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Elektrochemie Beispiele und Messtechnik

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Allgemeine <strong>Beispiele</strong> zur<br />

<strong>Elektrochemie</strong><br />

<strong>Messtechnik</strong> - Einführung<br />

V. Ribitsch 1<br />

1


Der - pH Wert<br />

H + -Ionen- Konzentration (mol/l) OH¯ -Ionen-Konzentration (mol/l)<br />

1<br />

0.00000000000001<br />

0<br />

0.1<br />

0.01<br />

0.001<br />

0.0001<br />

0.00001<br />

0.000001<br />

0.0000000000001<br />

0.000000000001<br />

0.00000000001<br />

0.0000000001<br />

0.000000001<br />

0.00000001<br />

0.000001 0.00000001 6<br />

0.0000001 0.0000001 7<br />

0.00000001<br />

0.000001<br />

8<br />

0.000000001<br />

0.0000000001<br />

0.00000000001<br />

0.000000000001<br />

0.0000000000001<br />

0.00000000000001<br />

0.00001<br />

0.0001<br />

0.001<br />

0.01<br />

0.1<br />

1<br />

0.00000000000001 1 14<br />

pH ist die Abkürzung von pondus hydrogenii <strong>und</strong> bedeutet „die Wertigkeit des Wasserstoffes“.<br />

1909 von dem dänischen Biochemiker S.P.L. Sørensen (1868 – 1939) eingeführt.<br />

V. Ribitsch 2<br />

pH<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

2


pH - Wert<br />

• Der pH Wert: die wirksame Konzentration der<br />

H+-Ionen <strong>und</strong> OH¯ -Ionen.<br />

Definiert als der negative dekadische<br />

Logarithmus der wirksamen Wasserstoff-Ionen-<br />

Konzentration in wässrigen Lösungen.<br />

• pH = log 1/aktivität H+ Ionen<br />

• Ändert sich die H+- Ionen-Konzentration um den<br />

Faktor 10, ändert sich der pH-Wert nur um eine<br />

Einheit.<br />

• c < 0.01 mol/l = aktivität<br />

V. Ribitsch 3<br />

3


pH – Wert<br />

Potentiometrische pH-Messungen mit der<br />

Wasserstoffelektrode <strong>und</strong> der Glaselektrode<br />

• Verschiedenen Verfahren zur pH-Ermittlung - potentiometrischen Methoden<br />

optimal Sie beruhen auf Potentialmessungen an einer wasserstoffsensitiven<br />

Elektrode (Platin-Wasserstoffelektrode oder Glaselektrode), deren Potential<br />

von der Wasserstoffionenaktivität der angrenzenden Elektrolytlösung<br />

abhängt.<br />

• Bei Verwendung einer Wasserstoffelektrode wird die<br />

Gleichgewichtszellspannung einer Zelle<br />

Hg / Hg 2Cl 2(s) / KCl(aq,sa) // H + (aq) (aH + = x) / H 2 (g) ) / Pt<br />

bestehend aus einer solchen pH-sensitiven Wasserstoffelektrode<br />

(Arbeitselektrode) <strong>und</strong> einer pH-inerten Referenzelektrode (Kalomel) mit<br />

konstantem Potential (z.B. Hg/Hg2Cl2(s), KCl (aq,sa) bestimmt.<br />

• EZ,eq = EH(H + /H2/Pt) - E (SCE) + EDIF SCE: gesättigte Kalomelelektrode<br />

V. Ribitsch 4<br />

4


pH - Wert<br />

• Beim Aufbau einer solchen Zelle sind in der Regel Elektrodenräume mit<br />

unterschiedlichen Elektrolyten miteinander ionisch verb<strong>und</strong>en, so dass<br />

zusätzlich ein nichtbestimmbares Diffusionspotential EDIF auftritt (Zelle mit<br />

Überführung)<br />

• Eine exakte pH - Bestimmung als Einzelionenaktivität nach Definition<br />

pH = - lg aH +<br />

setzt die Kenntnis eines individuellen Aktivitätskoeffizienten voraus, z.B. die<br />

des Wasserstoffions an einer Referenzwasserstoffelektrode oder die des<br />

Gegenions in Zellen ohne Überführung mit Einzelelektrolyt<br />

• Abschätzung im Debye-Hückel-Gebiet<br />

V. Ribitsch 5<br />

5


pH - Wert<br />

• Praktische Messungen entweder auf Basis von pH - Konventionen<br />

mittels Standardpuffern oder Bestimmung des pH-Wert mittels eines<br />

einheitlichen Messverfahrens mit konstanter Bezugselektrode im<br />

Debye-Hückel-Gebiet, bzw. vernachlässigt gänzlich den Einfluss des<br />

Diffusionspotentials EDIF (Galvanidiffusionsspannung).<br />

• Bei Vernachlässigung ergibt sich aus der gemessenen Zellspannung<br />

das Gleichgewichtselektrodenpotential der Wasserstoffelektrode:<br />

E (H+/H2/Pt) 2 = E Z, eq + EH (SCE)<br />

• woraus unter Beachtung der Messbedingungen der pH-Wert berechnet<br />

werden kann (Wasserstoffelektrode)<br />

• Die Ergebnisse sind nicht streng thermodynamisch exakt, genügen<br />

aber häufig den Anforderungen der Praxis.<br />

V. Ribitsch 6<br />

6


Wasserstoffelektrode<br />

• Die pH-sensitive Elektrode H+(aq) / H2 (g) / Pt ist eine Wasserstoffelektrode,<br />

an der die Redoxreaktion abläuft:<br />

2 H + + 2 e- = H2<br />

• Bei Gasreaktionen mit dem Partialdruck des an der Elektrodenreaktion<br />

beteiligten Gases zu rechnen. Für das Gleichgewichtselektrodenpotential ergibt<br />

sich somit<br />

EH (H + /H2/Pt) = E0 H + RT/2F * ln aH + /pH2 E0 H = 0<br />

bei allen Temperaturen (gemäß Definition der Standardwasserstoffelektrode).<br />

E H (H + /H 2 /Pt) = E 0 H + RT/F * lna<br />

pH = - E H (H + /H 2 /Pt) F / 2.303 RT<br />

p = 1 bar H2 ; T = 298,15 K :<br />

E (H + /H 2 /Pt) = 59,16 mV×* pH Gl 3<br />

V. Ribitsch 7<br />

7


Glaselektrode<br />

• Messungen mit der Glaselektrode werden auf Basis von Eichpufferlösungen<br />

mit bekannten pH-Werten durchgeführt.<br />

• Die Glaselektrode zählt zu den Ionenelektroden, bei denen ausschließlich<br />

Ionen die Phasengrenzen durchqueren. Bei dieser Elektrode stehen die<br />

Protonen beider Phasengrenzschichten (Quellschichten Qi <strong>und</strong> Qa) der<br />

Glasmembran im Austauschgleichgewicht mit den Hydroniumionen der<br />

jeweils angrenzenden Elektrolytlösungen innen (i) <strong>und</strong> außen (a)<br />

H + (Q) i bzw. H + (Q) a ↔ H + H (Q) i bzw. H (Q) a ↔ H (aq) Lösung i bzw. a<br />

• Nur unter der Bedingung aH + (Q,i) = aH + (Q,a) ↔<br />

arbeitet die Elektrode in einem breiten Messbereich gemäß der Nernstschen<br />

Gleichung.<br />

• Eine symmetrische Glaselektrodenzelle hat z.B. folgenden Aufbau:<br />

V. Ribitsch 8<br />

8


pH – Glaselektrode<br />

Referenz Elektrode<br />

notwendig: Kalomel<br />

V. Ribitsch 9<br />

9


pH – Glaselektrode<br />

V. Ribitsch 10<br />

10


pH – Glaslektrode<br />

• Durch die Pufferwirkung des Silikats in der Quellschicht <strong>und</strong> die<br />

