länderfonds?<br />
18<br />
Der die Wahl lässt<br />
Partnerporträt: fi kon Finanz-Konzepte GmbH,<br />
Transparenz und Off enheit auch beim Vergütungsmodell.<br />
20<br />
Die demokratischen Kunstsammler<br />
„Lumas“: Fotokunst auch im Internet –<br />
mit Gewinnspiel in diesem Magazin!<br />
<strong>Position</strong> enthält informationen<br />
exklusiv für unabhängige Anlageberater<br />
und ist nicht zur allgemeinen<br />
Veröffentlichung bestimmt.<br />
Für alle Fragen zu den investmentprodukten<br />
von <strong>Fidelity</strong> oder zu<br />
<strong>Position</strong> wenden sie sich einfach<br />
direkt telefonisch an 0800 0007388<br />
(Montag – Freitag von 8–18 Uhr) oder per<br />
E-Mail an redaktion-position@fil.com<br />
ihren persönlichen Ansprechpartner<br />
vergessen? sie finden ihn online unter<br />
www.fidelity.de/berater<br />
Mehr Details zu den mit einer Fondsanlage verbundenen Risiken<br />
finden Sie in der Broschüre „Basisinformationen über die Vermögensanlage<br />
mit Investmentfonds“, die Sie gesondert bei <strong>Fidelity</strong> anfordern<br />
können. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage<br />
der Prospekte, des letzten Geschäftsberichtes und – sofern nachfolgend<br />
veröffentlicht – des jüngsten Halbjahresberichtes getroffen<br />
werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des<br />
Kaufes. <strong>Fidelity</strong> veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen<br />
und erteilt keine Anlageempfehlung. Die Prospekte, den Geschäftsbericht<br />
und den Halbjahresbericht erhalten Sie kostenlos bei<br />
FIL Investment Services GmbH, Postfach 20 02 37, D-60606 Frankfurt<br />
am Main oder über www.fidelity.de. Die genannten Unternehmen<br />
dienen rein illus trativen Zwecken. Dies stellt keine Aufforderung zum<br />
Kauf oder Verkauf der jeweiligen Werte dar, und die genannten<br />
Unternehmen können ggf. nicht zu Fondsbeständen zählen. Die Wertentwicklungen<br />
in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige<br />
Ergebnisse. <strong>Fidelity</strong>, Stand: 30.11. <strong>2011</strong>, sofern nicht anders angegeben.<br />
Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen<br />
genannt sind, die von <strong>Fidelity</strong>. Sollten Sie in Zukunft keine weiteren<br />
Marketingunterlagen von uns erhalten wollen, bitten wir Sie um Ihre<br />
schriftliche Mitteilung an den Herausgeber. <strong>Fidelity</strong>, das <strong>Fidelity</strong><br />
Worldwide Investment Logo und das F-Symbol sind Warenzeichen<br />
von FIL Limited. Herausgeber: FIL Investment Services GmbH,<br />
Postfach 20 02 37, D-60606 Frankfurt am Main, <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>, MK6574.<br />
impressum. Herausgeber: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe<br />
1, 61476 Kronberg im Taunus<br />
Geschäftsführer: Kerstin Behnke, Ellen Posch, Dr. Christian Wrede<br />
Registergericht: Amtsgericht Königstein im Taunus HRB 6111<br />
Redaktion: Martina Reinert<br />
Konzeption/Realisation: DASSINGCommunication<br />
(position@dassingcommunication.de)
Fit für die Zukunft<br />
„Das haben wir schon immer so gemacht“ gilt heutzutage<br />
in beinahe allen Lebensbereichen als Formel der Ewig-<br />
gestrigen, die sich jeder Weiterentwicklung in den Weg<br />
stellen. Wenn es darum geht, erfolgreich zu investieren,<br />
ist die darin ausgedrückte Haltung nachgerade gefährlich.<br />
Denn was gestern zu Recht als gute Strategie galt, muss<br />
heute unter gänzlich neuen Umständen nicht weiterhin<br />
sinnvoll sein.<br />
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs im Gefüge der weltweiten<br />
Wirtschaft. Die Zukunft wird sich mehr als deutlich<br />
von dem unterscheiden, was wir aus den zurückliegenden<br />
Dekaden kennen. Wir werden Risiken neu bewerten<br />
müssen – Staatsanleihen auch großer Industrieländer können<br />
beispielsweise nicht mehr unhinterfragt als Gradmesser<br />
für Stabilität gelten. Wir werden Anlagechancen als Anleger<br />
verstärkt dort auf der Welt suchen müssen, wo die Wirt -<br />
schaft stärker wächst – und das wird in den Schwellenländern<br />
insbesondere Asiens sein.<br />
In dieser Situation, in der alte Anlageparadigmen ihre Gültigkeit<br />
verlieren und neue unser Handeln als Anleger bestimmen,<br />
ist die kompetente Beratung gefordert. Die Struktur der<br />
Anlegerportfolios muss aktiv umgestaltet werden. In einer<br />
Welt der zwei Geschwindigkeiten, in der Schwellenländer<br />
in Asien und anderswo auf der Welt wirtschaftlich auf der<br />
Überholspur sind, würde ein „Das haben wir in der Portfolioallokation<br />
schon immer so gemacht“ bedeuten,<br />
die entscheidenden Chancen für Anleger zu verpassen<br />
und die Risiken gleichzeitig noch zu erhöhen.<br />
Welcher Ihrer Kunden mit entsprechender Risikobereitschaft<br />
hat den Anteil asiatischer Schwellenländer in seinem Port-<br />
folio entscheidend ausgebaut? Setzen Ihre Kunden in den<br />
traditionell großen Märkten wie Europa gezielt auf Qualität<br />
statt unterschiedslos auf den Marktdurchschnitt? Stellen<br />
Sie heute die wichtigen Fragen, finden Sie die richtigen<br />
Antworten und handeln Sie konsequent.<br />
Machen Sie die Portfolios Ihrer Kunden fit für die Zukunft.<br />
Dr. Christian Wrede<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von <strong>Fidelity</strong> Worldwide Investment<br />
in Deutschland und Österreich<br />
… auf ein Wort
4<br />
thema
W o Portfolios<br />
Energie tanken<br />
Wenn Anleger langfristig überdurchschnittliche Renditen erwarten, müssen sie die dynamischsten<br />
Wirtschaftsregionen der Welt in ihrem Anlageportfolio stärker berücksichtigen.<br />
Und das heißt: mehr Anlagen in den schwellenländern insbesondere Asiens.<br />
Der alte Börsenfuchs André Kostolany beschrieb das Verhältnis<br />
zwischen Realwirtschaft und den Kursen an den Aktienbörsen<br />
einmal als Verhältnis zwischen dem Hundehalter und<br />
seinem Vierbeiner, wenn beide gemeinsam spazieren gehen.<br />
Der Hund (die Börse) rennt immer wieder einmal vor und<br />
zurück und lässt sich von allerlei Einflüssen ablenken, während<br />
das Herrchen (die Realwirtschaft) meist in seinem Tempo den<br />
Spazierweg durchmisst. Am Ende kommen beide zur gleichen<br />
Zeit zu Hause an. Das ist ein schönes Bild für die Überzeugung,<br />
dass langfristig die Entwicklung von Börsenkursen nicht vom<br />
Wachstum der Realwirtschaft entkoppelt sein wird.<br />
Um im Bild zu bleiben: Wer seine Geldanlage auf lange<br />
Sicht planen kann und dabei überdurchschnittliche Renditen<br />
erzielen möchte, sollte auf ein Herrchen setzen, das besonders<br />
rüstig ist und den Spazierweg vielleicht sogar joggend<br />
zurücklegt statt gemächlichen Schrittes. Denn nur ein starkes<br />
und dauerhaftes Wirtschaftswachstum kann die Basis für eine<br />
auf lange Sicht überdurchschnittliche Kursentwicklung<br />
sein. Und wo das Wirtschaftswachstum mit der größten<br />
Dynamik in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten ist,<br />
darüber sind sich die Experten einig.<br />
Die Welt der zwei Geschwindigkeiten:<br />
Asiens schwellenländer vorn<br />
Von den 1960er-Jahren bis zur Jahrtausendwende waren die<br />
westlichen Industrienationen (und Japan) das Zentrum der<br />
Wirtschaftsleistung und des Wirtschaftswachstums der gesamten<br />
Welt. Die Menschen in diesen Regionen haben heute<br />
weltweit den größten Wohlstand erreicht, die Industrien dieser<br />
Länder setzen in vielen Bereichen die technologischen Standards.<br />
Von diesem hohen Niveau aus wirtschaftlich noch<br />
weiter in großen Schritten zu wachsen ist eine schwierige<br />
Aufgabe. Mithin werden hier die Wachstumsraten künftig<br />
moderater sein, als wir es aus früheren Jahrzehnten gewohnt<br />
sind. Dennoch: Viele Unternehmen aus den traditionellen<br />
Industrienationen sind global hervorragend aufgestellt und<br />
erwirtschaften weiterhin ausgezeichnete Ergebnisse – nicht<br />
zuletzt durch den Export in die Wachstumsregionen der Welt.<br />
So können besonders exportorientierte Volkswirtschaften noch<br />
respektable Wachstumsraten erzielen. Deutschland beispielsweise<br />
macht nicht zuletzt aus diesem Grund gegenwärtig eine<br />
bessere Figur als die USA und andere europäische Industrienationen:<br />
Für <strong>2011</strong> rechnet die Bundesregierung immerhin noch<br />
mit einem Wachstum von 2,9 % (Reuters, Oktober <strong>2011</strong>).<br />
Doch der Schwerpunkt der globalen Wirtschaftswachstums-<br />
dynamik hat sich eindeutig verlagert: Es sind die Schwellenländer<br />
insbesondere Asiens, die immer wieder Wachstumsraten<br />
im zweistelligen Prozentbereich melden. Und wenn<br />
die Regierung Chinas in den neuesten Zahlen von einem<br />
leicht gedämpften Wachstum ausgeht, spricht man dabei<br />
aktuell noch immer von 9,1 % gegenüber dem Vorjahr<br />
(Quelle: sueddeutsche.de, 18 . 10. <strong>2011</strong>). Die Unterschiede zur<br />
westlichen Welt sind deutlich. Und sie sind nachvollziehbar. ▸<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 5
6<br />
schwellenländer:<br />
wachsender Binnenkonsum<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Denn die Schwellenländer haben einen immensen Nachholbedarf.<br />
