08.12.2012 Aufrufe

Fragebogen

Fragebogen

Fragebogen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was interessiert Schülerinnen und Schüler am GW- Unterricht?<br />

Mag. Dr. Marlies Pietsch (Pädagogische Hochschule Steiermark)<br />

Mag. Dr. Wolfgang Fischer (KFU-Graz, Inst. f. Geographie und Raumforschung und<br />

Pädagogische Hochschule Steiermark<br />

In Memoriam unserem Kollegen Mag. Dr. Gerold Kirchmair, tätig an der eh. Pädagogischen Akademie<br />

Graz/Eggenberg. Er stand uns bei diesem und einem zuvor durchgeführten Projekt bei der<br />

statistischen Auswertung von Fragebögen mit Rat und Tat dankenswerter weise zur Seite.<br />

Vorwort<br />

Die hier vorgestellte Arbeit basiert auf einem an der Pädagogischen Akademie<br />

Graz/Eggenberg begonnen und an der Pädagogischen Hochschule Steiermark<br />

weitergeführten Projekt, das sich mit dem Interesse von 10-15 jährigen Schülerinnen<br />

und Schülern (5.-9. Schulstufe) sowohl an AHS/BHS als auch Hauptschulen bzw. an<br />

Polytechnika am GW-Unterricht beschäftigt. In den folgenden Ausführungen werden<br />

die Ergebnisse der Befragung an Hauptschulen präsentiert.<br />

Abb. 1: http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geographie/didaktik/Forschung/<br />

interesse/HF_sections/content/Handzettel%20Interesse.doc. (Zugriff, 21.12.2007)<br />

Das Thema „Interesse von Schülerinnen und Schülern im Unterricht“ kann sowohl im<br />

österreichischen als auch im deutschen Sprachraum anhand einer sehr vielfältigen<br />

Literatur studiert und mit den hier dargestellten Ergebnissen und Meinungen<br />

diskutiert werden.<br />

Im Rahmen der Literaturrecherche wurde im Internet obige Zeichnung aufgefunden,<br />

die auf der Basis realer Erfahrungen im Unterricht entstanden sein dürfte und die<br />

vorliegende Fragestellung untermauert.


1. Einleitung<br />

Im Zentrum der im Rahmen dieses Kooperationsprojektes durchgeführten<br />

Untersuchung steht der Begriff „Interesse“. Warum aber soll das Interesse von<br />

Schülerinnen und Schülern überhaupt erhoben werden? Kann es uns Lehrerinnen<br />

und Lehren eigentlich nicht egal sein, was den Schülerinnen und Schülern<br />

interessiert, was also – im gegebenen Fall – im Fach Geographie und<br />

Wirtschaftskunde den Geschmack trifft? Es gibt ja ohnehin einen Lehrplan, an den<br />

man sich im vorgegeben Rahmen halten soll. Wozu also auch noch nachfragen?<br />

Was passiert dann, wenn z. B. 20 Schülerinnen und Schüler einer Klasse 20<br />

unterschiedliche Interessen für den Geographie und Wirtschaftskundeunterricht<br />

bekannt geben? Um diesen Fall nicht eintreten zu lassen, muss wenn nach dem<br />

Interesse gefragt wird ein bestimmter Rahmen formuliert werden, der möglichst viele<br />

Interessenskundgebungen seitens der Schülerinnen und Schüler ermöglicht aber<br />

dennoch eine Interpretation der Aussagen erlaubt. Aus diesem Grunde wurde ein<br />

<strong>Fragebogen</strong> mit überwiegend standardisierten geschlossenen Fragen entworfen<br />

(siehe Kap. 2).<br />

Diese Studie soll dazu dienen, dass, trotz Festhalten am Lehrplan, der ja ein<br />

bestimmtes Maß an fachlichen Spielraum im Unterricht zulässt, dort wo notwendig<br />

bzw. wo gewollt stärker als bisher auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler<br />

eingegangen wird, was somit als ein weiterer wichtiger Beitrag zur Lernmotivation zu<br />

verstehen ist.<br />

Die Darstellung der Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit soll es ermöglichen,<br />

Meinungsbildungs- und Diskussionsprozesse unter Lehrerinnen und Lehrern bzgl.<br />

des hier gestellten Themas in Gang zusetzen. Auf dieser Basis können weitere<br />

Verbesserungen und innovative methodische Ansätze in der Lehre entstehen.<br />

Die Förderung des Interesses stellt einen ganz wesentlichen Pfeiler der Pädagogik<br />

dar, zumal dadurch die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler verstärkt wird.<br />

Sowohl die Interessens- als auch die Motivationsforschung werden deshalb in<br />

diesem Zusammenhang kurz erläutert, da sie das theoretische Fundament der<br />

vorliegenden Studie bilden.<br />

2. Die Begriffe „Interesse“ und „Motivation“ beim Lernen<br />

2.1. Der Begriff „Interesse“<br />

Der Begriff „Interesse“ (lat. Inter = zwischen und esse = sein) stammt ursprünglich<br />

aus der Handels- und Rechtssprache.“ (Wiedemann, 2006 in<br />

www.phillex.de/interess.htm). Interesse ist auch eine „Bezeichnung für die Tendenz,<br />

bestimmte Gegenstände, Ereignisse, Sachverhalte usw. der Umwelt besonders zu<br />

beachten und ihnen gegenüber gesteigerte emotionale Anteilnahme zu zeigen, weil<br />

sie einen subjektiven Wert darstellen. Interessen werden erworben, sind relativ<br />

konstant und können Motive des Handelns werden.“ (Grüner, Georg & Kahl 1982, S.<br />