Symmetrie der Zelle kompensieren sich meist weitgehend die<br />

Galvanispannungen beider Quellschicht/Membran- Grenzflächen, so<br />

dass sich als Zellspannung bei 25° C ergibt:<br />

• E eq, Glas = 0,059 V (pHi - pHa) (10)<br />

• Ist die Bedingung aH + (Q,i) = aH + • Ist die Bedingung aH (Q,a)<br />

+ (Q,i) = aH + (Q,a)<br />

bei angrenzenden stark sauren oder alkalischen Lösungen nicht mehr<br />

erfüllt, resultieren Säure- oder Alkalifehler, die die Steilheit S der<br />

Glaselektrode reduzieren.<br />

Steilheit S; Nernstfaktor NF : S = -E/pH = NF = 2,303 RT/F (11)<br />

V. Ribitsch 11<br />

11


pH – Glaselektrode<br />

• In der Praxis Glaselektrodensysteme verwendet, die sich von<br />

dem bisher diskutierten Typ in Ausführung <strong>und</strong> Art<br />

unterscheiden können (pH-Wert des inneren Elektrolyten <strong>und</strong><br />

Wahl der inneren Ableitelektrode, Einstabmesskette).<br />

• Die sehr dünne <strong>und</strong> damit leicht zerbrechliche, sich ständig<br />

unter destilliertem Wasserbefindende Glasmembrankugel ist<br />

beispielsweise innen mit einem (chloridhaltigen) Standardpuffer<br />

(z.B. pH = 7,0) gefüllt, in den z.B. eine Silber/Silberchlorid-<br />

Elektrode eintaucht (innere Ableitelektrode). Eine solche<br />

Glaselektrodenkette ist bei Verwendung einer Kalomelelektrode<br />

als Bezugselektrode im äußeren Elektrolyten unsymmetrisch,<br />

was einen zusätzlichen Potentialunterschied zwischen innerer<br />

<strong>und</strong> äußerer Ableitelektrode bedingt.<br />

V. Ribitsch 12<br />

12


pH – Glaslektrode<br />

• Der elektrische Widerstand des Schaftglases muss wesentlich größer<br />

sein als der des Membranglases. Das Membranglas besteht aus<br />

Wasserstoff-Ionen empfindlichem Glas <strong>und</strong> wird normalerweise in<br />

zylindrischer Form an den Elektrodenschaft angeschmolzen. Die<br />

Glaselektrode ist teilweise mit einer Pufferlösung gefüllt, die im<br />

Normalfall den Wert von pH 7 hat. Eine definierte Menge von<br />

Kaliumchlorid (KCl) ist dem Innenpuffer zugesetzt.<br />

• Ein mit Silberchlorid beschichteter Silberdraht (Ag/AgCl) ist koaxial<br />

in die Elektrode eingebaut <strong>und</strong> reicht bis in den Innenpuffer hinein. Er<br />

dient als Ableitelektrode. Über den Innenleiter eines Koaxial-Kabels<br />

ist die Ableitelektrode mit der positiven Anschlußbuchse des pH-<br />

Meters verb<strong>und</strong>en.<br />

V. Ribitsch 13<br />

13


pH – Glaslektrode -Glasmembran<br />

• Alle Glas-Sorten besitzen die Eigenschaft, eine Potenzialdifferenz in wässrigen<br />

Lösungen zu bilden, die in Relation zur Wasserstoff-Ionen-Konzentration der Lösung<br />

steht. Spezielle Sorten, z.B. das bekannte Mc-Innes Glas (Corning 015), bilden<br />

Galvanispannungen, die über einen großen Bereich der pH-Skala der NERNST-<br />

Spannung zufriedenstellend entsprechen.<br />

• Wenn das Membranglas einer Messelektrode in Kontakt mit einer wässrigen Lösung<br />

kommt, formt es eine sogenannte elektrische Doppelschicht (Gelschicht) von ungefähr<br />

10-4 mm Dicke zwischen Glasoberfläche <strong>und</strong> Messlösung. Diese Gelschicht wird<br />

durch den Ionenaustausch der Alkali-Ionen der Glasoberfläche <strong>und</strong> der Wasserstoff-<br />

Ionen der Lösung geformt. Die Dicke der Gelschicht ist von der Qualität <strong>und</strong> von der<br />

chemischen Zusammensetzung des Membranglases, der Temperatur <strong>und</strong> dem pH-Wert<br />

der Messlösung abhängig.<br />

Da die innere Oberfläche des Membranglases im stetigen Kontakt mit dem<br />

Innenpuffer (normalerweise pH 7) ist, formt sich auch auf dieser Seite eine Gelschicht.<br />

Ein kontinuierlicher Austausch von H+-Ionen zwischen den Gelschichten <strong>und</strong> den H+-<br />

Ionen des Innenpuffers <strong>und</strong> der Messlösung findet statt. Dieser Ionen-Austausch hängt<br />

von der H+-Ionen-Konzentration der Lösungen statt (chemisches Potential).<br />

V. Ribitsch 14<br />

14


pH – Glaslektrode - Glasmembran<br />

• Durch die elektrochemische Wechselwirkung der H+-Ionen zwischen Gelschichten <strong>und</strong><br />

Lösungen bildet sich auf beiden Seiten der Membran nach einiger Zeit ein<br />

Galvanipotential. Wenn die Wasserstoff-Ionen-Konzentration der Lösungen auf beiden<br />

Seiten der Glasmembran identisch sind (pH 7 bei Innenpuffer pH 7), sind auch die<br />

Galvanipotentiale auf beiden Seiten gleich <strong>und</strong> die Potentialdifferenz = 0 mV.<br />

• Unterscheiden sich die Potentiale beider Seiten der Membran, entsteht zwischen beiden<br />

Seiten eine Potentialdifferenz in mV, die im Idealfall proportional des pH-Wertes der<br />

Messlösung ist. Um die Membran-spannung messen zu können, muß auch die<br />

unveränderte Zwischenschicht des Membranglases eine gewisse elektrische<br />

Leitfähigkeit aufweisen. Diese wird durch die Beweglichkeit der Alkali-Ionen (Li+-<br />

Ionen in modernen Gläsern, Na+-Ionen in älteren Gläsern) gegeben.<br />

• Die Dicke <strong>und</strong> Komposition der Gelschicht ist verantwortlich für die Ansprechzeit <strong>und</strong><br />

Steilheit der Glaselektrode. Deshalb ist die Gelschicht für die Messbereitschaft <strong>und</strong><br />

Messqualität der Glaselektrode von äußerster Wichtigkeit. Die Gelschicht muß<br />

während der gesamten Betriebsdauer der Glaselektrode erhalten bleiben.<br />

V. Ribitsch 15<br />

15


pH – Glaselektrode<br />

• Potentialdifferenz U aus der NERNST-Gleichung:<br />

U = 2.30 * RT/nF * log c1/c2<br />

U = Potentialdifferenz in mV<br />

R = Gaskonstante (8,31439 J x mol-1 x K-1)<br />

F = Faraday’sche Konstante (96495,7 C x mol-1)<br />

T = absolute Temperatur in Kelvin (K)<br />

n = Wertigkeit des zu messenden Ion (nH = 1)<br />

C1 = Wirksame H+-Ionen Konzentration in Lösung C1<br />

C2 = Wirksame H+-Ionen Konzentration in Lösung C2<br />

Bei Konzentrationsverhältnis 10:1<br />

U = 2.30 * RT/nF * log10<br />

U = 2.30 * RT/nF<br />

T = 20 °C, 293,15 K<br />

NERNST-Spannung von 58.16 mV<br />

V. Ribitsch 16<br />

16


pH – Einstab – Messkette<br />

• Seit 1947 sind Mess- <strong>und</strong> Bezugselektrode konstruktiv zu einer kompakten<br />

Bauform verb<strong>und</strong>en, zu der sogenannten Einstabmesskette oder auch<br />