Entscheidende Faktoren bringen sie weiter voran:<br />
Demografie, Infrastruktur, Rohstoffe und Konsum (kurz DIRK)<br />
sind die großen Wachstumstreiber. In Asien wirken alle<br />
diese Faktoren zusammen, da dort sehr unterschiedliche<br />
Volkswirtschaften einen großen Wirtschaftsraum bilden.<br />
Besondere Bedeutung kommt dabei der Größe und Struktur<br />
der Bevölkerung zu. Denn der demografische Hebel hat<br />
für uns, die wir in europäischen Größenordnungen denken,<br />
eine kaum vorstellbare Kraft.<br />
Nach Erhebungen der Weltbank (veröffentlicht im<br />
März <strong>2011</strong>) ist die kaufkräftige Mittelschicht weltweit<br />
im Begriff, sich beinahe zu verdreifachen – von rund<br />
430 Millionen Menschen im Jahr 2000 auf 1,2 Milliarden<br />
im Jahr 2030. Das bedeutet: In nur drei Jahrzehnten<br />
kommt das Zehnfache der deutschen Gesamtbevölke-<br />
rung vom Säugling bis zum Greis, vom Sozialhilfeempfänger<br />
bis zum Top-Verdiener allein als Mittelschicht<br />
hinzu. Mehr als die Hälfte dieses Zuwachses wird dabei<br />
von den größten Nationen Asiens getragen – China<br />
und Indien. Für die Industrienationen wird dagegen für<br />
die Zukunft mit schrumpfenden Bevölkerungszahlen gerechnet.<br />
thema<br />
Brasilien China Indien Russland<br />
Prognostizierte Konsumausgaben in Mrd. UsD, inflationsbereinigt<br />
Quelle: Goldman Sachs, <strong>Dezember</strong> 2010<br />
2009<br />
2020<br />
2025<br />
Die Ausgaben für den Binnenkonsum in den großen<br />
Schwellenländern steigen. China nimmt die Spitzenposition<br />
ein. Experten schätzen, dass sich Chinas Konsumausgaben<br />
bis 2025 fast verfünffachen werden. Basis<br />
dafür ist ein rapide wachsender Mittelstand, der mit<br />
seiner steigenden Kaufkraft der Wirtschaft Chinas weitere<br />
Wachstumsimpulse gibt.<br />
Die weltweite Balance<br />
der Wirtschaftskraft verschiebt sich<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
1980 1992 2004 2016<br />
tatsächliche und vorhergesagte Anteile am weltweiten Bruttoinlandsprodukt<br />
Quelle: Internationaler Währungsfonds, September <strong>2011</strong><br />
Schon in wenigen Jahren werden die Schwellenländer<br />
mehr zur Wirtschaftsleistung der Welt beitragen als<br />
die Industrienationen. Diese Verschiebung der ökonomischen<br />
Balance beruht auf dem immensen Nachholbedarf<br />
und der fast unvorstellbar großen Zahl von<br />
Menschen in diesen Regionen.<br />
Weltwirtschaftsleistung: Anteil Asiens steigt<br />
Entwickelte<br />
Industrienationen<br />
Schwellenländer<br />
weltweit<br />
Europa<br />
Nordamerika<br />
Asiatische<br />
Schwellenländer<br />
Dynamisches Wirtschaftswachstum wird sich auf lange Sicht<br />
weltweit eher in den Schwellenregionen finden als in den Industrienationen<br />
dies- und jenseits des Nordatlantiks. Aufstrebende<br />
Staaten in Südamerika, Osteuropa und auch Afrika wachsen<br />
einfach schneller. Die Schwellenländer Asiens mit China als<br />
größter Wirtschaftsnation nehmen dabei noch eine Sonderstellung<br />
ein. Denn hier entwickelt sich ein ganzer zusammenhän-<br />
gender Wirtschaftsraum mit kaum vorstellbarer Geschwindigkeit.<br />
Nicht nur die günstigsten Bedingungen (DIRK!) treiben die<br />
Aufholjagd der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern<br />
voran. Auch die hohe Staatsverschuldung der westlichen<br />
Nationen begünstigt sie weiter. Die Schulden werden dort das<br />
Wachstum auf absehbare Zeit zusätzlich beeinträchtigen,<br />
während viele Schwellenländer deutlich weniger verschuldet<br />
in die Zukunft gehen.<br />
Schon in wenigen Jahren werden die aufstrebenden<br />
Schwellenländer mehr zur globalen Wirtschaftsleistung<br />
beitragen als die etablierten Industrienationen. Das be-<br />
stätigen Prognosen des Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF) vom September dieses Jahres. Die größte Dynamik<br />
wird dabei das sich entwickelnde Asien einbringen.
Gerade China legt ein rasantes Tempo vor. Was wir über<br />
die Jahrzehnte der wirtschaftlichen Entwicklung in der westlichen<br />
Welt seit dem Zweiten Weltkrieg beobachtet haben,<br />
vollzieht sich dort wie im Zeitraffer: Die Bedeutung neuer<br />
Industriezweige wächst, die Kraft alter schrumpft. Unternehmer<br />
treten mit neuen Ideen auf den Plan. Andere, die entscheidende<br />
Weichenstellungen verpassen, werden an den<br />
Rand gedrängt. Unternehmen, die den alten Vorstellungen<br />
des Exports zu Dumpingpreisen nachhängen, müssen auch in<br />
China schon schließen. Andererseits florieren inzwischen auch<br />
in großem Stil chinesische Marken, die gezielt die Ansprüche<br />
der Heerscharen chinesischer Konsumenten bedienen.<br />
Umbruch bei Anlegern noch nicht angekommen<br />
Die Portfolios privater Anleger haben sich in den vergangenen<br />
zehn Jahren bereits deutlich verändert. Europäische<br />
Anleger haben insbesondere den Anteil von Anlagen in den<br />
USA verringert. Der asiatische Raum und Schwellenländer<br />
generell waren die Nutznießer dieser Entwicklung. Dennoch<br />
hat gerade das aufstrebende Asien bei Weitem noch nicht<br />
den Anteil, der ihm aufgrund seiner Wirtschaftsdynamik zukäme<br />
– übrigens auch nicht bei den Portfolios institutioneller<br />
Investoren. Ein nachhaltiger Umbruch in der Regionengewichtung<br />
ist noch nicht in der Breite vollzogen.<br />
Ein wichtiger Grund dafür: Wenn Anleger ihre Portfolios auf-<br />
bauen, orientieren sie sich traditionell an der Marktkapitalisierung<br />
einzelner Länder oder Regionen. Eine hohe Marktkapitalisierung<br />
hat dann einen großen Anteil am Portfolio zur Folge.<br />
So entstehen Anlegerportfolios, die dort am stärksten investiert<br />
sind, wo Wirtschaft und Aktienkultur schon am weitesten entwickelt<br />
sind. Heute ist aber genau in diesen Ländern ein vergleichsweise<br />
geringeres Wirtschaftswachstum zu erwarten. Die<br />
Marktkapitalisierung bestimmt auch den Zuschnitt traditioneller<br />
Welt-Aktienindizes. So wird die Zusammensetzung des MSCI<br />
World sowie des MSCI All Country World Index (ACWI),<br />
der neben den entwickelten Märkten auch Schwellenländer<br />
berücksichtigt, entsprechend der Marktkapitalisierung der<br />
Länder gewichtet.<br />
Wirtschaftsleistung zählt<br />
Einen Gegenpol zur Gewichtung nach Marktkapitalisierung<br />
stellt die Gewichtung nach Wirtschaftsleistung dar. Indizes,<br />
die nach Marktkapitalisierung gewichtet sind, reflektieren<br />
eine zurückliegende Wirtschaftsentwicklung. Sie blicken in die<br />
Vergangenheit. Sogenannte „GDP Weighted Indices“ dagegen<br />
orientieren sich am aktuellen Bruttoinlandsprodukt einzelner<br />
Länder. Also daran, wo heute und in Zukunft wirtschaftliche<br />
Leistung erbracht wird. So gibt es neben dem klassischen<br />
MSCI World und dem MSCI ACWI auch die nach Wirtschaftsleistung<br />
gewichteten Gegenstücke (z. B. den MSCI ACWI GDP<br />
Weighted). Ursprünglich wurden sie in den 80er-Jahren ▸<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
„An China wird auf lange<br />
wie auf kurze sicht kein<br />
Asien-investor vorbeikommen.<br />
Das Land ist die Wirtschaftsmacht<br />
nummer eins<br />
in der Region und in nicht<br />
allzu ferner Zukunft mögli-<br />
cherweise sogar weltweit.“<br />
FTD.de, 23 . 08 . <strong>2011</strong><br />
Portfolios europäischer Anleger<br />
hinken hinterher<br />
USA West-<br />
europa<br />
Japan Asien-Pazifik<br />
ohne Japan<br />
Allokation in europäischen Anlegerportfolios (Fonds mit Domizil in Europa)<br />
Quelle: EPFR Global, Juni <strong>2011</strong><br />
2001<br />
2010<br />
Europäische Anleger haben die Verschiebung der wirt-<br />
schaftlichen Balance über das letzte Jahrzehnt nur teilweise<br />
in ihren Portfolios reflektiert: Deutlich reduziert<br />
wurde der Anteil von Anlagen in den USA, Zuwächse verzeichnen<br />
die Schwellenmärkte weltweit (nicht in der Grafik<br />
erfasst) und auch die Schwellenländer des asiatischen<br />
Raumes (Asien-Pazifik ohne Japan). Diese haben jedoch<br />
bei Weitem nicht den Anteil an den Portfolios, der ihnen<br />
nach ihrer heutigen und künftigen Wirtschaftskraft zukäme.<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 7
8<br />
des vergangenen Jahrhunderts eingeführt, um einer Übergewichtung<br />
Japans in weltweiten Indizes und an diesen orientierten<br />
Anlageportfolios vorzubeugen. Durch den Zustrom<br />
internationalen Kapitals wies der japanische Aktienmarkt<br />
damals eine gigantische Marktkapitalisierung auf, die<br />
gemessen an der tatsächlichen Wirtschaftsleistung deutlich<br />
überproportional war.<br />
indizes nach Marktkapitalisierung:<br />
ein Bild der Vergangenheit<br />
Anteil der schwellenländer Asiens<br />
an der globalen Wirtschaftsleistung<br />
thema<br />
Rest der Welt: 81,93 %<br />
Asien ohne Japan: 18,07 %<br />
Anteil der schwellenländer Asiens<br />
am MsCi ACWi (nach Marktkapitalisierung)<br />
Rest der Welt: 81,93 %<br />
Asien ohne Japan: 9,25 %<br />
Differenz: 8,82 %<br />
Quelle: Daten MSCI mit Stand September <strong>2011</strong>. Asien umfasst hier nur Länder,<br />