117 in Himmelbauer u. Maier). Interesse regt zum Handeln an, verstärkt die<br />

Sinnhaftigkeit des Handelns und führt so zur Motivation. Schließlich wird auch die<br />

mentale Ideenlandschaft angeregt was wiederum innovatives Gedankengut fördert.<br />

Eine weitere und einfache Definition lautet: „Unter Interesse versteht man die geistige<br />

Anteilnahme respektive die Aufmerksamkeit, die eine Person an einer Sache oder<br />

einer anderen Person nimmt. Je größer die Anteilnahme ist, desto stärker ist das<br />

Interesse (Vorliebe) der Person für diese Sache (http://de.wikipedia.org, Zugriff im<br />

Dezember 2007).<br />

Die pädagogisch relevante Wortbedeutung entwickelte sich aus dem Französischen<br />

im Sinne von Anteilnahme, Vorliebe, gerichtet sein (Schiefele & Krapp 1981, S. 192


in Himmelbauer u. Maier). Heute ist der Begriff „Interesse“ in der Pädagogik und<br />

Erziehungswissenschaft von nicht mehr außer Acht zu lassender Bedeutung.<br />

„Wenn durch irgendwelche Umstände etwas eine gewisse Bedeutung für den<br />

Menschen erlangt, so kann das sein Interesse, d.h. eine spezifische Gerichtetheit der<br />

Persönlichkeit, hervorrufen…Das Interesse im psychologischen Sinn des Wortes ist<br />

ein ganz spezifisches gerichtet sein der Persönlichkeit, das schließlich nur durch das<br />

Bewusstsein ihrer gesellschaftlichen Interessen bedingt ist.“ (Rubinstein in<br />

Wiedemann 2006, www.phillex.de/interess.htm). Die genannten Umstände können<br />

durchaus im Unterricht seitens der Lehrerinn oder des Lehrers bewusst in Leben<br />

gerufen werden, was durch ein geschickt gewähltes, aktuelles Thema in Verbindung<br />

mit einer Innovativen Didaktik zum gewünschten Erfolg führen kann. Der Erfolg zeigt<br />

sich im Zuhören und aktiven Mitarbeiten der Schülerinnen und Schüler. Der<br />

gelungene Einsatz der Lehrerinn oder des Lehrers hat folglich zu einem<br />

Motivationsschub geführt, was wiederum die optimale Voraussetzung für die<br />

Wissensaneignung darstellt. Die pädagogische Diagnostik zu Lernvoraussetzungen<br />

spricht dies sehr deutlich an und diskutiert unterschiedliche Motivationsmodelle<br />

(Ziegler in www.ezw.rwth-aachen.de).<br />

2.2. Der Begriff „Motivation“<br />

Motivation stammt aus dem lateinischen (movere = bewegen) und ist die Gesamtheit<br />

von Motiven die einen Menschen zu einer Handlung bewegen. Es gibt viele<br />

verschiedene Arten von Motivation. Die Triebreduktion, die Anreizmotivation und die<br />

Verstärkung. Motivation wird in der Hochschuldidaktik auch in primäre (intrinsische)<br />

und sekundäre (extrinsische) Motivation unterteilt. Motivation ist somit der Zustand<br />

des Motiviertseins. „Motivation ist die Stiftung oder Erregung eines Motivs als einer<br />

„Triebfeder des Wollens“, wodurch der Schüler zu einer bestimmten Verhaltensweise<br />

(etwa zur Inangriffnahme einer Unterrichtsaufgabe oder zu einem sozial bestimmten<br />

Tun) veranlasst wird. In didaktischer Sicht soll die Motivation das Interesse des<br />

Schülers für eine Leistungsforderung erwecken, deren Sinn er noch nicht eingesehen<br />

kann. Durch eine geschickte Einführung gelingt es dem Lehrer, die Aufmerksamkeit<br />

des Schülers zu fesseln und ihn die folgende Darbietung erwartungsvoll aufnehmen<br />

oder die Lösung der vorliegenden Aufgabe als notwendig und reizvoll empfinden zu<br />

lassen.“ wird weiter erklärt (Odenbach 1974, S. 326 in<br />

http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Motivation.shtml, Zugriff Jänner 2008).<br />

Der Erfolg unterrichtlichen Lehrens hängt zum Großteil von der Berücksichtigung<br />

bzw. Schaffung von Lern- und Leistungsbedürfnissen ab.“ (Schröder, 1985) „Die<br />

Beweggründe die das Handeln eines Menschen bestimmen.“<br />

Motivation wird in der Psychologie als die Gesamtheit der in einer Handlung<br />

wirksamen Motive, die das individuelle Verhalten aktivieren, richten und regulieren<br />

definiert. Von besonderer Bedeutung sind die Ergebnisse der Motivationsforschung<br />

u. a. in der Entwicklungspsychologie (Aufbau der Motivation im<br />

Sozialisierungsprozess des Kindes), der Lern-, Arbeits-, Werbe-, forensischen<br />

Psychologie sowie der Wahlforschung (http://lexikon.meyers.de/meyers/Motivation,<br />

Zugriff im Jänner 2008).<br />

Viele Eltern sind frustriert, da ihr Kind nicht die Leistungen erbringt, die es eigentlich<br />

erbringen könnte. Oftmals ist ein Mangel an Motivation die Ursache. Der erste<br />

