Fragebogen
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Was interessiert Schülerinnen und Schüler am GW- Unterricht?<br />
Mag. Dr. Marlies Pietsch (Pädagogische Hochschule Steiermark)<br />
Mag. Dr. Wolfgang Fischer (KFU-Graz, Inst. f. Geographie und Raumforschung und<br />
Pädagogische Hochschule Steiermark<br />
In Memoriam unserem Kollegen Mag. Dr. Gerold Kirchmair, tätig an der eh. Pädagogischen Akademie<br />
Graz/Eggenberg. Er stand uns bei diesem und einem zuvor durchgeführten Projekt bei der<br />
statistischen Auswertung von Fragebögen mit Rat und Tat dankenswerter weise zur Seite.<br />
Vorwort<br />
Die hier vorgestellte Arbeit basiert auf einem an der Pädagogischen Akademie<br />
Graz/Eggenberg begonnen und an der Pädagogischen Hochschule Steiermark<br />
weitergeführten Projekt, das sich mit dem Interesse von 10-15 jährigen Schülerinnen<br />
und Schülern (5.-9. Schulstufe) sowohl an AHS/BHS als auch Hauptschulen bzw. an<br />
Polytechnika am GW-Unterricht beschäftigt. In den folgenden Ausführungen werden<br />
die Ergebnisse der Befragung an Hauptschulen präsentiert.<br />
Abb. 1: http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geographie/didaktik/Forschung/<br />
interesse/HF_sections/content/Handzettel%20Interesse.doc. (Zugriff, 21.12.2007)<br />
Das Thema „Interesse von Schülerinnen und Schülern im Unterricht“ kann sowohl im<br />
österreichischen als auch im deutschen Sprachraum anhand einer sehr vielfältigen<br />
Literatur studiert und mit den hier dargestellten Ergebnissen und Meinungen<br />
diskutiert werden.<br />
Im Rahmen der Literaturrecherche wurde im Internet obige Zeichnung aufgefunden,<br />
die auf der Basis realer Erfahrungen im Unterricht entstanden sein dürfte und die<br />
vorliegende Fragestellung untermauert.
1. Einleitung<br />
Im Zentrum der im Rahmen dieses Kooperationsprojektes durchgeführten<br />
Untersuchung steht der Begriff „Interesse“. Warum aber soll das Interesse von<br />
Schülerinnen und Schülern überhaupt erhoben werden? Kann es uns Lehrerinnen<br />
und Lehren eigentlich nicht egal sein, was den Schülerinnen und Schülern<br />
interessiert, was also – im gegebenen Fall – im Fach Geographie und<br />
Wirtschaftskunde den Geschmack trifft? Es gibt ja ohnehin einen Lehrplan, an den<br />
man sich im vorgegeben Rahmen halten soll. Wozu also auch noch nachfragen?<br />
Was passiert dann, wenn z. B. 20 Schülerinnen und Schüler einer Klasse 20<br />
unterschiedliche Interessen für den Geographie und Wirtschaftskundeunterricht<br />
bekannt geben? Um diesen Fall nicht eintreten zu lassen, muss wenn nach dem<br />
Interesse gefragt wird ein bestimmter Rahmen formuliert werden, der möglichst viele<br />
Interessenskundgebungen seitens der Schülerinnen und Schüler ermöglicht aber<br />
dennoch eine Interpretation der Aussagen erlaubt. Aus diesem Grunde wurde ein<br />
<strong>Fragebogen</strong> mit überwiegend standardisierten geschlossenen Fragen entworfen<br />
(siehe Kap. 2).<br />
Diese Studie soll dazu dienen, dass, trotz Festhalten am Lehrplan, der ja ein<br />
bestimmtes Maß an fachlichen Spielraum im Unterricht zulässt, dort wo notwendig<br />
bzw. wo gewollt stärker als bisher auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler<br />
eingegangen wird, was somit als ein weiterer wichtiger Beitrag zur Lernmotivation zu<br />
verstehen ist.<br />
Die Darstellung der Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit soll es ermöglichen,<br />
Meinungsbildungs- und Diskussionsprozesse unter Lehrerinnen und Lehrern bzgl.<br />
des hier gestellten Themas in Gang zusetzen. Auf dieser Basis können weitere<br />
Verbesserungen und innovative methodische Ansätze in der Lehre entstehen.<br />
Die Förderung des Interesses stellt einen ganz wesentlichen Pfeiler der Pädagogik<br />
dar, zumal dadurch die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler verstärkt wird.<br />
Sowohl die Interessens- als auch die Motivationsforschung werden deshalb in<br />
diesem Zusammenhang kurz erläutert, da sie das theoretische Fundament der<br />
vorliegenden Studie bilden.<br />
2. Die Begriffe „Interesse“ und „Motivation“ beim Lernen<br />
2.1. Der Begriff „Interesse“<br />
Der Begriff „Interesse“ (lat. Inter = zwischen und esse = sein) stammt ursprünglich<br />
aus der Handels- und Rechtssprache.“ (Wiedemann, 2006 in<br />