Kombinations-elektrode. Wird nahezu ausschliesslich verwendet obwohl<br />

nur dann zulässig, wenn die Betriebsdauer von Glas- <strong>und</strong> Bezugselektrode<br />

nicht stark unterschiedlich ist.<br />

• Die Kombinations-Elektrode ist wie eine normale Messelektrode aufgebaut.<br />

Sie unterscheidet sich jedoch durch einen doppelwandigen Elektrodenschaft.<br />

Der entstandene Zwischenraum bildet das Elektrolytgefäß, in dem die<br />

Ableitelektrode eingeschmolzen ist. Am seitlichen unterem Ende der<br />

kombinierten Elektrode befindet sich das Diaphragma. (Das Diaphragma<br />

ermöglicht die Diffusion des KCl-Elektrolyten in die Messlösung <strong>und</strong> stellt<br />

so eine elektrische Verbindung zwischen Ableitelektrode <strong>und</strong> Messlösung<br />

her). Der die Messelektrode umgebende Elektrolyt wirkt gleichzeitig als<br />

elektrische Abschirmung.<br />

V. Ribitsch 17<br />

17


pH – Einstab<br />

– Messkette<br />

V. Ribitsch 18<br />

18


pH – Messung pK Wert Bestimmung<br />

pH-Wert-Messung zur Bestimmung von Dissoziationskonstanten von schwachen Säuren<br />

mittels potentiometrischer Titration:<br />

• Titriert man eine schwache Säure mit einer starken Base, so verschiebt sich das<br />

Dissoziationsgleichgewicht<br />

HA + H2O ↔ H3O + + A-<br />

mit voranschreitender Neutralisation ständig weiter von links nach rechts, bis der<br />

Wendepunkt der Titrationskurve erreicht ist. Bei konstanter Aktivität des Wassers aW<br />

gilt für die Dissoziationskonstante der schwachen Säure<br />

K + = (aH + * aA - ) / a HA<br />

lg K+ = lg aH+ + lg (cA- * γa-) – lg (cHA ·* γHA) (13,14)<br />

Mit Hilfe des pK-Wertes (pK = -lg Ka + ) folgt in verdünnten Lösungen (a = 1)<br />

pK = pH - lg(cA- pK = pH - lg(cA /cHA) - /cHA)<br />

V. Ribitsch 19<br />

19


pH – Messung pK Wert Bestimmung<br />

• Aussage: In verdünnten Lösungen ist der pK-Wert einer schwachen<br />

Säure dann gleich dem pH-Wert der Lösung ist, wenn die<br />

Konzentration der <strong>und</strong>issoziierten Säure cHA gleich der Konzentration<br />

des Anions cA - geworden ist.<br />

• Dies tritt bei einer Säure-Basen-Titration dann ein, wenn die halbe<br />

Menge der zur Titration erforderlichen Laugenmenge verbraucht ist.<br />

Der in diesem Punkt gemessene pH-Wert ergibt dann den pK-Wert,<br />

d.h. die Dissoziationskonstante der schwachen Säure.<br />

• Man misst also während der Titration die Zellspannung einer pH-<br />

Messzelle (Glaselektrode) in Abhängigkeit von der Laugenzugabe.<br />

Aus der Titrationskurve pH-Wert gegen Laugenverbrauch erhält man<br />

den Laugenverbrauch am Äquivalenzpunkt <strong>und</strong> bei der Hälfte dieses<br />

Verbrauches einen Zellspannungswert, der aus der Kalibriergeraden<br />

der Glaselektrode den entsprechenden pH-Wert abzulesen gestattet.<br />

V. Ribitsch 20<br />

20


Titration: Schwache Säure + starke Base<br />

− −<br />

HClO( aq) + OH ( aq) → ClO ( aq) + H O( l) pK = 7.5<br />

V. Ribitsch 21<br />

2<br />

a<br />

21


Versuchsdurchführung<br />

Versuch & Auswertung<br />

• (a) Die Wasserstoffelektrode wird mit der gesättigten Kalomelelektrode (SCE) als<br />

Bezugselektrode zu der galvanischen Zelle zusammengestellt. Das Meßgefäß wird mit so viel<br />

Versuchslösung gefüllt, daß das platinierte Platinblech etwa zu 2/3 eintaucht. Der für die Messung<br />

erforderliche Wasserstoff wird einer Stahlflasche entnommen. Die Geschwindigkeit des<br />

Gasstromes wird so einreguliert, daß ca. 1 bis 3Gasblasen pro Sek<strong>und</strong>e entweichen. Die<br />

Strömungsgeschwindigkeit des Wasserstoffs ist ohne Einfluß auf die Zellspannung.<br />

• Zur Messung der Zellspannung dient ein hochohmiges Digitalvoltmeter. (Alternativ kann ein<br />

Präzisionskompensator in Verbindung mit einem hochempfindlichen Spiegelgalvanometer<br />

eingesetzt werden.)<br />

• Da sich die Galvanispannung der Wasserstoffelektrode relativ langsameinstellt, wird die<br />

Zellspannung in Zeitabständen von 5-10 min gemessen, bis sich ein konstanter Endwert (+/- 1<br />

mV) eingestellt hat. In der Regel ist dieser nach etwa 30-60 min erreicht.<br />

• (b) Für die Glaselektrode wird zunächst mit wenigstens 6 Pufferlösungen bekannter pHWerte eine<br />

Kalibrierkurve (-gerade) aufgenommen, wozu die Zellspannung gegen den pH Wert aufgetragen<br />

wird. Dazu spült man die Kugel mit der zu vermessenden Pufferlösung <strong>und</strong> taucht sie bis knapp<br />

unter den Schaftansatz in diese Lösung. Eine gleichfalls eingeführte gesättigte Kalomelelektrode<br />

(SCE) dient als äußere Ableitelektrode. Zwischen beiden Ableitelektroden wird nun mit einem<br />

Messverstärker die konstante Zellspannung gemessen,die sich nach maximal 5 min einstellt.<br />

V. Ribitsch 22<br />

22


Potentiometrische Titration<br />

Versuch & Auswertung<br />

• In analoger Weise wird bei der potentiometrischen Titration der unbekannten schwachen<br />

Säure verfahren. Diese wird auf ca. 100 ml mit dest. Wasser verdünnt, in ein 200 ml<br />

Becherglas gegeben <strong>und</strong> nach Einbringen der Glaselektrode sowie der ges.<br />

Kalomelelektrode <strong>und</strong> Einregulierung des Magnetrührers mit 0,1 N NaOH titriert. In der<br />

Nähe des Äquivalenzpunktes wird die Lauge nur noch tropfenweise zugeführt.<br />

• Nach Beendigung des Versuches sind die Meßzelle platinierte Platinelektrode sorgfältig<br />

mit destilliertem Wasser auszuspülen <strong>und</strong>unter destilliertem Wasser aufbewahrt.<br />

• 4. Auswertung<br />

• Der pH-Wert der unbekannten Elektrolytlösung wird unter Beachtung der<br />

Messbedingungen (T,p) nach berechnet. (Welches Vorzeichen hat die gemessene<br />

