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Material Science II -<br />
Characterisation and<br />
Testing<br />
Gerhard Fritz-Popovski<br />
1
G. Fritz-Popovski<br />
Streuung Grundlagen<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 2
Grundsätzliches zum<br />
Streuexperiment<br />
� Wenn ein Teilchen von einer Welle getroffen<br />
wird, so kann es als Streuzentrum dienen<br />
und selbst wieder eine Welle ausstrahlen.<br />
� Aus den gestreuten Wellen kann auf die<br />
Anordnung und Art der Streuzentren<br />
rückgeschlossen werden.<br />
� Wenn die Streuzentren innerhalb eines<br />
Partikels liegen liefert das Information über<br />
Größe, Form und Aufbau des Partikels.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 3
Interferenz<br />
Die Streuwellen aller Streuzentren interferieren.<br />
Aus dem Interferenzmuster kann dann auf ihre<br />
Anordnung zurückgeschlossen werden<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 4
Interferenz II<br />
Entscheidend ist Phasendifferenz ϕ. Diese ist Produkt<br />
aus Wegdifferenz und Wellenzahl 2π/λ:<br />
a− b=<br />
rs0 − rs =−r( s −s0)<br />
2π<br />
ϕ =− rs ( −s0)<br />
λ<br />
Mit dem Streuvektor q:<br />
2 π<br />
q= ( s−s0) λ<br />
ϕ =−qr<br />
G. Fritz-Popovski<br />
s 0<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 5<br />
a<br />
r<br />
C 1<br />
C 2<br />
b<br />
s
Interferenz III<br />
Um das Streufeld zu bestimmen müssen wir nur über<br />
alle Streuzentren im Volumen integrieren:<br />
G. Fritz-Popovski<br />
( ) ( ) −i<br />
F = ∫<br />
qr<br />
q ρ r e dr<br />
V<br />
Dabei gibt ρ(r) die „Streulängendichte“ an Punkt r an.<br />
Der einfachste Fall ist Röntgenstreuung, wo jedes<br />
Elektron angeregt wird und ρ(r) somit der<br />
Elektronendichte an diesem Punkt entspricht.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 6
Das Phasenproblem<br />
Leider können wir F(q) nicht messen, sondern nur die<br />
Streuintensität I(q):<br />
�<br />
( )<br />
G. Fritz-Popovski<br />
* 2<br />
( ) = ( ) ⋅ ( ) = � ρ ( )<br />
I F F ∫<br />
V<br />
−iqr<br />
e d<br />
�<br />
q q q r r<br />
( ) = ( ) ⋅ ( − )<br />
2<br />
ρ r ρ r1 ρ r1 r dr1<br />
∫<br />
2<br />
ρ r ist eine Korrelationsfunktion, die jeweils Punkte<br />
in einem Abstand r verknüpft. Es kommt dadurch zu<br />
einem Informationsverlust, der zum sogenannten<br />
„Phasenproblem“ führt.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 7
Zur Korrelationsfunktion<br />
�<br />
( )<br />
2<br />
ρ r kann so verstanden<br />
werden, daß von der<br />
Struktur eine Kopie erstellt<br />
wird. Diese wird um r<br />
verschoben und wir<br />
berechnen das<br />
Überlappunksvolumen<br />
zwischen Original und<br />
Kopie. Dieses entspricht<br />
der Korrelationsfunktion.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 8
Verhalten einer Fourier-<br />
Transformation I<br />
2 −iqr<br />
I ( q) = ∫ � ρ ( r) e dr<br />
ist eine Fourier Transformation für die<br />
V<br />
einige Regeln von Bedeutung sind:<br />
Große Strukturen streuen zu kleinen Winkeln und<br />
umgekehrt.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 9
Verhalten einer Fourier-<br />
Transformation II<br />
Die aus einem Streuexperiment zugänglichen<br />
Distanzen r sind aufgrund der Fourier Transformation<br />
mit den gemessenen Winkeln verknüpft. Der größte<br />
Abstand ist<br />
G. Fritz-Popovski<br />
r<br />
max<br />
=<br />
Die kleinste Struktur, die aufgelöst werden kann ist<br />
r<br />
min<br />
=<br />
π<br />
q<br />
min<br />
π<br />
q<br />
max<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 10
Übersicht Streumethoden<br />
Name<br />
SAXS<br />
SANS<br />
SLS<br />
DLS<br />
XRR<br />
XRD<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Auflösung<br />
1- 50<br />
1- 80<br />
100- 10000<br />
1- 10000<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Röntgenkleinwinkelstreuung<br />
SAXS<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 12
Grundlagen<br />
� Die Messungen erfolgen typischerweise bei<br />