Schritt, diese Mauer zu durchbrechen, ist die Erkenntnis, dass das Kind unmotiviert<br />

in der Schule ist. Geprägt durch schlechte Noten und die daraus resultierende<br />

familiäre Stress-Situation verliert das Kind jeglichen Spaß am Lernen und seine<br />

natürliche Neugier, Wissen aufzunehmen. Nach Auffassung vieler Eltern kann der


Lehrer in der staatlichen Schule häufig nicht jedem Kind die nötige Aufmerksamkeit<br />

widmen, da die Klassen zu groß sind. Eltern und Lehrer könnten jedoch<br />

zusammenarbeiten, um Kinder und Jugendliche zu Hause und in der Schule stärker<br />

zu motivieren. Eltern sollten ihr Kind dabei zusätzlich unterstützen, indem sie<br />

zunächst erkennen, wodurch ihr Kind optimal motiviert werden kann. Motivation ist<br />

die Voraussetzung, um ein angestrebtes Ziel zu erreichen (http://www.schuelerhilfeehingen.de/infos01.htm,<br />

Zugriff im Jänner 2008).<br />

Ein Mangel an Motivation führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler mit bestimmten<br />

Lerninhalten auf Kriegsfuß stehen, manche sogar mit fast allem, was mit dem Thema<br />

Schule zu tun hat. Sie haben eine teils bewusste, teils unbewusste Abwehrhaltung<br />

gegen Lerninhalte oder Lehrpersonen aufgebaut, die es ihnen erschwert, das<br />

abgelehnte Wissen im Gedächtnis zu speichern und später abzurufen. Solange<br />

jemand massive psychische Barrieren gegen einen Lerninhalt aufbaut, helfen weder<br />

Nachhilfe noch Strafen noch Konzentrationstraining. Das Gedächtnis tut, was der<br />

Lernende will: es streikt! Als Hauptprobleme resultiert ein schwaches<br />

Langzeitgedächtnis und eine geringe Lerneffizienz<br />

(http://www.konzentrationlernen.de/was_stoert_konzentration#ancright3, Zugriff im<br />

Jänner 2008).<br />

3. Arbeitsmethodik<br />

Die Arbeitsmethodik fußt auf einen eigens für diese Befragung erstellten und mit<br />

Experten diskutierten <strong>Fragebogen</strong>. In der Steiermark wurden insgesamt 2.740<br />

Fragebögen in Hauptschulen an Schülerinnen und Schüler im GW-Unterricht<br />

ausgegeben. Davon wurden 2.314 retourniert und der Auswertung zugeführt. Die<br />

Rücklaufquote betrug beachtliche 85% und ist darauf zurückzuführen, dass die<br />

Erhebung von den Geographie Studierenden der ehemals Pädagogischen Akademie<br />

Graz /Eggenberg (letzt Kirchliche Pädagogische Hochschule) im Rahmen des<br />

Blockpraktikums an den Schulen durchgeführt wurde, wofür ein herzlicher Dank<br />

ausgesprochen wird.<br />

Es wurde an allen beteiligten Hauptschulen von jedem Jahrgang eine Klasse<br />

ausgewählt, deren Schülerinnen und Schüler diesen <strong>Fragebogen</strong> bearbeiteten.<br />

Dadurch ergab sich eine entsprechende Ausgewogenheit betreffend die Schulstufen,<br />

wie in der dritten Frage des Erhebungsbogens noch genauer erläutert wird.<br />

3.1. Der <strong>Fragebogen</strong><br />

Der <strong>Fragebogen</strong> beinhaltet insgesamt 7 Fragen, wobei mit den ersten zwei Fragen<br />

Personen spezifische Daten erfasst werden, die dazu dienen, eine Zuordnung von<br />

Ergebnissen auf Geschlecht und Schulstufe (also ungefähres Alter) zu ermöglichen.<br />

Die danach folgende dritte Fragen zielt auf das verwendete Geographieschulbuch<br />

ab, die eigentliche Interessensbefragung der Schülerinnen und Schüler beginnt mit<br />

der Frage Nummer vier (siehe <strong>Fragebogen</strong>).<br />

Beim <strong>Fragebogen</strong> handelt es sich um einen standardisierten, geschlossenen<br />

<strong>Fragebogen</strong>, wodurch nicht nur die Auswertung erleichtert wurde sondern auch den<br />

Schülerinnen und Schülern die Beantwortung so einfach wie möglich gestaltet wurde,<br />

da lediglich anzukreuzen war. Ein <strong>Fragebogen</strong> mit mehreren offenen<br />

Antwortmöglichkeiten wäre Ziel führender, allerdings war nicht zu erwarten, dass in<br />

aussagekräftige und auswertbare Antworten erfolgen.


