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Barriere

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BARRIEREFREIER TOURISMUS<br />

Kein Stress, keine Autos, kein Lärm - nur Schnee,<br />

Natur und Glückseligkeit. Das ist für uns die<br />

Aletsch Arena. Es ist ein atemberaubendes Berggebiet<br />

in der Schweiz, unweit der italienischen<br />

Grenze. Man muss sich ein weitläufiges Areal auf<br />

ca. 2.000m Höhe und aufwärts vorstellen, das als<br />

zusammenhängendes Ski- und Wandergebiet<br />

im Kanton Wallis angelegt ist. Es gehört zudem<br />

zum UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.<br />

Mitte März wurden wir von der<br />

Aletsch Arena AG eingeladen, Bergluft zu schnuppern<br />

sowie uns anzuschauen, was im Bereich barrierefreier<br />

Tourismus alles umgesetzt wurde.<br />

ANREISE & FORTBEWEGUNG IN DER<br />

ALETSCH ARENA<br />

Per Flugzeug und Bahn ist die Anreise angenehm<br />

und auch mit Mobilitätseinschränkungen gut machbar,<br />

da die Bahnhöfe und Flughafen ebenerdig sind,<br />

oder entsprechende Liftanlagen etc. aufweisen. Das<br />

Personal ist auch wirklich überall sehr hilfsbereit<br />

und aufmerksam. Angekommen in dem Ort Mörel,<br />

geht es weiter zur Liftanlage. Die Aletsch Arena ist<br />

zum größten Teil autofrei, das heißt, im Tal bleibt<br />

der Wagen stehen. Die Gondelfahrt dauert 10-12<br />

Minuten und der Höhenunterschied ist gigantisch.<br />

Das Feriengebiet hat übrigens für seine Bergbahnen<br />

den Preis für soziales Engagement von der Deutschen<br />

Stiftung Querschnittslähmung erhalten. Der<br />

Transfer ist also überall für Urlauber mit Handicap<br />

oder auch Familien mit Kinderwagen machbar. Auf<br />

1925 m steigen wir in Riederalp aus und lassen die<br />

Bergkulisse auf uns wirken. Dass die Sonne scheint<br />

und der Himmel im schönsten Blau erstrahlt, rundet<br />

das Bild perfekt ab, welches für lange Zeit im<br />

Kopf bleiben wird.<br />

Hier oben bewegt man sich am besten per Ski oder<br />

mit dem Schlitten fort. Ist man des Skifahrens<br />

noch nicht mächtig, gibt es engagierte Ski-Schulen,<br />

die einem den Wintersport näher bringen. Die<br />

Ski-Schule Riederalp bietet sogar auch Dual-Skisowie<br />

Monoski-Kurse für Urlauber mit Handicap<br />

an. Willy Kummer ist hier seit 25 Jahren Schulleiter<br />

und bereitete diesen Angeboten den Weg. Er betont,<br />

wie wichtig er es empfindet, dass wenn eine Familie<br />

mit einem behinderten Familienmitglied anreist,<br />

alle zusammen den Skisport erleben können. Ziel<br />

ist, den Urlauber mit Handicap am Anfang zu begleiten<br />

und dann aber in die Gruppe oder Familie<br />

zu entlassen. Er strahlt, als er erzählt, dass er vielen<br />

Menschen wieder einen Zugang zu einer Welt geschaffen<br />

hat, von der sie sich längst verabschiedet<br />

hatten.<br />

Skilehrer Philipp, ein junger Mann mit braungebranntem<br />

Gesicht, erklärt uns daraufhin sehr hingebungsvoll,<br />

wie der Dualski funktioniert. Was<br />

man auf den ersten Blick nicht glauben mag, ist,<br />

wie aktiv Dual-Skifahren tatsächlich ist. Der Co-Pilot<br />

kann lenken, muss es aber nicht, sondern kann<br />

auch nur zur Sicherung mitfahren. Der Dualski<br />

ist übrigens auch kompatibel mit den Liftanlagen.<br />

Was uns überrascht, ist, wie sensibel der Ski auf die<br />

Bewegungen des Oberkörpers reagiert. So drehen<br />

wir testweise einige Runden und sind sehr angetan.<br />

„Die Gäste müssen schon ein großes Vertrauen<br />

haben, da sie natürlich auf mich angewiesen sind.<br />

Aber das ist schnell geschaffen“, bemerkt Philipp.<br />

Aufgewachsen ist er hier, erzählt der 28-Jährige und<br />

habe schon mit 14 in der Skischule mitgeholfen.<br />

Dann ist er hier hängen geblieben. Im Sommer hilft<br />

er im elterlichen Betrieb mit. „Die Abwechslung ist<br />

schon toll“ sagt er.<br />

BARRIEREFREI - das Magazin 11

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