www.phillex.de/interess.htm). Interesse ist auch eine „Bezeichnung für die Tendenz,<br />
bestimmte Gegenstände, Ereignisse, Sachverhalte usw. der Umwelt besonders zu<br />
beachten und ihnen gegenüber gesteigerte emotionale Anteilnahme zu zeigen, weil<br />
sie einen subjektiven Wert darstellen. Interessen werden erworben, sind relativ<br />
konstant und können Motive des Handelns werden.“ (Grüner, Georg & Kahl 1982, S.<br />
117 in Himmelbauer u. Maier). Interesse regt zum Handeln an, verstärkt die<br />
Sinnhaftigkeit des Handelns und führt so zur Motivation. Schließlich wird auch die<br />
mentale Ideenlandschaft angeregt was wiederum innovatives Gedankengut fördert.<br />
Eine weitere und einfache Definition lautet: „Unter Interesse versteht man die geistige<br />
Anteilnahme respektive die Aufmerksamkeit, die eine Person an einer Sache oder<br />
einer anderen Person nimmt. Je größer die Anteilnahme ist, desto stärker ist das<br />
Interesse (Vorliebe) der Person für diese Sache (http://de.wikipedia.org, Zugriff im<br />
Dezember 2007).<br />
Die pädagogisch relevante Wortbedeutung entwickelte sich aus dem Französischen<br />
im Sinne von Anteilnahme, Vorliebe, gerichtet sein (Schiefele & Krapp 1981, S. 192
in Himmelbauer u. Maier). Heute ist der Begriff „Interesse“ in der Pädagogik und<br />
Erziehungswissenschaft von nicht mehr außer Acht zu lassender Bedeutung.<br />
„Wenn durch irgendwelche Umstände etwas eine gewisse Bedeutung für den<br />
Menschen erlangt, so kann das sein Interesse, d.h. eine spezifische Gerichtetheit der<br />
Persönlichkeit, hervorrufen…Das Interesse im psychologischen Sinn des Wortes ist<br />
ein ganz spezifisches gerichtet sein der Persönlichkeit, das schließlich nur durch das<br />
Bewusstsein ihrer gesellschaftlichen Interessen bedingt ist.“ (Rubinstein in<br />
Wiedemann 2006, www.phillex.de/interess.htm). Die genannten Umstände können<br />
durchaus im Unterricht seitens der Lehrerinn oder des Lehrers bewusst in Leben<br />
gerufen werden, was durch ein geschickt gewähltes, aktuelles Thema in Verbindung<br />
mit einer Innovativen Didaktik zum gewünschten Erfolg führen kann. Der Erfolg zeigt<br />
sich im Zuhören und aktiven Mitarbeiten der Schülerinnen und Schüler. Der<br />
gelungene Einsatz der Lehrerinn oder des Lehrers hat folglich zu einem<br />
Motivationsschub geführt, was wiederum die optimale Voraussetzung für die<br />
Wissensaneignung darstellt. Die pädagogische Diagnostik zu Lernvoraussetzungen<br />
spricht dies sehr deutlich an und diskutiert unterschiedliche Motivationsmodelle<br />
(Ziegler in www.ezw.rwth-aachen.de).<br />
2.2. Der Begriff „Motivation“<br />
Motivation stammt aus dem lateinischen (movere = bewegen) und ist die Gesamtheit<br />
von Motiven die einen Menschen zu einer Handlung bewegen. Es gibt viele<br />
verschiedene Arten von Motivation. Die Triebreduktion, die Anreizmotivation und die<br />
Verstärkung. Motivation wird in der Hochschuldidaktik auch in primäre (intrinsische)<br />
und sekundäre (extrinsische) Motivation unterteilt. Motivation ist somit der Zustand<br />
des Motiviertseins. „Motivation ist die Stiftung oder Erregung eines Motivs als einer<br />
„Triebfeder des Wollens“, wodurch der Schüler zu einer bestimmten Verhaltensweise<br />
(etwa zur Inangriffnahme einer Unterrichtsaufgabe oder zu einem sozial bestimmten<br />
Tun) veranlasst wird. In didaktischer Sicht soll die Motivation das Interesse des<br />
Schülers für eine Leistungsforderung erwecken, deren Sinn er noch nicht eingesehen<br />
kann. Durch eine geschickte Einführung gelingt es dem Lehrer, die Aufmerksamkeit<br />
des Schülers zu fesseln und ihn die folgende Darbietung erwartungsvoll aufnehmen<br />
oder die Lösung der vorliegenden Aufgabe als notwendig und reizvoll empfinden zu<br />
lassen.“ wird weiter erklärt (Odenbach 1974, S. 326 in<br />
http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Motivation.shtml, Zugriff Jänner 2008).<br />
Der Erfolg unterrichtlichen Lehrens hängt zum Großteil von der Berücksichtigung<br />
bzw. Schaffung von Lern- und Leistungsbedürfnissen ab.“ (Schröder, 1985) „Die<br />
Beweggründe die das Handeln eines Menschen bestimmen.“<br />
Motivation wird in der Psychologie als die Gesamtheit der in einer Handlung<br />
wirksamen Motive, die das individuelle Verhalten aktivieren, richten und regulieren<br />
definiert. Von besonderer Bedeutung sind die Ergebnisse der Motivationsforschung<br />
