Vorlesung: Gruppentheorie in Molekül - KFU
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P.Knoll, <strong>Gruppentheorie</strong> <strong>in</strong> <strong>Molekül</strong>- und Festkörperphysik Seite 26<br />
Beweis: Der Beweis benützt e<strong>in</strong>fach die Def. 2.15 der Faktorgruppe und überträgt<br />
entsprechend die Gruppeneigenschaften von G auf die soeben def<strong>in</strong>ierte<br />
Verknüpfung für die Faktorgruppe entsprechend der Gruppenaxiome aus Def. 2.5.<br />
Bemerkung: Beispiele für Faktorgruppen s<strong>in</strong>d die Restklassen. Die geraden Zahlen s<strong>in</strong>d z.B.<br />
e<strong>in</strong>e Untergruppe und Normalteiler von (Z, +). Die dazugehörenden Nebenklassen<br />
s<strong>in</strong>d die der geraden und ungeraden Zahlen. Die Fakorgruppe ist die Menge {u,g}<br />
mit der Verknüpfung +, u+u=g, g+g=g, u+g=g+u=u.<br />
Mit Hilfe der Faktorgruppe kann aus e<strong>in</strong>er großen Gruppe e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Gruppe mit<br />
entsprechend e<strong>in</strong>geschränkten Eigenschaften extrahiert werden.<br />
Def. 2.16: Vektorraum (Tensorraum)<br />
E<strong>in</strong> n-dimensionaler Vektorraum (Tensorraum) ist e<strong>in</strong>e Menge V von Elementen<br />
A,B, ........,X, genannt Vektoren (Tensoren), die e<strong>in</strong>e Gruppe bilden, zusammen mit<br />
Skalaren a,b,c,....aus der Menge R, die e<strong>in</strong>en Körper bildet, mit folgenden<br />
Eigenschaften:<br />
1. (V,+) ist Gruppe<br />
2. (R, +, *) ist Körper, d.h. {R,+} abelsche Gruppe, {R\{0}, *} Gruppe,<br />
beide Verknüpfungen +,* genügen den distributiven Gesetzen:<br />
a*(b+c) = (a*b)+(a*c)<br />
(a+b)*c = (a*c)+(b*c)<br />
3. Verb<strong>in</strong>dung Skalar mit Vektor (Tensor)<br />
a) mit a aus R und A aus V ist aA aus V (Def<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong>e Verknüpfung)<br />
b) a,b aus R, a(bA) = (a * b)A<br />
c) a(A + B) = aA + aB<br />
d) (a+b)A = aA + bA<br />
e) 1A = A<br />
4. Es gibt e<strong>in</strong>e Basis <strong>in</strong> V. d.h.:<br />
jeder Vektor (Tensor) A = a1B1+a2B2+.....+anBn lässt sich durch<br />
L<strong>in</strong>earkomb<strong>in</strong>ation von n-verschiedenen Basisvektoren darstellen.<br />
Bemerkung: In dieser Def<strong>in</strong>ition werden alle wichtigen Eigenschaften von Vektorräumen<br />
(Funktionenräumen, Tensorräumen) zusammengefasst und es wird auf e<strong>in</strong>e<br />
axiomatische E<strong>in</strong>führung, wie sie im strengeren mathematischen S<strong>in</strong>n gefordert ist,<br />
verzichtet. Insbesondere wird bereits die Existenz e<strong>in</strong>er Basis <strong>in</strong> die Def<strong>in</strong>ition<br />
mite<strong>in</strong>bezogen. Im Speziellen betrachten wir Vektorräume V die aus mehreren<br />
Skalaren (aus R) aufgebaut s<strong>in</strong>d. z.B. (a1, a2, .........an). Beispiele s<strong>in</strong>d der 3dimensionale<br />
Raum, die 3x3 Matrizen, Polynome (Funktionenraum) etc.<br />
Def. 2.17: Unterraum<br />
U ist k-dimensionaler Unterraum von V, wenn U nicht Leermenge ist und die<br />
Axiome aus Def. 2.16 für U anstelle von V gelten mit U ist Untergruppe von V.<br />
Bemerkung: Beispiele s<strong>in</strong>d Geraden oder Ebenen im 3-dimensionalen Raum.