Zellspannung?)<br />

• E H (SCE) (25°C, 1bar) = + 0,241 V; E H (SCE) (20°C, 1bar) = + 0,244 V<br />

V. Ribitsch 23<br />

23


MESSSYSTEME<br />

V. Ribitsch 24<br />

24


Aufbau von Messsystemen / Übersicht<br />

SENSOR / Messumformer<br />

Mechanischer Raum Elektrischer Raum<br />

Physikalische<br />

Messgröße<br />

Aufnehmer<br />

(Sensor)<br />

Geber<br />

(Anpasser)<br />

Verstärker<br />

Normierung<br />

Kalibrierung<br />

Messsystem / Sensor<br />

Anzeige<br />

(Ausgeber)<br />

Messwert<br />

V. Ribitsch 25<br />

25


Sensors – basic principles<br />

Transfer a chemical, physical, biological<br />

signal into an electrical signal:<br />

Input<br />

signal<br />

Transducer<br />

Electrical<br />

Processing<br />

signal A / D<br />

Non electrical /<br />

electrical signal<br />

Converter<br />

Amplification<br />

Output<br />

signal<br />

V. Ribitsch 26<br />

26


Working principle<br />

Input Transformation<br />

Transducer<br />

Signal processing<br />

Technical sensors<br />

non electrical signal electrical signals microprocessor<br />

physical, chemical resistance, voltage<br />

current<br />

storage<br />

Biological sensors<br />

biological compo<strong>und</strong>s signal molecules nerve cells<br />

nerve cells brain<br />

electrical signals<br />

V. Ribitsch 27<br />

27


Technical sensors<br />

Magnetic field temperature light Typical industrial sensor systems<br />

Size: 0.5 – 2 mm diameter<br />

Development trend: electrical replaced by optical sensors<br />

V. Ribitsch 28<br />

28


Signalmerkmal<br />

Signalformen /1<br />

Aufbau von Messsystemen<br />

Definition Vorteile Nachteile Anwendung<br />

analog Informationsparamet<br />

er kann innerhalb<br />

gewisser Grenzen<br />

beliebig viele Werte<br />

annehmen<br />

Proportionalität<br />

zwischen Messgröße<br />

<strong>und</strong><br />

Informationsparameter<br />

leichte Störanfälligkeit<br />

(Rauschen, Drift);<br />

keine Regenerierung<br />

möglich<br />

vorteilhaft für<br />

Überwachung,<br />

Tendenzerkennung,<br />

dynamische<br />

Messungen<br />

digital diskrete Werte des endliche Zahl Abstand der Digitalmessgeräte,<br />

Informationsparameters<br />

entsprechen<br />

einem vereinfachten<br />

Alphabet<br />

endliche Zahl<br />

von Amplitudenstufen;<br />

Störung erst nach<br />

Überschreiten der<br />

Alphabet Grenzen;<br />

Regenerierung<br />

möglich<br />

Abstand der<br />

Amplitudenstufen<br />

erscheint als Fehler<br />

(Quantisierungsfehler)<br />

Digitalmessgeräte,<br />

Digitalanzeige;<br />

Messwertverarbeitung,<br />

rechnerintegrierte<br />

Leitsysteme<br />

V. Ribitsch 29<br />

29


Signalformen /2<br />

Signalmerkmal<br />

Aufbau von Messsystemen<br />

Definition Vorteile Nachteile Anwendung<br />

kontinuierlich Informations-<br />

parameter<br />

kann sich zu jedem<br />

Zeitpunkt ändern<br />

diskontinuierlich Informations-<br />

parameter kann<br />

sich zu bestimmten<br />

Zeitpunkten ändern<br />

Ereignisse <strong>und</strong><br />

Tendenzen zu jeder<br />

Zeit erkennbar<br />

Störung nur zu<br />

bestimmten<br />

Zeitpunkten möglich<br />

vorteilhaft für<br />

zu jeder Zeit schnelle Vorgänge<br />

störanfällig (Tendenzerkennung)<br />

Information nur zu langsame Vorgänge;<br />

bestimmten Prozessüberwachung<br />

Zeitpunkten;<br />

Zeitverzug möglich<br />

(Totzeit)<br />

V. Ribitsch 30<br />

30


Messdatenerfassung<br />

Im heutigen Labor sieht man sich mit einer Vielzahl elektronischer Messeinrichtungen<br />

konfrontiert, ohne die viele moderne Verfahren gar nicht vorstellbar sind.<br />

Mit diesen Möglichkeiten entstanden auch viele potentielle Fehlerquellen, zu deren<br />

Vermeidung auch für den Laboranwender bestimmte Gr<strong>und</strong>kenntnisse der elektronischen<br />

Signalverarbeitung erforderlich werden.<br />

Wichtig ist dies dann, wenn verschiedene Geräte zu einer übergeordneten Messeinrichtung<br />

kombiniert werden (z.B. HPLC), aber auch bei "schlüsselfertigen" Geräten können<br />

unerwartete Schwierigkeiten auftreten.<br />

Von Analog nach Digital<br />

In den meisten Messeinrichtungen - auch im analytischen Labor - werden Parameter in<br />

analoger Form gemessen <strong>und</strong> Zwischenschritten in eine digitale Form übergeführt.<br />

V. Ribitsch 31<br />

31


Messdatenerfassung<br />

Analoge Messverfahren:<br />

Der zu messenden Eingangsgrösse wird durch das Messverfahren eine<br />

Ausgangsgrösse zugeordnet, die eine eindeutige, stetige Darstellung der zu<br />

messenden Grösse ist.<br />

Skaleninstrument – Messwert stetig verschiebbare Marke<br />

Meist nicht kontinuierlich (Reibung, Spiel ..)<br />

Digitale Messverfahren:<br />

Der zu messenden Eingangsgrösse wird durch das Messverfahren eine<br />

Ausgangsgrösse zugeordnet, die eine mit festgelegten kleinsten Schritten<br />

quantisierte zahlenmässige Darstellung der zu messenden Grösse ist. D.h. einem<br />

Wertebereich der Eingangsgrösse als Gesamtes wird eine Ausgangsgröse<br />

zugeordnet – digit – Messwerte erscheinen unstetig als Summe von<br />

Quantisierungseinheiten<br />

V. Ribitsch 32<br />

32


Analoge Datenerfassung<br />

Messdatenerfassung<br />

Analoge Daten können jeden beliebigen Wert (eventuell innerhalb bestimmter<br />

naturgegebener Grenzen) annehmen;<br />

die meisten physikalischen oder chemischen Parameter gehören diesem Typ an,<br />

z.B. pH-Wert, Temperatur, Konzentrationen, Mengen etc.<br />

Digitale Datenerfassung:<br />

Digitale Daten hingegen sind an bestimmte vorgegebene Werte geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> können<br />

keinen Wert dazwischen annehmen.<br />

Ein typisches Beispiel ist die ziffernmäßige Darstellung von Zahlen mit einer gegebenen Zahl<br />

von Nachkommastellen.<br />

Im Labor entstehende Messwerte sind zunächst Analog <strong>und</strong> müssen spätestens zum<br />

Zeitpunkt der Aufzeichnung oder Interpretation in digitaler Form vorliegen.<br />

Die Analog-Digital-Wandlung ("A/D conversion") fand vor der Einführung der Digitaltechnik<br />

ausschließlich durch den Beobachter statt.<br />

z.B. Ermittlung eines ziffernmäßigen Wertes durch Vergleich der Quecksilbersäule eines Thermometers mit<br />

den Zahlenwerten der Skala. Die Kenngrößen "Auflösung" (auf wie viele Dezimalstellen kann das Ergebnis<br />

abgelesen werden) <strong>und</strong> "Genauigkeit", die auch in der elektronischen A/D-Wandlung entscheidende<br />

Parameter darstellen, sind bereits hier relevant.<br />

Auch bei analogen Messinstrumenten (z.B. Drehspulanzeigen), die heute noch einige<br />

Verbreitung besitzen, erfolgt die Wandlung durch den Betrachter.<br />

V. Ribitsch 33<br />

33


Digitale Datenerfassung:<br />

Messdatenerfassung<br />

Seit der Entwicklung der elektronischen Digital- <strong>und</strong> Computertechnik wird die Analog-<br />

Digital-Wandlung aber immer mehr ohne menschliches Zutun ausgeführt, was neben<br />

der Zeitersparnis auch den Vorteil besserer Reproduzierbarkeit besitzt.<br />

Unter Reproduzierbarkeit wird hier nur verstanden, dass die Genauigkeit der Messung<br />

nicht etwa von der Sehschärfe des Betrachters etc. abhängt, über die Qualität der<br />

Messung an sich soll noch keine Aussage getroffen werden.<br />

durch den Beobachter<br />

elektronisch<br />

(im Messgerät)<br />

Schematische Darstellung der Analog-Digital-Wandlung durch den Beobachter (oben) oder durch die<br />

Elektronik im Messgerät (unten)<br />

V. Ribitsch 34<br />

34


Die A / D Wandlung<br />

Messdatenerfassung<br />

Die physikalischen Messgrößen werden in eine elektrische Spannung oder<br />

einen Strom umgewandelt (stehen untereinander nach dem Ohm'schen Gesetz<br />

durch einen definierten Widerstand in Beziehung).<br />

Nach einer Verstärkung oder Vorbearbeitung (z.B. Thermoelemente, die<br />

Spannungen von nur wenigen mV liefern) erfolgt als zentrales Element die<br />

Analog-Digital-Wandlung.<br />

Dazu existieren mehrere Verfahren, die sich in den Kenngrößen<br />

Auflösung<br />

Genauigkeit<br />

Geschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> natürlich auch den Kosten unterscheiden.<br />

