Download - Werbegemeinschaft Rüthen
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Für den "treff" engagieren sich Kassierer Ewald Wenge, Sozialarbeiterin Miriam Pech (treff), Jahrespraktikantin Romina Gößmann, erste Vorsitzende<br />
Rita Schütte, Honorarkraft Hanna Rapp, Leiterin Sabine Schleef, zweiter Vorsitzender Franz-Josef Ebert, der verabschiedete Vorsitzende Jens<br />
Dumschat und Erzieherin Silvia Schomacher.<br />
<strong>Rüthen</strong>. Der Trägervereins Offene<br />
Kinder- und Jugendarbeit hat<br />
mit Rita Schütte eine neue Vorsitzende.<br />
Der Verein ist Träger des<br />
Kinder- und Jugendzentrums „treff“<br />
in der Hachtorstraße.<br />
Der bisherige Vorsitzende Jens<br />
Dumschat stellte sich auf der Jahreshauptversammlung<br />
aus persönlichen<br />
Gründen nicht zur Wiederwahl,<br />
Rita Schüttes bisheriges Amt<br />
im zweiten Vorsitz übernimmt der<br />
52jährige Franz-Josef Ebert.<br />
Ein Blick auf die Arbeit des vergangenen<br />
Jahres gestaltete sich<br />
ebenso vielschichtig wie erfreulich.<br />
Die Zahl der Besucher wurde von<br />
6.056 in 2010 auf 6.472 gesteigert.<br />
Ein Grund dafür können auch die<br />
neuen Öffnungszeiten sein, die nun<br />
nach Alter strukturiert sind und die<br />
Kinder und Jugendlichen nun spezifischer<br />
und offensichtlich noch<br />
erfolgreicher ansprechen. Sehr erfreut<br />
zeigte sich die Versammlung<br />
auch darüber, dass dabei der Anteil<br />
der Mädchen von 36% auf 41% um<br />
über 500 Besucherinnen gesteigert<br />
werden konnte. Dazu haben sicherlich<br />
auch spezielle Mädchenangebote<br />
beigetragen. Eine Mädchenfahrt<br />
führte 2011 nach Bielefeld, wo<br />
für Damen noch eher ungewöhnliche<br />
Sportarten wie Gokartfahren<br />
ausprobiert wurden. In diesem Jahr<br />
lief unter dem Titel „Girls on tour<br />
– Wellness und Entspannung“ ein<br />
Angebot, bei dem von Slowfood,<br />
Body&Soul, Kosmetik mit Susanne<br />
Lehmann, Kletterhalle, einem Besuch<br />
in dem Soester Erlebnisbad<br />
„Aquafun“ und mehr Erholung und<br />
Stressbewältigung im Alltag angeboten<br />
werden. Eine Fahrt der Mädchen<br />
in die Gesundheitsjugendherberge<br />
nach Finnentrop rundet das<br />
Programm ab.<br />
Einrichtungsleiterin Sabine Schleef<br />
und ihr Team bieten den Kindern<br />
und Jugendlichen ein abwechs-<br />
lungsreiches Angebot, welches seit<br />
letztem Jahr zusätzlich durch drei<br />
Honorarkräfte in den Bereichen<br />
Sport, Holzarbeiten und Aktionen<br />
ergänzt wird. Im Sommer konnte<br />
noch eine vierte Honorarkraft für<br />
Computerarbeiten gewonnen werden,<br />
möglich wurde dies durch einen<br />
speziellen Fördertopf des Kreises<br />
Soest. Seit dem ersten August<br />
2011 ist zudem Romina Gößmann<br />
als Jahrespraktikantin beschäftigt,<br />
ab kommendem Sommer hat der<br />
„treff“ diese Stelle neu zu vergeben.<br />
Im Bereich der Anschaffungen waren<br />
ein Flachbildschirmfernseher<br />
und beispielsweise eine Playstation<br />
3 zu verzeichnen, ein neuer<br />
Raumteiler hat eine gemütliche<br />
Ecke entstehen lassen. Aus einem<br />
Projekt des LWL wurden Gelder für<br />