<strong>Fragebogen</strong><br />

Nimm dir bitte einige Minuten Zeit.<br />

� Ich bin ein Mädchen 2. Bitte kreuze an, welche Schulstufe du besuchst<br />

� Ich bin ein Bub � 5. � 6. �´ 7. � 8. � 9.<br />

3. Kreuze bitte an, mit welchem Geographiebuch du in der Schule arbeitest:<br />

� Geo-link<br />

� GW- Module<br />

� Faszination Erde<br />

� Der Mensch in Raum und Wirtschaft<br />

� Horizonte<br />

� ein anderes, nämlich_____________________________________________________<br />

4. Kreuze bitte höchstens drei Bereiche an, die du im GW- Unterricht gerne machst:<br />

Es freut mich, ....<br />

1 wenn wir mit Fallbeispielen arbeiten<br />

2 wenn wir etwas über ferne Länder erfahren<br />

3 wenn wir mit dem Atlas arbeiten und Karten lesen<br />

4 wenn wir etwas über den Lebensalltag in verschiedenen Ländern erfahren<br />

5 wenn wir neue Kulturen kennen lernen<br />

6 wenn wir erfahren, wie Menschen unterschiedlich zusammenleben<br />

7 wenn wir uns mit Industrie- und Wirtschaftsbetrieben beschäftigen<br />

8 wenn wir über die Schönheit unserer Heimat etwas erfahren<br />

9 wenn wir uns damit beschäftigen, was die EU ist, und welche Staaten dazugehören<br />

10 wenn Natur- und Umweltschutz als Thema behandelt wird<br />

11 wenn wir erfahren warum Menschen aus anderen Ländern zu uns auf Urlaub kommen<br />

12 andere Vorschläge_____________________________________________________<br />

5. Welche Medien sollten deiner Meinung nach im GW-Unterricht verstärkt eingesetzt<br />

werden?<br />

� Sachbücher � Bildbände � Videos O Atlas<br />

� DVD � CD � Computer �<br />

Internet<br />

� Nachschlagewerke(z. B. Fischer Weltalmanach,...)<br />

6. Kreuze für dich Zutreffendes an:<br />

� Es wäre schön, wenn wir mehr Lehrausgänge und Exkursionen machen würden<br />

� Ich bin froh, dass wir nicht mehr Lehrausgänge und Exkursionen machen<br />

7. Bitte kreuze an, welche Aussagen für den GW-Unterricht zutreffen:<br />

� Die Lehrerin / der Lehrer trägt vor, wir hören zu.<br />

� Ich kann oft selbständig und allein arbeiten.<br />

� Arbeitsweisen im Team sind im GW-Unterricht eine tolle Sache.<br />

� Spiele werden in den GW-Stunden eingesetzt.<br />

� Ich arbeite häufig mit dem Atlas.<br />

� Unser Lehrer/unsere Lehrerin fordert uns immer wieder auf, aktuelle Zeitungsberichte,<br />

Prospekte oder andere Unterlagen in den GW-Unterricht mitzubringen.<br />

Danke für das Ausfüllen des <strong>Fragebogen</strong>s


4. Ausgewählte Ergebnisse der Befragung<br />

Die Auswertung der ersten beiden Fragen gibt die Sicherheit, dass die Ergebnisse<br />

der durchgeführten Erhebung sowohl für Mädchen als auch für Buben aussagekräftig<br />

sind und den entsprechenden Schulstufen zuordenbar sind. Von den insgesamt<br />

2.314 ausgewerteten Fragebögen entfielen 1.147 auf Mädchen (49,6%) und 1.167<br />

(50,4%) auf Knaben, womit der angepeilten geschlechtlichen Ausgeglichenheit bei<br />

der Befragung voll und ganz gerecht wurde.<br />

Auch die Auswertung der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die<br />

unterschiedlichen Schulstufen zeigte für die 5. – 8. Schulstufe eine sehr<br />

ausgeglichene Teilnahme mit Ausnahme der 9. Schulstufe, was darauf<br />

zurückzuführen ist, dass im Polytechnischen Lehrgang kein GW - Unterricht<br />

stattfindet - daher hat auch keine Erhebung stattgefunden - und sich somit die<br />

geringe Anzahl der Befragten aus der 9. Schulstufe nur aus Schülerinnen und<br />

Schülern zusammensetzt, die bereits das 9. Schuljahr absolvieren, aber noch die<br />

Hauptschule besuchen sowie aus Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse einer<br />

Realschule besteht (Tab. 1).<br />

Schulstufe Häufigkeit Prozent<br />

5 646 27,9<br />

6 580 25,1<br />

7 478 20,7<br />

8 568 24,5<br />

9 42 1,8<br />

Gesamt 2.314 100,0<br />

Tab. 1: Ergebnis der Fragestellung: Welche Schulstufe besuchst du?<br />

Die Frage 3, mit welchem Schulbuch die Schülerinnen und Schüler arbeiten, wurde<br />

gestellt, um zu erfahren, ob evt. Zusammenhänge zwischen den Angaben der<br />

Schulbuch Häufigkeit Prozent<br />

Geo-link 384 16,6<br />

GW-Module 118 5,1<br />

Faszination Erde 1.212 52,4<br />

Der Mensch in Raum<br />

und Wirtschaft<br />

79 3,4<br />

Horizonte 39 1,7<br />

Ganz klar Geografie 21 0,9<br />

Weltbilder 298 12,9<br />

Neue Geografie 163 7,0<br />

Gesamt 2.314 100,0<br />

Tab. 2: Ergebnis der Fragestellung: Mit welchem Geographiebuch arbeitest du in der Schule?<br />

Schülerinnen und Schüler und der Verwendung eines bestimmten Buches erkennbar<br />

sind. Tabelle 2 gibt eine Übersicht über die verwendeten Schulbücher.<br />

Unter den 8 vorgegebenen Geographieschulbüchern für die Hauptschule kommt eine<br />

eindeutige Gewichtung zum Ausdruck, nämlich das Geographiebuch „Faszination<br />

Erde“. Es folgen die Schulbücher „Geo-link“ und „Weltbilder“. Aufgrund dieser starken<br />

