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Phasengleichgewichte

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<strong>Phasengleichgewichte</strong><br />

http://physchem.kfunigraz.ac.at/sb/<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 1<br />

1


Phasenübergänge<br />

• Schmelzen, Sieden, ...<br />

• Übergänge zwischen festen Phasen: Eisen, Graphit<br />

in Diamant, Geologie<br />

• Phaseneigenschaften reiner Substanzen und von<br />

einfachen Mischungen<br />

• Osmose<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 2<br />

2


Übergangstemperatur<br />

Jene Temperatur, bei der sich zwei Phasen im Gleichgewicht<br />

befinden. Bei 1 atm gilt:<br />

HOl 2 ( ) → HOs 2 ( ) Δ G < 0 unter 0° C<br />

Δ G > 0 über 0° C<br />

Δ G = 0 bei 0° C<br />

Die Gleichgewichtseinstellung kann u.U. sehr langsam sein<br />

(metastabile Zustände) :<br />

C(s, Diamant) → C(s, Graphit) ΔG ○<br />

= − 3 kJ bei 25° C & 1 bar<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 3<br />

3


Entropie der Phasen<br />

ΔS = ΔH/T<br />

S gasförmig > S flüssig > fest<br />

Entspricht dem chemischen Potential der Phasen<br />

Wärmekapazität für Feststoffe, Fluide oder Gase<br />

immer positiv!<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 4<br />

4


Phasendiagramm reiner Substanzen<br />

A: Gasphase am stabilsten<br />

B: Flüssigkeit am stabilsten<br />

E: Festkörper am stabilsten<br />

C: Gleichgewicht Gas-<br />

Flüssigkeit<br />

D: Gleichgewicht<br />

Festkörper-Flüssigkeit<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 5<br />

5


Der im Flüssigkeits-Dampf<br />

Gleichgewicht gemessene<br />

Druck ist der Dampfdruck<br />

Seine Auftragung gegen die<br />

Temperatur nennt man<br />

Dampfdruckkurve<br />

Dampfdruck<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 6<br />

6


Dampfdruckkurve<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 7<br />

7


Thermische Analyse zur Identifikation von<br />

Phasenübergängen<br />

Für Phasenübergänge, die optisch<br />

nicht beobachtbar sind (z.B.<br />

zwischen weißem und grauem Zinn)<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 8<br />

8


Dynamisches Gleichgewicht zwischen den Phasen<br />

v(hin)<br />

←⎯⎯⎯ ⎯⎯⎯→<br />

v(rück)<br />

Phase 1 Phase 2<br />

Die Bildungsgeschwindigkeiten der beiden Phasen sind gleich,<br />

z.B. Kondensation = Verdampfung<br />

Die Stoffmengen der beiden Phasen ändern sich nicht, obwohl<br />

ein ständiger Austausch von Molekülen zwischen den beiden<br />

Phasen stattfindet.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 9<br />

9


Siedepunkte und kritische Punkte<br />

Eine Flüssigkeit, die sich in einem<br />

offenen Gefäß befindet, siedet, wenn<br />

ihr Dampfdruck gleich dem äußeren<br />

Druck ist. Die Temperatur, bei der<br />

dies geschieht, heißt<br />

Siedetemperatur T sied.<br />

In einem geschlossenen Gefäß steigt<br />

die Dichte des Dampfes. Bei der<br />

kritischen Temperatur T c wird die<br />

Dichte gleich jener der Flüssigkeit,<br />

und es liegt nur mehr eine Phase vor.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 10<br />

10


Schmelzpunkt, kritischer Punkt und<br />

Tripelpunkt<br />

Der kritische Punkt<br />

markiert die höchste<br />

Temperatur, bei der die<br />

Flüssigkeit existieren<br />

kann.<br />

Der Tripelpunkt ist jene<br />

Kombination aus Druck<br />

& Temperatur, bei der<br />

alle drei Phasen im<br />

Gleichgewicht sind.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 11<br />

11


Kritische Konstanten<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 12<br />

12


Normales und anomales Verhalten der<br />

Fest/Flüssig-Phasengrenzlinie<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 13<br />

13


Phasendiagramm von<br />

Wasser<br />

Es gibt bei sehr hohen<br />

Drücken mehrere<br />

verschiedene feste<br />

Formen von Eis<br />

(Fließen von<br />

Gletschern, Explosion<br />

des Halleyschen<br />

Kometen)<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 14<br />

14


Bei 1 bar ist<br />

flüssiges CO 2<br />

nicht stabil<br />

(Trockeneis).<br />

Flüssiges CO2<br />

existiert nur<br />

oberhalb 5.11<br />

bar<br />

Phsaendiagramm von CO 2<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 15<br />