Die wichtigsten Techniken im Labor:<br />

Parallel<br />

Integrierend<br />

Sukzessive Approximation<br />

V. Ribitsch 35<br />

35


Analog-Digital / Digital-Analog Wandlung<br />

Wozu benötigt man AD/DA Wandler ?<br />

In der elektrischen <strong>Messtechnik</strong> werden oft analoge Größen wie z.B. Spannung,<br />

Widerstand, Temperatur, Gewicht usw. gemessen.<br />

Die anfallenden Messdaten werden dann aber in digitaler Form zur Weiterverarbeitung<br />

benötigt.<br />

Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Sie mit Computern veranschaulicht, gespeichert oder<br />

übertragen werden sollen. Um diese analogen Größen in einem Zahlenwert zu wandeln<br />

benötigt man Analog-Digital-Wandler.<br />

Werden allerdings mit digitalen Steuerungen z.B. Computer, SPS usw.<br />

Maschinen gesteuert (Drehzahlregelung) so benötigt man Digital-Analog-Wandler,<br />

die die errechneten Zahlenwerte in eine analoge Spannung umsetzen.<br />

V. Ribitsch 36<br />

36


Digitale <strong>Messtechnik</strong>:<br />

Elektrische <strong>Messtechnik</strong><br />

Viele Sensoren liefern Signale in Form von Strom oder Spannung in analoger Form, d.h.<br />

kontinuierlich in Zeit <strong>und</strong> Amplitude. Sollen diese Signale digital verarbeitet werden, so<br />

muss irgendwo in der Messkette eine Umwandlung in digitale Signale , durch eine<br />

analog/digital Wandlung erfolgen. Digitale Signale haben einige Vorzüge:<br />

� Messwerte können beliebig gespeichert werden<br />

� die digitalisierten Messwerte erleiden keine weiteren Fehler<br />

� beliebig lange Anzeigendauer<br />

� komplexe Weiterverarbeitung ist möglich<br />

� der Messvorgang kann automatisiert sowie schnell <strong>und</strong> oft wiederholt werden.<br />

� große Mengen von Messdaten können verarbeitet werden.<br />

V. Ribitsch 37<br />

37


Analog / Digital Wandler:<br />

Elektrische <strong>Messtechnik</strong><br />

Analog Digital Wandler (ADC) wandeln analoge Spannungswerte in digital dargestellte<br />

Zahlenwerte um. Es erfolgt eine zeitdiskrete Abtastung.<br />

Die Spannungsmessung erfordert immer einen Vergleich mit Bezugswerten. Daraus<br />

resultieren unterschiedliche Konstruktionsprinzipien für ADCs. Man unterscheidet nach:<br />

� Integrierende (Inkrementale) A/D Wandler<br />

� Parallele A/D Wandler<br />

�� A/D Wandler mit successive approximation<br />

V. Ribitsch 38<br />

38


Integrationsverfahren:<br />

Elektrische <strong>Messtechnik</strong><br />

Integrationsverfahren arbeiten mit einer Regelschleife.<br />

Die Steuerung verändert den digitalen Eingangswert des DAC solange, bis der Komparator<br />

Gleichheit meldet <strong>und</strong> hält dann diesen Zustand. Der jeweilige digitale Wert ist proportional<br />

der Eingangsspannung.<br />

Es gibt folgende Gr<strong>und</strong>typen:<br />

�� inkrementale Umsetzer<br />

V. Ribitsch � sukzessive Approximation<br />

39<br />

39


Inkrementaler Umsetzer:<br />

Eingang<br />

U UE° U DAC<br />

U DAC<br />

U e<br />

Elektrische <strong>Messtechnik</strong><br />

Vergleicher<br />

DAC<br />

Vorwärtszählschritt<br />

V / R<br />

Zähler<br />

Rückwärtszählschritt<br />

Ausgang<br />

V. Ribitsch 40<br />

t<br />

40


Analog-Digital Wandlung<br />

Komparatorverfahren Schaltungserklärung<br />

Dieses Wandlungsverfahren gehört zu<br />

der Gruppe der parallelen Wandler. Bei U ein<br />

der dargestellten Schaltung wird ein 3 Bit<br />

A/D Wandler mit Hilfe von<br />

Komparatoren aufgebaut. Hierbei wird<br />

die Eingangsspannung ständig mit 7<br />

verschiedenen <strong>und</strong> gleichmäßig<br />

abgestuften Spannungen verglichen.<br />

An den Ausgängen der Komparatoren tritt<br />

eine positive Spannung auf, sobald<br />

die Eingangsspannung größer als die<br />

anliegenden Referenzspannung ist. Über<br />

eine Logik werden die Ausgänge dann<br />

passend zu den Digitalausgängen<br />

zugewiesen.<br />

Uref 1<br />

Uref 2<br />

Uref 3<br />

Uref 4<br />

Uref 5<br />

Uref 6<br />

Q 1<br />

Q 2<br />

Uref 7 Q 3<br />

Ein großer Vorteil dieser Schaltung ist, dass die Eingangsspannung direkt gewandelt wird<br />

(direkter Wandler). So erhält man am Ausgang immer die gewandelte Eingangsspannung,<br />

während bei anderen Wandlern erst eine Messzeit abläuft.<br />

Nachteil ist, dass Wandler mit höherer Auflösung z.B. 8-Bit Wandler für jeden Zahlenwert ein<br />

Komparator V. Ribitsch brauchen also 255. Dies ist sehr teuer.<br />

41<br />

41


Die A / D Wandlung<br />

Auflösung<br />

Messdatenerfassung<br />

Sie sagt aus, wie viele verschiedene Messresultate der Wandler innerhalb seines<br />

definierten Eingangsbereichs liefern kann <strong>und</strong> wird in bit angegeben.<br />

Ein 16-bit-A/D-Wandler mit einem Eingangsspannungsbereich von 0 - 10 Volt besitzt<br />

demzufolge 65536 (216 demzufolge 65536 (2 ) Möglichkeiten, deren Abstand daher 10 V/65536 = 0,15 Millivolt<br />

16 ) Möglichkeiten, deren Abstand daher 10 V/65536 = 0,15 Millivolt<br />

beträgt.<br />

Wandler mit höherer Auflösung sind bei sonst gleichen Eigenschaften solchen mit<br />

niedriger Auflösung vorzuziehen. Eine höhere Auflösung ist nur dann sinnvoll, wenn die<br />

Elektronik auch garantiert, dass das Eingangssignal nicht deutlich stärker als die<br />

Schrittweite verfälscht wird.<br />

Genauigkeit<br />

Dies wird meist in Form der "Linearität" (maximale Abweichung von der Idealgerade)<br />

angegeben.<br />

Beispiel dafür, dass eine höhere Auflösung durch fehlende Genauigkeit zunichte gemacht wird, ist eine<br />

Stoppuhr mit Auflösung von 1/100 Sek<strong>und</strong>en, wobei durch die manuelle Betätigung diese Genauigkeit<br />

niemals erreicht wird.<br />

V. Ribitsch 42<br />

42


Die A / D Wandlung<br />

Geschwindigkeit "Samplingrate"<br />

Messdatenerfassung<br />

Es wird angegeben, wie viele einzelne Analog-Digital-Wandlungen pro Sek<strong>und</strong>e ausgeführt<br />

werden können bzw. wie lange eine einzelne Messung dauert.<br />

(Bei den erwähnten Wandlertypen sind hier meist Werte zwischen 10 <strong>und</strong> 100.000<br />