Investitions- und Renovierungsmaßnahmen<br />
bereitgestellt, wovon<br />
neben diversen Arbeiten im Haus<br />
auch ein Kühlschrank, ein Herd,<br />
ein Minibackofen und drei moderne<br />
Computer angeschafft wurden.<br />
Im inhaltlichen Teil laufen in diesem<br />
Jahr drei Projekte im „treff“. Guten<br />
Anklang fand in den Osterferien<br />
„Safe im Cyberspace“, als es zwei<br />
Tage um Sicherheit im Internet<br />
mEHR BEsucHER, mEHR mädcHEN uNd EiNE NEuE VORsiTzENdE<br />
Der trägerverein DeS KinDer- unD jugenDzentruMS „treff“ traf Sich zu einer ereigniSreichen unD inforMativen<br />
jahreShauPtvreSaMMlung<br />
ging. Angelaufen ist auch bereits<br />
die Projektreihe „Back to basic“,<br />
bei der sich die Teilnehmer auf Wesentliches<br />
zurückbesinnen möchten.<br />
Gesundes Essen (Dozent Ralf<br />
Hähnel), Ökologische Landwirtschaft,<br />
Soziales Kompetenztraining<br />
mit Martin Krüper, oder intuitives<br />
Bogenschießen zur Förderung der<br />
inneren Ruhe haben bereits stattgefunden,<br />
im Mai geht es mit Karsten<br />
Herting zum Survivaltraining in<br />
der Natur.<br />
Der Vorstand des<br />
Trägervereins. Der<br />
neue zweite Vorsitzende<br />
Franz-Josef<br />
Ebert, Beisitzer Harald<br />
Jütte, Vorsitzende Rita<br />
Schütte, Beisitzerin<br />
Petra Will, der verabschiedete<br />
Vorsitzende<br />
Jens Dumschat,<br />
Schriftführer Andreas<br />
Rüther, Beisitzer<br />
Jürgen Steinmetz,<br />
Kassierer Ewald<br />
Wenge, der neue<br />
zweite Kassenprüfer<br />
Sven Bartsch-Erling.<br />
Bürgermeister Peter Weiken hatten drei Anträge zu der Rehabilitierung von Verurteilten in den Hexenprozessen erreicht. Die Klasse 8a mit<br />
ihrer Geschichtslehrerin Marion Wollschläger hatte sich im Unterricht mit dem Thema beschäftigt und fand den Antrag eine logische Folge<br />
ihres Nachdenkens. Ein gemeinsames Schreiben von Harald Gollan, Karl-Friedrich Hillesheim und Ernst Müller lag aus der Bürgerschaft vor,<br />
zudem hatte Hartmut Hegeler (nicht auf dem Bild), Pfarrer im Ruhestand aus Unna, das Thema aufgegriffen, zu <strong>Rüthen</strong> Kontakt aufgenommen<br />
und Bürgermeister Peter Weiken ermutigt, ein – wenn auch spätes, doch wichtiges – Zeichen zu setzen.<br />
sPäTE REHABiliTiERuNg giBT uNscHuldigEN<br />
OPFERN EHRE zuRÜck<br />
rüthen geht erfreulich offen Mit DeM theMa Der hexenverfolgung uM. bronzetafel<br />
berSchreibt rehabilitierung, bergStaDt alS vorbilD für anDere orte<br />
<strong>Rüthen</strong>. Nachdem der Stadtrat<br />
im vergangenen Jahr vorbehaltlos<br />
und einstimmig für eine Rehabilitierung<br />
der 169 bekannten zu Unrecht<br />
verurteilten Hexen und Zauberer<br />
in <strong>Rüthen</strong> gestimmt hatte, erinnert<br />
nun auch eine Bronzetafel an dem<br />
Hexenturm an diesen Jahrhunderte<br />
später gesetzten positiven<br />
Meilenstein in der Geschichte der<br />
Hexenverfolgung. Bei der offiziellen<br />
Enthüllung wurde zudem deutlich,<br />
dass sich die Initiatoren und Beteiligten<br />
sichtlich Gedanken zu dem<br />
Thema gemacht hatten. Aus heutigem<br />
aufgeklärten Denken heraus<br />
erscheint es selbstverständlich, die<br />
Hexenverfolgung als falsch, rechtlos<br />