15


Phasendiagramm von Kohlenstoff<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 16<br />

16


Phasendiagramm von Helium<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 17<br />

17


Thermodynamik von Mischungen<br />

nicht-elektrolytischer Lösungen<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 18<br />

18


Die Phasenregel (J.W. Gibbs)<br />

Im thermodynamischen Gleichgewicht gilt:<br />

Anzahl der<br />

Freiheitsgrade<br />

Anzahl der<br />

Komponenten<br />

F = C− P+<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 19<br />

2<br />

Anzahl der<br />

Phasen<br />

19


Die Phasenregel: Beweis<br />

Zur thermodynamischen Beschreibung eines 1-<br />

Komponentensystems mit einer Phase benötigt man 2<br />

intensive Zustandsvariablen (z.B. p und T). Liegen C<br />

Komponenten vor, so benötigt man noch zusätzlich C-1<br />

Größen zur Beschreibung der Zusammensetzung in jeder<br />

Phase, d.h. insgesamt P(C-1) +2 Variablen.<br />

Jede Komponente einer Phase muss mit der selben<br />

Komponente jeder anderen Phase in Gleichgewicht<br />

stehen, was zu C(P-1) Gleichgewichtsbedingungen führt.<br />

Die Zahl der Freiheitsgrade, d.h. der frei wählbaren<br />

Zustandsvariablen beträgt also<br />

F = P( C− 1) + 2 −C( P− 1) = C− P+<br />

2<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 20<br />

20


Die Phasenregel: Einkomponentensystem C=1<br />

p<br />

F=2<br />

eine Phase<br />

Phase α<br />

F=0, 3Phasen im<br />

Gleichgewicht<br />

C =1, d.h. F=3-P<br />

Phase δ<br />

Phase γ<br />

Phase ε<br />

F=1, 2Phasen im<br />

Gleichgewicht<br />

Phase β 4 Phasen im<br />

Gleichgewicht<br />

(nicht erlaubt)<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 21<br />

T<br />

21


Die Phasenregel: Zweikomponentensystem<br />

Flüssigkeit +<br />

Dampf, F=1<br />

Eine flüssige<br />

Phase, F=2<br />

C =2, d.h. F=4-P, bei gegebenem Druck ist F=3-P<br />

T<br />

Dampf P=1, F=2<br />

Mischung zweier<br />

flüssiger Phasen, F=1<br />

Zusammensetzung<br />

Flüssigkeit +<br />

Dampf, F=1<br />

Eine flüssige<br />

Phase, F=2<br />

P=3, F=0<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 22<br />

22


Beschreibung der Zusammensetzung einer<br />

Mischung: Konzentrationsmaße<br />

• molare Konzentration (Molarität): Stoffmenge pro<br />

Volumeneinheit:<br />

• Molalität: Stoffmenge pro Einheitsmasse des<br />

Lösungsmittels:<br />

• Stoffmengenanteil:<br />

[ A]<br />

n<br />

=<br />

V<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 23<br />

A<br />

Lösung<br />

n<br />

A mA =<br />

M Lösungsmittel<br />

x<br />

A<br />

nA<br />

=<br />

n<br />

23


Partielle molare Größen<br />

Eine partielle molare Größe ist der<br />

Beitrag (pro mol) den eine Substanz<br />

als Teil einer Mischung zur<br />

betreffenden Zustandsgröße des<br />

Systems liefert.<br />

Beispiel: partielles Molvolumen V A<br />

Das Gesamtvolumen einer binären<br />

Mischung berechnet sich gemäß<br />

V = nAVA +<br />

nBVB V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 24<br />

24


Partielle Molvolumina von Wasser und<br />

Ethanol<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 25<br />

25


Das Chemische Potential<br />

Die partielle molare Freie Enthalpie G i einer Substanz nennt<br />

man das Chemische Potential. Die Freie Enthalpie einer<br />

Mischung berechnet sich aus den chemischen Potentialen<br />

ihrer Komponenten wie folgt:<br />

G = n G + n G = n μ + n μ<br />

A A B B A A B<br />

Das chemische Potential einer Spezies ist ein Maß für die<br />

Fähigkeit dieser Spezies, chemische oder physikalische<br />

Veränderungen hervorzurufen<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 26<br />