Messungen pro Sek<strong>und</strong>e zu nennen).<br />

Vorteile digitaler Daten:<br />

Liegt der Messwert in digitaler Form vor, kann er:<br />

elektronisch gespeichert<br />

für weitere Berechnungen verwendet werden<br />

Übertragen in digitale Form bezüglich Übertragungsfehlern<br />

wesentlich sicherer<br />

V. Ribitsch 43<br />

43


Analoge Daten:<br />

4 – 16 mA<br />

0 – 1 V<br />

0 – 2 V<br />

Digitale Daten<br />

Messdaten Übertragung<br />

0 = 0V (- 0.8 - + 0.8 V)<br />

1 = > 2.0 V<br />

Dargestellt als Kombinationen von 0 u. 1 in 8, 12, 16, 32 bit breiten<br />

Worten<br />

28 2 = 256<br />

8 = 256<br />

212 = 4096<br />

216 = 65536<br />

V. Ribitsch 44<br />

Serielle (RS 232, RS 488, ) parallel<br />

44


Biological vs. technical sensor systems<br />

Technical Biological<br />

systems systems<br />

Digital camera Temperature<br />

sensor system<br />

Eye<br />

Resolution: 10 million pixels 1 out of 1000 7 million cones<br />

(maximum 80*10 6 ) 120 million rods<br />

Signal transfer: digital digital digital<br />

Transfer: 16 bit 16 bit 106 fibres<br />

Transfer rate 460 kHz 500 pulses /<br />

neuron / sec<br />

1,4 GBit/sec 15 MBit /sec 500 MBit / sec<br />

Pre-processing no no yes<br />

V. Ribitsch 45<br />

45


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Elektronische Messgeräte funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip:<br />

• Um einen Parameter (Temperatur, pH-Wert, etc.) messen zu können, wird ein Sensor<br />

benötigt.<br />

• Dieser Sensor gibt ein Signal zu einem Messgerät.<br />

• Das Signal wird elektronisch verarbeitet <strong>und</strong> der Messwert auf eine Anzeige geben.<br />

Kann zusätzlich bei einem bestimmten Wert ein Kontakt geschlossen werden, spricht man<br />

von Mess- <strong>und</strong> Regelgerät.<br />

Schaltuhren (Timer), Wasserwechselautomaten, Niveaukontrollen gehören nicht zu den<br />

Messgeräten - sie werden den Steuergeräten zugeordnet.<br />

Sensor<br />

Elektronik<br />

analoge oder<br />

digitale Anzeige<br />

V. Ribitsch Schaltausgang<br />

46<br />

46


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Unterteilung von Elektronischen Messgeräten<br />

Analoge <strong>und</strong> digitale Teile der unterschiedlichen Messgeräte.<br />

Analog (siehe Skizze A) oder digital (B) sagt nichts über die Qualität der Messgeräte aus.<br />

Auch können keine allgemeinen Aussagen über die Genauigkeit getroffen werden. Beide<br />

Varianten V. Ribitsch haben ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />

47<br />

47


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Vor <strong>und</strong> Nachteile der unterschiedlichen Messgeräte:<br />

Analoge Messgeräte:<br />

• verführen dazu, einen Messwert genauer abzulesen als<br />

das Messsystem ist.<br />

• eine schwankende Anzeige ist besser abzulesen als eine Flut von<br />

verschiedenen Zahlen.<br />

Digitale Messgeräte:<br />

• schnelle präzise Erfassung<br />

• Datenspeicherung<br />

• Datenverarbeitung<br />

• Nullpunktabgleich usw..<br />

V. Ribitsch 48<br />

48


Elektrische <strong>Messtechnik</strong><br />

Schaltung eines Analog/Digital Wandlers für Videosignale<br />

Sensor<br />

Verstärker<br />

Sync<br />

Abtrennung<br />

V sync<br />

H sync<br />

A<br />

D<br />

8 – 12 Bit<br />

Rechner<br />

Interface<br />

V. Ribitsch 49<br />

B<br />

U<br />

S<br />

49


Batterien<br />

• Die Elektrodenmaterialien legen die Nennspannung der Zelle<br />

fest. Höhere Spannungen erhält man durch ein<br />

Hintereinanderschalten (Sereinschaltung) mehrerer Zellen.<br />

• Die Kapazität einer Batterie wird als theoretisch entnehmbare<br />

Ladungsmenge in Amperst<strong>und</strong>en (Einheit: Ah) angegeben (im<br />

Gegensatz zu einem Kondensator, wo sie in Ladung pro Spannung<br />

gemessen wird).<br />

Vorwiegend aus Marketinggründen ist die Kapazität bei nicht<br />

wiederaufladbaren Batterien nicht angegeben <strong>und</strong> findet sich nur<br />

in den Datenblättern der Hersteller. Die Batteriekapazität lässt sich<br />

bei einem Entladevorgang nach einer vorgegebenen Norm messen.<br />

V. Ribitsch 50<br />

50


•<br />

Batterien<br />

Die entnehmbare Kapazität hängt vom Entladestrom <strong>und</strong> der Entladespannung<br />

der Batterie ab. Es sind verschiedene Entladeverfahren üblich, u. a.: Entladung<br />

mit konstantem Strom, Entladung über konstanten Widerstand oder Entladung<br />

mit konstanter Leistung. Je nach Entladeverfahren weist die Batterie eine andere<br />

Kapazität auf. In einer sinnvollen Angabe der Nennkapazität müssen daher<br />

Entladestrom <strong>und</strong> Entladeschlussspannung mit aufgeführt werden.<br />

• Generell nimmt die entnehmbare Kapazität einer Batterie mit zunehmendem<br />

Entladestrom ab. Gr<strong>und</strong> hierfür sind sowohl die zunehmenden Verluste am<br />

Innenwidersatnd der Batterie als auch die Tatsache, dass die chemischen<br />

Prozesse in der Batterie mit begrenzter Geschwindigkeit ablaufen. Die<br />

Verringerung der entnehmbaren Kapazität mit zunehmendem Entladestrom ist<br />

stark vom Typ der Batterie abhängig. Die im praktischen Gebrauch<br />

entnehmbare Ladungsmenge hängt ab vom Batterietyp, der Höhe des<br />

Entladestroms, der Restspannung bei Entladungsende, des Batteriealters <strong>und</strong> der<br />

Temperatur (siehe auch Energiedichte).<br />

V. Ribitsch 51<br />

51


Batterien<br />

• Die Batteriekapazität oder der Maximalstrom bei gegebener Spannung lassen<br />

sich durch größer gebaute Zellen erhöhen. Ein Parallelschalten von Zellen zur<br />

Kapazitätserhöhung könnte demgegenüber zur gegenseitigen Entladung führen,<br />

da sich einzelne Zellen in ihrer Leerlaufspannung etwas unterscheiden, so dass<br />

Ausgleichsströme zwischen den Zellen fließen würden.<br />

• Alle Batterien unterliegen bei Lagerung einer gewissen Selbstentladung,<br />

abhängig vom Batterietyp <strong>und</strong> der Lagerungstemperatur: Je niedriger die<br />

Temperatur, desto weniger Selbstentladung findet statt. Die meisten Akkus<br />

verlieren ihre Ladung relativ schnell. Zink-Luft-Batterien für kleine<br />

Elektronikgeräte sind hingegen am haltbarsten, weil sie nur unter Luftzufuhr<br />

Strom liefern; die Öffnungen an der Batterie sind während der Lagerung mit<br />

einem Kunststoffkleber verschlossen.<br />

• Rücknahme <strong>und</strong> Entsorgung von Batterien: keine Batterien oder Zellen mit<br />

einem Quecksilbergehalt von mehr als 0,0005 Gewichtsprozent in den Verkehr<br />

gebracht werden dürfen. Bei Knopfzellen darf der Quecksilbergehalt nicht über<br />

2,0 Gewichtsprozent liegen. Auch Alkali-Mangan-Batterien enthalten<br />

heutzutage kein Quecksilber mehr, während es in den ersten Baureihen noch<br />

zum Amalgieren des Elektrodenmaterials erforderlich war.<br />

V. Ribitsch 52<br />

52


Batterien<br />

Typen-Variationen<br />

• Handelsübliche Batterien gibt es in zahlreichen Varianten sowohl nach dem<br />

zugr<strong>und</strong>e liegenden chemischen Redoxsystem als auch nach den elektrischen<br />