u. a. in der Entwicklungspsychologie (Aufbau der Motivation im<br />
Sozialisierungsprozess des Kindes), der Lern-, Arbeits-, Werbe-, forensischen<br />
Psychologie sowie der Wahlforschung (http://lexikon.meyers.de/meyers/Motivation,<br />
Zugriff im Jänner 2008).<br />
Viele Eltern sind frustriert, da ihr Kind nicht die Leistungen erbringt, die es eigentlich<br />
erbringen könnte. Oftmals ist ein Mangel an Motivation die Ursache. Der erste<br />
Schritt, diese Mauer zu durchbrechen, ist die Erkenntnis, dass das Kind unmotiviert<br />
in der Schule ist. Geprägt durch schlechte Noten und die daraus resultierende<br />
familiäre Stress-Situation verliert das Kind jeglichen Spaß am Lernen und seine<br />
natürliche Neugier, Wissen aufzunehmen. Nach Auffassung vieler Eltern kann der
Lehrer in der staatlichen Schule häufig nicht jedem Kind die nötige Aufmerksamkeit<br />
widmen, da die Klassen zu groß sind. Eltern und Lehrer könnten jedoch<br />
zusammenarbeiten, um Kinder und Jugendliche zu Hause und in der Schule stärker<br />
zu motivieren. Eltern sollten ihr Kind dabei zusätzlich unterstützen, indem sie<br />
zunächst erkennen, wodurch ihr Kind optimal motiviert werden kann. Motivation ist<br />
die Voraussetzung, um ein angestrebtes Ziel zu erreichen (http://www.schuelerhilfeehingen.de/infos01.htm,<br />
Zugriff im Jänner 2008).<br />
Ein Mangel an Motivation führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler mit bestimmten<br />
Lerninhalten auf Kriegsfuß stehen, manche sogar mit fast allem, was mit dem Thema<br />
Schule zu tun hat. Sie haben eine teils bewusste, teils unbewusste Abwehrhaltung<br />
gegen Lerninhalte oder Lehrpersonen aufgebaut, die es ihnen erschwert, das<br />
abgelehnte Wissen im Gedächtnis zu speichern und später abzurufen. Solange<br />
jemand massive psychische Barrieren gegen einen Lerninhalt aufbaut, helfen weder<br />
Nachhilfe noch Strafen noch Konzentrationstraining. Das Gedächtnis tut, was der<br />
Lernende will: es streikt! Als Hauptprobleme resultiert ein schwaches<br />
Langzeitgedächtnis und eine geringe Lerneffizienz<br />
(http://www.konzentrationlernen.de/was_stoert_konzentration#ancright3, Zugriff im<br />
Jänner 2008).<br />
3. Arbeitsmethodik<br />
Die Arbeitsmethodik fußt auf einen eigens für diese Befragung erstellten und mit<br />
Experten diskutierten <strong>Fragebogen</strong>. In der Steiermark wurden insgesamt 2.740<br />
Fragebögen in Hauptschulen an Schülerinnen und Schüler im GW-Unterricht<br />
ausgegeben. Davon wurden 2.314 retourniert und der Auswertung zugeführt. Die<br />
Rücklaufquote betrug beachtliche 85% und ist darauf zurückzuführen, dass die<br />
Erhebung von den Geographie Studierenden der ehemals Pädagogischen Akademie<br />
Graz /Eggenberg (letzt Kirchliche Pädagogische Hochschule) im Rahmen des<br />
Blockpraktikums an den Schulen durchgeführt wurde, wofür ein herzlicher Dank<br />
ausgesprochen wird.<br />
Es wurde an allen beteiligten Hauptschulen von jedem Jahrgang eine Klasse<br />
ausgewählt, deren Schülerinnen und Schüler diesen <strong>Fragebogen</strong> bearbeiteten.<br />
Dadurch ergab sich eine entsprechende Ausgewogenheit betreffend die Schulstufen,<br />
wie in der dritten Frage des Erhebungsbogens noch genauer erläutert wird.<br />
3.1. Der <strong>Fragebogen</strong><br />
Der <strong>Fragebogen</strong> beinhaltet insgesamt 7 Fragen, wobei mit den ersten zwei Fragen<br />
Personen spezifische Daten erfasst werden, die dazu dienen, eine Zuordnung von<br />
Ergebnissen auf Geschlecht und Schulstufe (also ungefähres Alter) zu ermöglichen.<br />
Die danach folgende dritte Fragen zielt auf das verwendete Geographieschulbuch<br />
ab, die eigentliche Interessensbefragung der Schülerinnen und Schüler beginnt mit<br />
der Frage Nummer vier (siehe <strong>Fragebogen</strong>).<br />
Beim <strong>Fragebogen</strong> handelt es sich um einen standardisierten, geschlossenen<br />
<strong>Fragebogen</strong>, wodurch nicht nur die Auswertung erleichtert wurde sondern auch den<br />
Schülerinnen und Schülern die Beantwortung so einfach wie möglich gestaltet wurde,<br />
da lediglich anzukreuzen war. Ein <strong>Fragebogen</strong> mit mehreren offenen<br />
Antwortmöglichkeiten wäre Ziel führender, allerdings war nicht zu erwarten, dass in<br />
aussagekräftige und auswertbare Antworten erfolgen.
