Vorlesung: Gruppentheorie in Molekül - KFU
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P.Knoll, <strong>Gruppentheorie</strong> <strong>in</strong> <strong>Molekül</strong>- und Festkörperphysik Seite 44<br />
Bemerkung: Beispiele für l<strong>in</strong>eare Operatoren, welche auf e<strong>in</strong>en n-dimensionalen<br />
Vektorraum wirken, s<strong>in</strong>d die n × n Matrizen. Reguläre Operatoren s<strong>in</strong>d dabei die<br />
<strong>in</strong>vertierbaren Matrizen. Alle <strong>in</strong>vertierbaren Matrizen mit Determ<strong>in</strong>ante ±1 heißen<br />
orthogonale Matrizen.<br />
Def. 4.4: Darstellung<br />
Der mathematische Ausdruck für die Symmetrieoperationen der Symmetriegruppe<br />
e<strong>in</strong>es <strong>Molekül</strong>s oder Festkörpers bezüglich der gewählten Basis des Vektorraumes<br />
der betrachteten Eigenschaften (Zustand des <strong>Molekül</strong>s oder Festkörpers) heißt<br />
Darstellung der Symmetrieoperationen oder der Symmetriegruppe.<br />
oder:<br />
Die Darstellung e<strong>in</strong>er Symmetriegruppe ist e<strong>in</strong> Homomorphismus der<br />
Symmetriegruppe auf die l<strong>in</strong>earen Operatoren des G-Vektorraumes. (z.B. Matrizen)<br />
Bemerkung: Folgende Vorgangsweise bei Symmetrieanalysen physikalischer Probleme ist<br />
e<strong>in</strong>zuhalten:<br />
1. Zunächst muss das physikalische Problem genau def<strong>in</strong>iert werden: Was ist der<br />
Zustand (Grundzustand) des Problems und welche Zustandsgröße des<br />
Grundzustandes ist für die <strong>in</strong>teressierende physikalische Größe verantwortlich.<br />
2. Bestimme den Vektorraum, <strong>in</strong> dem die Zustandsgröße liegt und wähle e<strong>in</strong>e<br />
Basis.<br />
3. Bestimme die mathematische Form der Symmetrieoperatoren (Darstellung),<br />
welche auf die gewählte Basis des Vektorraumes wirken.<br />
4.2 Symmetrien und Eigenschaften des Grundzustandes<br />
Satz 4.1: Satz von Neumann - M<strong>in</strong>nigerode und P. Curie<br />
a) Die beobachtbaren Eigenschaften (Observablen) des Grundzustandes s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>variant gegenüber Symmetrieoperationen.<br />
oder<br />
b) Die Symmetriegruppe e<strong>in</strong>es Objektes (<strong>Molekül</strong>, Festkörper) ist e<strong>in</strong>e Untergruppe<br />
der Symmetriegruppe jeder beobachtbaren Eigenschaft des Objektes.<br />
Beweis: In se<strong>in</strong>er ersten Form a) ist der Beweis trivial, da ja bereits <strong>in</strong> Def. 3.1<br />
festgelegt wurde, dass Symmetrieoperationen das Objekt ununterscheidbar (also<br />
ke<strong>in</strong>e Änderung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en beobachtbaren Eigenschaften) lassen müssen. Da die<br />
Bestimmung der Symmetriegruppe im allgeme<strong>in</strong>en im Grundzustand des Objektes<br />
erfolgt, wurde Satz 4.1 auf die Eigenschaften des Grundzustandes e<strong>in</strong>geschränkt. In<br />
der zweiten Formulierung b) ist lediglich zu zeigen, dass dies der Formulierung a)<br />
entspricht. Dazu betrachten wir e<strong>in</strong>e beliebige Eigenschaft (z.B. das Dipolmoment)<br />
im homogenen, isotropen Raum. Alle Symmetrieeigenschaften, welche die<br />
betrachtete Eigenschaft (Dipolmoment) <strong>in</strong>variant lassen, bilden e<strong>in</strong>e Gruppe (z.B.<br />
C∞v für das Dipolmoment). Soll nun e<strong>in</strong> Objekt im homogenen, isotropen Raum<br />
diese Eigenschaft besitzen, so dürfen nur Symmetrieoperationen auftreten, welche<br />
auch diese betrachtete Eigenschaft <strong>in</strong>variant lässt. Also s<strong>in</strong>d die<br />
Symmetrieoperationen des Objektes auf jeden Fall e<strong>in</strong>e Teilmenge der