Streuwinkeln kleiner 5°.<br />
� Die damit zugänglichen Strukturen sind etwa<br />
1nm bis einige Duzend nm groß.<br />
� Die Strukturen sind meist nicht im Vakuum,<br />
sondern in einem kontinuierlichen Medium.<br />
Was wir sehen, ist deshalb nicht ρ(r) sondern<br />
∆ρ(r), den Unterschied zwischen Teilchen<br />
und Medium.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 13
Verdünnte Systeme<br />
� Im Falle verdünnter Systeme können<br />
Wechselwirkungen zwischen den Teilchen<br />
vernachlässigt werden.<br />
� Meist können die Teilchen frei diffundieren, es<br />
kommt zur räumlichen und Orientierungs-Mittelung.<br />
Damit wird<br />
G. Fritz-Popovski<br />
( )<br />
∞ ∞<br />
4π∫ρ 2<br />
4π∫<br />
0 0<br />
( )<br />
sin qr sin qr<br />
I ( q) = �<br />
( r) r dr = p( r) dr<br />
qr qr<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 14
Die Paarverteilungsfunktion<br />
p(r)<br />
� Die Paarverteilungsfunktion p(r) gibt an, wie<br />
oft ein gewisser Abstand in einem Teilchen<br />
vorkommt.<br />
� p(r) kann meist mit wenig Aufwand<br />
interpretiert werden, sodaß Form, Größe und<br />
innerer Aufbau der Teilchen klar sind.<br />
� Bei hoher Symmetrie kann sie in ein<br />
Elektronendichteprofil umgerechnet werden.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 15
Das inverse Streuproblem<br />
I(q) [a.u.]<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0 1 2 3 4 5<br />
q [nm -1 ]<br />
Inverses<br />
Streuproblem<br />
Fourier<br />
Transformation<br />
Streuproblem<br />
p(r) [a.u.]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing<br />
0.03<br />
0.02<br />
0.01<br />
0.00<br />
0 2 4 6<br />
r [nm]<br />
Autokorrelation<br />
Teilchen (zufällige Orientierung)
Theoretische Beispiele<br />
I(q) [a.u.]<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
10 -5<br />
10 -6<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0 1 2 3 4 5<br />
q [nm -1 ]<br />
Sphere (r=4)<br />
Cylinder (r=2; l=21.3)<br />
Cylinder (r=9.2; l=1)<br />
Vergleich von Kugel, Zylinder und Blättchen mit gleichem Volumen.<br />
p(r) [a.u.]<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25<br />
r [nm]<br />
Sphere (r=4)<br />
Cylinder (r=2; l=21.3)<br />
Cylinder (r=9.2; l=1)<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 17
Verba docent, exempla<br />
trahunt<br />
Lyophobic<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Lyophilic<br />
Block Copolymer<br />
Synthese durch<br />
ROMP. Zwei<br />
unmischbare Blöcke<br />
wohl definierter<br />
Länge mit geringer<br />
Polydispersität.<br />
Stubenrauch, K., Moitzi,<br />
Ch., Fritz, G., Glatter, O.,<br />
Trimmel, G., Stelzer, F.<br />
Macromolecules (2006) 39<br />
5865-5874<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 18
Streudaten<br />
I(q) [cm -1 ]<br />
1<br />
0.1<br />
0.01<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0.1 1<br />
q [nm -1 ]<br />
150:50<br />
125:75<br />
100:100<br />
75:125<br />
50:150<br />
25:175<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 19
p(r) Funktionen<br />
p(r) [a.u.]<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0 10 20 30 40 50<br />
r [nm]<br />
150:50<br />
125:75<br />
100:100<br />
75:125<br />
50:150<br />
25:175<br />
Fit aus Entfaltung<br />
Alle Mizellen sind<br />
kugelförmig mit<br />
ungefähr gleichem<br />
Durchmesser, die<br />
innere Struktur<br />
ändert sich aber.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 20
∆ρ(r) [a.u.]<br />
Elektronendichteprofile<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0 10 20 30<br />
r [nm]<br />
150:50<br />
125:75<br />
100:100<br />
75:125<br />
50:150<br />
Die Mizellen zeigen<br />
eine typische Kern-<br />
Hülle Struktur. Die<br />
Größen von Kern<br />
und Hülle sind durch<br />
die jeweiligen<br />
Blocklängen<br />
definiert.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 21
Zusammenfassung<br />
Lösungsstruktur<br />
� In Ethanol bilden sich Mizellen<br />
� Radien des lyophoben Kerns und der gesamten<br />