Überlegenheit könnten die folgenden Ergebnisse auf dieses Schulbuch hin<br />

interpretiert werden, was ursprünglich ganz und gar nicht in der Absicht der Autoren<br />

lag.<br />

Mit der Frage 4 beginnt der eigentliche inhaltliche Teil bzgl. Der<br />

Interessensbefragung. Die Bereiche des GW-Unterrichts, die im Lehrplan<br />

aufscheinen, wurden in kleinere und für Schülerinnen und Schüler verständliche


Unterteilungen gegliedert. Es sollten jene drei Bereiche ausgewählt werden, die<br />

Schülerinnen und Schüler am liebsten bearbeiten. Unter den Teilfragen gibt es zwei,<br />

nämlich die Teilfragen 1 und 3, die sich auf die Unterrichtsmethodik beziehen. Die<br />

restlichen 9 Fragen zielen auf Unterrichtsthemen ab.<br />

Mit durchschnittlich 22,65 % liegen die Unterrichts methodischen Teilfragen ein<br />

wenig unter dem Durchschnitt der Zustimmungen zu den Themen spezifischen<br />

Teilfragen (26,1 %). Insgesamt variiert die Prozentanzahl der Zustimmungen zu den<br />

11 Teilfragen zwischen 51, 6 % und 10,4 % und bildet im Bereich der Zustimmungen<br />

mit 25,5 % den Durchschnitt aus den 11 Teilfragen, was einen nicht erwarteten eher<br />

niedrigen Wert ergibt, woraus sich Handlungsbedarf ableiten ließe (Abb. 2).<br />

Am positivsten wurde die Teilfrage 2 beantwortet, wo über die Hälfte der<br />

Schülerinnen und Schüler (51,6 %) zustimmte, dass sie sich für ferne Länder<br />

interessieren, was einen hohen Grad an Offenheit gegenüber anderen Kulturen und<br />

Menschen offenbart. Diese äußerst angenehme Tatsache trägt mit Sicherheit zu<br />

einem in Zukunft wichtigen Völkerverständnisses bei. Dahingehende Bildung im<br />

Geographieunterricht ist eine wertvolle Basis für ein friedvolles Nebeneinander<br />

unterschiedlicher Völker und Kulturen in Österreich. Dass es dahingehend aber noch<br />

Handlungsbedarf gibt, zeigt die unterdurchschnittliche Zustimmung zur Frage 6, die<br />

auf das Interesse über das Zusammenleben von Menschen abzielt.<br />

Die zweithöchste Zustimmung erfuhr die Teilfrage 3, wo das Arbeiten mit Atlas und<br />

Karten evaluiert wurde, allerdings betrug die Zustimmung in diesem Fall bereits nur<br />

mehr 34,9 %.<br />

Über dem Durchschnitt liegen noch die Fragen 4, 5, 8 und 10, wobei erstere zwei an<br />

die sehr positiv beantwortete Teilfrage 2 angelehnt sind und diese somit bestätigen,<br />

letztere zwei berühren den eigenen Lebensbereich der Schülerinnen und Schüler,<br />

weshalb die relativ hohe Zustimmung im Vorfeld auch erwartet wurde. Etwa ein<br />

Drittel der Schülerinnen und Schüler (31, 6 %) gibt an, dass es für sie interessant ist,<br />

wenn Natur und Umweltschutzthemen im GW- Unterricht behandelt werden<br />

(Teilfrage 10). Dieses Ergebnis ist sicher erfreulich, da es doch von besonderer<br />

Wichtigkeit ist, Schülerinnen und Schüler generell für Umweltthemen zu<br />

sensibilisieren, zumal Bereiche wie Klimaschutz, Wasserressourcen,<br />

Energiegewinnung, fossile und alternative Brennstoffe, Feinstaub, u. ä. unsere<br />

tägliches leben und auch unsere Gesundheit begleiten und beeinflussen. Schulische<br />

Bildung ist dabei im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens als Basis wichtiger denn je<br />

und den Schulen kommt damit eine verstärkte verantwortungsvolle Aufgabe zu, was<br />

sich im Übrigen nicht nur auf das Fach Geographie und Wirtschaftskunde<br />

beschränken soll und darf.<br />

Interessant ist die geringe Zustimmung zu den Teilfragen 7, 9 und 11. Sie liegen<br />

deutlich unter dem Durchschnitt und betreffen Wirtschaftsrelevante Themen!<br />

Entweder resultiert dieses ernüchternde Ergebnis aus einer Übersättigung der<br />

Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftskunde im Geographieunterricht heraus, was<br />

sich in einer ablehnenden Beurteilung des Interesses manifestiert, oder ist es dem<br />

jungen Alter - also der geringen Reife - bzw. dem Schultyp Hauptschule<br />

zuzuschreiben. Letzteres wird im Vergleich mit den Ergebnissen aus den AHS und<br />

BHS verifiziert werden können.<br />

Negativ aus der Reihe fällt die Teilfrage 1 wo nach dem Interesse an Fallbeispielen<br />

gestellt wird. Hier scheint es aber so zu sein, dass die Frage womöglich nicht richtig<br />

verstanden wurde bzw. in Bezug auf eine zulässige Interpretation erst diskutiert<br />

werden muss, da der Begriff „Fallbeispiel“ nicht definiert wurde, was u. U. notwendig<br />

gewesen wäre. Dennoch sollte das Ergebnis der Frage 4 für die Planung von<br />

künftigen Unterrichtseinheiten als aussagekräftige Basis herangezogen werden, ja


sogar sehr ernst genommen werden und im Unterrichtsgeschehen methodisch und<br />

inhaltlich Berücksichtigung finden.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,6<br />

