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Vorlesung: Gruppentheorie in Molekül - KFU

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P.Knoll, <strong>Gruppentheorie</strong> <strong>in</strong> <strong>Molekül</strong>- und Festkörperphysik Seite 45<br />

Symmetrieoperationen der Eigenschaft. Da aus Satz 3.1 die Symmetrieoperationen,<br />

die e<strong>in</strong> Objekt ununterscheidbar lassen e<strong>in</strong>e Gruppe bilden, erhalten wir e<strong>in</strong>e<br />

Teilmenge aus der Symmetriegruppe der beobachtbaren Eigenschaft, welche e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe bildet, also e<strong>in</strong>e Untergruppe.<br />

Bemerkung: Es ist auch sofort klar, dass im allgeme<strong>in</strong>en die Symmetriegruppe des Objektes<br />

viel kle<strong>in</strong>er als die Symmetriegruppe e<strong>in</strong>er beobachteten Eigenschaft ist, also e<strong>in</strong>e<br />

echte Untergruppe vorliegt.<br />

Def. 4.5: polarer Vektor<br />

E<strong>in</strong> Vektor p, der sich bei Punktsymmetrieoperationen σ transformiert wie:<br />

σ(p) = Mσp, (Mσ Matrixdarstellung von σ) heißt polarer Vektor.<br />

Def. 4.6: axialer Vektor<br />

E<strong>in</strong> Vektor a, der sich bei Punktsymmetrieoperationen σ transformiert wie:<br />

σ(a) = Det(Mσ) Mσa, (Mσ Matrixdarstellung von σ) heißt axialer Vektor.<br />

Def. 4.7: eigentliche, uneigentliche Drehungen<br />

Punktsymmetrieoperationen mit Det(Mσ) = +1 heißen eigentliche Drehungen<br />

(proper rotations), die mit -1 uneigentliche Drehungen (improper rotations).<br />

Bemerkung: Matrizen der Darstellung von Punktsymmetrieoperationen s<strong>in</strong>d orthogonale bzw.<br />

unitäre Matrizen. E<strong>in</strong>e weitere Konsequenz aus Satz 4.1 ist, dass auch die<br />

Schröd<strong>in</strong>gergleichung (Wellenfunktion, Hamiltonfunktion) e<strong>in</strong>es <strong>Molekül</strong>s oder<br />

Festkörpers <strong>in</strong>variant gegenüber allen Symmetrieoperationen se<strong>in</strong> muss. Ist σˆ e<strong>in</strong><br />

Symmetrieoperator, welcher auf die Wellenfunktion wirkt, dann lautet die durch<br />

die Symmetrieoperation transformierte Schröd<strong>in</strong>gergleichung: σ ˆ −1<br />

ˆH<br />

ˆ σ ˆ σψ<br />

= E ˆ σψ<br />

.<br />

Die Invarianz des Hamiltonoperators schreibt sich dann: Hˆ<br />

−1<br />

ˆ σ ˆ σ = Hˆ<br />

oder<br />

ˆ σH ˆ = Hˆ<br />

ˆ σ . Damit gilt für den Hamiltonoperator, dass er mit allen<br />

Symmetrieoperationen vertauschbar ist, also [ H ˆ , ˆ σ ] = 0 . Daraus folgt unmittelbar<br />

das Noether-Theorem (Satz 1.1) <strong>in</strong> der Form, dass es zu jeder Symmetrieoperation<br />

e<strong>in</strong>e Erhaltungsgröße geben muss. Es bleibt nur noch die Frage, ob jede<br />

Symmetrieoperation zu eigenen Erhaltungsgrößen führt, also genauso viele<br />

verschiedene Erhaltungsgrößen vorliegen, wie unterschiedliche<br />

Symmetrieelemente. Hier kann man sich überlegen, dass sämtliche<br />

H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderausführungen e<strong>in</strong>er Symmetrieoperation zur gleichen<br />

Erhaltungsgröße führen. Demnach gibt es dann nur so viele verschiedene<br />

Erhaltungsgrößen, wie erzeugende Elemente <strong>in</strong> der Gruppe. Bei unendlichen<br />

Gruppen mit kont<strong>in</strong>uierlichen Transformationen (Symmetrien) s<strong>in</strong>d dann dies die<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Variablen (Parameter ρ), wie sie im Noether-Theorem formuliert<br />

s<strong>in</strong>d.

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