<strong>Fragebogen</strong><br />
Nimm dir bitte einige Minuten Zeit.<br />
� Ich bin ein Mädchen 2. Bitte kreuze an, welche Schulstufe du besuchst<br />
� Ich bin ein Bub � 5. � 6. �´ 7. � 8. � 9.<br />
3. Kreuze bitte an, mit welchem Geographiebuch du in der Schule arbeitest:<br />
� Geo-link<br />
� GW- Module<br />
� Faszination Erde<br />
� Der Mensch in Raum und Wirtschaft<br />
� Horizonte<br />
� ein anderes, nämlich_____________________________________________________<br />
4. Kreuze bitte höchstens drei Bereiche an, die du im GW- Unterricht gerne machst:<br />
Es freut mich, ....<br />
1 wenn wir mit Fallbeispielen arbeiten<br />
2 wenn wir etwas über ferne Länder erfahren<br />
3 wenn wir mit dem Atlas arbeiten und Karten lesen<br />
4 wenn wir etwas über den Lebensalltag in verschiedenen Ländern erfahren<br />
5 wenn wir neue Kulturen kennen lernen<br />
6 wenn wir erfahren, wie Menschen unterschiedlich zusammenleben<br />
7 wenn wir uns mit Industrie- und Wirtschaftsbetrieben beschäftigen<br />
8 wenn wir über die Schönheit unserer Heimat etwas erfahren<br />
9 wenn wir uns damit beschäftigen, was die EU ist, und welche Staaten dazugehören<br />
10 wenn Natur- und Umweltschutz als Thema behandelt wird<br />
11 wenn wir erfahren warum Menschen aus anderen Ländern zu uns auf Urlaub kommen<br />
12 andere Vorschläge_____________________________________________________<br />
5. Welche Medien sollten deiner Meinung nach im GW-Unterricht verstärkt eingesetzt<br />
werden?<br />
� Sachbücher � Bildbände � Videos O Atlas<br />
� DVD � CD � Computer �<br />
Internet<br />
� Nachschlagewerke(z. B. Fischer Weltalmanach,...)<br />
6. Kreuze für dich Zutreffendes an:<br />
� Es wäre schön, wenn wir mehr Lehrausgänge und Exkursionen machen würden<br />
� Ich bin froh, dass wir nicht mehr Lehrausgänge und Exkursionen machen<br />
7. Bitte kreuze an, welche Aussagen für den GW-Unterricht zutreffen:<br />
� Die Lehrerin / der Lehrer trägt vor, wir hören zu.<br />
� Ich kann oft selbständig und allein arbeiten.<br />
� Arbeitsweisen im Team sind im GW-Unterricht eine tolle Sache.<br />
� Spiele werden in den GW-Stunden eingesetzt.<br />
� Ich arbeite häufig mit dem Atlas.<br />
� Unser Lehrer/unsere Lehrerin fordert uns immer wieder auf, aktuelle Zeitungsberichte,<br />
Prospekte oder andere Unterlagen in den GW-Unterricht mitzubringen.<br />
Danke für das Ausfüllen des <strong>Fragebogen</strong>s
4. Ausgewählte Ergebnisse der Befragung<br />
Die Auswertung der ersten beiden Fragen gibt die Sicherheit, dass die Ergebnisse<br />
der durchgeführten Erhebung sowohl für Mädchen als auch für Buben aussagekräftig<br />
sind und den entsprechenden Schulstufen zuordenbar sind. Von den insgesamt<br />
2.314 ausgewerteten Fragebögen entfielen 1.147 auf Mädchen (49,6%) und 1.167<br />
(50,4%) auf Knaben, womit der angepeilten geschlechtlichen Ausgeglichenheit bei<br />
der Befragung voll und ganz gerecht wurde.<br />
Auch die Auswertung der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die<br />
unterschiedlichen Schulstufen zeigte für die 5. – 8. Schulstufe eine sehr<br />
ausgeglichene Teilnahme mit Ausnahme der 9. Schulstufe, was darauf<br />
zurückzuführen ist, dass im Polytechnischen Lehrgang kein GW - Unterricht<br />
stattfindet - daher hat auch keine Erhebung stattgefunden - und sich somit die<br />
geringe Anzahl der Befragten aus der 9. Schulstufe nur aus Schülerinnen und<br />
Schülern zusammensetzt, die bereits das 9. Schuljahr absolvieren, aber noch die<br />
Hauptschule besuchen sowie aus Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse einer<br />
Realschule besteht (Tab. 1).<br />
Schulstufe Häufigkeit Prozent<br />
5 646 27,9<br />
6 580 25,1<br />
7 478 20,7<br />
8 568 24,5<br />
9 42 1,8<br />
Gesamt 2.314 100,0<br />
Tab. 1: Ergebnis der Fragestellung: Welche Schulstufe besuchst du?<br />
Die Frage 3, mit welchem Schulbuch die Schülerinnen und Schüler arbeiten, wurde<br />
gestellt, um zu erfahren, ob evt. Zusammenhänge zwischen den Angaben der<br />
Schulbuch Häufigkeit Prozent<br />
Geo-link 384 16,6<br />
GW-Module 118 5,1<br />
Faszination Erde 1.212 52,4<br />
Der Mensch in Raum<br />
und Wirtschaft<br />
79 3,4<br />
Horizonte 39 1,7<br />
Ganz klar Geografie 21 0,9<br />
Weltbilder 298 12,9<br />
Neue Geografie 163 7,0<br />
Gesamt 2.314 100,0<br />
Tab. 2: Ergebnis der Fragestellung: Mit welchem Geographiebuch arbeitest du in der Schule?<br />
Schülerinnen und Schüler und der Verwendung eines bestimmten Buches erkennbar<br />