B<br />

26


Eigenschaften der Freien Enthalpie<br />

Δ G =ΔH −TΔ S =−TΔSGes Da für einen spontanen Prozess gelten muss<br />

ΔS ges > 0<br />

gilt auch<br />

ΔG < 0<br />

in einem spontanen Prozess nimmt die freie<br />

Enthalpie ab<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 27<br />

27


Eigenschaften der Freien Enthalpie<br />

Der Wert der freien Enthalpie gibt die maximale nichtexpansive<br />

Arbeit an, die man einem System bei einer Reaktion<br />

unter konstantem Druck und Temperatur entnehmen kann.<br />

Gesamte Arbeit<br />

max<br />

w= w′ − p ΔV<br />

nicht-expansive<br />

Arbeit<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 28<br />

ex<br />

Volumenarbeit<br />

Δ G = w′ bei p = const und T =<br />

const<br />

28


Das chemische Potential eines idealen Gases<br />

Chemisches Potential der Komponente A<br />

μA = μA<br />

○<br />

Chemisches Standardpotential<br />

A ln p<br />

+ RT ○<br />

p<br />

Partialdruck<br />

Standarddruck<br />

Chemisches Standardpotential = chemisches Potential von A<br />

bei Standarddruck p = p<br />

○<br />

μ Lösung = μ Dampf im Gleichgewicht<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 29<br />

29


Modell für Lösungen:<br />

Ideale Lösungen<br />

Dampfphase zu berücksichtigen:<br />

Gleichgewicht Fluid – Gasphase<br />

Einstellung eines definierten<br />

Druck p i = f (Temperatur, p ext.,<br />

Siedepunkt)<br />

Komp. mit grösserem X i = LGM<br />

Komp. mit kleinerem Xi = LSG<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 30<br />

30


Der Partialdampfdruck<br />

einer Substanz in einer<br />

Lösung ist proportional zu<br />

ihrem Stoffmengenanteil<br />

und zu ihrem Dampfdruck<br />

in der reinen Form<br />

p = x p<br />

A A<br />

*<br />

A<br />

Das Raoult´sche Gesetz<br />

* *<br />

Für binäre Mischungen gilt also p = pA + pB = xApA +<br />

xBpB<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 31<br />

31


Ideale Lösungen<br />

Mischungen, welche das<br />

Raolt´sche Gesetz über den<br />

gesamten Bereich befolgen, nennt<br />

man Ideale Lösungen.<br />

Das Raoult´sche Gesetz ist<br />

zumindest für die Komponente<br />

erfüllt, die im Überschuss<br />

vorhanden ist (das Lösungsmittel).<br />

Jedenfalls gilt für ideale Lösungen:<br />

μ l = μ l +<br />

RTln x<br />

() * ( )<br />

A a A<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 32<br />

32


Beweis<br />

Wenn sich eine Flüssigkeit mit ihrem Dampf im<br />

Gleichgewicht befindet, so gilt:<br />

( l) = ( g)<br />

μ μ<br />

A A<br />

= μ<br />

○<br />

A<br />

= μ A<br />

○<br />

μ l = μ l + RTln x<br />

( ) * ( )<br />

A a A<br />

A ln p<br />

+ RT ○<br />

p<br />

x p<br />

+ RT ln ○<br />

p<br />

*<br />

A A<br />

= μ A<br />

○<br />

*<br />

A ln p<br />

+ RT ○<br />

p<br />

*<br />

= μ + RT ln x<br />

A A<br />

+ RTln x<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 33<br />

A<br />

μ i o chemisches Potential<br />

des Reinstoffes in der<br />

Gasphase<br />

Chemisches Potential<br />

eines idealen Gases<br />

Gleichgewicht Lsg -<br />

Dampf<br />

Raoult´sches Gesetz<br />

p A = x A p A *<br />

Chemisches Potential<br />

der reinen Flüssigkeit<br />

33


Ideal verdünnte Lösungen<br />

Starke Abweichungen vom<br />

Verhalten der idealen Lösung treten<br />

auf, wenn unterschiedliche<br />

Substanzen gemischt werden, z.B.<br />

Kohlenstoffdisulfid und Aceton.<br />

Hier verhält sich nur jene<br />

Komponente ideal, deren<br />

Stoffmengananteil nahe bei 1 ist.<br />

Für die Komponente, deren<br />

Stoffmengenanteil nahe bei null ist,<br />

gilt das Gesetz von Henry<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 34<br />

34


Gesetz von Henry<br />

Der Dampfdruck eines flüchtigen gelösten Stoffes B ist<br />

proportional zu seinem Stoffmengenanteil in der Lösung<br />

pB = KB ⋅ xB<br />

K B ist eine für den gelösten Stoff charakteristische<br />

Konstante.<br />

Das Henry´sche Gesetz gilt meist nur bei geringen<br />

Konzentrationen von B. Lösungen, die das Henry´sche<br />

Gesetz befolgen, nennt man ideal verdünnt.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 35<br />