Mizelle abhängig von Blocklängen.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
150:50 125:75 100:100 75:125 50:150<br />
100:100 75:75 50:50 30:30 20:20<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 22
Konzentrierte Systeme<br />
Bei konzentrierten Systemen müssen<br />
Wechselwirkungen berücksichtigt werden:<br />
P(q) enspricht der Streuung ohne WW, S(q)<br />
beschreibt die WW-Effekte:<br />
( ) ( ( ) )<br />
g(r) ist die Wahrscheinlichkeit im Abstand r ein<br />
Teilchen zu finden relativ zu dieser Wahrscheinlichkeit<br />
in einem idealen Gas.<br />
2 sin qr<br />
S q = 1+ 4πn∫g r −1<br />
r dr<br />
qr<br />
G. Fritz-Popovski<br />
I( q) = nP( q) S( q)<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 23
Form- und Strukturfaktor<br />
I(q), P(q) [a.u.]<br />
I q n M P q S q<br />
10 5<br />
10 4<br />
10 3<br />
10 2<br />
G. Fritz-Popovski<br />
2 2<br />
( ) = ∆ρm<br />
( ) ( )<br />
Wechselwirkende Kugeln<br />
Formfaktor<br />
Strukturfaktor<br />
1.25<br />
1.00<br />
0.75<br />
0.50<br />
0.25<br />
0.00<br />
0 1 2<br />
q [nm -1 ]<br />
S(q)<br />
FT<br />
FT<br />
p(r) [a.u.]<br />
g(r)<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
Wechselwirkende Kugeln<br />
Nicht wechselwirkende Kugeln<br />
-2<br />
0 10 20 30<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
r [nm]<br />
Paar-Korrelationsfuntion<br />
0.0<br />
0 10 20 30<br />
r [nm]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 24
Hexadecyltrimethylammoni<br />
um bromide – (CTAB)<br />
• Micelle formation above 0.036 %<br />
G. Fritz-Popovski<br />
N + Br -<br />
N + Br -<br />
• Up to 10% (w/w) elliptical Micelles, then elongation<br />
• Addition of KCl screens charges<br />
• Addition of KBr does also screen the charges, but<br />
additionally induces cylinder formation<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 25
CTAB - Scattering Curves<br />
I(q) [cm -1 ]<br />
G. Fritz-Popovski<br />
10 2<br />
10 1<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
0 1 2 3<br />
q [nm -1 ]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing<br />
1 %<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %
CTAB - p(r) Functions<br />
p(r) / conc. [cm -2 ]<br />
1.5x10 8<br />
1.0x10 8<br />
5.0x10 7<br />
0.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
1 %<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
r [nm]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 27
CTAB - Structure Factors<br />
S(q)<br />
1.75<br />
1.50<br />
1.25<br />
1.00<br />
0.75<br />
0.50<br />
0.25<br />
0.00<br />
0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
q [nm -1 ]<br />
% φ [%] z [e - ]<br />
1 1.2 22<br />
5 4.8 26<br />
10 12.7 17<br />
15 14.8 23<br />
20 18.1 23<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 28
Changing the Potential<br />
p(r) [cm -2 ]<br />
G. Fritz-Popovski<br />
5x10 6<br />
4x10 6<br />
3x10 6<br />
2x10 6<br />
1x10 6<br />
0<br />
10 mM KCl<br />
30 mM KCl<br />
80 mM KCl<br />
0 3 6 9<br />
r [nm]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 29
I(q) [a.u.]<br />
Beispiel: Blockcopolymere<br />
10 1<br />
10 0<br />
10 -1<br />
0.0 0.5 1.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
q [nm -1 ]<br />
χN<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Q Im3m<br />
H<br />
Q Im3m<br />
QIa3d CPS CPS<br />
DIS<br />
0<br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0<br />
Stubenrauch et al. Macromolecules<br />
(2007). 40, 4592-4600<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 30<br />
L<br />
f<br />
H
Beispiel Blockcopolymere II<br />
γ 1 (r)<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
-0.5<br />
-1.0<br />
G. Fritz-Popovski<br />
K13c<br />
K34<br />
Position des Maximums<br />
gibt die Dicke der<br />
Schichten im Stapel an.<br />
0 10 20 30 40<br />
r [nm]<br />
Abklingen der Maxima<br />
gibt an, wie viele Lagen in<br />
einem Stapel sind..<br />
Auschmieren des<br />
Maximums gibt Grad der<br />
Ordnung an.<br />
Tiefe des Minimums gibt<br />
relative Dicke der<br />
einzelnen Blöcke an.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 31