sind. Tabelle 2 gibt eine Übersicht über die verwendeten Schulbücher.<br />
Unter den 8 vorgegebenen Geographieschulbüchern für die Hauptschule kommt eine<br />
eindeutige Gewichtung zum Ausdruck, nämlich das Geographiebuch „Faszination<br />
Erde“. Es folgen die Schulbücher „Geo-link“ und „Weltbilder“. Aufgrund dieser starken<br />
Überlegenheit könnten die folgenden Ergebnisse auf dieses Schulbuch hin<br />
interpretiert werden, was ursprünglich ganz und gar nicht in der Absicht der Autoren<br />
lag.<br />
Mit der Frage 4 beginnt der eigentliche inhaltliche Teil bzgl. Der<br />
Interessensbefragung. Die Bereiche des GW-Unterrichts, die im Lehrplan<br />
aufscheinen, wurden in kleinere und für Schülerinnen und Schüler verständliche
Unterteilungen gegliedert. Es sollten jene drei Bereiche ausgewählt werden, die<br />
Schülerinnen und Schüler am liebsten bearbeiten. Unter den Teilfragen gibt es zwei,<br />
nämlich die Teilfragen 1 und 3, die sich auf die Unterrichtsmethodik beziehen. Die<br />
restlichen 9 Fragen zielen auf Unterrichtsthemen ab.<br />
Mit durchschnittlich 22,65 % liegen die Unterrichts methodischen Teilfragen ein<br />
wenig unter dem Durchschnitt der Zustimmungen zu den Themen spezifischen<br />
Teilfragen (26,1 %). Insgesamt variiert die Prozentanzahl der Zustimmungen zu den<br />
11 Teilfragen zwischen 51, 6 % und 10,4 % und bildet im Bereich der Zustimmungen<br />
mit 25,5 % den Durchschnitt aus den 11 Teilfragen, was einen nicht erwarteten eher<br />
niedrigen Wert ergibt, woraus sich Handlungsbedarf ableiten ließe (Abb. 2).<br />
Am positivsten wurde die Teilfrage 2 beantwortet, wo über die Hälfte der<br />
Schülerinnen und Schüler (51,6 %) zustimmte, dass sie sich für ferne Länder<br />
interessieren, was einen hohen Grad an Offenheit gegenüber anderen Kulturen und<br />
Menschen offenbart. Diese äußerst angenehme Tatsache trägt mit Sicherheit zu<br />
einem in Zukunft wichtigen Völkerverständnisses bei. Dahingehende Bildung im<br />
Geographieunterricht ist eine wertvolle Basis für ein friedvolles Nebeneinander<br />
unterschiedlicher Völker und Kulturen in Österreich. Dass es dahingehend aber noch<br />
Handlungsbedarf gibt, zeigt die unterdurchschnittliche Zustimmung zur Frage 6, die<br />
auf das Interesse über das Zusammenleben von Menschen abzielt.<br />
Die zweithöchste Zustimmung erfuhr die Teilfrage 3, wo das Arbeiten mit Atlas und<br />
Karten evaluiert wurde, allerdings betrug die Zustimmung in diesem Fall bereits nur<br />
mehr 34,9 %.<br />
Über dem Durchschnitt liegen noch die Fragen 4, 5, 8 und 10, wobei erstere zwei an<br />
die sehr positiv beantwortete Teilfrage 2 angelehnt sind und diese somit bestätigen,<br />
letztere zwei berühren den eigenen Lebensbereich der Schülerinnen und Schüler,<br />
weshalb die relativ hohe Zustimmung im Vorfeld auch erwartet wurde. Etwa ein<br />
Drittel der Schülerinnen und Schüler (31, 6 %) gibt an, dass es für sie interessant ist,<br />
wenn Natur und Umweltschutzthemen im GW- Unterricht behandelt werden<br />
(Teilfrage 10). Dieses Ergebnis ist sicher erfreulich, da es doch von besonderer<br />
Wichtigkeit ist, Schülerinnen und Schüler generell für Umweltthemen zu<br />
sensibilisieren, zumal Bereiche wie Klimaschutz, Wasserressourcen,<br />
Energiegewinnung, fossile und alternative Brennstoffe, Feinstaub, u. ä. unsere<br />
tägliches leben und auch unsere Gesundheit begleiten und beeinflussen. Schulische<br />
Bildung ist dabei im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens als Basis wichtiger denn je<br />
und den Schulen kommt damit eine verstärkte verantwortungsvolle Aufgabe zu, was<br />
sich im Übrigen nicht nur auf das Fach Geographie und Wirtschaftskunde<br />
beschränken soll und darf.<br />
Interessant ist die geringe Zustimmung zu den Teilfragen 7, 9 und 11. Sie liegen<br />
deutlich unter dem Durchschnitt und betreffen Wirtschaftsrelevante Themen!<br />
Entweder resultiert dieses ernüchternde Ergebnis aus einer Übersättigung der<br />
Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftskunde im Geographieunterricht heraus, was<br />
sich in einer ablehnenden Beurteilung des Interesses manifestiert, oder ist es dem<br />
jungen Alter - also der geringen Reife - bzw. dem Schultyp Hauptschule<br />
zuzuschreiben. Letzteres wird im Vergleich mit den Ergebnissen aus den AHS und<br />
BHS verifiziert werden können.<br />
Negativ aus der Reihe fällt die Teilfrage 1 wo nach dem Interesse an Fallbeispielen<br />
gestellt wird. Hier scheint es aber so zu sein, dass die Frage womöglich nicht richtig<br />
