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15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?

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Ergebnisse der Befragungen<br />

43<br />

Die starke Zunahme der Zahl der Studiengänge (vgl.<br />

HRK-Daten) lässt hingegen ein Anwachsen der Zahl<br />

spezialisierter Studiengänge vermuten. Die Absicht<br />

der Hochschulen, sich mit spezialisierten Studiengängen<br />

zu profilieren, wird somit aus Unternehmenssicht<br />

im Bereich der Ingenieurwissenschaften auf wenig Interesse<br />

stoßen. 19 Auf Seite der Politik besteht bei den<br />

Regierungsparteien die Sorge, dass durch zu starke<br />

Spezialisierung der Studiengänge auf die Anforderungen<br />

des Arbeitsmarkts nicht ausreichend vorbereitet<br />

wird (vgl. Kap. 3.3.1).<br />

Trendaussage k<br />

Breit angelegte Studiengänge sind aus Unternehmenssicht<br />

zu bevorzugen.<br />

6.2 Differierende Bewertungen zum<br />

Praxisbezug des Studiums<br />

Sowohl die Studierenden als auch die Hochschullehrenden<br />

wurden gefragt, wie sie die Umsetzung des<br />

Praxisbezugs im Studium bewerten. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass die Hochschullehrenden den Praxisbezug<br />

des Studiums insgesamt positiv und im Vergleich zu<br />

den Studierenden deutlich besser bewerten.<br />

Trendaussage l<br />

Aus der Perspektive der Hochschullehrenden ist<br />

der Praxisbezug des Studiums insgesamt als gut zu<br />

bewerten.<br />

Wie Abb. 24 zeigt, sind Lehrende und Studierende der<br />

Ansicht, dass in der Frage des Praxisbezuges das Einbringen<br />

von Beispielen aus der Praxis im Rahmen der<br />

Lehre am weitesten realisiert ist (81 % der Hochschullehrenden<br />

und 63 % der Studierenden).<br />

Es wurde auch abgefragt, inwieweit spezielle Lehrveranstaltungen<br />

zur Vermittlung von Praxiswissen<br />

(z. B. über Anforderungen in Berufsfeldern) und die<br />

Möglichkeit, selbst praktische Erfahrungen zu sammeln<br />

(bzw. berufspraktische Tätigkeiten), angeboten<br />

werden. Hier fielen die Bewertungen weniger gut aus.<br />

Bei den Studierenden ist sogar nur weniger als die<br />

Hälfte der Ansicht, dass diese Punkte gut oder sehr<br />

gut in der Lehre umgesetzt sind.<br />

Damit lassen sich die Befunde hinsichtlich der<br />

Einschätzung des Praxisbezugs im Studium wie<br />

folgt zusammenfassen: Die Bewertungen, sowohl der<br />

Studierenden aus auch der Lehrenden, fallen dort<br />

besonders positiv aus, wo es darum geht, Theorie mit<br />

Hilfe praktischer Beispiele zu veranschaulichen. Wo<br />

Wie ist der Praxisbezug in Ihrem derzeitigen Studium umgesetzt?<br />

Wie ist der Praxisbezug in den Studiengängen in denen Sie hauptsächlich lehren umgesetzt?<br />

1-2 - "sehr schlecht bis schlecht" 3 - "mittelmäßig" 4-5 - "gut bis sehr gut" "kann ich (noch) nicht beurteilen"<br />

Praxisbezug der<br />

Lehrveranstaltungen<br />

(regelmäßiges/kontinuierlich<br />

es Einbringen von Beispielen<br />

aus der Praxis)<br />

Hochschullehrende<br />

Studierende<br />

8%<br />

<strong>15</strong>%<br />

9%<br />

21%<br />

81%<br />

63%<br />

1%<br />

1%<br />

Angebot spezieller<br />

Lehrveranstaltungen, in<br />

denen Praxiswissen<br />

vermittelt wird (z. B. über<br />

Anforderungen und<br />

Erfordernisse in<br />

Berufsfeldern)<br />

Hochschullehrende<br />

Studierende<br />

<strong>15</strong>%<br />

31%<br />

22%<br />

25%<br />

58%<br />

38%<br />

5%<br />

6%<br />

Möglichkeit im Studium,<br />

selbst praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln<br />

(z. B. Einübung<br />

berufspraktischer<br />

Tätigkeiten und Aufgaben)<br />

Hochschullehrende<br />

Studierende<br />

13%<br />

29%<br />

16%<br />

19%<br />

69%<br />

47%<br />

4%<br />

2%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Abbildung 24 Umsetzung des Praxisbezugs in den Studiengängen: Einschätzung der Studierenden und der Hochschullehrenden<br />

19<br />

In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant, in weiteren Untersuchungen anhand der Modulbeschreibungen der Studiengänge zu<br />

prüfen, wie stark die als spezialisiert ausgewiesene Studiengänge tatsächlich von breit angelegten, nicht spezialisierten abweichen.

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