35


Henry´sche Konstanten von Gasen (in bar)<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 36<br />

36


Raoult´sches und Henry´sches Gesetz<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 37<br />

37


Kolligative Eigenschaften<br />

Darunter versteht man Eigenschaften, die nur von der<br />

Anzahl der gelösten Teilchen (also dem Stoffmengenanteil<br />

des gelösten Stoffes) abhängen. Dazu gehören<br />

• Siedepunktserhöhung<br />

• Gefrierpunktserniedrigung<br />

• Osmotischer Druck<br />

Zur Interpretation kolligativer Eigenschaften geht man<br />

von der Annahme aus dass<br />

• der gelöste Stoff nicht flüchtig<br />

• und im festen Lösungsmittel nicht löslich ist<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 38<br />

38


Gefrierpunktserniedrigung und Siedepunktserhöhung<br />

G = H −<br />

TS<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 39<br />

39


Gefrierpunktserniedrigung und Siedepunktserhöhung<br />

Ebullioskopische<br />

Konstante<br />

Siedepunktserhöhung<br />

Gefrierpunktserniedrigung<br />

Kryoskopische<br />

Konstante<br />

Δ TSied = KEbmB Molalität der gelösten Substanz<br />

Δ TSchm = KKrmB V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 40<br />

40


Kryoskopische und Ebullioskopische Konstanten<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 41<br />

41


Osmose<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 42<br />

42


Der osmotische Druck<br />

Der osmotische Druck Π ist jener Druck, der auf die Lösung<br />

ausgeübt werden muss, um den Zufluss von Lösungsmittel zu<br />

stoppen.<br />

Van´t Hoff - Gleichung Π V = nBRT [ ]<br />

Da n V = B = molare Kozentration von B<br />

B<br />

Π =<br />

[ BRT ]<br />

Da dies nur bei sehr kleiner Konzentration [B] gilt:<br />

{ 1 ... }<br />

[ BRT ] bB [ ]<br />

Π = ⋅ + +<br />

Osmotischer Virialkoeffizient<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 43<br />

43


{ 1 ... }<br />

[ ] [ ]<br />

Osmometrie<br />

Bestimmung des Molekulargewichts durch Messung des<br />

osmotischen Drucks<br />

Π = B RT ⋅ + b B + = ρgh<br />

Massenkonzentration c = M[ B]<br />

c ⎧ c ⎫<br />

RT ⋅ ⎨1 + b + ... ⎬=<br />

ρ gh<br />

M ⎩ M ⎭<br />

h RT ⎛ RT ⎞<br />

= + c 2<br />

c ρgM ⎜<br />

ρgM<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 44<br />

44


Siedediagramme flüchtiger Flüssigkeiten<br />

Siedediagramm einer<br />

binären Mischung<br />

Konnode<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 45<br />

45


Destillation und fraktionierte Destillation<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 46<br />

46


Siedediagramm eines Azeotrops<br />

mit Siedepunktsmaximum:<br />

Wechselwirkungen zwischen<br />

Teilchen A und B stabilisieren die<br />

Flüssigkeit, wodurch der<br />

Siedepunkt höher wird als für<br />

reine Komponenten. Am<br />

azeotropen Punkt haben Füssigkeit<br />

und Dampf die selbe<br />

Zusammensetzung, d.h. ein<br />

azeotropes Gemisch ist durch<br />

Destillation nicht auftrennbar.<br />

Beispiel: Wasser/HCl 80/20 siedet<br />

bei 108.6°C.<br />

Azeotrop<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 47<br />

47


Siedediagramm eines<br />

Azeotrops mit<br />

Siedepunktsminimum.<br />

Beispiel: Ethanol mit 4%<br />

Wasser siedet bei 78°C.<br />

Azeotrop<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 48<br />

48


Nicht-mischbare Flüssigkeiten<br />

verhalten sich wie zwei getrennte Flüssigkeiten. Da jede der<br />

beiden reinen Komponenten ihren Dampfdruck hat, siedet das<br />

System bereits bei niederer Temperatur als jede der<br />

Komponenten alleine: Wasserdampfdestillation zur<br />

Destillation empfindlicher organischer Verbindungen.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 49<br />

