15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?
2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform
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Ergebnisse der Befragungen<br />
49<br />
Im Folgenden geht es um den Forschungsbezug des Lehrangebots. Wie ist dieser Aspekt in den<br />
Studiengängen, in denen Sie hauptsächlich lehren, umgesetzt? (Hochschullehrende nach Universität<br />
und Fachhochschule)<br />
1-2 - "sehr schlecht bis schlecht" 3 - "mittelmäßig" 4-5 - "gut bis sehr gut" "kann ich (noch) nicht beurteilen"<br />
Forschungsbezug der<br />
Lehrveranstaltungen<br />
(regelmäßige/kontinuierliche<br />
Einbeziehung von<br />
Forschungsfragen und<br />
-ergebnissen)<br />
Universität<br />
Fachhochschule<br />
19%<br />
24%<br />
17%<br />
34%<br />
59%<br />
29%<br />
13%<br />
4%<br />
Angebot spezieller<br />
Lehrveranstaltungen, in<br />
denen Forschungsmethoden<br />
und -ergebnisse vorgestellt<br />
werden<br />
Universität<br />
Fachhochschule<br />
26%<br />
42%<br />
27%<br />
22%<br />
41%<br />
21%<br />
<strong>15</strong>%<br />
6%<br />
Möglichkeit, im Studium<br />
selbst zu forschen, (z. B.<br />
Forschungspraktikum)<br />
Universität<br />
Fachhochschule<br />
28%<br />
46%<br />
17%<br />
19%<br />
51%<br />
22%<br />
13%<br />
4%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Abbildung 30 Forschungsbezug des Lehrangebots – Sicht der Hochschullehrenden nach Hochschulart<br />
6.4 Auslandserfahrung im Studium<br />
Während internationale Mobilität in der politischen<br />
Debatte um den Stand des Bologna-Prozesses eine<br />
zentrale Rolle spielt und von vielen Seiten gefordert<br />
wird, die Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte<br />
während des Studiums zu verbessern (vgl. Kap. 3.1),<br />
zeigen die Befragungen, dass dieses Thema sowohl<br />
aus Sicht von Studierenden als auch aus Sicht der<br />
Unternehmen keine entscheidende Rolle im Rahmen<br />
der <strong>Ingenieurausbildung</strong> spielt. Nur ca. 20 % der<br />
befragten Studierenden in den Ingenieurwissenschaften<br />
haben sich bisher im Zusammenhang mit ihrem<br />
Studium im Ausland aufgehalten. Ebenso beabsichtigten<br />
nur ca. 20 % im Rahmen des Studiums noch einen<br />
studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchzuführen<br />
(vgl. Abb. 31).<br />
An Fachhochschulen ist das Thema Auslandsaufenthalt<br />
noch weniger von Bedeutung als an Universitäten:<br />
Während bei ersteren 83 % der Studierenden<br />
angegeben haben, noch keinen Auslandsaufenthalt im<br />
Rahmen des Studiums durchgeführt zu haben, sind es<br />
an Universitäten 74 %. Der bei Bachelorstudierenden<br />
höhere Anteil ohne Auslandserfahrung (87 % vs. 70 %<br />
bei Masterstudierenden) ist insofern verständlich, als<br />
Bachelorstudierende noch nicht sehr lange studieren<br />
und ggf. erst im Masterstudium einen Auslandsaufenthalt<br />
planen.<br />
Die Unterschiede bei Einbeziehung verschiedener Bildungshintergründe<br />
bzw. des Migrationshintergrunds<br />
sind gering.<br />
Von den befragten Führungskräften wird Auslandserfahrung<br />
nur von 13 % als Einstellungskriterium für<br />
Absolvent/-innen angegeben (s. o., Abb. 27).<br />
Sowohl für die Studierenden als auch für die befragten<br />
Fach- und Führungskräfte in Unternehmen hat Auslandserfahrung<br />
damit insgesamt keine hohe Priorität.<br />
Insgesamt werden mit den Ergebnissen die Mobilitätsziele<br />
auf EU-Ebene (20 % studienbezogene<br />
Auslandsaufenthalte bzw. Mobilitätserfahrung im<br />
EU-Durchschnitt) für die Ingenieurwissenschaften<br />
erreicht. Die in der GWK (sowie im Koalitionsvertrag<br />
und der DAAD Strategie) anvisierten 50 % studienbezogene<br />
Auslandserfahrungen bei Absolvent/-innen<br />
in Deutschland insgesamt werden hingegen für die<br />
Befragtengruppe nicht erreicht. Generell können in<br />
Deutschland bislang nur 37 % der Studierenden in<br />
höheren Semestern einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt<br />
vorweisen (vgl. Stiftung zur Förderung<br />
der Hochschulrektorenkonferenz, S. 50).<br />
Zu berücksichtigen ist, dass die Teilnehmer an<br />
unserer Befragung nicht nur aus höheren Semestern<br />
kommen (vgl. Middendorff et al. 2013, S. <strong>15</strong>5 ff.).