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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 46<br />

lokalen <strong>Di</strong>chte-Näherung berücksichtigt. Dabei werden mögliche<br />

Doppelbesetzungen von Elektronen nicht mehr richtig wiedergegeben,<br />

wie sie z.B. bei Atomen durch die Hund´schen Regeln beschrieben<br />

werden. Im Hubbard Modell versucht man solche örtlichen<br />

Mehrfachbesetzungen mit Elektronen durch ein effektives Coulomb-<br />

Potential U energetisch ungünstiger zu gestalten. Im einfachsten Fall (1-<br />

Band-Hubbard Modell) lautet der Hamiltonoperator:<br />

+<br />

H = t∑<br />

ci<br />

c j + U∑<br />

nini<br />

.<br />

ij<br />

i<br />

Der erste Term ist dabei ein einfaches Bandstrukturmodell (tight binding)<br />

während der 2. Term Doppelbesetzungen am <strong>Ort</strong> i energetisch mit U<br />

korrigiert. Ist nun U genügend groß gegenüber t (Hopping-Integral)<br />

werden alle Elektronen an ihren Plätzen i festgehalten, sie lokalisieren. In<br />

der Bandstruktur ergibt sich ein einfach besetztes dispersionsloses Band<br />

(unteres Hubbard Band), welches durch die Energie U von einem<br />

höheren unbesetzten dimensionslosen Band (oberes Hubbard-Band)<br />

getrennt ist. Durch das Pauliprinzip sind die einfach besetzten Bänder im<br />

allgemeinen Spin-polarisiert, d.h. z.B. im unteren Hubbard Band nur<br />

Spin-up Zustände und im oberen Hubbard Band die entsprechenden<br />

Spin-down Zustände. Damit ergibt sich im Hubbard-Modell bereits ein<br />

natürlicher Übergang zu den magnetischen Eigenschaften von Materie.<br />

Da das Hopping-Integral t aus dem Überlapp der Wellenfunktionen<br />

gebildet ist und dadurch sehr stark mit kürzerem atomaren Abstand<br />

anwächst ergibt sich auf natürliche Weise der von Mott bereits<br />

gefundene Zusammenhang, dass bei kleiner werdender Gitterkonstante<br />

man einen Isolator-Metall-Übergang findet.<br />

Anmerkung: Ähnlich wie bei der Peierlsverzerrung ist auch der Mott-<br />

Hubbard-Effekt in niedrig dimensionalen Systemen oft stärker<br />

ausgeprägt.<br />

Meist treten Peierls-Verzerrung und Mott-Hubbard-Effekt nicht völlig getrennt sondern in<br />

Kombination auf. Nur durch das Vorliegen eines Gaps an der Fermifläche kann noch nicht<br />

auf das Überwiegen eines der beiden Mechanismen geschlossen werden. Während für den<br />

Peierls-Isolator eine Verzerrung der Gitterstruktur notwendig ist, kennzeichnet den Mott-<br />

Isolator meist eine ausgeprägte Spin-Struktur. Mit der reinen Peierlsverzerrung ist im<br />

allgemeinen eine geänderte Elektronenverteilung verbunden, die sich als eine mit der<br />

Überstruktur einhergehenden Ladungsverteilung (Ladungsdichtewelle LDW oder "charge<br />

density wave" CDW) bemerkbar macht. Liegt zusätzlich noch ein großes Hubbard U vor, so<br />

kann es zu einer Spinpolarisierung kommen und anstelle der CDW liegt eine Spin-<strong>Di</strong>chte-<br />

Welle oder Spin density wave SDW vor.<br />

Beispiele: Ein einfaches Beispiel für einen Peierls-Isolator findet man bei den Polymeren,<br />

welche man sich in ihrer einfachsten Struktur als eine lineare Kette von Kohlenstoffen mit<br />

Einfach- und Doppelbindungen vorstellen kann. Im Fall von gleichem Abstand der<br />

Kohlenstoffatome (1-atomige lineare Kette) sind die π-Elektronen, welche die<br />

Doppelbindungen bilden gleichmäßig über die Kette verteilt und bilden ein halb gefülltes π-<br />

Band, also ein Metall. Durch die Peierlsverzerrung bildet sich eine Überstruktur mit doppelter<br />

Gitterkonstante aus, welche kurze und lange Bindungsabstände alternierend erzeugt. In den<br />

kurzen Bindungen ist der Doppelbindungscharakter stärker, während die langen

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