die im MSCI AC World Index enthalten sind. IWF, September <strong>2011</strong> (Datenbasis: WEO).<br />
Viele Portfolios auch institutioneller Anleger orientieren<br />
sich in der regionalen Gewichtung noch immer an der<br />
Marktkapitalisierung der Regionen. Bei einer Gewichtung<br />
nach tatsächlicher heutiger Wirtschaftskraft müsste<br />
dagegen allein der Anteil asiatischer Schwellenländer<br />
schon bei fast 20 % liegen. Übrigens: Auch die Gewichte<br />
der Industrienationen untereinander würden verschoben.<br />
Während bei einer Gewichtung nach dem Bruttoinlandsprodukt<br />
die USA und Großbritannien Anteile gegenüber<br />
der Aufteilung nach Marktkapitalisierung abgeben<br />
müssten, würden die langjährigen Wachstumslokomotiven<br />
Frankreich und besonders Deutschland stärker ins<br />
Gewicht fallen.<br />
Wer sein eigenes Anlageportfolio oder das seiner Kunden<br />
strukturiert, kann sich heute aber auch an der Ländergewichtung<br />
dieser weltweiten Indizes nach dem Bruttoinlandsprodukt<br />
orientieren. Eine Portfoliogewichtung nach der<br />
Wirtschaftsleistung einzelner Länder und Regionen oder gar<br />
nach deren erwarteter Wirtschaftsleistung in der Zukunft<br />
kann für den langfristig orientierten Anleger mit überdurchschnittlichen<br />
Renditeerwartungen klare Vorteile bringen: Sie<br />
gibt ihm die Möglichkeit, frühzeitig Schwerpunkte in seiner<br />
Anlage zu setzen, die der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung<br />
entsprechen. Ein Anleger kann so die frühen Kursdynamiken<br />
„mitnehmen“ und nicht erst verstärkt in Märkte<br />
eintreten, wenn diese bereits eine hohe Marktkapitalisierung<br />
aufweisen. Denn dann haben sie in der Regel bereits den<br />
dynamischsten Teil ihrer Wirtschaftsentwicklung hinter sich.<br />
ist die schweiz für unsere Zukunft wichtiger als China?<br />
Die Unterschiede zwischen den Gewichtungsmethoden sind<br />
eklatant. Besonders die USA und Großbritannien sind in den<br />
Indizes nach Wirtschaftsleistung viel schwächer gewichtet<br />
als nach der traditionellen Methode, die sich auf die Marktkapitalisierung<br />
bezieht. Die Schwellenländer insbesondere<br />
Asiens erhalten dagegen mehr Gewicht. Besonders auffällig:<br />
Im klassischen MSCI ACWI haben Schweizer Aktien<br />
einen größeren Anteil als die Chinas. Es darf die Frage<br />
gestellt werden, welche der beiden Volkswirtschaften die<br />
langfristig attraktiveren Entwicklungsperspektiven für<br />
Anleger bietet!<br />
Überlegene Wertentwicklung der nach<br />
Wirtschaftsleistung gewichteten indizes<br />
Die Portfoliogewichtung hat tatsächlich Einfluss auf die Anlageergebnisse.<br />
Das zeigt der Vergleich des MSCI ACWI mit<br />
seinem nach dem Bruttoinlandsprodukt gewichteten Gegenstück.<br />
Anleger, die über die zurückliegenden zehn Jahre<br />
langfristig angelegt hätten und auch stärkere Schwankungen<br />
hätten tolerieren können, wären vom MSCI ACWI GDP<br />
Weighted belohnt worden: Rund 29 Prozentpunkte war seine<br />
Wertentwicklung besser als die seines „klassischen“ Zwillingsbruders,<br />
dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Welt-<br />
Index. (Quelle: <strong>Fidelity</strong>/Datastream, Stand: 30 . 09 . <strong>2011</strong>).<br />
Und das Beste: Obwohl bereits seit dem letzten Jahr die<br />
Gewichtung von Anlegerportfolios nach Wirtschaftsleistungen<br />
in Fachkreisen wieder verstärkt diskutiert wird, hat die<br />
Mehrheit der Anleger diesen Wandel noch nicht vollzogen.<br />
Denn Investmentprodukte für private Anleger, aber auch das<br />
Anlageverhalten institutioneller Investoren sind vielfach durch<br />
restriktiv formulierte Anlagestrategien an klassische Indizes als<br />
Vergleichsindex gebunden. So konnten sie die Veränderungen<br />
im Gefüge der Weltwirtschaft noch nicht umsetzen. Und das<br />
eröffnet besondere Chancen: Anleger, die heute handeln
„Asiatische schwellenmärkte: spitz oder breit?”<br />
Philipp von Königsmarck,<br />
Leiter Vertrieb unabhängige<br />
Finanzdienstleister, <strong>Fidelity</strong><br />
Mehr Portfoliogewicht auf<br />
die Schwellenländer insbesondere<br />
Asiens: Das bedeutet<br />
für Sie sicher bei<br />
vielen Anlegern zunächst<br />
einmal harte Überzeugungsarbeit.<br />
Allerdings bestehen<br />
auch gute Aussichten auf<br />
Erfolg – sowohl für die<br />
Wertentwicklung der Fondsportfolios<br />
von Kunden als<br />
auch für das Ansehen, das<br />
man als Berater künftig genießen<br />
wird. Sie finden die<br />
wichtigsten Eckpunkte der<br />
Argumentation handlich<br />
zusammengestellt auf der<br />
und die regionalen Gewichte in ihren Portfolios verschieben,<br />
können in besonderer Weise davon profitieren. Denn sie<br />
bewegen sich vor der Welle, die weitere Kapitalströme in<br />
die Schwellenmärkte Asiens lenken dürfte.<br />
Einzeltitelauswahl entscheidend<br />
Website von <strong>Fidelity</strong> für Be-<br />
rater. Und wenn der Kunde<br />
einmal von der neuen<br />
Schwerpunktsetzung überzeugt<br />
ist, bleibt eigentlich<br />
„nur“ noch die Frage nach<br />
dem passenden Fondsprodukt.<br />
Die grundlegende Entscheidung<br />
ist dann: spitz oder<br />
breit? Soll man spitz auf<br />
die größte und exponierteste<br />
Volkswirtschaft Asiens<br />
setzen, auf China? Oder ist<br />
der Anleger besser mit<br />
einem Fonds bedient, der<br />
flexibel die regionalen Gewichte<br />
im Fonds verschieben<br />
kann, je nachdem, wie<br />
einzelne Ländermärkte sich<br />
in Zukunft entwickeln bzw.<br />
wo sich die jeweils attraktivsten<br />
Unternehmen finden?<br />
Die Antwort hängt<br />
von vielen Faktoren ab:<br />
nicht zuletzt von der Risikobereitschaft<br />
des Anlegers,<br />
Ihrer persönlichen Ein-<br />
Wer überzeugt ist, dass die Märkte heute das Potenzial der<br />
dynamischen Wachstumsregionen noch nicht entsprechend<br />
eingepreist haben und sich ihre stärkere Gewichtung lohnt,<br />
sollte sich dennoch der Risiken seiner Strategie bewusst<br />
sein. Denn gerade in einzelnen Schwellenländern können<br />
zum Beispiel politische Faktoren starken Einfluss darauf<br />
ausüben, welche Entwicklung der jeweilige Länder-Aktien-<br />
schätzung künftiger Marktentwicklungen<br />
und der<br />
Ihrer Kunden, aber auch<br />
davon, über wie viele Fonds<br />
der einzelne Kunde seine<br />
Anlage insgesamt streuen<br />
möchte.<br />
Klar ist, es kommt immer<br />
darauf an, den richtigen<br />
Fondsmanager auszuwählen.<br />
Am besten orientieren<br />
Sie sich daran, wer für<br />
Schwellenländer eine besondere<br />
Kompetenz mitbringt:<br />
<strong>Fidelity</strong> ist als erste<br />
westliche Fondsgesellschaft<br />
nach Asien gegangen<br />
und dort mittlerweile<br />
seit über 40 Jahren mit<br />
eigenen Teams präsent.<br />
Keine andere Fondsgesellschaft<br />
verfügt über so viele<br />
Experten in allen wichtigen<br />
und künftig wichtigen Wirtschaftsregionen<br />
der Welt.<br />
Sodass die zweite Entscheidung<br />
aus meiner Sicht<br />
schon wieder leichter wird:<br />
Denn ob extrem spitz wie<br />
zum Beispiel im innovativen<br />
<strong>Fidelity</strong> Funds - China<br />
Consumer Fund, der gezielt<br />
den perspektivisch tragfähigen<br />
Binnenkonsum der<br />
größten asiatischen Volkswirtschaft<br />
nutzt, oder extrem<br />
breit, wie zum Beispiel<br />
im <strong>Fidelity</strong> Funds - Emerging<br />
Europe, Middle East & Africa<br />
Fund (EMEA Fund), der flexibel<br />
Schwerpunkte in den<br />
verschiedensten Schwellenmärkten<br />
einschließlich der<br />
Asiens setzen kann – immer<br />
können Sie und Ihre<br />
Kunden sich auf die Erfahrung<br />
und die Kompetenz<br />
von <strong>Fidelity</strong> verlassen.<br />
Beratungsmaterialen und<br />
informationen zu Fonds<br />
von <strong>Fidelity</strong> für die Wachstumsregion<br />
asiatischer<br />
schwellenländer erhalten<br />
sie unter<br />
www.fidelity.de/berater<br />
markt nimmt. In Wirtschaftsräumen, in die viel Kapital von<br />
außen fließt, kommt es zudem immer wieder zu Übertrei-<br />
bungen. Gerade wenn man einzelne Unternehmen betrachtet,<br />
muss daher besonders sorgfältig geprüft und ausgewählt<br />
werden. Wo viel Kapital zur Verfügung steht, geht<br />
immer auch ein Teil in Aktien, hinter denen vielleicht kein<br />
für die Zukunft tragfähiges Geschäftsmodell steht.<br />
Eine stärkere Gewichtung aufstrebender Wirtschaftsräume<br />
in den Portfolios für Anleger geht damit immer mit einer<br />
steigenden Anforderung an die sorgfältige Analyse und<br />
kompetente Auswahl von Einzeltiteln einher. Anleger und ihre<br />
Berater sind deshalb in der Regel gut beraten, diese<br />
entscheidende Tätigkeit zum Beispiel erfahrenen Fonds- ▸<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 9
10<br />
indexwettbewerb:<br />
Wirtschaftskraft schlägt Marktkapitalisierung<br />
160 %<br />
140 %<br />
120 %<br />
100 %<br />
09/01 09/03 09/05 09/07 09/09 09/11<br />
Zeitraum 30 . 09 . 2001 bis 30 . 09 . <strong>2011</strong><br />
Quelle: <strong>Fidelity</strong>/Datastream, Stand: 30. 09. <strong>2011</strong><br />
Klarer Sieger: Der MSCI ACWI GDP Weighted schlägt<br />
sein klassisch nach Marktkapitalisierung gewichtetes<br />
Pendant um Längen. Anleger, die volatile Phasen<br />