Werten oder der geometrischen bzw. konstruktiven Bauform. Von einer<br />

Trockenbatterie spricht man, wenn der Elektrolyt, zb H2So4 durch<br />

Eindickung, nicht flüssig vorliegt. Dadurch wird die Batterie in beliebiger<br />

räumlicher Orientierung, also insbesondere für transportable Anwendungen,<br />

einsetzbar.<br />

Einsatzbereiche<br />

• Gerätebatterien dienen zur Stromversorgung kleiner, meist tragbarer Geräte,<br />

beispielsweise in Taschenlampen. Besonders kleine Ausführungen werden als<br />

Knopfzelle bezeichnet.<br />

• Insbesondere für Kraftfahrzeuge werden Starterbatterien verwendet.<br />

• Elektrofahrzeuge verfügen über Traktionsbatterien.<br />

• Stationäre Batterien werden bei ortsfesten Anwendungen wie beispielsweise<br />

Unterbrechungsfreie Stromversorgung eingesetzt.<br />

V. Ribitsch 53<br />

53


Typen-Variationen<br />

Batterien<br />

Primärzellen<br />

• Primärzellen sind galvanische Zellen, die nach der Entladung nicht wieder neu<br />

aufgeladen werden können. Die verschiedenen Typen werden nach den<br />

eingesetzten Materialien bezeichnet:<br />

• Alkali-Mangan-Batterie<br />

Zelle<br />

1,5 Volt Nennspannung pro<br />

• Zink-Kohle-Batterie 1,5 Volt pro Zelle<br />

• Nickel-Oxyhydroxid-Batterie 1,5 Volt pro Zelle<br />

• Lithium-Batterien; je nach Kathodenmaterial 2,9 bis 3,6 V<br />

• Lithium-Eisensulfid-Batterie 1,5 Volt pro Zelle<br />

• Zink-Luft-Batterie 1,5 Volt pro Zelle<br />

• Quecksilberoxid-Zink-Batterie 1,35 Volt pro Zelle<br />

• Silberoxid-Zink-Batterie 1,55 Volt pro Zelle<br />

V. Ribitsch 54<br />

54


Sek<strong>und</strong>ärzellen<br />

Batterien<br />

• Sek<strong>und</strong>ärzellen oder Akkumulatoren sind galvanische Zellen, die nach der<br />

Entladung wieder aufgeladen werden können. Verbreitete Typen werden<br />

ebenfalls nach den verwendeten Materialien bezeichnet:<br />

* Bleiakkumulator (Bleidioxid/Blei); 2 Volt Nennspannung pro Zelle. Der<br />

Elektrolyt (Schwefelsäure H2SO4) kann in flüssiger Form, in Vlies<br />

geb<strong>und</strong>en oder als Gel eingedickt (Blei-Gel-Akku) vorhanden sein.<br />

* Nickel-Cadmium-Akku 1,2 Volt pro Zelle<br />

* Nickel-Metallhybrid-Akku 1,2 Volt pro Zelle<br />

* Lithium-Ionen-Akku 3,7 Volt pro Zelle<br />

* Lithium-Polymer-Akku meist 3,7 Volt pro Zelle<br />

* Alkali-Mangan-Batterie<br />

(englisch: ''Reusable Alkaline<br />

Manganese'', kurz: RAM) 1,5 Volt pro Zelle<br />

* Silber-Zink-Akku 1,5 Volt pro Zelle<br />

* Nickel-Wasserstoff-Akku 1,2 V pro Zelle<br />

* Zink-Brom-Akku 1,76 V pro Zelle<br />

V. Ribitsch 55<br />

55


• Im Lithium-Ionen-Akku wird die<br />

elektrische Energie in Lithium-<br />

Atomen (an der negativen Elektrode)<br />

Lithium-Ionen-Akku<br />

<strong>und</strong> (zumeist) Übergangsmetall-Ionen<br />

(an der positiven Elektrode) in einem<br />

chemischen Prozess mit<br />

Stoffänderung gespeichert.<br />

• Im Li-Ion-Akku wandert Lithium in<br />

ionisierter Form durch den<br />

Elektrolyten zwischen den beiden<br />

Elektroden hin- <strong>und</strong> her.<br />

Daher Lithium-Ionen-Akku<br />

• Die Übergangsmetall-Ionen (Co, Ni,<br />

Mn, Fe) sind ortsfest.<br />

zwei seriell verschaltetenZellen<br />

ergeben eine Zellspannung von<br />

7,2V <strong>und</strong> eine Kapazität von<br />

etwa 1200mAh<br />

Schematischer Aufbau einer Lithium-Ionen-<br />

Zelle (positive Elektrode: LiCoO2; negative<br />

Elektrode: Li-Graphit<br />

V. Ribitsch 56<br />

56


Lithium-Ionen-Akku<br />

Der Lithium-Ionen-Fluss ist zum Ausgleich des externen<br />

Stromflusses beim Laden <strong>und</strong> Entladen nötig, damit die<br />

Elektroden selbst (weitgehend) elektrisch neutral bleiben.<br />

Beim Entladen geben Lithium-Atome an der negativen<br />

Elektrode jeweils ein Elektron ab, welches über den<br />

externen Stromkreis zur positiven Elektrode fließt.<br />

Gleichzeitig wandern gleich viele Lithium-Ionen durch<br />

den Elektrolyten von der negativen zur positiven<br />

Elektrode. An der positiven Elektrode nehmen aber nicht<br />

die Lithium-Ionen das Elektron wieder auf, sondern die<br />

dort vorhandenen <strong>und</strong> im geladenen Zustand stark<br />

ionisierten <strong>und</strong> daher recht „elektronen – affinen“<br />

Übergangsmetallionen.<br />

Je nach Akkutyp sind das Kobalt-, Nickel-, Mangan-, Eisen-<br />

Ionen usw. sein. Das Lithium liegt im entladenen Zustand<br />

an der positiven Elektrode somit weiterhin in Ionen-Form<br />

vor<br />

V. Ribitsch 57<br />

57


Lithium-Ionen-Akku - Materialien<br />

• Negative Elektrode<br />

Graphit, nanokristallines Si (Interkaliert Li), SnO2, Li4Ti5O12 • Positive Elektrode<br />

LiCoO2, LiNiO2, LiNi 1−x CoxO2, LiNiÜbergangsmetalle, LiMn2O4, LiFePO4<br />

• Elektrolyt: Salze (LiPF6, LiBF4) in wasserfreien LM (z. B. Ethylencarbonat,<br />

Diethylcarbonat etc.), Polymere (Polyvinylfluoriden PVDF, Polyvinylidenfluorid-<br />

Hexafluorpropen PVDF-HFP)<br />

• Reaktionsgleichungen<br />

• Negative Elektrode:<br />

• Positive Elektrode:<br />

• Redox-Gleichung:<br />

• Metallisches Lithium kommt in keiner Reaktion vor, es werden Lithium-Atome, nicht –Ionen an<br />

der negativen Elektrode in das Elektrodenmaterial interkaliert.<br />

V. Ribitsch 58<br />

58


Brennstoffzellen - Fuel Cells<br />

• Elektrischer Energie: meist durch Verbrennung in einer<br />

Wärmekraftmaschine in Verbindung mit einem Generator<br />

thermische Enegerie Bewegungsenergie Elektr. E.<br />

• Die Brennstoffzelle ist geeignet, die Umformung ohne Umweg zu<br />

erreichen <strong>und</strong> damit effizienter zu sein. Sie unterliegt nicht den<br />

Restriktionen des Carnot-Prozesses.<br />

Brennstoffzellen sind im Vergleich zum System<br />

„Wärmekraftmaschine-Generator“ einfacher, zuverlässiger <strong>und</strong><br />

abnutzungsfester.<br />

• Besonders vielversprechend: Wasserstoff -Sauerstoff-Brennstoffzellen<br />

• Brennstoffzellen als Energiewandler in der Raumfahrt <strong>und</strong> für U_Boot<br />

Antriebe. Für alltägliche Anwnedungen zu teuer <strong>und</strong> zu kurzlebig.<br />