und grausam zu verurteilen,<br />
entsprechend fanden die Redner<br />
klare Worte. Doch auch heute noch<br />
gebe es Ausgrenzung und Diskriminierung<br />
beispielsweise durch<br />
Mobbing, Rassismus oder Menschenrechtsverletzung,<br />
spannte<br />
Bürgermeister Peter Weiken den<br />
Bogen in die Gegenwart, zu der die<br />
Hexenverfolgung ohnehin als unse-<br />
re Geschichte gehöre.<br />
Rolf Gockel stellte auch den Bezug<br />
zu dem bereits angebrachten<br />
Bronzerelief mit der Abbildung der<br />
Hexenverfolgungsgegner Michael<br />
Stappert und Friedrich- Spee sowie<br />
den Szenarien von Übel und Idylle<br />
her. Positive Veränderung gehe oft<br />
vom Einzelnen aus. Es gelte das<br />
Bild der Hexe aus dem Bilderbuch<br />
zu vergessen und Öffentlichkeit zu<br />
schaffen, verurteilt und hingerichtet<br />
wurden unschuldige Mitmenschen<br />
jener Zeit.<br />
Neben Vertretern aus Politik und Verwaltung waren auch zahlreiche interessierte Bürger zu der Enthüllung der Bronzetafel an den Hexenturm<br />
gekommen.<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler der (letztjährigen)<br />
Klasse 8a zündeten<br />
für die Opfer<br />
aus den verschiedenen<br />
<strong>Rüthen</strong>er<br />
Ortschaften Kerzen<br />
an, zwei Schülerinnen<br />
gestalteten den<br />
Akt musikalisch.<br />
Karl-Heinz Knüwe<br />
stellte mit Bezug auf<br />
ein Werk Thomas<br />
Manns heraus, dass<br />
Strukturen der Verfolgung<br />
von Menschen<br />
über Jahrhunderte<br />
wiederkehrend<br />
erkennbar seien. Er<br />
verdeutlichte auch<br />
die gegensätzlichen<br />
Deutungsansprüche<br />
in der Zeit des<br />
ausgehenden<br />
Mittelalters mit<br />
grausigen Exzessen<br />
und ideologischem<br />
Glauben gegen<br />
einen neuen Geist<br />
der Machbarkeit und<br />
Wissenschaft.<br />
Professor Wilhelm<br />
Gössmann zitierte<br />
aus einem von<br />
ihm herausgegebenen<br />
Buch und<br />
knüpfte damit an<br />
die Ergebnisse<br />
von Spiritual Karl<br />
Michels an. Michels<br />
hatte sich mit der<br />
Hexenverfolgung in<br />
Langenstraße-Heddinghausen<br />
befasst<br />
und Namen von 38<br />
Opfern veröffentlicht.<br />
Eine Person habe die<br />
Folter ohne Geständnis<br />
überstanden<br />
und sei „geläutert“<br />
freigesprochen worden.<br />
Schwere Schuld<br />
gab der Professor<br />
der Kirche, die eine<br />
große Mitschuld an<br />
diesem „Teufelskult“<br />
habe.<br />
Harald Gollan<br />
bedankte sich für<br />
das von verschiedener<br />
Seite gezeigte<br />
Verständnis für einen<br />
aufgeklärten Umgang<br />
mit dem Thema<br />
der Hexenrehabilitation.<br />
Die neue Bronzetafel am Hexenturm ist ein<br />
sichtbarer Appell an die gute Seite im Menschen,<br />
interpretierte Kulturringvorsitzender<br />
Rolf Gockel (r.) die Inschrift zur Dokumentation<br />
und Erinnerung der Rehabilitation von<br />
Hexen und Zauberern. Bürgermeister Peter<br />
Weiken(l.) freute sich, dass andere Städte<br />
dem Vorbild <strong>Rüthen</strong>s gefolgt seien. Er<br />
dankte dem Kulturring, der die Anschaffung<br />
der Bronzetafel ermöglicht hat.<br />
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