durchstehen können und ihr eigenes Anlageportfolio<br />
in Analogie zum GDP-gewichteten Index nach der Wirtschaftsleistung<br />
der Regionen strukturiert haben, hätten<br />
über die letzten zehn Jahre eine um fast 29 Prozentpunkte<br />
bessere Wertentwicklung erwirtschaftet.<br />
managern zu überlassen. Denn diese können sich häufig<br />
auf Informationen und Analysen aus ihren Teams direkt vor<br />
Ort stützen. Bei <strong>Fidelity</strong>, das großen Wert auf die Auswahl<br />
jedes einzelnen Titels legt, können Anleger zudem sicher<br />
sein, dass vor der Anlage in einen Titel ein Unternehmensbesuch<br />
beim betreffenden Unternehmen stand: alles für eine<br />
verlässliche Entscheidung.<br />
Der Handlungsspielraum beginnt bei 20 %<br />
Berater, die heute die Weichen für die Zukunft der Wertentwicklung<br />
von Portfolios betont renditeorientierter Anleger<br />
stellen, können mit Verweis auf den MSCI ACWI GDP<br />
Weighted klare Empfehlungen aussprechen. Ein Portfolio,<br />
das Ländermärkte nach der heutigen tatsächlichen Wirtschaftsleistung<br />
gewichtet, müsste die Schwellenländer<br />
Asiens bereits mit rund 20 % Allokationsanteil berücksichtigen.<br />
thema<br />
Performance des<br />
MSCI ACWI GDP<br />
Weighted (nach<br />
Wirtschaftsleistung)<br />
gegenüber dem<br />
MSCI ACWI (nach<br />
Marktkapitalisierung)<br />
Konkret machen die USA 26,6 %, die Länder Westeuropas<br />
25,6 %, Japan 11,5 % und Asien ohne Japan gut 18 % am genannten<br />
Index aus. China allein hat dabei einen Anteil von<br />
9,4 % (Quelle: <strong>Fidelity</strong>/Datastream, Stand: 30 . 09 . <strong>2011</strong>). Verglichen<br />
mit durchschnittlichen Portfolios privater Anleger in<br />
Europa sind die Unterschiede gravierend und der durch sie<br />
markierte Handlungsbedarf deutlich zu sehen: Anleger sind<br />
heute noch zu 27,8 % in den USA, zu 34,6 % in den Ländern Westeuropas,<br />
zu 7,7 % in Japan und eben nur zu 8,9 % in Asien<br />
ohne Japan vertreten (Quelle: EPFR Global, Stand: Juni <strong>2011</strong>).<br />
Die rund 20 % in asiatischen Schwellenländern markieren<br />
dabei in doppelter Hinsicht nur die untere Grenze des<br />
Handlungsspielraums, den Berater und ihre Kunden ausschöpfen<br />
können. Denn erstens beruht diese Gewichtung auf<br />
dem gegenwärtigen Verhältnis der weltweiten Wirtschaftsleistung.<br />
Sie berücksichtigt somit noch nicht die von nahezu<br />
allen Experten prognostizierte Wachstumsdynamik, die in<br />
den kommenden Jahrzehnten den Anteil Asiens an der Wirtschaftsleistung<br />
der Welt weiter steigern wird. Anleger,<br />
die langfristig planen, könnten gemäß dem vorhergesagten<br />
Wachstum der asiatischen Volkswirtschaften den Anteil am<br />
Portfolio entsprechend offensiver auslegen. Zweitens können<br />
Anleger, die für die Aussicht auf höhere Renditen zugleich<br />
größere Volatilität in Kauf nehmen, auch mehr in den dynamischen<br />
Wirtschaftsregionen investieren, als es deren Anteil<br />
an der Wirtschaftsleistung entspricht.<br />
Paradigmenwechsel: eine Chance<br />
für die profilierte Beratung<br />
In Zeiten der Neuorientierung können sich Berater bei ihren<br />
Kunden besonders auszeichnen. Wer die Zeichen der Zeit<br />
erkennt und es schafft, Anleger von der Abkehr von hergebrachten<br />
Denkroutinen und Meinungen zu überzeugen, kann<br />
heute die Weichen entscheidend neu stellen: Anlegern, die<br />
bereit sind, langfristig zu einer Anlage zu stehen und dafür<br />
überdurchschnittliche Renditen erwarten, eröffnen sich heute<br />
außerordentliche Chancen. Ein wichtiger Schlüssel zu ihrer<br />
Nutzung ist, verstärkt auf die weltweite Verteilung der Wirtschaftsleistung<br />
und ihre Dynamik zu setzen. Es gilt, die<br />
Portfolios von Anlegern darauf auszurichten. Schon heute<br />
sollten demnach die Schwellenländer Asiens rund 20 % an<br />
Anlageportfolios ausmachen, wenn sie nach der Größe der<br />
Wirtschaftsleistung gewichtet werden. In der Zukunft dürfte<br />
ihr Anteil weiter zunehmen, denn die Wirtschaftsleistung dieser<br />
Region wächst mit großer Geschwindigkeit.<br />
Wer als Berater heute (und damit frühzeitig) die Energie<br />
der dynamischen Wirtschaftsentwicklung Asiens verstärkt in<br />
die Portfolios seiner Anleger holt, stärkt also auf lange Sicht<br />
deren Renditechancen – und auch die Aussicht darauf, dass<br />
die eigene Beratungsleistung künftig eine noch höhere Wertschätzung<br />
bei seinen Kunden erfährt. �
Dauerhaft wirksam<br />
überzeugen<br />
Von Privatdozent Dr. Andreas Edmüller<br />
Seit mehr als einer Stunde sitzt Robert Meier im Kundengespräch<br />
mit Arno Schmitt, um ihn von seinem Produktangebot<br />
zu überzeugen. Herr Schmitt ist ein wichtiger Neukunde und<br />
Robert Meier hatte sich fest vorgenommen, Herrn Schmitt mindestens<br />
eines der Produkte zu verkaufen. Doch das Gespräch<br />
läuft sehr zäh. Die von Anfang an spürbare Skepsis Herrn<br />
Schmitts scheint sich sogar verstärkt zu haben. Immer wieder<br />
stößt Meier auf argumentativen Widerstand. Man dreht sich<br />
im Kreis und es will Meier partout nicht gelingen, zum Abschluss<br />
zu kommen.<br />
Dabei hat er sein ganzes gelerntes Instrumentarium eingesetzt:<br />
Er hat das Gespräch durch eine ausführliche Aufwärm-<br />
phase eingeleitet, um eine persönliche Beziehung zu Herrn<br />
Schmitt herzustellen. Er hat versucht, Ähnlichkeiten ausfindig<br />
zu machen, um das Beziehungsband zu verstärken. Er hat<br />
ein, zwei Fragen gestellt, um den Gesprächspartner stärker<br />
einzubeziehen. Er hat die Fünf-Schritt-Argumentationstechnik<br />
benutzt, um eine klare Struktur in seine Argumentation zu bringen.<br />
Er hat klar die drei wichtigsten Vorteile des vorgestellten<br />
Produkts herausgestellt. Er hat rhetorisch eine verstärkende<br />
und ermutigende Wortwahl eingesetzt. Er hat Herrn Schmitt<br />
körpersprachlich und im sprachlichen Ausdruck gespiegelt.<br />
Und als alles nichts half, hat er aus Kundensicht ein<br />
kleines Schreckensszenario für Herrn Schmitt aufgebaut,<br />
um „Handlungsnot“ bei ihm zu erzeugen.<br />
Doch keine der Methoden verfing. Robert Meier ist mit seinem<br />
Latein am Ende – und ziemlich erschöpft. Was ist falsch gelaufen?<br />
Er hat etwas Wichtiges übersehen, das wirksames Überzeugen<br />
auszeichnet und vom bloßen Überreden unterscheidet:<br />
eine stichhaltige Sachargumentation. Die wäre für Herrn<br />
Schmitt aus einem ganz einfachen Grund wichtig gewesen:<br />
Er wollte und musste seine Entscheidung nach dem Gespräch<br />
Kompakt:<br />
Dossier<br />
04.11<br />
Beim schnellen Überreden mag der ein oder andere<br />
psychologische Kniff hilfreich sein. Wer wirklich<br />
dauerhaft wirksam überzeugen möchte, kann sich<br />
darauf nicht verlassen. Zum Überzeugen sind<br />
Argumentationsstrategien gefragt, die die richtigen<br />
Inhalte nachhaltig überzeugend strukturieren. So hält<br />
die überzeugte Entscheidung eines Kunden einem<br />
späteren kritischen Nachdenken stand oder auch der<br />
Überprüfung durch eine weitere Instanz wie beispielsweise<br />
einen Ehepartner, Vorgesetzten oder weiteren<br />
Berater. Und nur so entsteht eine solide Basis für<br />
eine dauerhafte Kundenbeziehung.<br />
mit seiner Partnerin absprechen – und für dieses Gespräch<br />
hatte ihn die Diskussion mit Meier nicht wirklich vorbereitet.<br />
Robert Meier hatte sich zu sehr auf rein psychologische Techniken<br />
verlassen und war damit in eine Sackgasse gelaufen.<br />
Der Einfluss psychologisch geschickten Vorgehens auf<br />
nicht anwesende Personen ist nun einmal begrenzt. Und er<br />
nutzt sich ab, sobald der Berater den Raum verlässt und<br />
der Kunde mit seinen dann vielleicht kritischen Gedanken<br />
allein zurückbleibt.<br />
Diese Situation hat man oft: Mein Gegenüber ist an der<br />
Entscheidung zwar beteiligt, will oder muss sich aber mit<br />
anderen Personen absprechen, mit denen ich selbst keinen<br />
Kontakt haben werde. Und dafür sollte ich ihn mit den<br />
bestmöglichen Argumenten versorgen. Genau darum geht es:<br />
Welche Argumentationsformen habe ich für eine gute, altmodische<br />
Sachargumentation zur Verfügung?<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
11
12<br />
Argumentationsstrategien<br />
Es gibt einige hilfreiche, bewährte und robuste Strategien,<br />
die sachliche Argumente liefern und über den bloßen Einsatz<br />
von eher psychologischen Überzeugungsmethoden<br />
hinausgehen. Einige dieser Klassiker möchte ich vorstellen.<br />
Im Kern handelt es sich dabei um Begründungsformen, die<br />
eingesetzt werden können, um gute – für den Adressaten<br />
nachvollziehbare und akzeptable – Gründe für oder gegen<br />
Meinungen oder Standpunkte anzuführen.<br />
Folgenargumente<br />
Bei einer Folgenargumentation wird gezeigt, welche<br />
Folgen aus einem Sachverhalt entstehen. Je nachdem,<br />
ob es sich um positive oder negative Folgen (Risiken)<br />
handelt, wird eine Empfehlung ausgesprochen oder es<br />
wird abgeraten.<br />
Begründungsschema für Folgenargumente<br />
A ist richtig, ratsam, vernünftig,<br />
weil es die positiven Folgen X hat.<br />
A ist falsch, nicht ratsam, unvernünftig,<br />