Beispiel: SAXS an Knochen<br />
� Knochen hat eine schwammartige Struktur<br />
aus Kristalliten und Kollagen.<br />
� Die mechanischen Eigenschaften des<br />
Knochens hängen unter anderem von der<br />
genauen Anordnung und Orientierung der<br />
schwammartigen Strukturen ab.<br />
� Innerhalb der Strukturen hat die Orientierung<br />
der Kristallite auch wieder Einfluß auf die<br />
mechanischen Eigenschaften.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 32
SAXS an Knochen II<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Das SAXS<br />
Streubild gibt an,<br />
wie die Kristallite<br />
im Knochen<br />
orientiert sind.<br />
Rinnerthaler et<br />
al., Calcif Tissue<br />
Int (1999)<br />
64:422–429<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 33
SAXS an Knochen III<br />
Durch Scannen kann die Orientierung der Kristallite im Knochen kartiert werden.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 34
Molekulare Parameter<br />
� Molekulargewicht<br />
� Spezifische Oberfläche<br />
G. Fritz-Popovski<br />
M = I<br />
S<br />
0<br />
N<br />
c∆ρ ( ) A<br />
2<br />
lim<br />
M<br />
( )<br />
( 4<br />
I q q )<br />
q<br />
Os π<br />
2<br />
V I q q dq<br />
→∞<br />
= =<br />
∫<br />
( )<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 35
Beispiel: Aggregationszahl<br />
� Aus SAXS erhält man das Molekulargewicht des<br />
Partikels. Ist dieses ein Aggregat aus Molekülen<br />
bekannter Masse, so kann die Aggregationszahl<br />
bestimmt werden.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
150:50 125:75 100:100 75:125 50:150<br />
287 219 174<br />
119 29<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 36
Experimenteller Aufbau<br />
� Grundsätzlicher Aufbau<br />
G. Fritz-Popovski<br />
X-ray<br />
Kollimation Probe<br />
� Probenvolumen ca. 100µl.<br />
� Proben flüssig, fest, Pulver, Paste…<br />
Detektor<br />
Primärstrahlfänger<br />
� Messungen auch an Großforschungsanlagen<br />
(Synchrotron) möglich.<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 37
Vor- und Nachteile<br />
� Experiment leicht<br />
� Wenige Artefakte durch<br />
Präparation<br />
� Großes<br />
Probenvolumen, damit<br />
gute Statistik<br />
� Innerer Aufbau oft ohne<br />
Präparation ersichtlich,<br />
da unterschiedliche<br />
Elektronendichte.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
� Daten teilweise schwer<br />
zu interpretieren.<br />
� Wenn Mischung, dann<br />
sind Beiträge der<br />
einzelnen<br />
Komponenten schwer<br />
zu trennen<br />
� Eingeschränkter<br />
Größenbereich (ca.<br />
1nm-50nm)<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 38
G. Fritz-Popovski<br />
Neutronenkleinwikelstreuung<br />
(SANS)<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 39
Grundlagen<br />
Prinzipiell ähnlich wie SAXS, aber Neutronen<br />
wechselwirken mit Atomkern. Streulängendichte hängt<br />
nicht mehr nur von der Ordnungszahl ab.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 40
Kontrastvariation<br />
� Die Streulänge kann von Isotop zu Isotop<br />
unterschiedlich sein. Teilweise ist sie auch<br />
negativ.<br />
� Besonders wichtig: Wasserstoff 1 H und<br />
Deuterium 2 H haben unterschiedliche<br />
Vorzeichen!<br />
� Durch gezieltes Deuterieren der Probe und<br />
Wahl einer richtigen Mischung aus H 2 O und<br />
D 2 O als Lösungsmittel kann so ein Teil der<br />
Probe „unsichtbar“ gemacht werden.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 41
Beispiel: Polymer-Ton<br />
Mischungen<br />
Unter Scherung orientieren sich zuerst die Ton-Partikel, und dann erst bei<br />
höheren Scherraten auch die Polymerketten.<br />
Schmidt et al., Macromolecules (2002) 35, 4725-4732<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 42
Vergleich SAXS-SANS<br />
� SAXS Geräte im<br />
eigenen Labor möglich,<br />
t.w. aber auch an<br />
Synchrotron.<br />
� Kontrast kommt von<br />
selbst durch<br />
Elektronendichteunterschiede.<br />
� Auflösung ca. 1-50 nm<br />
