15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?
2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform
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28 Bestandsdaten<br />
Das Verhältnis von Studierenden pro Professor/-in<br />
liegt an Fachhochschulen in den Ingenieurwissenschaften<br />
im durchschnittlichen bis guten Bereich<br />
(44 Studierende pro Professor/-in in den Ingenieurwissenschaften<br />
im Vergleich zu 51 Studierende pro<br />
Professor/-in in allen Fächern) (vgl. Abb. 10). An den<br />
Universitäten hingegen ist das Verhältnis in den Ingenieurwissenschaften<br />
im Vergleich deutlich schlechter<br />
(95 Studierende pro Professor/-in im Vergleich zu<br />
71 Studierenden pro Professor/-in in allen Fächern<br />
bzw. 75,5 ohne Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften).<br />
9<br />
Im Zeitreihenvergleich wird deutlich, dass sich das<br />
Verhältnis von Studierenden pro Professor/-in in<br />
den Ingenieurwissenschaften in den letzten Jahren<br />
deutlich verschlechtert hat, insbesondere an den Universitäten<br />
(vgl. Abb. 11).<br />
Wenn man das als „Betreuungsrelation“ definierte<br />
Verhältnis von Studierenden zu wissenschaftlichem<br />
und künstlerischem Personal (bzw. kurz Studierende<br />
pro Lehrperson) 10 betrachtet, zeigt sich, dass<br />
sich auch hier das Verhältnis eher verschlechtert –<br />
insbesondere an Universitäten (vgl. Abb. 12).<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass für immer mehr Studierende<br />
immer weniger Lehrpersonal zur Verfügung<br />
steht. Dabei entsprechen für das Jahr 2012 die<br />
Betreuungsrelationen in den Ingenieurwissenschaften<br />
ziemlich genau denen in den Fächern insgesamt.<br />
Da in den Ingenieurwissenschaften auch Lehre in<br />
Laboren stattfindet, die eine Betreuung durch Laborpersonal<br />
erfordert, wäre hier eher eine intensivere<br />
Betreuung durch wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen<br />
zu erwarten gewesen.<br />
Anzahl Studierende pro Professor nach Fächergruppen und Hochschulart im Wintersemester 2013<br />
Universitäten und gleichgestellte Hochschulen (einschl. Kunsthochschulen) Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen)<br />
Insgesamt (einschl.<br />
zentrale Einrichtungen) *<br />
51<br />
71<br />
Kunst, Kunstwissenschaft<br />
26<br />
37<br />
Agrar-, Forst- und<br />
Ernährungswissenschaften<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
44<br />
95<br />
38<br />
65<br />
Veterinärmedizin<br />
49<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften<br />
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
38<br />
119<br />
Mathematik,<br />
Naturwissenschaften<br />
50<br />
60<br />
Rechts-, Wirtschafts- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
59<br />
110<br />
Sport<br />
39<br />
121<br />
60<br />
87<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.3.1, 1980-2013<br />
* Einschl. "Sonstige Fächer"<br />
Abbildung 10 Studierende pro Professor nach Fächergruppe und Hochschulart im Wintersemester 2013<br />
9<br />
Die in der Grafik angegebenen Werte für das Verhältnis Studierende pro Professor (71 an Universitäten) für alle Fächer beinhaltet auch<br />
zentrale Einrichtungen. Da an Universitätskliniken viele wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen und Professoren beschäftigt sind, die nicht in die<br />
Lehre eingebunden sind, kommt man zu etwas anderen Ergebnissen, wenn man die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
auslässt. Das Betreuungsverhältnis insgesamt ist dann an Universitäten noch etwas schlechter (75,5 Studierenden pro Professor bzw.<br />
19 Studierende je Lehrperson).<br />
10<br />
Methodische Erläuterung zu Betreuungsrelationen<br />
Zur Berechnung von Betreuungsrelationen wird das aus Grundmitteln finanzierte künstlerische und wissenschaftliche (hauptberufliche und<br />
nebenberufliche) Personal der Hochschulen (Vollzeitäquivalente) auf die Zahl der Studierenden bezogen. Gastprofessoren, Emeriti und studentische<br />
Hilfskräfte werden dabei nicht eingerechnet. An der Fachhochschule wird auch das höhere Lehrdeputat der Fachhochschulprofessuren<br />
berücksichtigt, indem hier das doppelte Pensum der Universitätsprofessur angesetzt wird. (vgl. Nationaler Bildungsbericht Anmerkungen zu<br />
Tab. F3-2A)