weil es die negativen Folgen Y hat.<br />
Der Folgenbegriff ist dabei weit gedacht. Unter „Folgen”<br />
versteht man hier alle Konsequenzen einer Handlung oder<br />
Entscheidung, die für den Adressaten wichtig sein können.<br />
Ein Beispiel:<br />
Karin zu Rudi: „Du solltest den Aufstieg heute nicht anpacken.<br />
Die Wetterbedingungen sollen sich im Laufe des<br />
Tages rapide verschlechtern und wenn du auf der Mitte der<br />
Strecke von dem Unwetter überrascht wirst, dann wird der<br />
Weiterweg zum Gipfel sehr schwierig. Und bei einer Umkehr<br />
wird der Rückweg sehr glitschig werden. Das kann dann so<br />
oder so ganz schön gefährlich werden für dich!”<br />
Tipps: Die Folgen sollten für den Adressaten wirklich<br />
relevant sein. Folgen, die ihn nicht betreffen oder ihm<br />
egal sind, werden den Adressaten nicht interessieren.<br />
Das Argument geht in diesem Fall ins Leere.<br />
Die Folgen sollten tatsächlich eintreffen oder zumindest<br />
wahrscheinlich sein. Deshalb ist möglicherweise ein<br />
Zwischenschritt notwendig, der aufzeigt, dass die Kausalfolgen<br />
tatsächlich zu erwarten sind.<br />
Ein Bündel von Folgen, nicht nur ein einzelner Aspekt, kann die<br />
Brisanz und Zugkraft dieser Argumentationsform erhöhen.<br />
Dossier<br />
nutzenargumente<br />
Eine der wirkungsvollsten Argumentationsstrategien besteht<br />
darin, den Nutzen einer Sache aufzuzeigen. Diese Argumentationsform<br />
ist deshalb so wichtig, weil sie unmittelbar an<br />
eine der zentralen Fragen des Adressaten anknüpft, nämlich:<br />
Was bringt mir das? Was habe ich davon? Nutzenargumente<br />
sind im Grunde ein Spezialfall der Folgenargumente.<br />
Begründungsschema für nutzenargumente<br />
A sollte getan werden oder A ist vernünftig,<br />
weil durch A der Nutzen N entsteht.<br />
Bei einer Nutzenargumentation gilt es genau zu überlegen,<br />
welche Nutzenaspekte für den Gesprächspartner entstehen.<br />
Hilfreich dazu ist eine solide Adressatenanalyse, also Antworten<br />
auf diese Fragen: Was ist dem Adressaten (und den<br />
anderen Beteiligten) wichtig? Worauf kommt es ihm (ihnen) an?<br />
Um diese Nutzenaspekte ausfindig zu machen, genügt es<br />
meistens nicht, an der einen oder anderen Stelle im Überzeugungsgespräch<br />
ein paar Fragen einzuflechten. Einer soliden<br />
Adressatenanalyse muss im Überzeugungsgespräch genügend<br />
Platz eingeräumt werden. Es geht darum, die Sicht<br />
des Gesprächspartners und seine Interessenlage genau<br />
zu verstehen. Damit ist auch die Interessenlage nicht<br />
anwesender Entscheider gemeint. Nur auf Basis dieser Informationen<br />
kann dann eine belastbare Nutzenargumentation<br />
aufgebaut werden.<br />
Häufig wird der Fehler begangen, dass nur die Eigenschaften<br />
eines Produkts oder einer Idee angeführt werden, aber nicht<br />
ausdrücklich der daraus entstehende Nutzen aufgezeigt wird.<br />
Unter Experten mag diese Vorgehensweise genügen, aber für<br />
den Nicht-Experten ist dadurch nicht immer deutlich, welcher<br />
Nutzen sich eigentlich für ihn ergibt. Auch dazu ein Beispiel:<br />
Peter Vorwärts zu Herrn Kern: „Der Workshop, Herr Kern,<br />
könnte Ihnen folgenden Nutzen bringen. Die bestehenden<br />
Teamprobleme könnten unter sachkundiger Moderation<br />
in aller Ruhe erörtert und einer Lösung zugeführt werden.<br />
Ihnen kann Raum gegeben werden, Ihre Erwartungen an das<br />
Team zu formulieren, wodurch für Ihre Mitarbeiter eine Art<br />
Richtschnur für die Zusammenarbeit entsteht und Missverständnisse,<br />
wie sie in der letzten Woche auftauchten, vermieden<br />
werden könnten.”<br />
tipps: Überlegen Sie, welche Aspekte Ihrer Idee oder Ihres<br />
Vorschlags einen großen Reiz für den Adressaten ausüben<br />
könnten – und warum. Welcher konkrete Nutzen kann für den
„Das zeichnet nachhaltiges<br />
Überzeugen aus: eine stich haltige<br />
sachargumentation.“<br />
Adressaten gestiftet werden? Wo liegen für ihn die sichtbaren<br />
oder spürbaren Vorteile?<br />
Manchmal werden diese Vorteile sogar aus Sicht von Experten<br />
gar nicht als solche wahrgenommen. Während sich etwa<br />
gute sachliche Argumente finden ließen, die für eine thesaurierende<br />
Fondsvariante sprechen (Zinseszins, ...), ist das für<br />
einen Kunden, der Ausschüttungen aus Dividendenerträgen<br />
traditionell als zusätzliches Urlaubsgeld sieht, gar kein Vorteil –<br />
im Gegenteil. Für ihn stiftet gerade eine ausschüttende<br />
Tranche eines Fonds mehr Nutzen. Versetzen Sie sich also<br />
bewusst in die Lage des Adressaten, um ein Gefühl dafür<br />
zu bekommen, was ihm an Ihrer Idee gefallen könnte!<br />
Die Nutzenbeschreibung sollte so konkret und anschaulich<br />
wie möglich sein. Nur wenn sich der Adressat genau vorstellen<br />
kann, was ihm eine Idee oder ein Vorschlag bringt,<br />
tragen Nutzenargumente im Überzeugungsgespräch Früchte.<br />
Zielargumente<br />
Ziele bilden eine gute Begründungsbasis. Denn fast alle Men-<br />
schen haben Ziele, die sie erstreben oder erreichen möchten.<br />
Wenn man in seiner Argumentation zeigen kann, dass durch<br />
den eigenen Vorschlag ein wichtiges Ziel des Adressaten getroffen<br />
wird, dann stellt dies eine hilfreiche Begründungsform dar.<br />
Begründungsschema für Zielargumente<br />
A sollte getan werden, weil damit Ziel X<br />
erreicht wird.<br />
Entscheidend ist auch hier, dass ein tatsächlicher und verständlicher<br />
Zusammenhang zwischen Ihrer Idee und den<br />
Zielen des Adressaten dargestellt werden kann. Ein Beispiel:<br />
Maria zu Hubert: „Du möchtest in diesem Jahr noch 3 Kilo<br />
abnehmen. Ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen,<br />
ist die Umstellung deiner Ernährung. Insbesondere hilft<br />
es, wenn du auf zuckerhaltige Nahrungsmittel verzichtest.”<br />
tipps: Auch bei Zielargumenten brauchen Sie häufig einen<br />
Zwischenschritt, der herausstellt, wie genau durch Ihren Vorschlag<br />
das Ziel des Adressaten angesteuert werden kann.<br />
In manchen Situationen ist es nützlich, auf das hinzuweisen, was<br />
man nicht erreichen will (sogenannte Nicht-Ziele), um dann –<br />
auf Basis dieser Nicht-Ziele – darzulegen, was man tun oder<br />
nicht tun sollte.<br />
Zielargumente lassen sich oft gut in Entscheidungssituationen<br />
einsetzen, wenn man für eine bestimmte Option plädieren<br />
möchte, zum Beispiel für eine bestimmte Allokation eines<br />
Anlagevermögens. Man benutzt die Ziele dann als Kriterien,<br />
die zur Auswahl einer Option herangezogen werden:<br />
„Welche Ziele sind uns wichtig? Vermögenswachstum über<br />
die nächsten X Jahre, auch wenn wir die Inflation berücksichtigen.<br />
Dann sollten wir Option B wählen, da nur sie Aussicht<br />
auf die Renditen verspricht, die wir zum Erreichen dieses<br />
Zieles benötigen.”<br />
Normenargumente<br />
Normen sind – abstrakt gesprochen – Aufforderungen zu<br />
einem bestimmten Verhalten. Konkret umfassen sie Dinge wie<br />
Pflichten, Vereinbarungen, Spielregeln, Standards, Richtlinien.<br />
Auch unter Bezug auf Normen können Begründungen aufgebaut<br />
werden.<br />
Begründungsschema für normenargumente<br />
A ist richtig oder sollte getan werden,<br />
weil es die Norm X erfüllt.<br />
Dossier<br />
04.11<br />
Wenn der Überzeuger in seiner Argumentation auf Normen<br />
Bezug nehmen kann, ist dies besonders dann hilfreich, wenn<br />
die Norm vom Adressaten akzeptiert wird oder zumindest<br />
nicht abgelehnt werden kann. Dazu ein Beispiel:<br />
Klaus Maier zu Herrn Müller: „Herr Müller, ich rate davon ab,<br />
Frau Meier ganztags als freie Mitarbeiterin zu beschäftigen.<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 13
14<br />
Dossier<br />
04.11<br />
Denn dies widerspricht der gesetzlichen Forderung,<br />
Scheinselbstständigkeiten zu vermeiden.”<br />
tipps: Beziehen Sie sich auf Normen, die allseits bekannt<br />
und akzeptiert sind. Wollen Sie sich auf mehrere<br />
Normen beziehen, achten Sie darauf, dass die Normen<br />
zusammenpassen.<br />
Faktenargumente<br />
Empirische Belege in Form von Zahlen, überprüfbaren Daten<br />
und Fakten spielen bei Begründungen eine wichtige Rolle.<br />
Sie wirken überzeugend, weil sie sich auf die objektiv bestehende<br />
Realität beziehen. Empirische Belege bürgen für<br />
Wahrheit und schaffen dadurch Sicherheit.<br />
Begründungsschema für Faktenargumente<br />
A ist richtig, sinnvoll oder ratsam,<br />
weil A von den Daten (Fakten) X gestützt wird.<br />
Beim Bezug auf empirische Belege spricht man auch von<br />
einem externen Begründungsverfahren. Denn im Gegensatz<br />
zur Begründung mit Bezug auf Ziele oder Normen verfügt<br />
der Adressat möglicherweise noch nicht über die entsprechenden<br />
Daten. Sie sind noch nicht Teil seines Wissensoder<br />
Meinungsbestandes. Ein Beispiel:<br />
Martin zu Stefanie: „Mit unseren beiden Produkten A<br />
und B erwirtschaften wir 85 % unseres Gewinns, die Produkte<br />
C, D und E, die wir traditionell in unserem Sortiment<br />
haben, tragen nur 15 % bei, binden aber erhebliche<br />
Ressourcen. Ich schlage daher vor, dass wir die schwachen<br />
Produkte aus unserem Sortiment nehmen.” Ein<br />
wichtiger Aspekt bei Faktenargumenten ist, dass die<br />
