07.06.2016 Aufrufe

15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?

2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform

2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

58 Zentrale Ergebnisse in Form von Trendaussagen<br />

7 Zentrale Ergebnisse in Form von<br />

Trendaussagen<br />

Die zentralen Ergebnisse aus den Untersuchungen<br />

sind im Folgenden in Form von thesenartigen Trendaussagen<br />

zusammenfassend dargestellt.<br />

Ergebnisse aus den Bestandsdaten<br />

a. Das Ingenieurstudium ist nicht mehr so stark<br />

wie früher ein klassisches Aufsteigerstudium: In<br />

den Ingenieurwissenschaften haben ca. 40 % der<br />

Studierenden an Fachhochschulen und ca. 60 % der<br />

Studierenden an Universitäten Eltern mit einem<br />

akademischen Bildungshintergrund.<br />

b. Die Betreuungsverhältnisse im Ingenieurstudium<br />

haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert.<br />

Dabei wird die Lehre zunehmend auf<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen und externe<br />

Lehrbeauftragte übertragen.<br />

c. Der Anteil der Absolvent/-innen, die einen Abschluss<br />

im Bereich der Ingenieurwissenschaften<br />

machen, ist in Deutschland in den letzten Jahren<br />

stärker als in anderen Ländern gesunken.<br />

d. Der Frauenanteil in den Ingenieurwissenschaften<br />

ist weder bei Bachelor- noch bei Masterabsolventen<br />

in den letzten Jahren gestiegen. Im europäischen<br />

Vergleich ist der Anteil der Ingenieurabsolventinnen<br />

in Deutschland eher niedrig, in den USA und<br />

in Deutschland ist er gleich.<br />

Trends aus den Befragungen<br />

Differierende Bewertungen zum<br />

Kompetenzerwerb<br />

e. Sowohl Bachelor- als auch Masterstudierende sind<br />

der Ansicht, dass breites Grundlagenwissen und<br />

spezielles Fachwissen die Kompetenzen sind, die<br />

in ihrem Studium am stärksten gefördert werden.<br />

f. Diplom- und Masterabsolvent/-innen schätzen ihre<br />

Kompetenzen insgesamt ähnlich ein.<br />

h. Die Fach- und Führungskräfte beanstanden bei<br />

Berufseinsteiger/-innen einen deutlichen Mangel<br />

an der Fähigkeit zu fächerübergreifendem Denken<br />

sowie an Organisationsfähigkeit.<br />

i. Hochschullehrende sehen im Erwerb methodischer<br />

Kompetenzen den wichtigsten Aspekt des Ingenieurstudiums.<br />

Gleichzeitig sehen die Fach- und<br />

Führungskräfte einen deutlichen Mangel an methodischer<br />

Kompetenz bei Berufseinsteiger/-innen.<br />

j. Der Erwerb sozialer Kompetenz spielt im Studium<br />

eine geringe Rolle, im Berufsleben besteht hingegen<br />

ein hoher Bedarf an sozialer Kompetenz.<br />

k. Breit angelegte Studiengänge sind aus Unternehmenssicht<br />

zu bevorzugen.<br />

Differierende Meinungen zum Praxisbezug<br />

des Studiums<br />

l. Aus der Perspektive der Hochschullehrenden ist<br />

der Praxisbezug des Studiums insgesamt als gut zu<br />

bewerten.<br />

m. An Fachhochschulen ist der Praxisbezug des<br />

Studiums nach Meinung von Studierenden und<br />

Lehrenden deutlich stärker ausgeprägt als an<br />

Universitäten.<br />

n. Aus der Unternehmensperspektive (Fach-/Führungskräfte<br />

und Absolvent/-innen) ist ein Mangel<br />

an Praxiskenntnissen bei Berufseinsteiger/-innen<br />

zu sehen.<br />

o. Studierende mit Migrationshintergrund haben<br />

weniger Praxisphasen während ihres Studiums absolviert<br />

als diejenigen ohne Migrationshintergrund.<br />

p. Duale Studiengänge werden von Hochschullehrenden<br />

und Unternehmen positiv bewertet und<br />

können als Erfolgsmodell angesehen werden.<br />

g. Aus Sicht der Bachelor- und Masterabsolvent/-<br />

innen ist eine bedarfsgerechte Vermittlung<br />

von Grundlagenkompetenzen gegeben. Die<br />

Führungskräfte hingegen sehen eine deutliche<br />

Differenz zwischen im Beruf benötigtem und bei<br />

Berufseinsteiger/-innen vorhandenem Grundlagenwissen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!