10,4<br />

Ergebnis aus den 11 Teilfragen der Frage 4<br />

48,4<br />

51,6<br />

65,1 70,2 73,2 80,4 85,8<br />

34,9 29,8 26,8 19,6 14,2<br />

71,5<br />

28,5<br />

85,3<br />

14,7<br />

68,4<br />

31,6<br />

82,1<br />

17,9<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Abb. 2: Ergebnis aus den 11 Teilfragen der Frage 4.<br />

trifft nicht zu<br />

trifft zu<br />

Interessant wird es, wenn die Ergebnisse aus den 11 Teilfragen mit der Frage 4<br />

„Geschlecht und Schulstufe“ der Probanten in Korrelation gebracht werden, damit<br />

Richtungsweisende Aussagen getroffen und Empfehlungen geben werden können.<br />

Bei der Aufarbeitung sämtlicher durchgeführter Verknüpfungen und daraus<br />

abgeleiteter Interpretationen springen folgende Ergebnisse besonders ins Auge:<br />

Ein erwähnenswertes Ergebnis resultiert aus der Verknüpfung von Schulstufen und<br />

Teilfrage 9 aus der Frage 4 „…was die EU ist….“ Hier zeigt sich bei dem oben schon<br />

erwähnten starken Desinteresse an dem Thema „EU“ (Abb. 2, Teilfrage 9) ganz klar,<br />

dass zumindest mit zunehmender Schul- und somit Altersstufe das Interesse am<br />

Themenbereich EU zunimmt und in der 7., 8. und 9. Schulstufe bereits über dem<br />

durchschnittlichen Wert von 14,7 % „Interesse am Thema“ liegt. Fazit: Das Thema<br />

interessant gestalten und unterrichtsmethodisch spannend aufbauen, aber nicht zu<br />

sehr überreizen, was einer effizienten und innovativen Stundengestaltung bedarf.<br />

Schulstufe „EU“-Interesse % „EU“-Desinteresse %<br />

5 66 10,2 580 89,8<br />

6 78 13,5 502 86,5<br />

7 72 15,1 406 84,9<br />

8 115 25,4 453 79,6<br />

9 10 23,8 32 76,2<br />

Gesamt 341 14,7 1.973 85,3<br />

Tab. 3: Das Interesse am Thema „EU“ bzgl. Schulstufe.<br />

Nur rund 15% der Schülerinnen und Schüler geben an, dass sie etwas über die EU<br />

erfahren wollen. Für diesen Themenbereich ist es somit sehr wichtig, die<br />

Schülerinnen und Schüler verstärkt zu motivieren, da im Lehrplan neben einem<br />

soliden topographischen Orientierungswissen auch das Wissen um die Stellung<br />

Österreichs innerhalb Europas und der EU gefordert wird. Die Kenntnis über


Strukturen, Aufbau und Zusammenarbeit innerhalb der EU sind Grundlagen für einen<br />

europäisch denkenden Jugendlichen, der die Zusammenhänge versteht, aber auch<br />

kritisch beleuchten kann.<br />

Sehr knapp liegen die Ergebnisse beisammen (knapp unter 30%) wenn es darum<br />

geht, etwas über die Schönheit der Heimat, den Lebensalltag in verschiedenen<br />

Ländern und über das Wissen um fremde Kulturen zu erfahren. Es ist erfreulich, dass<br />

sich Schülerinnen und Schüler in der Altersgruppe der 10-14 Jährigen sehr<br />

homogen für ihre nähere Umgebung mit ihren Selbstverständlichkeiten und<br />

Besonderheiten interessieren.<br />

Die Lebensweise Anderer kennen lernen und die wesentlichen Merkmale und<br />

Besonderheiten anderer Kulturen zu erfahren, muss in der globalisierten Welt des<br />

21. Jahrhunderts ein Grundbestandteil einer schulischen Bildung sein. Geben rund<br />

1/3 der Schülerinnen und Schüler an, sich für diese Thematik zu interessieren , so ist<br />

dies schon ein kleiner Grundstein, doch sollte und müsste es im Unterricht gelingen,<br />

allen Schülerinnen und Schülern dahingehend Grundkenntnisse zu vermitteln, denn<br />

nur wenn etwas bekannt ist, kann dafür Verständnis aufgebracht werden bzw.<br />

ängstigt es nicht. Auch ein Miteinander gestaltet sich leichter, wenn die Lebensweise<br />

und Lebensgewohnheiten bekannt sind.<br />

Mit der Fragestellung „…warum Menschen zu uns auf Urlaub kommen?“ wollten wir<br />

erfahren, wie ausgeprägt das Interesse der Schülerinnen und Schüler gegenüber der<br />

Thematik Tourismus ist. Das Ergebnis liegt bei 19,2 % für die Mädchen und bei 16,7<br />

% bei den Knaben.<br />

Im Lehrplan der Hauptschulen ist der Lehrstoff der 1. bis 4. Klasse nach<br />

thematischen Schwerpunkten gegliedert und im Unterricht sind drei leitende<br />

Fragenbereiche immer wieder aufzugreifen. Einer dieser drei Bereiche ist der<br />

Fragenbereich Markt und Wirtschaftskreisläufe. In den didaktischen Grundsätzen des<br />