Datenbasis genügend groß bzw. belastbar ist, um auch<br />
tatsächlich die Behauptung zu stützen. Eine einzelne<br />
Tatsache („Ich habe da neulich die Erfahrung gemacht, …”),<br />
ist meistens nicht ausreichend für ein überzeugendes<br />
Faktenargument.<br />
Dossier<br />
tipps: Gerade eher analytisch denkende Adressaten werden<br />
durch empirische Belege besonders gut angesprochen.<br />
Daten und Fakten führen ein überprüfbares und rationales<br />
Element in die Diskussion ein. Suchen Sie konsequent nach<br />
Datenmaterial, das Ihre Behauptungen untermauert und<br />
geben Sie auch die jeweilige Quelle an. Das steigert die<br />
Belastbarkeit der Daten.<br />
Zwei Dinge haben die eben vorgestellten Argumentationsformen<br />
gemein: Sie wirken erstens durch ihren dauerhaften<br />
Inhalt – sobald man erkannt hat, wie man zum Beispiel an<br />
die Ziele, Interessen oder Nutzenvorstellungen des Adressaten<br />
anknüpfen kann. Sie können zweitens relativ leicht<br />
in einer Überzeugungskette an weitere Personen bzw.<br />
Adressaten vermittelt werden – sobald man etwas über<br />
deren Ziele, Nutzenerwartungen etc. erfahren hat. Beides sind<br />
gute Voraussetzungen dafür, auf Basis dauerhafter Überzeugungen<br />
mit einem Partner oder Kunden in eine stabile<br />
Beziehung einzutreten oder diese weiter zu pflegen.<br />
Buchtipp:<br />
Andreas Edmüller und<br />
Thomas Wilhelm:<br />
„Argumentieren“, Haufe,<br />
Taschenguide, <strong>2011</strong>,<br />
ISBN: 978-3-648-01902-3<br />
Dr. Andreas Edmüller, Projekt Philosophie, ist seit<br />
20 Jahren als selbstständiger Berater mit den Arbeitsschwerpunkten<br />
Teamunterstützung, Konfliktmanagement,<br />
Coaching und Argumentieren für nationale und<br />
internationale Unternehmen tätig. Er ist zudem Privatdozent<br />
im Fach Philosophie an der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität, München. Der passionierte Bergsteiger<br />
ist Erfolgsautor mehrerer Sachbücher rund um Konfliktmanagement<br />
und Argumentation.<br />
a.edmueller@projekt-philosophie.de
Q&A-Forum<br />
Marktkapitalisierung, was ist das<br />
genau und wie wird sie berechnet?<br />
(Klaus W., Bremen)<br />
Ursprünglich bezieht sich der Ausdruck<br />
„Marktkapitalisierung“ auf Unternehmen,<br />
deren Anteile frei gehandelt werden.<br />
In diesem Sinne kann er mit dem „Börsenwert“<br />
dieser Unternehmen gleichgesetzt<br />
werden. Der Wert ergibt sich rechnerisch<br />
aus der Multiplikation des Kurses oder<br />
Preises pro Anteil mit der Anzahl der vom<br />
Unternehmen ausgegebenen und frei<br />
gehandelten Anteile (i. d. R. an der Börse<br />
gehandelte Aktien). Abgeleitet davon<br />
kann die Marktkapitalisierung eines Landes<br />
errechnet werden. Oft bedient man<br />
sich dazu vereinfachend eines breiten<br />
Aktienindex, der stellvertretend für dieses<br />
Land steht. Die Marktkapitalisierung<br />
entsteht einfach als Summe der Marktkapitalisierungen<br />
von Unternehmen, die<br />
darin enthalten sind.<br />
Gewinner mit <strong>Fidelity</strong><br />
<strong>Fidelity</strong> freut sich mit dem Gewinner der Designer-<br />
Manschettenknöpfe von Isabelle Falzarano aus der<br />
Online-Schmuckgalerie purador (Heft 3/11).<br />
Wir gratulieren:<br />
Hans-Udo schurg, oberaudorf<br />
Welche Faktoren lassen die Marktkapitalisierung<br />
eines Landes steigen?<br />
(Hermann B., München)<br />
Zum einen lassen steigende Kurse den<br />
Börsenwert anwachsen, das ist klar.<br />
Es kann sich aber auch die Zahl der<br />
frei gehandelten Unternehmensanteile<br />
(Aktien) erhöhen. Unternehmen, die<br />
schon an der Börse sind, können sich<br />
durch das Ausgeben weiterer Anteile<br />
mit frischem Kapital versorgen. Oder<br />
Unternehmen, die noch nicht an der<br />
Börse waren, stoßen im Rahmen von<br />
Börsengängen hinzu. Beides führt zu<br />
einer Vermehrung der Zahl der Anteile,<br />
die gehandelt werden. Auch dies ist<br />
also ein Faktor, der die Marktkapitalisierung<br />
nach oben treibt.<br />
steigt in der Folge wachsender Wirtschaftsleistung<br />
eines Landes immer<br />
auch dessen Marktkapitalisierung?<br />
(Rüdiger S., Düsseldorf)<br />
Nein, dieser Zusammenhang besteht<br />
nicht zwangsläufig. Zwar haben wir in<br />
den westlichen Industrienationen seit<br />
dem Zweiten Weltkrieg infolge einer<br />
mehr oder weniger ungebrochenen<br />
Zunahme der Wirtschaftsleistung auch<br />
eine deutliche Erhöhung der Marktkapitalisierung<br />
der jeweiligen Länder<br />
(oder genauer Indizes) beobachten<br />
können. Das beruht aber darauf, dass<br />
Aktien und die Börsen in diesem Teil<br />
der Welt durchweg ein etabliertes<br />
Mittel der Kapitalversorgung gerade<br />
von größeren Unternehmen waren und<br />
dies noch immer sind. Grundlegend<br />
ist dagegen die Marktkapitalisierung<br />
nicht direkt von der Wirtschaftsleistung<br />
abhängig. Denn Unternehmen, die<br />
ihren Teil zum Bruttoinlandsprodukt<br />
beitragen, müssen durchaus keine<br />
Aktiengesellschaften sein und schon<br />
gar nicht AGs mit Aktien in Streubesitz.<br />
In anderen Ländern – gerade auch<br />
Schwellenländern – muss die Aktienkultur<br />
nicht so ausgeprägt sein, wie wir<br />
es kennen. Fiskalische Gründe oder<br />
politischer Wille können die Ausgabe<br />
von Aktien oder auch die Anwendung<br />
der Rechtsform der Aktiengesellschaft<br />
deutlich einschränken. Im Extrem: Wenn<br />
beispielsweise ein politisches Regime<br />
(aus welchem Grund auch immer)<br />
Aktiengesellschaften verböte und nur<br />
private Eignerschaft zuließe, könnte<br />
die gesamte Wirtschaftsleistung eines<br />
Landes erbracht werden – und die<br />
Marktkapitalisierung wäre dabei null.<br />
sie haben interessante Fragen?<br />
redaktion-position@fil.com<br />
Gewinnen Sie diesmal einen Einblick in die große Welt<br />
der Fotokunst und mit etwas Glück ein Movie Still des<br />
Regisseurs Lee H. Katzin von Steve McQueen. Der Abzug<br />
aus der Open Edition von Lumas wird im hochwertigen<br />
Passepartout-Rahmen geliefert – mehr auf seite 19.<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 15
16<br />
Die schwellenländer<br />
bieten, was Anleger<br />
sich wünschen. Doch<br />
welche Länder konkret<br />
in Zukunft die nase<br />
vorn haben werden,<br />
kann niemand vor-<br />
hersagen.<br />
Solides Wachstum, kaum Schulden –<br />
und ordentlich konsumiert wird auch<br />
noch! Fast scheinen alle Schwellenländer<br />
Anlegers Paradies zu sein. Wir<br />
sollten uns jedoch davor hüten, zu sehr<br />
die rosarote Brille aufzusetzen und die<br />
Kinderkrankheiten, an denen viele der<br />
Länder noch leiden, zu übersehen: zum<br />
Beispiel das starke Arm-reich-Gefälle,<br />
unterschiedliche Bevölkerungsgruppen,<br />
Korruption oder die teilweise unzu-<br />
reichende Infrastruktur.<br />
Einige Länder weisen keine investorenfreundliche<br />
Unternehmenskultur auf.<br />
Und die politischen Interventionen sind<br />
mitunter viel einschneidender, als wir<br />
es aus Europa heraus gewohnt sind.<br />
So begrenzt Brasilien künstlich den<br />
Kapitalzufluss oder China drosselt von-<br />
seiten der Regierung die Vergabe von<br />
Bankkrediten. Dennoch fließt mitunter<br />
in einzelne Länder viel spekulatives<br />
Kapital, das keine langfristige Anlage<br />
sucht und somit zu deutlichen Kursschwankungen<br />
führen kann.<br />
<strong>Position</strong>en<br />
Cornelia Fentzahn,<br />
Vertriebsleiterin Investment,<br />
Invers GmbH<br />
schwellenländer –<br />
aber bitte flexibel<br />
Wie will ich als Berater meiner Kunden<br />
von Deutschland aus beurteilen, wel-<br />
ches Land der prinzipiell sehr zukunftsträchtigen<br />
Region gerade wie gewich-<br />
tet werden soll, geschweige denn<br />
welches Unternehmen in welcher<br />
Weise abhängig von welchen Unwägbarkeiten<br />
ist? BRIC und N-11 waren<br />
geniale Marketingstorys: Aber welche<br />
Buchstaben sind es in Zukunft?<br />
Für den Anleger ergeben sich zwei<br />
Konsequenzen: Erstens gehören<br />
Schwellenländer für jeden, der wirklich<br />
global investieren möchte, als Bestandteil<br />
ins Depot. Zweitens sollten Inves-<br />
toren aber auf eine vernünftige Streuung<br />
innerhalb des Sektors achten und<br />
sich hüten, zu spät einzelnen, teils von<br />
den Marketingabteilungen der Banken<br />
forcierten Modetrends aufzusitzen<br />
(BRIC). Auch ein Timing einzelner Länderwetten<br />
im Selbstversuch dürfte in<br />
dieser Region zusätzliches Risikopotenzial<br />
bergen. Mein Grundsatz seit 15 Jahren:<br />
„Kaufe, was du verstehst, verstehe,<br />
was du besitzt.“ Und das heißt hier:<br />
Titelauswahl und regionale Allokation<br />
innerhalb der Schwellenländer den<br />
Profis überlassen und für den Anleger<br />
flexibel und breit anlegende Fondsprodukte<br />
wählen. �<br />
Wie denken ihre Kollegen und<br />
Wettbewerber im Markt? Welche<br />
<strong>Position</strong>en vertreten sie zu aktuellen<br />
Anlage- und Beratungsthemen?<br />
in der Rubrik „<strong>Position</strong>en“<br />
stellen wir unterschiedliche<br />
Überzeugungen gegenüber:<br />
heute zum thema „investieren<br />
in schwellenländern, aber wie?“.<br />
Was empfehlen sie Fondsanlegern?<br />