G. Fritz-Popovski<br />
� SANS nur an<br />
Großforschungszentren<br />
(Reaktor/Spallationsquelle)<br />
� Kontrast durch<br />
selektives Protonieren/<br />
Deuterieren.<br />
� Auflösung ca. 1-100 nm<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 43
G. Fritz-Popovski<br />
Statische Lichtstreuung<br />
SLS<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 44
Grundlagen<br />
� Für statische Lichtstreuung ist der Kontrast durch<br />
den Brechungsindex Unterschied gegeben.<br />
� Auswertung mathematisch komplexer, da Strahlung<br />
an den Oberflächen gebrochen wird und reflektiert<br />
wird.<br />
� Stärkerer Fokus auf Größenverteilungen Di (R), als<br />
auf Teilchenform:<br />
G. Fritz-Popovski<br />
( ) ( ) φ ( )<br />
I q = ∫<br />
Di R 0 q, R, m dR<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 45
Laserstrahl trifft Faser<br />
G. Fritz-Popovski<br />
laser: 532nm, d=4µm, fiber:<br />
5µm*1.5µm, n=1.5<br />
http://diogenes.iwt.unibremen.de/vt/laser/laser.html<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 46
Effekt des Brechungsindex<br />
I(q) [a.u.]<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
G. Fritz-Popovski<br />
0 60 120 180<br />
θ [°]<br />
n/n Medium =1.001<br />
n/n Medium =1.100<br />
n/n Medium =1.200<br />
n/n Medium =1.400<br />
n/n Medium =1.800<br />
λ=632 nm<br />
D=1 µm<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 47
Beispiel: Käseherstellung<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Lehner et al. J.<br />
Colloid Interface<br />
Sci. (1999). 213,<br />
445-456<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 48
Beispiel: Polymer (Zimm-Plot)<br />
Steigung ist<br />
proportional zum<br />
zweiten<br />
Virialkoeffizienten<br />
Ordinatenabschnitt<br />
ist Kehrwert des<br />
Molekulargewichts<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Steigung ist proportional zum Gyrationsradius<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 49
Probenpräparation<br />
� Wichtig ist, daß Probe transparent ist<br />
(T>99%).<br />
� Sobald Trübung merklich vorhanden ist,<br />
kommt es zu Mehrfachstreuung. Es muß<br />
etwas unternommen werden (T99%<br />
� Mathematische Korrektur (bis T>95%)<br />
� Trickreiche Aufbauten (möglich aber schwer zu<br />
justieren)<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 50
G. Fritz-Popovski<br />
Dynamische Lichtstreuung<br />
DLS<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 51
Brownsche Bewegung<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Reese Salmon<br />
Candace Robbins<br />
Kyle Forinash<br />
http://physics.ius.edu/<br />
~kyle/K/Brownian/<br />
Brownian.html<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 52
Interferenz<br />
Die Streuwellen breiten sich in alle Richtungen aus.<br />
Wie schon gesagt, werden die Streuwellen von<br />
verschieden Zentren interferieren.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 53
Änderung des Interferenz-<br />
musters durch Diffusion<br />
Diffusion bewirkt eine Änderung der Position der<br />
Teilchen. Die Richtungen von konstruktiver und<br />
destruktiver Interferenz ändern sich dadurch<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 54
Beispiel für Speckles<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 55
Grundprinzip der<br />
Dynamischen Lichtstreuung<br />
� Durch Diffusion ändert sich das<br />
Interferenzmuster<br />
� Aus der Geschwindigkeit der Änderung ergibt<br />
sich die Diffusionskonstante<br />
� Aus der Diffusionskonstante kann man die<br />
Größe der diffundierenden Teilchen<br />
berechnen.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 56
Wie wird es gemacht?<br />
� Man mißt die Streuintensität an einem<br />
bestimmten Punkt in Abhängigkeit der Zeit.<br />
� Zur statistischen Auswertung wird daraus die<br />
Autokorrelationsfunktion ermittelt (Kommt<br />
noch).<br />
� Aus dem Abfall der Autokorrelationsfunktion<br />
kann die Geschwindigkeit der Diffusion und<br />
damit der Diffusionskoeffizient berechnet<br />
