07.06.2016 Aufrufe

15 JAHRE BOLOGNA-REFORM Quo vadis Ingenieurausbildung?

2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform

2016_VDI-VDMA-Mercator-Studie-15_Jahre_Bologna-Reform

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bestandsdaten<br />

21<br />

auszugehen, dass ein Großteil der neu entstandenen<br />

weiterbildenden Studienangebote an privaten<br />

Fachhochschulen zu verorten ist (vgl. Autorengruppe<br />

Bildungsberichterstattung 2014, S. 137).<br />

In den Fächern Elektrotechnik, Maschinenbau und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen gibt es die meisten<br />

ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge. 47 % aller<br />

ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge sind den<br />

drei genannten Fachgebieten zugeordnet (vgl. Abb. 2).<br />

Von den insgesamt 3.295 ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengängen werden 66 % an Fachhochschulen<br />

angeboten.<br />

Dabei sind 77 % aller Bachelorstudiengänge und<br />

53 % aller Masterstudiengänge an Fachhochschulen<br />

verortet. Da der Anteil der ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengänge an Musik- und Kunsthochschulen<br />

verschwindend gering ist, entfällt der Rest fast ganz<br />

auf die Universitäten (vgl. Anhang zur HRK-Sonderauswertung<br />

Ingenieurwissenschaften Tabelle 1).<br />

Knapp 2/3 der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge<br />

sind derzeit akkreditiert (vgl. Anhang 2).<br />

Die Regelstudienzeiten von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

an Fachhochschulen und Universitäten<br />

unterscheiden sich deutlich. An Universitäten ist der<br />

überwiegende Teil der Bachelor-Studiengänge auf<br />

sechs Semester angelegt, während an Fachhochschulen<br />

die Regelstudienzeit für Bachelor-Studiengänge<br />

überwiegend sieben Semester beträgt (vgl. Abb. 3).<br />

Während an Universitäten im Laufe der Studienstrukturreform<br />

die Regelstudienzeiten vom Diplom<br />

zum Bachelor stark verkürzt wurden, war dies an<br />

Fachhochschulen weniger der Fall. Dies ist einer der<br />

Gründe, weshalb der Bachelorabschluss an Fachhochschulen<br />

aus Sicht der Wirtschaft in ähnlicher Weise<br />

berufsqualifizierend wie zuvor das Fachhochschuldiplom<br />

zu bewerten ist. Gegenüber den Universitätsabschlüssen<br />

besteht damit ein deutlicher Unterschied<br />

im Hinblick auf die Bewertung von Bachelor- und<br />

Diplomabschluss (vgl. Rehn et al. 2011, S. 336).<br />

Dieses Ergebnis bietet eine Erklärung für die aus<br />

den Befragungen abgeleitete Trendaussage, dass<br />

Bachelorabsolvent/-innen von Fachhochschulen ihre<br />

Berufseinstiegschancen im Vergleich besser einschätzen<br />

als Bachelorabsolvent/-innen von Universitäten:<br />

Möglicherweise liegt dies zum Teil daran, dass das<br />

FH-Studium länger dauert und eher dem früheren<br />

Diplomabschluss an Fachhochschulen entspricht.<br />

Zudem könnten diese Ergebnisse, die dem Fachhochschulbachelor<br />

eine hohe Wertigkeit zuschreiben, als<br />

Argumentationshilfe für die Forderung der Fachhochschulen<br />

nach einem bedingungslosen Zugang seiner<br />

Bachelorabsolvent/-innen zu Masterstudiengängen an<br />

Universitäten angesehen werden (vgl. Kap. 3.1.2).<br />

Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften * ) ** ) im WiSe 2014/20<strong>15</strong><br />

Elektrotechnik<br />

Maschinenbau<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Bauingenieurwesen<br />

Mechatronik, Systemtechnik<br />

Architektur<br />

Chemieingenieurwesen, Verfahrenstechnik<br />

Werkstoff- und Materialwissenschaften<br />

Energietechnik<br />

Technisches Gesundheitswesen<br />

Umweltschutz- und Entsorgungstechnik<br />

Raumplanung<br />

Fahrzeug- und Verkehrstechnik<br />

Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik<br />

Vermessungswesen, Geodäsie<br />

Luft- und Raumfahrttechnik<br />

Schiffstechnik, Nautik<br />

Bergbau<br />

1%<br />

1%<br />

1%<br />

0%<br />

6%<br />

6%<br />

6%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

3%<br />

3%<br />

0% 5% 10% <strong>15</strong>% 20% 25%<br />

*) Ein Studiengang kann mehreren Studienbereichen zugeordnet sein.<br />

**) Beinhaltet Grund- und Weiterbildungsstudium.<br />

Quelle: HRK-Hochschulkompass, Archivdateien<br />

Abbildung 2 Anzahl der Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften im WiSe 2014/20<strong>15</strong><br />

7%<br />

12%<br />

14%<br />

21%

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!