Breit gestreut in Fonds mit<br />
flexiblem Länderschwerpunkt?<br />
oder lieber konkret dort schwerpunkte<br />
setzten, wo die Chancen<br />
für Anleger am größten sind?<br />
schreiben sie uns unter<br />
redaktion-position@fidelity.de
Von der idee<br />
zum einzelnen<br />
Länderfonds<br />
Individuelle Investmentideen maßgeschneidert<br />
auf die persönliche Situation<br />
und Wünsche des Kunden. Das ist der<br />
Kern einer erfolgreichen Fondsberatung.<br />
Wer dabei das Potenzial der Schwellenländer<br />
über einen Kamm schert, lässt<br />
viele Chancen außer Acht. Die Entscheidung,<br />
wo, in welchen Anteilen am Portfolio<br />
und wie investiert wird, lässt sich<br />
nicht einfach wegdelegieren und einem<br />
einzigen Fondsmanager mit seinem<br />
Team übertragen.<br />
Denn es stimmt zwar: Schwellenländer<br />
bergen wegen ihres Entwicklungspotenzials<br />
vielfältige Chancen für Anleger.<br />
Doch worin sie bestehen und mit welchem<br />
Investmentansatz sie am aussichtsreichsten<br />
gehoben werden können, ist<br />
doch von Volkswirtschaft zu Volkswirtschaft<br />
verschieden. Es kommt ganz auf<br />
den jeweiligen Entwicklungsstand an:<br />
auf die natürlichen Ressourcen eines<br />
Landes, auf die demografische Struktur,<br />
auf das Lohnniveau und auf viele<br />
weitere Faktoren.<br />
Und diese können sich je nach Schwellenland<br />
deutlich unterscheiden – übrigens<br />
auch in einer Region wie Asien,<br />
die in sich alles andere als homogen ist.<br />
Wir behalten uns deshalb vor, neben<br />
der Gewichtung eines Landes im<br />
Portfolio eines Anlegers auch bei der<br />
Auswahl des geeigneten Fonds auf<br />
Länderbasis selbst zu entscheiden.<br />
Denn oft kann es sinnvoll sein, in einem<br />
Land bottom-up vorzugehen und sich<br />
ganz auf eine gelungene Einzeltitelauswahl<br />
zu konzentrieren. Im Nachbarland<br />
kann es aber bereits sinnvoller sein,<br />
sich auf einen bestimmten Wirtschaftszweig<br />
oder eine bestimmte Branche<br />
zu konzentrieren. Hier würde nun wieder<br />
ein Investmentansatz passen, der topdown<br />
vorgeht, und ein Fondsmanagement,<br />
das gerade diese Sektoren auch<br />
bevorzugt. Es ist nicht zu erwarten – und<br />
das deckt sich auch mit unserer Erfahrung<br />
aus über 20 Jahren Fondsberatung<br />
–, dass so konträre Investment-<br />
ansätze von ein und derselben Fonds-<br />
gesellschaft mit der gleichen Hingabe<br />
und Perfektion verfolgt werden. Ebenso<br />
wenig, wie jedes Team in jedem einzelnen<br />
Land gleich gut aufgestellt ist. Viel-<br />
Gerd Bennewirtz,<br />
Gründer und Geschäftsführer der<br />
SJB FondsSkyline OHG 1989 sowie FondsBlogger<br />
unter www.sjbblog.de<br />
Wer für das Ver-<br />
mögen seiner Kunden<br />
konkrete Anlage-<br />
ideen verfolgt, muss<br />
sich die Chancen<br />
der schwellenländer<br />
Fonds für Fonds<br />
erschließen.<br />
mehr haben einzelne Häuser<br />
Spezialitäten ausgebildet. Und diese Expertise<br />
steuern wir dann für unsere Kunden<br />
präzise in einzelnen Fonds an.<br />
Diese Konzentration auf einzelne Länderfonds<br />
ist natürlich nicht für jeden Berater<br />
und für jede Kundensituation sinnvoll:<br />
Voraussetzungen dafür sind hinreichend<br />
große Depots, bei denen die Diversifikation<br />
auf Fondsebene machbar ist und<br />
ein eigenes Research bzw. eine eigene<br />
Meinung bei der Vermögensverwaltung<br />
für Kunden. Was auch noch gegeben<br />
sein muss: eine hin reichende Auswahl<br />
von qualitätsvollen Fondsprodukten für<br />
den Zielmarkt – und natürlich eine gewisse<br />
Passion, sich für die letzten 10 %<br />
Leistung für den Kunden noch einmal<br />
50 % mehr Arbeit zu machen. �<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 17
18<br />
Partnerporträt<br />
Der die<br />
W ahl lässt<br />
Wilfried stubenrauch von der fikon<br />
Finanz-Konzepte GmbH stellt seinen<br />
Kunden die Wahl des Vergütungsmodells<br />
frei. seine Überzeugung:<br />
Für den Anleger zählen transparenz,<br />
Unabhängigkeit und Qualität für<br />
eine erfolgreiche Finanzplanung.<br />
Und auf die können sich Kunden bei<br />
fikon immer verlassen – unabhängig<br />
davon, ob sie sich für provisionsoder<br />
honorarbasierte Beratung entscheiden.<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 200 1 steht<br />
die fikon Finanz-Konzepte GmbH für<br />
unabhängige und umfassende Finanzberatung<br />
und Vermögensplanung.<br />
„Sämtliche Fragen unserer Kunden in<br />
Bezug auf Finanzen, Vermögen, Vorsorge,<br />
Finanzierung, Kapitalanlage etc.<br />
bilden den Rahmen unserer Tätigkeit“,<br />
erläutert Gründer und Geschäftsführer<br />
Wilfried Stubenrauch, diplomierter<br />
Kaufmann und Finanzökonom. Mittlerweile<br />
betreut das am Markt etablierte<br />
Unternehmen des ehemaligen Steuerberaters<br />
einen breiten Kundenstamm,<br />
der sich von der Nordseeküste bis<br />
zum Alpenrand erstreckt. Hierzu zählen<br />
sowohl der Student, der 100 Euro<br />
im Monat übrig hat, sowie der Geschäftsmann,<br />
der sein Vermögen vermehren<br />
möchte, als auch der angehende<br />
Rentner, der für das eigene Auskommen<br />
im Alter sorgen will. Eine Bera-
tung, die passgenau auf die Bedürf-<br />
nisse der Kunden abgestimmt ist, ge-<br />
hört zu den Stärken des Unternehmens.<br />
Vom ersten Gespräch bis zum Konzept<br />
Hierzu dient der Financial Planning-<br />
Ansatz: Am Anfang jeder Beratung<br />
stehen die Analyse der bestehenden<br />
Vermögenswerte sowie die Erstellung<br />
eines persönlichen Risikoprofils.<br />
Berücksichtigung finden hierbei auch<br />
die Erwartungen des Kunden hinsichtlich<br />
des jährlichen Ertrags sowie die<br />
finanziellen Ziele für die Zukunft.<br />
Dem schließt sich eine Untersuchung<br />
über mögliche Versorgungslücken an.<br />
Aus den Daten entwickelt Stubenrauch<br />
ein Finanzkonzept, das mit dem Man-<br />
danten ausführlich diskutiert wird.<br />
Im Einzelfall werden hier weitere Experten<br />
(z. B. Steuerberater, Rechtsanwälte,<br />
Versicherungsmakler) in den<br />
Planungsprozess mit einbezogen,<br />
um so die persönlichen Verhältnisse<br />
und die Individualität des Kunden optimal<br />
zu berücksichtigen. Erst im letzten<br />
Schritt steht die Auswahl geeigneter<br />
Anlageformen, die dieses Konzept<br />
erfüllen. Höchste Priorität genießen<br />
dabei die Mehrung sowie die Absiche-<br />
rung des Kundenvermögens.<br />
optimierte Finanzplanung<br />
Transparenz, Objektivität, Individualität<br />
und Unabhängigkeit spielen im Financial<br />
Planning somit eine zentrale Rolle.<br />
„Wir sind in erster Linie Berater, keine<br />
Verkäufer. Dementsprechend bieten wir<br />
unseren Kunden nur die Finanzprodukte,<br />
die zu ihrer jeweiligen Lebenssituation<br />
passen“, unterstreicht Stubenrauch,<br />
lizenzierter Certified Financial Planner<br />
® , die Firmenphilosophie. „Anders<br />
läuft es häufig bei Banken und Versicherungen.<br />
Hier bekommen Kunden<br />
mitunter lediglich die Produkte ange-<br />
boten, die jene Einrichtung gerade im<br />
aktiven Vertrieb hat.“<br />
Anleger sollten sich daher frühzeitig<br />
über eventuelle Interessenkonflikte des<br />
potenziellen Beraters informieren.<br />
Im Idealfall vertritt der Berater ausschließlich<br />
die Interessen des Kunden.<br />
Um dies jedoch beurteilen zu können, ist<br />
auch bei den Vergütungsmodellen eine<br />
möglichst hohe Transparenz notwendig.<br />
transparente Vergütung<br />
„Bei der fikon Finanz-Konzepte GmbH<br />
bieten wir unseren Kunden mit der<br />
Honorarberatung und der provisionsorientierten<br />
Beratung beide Varianten an“,<br />
erläutert Stubenrauch. Welches Modell<br />
das für ihn bessere ist, entscheidet der<br />
Anleger. „Eine solche Entscheidung<br />
kann er jedoch nur dann treffen, wenn<br />
er darüber informiert ist, in welcher<br />
Höhe Provisionen oder Honorare anfallen.<br />
Denn nur dort, wo absolute Kostentransparenz<br />
herrscht, schwindet auch<br />
die Angst von Anlegern vor falscher<br />
bzw. unzureichender Beratung“, führt<br />
Stubenrauch aus. Eine aktuelle Studie<br />
im Auftrag von <strong>Fidelity</strong> zur Qualität der<br />
Finanzberatung unterstreicht diese<br />
Ansicht und spiegelt den Wunsch von<br />
Anlegern nach Transparenz wider.<br />
Der Studie zufolge würden 72 % der<br />
Befragten gern mehr Informationen<br />
zu den Gebühren erhalten, die bei der<br />
Geldanlage anfallen. 41 % sehen hier<br />
sogar erheblichen Informationsbedarf.<br />
Diesem Wunsch trägt die fikon Finanz-<br />
Konzepte GmbH bereits seit der Firmengründung<br />
Rechnung.<br />
Von der Unabhängigkeit zur Qualität<br />
Transparenz, Objektivität und Unabhängigkeit<br />
bilden die Grundlage für<br />
eine langfristige und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit. Aufgrund der Erfahrungen<br />
in der Finanzkrise schauen<br />
Anleger nun sehr viel genauer hin,<br />
welchem Finanzberater sie vertrauen.<br />
Hier punktet Wilfried Stubenrauch<br />
mit einem besonderen Gütesiegel.<br />
2010 gewann der 43-Jährige den vom<br />
Fachmagazin €uro durchgeführten Wettbewerb<br />
„Finanzberater des Jahres“<br />
und unterstrich einmal mehr seine Kompetenz,<br />