• Die Verdrängung des Verbrennungsmotors als Automobilantrieb ist<br />

derzeit nicht erkennbar, Alternativen Akkus – Elektromotoren<br />

intensive Entwicklung<br />

V. Ribitsch 59<br />

59


Brennstoffzellen - Fuel Cells<br />

• Niedertemperatur – Protonenaustausch<br />

Brennstoffzelle (Proton Exchange<br />

Membrane Fuel Cell, PEMFC; oder<br />

Polymer Electrolyte Fuel Cell, PEFC):<br />

• Bipolarplatte als Elektrode mit<br />

eingefräster Gaskanalstruktur,<br />

beispielsweise aus leitfähigen<br />

Kunststoffen (durch Zugabe zum Beispiel<br />

von Carbon-Nanoröhrchen elektrisch<br />

leitend gemacht).<br />

• Poröse Carbon-Papiere.<br />

• Reaktivschicht, meist auf die<br />

Ionomermembran aufgebracht. Hier stehen<br />

die vier Komponnetn Katalysator (Pt),<br />

Elektronenleiter (Ruß oder Carbon-<br />

Nanomaterialien), Protonenleiter<br />

(Ionomer) <strong>und</strong> Poröses Basismaterial<br />

miteinander in Kontakt.<br />

• Protonenleitende Ionomermembran:<br />

gasdicht <strong>und</strong> nicht elektronenleitend.<br />

V. Ribitsch 60<br />

60


Brennstoffzellen - Fuel Cells<br />

• Eine Brennstoffzelle besteht aus Elektroden, die durch eine Membran oder Elektrolyt<br />

(Ionenleiter) voneinander getrennt sind. Die Anode ist mit dem Brennstoff umspült<br />

(Wasserstoff, Methan, Methanol Glukose), der dort oxidiert wird. Die Kathode ist mit<br />

dem Oxidationsmittel umspült (zum Beispiel Sauerstoff, H2O2, Kaliumthiocyanat)<br />

das dort reduziert wird.<br />

• Die verwendeten Materialien sind je nach Brennstoffzellentyp unterschiedlich. Die<br />

Elektrodenplatten/Bipolarplatten bestehen meist aus Metall oder Nanocarbon – tubes.<br />

• Zur besseren Katalyse sind sie mit einem Katalysator beschichtet, (Platin, Paladium).<br />

• Als Elektrolyten können beispielsweise gelöste Basen oder Säuren,<br />

Alkalicarbonatschmelzen, Keramiken, Membranen dienen.<br />

• Die gelieferte Spannung liegt theoretisch bei 1,23 Volt für die Wasserstoff-Sauerstoff-<br />

Zelle bei einer Temperatur von 25 °C. In der Praxis werden jedoch nur Spannungen<br />

von 0,5 bis 1 V (experimentell auch darüber) erreicht. Die Spannung ist vom<br />

Brennstoff, von der Qualität der Zelle <strong>und</strong> von der Temperatur abhängig. Um eine<br />

höhere Spannung zu erhalten, werden mehrere Zellen zu einem Stack (engl. für<br />

'Stapel') in Serie geschaltet. Unter Last bewirken die chemischen <strong>und</strong> elektrischen<br />

Prozesse ein Absinken der Spannung (nicht bei der Hochtemperatur-Schmelzcarbonat<br />

- Brennstoffzellen, MCFC).<br />

V. Ribitsch 61<br />

61


Brennstoffzelle – Chemische Reaktion<br />

• Der Brennstoff, meist Wasserstoff, wird an<br />

der Anode katalytisch oxidiert <strong>und</strong> Abgabe<br />

von Elektronen in H3O + . Diese gelangen<br />

durch die Ionen-Austausch-Membran in die<br />

Kammer mit dem Oxidationsmittel. Die<br />

Elektronen werden aus der Brennstoffzelle<br />

abgeleitet <strong>und</strong> fließen über einen<br />

elektrischen Verbraucher zur Kathode.<br />

An der Kathode wird das Oxidationsmittel,<br />

meist Sauerstoff, durch Aufnahme der<br />

Elektronen zu Anionen reduziert <strong>und</strong><br />

reagiert gleichzeitig mit den durch den<br />

Elektrolyt zur Kathode gewanderten<br />

Protonen zu Wasser.<br />

• Brennstoffzellen dieser Art:<br />

Polymermembran-Brennstoffzellen,<br />

PEMFC (für Polymer Electrolyte<br />

Membrane Fuel Cell) oder auch PEFC (für<br />

Proton Exchange Membrane Fuel Cell).<br />

V. Ribitsch 62<br />

62


Brennstoffzelle – Chemische Reaktion<br />

• Der Brennstoff, meist Wasserstoff, wird an der Anode katalytisch<br />

oxidiert <strong>und</strong> Abgabe von Elektronen in H3O + . Diese gelangen durch<br />

die Ionen-Austausch-Membran in die Kammer mit dem<br />

Oxidationsmittel. Die Elektronen werden aus der Brennstoffzelle<br />

abgeleitet <strong>und</strong> fließen über einen elektrischen Verbraucher zur<br />

Kathode.<br />

An der Kathode wird das Oxidationsmittel, meist Sauerstoff, durch<br />

Aufnahme der Elektronen zu Anionen reduziert <strong>und</strong> reagiert<br />

gleichzeitig mit den durch den Elektrolyt zur Kathode gewanderten<br />

Protonen zu Wasser.<br />

• Brennstoffzellen dieser Art: Polymermembran-Brennstoffzellen,<br />

PEMFC (für Polymer Electrolyte Membrane Fuel Cell) oder auch<br />

PEFC (für Proton Exchange Membrane Fuel Cell).<br />

• Reaktionsgleichungen für eine PEMFC:<br />

• Saurer Elektrolyt<br />

Anode – Oxidation 2 H2 + 4 H2O 4 H3O +<br />

+ 4e- Kathode – Reduktion O + 4 H O + + 4e- Kathode – Reduktion O2 + 4 H3O 6 H O<br />

+ + 4e- 6 H2O Gesamtreaktion<br />

Redoxreaktion / Zellreaktion 2 H 2 + O 2 2H 2O<br />

V. Ribitsch 63<br />

63


Brennstoffzelle<br />

V. Ribitsch 64<br />

64


Überblick Brennstoffzellen<br />

Bezeichnung Leistung Elektrolyt Mobiles<br />

Ion<br />

AFC (Alkaline Fuel Cell)<br />

PEMFC (Proton Exchange<br />

Membrane Fuel Cell)<br />

DMFC (Direct Methanol Fuel<br />

Cell)<br />

PAFC (Phosphoric Acid Fuel<br />

Cell)<br />

MCFC (Molten Carbonate<br />

Fuel Cell)<br />

SOFC (Solid Oxid Fuel Cell)<br />

Sat<br />

KOH<br />

In Polymer<br />

membran<br />

In Polymer<br />

membran<br />

Phosphor Sre<br />

Alkali<br />

Carbonat<br />

Schmelze<br />

Oxidkeram<br />

ischer<br />

Elekrolyt<br />

n<br />

OH-<br />

H3O+<br />

H3O+<br />

H3O+<br />

CO 3 2-<br />

Anoden<br />

gas<br />

H2<br />

H2<br />

MetOH<br />

H2<br />

Methan<br />

Kohlegas<br />

O2- Methan<br />

O Kohlegas<br />

Kathoden<br />

gas<br />

O2<br />

O2 Luft<br />

O2 Luft<br />

O2 Luft<br />

O2 Luft<br />

O2 Luft<br />

Leistung<br />

kW<br />

1 - 10<br />

1 - 500<br />

100<br />

10.000<br />

100.000<br />

100.000<br />

T°C Entwickl.<br />

TR %<br />

V. Ribitsch 65<br />

80<br />

90 –<br />

120<br />

200<br />

650<br />

800<br />

1000<br />

60<br />

30-50<br />

30<br />

40<br />

45<br />

55<br />

65


Brennstoffzelle - Methanol<br />

V. Ribitsch 66<br />

66

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