Lehrplanes ist auch festgeschrieben, dass geographische und wirtschaftskundliche<br />

Inhalte im Unterricht nicht nebeneinander stehend, sondern in starkem Maße<br />

miteinander verflochten behandelt werden sollen. Auch fordert die „Wirtschaft“ eine<br />

verstärkte Einbindung dieses Themenbereiches in den Unterricht. Ein klarer Auftrag<br />

für Industrie- und Wirtschaftsbetriebe, interessieren sich doch nur durchschnittlich<br />

16,5 % der Schülerinnen und Schüler für diese Thematik (Tab. 4). Dabei ist<br />

anzumerken, dass das Interesse erwartungsgemäß von der 5. bis zur 9. Schulstufe<br />

zunimmt.<br />

Wirtschaftliche Themenbereiche werden im Geographie und<br />

Wirtschaftskundeunterricht oft nur am Rande behandelt, da sie auch bei Lehrerinnen<br />

und Lehrer nicht sehr beliebt sind und andere Themenbereiche vorrangig behandelt<br />

werden. In dieser Alterstufe ist das Wecken für wirtschaftliche Themen sicher von<br />

großer Bedeutung, allerdings auch ein sehr komplexer Bereich, der ein hohes Maß<br />

an eigenständigen Wissenserwerb erfordert, da diese Inhalte in der Ausbildung nur<br />

als Grundlage vermittelt werden können, denn für die Kenntnisse der aktuellen<br />

wirtschaftlichen Lage ist jede Pädagogin, jeder Pädagoge selbst verantwortlich.<br />

Schulstufe Wirtschaftsinteresse % Wirtschaftsdesinteresse %<br />

5 91 14,1 555 85,9<br />

6 84 14,5 496 85,5<br />

7 53 12,5 425 81,5<br />

8 90 18,8 478 81,2<br />

9 10 23,8 32 76,2<br />

Gesamt 328 16,5 1.986 84,5<br />

Tab. 4: Das Interesse am Thema „Industrie- und Wirtschaftsbetrieben“ bzgl. Schulstufe..


Der Fragenkomplex 4 hat auch Vorschlagsmöglichkeiten umfasst (Teilfrage 12).<br />

Diese Möglichkeit haben aber nur rund 5% der Schülerinnen und Schüler genützt.<br />

Etwa die Hälfte davon schlugen das Spiel Geokönig vor und die zweite Hälfte wollten<br />

mehr über das Thema Landwirtschaft erfahren. Bei der Eingabe der Daten wurde<br />

auch ersichtlich, dass die Angaben nur aus zwei verschiedenen Schulen stammten.<br />

Ein weiterer Fragenkomplex (5) betraf den Wunsch nach dem verstärkten Einsatz<br />

von speziellen Medien. Über 60% der Befragten würden einen verstärkten Einsatz<br />

des Internets im Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht begrüßen (Tab. 5). Das<br />

Interesse liegt bei den Knaben höher als bei den Mädchen, so dass eine<br />

geschlechtsspezifische Vorliebe festgestellt werden kann.<br />

Internet trifft zu % Internet trifft nicht zu %<br />

Mädchen 659 57,5 488 42,5<br />

Knaben 739 63,3 428 36,7<br />

Gesamt 1.398 60,4 916 39,6<br />

Tab. 5: Das Interesse am Unterrichtsmedium „Internet“ bzgl. Geschlecht.<br />

Heute bietet das Internet für alle Themen des Unterrichtsgegenstandes GW<br />

Informationen in Hülle und Fülle an und auch Spiele, Rätsel, teilweise auch<br />

Animationen etc. sind abrufbar. Daher ist es nur zu verständlich, dass sich sowohl<br />

Schülerinnen als auch Schüler am verstärkten Einsatz des Internets interessiert sind.<br />

Dabei muss aber auf die vielfach nicht ausreichend vorhandene Infrastruktur bei<br />

hohen Klassenschülerzahlen hingewiesen werden, die einen spezifischen, wie im<br />

Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht manchmal notwendigen und auch<br />

sinnvollen Einsatz dieses Mediums erschwert.<br />

Was die Schulstufen betrifft so fällt auf, dass das Interesse am Einsatz des Internets<br />

im Unterricht kontinuierlich mit der höheren Schulstufe zunimmt (Tab. 6).<br />

Schulstufe Internet trifft zu % Internet trifft nicht zu %<br />

5 358 55,4 288 44,6<br />

6 353 60,8 227 39,2<br />

7 300 62,8 178 37,2<br />

8 369 65,0 199 35,0<br />

9 18 42,9 24 57,1<br />

Gesamt 1.398 60,4 916 39,6<br />

Tab. 6: Das Interesse am Unterrichtsmedium „Internet“ bzgl. Schulstufe.<br />

DVD und Videos folgen in der Beliebtheitsskala für rund 58 % der Schülerinnen und<br />

Schüler. Bilddokumente veranschaulichen den Geographieunterricht und sind daher<br />

bei Schülerinnen und Schüler sehr beliebt. Die Arbeit am Computer schätzen 51%<br />

der Schülerinnen und Schüler, da dies ein Medium ist, das sie sehr gerne benutzen<br />

und das Arbeiten am PC von den Schülerinnen und Schüler durchaus positiv<br />

besetzt ist. Nur rund 20% wollen verstärkt mit Karten und Atlas arbeiten, was eine<br />

verstärkte Absage an analogen Medien gegenüber digitalen Medien ausdrückt.<br />

17 % wünschen sich einen vermehrten Einsatz von CDs. Einen verstärkten Einsatz<br />

von Bildbänden, Sachbüchern und Nachschlagewerken wünschen sich nur wenige<br />

Schülerinnen und Schüler (unter 10%). Es sind dies auch Medien, die in Zeiten der<br />

digitalen Medien etwas an Reiz eingebüßt haben, da mit Hilfe der elektronischen<br />

