Raman - KFU
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P. Knoll, Vorlesung: <strong>Raman</strong>- und Infrarot- ........ 2std. SS 2004 Seite 50<br />
Diese Lösungen entsprechen den exakten Resultaten des Radialanteils der<br />
Schrödingergleichung für kugelförmige Orbitale (s-Orbitale). In dieser einfachen Herleitung<br />
würden die jetzt noch kreisförmigen Bahnen steigendes Bahndrehmoment mit dem<br />
Bahnradius aufweisen. Tatsächlich ist jedoch der Bahndrehimpuls Null für alle kugelförmigen<br />
Orbitale (s-Orbitale). Hier muss man noch über alle möglichen kreisförmigen Bahnen mit<br />
gleichem Radius mitteln (statistische Aussage der Quantenmechanik), wodurch kugelförmige<br />
Orbitale entstehen und der Bahndrehimpuls sich wegmittelt. Durch diese zusätzliche<br />
statistische Mittelung kann man nicht mehr von kreisenden Teilchen sprechen sondern mehr<br />
von einer kugelförmigen Wahrscheinlichkeitsverteilung. In ähnlicher Weise lassen sich<br />
Ergebnisse für andere Bahnformen mit endlichem Bahndrehimpuls (Nebenquantenzahlen)<br />
erhalten, wenn man postuliert, daß der Bahndrehimpuls nur in Vielfachen von h vorkommt<br />
(p,d,f,...). Die magnetischen Quantenzustände erhält man, wenn man bezüglich einer<br />
Vorzugsrichtung ebenfalls die Quantisierung in Vielfachen von h für die Projektion des<br />
Bahndrehimpulses fordert. Dies ergibt z.B. für einen 2p Zustand die magnetischen Zustände<br />
mit m=-1, m=0, und m=1.<br />
Der ausgearbeitete mathematische Formalismus der Quantenmechanik<br />
(Schrödingerformalismus, Heisenbergformalismus) liefert automatisch all diese Ergebnisse.<br />
Weiters sind nur ganz bestimmte Kombinationen von Haupt- und Nebenquantenzahlen<br />
möglich. Es gibt nur die Kombinationen: 1s0, 2s0, 2p-1, 2p0, 2p1, 3s0, 3p-1, 3p0, 3p1, 3d-2, 3d-1,<br />
3d0, 3d1, 3d2, ...etc.<br />
Atome mit mehreren Elektronen lassen sich näherungsweise mit den<br />
Energiezuständen des H-Atoms beschreiben. Dabei wird berücksichtigt, dass für die<br />
außenliegenden Elektronen nur eine abgeschirmte Kernladungszahl wirkt, und die Auffüllung<br />
der Orbitale mit den Spin-behafteten Elektronen dem Pauliprinzip und den Hund’schen<br />
Regeln erfolgt. (Erst eine genauere relativistische quantenmechanische Betrachtung würde<br />
den Spin berücksichtigen).<br />
Pauliprinzip:<br />
Die Gesamtwellenfunktion ist bei Vertauschung von 2 Teilchen antisymmetrisch:.<br />
Ψ( 12 ,,... ) =−Ψ(<br />
21 ,,... )<br />
Oder einfacher für die Atomphysik: 2 Elektronen müssen sich mindestens in einer<br />
Quantenzahl unterscheiden.<br />
Hund’sche Regeln: Auffüllung der Orbitale einer Schale erfolgt nach Pauliprinzip und<br />
hierarchisch nach:<br />
1.) Gesamtspin möglichst groß.<br />
2.) Die Summe der Projektionen der Bahndrehimpulse ist maximal.<br />
3.) Der Gesamtdrehimpuls J=L-S für weniger als halbgefüllte Schalen, J=L+S für mehr als<br />
halbgefüllte Schalen.<br />
2.4.2 Moleküle<br />
Mehrere Atome können zu Molekülen aneinander gebunden (chemische Bindung) sein. Dabei<br />
wirken anziehende Coulomb-Kräfte zwischen den Elektronen und den Atomkernen und<br />
abstoßende zwischen den Elektronen und zwischen den Atomkernen.<br />
Allgemeines Prinzip: Zwei in Wechselwirkung stehende Energieniveaus spalten auf. (z.B. 2<br />
gekoppelte Pendel) Dies bedeutet, dass 2 H Atome im unendlich weiten Abstand (keine<br />
Wechselwirkung) zweifach entartete Energiezustände haben. (z.B. ist die Energie des 1s