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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 62<br />

4.4.1 Ramanstreuung an polaren Phononen:<br />

<strong>Di</strong>e Ramanstreuintensität wurde früher bereits in einfacher Weise als Änderung der<br />

elektrischen Suszeptibilität mit der Normalkoordinate beschrieben:<br />

I<br />

2<br />

⎛ dχ<br />

⎞<br />

∝ ⎜ ⎟<br />

⎝ dQ ⎠<br />

.<br />

Falls das Phonon ein elektrisches Feld mit sich führt (also polar ist), ist ein Beitrag auch von<br />

der Änderung der elektrischen Suszeptibilität mit einem elektrischen Feld zu erwarten. <strong>Di</strong>es<br />

entspricht einem elektro-optischen Effekt. Mathematisch lässt sich dies als Auflösung des<br />

totalen <strong>Di</strong>fferenzials nach der Normalkoordinate ausdrücken:<br />

2<br />

2<br />

αβ<br />

αβ αβ γ<br />

αβ<br />

αβ ⎛ dχ<br />

( Q,<br />

E,<br />

ω,...<br />

⎞ ⎛ ∂χ<br />

∂χ<br />

∂E<br />

⎞ ⎛ ∂χ<br />

1 −1<br />

−1<br />

δ<br />

I ∝<br />

⎜<br />

⎟<br />

r<br />

= ⎜ + ⎟ = ⎜ − ( W + ε ∞ − I ) Z<br />

γ<br />

δγ r<br />

dQr<br />

∂Qr<br />

∂E<br />

∂Qr<br />

∂Qr<br />

ε 0<br />

⎝<br />

r<br />

r<br />

⎠<br />

⎝<br />

Dabei wurde der bereits bei den Polaritonen erhaltene Ausdruck für das elektrische Feld eines<br />

polaren Phonons verwendet. Um wieder die einfachere Matrixschreibweise verwenden zu<br />

können betrachten wir nur den Ramantensor für ein Phonon, das durch die Matrix W<br />

charakterisiert ist:<br />

T<br />

T<br />

⎠<br />

T<br />

−1<br />

1 ⎛ ∂χ<br />

⎞<br />

−<br />

W − ⎜ r ⎟<br />

∞<br />

W<br />

ε 0 ⎝ ∂E<br />

⎠<br />

⎛ dχ<br />

⎞ ⎛ ∂χ<br />

⎞<br />

−1<br />

−1<br />

T 1<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

r<br />

⎟<br />

=<br />

⎜<br />

r<br />

⎟<br />

U<br />

( W + ε − I ) Z U .<br />

⎝ dQW<br />

⎠ ⎝ ∂QTO<br />

⎠<br />

<strong>Di</strong>es beschreibt nun die Raman-Streuintensität von einem beliebigen polaren Phonon. Zu<br />

beachten ist, dass im allgemeinen Fall ein Wechsel der Normalkoordinaten stattfindet, was<br />

das Auftauchen der entsprechenden Transformationsmatrix U erklärt. Für das longitudinale<br />

Phonon erhält man somit eine Ramanintensität, welche bestimmt wird durch:<br />

T<br />

T<br />

T<br />

−1<br />

1 ⎛ ∂χ<br />

⎞ −1<br />

T −1<br />

LO − ⎜ r ⎟ ( ε ∞ ) Z U LO<br />

ε 0 ⎝ ∂E<br />

⎠<br />

⎛ dχ<br />

⎞ ⎛ ∂χ<br />

⎞<br />

⎜ ⎟ = ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

r<br />

⎟ ⎜<br />

r<br />

⎟<br />

U<br />

.<br />

⎝ dQLO<br />

⎠ ⎝ ∂QTO<br />

⎠<br />

<strong>Di</strong>e Intensität der LO-Streuung wird dabei je nach Vorzeichen der partiellen Ableitungen<br />

gegenüber der TO-Intensität durch den SHG-Koeffizienten erhöht oder erniedrigt.<br />

4.4.2 Infrarot-Spektroskopie<br />

<strong>Di</strong>e Reflexion, Transmission und Absorption von elektromagnetischer Strahlung wird durch<br />

die komplexe dielektrische Funktion für die jeweiligen Polarisationsrichtungen beschrieben.<br />

Im Bereich der polaren Gitterschwingungen wurde diese (und daraus der komplexe<br />

Brechungsindex) bereits ohne <strong>Di</strong>skussion der Polaritonen abgeleitet. Da die<br />

Gitterschwingungen im Frequenzbereich der Infraroten elektromagnetsichen Strahlung liegen,<br />

ist die Infrarot-Spektroskopie eine geeignete Untersuchungsmethode, die auch vielfach<br />

angewendet wird. Für analytische Untersuchungszwecke wird dabei meist eine<br />

Transmissionsmessung durchgeführt. Dominiert wird dieses Transmissionsspektrum<br />

⎝<br />

∂χ<br />

∂E<br />

αβ<br />

γ<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

2<br />

.

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