verstanden wurde bzw. in Bezug auf eine zulässige Interpretation erst diskutiert<br />
werden muss, da der Begriff „Fallbeispiel“ nicht definiert wurde, was u. U. notwendig<br />
gewesen wäre. Dennoch sollte das Ergebnis der Frage 4 für die Planung von<br />
künftigen Unterrichtseinheiten als aussagekräftige Basis herangezogen werden, ja
sogar sehr ernst genommen werden und im Unterrichtsgeschehen methodisch und<br />
inhaltlich Berücksichtigung finden.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,6<br />
10,4<br />
Ergebnis aus den 11 Teilfragen der Frage 4<br />
48,4<br />
51,6<br />
65,1 70,2 73,2 80,4 85,8<br />
34,9 29,8 26,8 19,6 14,2<br />
71,5<br />
28,5<br />
85,3<br />
14,7<br />
68,4<br />
31,6<br />
82,1<br />
17,9<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Abb. 2: Ergebnis aus den 11 Teilfragen der Frage 4.<br />
trifft nicht zu<br />
trifft zu<br />
Interessant wird es, wenn die Ergebnisse aus den 11 Teilfragen mit der Frage 4<br />
„Geschlecht und Schulstufe“ der Probanten in Korrelation gebracht werden, damit<br />
Richtungsweisende Aussagen getroffen und Empfehlungen geben werden können.<br />
Bei der Aufarbeitung sämtlicher durchgeführter Verknüpfungen und daraus<br />
abgeleiteter Interpretationen springen folgende Ergebnisse besonders ins Auge:<br />
Ein erwähnenswertes Ergebnis resultiert aus der Verknüpfung von Schulstufen und<br />
Teilfrage 9 aus der Frage 4 „…was die EU ist….“ Hier zeigt sich bei dem oben schon<br />
erwähnten starken Desinteresse an dem Thema „EU“ (Abb. 2, Teilfrage 9) ganz klar,<br />
dass zumindest mit zunehmender Schul- und somit Altersstufe das Interesse am<br />
Themenbereich EU zunimmt und in der 7., 8. und 9. Schulstufe bereits über dem<br />
durchschnittlichen Wert von 14,7 % „Interesse am Thema“ liegt. Fazit: Das Thema<br />
interessant gestalten und unterrichtsmethodisch spannend aufbauen, aber nicht zu<br />
sehr überreizen, was einer effizienten und innovativen Stundengestaltung bedarf.<br />
Schulstufe „EU“-Interesse % „EU“-Desinteresse %<br />
5 66 10,2 580 89,8<br />
6 78 13,5 502 86,5<br />
7 72 15,1 406 84,9<br />
8 115 25,4 453 79,6<br />
9 10 23,8 32 76,2<br />
Gesamt 341 14,7 1.973 85,3<br />
Tab. 3: Das Interesse am Thema „EU“ bzgl. Schulstufe.<br />
Nur rund 15% der Schülerinnen und Schüler geben an, dass sie etwas über die EU<br />
erfahren wollen. Für diesen Themenbereich ist es somit sehr wichtig, die<br />
Schülerinnen und Schüler verstärkt zu motivieren, da im Lehrplan neben einem<br />
soliden topographischen Orientierungswissen auch das Wissen um die Stellung<br />
Österreichs innerhalb Europas und der EU gefordert wird. Die Kenntnis über
Strukturen, Aufbau und Zusammenarbeit innerhalb der EU sind Grundlagen für einen<br />
europäisch denkenden Jugendlichen, der die Zusammenhänge versteht, aber auch<br />
kritisch beleuchten kann.<br />
Sehr knapp liegen die Ergebnisse beisammen (knapp unter 30%) wenn es darum<br />
geht, etwas über die Schönheit der Heimat, den Lebensalltag in verschiedenen<br />
Ländern und über das Wissen um fremde Kulturen zu erfahren. Es ist erfreulich, dass<br />
sich Schülerinnen und Schüler in der Altersgruppe der 10-14 Jährigen sehr<br />
homogen für ihre nähere Umgebung mit ihren Selbstverständlichkeiten und<br />
Besonderheiten interessieren.<br />
Die Lebensweise Anderer kennen lernen und die wesentlichen Merkmale und<br />
Besonderheiten anderer Kulturen zu erfahren, muss in der globalisierten Welt des<br />
21. Jahrhunderts ein Grundbestandteil einer schulischen Bildung sein. Geben rund<br />
1/3 der Schülerinnen und Schüler an, sich für diese Thematik zu interessieren , so ist<br />
dies schon ein kleiner Grundstein, doch sollte und müsste es im Unterricht gelingen,<br />
allen Schülerinnen und Schülern dahingehend Grundkenntnisse zu vermitteln, denn<br />
nur wenn etwas bekannt ist, kann dafür Verständnis aufgebracht werden bzw.<br />
ängstigt es nicht. Auch ein Miteinander gestaltet sich leichter, wenn die Lebensweise<br />
und Lebensgewohnheiten bekannt sind.<br />
Mit der Fragestellung „…warum Menschen zu uns auf Urlaub kommen?“ wollten wir<br />
erfahren, wie ausgeprägt das Interesse der Schülerinnen und Schüler gegenüber der<br />
Thematik Tourismus ist. Das Ergebnis liegt bei 19,2 % für die Mädchen und bei 16,7<br />
% bei den Knaben.<br />
Im Lehrplan der Hauptschulen ist der Lehrstoff der 1. bis 4. Klasse nach<br />
thematischen Schwerpunkten gegliedert und im Unterricht sind drei leitende<br />
Fragenbereiche immer wieder aufzugreifen. Einer dieser drei Bereiche ist der<br />
Fragenbereich Markt und Wirtschaftskreisläufe. In den didaktischen Grundsätzen des<br />
Lehrplanes ist auch festgeschrieben, dass geographische und wirtschaftskundliche<br />
Inhalte im Unterricht nicht nebeneinander stehend, sondern in starkem Maße<br />
miteinander verflochten behandelt werden sollen. Auch fordert die „Wirtschaft“ eine<br />
verstärkte Einbindung dieses Themenbereiches in den Unterricht. Ein klarer Auftrag<br />
für Industrie- und Wirtschaftsbetriebe, interessieren sich doch nur durchschnittlich<br />
16,5 % der Schülerinnen und Schüler für diese Thematik (Tab. 4). Dabei ist<br />
anzumerken, dass das Interesse erwartungsgemäß von der 5. bis zur 9. Schulstufe<br />
zunimmt.<br />
Wirtschaftliche Themenbereiche werden im Geographie und<br />
Wirtschaftskundeunterricht oft nur am Rande behandelt, da sie auch bei Lehrerinnen<br />
und Lehrer nicht sehr beliebt sind und andere Themenbereiche vorrangig behandelt<br />
werden. In dieser Alterstufe ist das Wecken für wirtschaftliche Themen sicher von<br />
großer Bedeutung, allerdings auch ein sehr komplexer Bereich, der ein hohes Maß<br />
an eigenständigen Wissenserwerb erfordert, da diese Inhalte in der Ausbildung nur<br />
als Grundlage vermittelt werden können, denn für die Kenntnisse der aktuellen<br />
wirtschaftlichen Lage ist jede Pädagogin, jeder Pädagoge selbst verantwortlich.<br />
Schulstufe Wirtschaftsinteresse % Wirtschaftsdesinteresse %<br />
5 91 14,1 555 85,9<br />
6 84 14,5 496 85,5<br />
7 53 12,5 425 81,5<br />
8 90 18,8 478 81,2<br />
9 10 23,8 32 76,2<br />
Gesamt 328 16,5 1.986 84,5<br />
Tab. 4: Das Interesse am Thema „Industrie- und Wirtschaftsbetrieben“ bzgl. Schulstufe..
Der Fragenkomplex 4 hat auch Vorschlagsmöglichkeiten umfasst (Teilfrage 12).<br />
Diese Möglichkeit haben aber nur rund 5% der Schülerinnen und Schüler genützt.<br />
Etwa die Hälfte davon schlugen das Spiel Geokönig vor und die zweite Hälfte wollten<br />
mehr über das Thema Landwirtschaft erfahren. Bei der Eingabe der Daten wurde<br />
auch ersichtlich, dass die Angaben nur aus zwei verschiedenen Schulen stammten.<br />
Ein weiterer Fragenkomplex (5) betraf den Wunsch nach dem verstärkten Einsatz<br />
von speziellen Medien. Über 60% der Befragten würden einen verstärkten Einsatz<br />
des Internets im Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht begrüßen (Tab. 5). Das<br />
Interesse liegt bei den Knaben höher als bei den Mädchen, so dass eine<br />
geschlechtsspezifische Vorliebe festgestellt werden kann.<br />
Internet trifft zu % Internet trifft nicht zu %<br />
Mädchen 659 57,5 488 42,5<br />
Knaben 739 63,3 428 36,7<br />
Gesamt 1.398 60,4 916 39,6<br />
Tab. 5: Das Interesse am Unterrichtsmedium „Internet“ bzgl. Geschlecht.<br />
Heute bietet das Internet für alle Themen des Unterrichtsgegenstandes GW<br />
Informationen in Hülle und Fülle an und auch Spiele, Rätsel, teilweise auch<br />
Animationen etc. sind abrufbar. Daher ist es nur zu verständlich, dass sich sowohl<br />
Schülerinnen als auch Schüler am verstärkten Einsatz des Internets interessiert sind.<br />
Dabei muss aber auf die vielfach nicht ausreichend vorhandene Infrastruktur bei<br />
hohen Klassenschülerzahlen hingewiesen werden, die einen spezifischen, wie im<br />
Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht manchmal notwendigen und auch<br />
sinnvollen Einsatz dieses Mediums erschwert.<br />
Was die Schulstufen betrifft so fällt auf, dass das Interesse am Einsatz des Internets<br />
im Unterricht kontinuierlich mit der höheren Schulstufe zunimmt (Tab. 6).<br />
Schulstufe Internet trifft zu % Internet trifft nicht zu %<br />
5 358 55,4 288 44,6<br />
6 353 60,8 227 39,2<br />
7 300 62,8 178 37,2<br />
8 369 65,0 199 35,0<br />
9 18 42,9 24 57,1<br />
Gesamt 1.398 60,4 916 39,6<br />
Tab. 6: Das Interesse am Unterrichtsmedium „Internet“ bzgl. Schulstufe.<br />
DVD und Videos folgen in der Beliebtheitsskala für rund 58 % der Schülerinnen und<br />
Schüler. Bilddokumente veranschaulichen den Geographieunterricht und sind daher<br />
bei Schülerinnen und Schüler sehr beliebt. Die Arbeit am Computer schätzen 51%<br />
der Schülerinnen und Schüler, da dies ein Medium ist, das sie sehr gerne benutzen<br />
und das Arbeiten am PC von den Schülerinnen und Schüler durchaus positiv<br />
besetzt ist. Nur rund 20% wollen verstärkt mit Karten und Atlas arbeiten, was eine<br />
verstärkte Absage an analogen Medien gegenüber digitalen Medien ausdrückt.<br />