werden.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 57
Autokorrelation<br />
� Innerhalb einer kurzen Zeit, werden Teilchen<br />
wenig diffundieren. Die Anordnung und damit<br />
die Streuintensität haben sich wenig<br />
geändert.<br />
� Je länger die Zeit, desto Größer die<br />
Änderung der Streuintensität.<br />
� Ein Maß, wie sehr die Intensität nach einer<br />
gewissen Zeit τ mit der ursprünglichen<br />
korreliert ist, ist die Autokorrelationsfunktion.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 58
I(t) [kHz]<br />
Autokorrelation<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
0 10 20 30<br />
G. Fritz-Popovski<br />
t [s]<br />
T<br />
1<br />
g2 ( τ ) = ∫ ItIt () ( + τ ) dt<br />
T<br />
0<br />
g 2 (τ)<br />
2.0<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.2<br />
1.0<br />
10 -7<br />
10 -6<br />
10 -5<br />
τ [s]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 59<br />
10 -4<br />
10 -3<br />
10 -2
Was wollen wir eignetlich?<br />
� Wir messen Intensitäten<br />
� Es interferieren aber die Amplituden. Die<br />
Intensität ist das Quadrat der Amplitude.<br />
� Für die Berechnung des<br />
Diffusionskoeffizienten wollen wir die<br />
Autokorrelationsfunktion der Amplituden<br />
� Wir müssen also Intensitätsautokorrelation<br />
g 2 (τ) auf die Autokorrelationsfunktion des<br />
elektromagnetischen Feldes g 1 (τ)<br />
umrechnen.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 60
g 2 (τ)<br />
g 2 (τ) → g 1 (τ)<br />
2.0<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.2<br />
1.0<br />
10 -7<br />
10 -6<br />
G. Fritz-Popovski<br />
10 -5<br />
τ [s]<br />
10 -4<br />
g g<br />
( ) ( )<br />
1 τ = 2 τ −1<br />
10 -3<br />
10 -2<br />
g 1 (τ)<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.0<br />
10 -7<br />
10 -6<br />
10 -5<br />
τ [s]<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 61<br />
10 -4<br />
10 -3<br />
10 -2
Zusammenhang g 1 (τ) mit D<br />
� Für monodisperse Teilchen gilt<br />
� Im Falle einer Größenverteilung kann diese<br />
Gleichung umgeformt werden zu<br />
wobei D(D) die Größenverteilung ist und W(D) eine<br />
Gewichtung.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
g = Ce<br />
1<br />
( τ )<br />
2<br />
−Dq<br />
τ<br />
( ) ( ) ( ) −τ<br />
Dq<br />
g1 τ = ∫ DW D e dD<br />
D<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 62<br />
2
Versuchsaufbau<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Laser Linse Probe<br />
Faserhalter<br />
Glasfaser<br />
Photomultiplier<br />
Primärstrahlfänger<br />
Korrelator<br />
Computer<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 63
Kumulanten Methode<br />
Für eine einzelne Zeitkonstante ist ln(g 1 (τ)) vs.<br />
τ eine Gerade. Abweichungen von der Gerade<br />
lassen auf die Varianz V der Verteilung<br />
schließen.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
ln<br />
2<br />
g1( ) K0 K1 K2 2!<br />
τ<br />
τ = − τ +<br />
( )<br />
K = Dq<br />
1<br />
2<br />
K2<br />
V =<br />
2<br />
K1<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 64
Indirekte Laplace<br />
Transformation<br />
Liefert Größenverteilung D(r). Mehrere<br />
Gewichtungen möglich:<br />
� Nach Intensität. Große Teilchen streuen stärker<br />
als kleine. Wenige große können also gleichviel<br />
Intensität verursachen wie viele kleine.<br />
� Nach Volumen. Große Teilchen haben mehr<br />
Volumen als kleine. Bei gleichem Volumen sind<br />
viel mehr kleine da.<br />
� Nach Zahl. Hier erhalten wir die Anzahl an<br />
Teilchen einer bestimmten Größe.<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 65
G. Fritz-Popovski<br />
Weitwinkelstreuung und<br />
Pulverstreuung<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 66
G. Fritz-Popovski<br />
Reflektivitätsmessungen<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 67
G. Fritz-Popovski<br />
Messungen an Fasern<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 68
Rheologie an kolloidalen Systemen<br />
G. Fritz-Popovski<br />
Material Science II –<br />
Characterisation and Testing 69