Medien aussagekräftige Bilder rasch, treffend und einfach angeklickt werden können.<br />

Der Fragenkomplex 6 behandelte das Interesse nach Lehrausgängen und<br />

Exkursionen. Exkursionen und Lehrausgänge erfreuen sich erwartungsgemäß


esonderer Beliebtheit. 84,9 % sind der Meinung, dass sie sogar noch mehr<br />

Exkursionen machen möchten, was einerseits auch den Lehrplananforderungen<br />

entsprechen würde, andererseits sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />

diese Form des Unterrichts nicht gerade förderlich.<br />

Im letzten Block der Fragen (7) ging es schließlich um die Form des Unterrichts. Vor<br />

allem wollten wir erfahren, welche Formen des Unterrichts im Geographie- und<br />

Wirtschaftskundeunterricht verbreitet sind. Es waren Mehrfachnennungen möglich,<br />

und das Ergebnis fiel relativ ausgewogen aus. 57,8 % geben an, dass der<br />

Lehrervortrag am häufigsten eingesetzt wird. Aber auch 51,4 % dass sie oft<br />

selbständig und alleine arbeiten dürfen. 41,3 % schätzen die Arbeitsweisen im Team<br />

und 37,8 % geben an, dass sie häufig mit dem Atlas arbeiten. Immerhin geben auch<br />

20,8 % an, dass entsprechende Spiele im Geographie- und<br />

Wirtschaftskundeunterricht eingesetzt werden.<br />

5. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Bezug nehmend auf den<br />

wichtigen Fragekomplex 4 das allgemeine Interesse hinsichtlich der von uns gestellt<br />

Interessensbereiche bescheiden darstellt.<br />

Zwar nicht ganz so überraschend aber doch erschreckend was das<br />

Desinteressensaumaß betrifft, fiel das Interesse nach wirtschaftskundlichen Inhalten<br />

aus, die einen wesentlichen Teil des GW-Unterrichts darstellen. Dieser Umstand<br />

kann aus einer Übersättigung der Schülerinnen und Schüler heraus entstehen, die<br />

mittels innovativer Unterrichtsmethoden verhindert werden kann. Dieser Umstand<br />

des Desinteresses am eigentlich zentralen Inhalt des Fachbereiches lässt die<br />

Alarmglocken ertönen und muss von uns Pädagogen ausführlich diskutiert werden.<br />

Ähnlich verhält es sich auch mit vielen anderen Ergebnissen aus der vorliegenden<br />

Befragung, die hier in diesem kurzen Überblick nicht Platz fanden.<br />

Befragungen wie die vorliegende haben selbstverständlich nach den Kriterien<br />

möglichst hoher Objektivität sowohl in der Auswahl der Fragen als auch in der<br />

Interpretation zu erfolgen, dennoch erlauben sie unterschiedliche Sichtweisen ohne<br />

aber einem geforderten Maß an Wissenschaftlichkeit abträglich zu sein. Aber gerade<br />

diese unterschiedlichen Sichtweisen sollen zu Diskussion anregen. Bitte teilen sie<br />

uns deshalb ihre persönliche Meinung mit!<br />

6. Literaturverzeichnis<br />

Grüner, G., Georg, W. & Kahl, O. (1982). Kleines Berufspädagogisches Lexikon.<br />

Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag KG.<br />

Odenbach, K. (1974). Lexikon der Schulpädagogik. Begriffe von A – Z. In K.<br />

Odenbach (Hrsg.), Motivation (S. 326). Braunschweig: Westermann<br />

Schiefele, H. & Krapp, A. (1981). Handlexikon zur Pädagogischen Psychologie.<br />

München: Ehrenwirth.<br />

Schröder, H. (1985). Grundwortschatz Erziehungswissenschaft. Ein Wörterbuch der<br />

Fachbegriffe von „Abbilddidaktik“ bis „Zielorientierung“. H. Schröder (Hrsg.),<br />

Motivation (S. 210f). München: Ehrenwirth<br />

Wiedemann, U. (2006). PhilLex. Lexikon der Philosophie.<br />

Ziegler in www.ezw.rwth-aachen.de


Internet<br />

http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geographie/didaktik/Forschung/<br />

interesse/HF_sections/content/Handzettel%20Interesse.doc.<br />

http://de.wikipedia.org<br />

www.phillex.de/interess.htm<br />

http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Motivation.shtml<br />

http://lexikon.meyers.de/meyers/Motivation<br />

http://www.schuelerhilfe-ehingen.de/infos01.htm<br />

http://www.konzentrationlernen.de/was_stoert_konzentration#ancright3<br />

Anschrift der Verfasser:<br />

Mag. Dr. Marlies Pietsch<br />

Pädagogische Hochschule Steiermark<br />

e-mail: marlies.pietsch@phst.at<br />

Mag. Dr. Wolfgang Fischer<br />

KFU-Graz, Inst. f. Geographie und Raumforschung<br />

e-mail: wolfgang.fischer@uni-graz.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!