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P. Knoll, Vorlesung: Anregungen im Festkörper ........ 2std. SS03 Seite 43<br />

4.2 Kopplungen zu den Elektronen<br />

Auch unter der Born-Oppenheimer Näherung, welche die getrennte Behandlung von<br />

Elektronen und Kernen ermöglicht, ist die Elektronendynamik und Kerndynamik nicht völlig<br />

voneinander getrennt sondern stark abhängig. <strong>Di</strong>ese gegenseitige Abhängigkeit äußert sich<br />

zweierlei: Einerseits in der Abhängigkeit der elektronischen Wellenfunktion von den<br />

Kernkoordinaten und andererseits von der Abhängigkeit des Kernpotentials vom<br />

elektronischen Anregungszustand. <strong>Di</strong>es ist in der zusammengesetzten "Born-Oppenheimer"r<br />

r r r<br />

i,<br />

ν<br />

i r<br />

Wellenfunktion ψ ( R,<br />

r)<br />

= ψ ker n ( R)<br />

∗ψ<br />

el ( r,<br />

R)<br />

für den i-ten elektronischen und ν-ten<br />

phononischen Zustand ersichtlich. Im Festkörper mit einer hohen Anzahl an Elektronen (10 23 )<br />

und ihrem delokalisierten Charakter kann die Abhängigkeit der Kernpotentiale vom<br />

Anregungszustand (1 Elektron angeregt) vernachlässigt werden. <strong>Di</strong>es ist nicht möglich im<br />

Fall von Defekten oder überhaupt bei Molekülen (Franck-Condon-Prinzip). <strong>Di</strong>e Abhängigkeit<br />

der elektronischen Wellenfunktion kann durch eine störungstheoretische Entwicklung der<br />

elektronischen Wellenfunktion nach den Kernkoordinaten beschrieben werden (Herzberg-<br />

Teller-Entwicklung):<br />

0<br />

i r r ∂H<br />

el j r r r r<br />

ψ el ( r,<br />

R0<br />

) r ψ el ( r,<br />

R0<br />

) ( R − R0<br />

)<br />

∂<br />

i r r i r r<br />

R<br />

j r r<br />

ψ el ( r,<br />

R)<br />

ψ el ( r,<br />

R0<br />

) +<br />

ψ el ( r,<br />

R0<br />

) + .......<br />

i j<br />

E − E<br />

= ∑<br />

j≠i<br />

0<br />

<strong>Di</strong>e Erwartungswerte der Ableitungen des elektronischen Hamiltonoperators nach den<br />

Kernkoordinaten werden dabei Deformationspotentiale genannt.<br />

<strong>Di</strong>ese Elektron-Phonon-Wechselwirkung ist sehr wichtig für viele Eigenschaften der Materie<br />

wie z.B. die elektrische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, Phasenübergänge (z.B.<br />

Peierlsübergänge) etc. Auch viele physikalische Untersuchungsmethoden benötigen die<br />

Elektron-Phonon-Wechselwirkung wie z.B. die Ramanstreuung (inelastische Streuung mit<br />

Photonen) an Phononen.<br />

4.2.1 Instabilität von 1-dimensionalen Metallen<br />

Peierls-Instabilität: Betrachten wir ein eindimensionales Metall dessen Band bis kF, εF<br />

(Fermi-Energie) mit Elektronen gefüllt ist.<br />

z.B.: N H-Atome im Abstand a angeordnet würden mit ihren 1s-<br />

Orbitalen überlappen und ein eindimensionales Band bilden.<br />

<strong>Di</strong>eses Band besteht aus N Zuständen innerhalb der ersten<br />

Brillouinzone und kann damit 2N Elektronen aufnehmen. Da pro<br />

H-Atom <strong>jeweils</strong> 1 Elektron zur Verfügung steht, wird das Band mit<br />

nur N Elektronen gefüllt, welche im Grundzustand (niedrigste<br />

Energie) das Band bis zur Hälfte auffüllen; es liegt ein Metall vor<br />

π<br />

mit kF = ± 2a<br />

.<br />

Aufgrund der Elektron-Phonon-Wechselwirkung sind die elektronischen<br />

Zustände über die Phononen miteinander gekoppelt. An der Fermifläche<br />

(im Eindimensionalen nur 2 Punkte) liegen besetzte und unbesetzte<br />

Zustände unendlich dicht nebeneinander und sind dadurch entartet.<br />

Koppelt man nun einen besetzten und unbesetzten Zustand an der<br />

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