17 % wünschen sich einen vermehrten Einsatz von CDs. Einen verstärkten Einsatz<br />
von Bildbänden, Sachbüchern und Nachschlagewerken wünschen sich nur wenige<br />
Schülerinnen und Schüler (unter 10%). Es sind dies auch Medien, die in Zeiten der<br />
digitalen Medien etwas an Reiz eingebüßt haben, da mit Hilfe der elektronischen<br />
Medien aussagekräftige Bilder rasch, treffend und einfach angeklickt werden können.<br />
Der Fragenkomplex 6 behandelte das Interesse nach Lehrausgängen und<br />
Exkursionen. Exkursionen und Lehrausgänge erfreuen sich erwartungsgemäß
esonderer Beliebtheit. 84,9 % sind der Meinung, dass sie sogar noch mehr<br />
Exkursionen machen möchten, was einerseits auch den Lehrplananforderungen<br />
entsprechen würde, andererseits sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />
diese Form des Unterrichts nicht gerade förderlich.<br />
Im letzten Block der Fragen (7) ging es schließlich um die Form des Unterrichts. Vor<br />
allem wollten wir erfahren, welche Formen des Unterrichts im Geographie- und<br />
Wirtschaftskundeunterricht verbreitet sind. Es waren Mehrfachnennungen möglich,<br />
und das Ergebnis fiel relativ ausgewogen aus. 57,8 % geben an, dass der<br />
Lehrervortrag am häufigsten eingesetzt wird. Aber auch 51,4 % dass sie oft<br />
selbständig und alleine arbeiten dürfen. 41,3 % schätzen die Arbeitsweisen im Team<br />
und 37,8 % geben an, dass sie häufig mit dem Atlas arbeiten. Immerhin geben auch<br />
20,8 % an, dass entsprechende Spiele im Geographie- und<br />
Wirtschaftskundeunterricht eingesetzt werden.<br />
5. Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Bezug nehmend auf den<br />
wichtigen Fragekomplex 4 das allgemeine Interesse hinsichtlich der von uns gestellt<br />
Interessensbereiche bescheiden darstellt.<br />
Zwar nicht ganz so überraschend aber doch erschreckend was das<br />
Desinteressensaumaß betrifft, fiel das Interesse nach wirtschaftskundlichen Inhalten<br />
aus, die einen wesentlichen Teil des GW-Unterrichts darstellen. Dieser Umstand<br />
kann aus einer Übersättigung der Schülerinnen und Schüler heraus entstehen, die<br />
mittels innovativer Unterrichtsmethoden verhindert werden kann. Dieser Umstand<br />
des Desinteresses am eigentlich zentralen Inhalt des Fachbereiches lässt die<br />
Alarmglocken ertönen und muss von uns Pädagogen ausführlich diskutiert werden.<br />
Ähnlich verhält es sich auch mit vielen anderen Ergebnissen aus der vorliegenden<br />
Befragung, die hier in diesem kurzen Überblick nicht Platz fanden.<br />
Befragungen wie die vorliegende haben selbstverständlich nach den Kriterien<br />
möglichst hoher Objektivität sowohl in der Auswahl der Fragen als auch in der<br />
Interpretation zu erfolgen, dennoch erlauben sie unterschiedliche Sichtweisen ohne<br />
aber einem geforderten Maß an Wissenschaftlichkeit abträglich zu sein. Aber gerade<br />
diese unterschiedlichen Sichtweisen sollen zu Diskussion anregen. Bitte teilen sie<br />
uns deshalb ihre persönliche Meinung mit!<br />
6. Literaturverzeichnis<br />
Grüner, G., Georg, W. & Kahl, O. (1982). Kleines Berufspädagogisches Lexikon.<br />
Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag KG.<br />
Odenbach, K. (1974). Lexikon der Schulpädagogik. Begriffe von A – Z. In K.<br />
Odenbach (Hrsg.), Motivation (S. 326). Braunschweig: Westermann<br />
Schiefele, H. & Krapp, A. (1981). Handlexikon zur Pädagogischen Psychologie.<br />
München: Ehrenwirth.<br />
Schröder, H. (1985). Grundwortschatz Erziehungswissenschaft. Ein Wörterbuch der<br />
Fachbegriffe von „Abbilddidaktik“ bis „Zielorientierung“. H. Schröder (Hrsg.),<br />
Motivation (S. 210f). München: Ehrenwirth<br />
Wiedemann, U. (2006). PhilLex. Lexikon der Philosophie.<br />
Ziegler in www.ezw.rwth-aachen.de
Internet<br />
http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/MGF/Geographie/didaktik/Forschung/<br />
interesse/HF_sections/content/Handzettel%20Interesse.doc.<br />
http://de.wikipedia.org<br />
www.phillex.de/interess.htm<br />
http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Motivation.shtml<br />
http://lexikon.meyers.de/meyers/Motivation<br />
http://www.schuelerhilfe-ehingen.de/infos01.htm<br />
http://www.konzentrationlernen.de/was_stoert_konzentration#ancright3<br />
Anschrift der Verfasser:<br />
Mag. Dr. Marlies Pietsch<br />
Pädagogische Hochschule Steiermark<br />
e-mail: marlies.pietsch@phst.at<br />
Mag. Dr. Wolfgang Fischer<br />
KFU-Graz, Inst. f. Geographie und Raumforschung<br />
e-mail: wolfgang.fischer@uni-graz.at