49


Flüssig/flüssig Phasendiagramme partiell<br />

mischbarer Flüssigkeiten<br />

Phasendiagramm von<br />

Hexan/Nitrobenzol.<br />

Unterhalb der oberen<br />

kritischen<br />

Entmischungstemperatur<br />

T oc tritt Phasentrennung in<br />

eine gesättigte Lösung<br />

von Hexan in Nitrobenzol<br />

sowie eine gesättigte<br />

Lösung von Nitrobenzol<br />

in Hexan auf<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 50<br />

50


Flüssig/flüssig Phasendiagramme partiell<br />

mischbarer Flüssigkeiten<br />

Phasendiagramm von<br />

Wasser/Trietylamin.<br />

Oberhalb der unteren<br />

kritischen<br />

Entmischungstemperatur<br />

T uc tritt Phasentrennung in<br />

eine gesättigte Lösung<br />

von Wasser in Et 3N sowie<br />

eine gesättigte Lösung<br />

von Et 3N in Wasser auf<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 51<br />

51


Verbindungslinie, die zwei im<br />

Gleichgewicht stehende Phasen<br />

korreliert<br />

Hebelgesetz<br />

l′ l′′<br />

x′ A A x A x′′<br />

Menge der Phase mit Zusammensetzung a′′<br />

l′<br />

=<br />

Menge der Phase mit Zusammensetzung a′<br />

l′′<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 52<br />

52


Kritische Mischungstemperaturen<br />

Δ G =ΔH −TΔS Eine obere kritische Lösungstemperatur T oc tritt<br />

dann auf, wenn ΔH > 0 und ΔS > 0, sodass bei<br />

niederen Temperaturen die freie<br />

Mischungsenthalpie Δ MG > 0,<br />

bei hohen Temperaturen aber Δ MG < 0 ist<br />

(TΔS überwiegt), Endothermer Prozess.<br />

Eine untere kritische Lösungstemperatur T uc tritt<br />

auf, wenn die beiden Komponenten einen<br />

schwachen Komplex bilden.<br />

Tuc V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 53<br />

T oc<br />

53


Phasendiagramm von Wasser/Nicotin<br />

Es gibt sowohl eine obere<br />

(210°C) als auch eine<br />

untere (61°C) kritische<br />

Lösungstemperatur<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 54<br />

54


Destillation partiell mischbarer Flüssigkeiten:<br />

Mischbarkeit vor dem Sieden<br />

Temperatur<br />

Dampf P=1<br />

Flüssigkeit P=1<br />

Flüssigkeit P=2<br />

Zusammensetzung<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 55<br />

b 1<br />

b 2<br />

b 3<br />

a 2<br />

a 1<br />

55


Sieden vor der vollständigen Mischbarkeit<br />

Temperatur<br />

Dampf P=1<br />

e 3<br />

e 2<br />

Flüssigkeit P=1 Flüssigkeit P=1<br />

e 1<br />

Flüssigkeit P=2<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 56<br />

b 1<br />

b 2<br />

b 3<br />

Zusammensetzung<br />

a 2<br />

a 1<br />

56


Flüssig / Fest - Phasendiagramm<br />

Temperatur<br />

Flüssigkeit +B<br />

Fast reinesB<br />

Flüssigkeit<br />

e<br />

Festkörpergemisch<br />

B Zusammensetzung A<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 57<br />

b 3<br />

a 1<br />

a 2<br />

a 3<br />

a 4<br />

a 5<br />

Flüssigkeit + A<br />

Fast reines A<br />

57


Eutektika<br />

Eine Flüssigkeit mit der eutektischen Zusammensetzung<br />

erstarrt bei einer einzigen Temperatur. Ein Festkörper mit<br />

der eutektischen Zusammensetzung schmilzt bei der<br />

(gegenüber allen anderen Zusammensetzungen) niedrigsten<br />

Temperatur.<br />

Beispiele:<br />

Lötzinn: 67% Zinn, 23% Blei, schmilzt bei 183°C<br />

Wasser/Kochsalz (23% NaCl / 67% H 2O) schmilzt bei –<br />

21.1°C.<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 58<br />

58


e<br />

b 3<br />

Thermische Analyse<br />

a 1<br />

a2 a3 a4 a 5<br />

Temperatur<br />

a 1<br />

a 2<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 59<br />

a 3<br />

a 4<br />

e<br />

Abkühlung der Flüssigkeit<br />

A wird abgeschieden<br />

Eutektikum erstarrt<br />

(Eutektischer Halt)<br />

a5 Abkühlung des Festkörpers<br />

Zeit<br />

59


Fraktionierte Kristallisation /<br />

Zonenschmelzen<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 60<br />

60


Zonenschmelzen<br />

V. Ribitsch, C. Kratky PC-LAK Kap. 4 61<br />

61

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