von der nicht zuletzt die Kunden<br />
der fikon Finanz-Konzepte GmbH nachhaltig<br />
profitieren. �<br />
Wilfried stubenrauch,<br />
Geschäftsführer fikon Finanz-Konzepte GmbH<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> 19
20<br />
Die demokratischen<br />
Kunstsammler<br />
„Ein Augenblick genügte“, sagt stefanie Harig, „und danach wollte ich nur noch originale.“ Gemeinsam mit<br />
Marc A. Ullrich gründete sie die Galerie Lumas, deren Ziel es ist, Fotokunst zu verbreiten und die originalwerke<br />
anerkannter Künstler erschwinglich zu machen.<br />
1996 reisen die späteren Galeriegründer<br />
nach New York, bummeln durchs<br />
East Village und auf einem Antiquitätenmarkt<br />
begegnen sie einem Händler,<br />
der ihnen Fotografien zeigt, die in den<br />
Roaring Twenties entstanden sind.<br />
Damals waren es nur Pressefotos, aber<br />
gerade die Originalabzüge offenbaren<br />
eine hohe ästhetische Qualität. Die<br />
beiden erfolgreichen Unternehmer aus<br />
Leben<br />
Deutschland sind begeistert, kaufen<br />
spontan fünf Bilder und sind danach<br />
vom Virus des Sammelns infiziert.<br />
„In New York entdeckten wir die Fotokunst.<br />
Für uns war das so, als würden<br />
wir noch einmal eine ganz neue Welt<br />
erkunden. Dann besuchten wir an<br />
vielen Orten die interessantesten<br />
Ausstellungen, Galerien, Messen –<br />
und wir trafen auch viele Künstler direkt<br />
in ihren Ateliers und lernten sie immer<br />
besser kennen.“<br />
Wie wird man sammler?<br />
Kunst sammeln – das war bis weit ins<br />
19. Jahrhundert hinein eine luxuriöse<br />
Beschäftigung für den Adel, für die<br />
Reichen und Mächtigen. Die Einzigar-
tigkeit jedes Kunstwerks diente dabei<br />
oft lediglich repräsentativen Zwecken.<br />
Als der Philosoph Walter Benjamin vor<br />
fast achtzig Jahren seinen Aufsatz „Das<br />
Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen<br />
Reproduzierbarkeit“ verfasste,<br />
setzte er sich besonders mit der Fotografie<br />
auseinander – und er erwartete,<br />
dass die neuen Kunstwerke ihre besondere<br />
Aura verlieren würden, weil sie im<br />
Prinzip beliebig oft herstellbar seien.<br />
Dass es auch umgekehrt sein kann,<br />
zeigen die Entwicklung der Fotokunst<br />
und der Erfolg der Galerie Lumas. Die<br />
besondere Qualität der Originalabzüge<br />
fasziniert immer mehr Menschen – und<br />
mit dem Lumas-Prinzip können es sich<br />
auch immer mehr Menschen finanziell<br />
leisten, Fotokunst zu sammeln.<br />
Fotografie wird oft in recht elitären<br />
Galerien angeboten. Sehr kleine Auflagen<br />
und Unikate sorgen für extreme<br />
Preise. Viele Menschen, die sich leidenschaftlich<br />
für künstlerische Fotografie<br />
interessieren, bleiben ausgeschlossen.<br />
Letztlich hilft das weder dem Künstler<br />
noch seinem Publikum. Konsequent setzen<br />
die Lumas-Gründer eine einfache<br />
Idee um: hochwertige Originalkunstwerke<br />
von sehr namhaften Fotografen<br />
und besonders vielversprechenden<br />
Newcomern – und alles zu erschwinglichen<br />
Preisen. Dahinter steckt kein Trick,<br />
sondern eine einfache Überlegung. In<br />
der Fotografie ist es technisch möglich,<br />
ohne jeden Qualitätsverlust eine im<br />
Grunde beliebige Anzahl von Originalen<br />
anzufertigen. Da Lumas niemals<br />
nur drei, sondern zumeist einhundert<br />
Abzüge anfertigt, behält das einzelne ▸<br />
<strong>Position</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
21
22<br />
Werk seine hohe Exklusivität – aber<br />
eine deutlich größere Anzahl von Menschen<br />
besitzt und genießt es.<br />
Mit dieser Idee und einer überschaubaren<br />
Preisgestaltung hat Lumas wahrscheinlich<br />
entscheidend dazu beige-<br />
tragen, dass viele Kunstbegeisterte auf<br />
der ganzen Welt mit der Fotokunst ihrer<br />
Wahl leben können: Sie können sich<br />
signierte Originale einfach zu Hause an<br />
die Wand hängen und mit der Zeit entstehen<br />
wertvolle Sammlungen.<br />
Der Kontakt zur Kunst<br />
Mehr als 160 Künstler arbeiten mit<br />
Lumas zusammen, weil es ihnen wichtig<br />
ist, dass ihre Werke in erschwinglichen<br />
Editionen verfügbar sind. Ein Blick in<br />
die Liste dieser Künstler liest sich<br />
wie das Who�s who der zeitgenössischen<br />
Kunst. Die englische Porträtfotografin<br />
Jane Bown, der legendäre<br />
Man Ray, der deutsche Fotojournalist<br />
Robert Lebeck oder auch Wolf-<br />
Leben<br />
Reproduktion in höchster Galeriequalität<br />
– eingepasst in Rahmen<br />
aus hauseigener Schreinerei.<br />
Millimetergenaue Handarbeit<br />
bei WhiteWall<br />
© www.WhiteWall.de<br />
gang Joop werden in Museen welt-<br />
weit ausgestellt – aber nun findet man<br />
ihre Werke auch bei Privatsammlern mit<br />
begrenzten Budgets und besonderer<br />
Liebe zur Kunst.<br />
Lumas setzt nicht zwingend auf die<br />
großen Namen der Szene, sondern<br />
präsentiert ganz gezielt immer wieder<br />
neue <strong>Position</strong>en des aktuellen Kunstschaffens.<br />
Kunst entwickelt sich gerade<br />
abseits des Etablierten und so sind<br />
die Editeure und Kuratoren von Lumas<br />
überall dort zu finden, wo es spannend<br />
wird. An den Kunsthochschulen sprechen<br />
sie mit den Talenten und holen<br />
immer wieder interessante Kunst zu<br />
Lumas: „Unser Ziel ist ein heterogenes<br />
Portfolio, das die ganze Vielfalt unserer<br />
Zeit demonstriert.“<br />
14 lebendige Galerien<br />
Seit vor sieben Jahren, im November<br />
2004, die erste Lumas-Galerie am Hackeschen<br />
Markt mitten in Berlin eröffnet<br />
stephanie Harig und Marc A. Ullrich,<br />
Gründer von Lumas<br />
wurde, ist ein Global Player der Kunstszene<br />
entstanden. Die klugen Köpfe,<br />
die bekanntlich hinter der Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung stecken, wissen<br />
schon seit Längerem, dass Lumas eine<br />
anerkannte Größe im Kunstmarkt ist.<br />
Heute existieren 14 Galerien, die in
mehreren deutschen Städten – aber<br />
auch in Zürich, New York, Paris, Wien<br />
und London – ein anspruchsvolles Portfolio<br />
zeigen. Und selbstverständlich lädt<br />
die Online-Galerie Kunstbegeisterte<br />
jederzeit zum Bummeln ein. Ganz<br />
gleich, wo sie sich auf der Welt befi nden.<br />
Fotografi e ist ein inhaltlicher Schwerpunkt<br />
bei Lumas – aber natürlich<br />
möchte Lumas nicht ignorieren, dass<br />
sich die Grenzen der Kunst ständig erweitern.<br />
Zugleich werden die einzelnen<br />
Disziplinen immer durchlässiger, ergänzen<br />
und befruchten einander. Wer zu<br />
Lumas geht, wird heute vielfältigen<br />
grafi schen Arbeitstechniken, digitaler<br />
Kunst, Malerei und sogar dreidimensionalen<br />
Objekten begegnen.<br />
Wo sind die Grenzen?<br />
Was 1996 in New York begann und<br />
mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen<br />
wurde, erweitert die Grenzen<br />
der Fotokunst immer mehr. Das „Mission<br />
Statement“ sagt es ganz deutlich:<br />
Lumas will sich konsequent der Idee<br />
widmen, inspirierende Kunst im Original<br />
als erschwingliche Editionen anzubieten.<br />
Dabei verliert Lumas nie aus<br />
den Augen, dass 160 wichtige zeitgenössische<br />
Künstler und begabte Hochschüler<br />
die Idee tragen – und dass es<br />
von Sammlern gegründet wurde, die<br />
sich für Fotografi e begeistern.<br />
Lumas macht für viele Sammler den<br />
Zugang zum Originalwerk demokratischer.<br />
Dabei übernahm die Schwesternunternehmung<br />
WhiteWall recht bald<br />
die technisch anspruchsvolle Produktion<br />
© www.lumas.de<br />
der qualitativ besonders hochwertigen<br />
Originalabzüge – somit liegen alle<br />
Produktionsschritte des Unternehmens<br />
in einer Hand.<br />
noch demokratischer<br />
Seit 2007 wurde WhiteWall über das<br />
Technische hinaus aktiv: Kunstschaffende<br />
erhalten hier einen „demokratischen“<br />
Zugang zum Markt. Die<br />
Digitalisierung der Fotografi e und das<br />
Internet lassen eine neue Möglichkeit<br />
entstehen, wie engagierte Fotokünstler<br />
und Sammler zueinander fi nden können.<br />
Die Kreativen laden ihre Bilder<br />
hoch und WhiteWall übernimmt die<br />
Produktion in maximaler Galeriequalität.<br />
Als Fotograf kann man sich dabei<br />
für den Kunstmarkt von WhiteWall mit<br />
ausgewählten Arbeiten bewerben –<br />
man kann aber auch einfach die Plattform<br />
nutzen und seine Werke selbst<br />
vermarkten.<br />
Das erfrischende Konzept der Leute<br />
von Lumas und WhiteWall atmet erneut<br />
den Geist der Gründungsidee: Sammler<br />
und Künstler zusammenbringen, die<br />
Faszination der Fotokunst lebendig<br />
erhalten und immer wieder die Grenzen<br />
erweitern. �<br />
www.lumas.de<br />
Beiträge der Rubrik „LEBEN“ dienen ausschließlich der Information<br />
und Unterhaltung. <strong>Fidelity</strong> gibt damit in keiner Weise Investmentempfehlungen<br />
bezüglich eventuell enthaltener Produkt- oder Dienstleistungserbringer,<br />
ihrer Branchen oder Regionen. Ebenso erfolgte keine<br />
Prüfung der Beiträge durch <strong>Investments</strong>pezialisten von <strong>Fidelity</strong>.<br />
© Lee H. Katzin, www.lumas.de<br />
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