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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 63<br />
vorwiegend von den Absorptionen, welche vom Imaginärteil des Brechungsindex beschrieben<br />
werden. Dadurch erhält man eine Struktur im Transmissionsspektrum, welche von den TO-<br />
Frequenzen ωTO bestimmt wird. Für genauere Untersuchungen an Festkörpern geht man nicht<br />
von der Transmission der elektromagnetischen Strahlung aus, da diese durch Absorption und<br />
Reflexion bestimmt wird und daher eine genauere Interpretation schwierig ist. Zweckmäßiger<br />
ist es, die reine Reflexion zu betrachten, welche auch einfach gemessen werden kann. Der<br />
Einfachheit halber betrachten wir einen Kristall mit nur einer polaren Mode und<br />
vernachlässigen jede Dämpfung und auch jeden Beitrag höherer Oszillationen zur<br />
dielektrischen Funktion ( ε ∞ = 1 ). <strong>Di</strong>e Intensität der reflektierten elektromagnetischen<br />
Strahlung bei senkrechtem Einfall wird durch die Fresnel'schen Formeln beschrieben und<br />
wird durch den Reflexionsgrad:<br />
R ( ω)<br />
=<br />
( )<br />
( ) 2<br />
2<br />
n(<br />
ω)<br />
− 1<br />
n(<br />
ω)<br />
+ 1<br />
für unseren einfachen Fall ausgedrückt. Dabei ergibt sich der frequenzabhängige<br />
Brechungsindex zu:<br />
2<br />
ω − ω<br />
n ( ω)<br />
= ε ( ω)<br />
=<br />
. 2<br />
ω − ω<br />
2<br />
LO<br />
2<br />
TO<br />
Wie bereits erwähnt haben wir dieses Ergebnis ohne Berücksichtigung der Polaritonen<br />
erhalten. Dass jedoch tatsächlich auch hier bereits das Polaritonverhalten implizit enthalten ist<br />
erkennt man, wenn man den Brechungsindex im Teilchenbild interpretiert. Dazu betrachten<br />
wir einfach die Brechung der elektromagnetischen Strahlung an einem Medium, welches sich<br />
in Vakuum befindet. <strong>Di</strong>e Richtungsänderung der Ausbreitung der elektromagnetischen<br />
Strahlung an der Grenzfläche ist durch das bekannte Brechungsgesetz<br />
sinα<br />
= n(<br />
ω)<br />
sin β<br />
gegeben, wobei die Winkel auf die Senkrechte zur Grenzfläche bezogen sind und der Winkel<br />
α den Einfallswinkel im Vakuum und β den Winkel des gebrochenen Strahles im Medium<br />
bezeichnen. Im Teilchenbild betrachten wir ein einzelnes Photon mit Energie E = hω<br />
und<br />
r r<br />
Impuls p = hk<br />
. Wegen der gebrochenen Translationssymmetrie an der Grenzfläche gilt die<br />
Impulserhaltung für ein einzelnes Photon nur für die Komponente parallel zur Grenzfläche:<br />
r ω r<br />
k sinα = sinα<br />
= km<br />
sin β .<br />
c<br />
Es stellt sich somit die Frage nach dem Betrag des Wellenvektors im Medium. Da im Medium<br />
anstelle des reinen Photons nur ein Polariton existieren kann, muss hier der für die Energie<br />
(Frequenz) entsprechende Impuls (Wellenvektor) des Polaritons genommen werden. Für<br />
unseren einfachen Fall (eine Mode, keine Dämpfung, etc.) erhalten wir für die dispersionslose<br />
longitudinale Mode: